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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 8
Datum: 23.08.1889
Umfang: 8
von I. W. DirrgerLe. 2. Auflage 1386 in eleganter Ausstattung Preis 30 kr. seine Dienstleistung mit stummer Geberde ablehnend. „Nein bleiben Sie nicht stehen, rücken Sie Ihren Sessel so,' sagte der Fürst dann, als er sich halb auf dem Divan ausgestreckt, und indem er dem jungen Manne einen solchen Platz anwies, dass er ihn im Auge behalten konnte, fuhr er fort: „Ich finde keinen Schlaf, ich habe Sie gerufen, um ein Stündchen zu verplaudern.' Das Letztere glaubte Otto bezweifeln zu müssen; schon hatte er lange

genug in des Fürsten Nähe geweilt, um nicht an dessen Mienen die Gemüthsstimmung zu erkennen. Der Fürst ließ ihn über den wahren Grund aber auch nicht zu lange in Uugewissheit. „Otto,' begann er, ^es trieb mich an, Sie neu lich selbst in Ihrem Zimmer aufzusuchen, — Sie hatten Besuch — Kronau war bei Ihnen!' „Ja Durchlaucht!' entgegnete Otto. „Sie hatten ein eigenes Thema gewählt — mein und meines Sohnes Namen kamen vor?' suhr der Fürst fort. Der junge Mann wurde glühendroth, seine Verlegenheit

war unbeschreiblich groß, jetzt wusste er, dass Kro nau sich nicht getäuscht, als er Geräusch zu ver nehmen geglaubt — der Fürst hatte dieses hinter dem Bilde verursacht. „Ich habe nichts weiter als unsere Namen gehört,' nahm der Fürst wieder das Wort, „aber von Ihnen verlange ich mehr; ich will wissen, was man von uns sprach.' „Durchlaucht!' warf Otto in der grüßten Verrwirrung dazwischen. DeZ Fürsten Auge blickte streng. „Ich wills wissen; — Otto, Sie dürfen nicht schweigen; — zwischen uns muss Offenheit walten

. Niemand als Ihnen habe ich mein Vertrauen geschenkt, also verlange ich ein Gleiches!' Otto war in der peinlichsten Lage, er hatte Kro nau Schweigen gelobt und hier verlangte der Fürst Wahrheit; stotternd brachte er diese endlich hervor. „So, so?' versetzte der Fürst, „und den Namen der Dame nannte er nicht?' „Nein Durchlaucht!' „Und Sie haben noch keine Vermuthungen ange gestellt, warum ich nicht will, dass die junge Dame die Gattin meines Sohnes werde?' „Wer kann eine andere Vermuthung

haben, als dass Standes- unterschied das nnübersteigbare Hindernis der Ver bindung ist?' „So halten Sie mich sür den hart- herzigen Vater, ver um Thron und Ahnenwillen das Herz seines einzigen Sohnes brechen kann?' „Brechen muss mit eigenem Schmerz, Durchlaucht, weil es die Pflicht des fürstlichen Hauses fordert,' entgegnete Otto warm. Der Fürst reichte ihm die Haud. „ Otto, warum bist Du nicht mein Sohn?' Er gebrauchte oft, wenn er mit dem jungen Manne allein war, die vertraute Anrede, ihn Du zu nennen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 14
Datum: 13.08.1832
Umfang: 14
Friedrich Otto von Baiern, zweitem Sohne Sr. Majestät des Königs von Baiern, anzubiethen. Von seiner Seite hat der König von Baiern, als Vormund des Prinzen Otto während dessen Minderjährigkeit handelnd, und die Ansichten der drei Höfe zu gleicher Zeit theilend, als er die Beweggründe ge bührend schätzt, welche sie bestimmt haben, ihre Wahl auf einen Prinzen feines Hauses zu richten, beschlossen, die Kro ne von Griechenland für feinen zweiten Sohn, dem Prin zen Friedrich Otto von Baiern anzunehmen

der König von Baie»n den Hrn. August Freiherrn von Cetto, Ihren bevollmächtigten Minister bei Sr. brittischen Majestät, welche nach AnStauschnng Ihrer, in guter und gebührender Form befundenen Vollmachten über fol- gendeArtikel, die sie unterzeichnet haben, übereingekommen sind: t. Art. Die Höfe von Großbritannien, Frankreich und Nuß land, durch die griechische Nation gehörig dazu ermächtiget, biethen die erbliche Souveränität Griechenlands dem Prinzen Friedrich Otto von Baiern, zweitem Sohne

Sr. Majestät deS Königs von Baiern, an. 2. Se. Majestät der König von Baiern, im Namen seines minderjährigen Sohnes handelnd, nimmt in seinem Interesse die erbliche Souveränität Griechen lands unter nachfolgenden verabredeten Bedingungen an: ». Der Prinz Otto von Baiern soll den Namen: ,^König von Griechenland,' führen. 4. Griechenland wird unter der Sou veränität des Prinzen Otto von Baiern, und unter der Garan tie der drei Höfe einen unabhängigen Staat bilden, zufolge der Bestimmungen des von den drei

di« Un terhandlungen über die Gränzen werden beendet seyn, und diesen Traktat den Mächten mittheilen wollen, mit welchen sie Verbindungen haben, so kam man dahin überein, daß sie diese Verbindlichkeit erfüllen sollen, und daß Se. Majestät der König von Griechenland bei dem fraglichen Traktate kon- trahirender Theil werden soll. ?. Von diesem Augenblick an werden die drei Höfe ihren Einfluß anwenden, um die Aner kennung des Prinzen Otto von Baiern, als Königs von Grie chenland, von allen Souveränen und Staaten

, mit welchen sie Verbindungen haben, herbei zu führen. 8. Die Krone und die königlich» Würde sollen in Griechenland erblich seyn, und auf di» Erben und rechtmäßigen Nachkommen des Prinzen Otto von Baiern in gerader Linie und nach der Ordnung der Primogenitur übergehen. Eben so soll auf den Fall des Able bens dieses letzten FürstenS ohne direkten und legitimen Erben die Krone auf seinem jüngern Bruder, und auf dessen direkte Erben nach Ordnung der Primogenitur übergehen. In keinem Falle dürfen die Kronen von Griechenland

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 10
Datum: 16.08.1889
Umfang: 10
— und wird mir auch der Undank, wie mein Vater ihn empfangen — so will ich wie er mit dem Bewusstsein sterben — nicht um eigene Schuld gelitten zu haben!' 3. Capitel. Hertha. Wieder sind einige Jahre verronnen. Otto hat diese auf den Universitäten in fleißigem Streben zuge bracht, jetzt braust die Maschine auf dem Zuge nach Göttingen, dort soll er nach Wunsch seines Wohl thäters, Baron Holms, die letzten Semester absol vieren. Er studiert auch nach dessen Willen Juris prudenz, obgleich dieses Studium nicht ganz

mit seiner Neigung im Einklang steht, aber die Wün sche seines Wohlthäters gelten ihm mehr, sind ihm alles. Zwar ist es ihm noch nicht vergönnt gewesen» in den drei Jahren den Baron einmal wiederzu sehen; Verhältnisse veranlassten diesen, dass er sich immer auf Reisen befand, aber seine Briefe kamen ohne Unterbrechung, voll herzlichen Inhalts und größtenteils mit reichlichen Geldsendungen versehen. Otto konnte kaum all t>as Geld verwenden; er liebte keine verschwenderischen Ausgaben, war kein Freund von Gelagen

, wie seine Stndiengen»ssen. Diese hatten ihm, weil er meistentheils, um ernst und fleißig seinen Studien obzuliegen, zurückgezogen lebte, den Namen „Eremit' gegeben. Ihn küm merte das nicht, war er doch jetzt auf dem Wege nach Göttingen, wo sein geliebter Lehrer Hermann Berner endlich ein Heim gefunden. Er hatte an Otto geschrieben, dass er sein Haus als das seine betrachten solle, dass Frau und Tochter ihn wie Sohn und Bruder empfangen würden. Berner hatte die noch junge Witwe eines Freun des geheiratet

, dessen Stelle er an der Universität auch eingenommen, und hatte eine Stieftochter, von der er in den Briefen an Otto mit so großer Liebe spra , dass sein einstiger Zögling vermuthen konnte, die kleine Hertha sei sein alles auf der Welt. In Gedanken, versunken saß Otto jetzt im Conp6, er blies den Dampf einer Cigarre in die Luft und malte sich den Empfang bei seinem Lehrer mit den rosigsten Farben aus, während der Zug dahin-, brauste. „Verzeihung, mein Herr, dürfte ich Sie vielleicht um Feuer bitten

