mit .Hagelschlägen einen abiwrmen Teinperatnrstnrz ein, welcher in den Hochlagen der UlPen sowie vereinzelt in jenen der Sudeten leichte Nachtfröste im .Gebirge urrd Reis im Tale Sur Folge hatte, so daß von Mitte Juni an fast überall eine bedeutende Wärlne-UbnaHme, befon- 86 87 — „Aber ich, und Sie werden es auch noch', gab Callein ruhig zur Antwort uud nahm dabei' mit zwei Fingern ein Ständchen von seinem Rockärmel. Gräfin Äie verstand es, die Unterhaltung rasch ins Allge meine hinnberzulciten. Es gab
, die ich am meisten bewundere.' T<! kam Feuerländer mit dem Tee, uud Juge erbot sich zur Bereitung, was Gräfin Volgers dankend annahm. „Wie wärs, liebe Inge, wenn Sie mir alten, einsamen Fran mal für einige Zeit Gesellschaft leisten möchten?' fragte sie. „Seit dem Tode meines Mannes, also seit sechs Jahren, Hanse ich hier ganz allein — und wenn mir anch die Zeit nie lang wird, so sehe ich doch, gern 'hin und wieder etwas Gesell schaft bei mir, besonders Jugend.' „Ich würde gerne kommen, sehr gerne', antwortete
Inge warnt. „Und mich verlassen?' wars Armand ein. „Nnn, der Weg ist ja nicht allzu weit', meinte die Gräfin. „Übrigens, was euch beide — °zn deu Herren gewendet — inter essieren dürfte — Solitüde ist vermietet!' „TaS Schlößchen am See?' rief Inge. „Wir sprachen noch ans der Herfahrt davon. An wen denn?' ,',An Evelin Horst. Ich weiß nicht recht, ob ich uns dazu gratulieren soll', entgegnete Gräfin Volgers, einen flüch tigen Seitenblick mit Mark nnd Armand tauschend, während sie langsam
in ihrer Tasse rührte. Callcin blieb sehr ruhig, Armand nahm sich znm zweiten- nral Znckcr 5n seinen Tee nnd bat seine Braut nm den Frncht- Torb, obgleich cr noch eine Traube und einen Pfirsich auf 1 einem Teller hatte. ' - . „Wer ist Evelin Horst? 'rief Inge. „Evelin Horst', antwortete Gräfin Volgers lächelnd und mit den Augen zwinkernd, „ist eine geborene Ausländerin, eine sehr schöne Fran, die überall in der Gesellschaft erscheint, überall ,empfangen wird, die über einen verstorbenen Gatten
. Sie werden selbst sagen, daß es da mit dem „Herz festhalten' keine Gefahr mehr hat.' „Kennst dn sie auch.?.' fragte Inge ihren Verlobten. /,Ja, natürlich!' Er trank hastig seinen sehr heißen Tee. Taß ihm dabei die Hitze ins Gesicht stieg, konnte niemand auffallen, und daß er dann den Vorschlag machte, seiner Braut den Garten zu zeigen, war ebenso natürlich, wie die Bereitwilligkeit, mit der Gräfin Volgers darauf einging. 'Tie Dämmcrnng zog heranf, als Armand den Wag'» befahl. VI. Kapitel. Evelin v. Horst