nicht allein, er lehrt in angenehmster Weise, er streut die ver schiedenartigsten Kenntnisse aus seinem an solchen uner schöpflichem Füllhorne auS. So belebt er in meisterhafter Der Kaufmann aus Tirol. Lnstspicl in 4 Anfzügen von I. Herzog. (Schluss.) Act. Die Ncugierde sämmtlicher weiblicher Schlosöbewohner ist bereits aus das höchste gesteigert und man ergeht sich gegenseitig in Vermuthungen über den verkleideten Bräutigam; einer der Boten ist der Gras, das ist die allgemeine Meinung. Elisabeth allein
lässt sich nicht nur nicht täuschen, sie ist in der An sicht bestärkt, dass der „Kaufmann' und der „Gärtner' ein und dieselbe Person sind umsomehr, da die Ge sandten um seine Freilassung bitten. Aber noch zögert sie daran zu glauben, dass ihr Bräutigam in dieser Verkleidung sich berge! Leouhard und Alvin räumen vor der Prinzessin- Braut das Feld, gerathen bei dcn» Versuche, Meiu- hards Bildnis heimlich zu übergeben, in Conflict mit Clarisse und Hannah und werdeu hiefür von Herbert von Schönaug
zum Zweikampf gefordert. 4. Act. Meinhard hält im Gefängnis Empfang. Zuerst Leonhard und Alvin, die über die mifs- glückte Mission berichten, dann Dnenna Dorothea, die über des „Kaufmanns' Verbrechen Genaueres wissen will, endlich den neuerlich betrunkenen Herbert, mit welchem er für seine Getreuen dcn Strauß mit blanker Klinge besteht. Dieses unblutige Intermezzo stört Elisabeth, die gekommen ist, den „Kaufmann' selbst freizugeben, zuvor aber noch einmal versuchen will, das Preisräthsel zu lösen
von seiner heitersten, ja lächerlichen Seite auffassen, soll Missverständnisse, Thorheiten, Schwächen der Menschen zur Darstellung bringen. Theoretisch hat dies der Verfasser des „Kaufmann aus Tirol' wohl gethan — aber den Humor, die Heiterkeit — hat er vergessen! Es muss geradezu peinlich berühren, wenn ein „Halbtrottel' — Abel — die komische Rolle aus zufüllen hat und dadurch daS Lustspiel, wenigsteus in diesem Stücke, zur HauSwurstiade macht. Der „Humor' der übrigen' männlichen Rollen besteht zum größtentheil
selbst nicht „den guten Ton in allen Lebenslagen' zu kennen. Genüg mit diesen Proben ; wir wollen dem Leser nicht noch mehr znmnthen, und damit wollen, wir unseren ExeurS über dcn „Kaufmann aus Tirol' schließen. Wir fürchten ohnehin schon allzubreit ge worden zn sein wegen einer Sache, die eigentlich mit einem einzigen, einsilbigen Worte genügend bezeichnet werden könnte. Doch es drängte uns, gegen eine solche Mache zn protestieren und dies umsomehr, da wir das Tirolerlaud und sein berühmtestes Grasen- geschlecht