?' unterbrach jetzt eine Stimme Ottos Gedankengang, sie kam von einem Herrn, der mit ihm schon seit einigen Stationen im Wagen zweiter Classe saß; bis zur Minute hatten beide jedoch noch kein Wort mit einander gesprochen. Der Fremde hatte sich in sein Notizbuch vertieft, in welchem er mit dem Bleistift viel' strich, und in welches er schrieb. Otto schrak, so aus seinen Träumen geweckt, förmlich bei dieser Anrede zusammen. Doch zugleich strich er die Asche von seiner brennenden Cigarre und überreichte

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 8
Datum: 16.03.1905
Umfang: 8
der Zehen des linken Fußes durch Erslierung zur Folge. Der damalige Direktor der H.ill.r Irrenanstalt Dr. I. stolz, der Vater der beiden an derJuusbrucker Universität hcute wirkenden Professoren Otto »nd Friedrich Stolz, hat die not wendig gewordene Operation an Otto Rembol? vor genommen. Nach seiner Promotion zum Doktor der Medizin und Chirurgie folgte bald (im Heibst 1859) seine Ernennung zum Assistenten an der medizinischen Klinik SkvdaS. Er stand als solcher vier Jahre unter dem bestimmenden

die anregende Einwirkung des damals noch in Jnuetirnck tätigen rulimvollen Chemikers Heinrich Hlasiüietz geltend, an Otto Rcmbvld auch der Einfluß des cbenso hervorragenden Chemikers Ludwig v. Barth, der einem Lehrer Hlasiwetz nachfolgte. Während aber M. Körner bald sein ganzes Interesse klinischen und exp. nmentellen Untersttchuugcn aus dem Gebiete der Mechanik und Hydraulik zuwendete, betrifft die über wiegende Anzahl der von Otto Reinbold veröffent licht.» Arbeiten Fragen der Chemie

Arbeiten Otto Remboldi auf dem Gebiete seines klinischen Faches selbst seien die l8Lö'(im Journal für praktische Heilkunde) erfolgte Mitteilung über Achsendrehnng des Dnotenttlns, ferner die I3L9 (in de, Festschrift der Jilusbrucker Naturforscher-Versammlung) er schienenen kalorimetrischen Untersuchungeil an Kranken und Gesunden und die Mitteilung über Badeveisuche (1871) genannt. Mehrsach ist von Interesse, daß Otto Rembvld im Jahre 1873 mit dem Gedanken umging, sich von seiner Stelle, entheben

einen halbjLhrigeü'Urlaub an; aber unerwartet und ohne nähere'Begründung leistete er am 11. Juli 1873, unter der Angabe auswandern zn wollen, auf sein Amt ausdrücklich Verzicht. Nachdem gelungen war. seine» ^iufenthaltsort' zu ermitteln, glückie es seinen JnnSbrncker Freunden, im Vereine mit dem damaligen Tekan der^ medizinischen Fakultät Prof. Tschurtscheuthaleruud Otto Rembolds ältestem Bruder, Leopold Rembotd, der Arzt inFeldk>v6icn in5kärnten war, Otto Retnbold zü bewegen^ daß er sein Ent- hednngsgesnch — nachdem

die Zurückziehung desselben in einem vom Unterrichtsminister v. Stremayr uuter- sertigteu Schreiben (vom 17. September 1873), uiiter voller Würdi.,uiig der ausgezeichneten Aintstätigk.it Otto Neinbolds, angeregt worden war — zurückzog und damit von jenem Schritt abstand, zu dem ihn. laut verbürgten Nachrichte»; im Grunde nichts andere» als eiye zu seiner Kenntnis gelängte ihn kränkende Äußerung veranlaßt hatte. Auch noch in tier ersten Zeit.seiner Grazer Tätig keit blieb Otto Rembold seiner Vorliebe

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 8
Datum: 15.11.1889
Umfang: 8
in llöü LtationeQ um 10 Irr. per Ltück ordilltlioli. ZWagner'sche Ilniverfttiits-Buchdruckerei in Innsbruck: sämmtliche Drillksorten zur Durchführung des IiauSsturm-SesvtTvs. Es gieng über sie hin wie Schauer des Todeö. Otto verliere», das war ja der Tod — alles, was von Leben iv ihr zuckte, wehrte sich gegen die Ver nichtung. Nein, nein, nein! Ein Trotz bemächtigte sich ihrer Seele. Otto hatte sich ihr zu Eigen gege ben, er musste ihr Eigen bleiben; sie war ja doch nicht wertlos, besaß Jugend

und Geist und Schönheit in gleichem Maße, mehr vielleicht als Marie — sie hatte schon einmal über sein Erinnern gesiegt, der Gedanke, den Kampfe aufzunehmen, reizte sie fast im Gefühl, sie sei mächtig genug, Otto ganz an sich zu fesseln, wenn er nnr erst außer dem Berreich dieser stillen, blauen Angen sei. An Mariens Seclenzustand dachte sie kaum. Was galt ihr diese?! Es handelte sich einzig um Otto. Die Kürze, womit er ihre stürmischen Vorwürfe zurückgewiesen hatte, erschien ihr jetzt in anderem Lichte

, sich nach ihr umzusehen, und fand sie stark fiebernd. Der Nater wurde benach richtigt, der Hausarzt gerufen; dieser befahl strenge Ruhe. Otto, dem Dülmer FlorhS Erkrankung mit theilte, durfte sie nicht sehen; er sandte ihr eine Zeile, nach deren Empfang sie einschlief. Nachmittags war sie ziemlich fieberfrei und bestand darauf, Otto zn sprechen. Als dieser erschien, begleitete ihn Dül mer zu ihr, um sie zu hindern, dass sie sich durch zu vieles Sprechen aufrege. In dieser Hinsicht durste er mit dem Brautpaar

zufrieden sein: Otto setzte sich zu Häupten von FlorhS Lager, küsste schwei gend ihre Stirn und tauschte nur wenige leise Worte mit ihr. Als sein liebreicher Blick ihren ängstlichen Augen begegnete, sühlte sie, dass ihr gestriges Unge stüm vergeben sei, und wendete nichts ein, als der überängstliche Vater ihr schon nach wenigen Minuten den Liebsten entführte. Dülmer hielt Otto noch bei sich fest. Trotz beruhigeudcn ärztlichen AnSsprucheS war der meist so gelassene Eommerzienrath ganz außer Fassung

. Seine Sorge sloss über: FlorhS Mutter, der sie im Aenßeren ganz und gar gleiche, sei einem Herzleiden erlegen — ja, Flory sei schein bar kräftig, seit dem unglücklichen Sturze in das eis kalte Wasser nun aber zum zweitenmale erkrankt — der Gedanke, sein einziges Kind bald in die Ferne ziehen zu lassen, sei ihm unerträglich, wenn er um ihre Gesundheit bangen müsse. Otto sollte ihm ver sprechen, seine Pläne zu ändern, hier am Orte zu verbleiben, waS köune daran liegen, ob er etwas früher oder später

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 10
Datum: 19.08.1889
Umfang: 10
^, ^oiutsur, 2Äiiol>, ü^sel, Bern, Lenk. ^rlluiilkc in Iiilisbiüolc — kielltuiiA von i v n. S.31 ?rüll üiprezzro^ aus ^Vien via Lsl^tdal, ViU-lcli, ^1»» xeukurt, (Zrsn. tingen, auf dessen Kart er den Namen Erhard von Kronau gelesen. Er athmete auf; endlich sah er einen befreundeten Menschen, er begrüßte Kronau aufs herzlichste und bald waren die beiden Jüng linge in einem lebhaften Gespräch begriffen. Nun hatte Otto jemanden, um nach der Dame zu fragen, die fein Interesse in so hohem Maße erregte; er that

es, aber statt ihm zu antworten, winkte Kronau ihm zu, dass er selbst schweigen solle, denn in den Sälen herrschte jetzt plötzlich eine lautlose Stille; die Thüren zu den fürstlichen Gemächern wurden weit geöffnet und das fürstliche Paar trat heraus. Otto stand da, als sehe er einen Geist; er bedürfte seiner ganzen Fassungskraft, um sich zu beherrschen, um keinen Laut auszustoßen, denn der gesuchte Baron von Holm — sein Wohlthäter — war der regie rende Fürst Ernst. Das fürstliche Paar nahm auf erhöhten

Sitzen Platz und die Vorstellungen nahmen den Anfang. In den ersten Reihen stand der ältliche Herr mit der bleichen, jungen Dame, deren Gesicht beim Ein tritt des hohen Paares einen schwachen Schimmer von Nöthe. angenommen hatte. Jetzt stand sie der Fürstin nahe und neigte sich tief vor der hohen Frau,- welche freundliche Worte zu ihr sprach und huldvoll ihre Stirn küsste. Während dessen rief der Fürst .laut den Namen Sandorfs. Otto trat vor ihn chin. ' j. Gras Rüdenthal,' begann der Fürst und wandte

sich, an den Begleiter der bleichen Dame, „wir freuen uus, dass Sie uns mit der Ankunft der Comtesse Agathe an unserem Hof eine so angenehme Ueberraschung bereitet haben; auch wir hoffen, Ihnen eine ebenso, große als freudige Ueberraschung zu machen,' und , indem er auf - Otto wies, fuhr er fort: ^Hier, Graf- Rüdenthal, steht Ihr ' Neffe, der Sohn unseres unvergesslichen Freundes Leopold von Sandorf.^. . -5 . - 5.59 k'rü!» «1er LüddaliQ, in ^VürZI aus Lss!ksl6on. ' 2.42 Raedrv. (?<Znr.-?vA 6er LQäbalir», in ^VSrgl

fühlte sich Otto freudig bewegt, der Cousin des reizenden, jungen Mädchens zu sein; dieses jedoch schien nicht im entferntesten seine Ge fühle zu theilen. Achtlos giengen die Worte seiner Anrede vorüber an ihrem Ohr und nur zögernd hob sie ihre Hand, um diese Otto zu reichen, wel cher dieselbe an seine Lippen brachte. Schweigend stand er neben ihr und sann nach, wie er aufs neue ein Gespräch anknüpfen sollte, als der Fürst wieder seinen Namen nannte. „Herr von Sandorf. wir hoffen, Sie dauernd

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 8
Datum: 13.11.1889
Umfang: 8
» zu verpachten. Anfragen bis längstens 15. November d. Js. an Frau Marin Klnimzuer» Stcrzillü. 737 5-8U; Verlag der Wagner'schen Zlniv.-AUlch- yandtung in Innsörulk. Kritische Abhandlungen üöer die ,'itteste Geschichte Satzöurgs von Franz v. Pichl. Preis sl. 2.—. Hauseinrichtung des inngen Paares, und Flory knüpfte daran den Wunsch, dass Otto sie nachher in ein GeschästSlocal begleiten möchte, wo die Ausstattung der Zimmer gewählt werden sollte. Die Tante käme mit, es handelte sich heute

noch nicht um Ankäufe, sie möchte nur seinen Geschmack zu Nathe ziehen, weil die Bestellungen während seiner Abwesenheit geschehen müssten. Otto stimmte zu, und man begab sich gleich nach Tische aus den Weg. Nachdem die Besichtigung erfolgt war, wobei FlorhS überströmende HerzenSfreu- digkeit durch den im Kansgewölbe festgehaltenen Ton halber Fremdheit Otto gegenüber zum hellen Uebcr- muth gesteigert hatte, schlug sie vor, einen Spazier gang zn machen. Es war einer der BorsrühlingStage, wie. sie gegen Ende Februar

zuweilen eintrete». Die Sonne lag mit so warmem KnsS auf der Erde, als müsse setzt schon Halm und Kein» hervorsprießen, ein klarblauer Himmel lachte nieder wie lichte Verheißung. Der herrliche Tag hatte viele Spaziergänger hinanö- gelockt; die Gänge des Parkes, den das Brautpaar durchschritt, wareu belebt. Florentine, welche über die zwischen ihr und Otto wandelnde Tante hinweg zu diesem sprach, sah ihn nach der anderen Seite des Weges grüßen; zugleich siel ihr der Wechsel seiuer Miene aus. Sie wendete

deu Kopf und. bemerkte eine alte Dame am Arme eines hochgewachsenen Mädchens, das sie nicht kannte, sogleich-,fnhr eine Idee ihr durch den Kopf. „Ist das etwa Deine Frau Näthin?' sagte sie rasch,>und beugte sich ein wenig nach ihm hin; „sprich sie,doch an und stelle mich vor!' Ohne eine Ant wort > zu > erhalten, wendete sie sich nach links und blieb stehen. Otto war in großer Verlegenheit; es widerstrebte, ihm ganz und gar, hier, auf offenem Wege, die plötzliche Mittheilung seiner Verlobung

mu sikalisch iu ihre Ohren. Otto sügte seiner Vorstel lung kein weiteres Wort hinzu. Er war durch die Plötzlichkeit dieser Begegnung etwas außer Fassung gekommen nnd dankte es im stillen der Tante, als diese der improvisierten Unterhaltung sehr balv eiu Eude machte, indem sie sich mit anSgesnchter Höflich keit empsahl. „Mit Ihnen hätte ich noch ein Hühnchen zn pflü cken,' sagte die Großmutter zu Otto, während sie den Arm der Enkelin wieder Nahm;„eS bleibt Ihnen aufgehoben bis zur nächsten Gelegenheit

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 27.08.1852
Umfang: 8
gänzlich. Sehr erschrecklicher Weise brach Unfruchtbarkeit an Mein nnd Getreide aus, daraus erfolgte Hungersnot!», denn >s fiel schweres Regenwetter ein mit Blitz und Donner gemischt. Es sind auch Naben gesehen worden, die ii? ihren Schnäbeln glühende Kohlen getragen, wodurch Häu ser angezündet worden. Anno 1232 regierte in Tirol Otto der Erste, genannt der Große, Herzog zu Mcran und an der Etsch, des zuvor benannten Berchtold des Andern Sohn. Ihm war von Bischof Heinrich zn Lehen verliehen daS Schloß

MichelSbnrg unr> die Graf schaft im Pnsterthale, auch die Schlösser Matrei, Vellenb.rg, sammt anderen Lehen, so des Bischofs Vater im Junthale und Pustertdale gehabt und der Grafschaft im untern Jnntkale. Anno >234 hat hochgedachrer Herzog Otto, Lan desfürst in Tirol, einen Landtag zn Innsbruck ge halten. Dabei sind erschienen, Herr Gebharüt. an dere nennen ihn Gerhard, der >Erste d-eseS Namens, Bischof zu Trieut, und Heinrich, Bischof zu Briren. Damals ««achte man Innsbruck zu ciner Stadt

, nach dein Inhalte nachstehender Verse, die also lauten: Otto öleraniao xi-inoop», Lv^noiiiinc! Alajzn»« Insprn^ ciicumllat inaris el inoonia sunclat l'i icoüim» (Znart» i»ost anno?? »lillo «lucont»!,, ^ nato Llirislo, I'livilo^ia >>uzc «loclit Ottu. (Zn deutsch: Ölto Fürst von Mcran mit dem Bei namen des Großen, umgab Innsbruck mit Mauern und errichtete feste Werke im !234ste» Jahre nach Christi Geburt, auch verlieh der Herzog Otto der Stadt Privilegien.) Seine Gemahlin war Frau Beatrir aus wachsen. Seiu Sohn

, anch Otto, der Andere und Letzte, schrieb nach dem Absterben seines Herrn Vaters eic Leben ans im Iakre 12>l4. solche in Innsbruck zu verleihen. Er bediente sich tieses Titels: Otto von GotteS Gnaden Herzog zn Meran, Pfalzgraf zn Burgund, Voigtland, Dalmatien, Kroatien, Mark graf zn Jstrien, Graf zu Andechs nnd Di>ssen. Znr mehreren Verständniß deS Vorstehenden setzt der Verfasser die Genealogie der Grafen v. Andechs, die Tirol innegehabt, der, — die ist: Ber chtold Graf zu An dectx! der E rste

. Peppo Graf Ancechs. Bercl>iold Graf zn An dechs der Andere, dem ist durch Kaiser Friedrich Ti rol verliehen worden. Er , schrieb sich Herz. zuMerau. Otto der Erste Herzog zu Merau. Otto der Andere Herzog zu Meran, vou welchem daS Herzogtbum auf Al bert Grafen von Tirol gekommen ist. . Verlaa de? VlI. Von der siebenten Regierung unter den T ? ^ t! ^ ^ Nunmehr kommen wir dahin von den Fürsten und Herren zn handeln, so den Titel und Ngmen ter gefürsteten Grafen zu Tirol gebrauchten

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 10
Datum: 21.08.1889
Umfang: 10
, nicht Wankelmuth ihren Otto so handeln lasse, dass nur der Fürst dessen freie Zeit in Anspruch nehme. Auch konnte Sandorf nichts Harmloses mehr vom Fürstenhause schreiben; die schmerzlichen Entdeckungen, die er machen musste, blieben in ihm verschlossen; seine über alles verehrte Fürstin war nicht glücklich. In einem seiner letzten Briefe an Hertha hatte Otto die Hoffnung ausgesprochen, zum Geburtstage der Geliebten in Göttingen zu sein; doch di se Hoffnung schwand, da er stets mit wichtigen Ge schäften

betraut ward und es, da der Fürst öfter sehr leidend war, nicht wagen konnte, um einen Urlaub nachzusuchen. 6. Capitel. Kronaus Mittheilungen. Bereits war ein Jahr in den neuen Verhältnissen dahin gegangen; Otto musste sich gestehen, dass das Leben am Hofe besser sei, als sein Ruf. Noch wusste er nichts von den Kabalen und Intriguen, die dort zu spielen pflegten und die Dr. Gessler dem Jüngling mit so grellen Farben ausgemalt hatte. Bei der auffallenden Begünstigung, die ihm der Fürst zutheil

werden ließ, drängten sich alle um den Günstling, Otto jedoch war sehr vorsichtig und schloss sich nur Erhard von Kronau an, dem sein Fürst auch Wohl wollte; ihm vertraute er den Noman seines Herzens, zu ihm allein konnte er von seiner Hertha sprechen, ihm ihr Bild zeigen und selbst einzelne schöne Stellen aus ihren Briefen vorlesen. Dass der Kammerherr sich bei solchen vertrau lichen Mittheiluugeu meist schweigend verhielt, fiel Otto dabei nicht auf, er erkannte nur die Opfer willigkeit des Freundes

, als er mit Trauer von der fehlgeschlagenen Hoffnung sprach, nun doch nicht zu dem Geburtstag der Geliebten nach Göttingen reisen zu können. „So soll sie wenigstens durch mich von Dir hören: ich werde ihr Dein Leben hier schil dern, den Zustand unseres leidenden Fürsten, der Dich hier festhält, beschreiben, und Deine Sehnsucht, nicht bei ihr sein zu können, gewiss nicht in den Hintergrund stellen,' hatte Kronau geantwortet, und fort war er am nächsten Tag nach Göttingen. Otto war glücklich — einen besseren

Dolmetscher seiner Gefühle konnte er nicht finden. Kronau blieb acht Tage fort und als er wiederkam, schien er kaum Worte zu finden, um die freudige Ueberraschung zu schildern, welche ihm in Göttingen durch den herzlichen Empfang der Berner'schen Familie zu theil geworden. Wie stolz konnte Otto auf sein Mädchen werden, das selbst den Kritiker der Frauenschönheit zu be- zaubern verstand; er legte kein Gewicht darauf, dass ein späterer Brief Herthas feines Freundes nur flüchtig erwähnte und Berner

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Der Bote für Tirol
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Seite 7 von 8
Datum: 03.01.1907
Umfang: 8
in der Reserve die Reservekadetten (Offiziersstellvertreter): Joses Kalina, Hein rich Hase, Arnold Brod, Wenzel Hladky, Wenzel Hrabanek, Max Schulhof und Josef Rys des 88. Jnf.-Reg., Wilhelm M ar s ner, Otto Bobbe und Theodor Bargehr des 14. Jnf.-Reg., Otto Müller, Franz Ko tz an yi, Johann Forster (der Ersatzreserve) des 3., Friedrich Schmidts des 2. Tir. Kaiserj.-Reg., Julius Denifl, Max Jeller, Felix Eapellmann, Josef Cadonna, Alois Kraft des 14., Franz Mandys des 8. Jnf.- Reg., Paul Stettner

., Franz Do^ stal des 18., Alfred Muzak des 14. Jnf.- Reg., Otto Müller des 1. Feldj.-Bat. beim 2. Tir. Kaiserj.-Reg., Dr. Josef Tuckoric des 14. beim 53. Jnf.-Reg., Franz Defant, Hugo Bayr und Josef Gill ich des 1. Tir. Kaiserj.-Reg., Ladislaus Milch des 2. Tir. Kaiserj.-Reg. beim 19. Feldj.-Bat., Oskar Löffler des 1. Feldj.-Bat. beim 2. Tir. Kaiserj.-Reg., Johann Warta des 4., Karl Mahr des 3. Tir. Kaiserj.-Reg., Siegmund Balas von Sipek des 2. Tir. Kaiserj.-Reg. beim 23. Feldj.-Bat, Ladislaus Lakomy

und Wladimir Vlcek des 18. Jnf.-Reg.; bei der Tiroler und Vorarlberger Gebirgsbatterie- Division wurden zu Leutnants ernannt: der Reservekadett-Offiziersstellvertreter Paul Giani- nelia, die Referve-Unteroffiziere Adolf Di t t- rich des 41., Franz Ehrentraut des 6., Max Allitfch des 8. Div.-Art.-Reg., Doktor Otto Gerngroß des 2. Korps-Art.-Reg.; beim 1. Fest.-Art.-Bat. wurden ernannt: die Reserve kadetten (Offiziersstellvertreter) Anton Broz, Alfred Hofan, Edwin Bauernfeind und Friedrich Binder sowie

.--Bat. Dr. Joses Dluhos, Josef Volf, Josef Picalek, Gu stav Irr all, Josef Mellinger und Sieg fried Kasper. Zu Reserve-Kadetten wurden ernannt die Re serve-Unteroffiziere: Emil Frisanco, Franz Paul, Otto Schweig gl des 1., Rudolf Smehkal des 4., Josef Felber und Viktor Croato des 3. Tir. Kaiserjäger - Reg., Josef Dekoj, Franz Milfait, Anton Sajner, Wenzel Kubik, Johann Stepnicka, Viktor Pick, Otto Engelberth und Wenzel Kech beim 88. Jnf.-Reg., Friedrich So Pouch, Al- Fischer, Walter Meinhart, Franz

., Ludwig Schmadldes 14. Jnf.-Reg., Erich Gaßner des 1. Tiroler Kaiserjäger-Reg., Erich Kreisel, Friedrich Weisse! und Karl Postl des 25. Feldjäger- Bat., alle drei beim 2. Tiroler Kaiserjäger-Reg., Joses Steiner, Hans Fuchs und Vinzenz Link, alle drei des 25. Feldjäger-Bat. beim 1. Tiroler Kaiserjäger-Reg., Jaroslaus Bohac und Otto Schachtner, beide des 4. Tiroler Kaiserjäger-Reg., Othmar Sulzen bacher des 1. Tiroler Kaiserjäger-Reg., Luigi Sette, Dr. der Rechte, des 2. Tiroler Kaiser jäger-Reg., Anton

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 21.08.1852
Umfang: 8
tauscht?, war des römischen Reiches Vorsteher und Regierer Kaiser Otto der Erste, genannt der Große, ein Soku Kaiser Heinrichs des Voglers ^ijnd «in Enkel OtloS deS Herzogs von Sachsen, dessen Va- t,r LeutoldüS, ein Ahnherr Wilpertus oder Wiprecht, so wie sein Urahnherr Wittekind, der letzte König und erste Fürst von Sachsen gewesen, welchen (5a» rolus Matzuus, der römische Kaiser, nach vielen langwierigen Kriegen anno 785 überwunden, zum christlichen Glauben gebracht, und selbst ans der hei

, ligen Taufe gehoben hat. Es waren zwar dazumal von ArnnlsS, des ältern Herzogs IN Bayern, außer dem abgesetzten Eberhard noch zwei Söhne, Arnulf d.r Jüngere und Her mann übrig, — von Herzog Berchtold aber keine Succession mehr da. Deshalb verlieb Kaiser Otto daS Füitt'iitbuin Bayern sammt Zugebör, darunter auch Tirol begriffen war, seinem Bruder Heinrich im besagten 8^8. Jahre. Der nannte sich Herzog zu Sachse» und Bayern. Seine Gemahlin soll Judith eine Tochter tes vorgemeldeien ArnnlsS ans Bayern

und das Etschland durchreiset?, und den italienischen königlichen Scepter erlangte, welchen Bcrcngarins jedoch später Kaiser Otto , als er seine zweite Reise nach Italien machte nnd er abermals mit einen, großen Heere zn Roß nnd zu Fuß durch das trideniim'sche Gebirge zog, nach ersolgirr Ge- fangeiinebninng nach Bayern schickte. Es entstand auch abermals große Unruhe >m Reiche. Diese wollten sich die kurz zuvor angedeuteten »och von den Herzogen von Bayern übrig gebliebenen Gebrüder Arnolfns unv Hermann

in der Regierung des Bayerlandes, welches ihm von seines Vaters Bru der, Kaiser Otto verliehen war anno 980. Er hielt gemeiniglich im Schlosse zu ?lbach sein Hoflager. Seine Gemahlin war Frau Gisela, König Kon- rads zu Burgund, der h. Adelheiv BrnderS Tochter, von der er Heinrich III. in Bayern, aber in der Zabl der römischen Kaiser den Andern, welcher ein Ehegemahl der h. Kunignnda gewesen, anch kano- nissrt und ,'n die Gesellschaft der lieben Heiligen ge fetzt worden ist, — erhielt, so wie Brunar Bischof

z» Augsburg, Gisela eine Königin in Ungarn nnd G-binga, Äbtissin in Ediemfee. Kaiser Otto führte zu diese» Zeiten sehr große Kriege in Italien, und er zog mit mächtigem KriegS- volk von Bayern gegen Tri'eiit nnd von dannen wei ter fort, wobei dann Tirol ohne Zweifel abermals sehr viel Ungemach überstanden haben wird. V»ra»twortlicher Redakteur IZ. ? Nach dessen tödtltchem Abgang ging es abermals seltsam zn. Herzog Heinrlck unterstand sich, auS Antrieb des Pfalzgrafen Berchtold von Scheiern sei nes BetterS

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 2
Datum: 23.08.1916
Umfang: 2
, Julius Stecher, Anton Stöckel, Hugo Eirimm, Ernst Lindner, Dr. jur. Christian M a Y r, Otto Murr, KarlOrtner, Robert Bertolini, .Heinrich Redlich, Dr. jur. Adols Seih, Dr. jur. Rudolf lieber, Dr. jnr. Josef Ziegler nird Alois Piff- rader; zu Landsturm-Oberärzten die Lairdsturm-Assi- steuzärzte, Doktoren, Friedrich Sturm, Paul Abbrederis, .Arnold Banmgarten, Vic tor Verl, Fritz Bolesch, Friedrich Bnr- ger, Gottüeb Erhart, Ernste ayer, Guido Paolazzi, Attilio Pellegrini, Otto Pritzi, Otto Putz, Emil

Zieh, Anton Schär, Otto Schindler, Johann Schnei der, Josef Schnei er, Julius ^schwärzt er, Anton Sinz, Leo Steinlechner, Adolf tockhammer, Äkaximilian Strohschnei der und Anton Toldt; jum Landsturm-Afsistenzarzt den Landstnrm- Msistenzarzt-^ in a n n. Stellvertreter Dr. Josef Wasser- 'scine k. und k. Apostolische Majestät gernhten allergnädigst zu ernennen: zu Leutnants in der Reserve die Fähnriche (Kadetten) in der Reserve: beim I'. Tir. Kaiserj.-- Neg.: August Müller, Dr. Ekkehard Pesendorfer

, Dr. Paul Mahr, Robert Lezno, Viktor Bier--, brauer, Ernst Hanansek, Siegfried Frenner, Erich Gärtner, Dr. Johann Schuloff, 'Adolf Pancera, Ernst Mayr, Felix Josef Ztachod, Franz Härtl, Sindolf Mrber, Guido Jaeoncig, Josef Schu macher, Karl Schenk, Josef Dietrich, Peter von Sölder zn Prackenstein, Wilhelm Babka, Karl Matscher, Josef Zangerl, Paul Wisiol, Richard Swoboda, Julius Baumann, Othmar schenk, Otto Mader, Josef Stranziirger, Anton Meer- /ius, Georg Hochsilzer, Johann Suppenmoser, Johann

, Siegfried Kap per, Frauz Amany, Josef Thumer, Theodor Fässer, Valentin Seppi, Tnllio Defrancesco, Johann Peterlongo, Alois .Gasser, Rudolf Freund und Hygenins De matte; beim 2. Tir. Kaiferj.-Reg.: Karl Stieber, Richard Langer, Otto Koscharek, Siegsried von Schmied, Johann Kisz-Franeia, Franz Stivar, 'Alexander Dmytrak, Antoir Kaasercr, Robert Watzek, Edgar Mörath, giaimund Untersteiner, Franz Schnell, 'Alsons Tockner, Hans Nothacker, Ludwig Röggla, Paul Pochop, Josef ilieins- thaler. Albert Elischak

, Alois Pedevilla, Alfred Zeidner, Josef Stocker, Johann Weigl, Alois Rainer, Anton Webhofer, Julius Gebhard Rüffler, Ikichard Haselsteiner, Ferdi nand Loubal, Anton Seisert, Karl B.onetta-- Zotti, Herbert Leitner, Karl Linhardt, Paul Neuburger, Johann Mayer, Johann Blaas, Josef Berletti, Franz Peter, Engelbert Lipnrger, Ernst Ludescher, Hubert Eberl, Alfred Küstel, Josef Groh, Johann Keil, August Tandlce, Johann Hofer, Franz Haselsteiner, Otto IUtter- sporn, Viktor Zampiero, Oswald Schweiger, Hans

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 13.11.1889
Umfang: 8
verboten.) (15. Fortsetzung.) Als der Gast aufbrach, fragten drei Stimmen zu gleich: „Wann kommen Sie wicrer?' Unwillkürlich blickte er auf Marie, deren tiefe Augeu ihm begegne ten. Heiße Glnt stieg ihm bis in die Schläfen; ohne feine Verwirrung bcmcistern zu könne», wandte er sich hastig dcr Großmutter z» und murmelte: „Ich sehe Sie bald, ich habe Ihnen etwas zu sagen.' VII. Als Otto am folgenden Morgen mit Dülmer in der Fabrik znsammcntraf und erfuhr, dass Flory eines leichten Unwohlseins wegen

sie die Wärine, womit Otto den verlebten Abend schilderte, und als er mit dem Wunsche schloss, sie seiner alten Freundin als feine Brant zuzuführen, erwiderte sie kühl: „Damit bin ich nicht einverstanden. Warum eine Ausnahme machen, welche Dn für keine meiner Freundinnen hast machen wollen? Und was sollte ich bei der alten Dame und dem halbwüchsigen Mäd chen?' Otto sah seine Braut erstaunt an. Sie wnrre roth, dcr eigensinnige Zug, welcher das edle Gesicht lange nicht mehr entstellt hatte, stand zwischen ren

ein Recht zum Vorwurf, zur Klage gibt, daö, wie alle Gespenster, nur herzhaft angernfen zu werden braucht, um zu weichen, gienge nicht cinHauch davon aus, dcr Herz und Stimme lähmt. Flory wünschte die Verstimmung dcS Morgens ver gessen zu machcu, Otto kam mit dein Entschlnss, Ver gleichen nicht gelten zu lassen; zu einer Aussprache die alles gut gemacht hätte, kam eS nicht. Florentine wartete auf ein Wort, daö ihr Ankuüpfung geboten hätte, sich dem so unliebenswürdig znrückgewies.'nen Wunsche ihrcS

Verlobten willfähriger zu erweise». In Otto war aber eine entschiedene Unlust zurückge- DaS benützte Nachtlager ist nach dem Aufstehen wieder in Ordnung zu bringen. Im Sommer darf um 9 Uhr und im Winter um 3 Uhr abends kein Licht mehr brennen. Während deS TageS darf da» Bett weder zum Daraufliegen noch znm sich Daraufsetzen benützt werden. Jeder ExcesS in der Natural-Verpslegsstation, jede Beschädigung oder Verunreiuignng des Unter-- kuuftSlocaleS und dessen Einrichtung ist strengstens ver boten

Unterordnung ge dauert hatte. Flory suhlte sich innerlich elend im Bewusstsein, wie sehr ihr Benehmen Otto misSfallcn musste, und wirklich misSficl; die Reizbarkeit, welche sie ihm gegenüber zu beherrschen strebte, machte sich nicht selten gegen ihre sonstige Umgcbniig Luft. Otto selbst war sehr nachdenklich geworden. Herfords wie der zu bcsnchcn, mochtc er sich nicht entschließen. Die Wolke zwischen Flory und ihm musste erst zerstreut scin, ehe er dcr alten Freundin von seiner Braut sprach, uud

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 10
Datum: 17.03.1904
Umfang: 10
. Günther besucht jetzt auch die Schule, da könnte er wohl eine derartige stütze brauchen. Ich werde sucheu, Herrn Braun daraufhin zu en gagieren, ohne ihn irgend in seinen Studien zu beschränken.' Nach einigen Tagen sprach Otto wieder bei Leo vor und fand diesen in sehr gedrückter Stiminng. Wanda hatte ihnr mitgeteilt, daß die Mama au einem schweren Augenleiden dar- niederliege. Vorläufig wäre keine Hoffnung auf wirkliche Besse rung, der Verlauf der Krankheit müsse erst abgewartet wer

den. Dies erzählte er Otto, verschwieg demselben aber, daß Wanda noch ganz verzweifelt den Nachsatz hinzugefügt hatte: „Geliebter Bruder! Was soll nun werden? Mama und ich möchten alles tragen, wenn Du nur nicht darunter zu leiden hättest! Ach, nröchte Gott doch Hilfe senden, damit Du in Deiner Laufbahn nicht gestört wirst!' „Mache Dir das Leben nicht schwer! Deine Mutter wird wieder gesund werden,' sagte Otto tröstend; er merkte wohl, daß diese Nachricht noch tiefer in Leos Leben eingreife. Des anderen Tages

« sein soll, bleiben sie stecken nnd da ist der Effekt des Ganzen vom Anfang an verdorben. Es mnß jemand sein, der die Zuhörer mit sich fortreißt, so daß sie in einer wirklich gehobelten, erwar-> tungsvollen Stimmnng das Folgende aufnehmen,' erklärte Otto kategorisch. „Zudem gehört anch wirklich Verständnis dazn, um den Prolog wirkungsvoll vorzutragen,' fügte die kleine, blonde Kom teß Irma hinzu. „Sie haben sehr recht, meine Gnädige, vielleicht erbarmt sich doch noch einer der Herren oder Damen, über die Haupt

-- sache, zudem ist es Zeit, denn das Gedicht ist nicht leicht zu lernen; schließlich können wir eher ein Bild weglassen,' erwiderte Leo. „Das Programm bleibt wie es ist! Übrigens, was strei ten wir uns nnnötig hernm? Weiln es ein Herr sein kann, so nehmen wir doch den Dichter selbst! Du brauchst nicht erst zn lernen nnd Verständnis dafür zn suchen. Zudem paßt Dein Gesicht nnd Deine blonde Mähne ausgezeichnet zur Dar stellung irgendwelcher Gottheit; habe ich nicht recht?' ruft Baron Otto, im Kreise

umherblickend. „Was fällt Dir ein!' wehrte Leo ärgerlich. Dabei errötete er wie ein Kind, was die Damen stets so interessant fanden! und nun um! so vereinter daraus drangen, daß Leo seinen Prolog selbst vortrage. „Wenn nrir die Herrschasten erlassen, irgendwelches Kostün» zu tragen und sich mit dem Gesellschaftsanzug begnügen, so —' „Will ich Euch diesen Genwß bereiten!' vervollständigte Otto lachend. „Die Bedingung ist gnädigst gewährt.' Und so kam der große Tag heran. Eine Equipage nach der anderen rollte

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Der Bote für Tirol
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Seite 9 von 12
Datum: 15.01.1876
Umfang: 12
Witelo, „Käm merer in Taur', als Zeuge. Um diese Zeit hielt sich Albert oft in Innsbruck auf. In einer von ihm daselbst ausgestellten Urkunde treten Otto von Taur, „des Grafen Dieustiiiann', Gotschalk, „Propst von Taur' und ein „Käm- meier von Taur' als Zeugen auf. In der Urkunde vom Jahre 1236, in der Albert dem Kloster Neustift jährlich 12 kleine Fuder Salz schenkte, erscheint wider Otto von Tanr als Zeuge, 6) und in der Urkunde voni Jahre 1239, in welcher Otto II., Graf von Meran, der Stadt

Innsbruck den ersten Freiheitsbrief verliehen hatte, treten mit Albert auch die „Ritter von Taur' als Zeugen auf. ^) Eine Tochter Alberts, Namen Eli s ab et h, hatte sich mit Otto II. von Meran verehelicht. Durch diese Heirath scheint Otto zum Besitze der Salinen gekommen zu sein; denn er hatte in eben diesem Jahre die von seinem Schwiegervater dem Kloster Neustift gemachte Salzschenkung mit den Worten bestätiget, daß diese Stiftung — „istam «alis ckotationöru' — auszuführen nun ans ihn übergegangen sei

von AndechS. Seine Stammgüter in Baiern, Wasserburg, WolsertShausen, Diesen u. f. w. kamen als verfallene Lehen an Otto, den Erlauchten, Herzog von Baiern; seine Besitzungen im Jnn- und Wippthale dagegen, Schönberg, Taur. Amra« u. s. w. fielen an seinen Schwiegervater Albert zurück. Vom Jahre 1249 bis zum Jahre 1254 treten in den Urkunden Witelo. Otto und Hartmann alö „Kämmerer' von Taur auf. <«) Die hinterlassene Witwe Otto'S II. von Meran. Elisabeth, halte sich im Jahre 1250 oder 1251 mit dem Grafen

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 8
Datum: 11.11.1889
Umfang: 8
küsste ihn schweigend; als seine Schritte verhallten, weinte sie bitterlich. Ihr Herz erkannte des Vaters letztes Argument nicht an. Der Mo ment, welcher sie mit dem Geliebten verbunden hatte, sah ihr gleichsam körperlich in die Augen. Da fand sie sich Brust an Brust, Lippe an Lippe mit ihm — brennende Glut färbte ihre Wangen, sie hätte die Hälfte ihres Lebens dafür hingegeben, zn wissen, ob Otto sie so an sein Herz geschloffen hätte, wenn sie ihm damals nicht cntgegcngeslogen wäre. Otto

war zu der Zeit, als seine Braut ihn so sehnsüchtig erwartete, bereits auf dem Wege zu ihr gewesen. Im Begriff seine Wohnung zu verlassen, traf er auf dem Flur mit einem Herrn zusammen, der ihn ansprach: „Herr Doctor Elmen, nicht wahr? Ich wollte mir erlauben, Ihnen meinen Besuch abzu statten.' Otto erkannte ihn sofort. Jahre lagen zwischen heute und dem Tage, wo dicS Gesicht ihm zuerst begegnet war; er hatte sich ihm unauslöschlich ewzeprägt. „Doctor Melberg' — sagte er und streckte die Hand ans

. „Sie entsinnen sich meiner?' rief der andere er freut. „DaS durfte ich kaum erwarten! Wissen Sie was mich gleich am Tage meines Eintreffens zu Ihnen führt? Ich möchte Sie zu uuS abholen, weil wir aberglänbige Lente sind nnd es als gnteS Omcn betrachten würden, wenn Sie das erste Brod mit nnS brächen. Meine Frau ist nämlich vorailögekomiiiell und hat unser Nest eingerichtet. Ich bin als Dircctor der Realschule hierher berufen.' Otto betrachtete während dieser zutraulichen Rede sein Gegenüber. Obwohl

werden!' Jeder Ton bat so herzlich, dass es Otto unfreundlich erschien, die dringende Aufforderung zurückzuweisen. ES war noch nicht spät, er konnte deu Manu für eine halbe Stunde begleiten, ohne die Begrüßung FloryS aufzugeben. Der Weg nach der von Melberg bezogenen Wohuuug war kurz; während desselben begann dieser von seinen Lebens- verhältnissen zu erzählen, die Noth uud Qual ver gangener Jahre nnr leicht berührend, um so mehr auf dem Segen verweilend, der ihm zu Gute gekom men, seit er des Ministers stiller

Mitarbeiter gewor den war, und den Gewinn der gegenwärtigen Stel lung als das Erwünschteste, das ihm habe zufallen können. Otto fühlte, dass jedes Wort dieser Rede eine Dankeshymne für ihn bedeuten sollte, und ließ deu Mann gewähren. Seine eigenen Gedanken folgten einer anderen Spnr. In jedem Augenblick erwartete er Namen genannt zu hören, nach denen zu fragen er sich nicht einschließen mockte. Eine unvergessene Ge stalt tauchte vor ihm auf, während er schweigend vor wärts gieug; ein blasset-, frisches

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 10
Datum: 24.10.1889
Umfang: 10
anzustreben, fühle ich mich noch nicht reis genug, auch fehlen mir dazu die nöthigen Mittel. Ein geringeres, mir etwa zugängliches Lehramt, das meine Zeit und Kräfte völlig hinnehmen würde, ohne mich weiter zu bringen, wünsche uud suche ich nicht. Ich habe genug gelernt, um keinem zur Last fallen zu müssen. Lassen Sie mich meinem Programme nach leben.' „Aber warum werden Sie nicht Assistent?' rief der Doctor. Otto zuckte die Achseln. „Darum habe ich mich vergeblich bemüht.' „Ihr Programm heißt

könnte sich so ganz wesentlich abkürzen. Und denken Sie an den weiten Horizont, dcn ein Vertrauensposten bei solcher Persönlichkeit össuet — da gibt es vollauf zu lernen, zu erfahren. Also?' Otto gieng erregt auf und nieder. „Gönnen Sie mir wenigstens bis morgen Bedenkzeit: eS gilt hier Jahre.' Der Doctor schüttelte den Kopf. „Excellenz hat ausdrücklich betont, dass er Sie heute vor Tisch sprechen will. Er speist um 5 Uhr. Ja oder Nein?' „Nun denn — ja!' sagte Otto nach kurzem Zögern. „Erlauben

Sie mir nur, meinen Anzug zu wechseln.' Beide Herren fanden sofort Zukass in das Mini- ster-Cabinet. Otto heftete einen stillen festen Blick auf den Mann, dessen täglicher Genosse er vielleicht werden sollte; das offene, gutgeschnittene, kräftige Gesicht des Staatsmannes war ihm shmpatifch. «seine Unlust, sich so unvorbereitet au eine nicht frei ge wählte Wirksamkeit zu binden schwand hinweg. Die Ruhe, mit der er des Ministers präcise Fragen be antwortete, musste den Menschenkenner befriedigt haben, denn er traf gleicb

bestimmte Abrede, der zusokge Elmen nach Verlaus der nächsten Woche in sein HanS übersiedeln und die ihm noch zu bezeichnende Wirksamkeit antreten sollte. Als Otto mit dem Doctor, dessen Befriedigung laut zu Worte kani, treppabwärtS gieng, trafen sie mit einem aufwärts Steigenden zusammen, der den Hut lüftete uud hart am Geländer stehen blieb, als besorge er, trotz der breiten Stufen den Raum zu beengen. Unwillkürlich sah sich Otto im Vorbeigehen nach ihm um; das schmale farblose Gesicht, die tief

liegenden Augen hatten einen gewissen Eindruck auf ihn gemacht. Als sein Blick mit dem des Fremden zusammentraf, verbeugte sich dieser und fragte mit sichtlicher Befangenheit: „Um Vergebung!. Dürfte ich wohl fragen, ob die Herren Se. Excellenz den Herrn Minister gesprochen haben?' ' Otto machte eine bejahende Bewegung und war im Begriff, dem Doctor zu folgen, als der andere, nach hörbar tiefem Athenizuge, weiter sprach: „Gott sei Dank — der Portier versicherte, heute käme niemand vor.' „Ganz richtig

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 03.04.1856
Umfang: 8
sich fortwährend in erfreulicher Zu nahme befinden; sie betrugen im Ganzen 253,503,915 und gegen daS Vorjahr um 13,175,191 fl. B.V. mehr. Die Differenz zwischen den ordentlichen Einnahmen uud Ausgabe» stellt sich mit einem Abgänge von <12,366,75^1 fl.. Feuilleton. Gins Nacht iin Jägerhause. Von Friedrich Hebbel. „Kommen wir denn nicht balv nach D. ?' — rief Otto ungeduldig seinem Freunde Adolph zu und fuhr heftig mit der Hand nach feiner linken Wange, weil er sich an einem Zweige geritzt hatte — „die Sonne

ist längst hinunter, die Finsterniß kann kaum »och größer werden und die Beine wollen mich nicht mehr tragen.' „Ich glaube, daß wir uns verirrt haben,' — ent gegnen Adolph kleiumüthig — „wir müssen uns wohl darauf gefaßt machen, die Nacht im Walde zuzu bringen !' „Das habe ich längst gedacht,' — versetzte Otto ärgerlich — „aber Du weist allenthalben Bescheid, auch da, wo Du nie gewesen bist. Hungrig bin ich auch, wie der Wolf, wen» er ein Schaf blöken hört.' »Ich habe »och ei»e Semmel in der Tasche

!' — erwiderte Adolph, indem er darnach zu suchen begann — „doch nein' — setzte er sogleich hinzu — „ich habe sie dem ausgehungerten Schä/erhuude zugeworfen, der bei uuS im letzten Dorfe voruberschlich.' Eine lange Pause, wie sie nur dann unter Studenten möglich ist, wenn sie bis auf's Blut ermüdet sind, trat ein. Die Freunde wanderten, sich Beide gereizt füh lend und sich Beide dieser Kleinlichkeit schämend, bald stumm, bald pfeifend, »eben einander hin. „Nun fängt'S auch noch zu regnen an!' began» Otto

endlich wieder. „Wer eine Haut hat, fühlt es;' — versetzte Adolph — „aber wenn mich mein Auge nicht täuscht, so seh' ich drüben ein Licht schimmern!' „Ein Irrlicht, was wohl auderS!' — sagte Otto halblaut — „cö wird hier an Sümpfe» nicht fehlen!' Dessen ungeachtet verdoppelte er seine Schritte. „Wer da?' — rief Adolph uud stand auf einmal still. Es erfolgte keine Antwort. — „Ich meinte Fuß tritte hinter uns zu höre»!' sagte er da»». „Man verhört sich leicht!' entgegnete Otto

. „Ich denke,' — begann Adolph nach vollbrachter Musterung — „wir nehmen unser Quartier lieber unter einem Bu>ch, als in dieser Höhle. Es sieht ja ganz verflucht darin aus!' ^ Otto hatte dieselbe Aeußerung auf der Zuuge gehabt. Wie aber in solche,: Stunden deS äußersten Mißbe hagens der Mensch sich zu beständigem Widerspruch aufgelegt fühlt, setzte sich seine Meinung schnell i» ,hr Gegentheil um uud er erwiderte spöttisch, daß er ein alteS Weib nicht eben furchtbar fände uud in der That uicht wisse, warum

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Der Bote für Tirol
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Seite 10 von 10
Datum: 05.01.1904
Umfang: 10
R a s h des 102. beim 3. Ins.-Reg., Llnton Konrad des 102. beim 5t. Jns.-Reg., Karl Rathausky des 102. beiin 20. Jns.-Reg., Moriz Lewin des 2. Tir. Kaisers.-Reg., Ladislaus Kral des 14. Jus.- Reg.; dann die Reservc-ttnterossiziere: An drea Bongiovanni des 2. Tir. Kaiserj.- Neg., Hans Lichten st a d t des 3. Tir. Kaisers.- Regiment beiin 17. Feldjäger - Bataillon, Otto Alexander des 2. Tiroler Kaiserjäger- Reg., Johann Zatyko des 3. Tir. Kaisers.- Neg. beiin 11. Felds.-Bat., 'Alexander Tonelli deS 2. Tir

. Kaisers.-Reg. beim .'1. Felds.-Bat., Angnst Enzmann des 3. Tir. Kaisers.-Reg. beim 3. Jns.-Reg., Paul Ezernti nnd Otto Dnssek des 4. Tir. Kaisers.-Reg., Michael Cserey des I. Tir. Kaisers.-Reg. beim 3. Felds.- Bat., Anton Tamsberg des 1. Tir. Kaisers.- Reg. beim 31. Felds.-Bat., Johann Krizan des 1. Tir. Kaisers.-Reg. beim 5. Felds.-Bat., Alois Lercher des 1. beim -1. Tir. Kaisers.-Reg., Dr. Siegfr. Wahringe r und Dr. Ludiv. KadeSk a, beide des 3. Tir. Kaisers.-Reg. beim 20. Felds.- Bat., Karl Holz

s ch n h des Tir. Kaisers.- Reg., Martin Kosler des 1. beim -1. Tir. Kaisers.-Reg., Anton Berger des 2. Tir. Kai sers.-Reg., Hugo t e i n b e ck des 3. Tir. Kai sers.-Reg. beim 20. Felds.-Büt., Franz No - votny des 4. Tir/ Kaisers.-Reg., Otto Ham mer des 1. Tir. Kaisers.-Reg., Ludwig Rin gel ha nn des 1. Tir. Kaisers.-Reg. beim li. Felds.-Bat., Johann Paskutz des 102. Jns.- Reg., Moriz Racz des 2. Tir. Kaisers.-Reg. beim 21. Felds.-Bat., Aurel K i s s v. e- mccSker, Or. ^ur., des 3. Tir. Kaisers.-Reg. beim

11. Felds.-Bat., Gustav Hagen des 3. Tir. Kaisers.-Reg. beim 99. Juf.-Reg., Arthur K ö l l e n s p e r g e r des 1. beim 4. ^ir. Kai sers.-Reg., Koloman Hoffer v. Schavnicz « des 2. Tir. Kaisers.-Reg. beim 31. Felds.-Bat., Maximilian ch o y und Ziudöls Z ch n e e w e i s;, beide des 3. ^.ir. Kaisers.-Reg. beim 20. Feldj.- Bar., Otto^ Zerdit des 3. Tir. Kaisers.-Reg. bi?im bosn.-her'ceg. Felds.-Bat., Geza S z a u e r dös 1. Tir. Kaisers.-i)ieg., Joses Dalmi des 102. beim 71. Jns.-Reg., Karl

Teeini des 2. Tir. Kaiserjäger-Neg. beim 14. Jnf.-Neg., Otto Baner des 3. Tir. Kaiserj.-Ncg. beim 75. Jnf.-Neg., Karl Dolezal des 3. Tir. Käisers.-Neg. beim 22. Jnf.-Neg., Eduard Arenz, Ernst Löwen bein, Doktor der Necl)te, und Karl Kr e n- mahcr, alle drei des 3. Tir. Käiferj.-Reg. beim 3. Jnf.-Neg., Franz Denk, des 1. Tir. Kaiserj.-Reg. beim 1Ü0. Jnf.-Reg., Hermann Sch waighofe-r des 1. Tir. Kaiserj.-Reg. beinr 2^. Jns.-Reg.,. Ladislaus Szärvas des 1. Tir. Kaiserj.-Reg^ beim 34'. Jn^.-Reg., Karl

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 12
Datum: 02.12.1886
Umfang: 12
und Dr. Debiasi dem Ausschüsse an. und Vorarlberg' Str. 27t». Beiträge zur Geschichte des Salzberges bei Hall in Tirol» Mitgetheilt vom pcns. k. k. SectionSrathe A. R. Schmidt. (Fortsetzung aus Sir. 275.) II. Vom Tode Graf Meinharts IV. bis zur Regierung Herzogs Rudolf IV. zu Oester reich. Grafen Meinhart folgten seine drei Söhne: Otto, Ludwig und Heinrich, Herzoge zu Kärnten, in der Regierung Tirols und beherrschten das Land ge meinschaftlich. Ludwig aber starb schon im Jahre 1305 unverehelicht; Otto

und Heinrich verschrieben Bertholden, Probst des Klosters in der Au bei Bozen (oem heutigen Gries), und dem Convent dieses Stisies 10 Fuder Salz von ihrem Bergwerke Die diesfällige Schenkungsurkunde ist von beiden Herzogen ausgefertigt zu Gries am St. Thomastag 1306. Herzog Otto schenkte auch 10 Fuder Salz den Nonnen der heil. Clara zu St. Michael bei heil. Kreuz zu Trient und König Heinrich erlaubte, dieses Quantum zollfrei zu verabfolgen. Dem Kloster Mariathal bei Voldöp wies Herzog Otto ein jährliches

Geschenk von 10 Pfund Berner auf seine Gefälle vom Salzbergwerke an, und König Heinrich verordnete später, dass den besagten Nonnen für diese 10 Pfund Berner jährlich 10 Fuder Salz ab gereicht werden sollen. Im Jahre 1308, noch bei Lebzeiten seines Bruders Otto, verlieh König Hein rich dem Christian Greil von Hall und eventuell seinen Erben aus den Gefallen des Salzbergwerkes wöchentlich 5 Pfund Berner auf Kleidung und Zehrung. dann den unentgeltlichen Genufs der Säge mühle am Mühlbache zu Hall

Tristholzes und wurde erst im Jahre 1L57, nachdem der Sudholzwzug aus dem Ober lande zu Ende gegangen, mit einem Kostenaufwands von circa 17.000 fl. (?) beseitigt. Im Jahre 1310 starb Herzog Otto ohne Hinterlassung ein>s männlichen Erben, und König Heinrich wurde Alleinbeherrscher Tirols. In dieser Eigenschaft gieng eine seiner ersten Sorgen dahin, den guten Stand des Salzbergwerkes nach Möglichkeit zu befestigen und zu erhalten. Zu diesem Ende fand er es vor allem nothwendig, zur ordnungsmäßigen Leitung

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Der Bote für Tirol
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Seite 8 von 12
Datum: 24.08.1889
Umfang: 12
, ihm die Wahrheit zu gestehen und offen zu erklären, dass das Glück des von ihm heiß geliebten Mäd chens ihm am höchsten stehe, dass er scheide, um nie wieder zurückzukehren. Otto setzte sich au sein Pult und schrieb: Mit eiuem Male, er hatte noch kaum den Eingang be endet, durchslog seinen Körper eine glühende Hitze, der gleich darauf eine eisige Kälte folgte, seine Finger zitterten, er konnte die Feder nicht halten, er versuchte auszustehen; mit schon zufallenden Auge» sah er nach der Uhr. „Es ist noch srüh

der zum Tode erkrankte Fürst seiner harre. Da erst blickte Sandorf ans, sah die zusammengepackten Sa lien, und jetzt ward er sich bewusst, dass er die Zeit zur Flucht verschlafen habe und diese sür heute unmöglich sei; aber sie sollte morgen früh geschehen, Er erhob sich. „Anton, übertreibst Dn uicht? Der Fürst hat wahrscheinlich seine gewohnten Anfälle, die stets nn^ gefährlich vorübergiengen,' sagte Otto. „O nein, nein, er ist zum Tode erkrankt, eilen wir, Herr Ge heimsecretär,' rief dieser. Jetzt gieng

die Thür auf und der Arzt des Fürsten trat ein. „Eilen Sie, Herr von Sandorf, die Umnhe vermehrt die Gefahr — der Fürst wartet —Der Arzt hielt inne und sah Otto prüfend an, der junge Mann kam ihm so verstört vor. „Was ist mit Ihnen, — Sie selbst scheinen krank?' fuhr er fort und fasste nach Ottos Hand, um dessen Puls zu fühlen. „Nichts von Bedeutung; ich habe unruhig geschlafen — doch sagen Sie mir die Wahrheit, was ist für seine Durchlaucht zu fürchten?' entgegnete Otto ausweichend. „Unbedingt der Tod

, wenn die geringste Aufre gung hinzutritt, doch ich gebe meine Hoffnung nicht auf, wenn nichts hinzukommt, was ihn beunruhigt —' antwortete der Arzt bedeutungsvoll. „Jetzt wartet der Kranke auf Sie!' Otto antwortete nichts, gesenkten Hauptes trat er in Begleitung des Arztes ins Krankenzimmer ein. Im nächsten Au genblick sah ihn auch schon der Fürst, er ließ sich, unterstützt von Anton und der Fürstin, aufrichten. „Baron von sandorf!' rief er so laut er ver mochte, „Sollte der heutige Tag mein letzter

sein, so vermag ich nicht zu scheiden, ohue dass ich Sie gauz glücklich weiß —. Nehmeu Sie die schnelle Vorbereitung ohne Ueberraschung hin, — Ihre Brant ist vou allem unterrichtet, — dort steht sie, — die Trauung kann vor sich gehen!' Otto war verstört, als er eintrat, sein Herz zuckte, als der Fürst sprach, doch jetzt verwandelte sich sein Gesicht zur Leicheusarbe, als er, mechanisch sich umwendend, sah, dass unfern von ihm, auf Graf Rüdenthal gelehnt, Agathe stand und neben diesen beiden der Schloss

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