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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 10
Datum: 06.08.1859
Umfang: 10
. daß Frankreich eine Armee von 500.000 Mann und England gar keine Armee behielte. (Hört! Hört!) In Bezug auf die Flotte sei die Ungleichheit zwischen beiden Ländern noch grö ßer. Frankreich könne eine Anzahl Matrosen , entlasse» und in wenig Stunde» per telegraphischen Befehl wieder beisam men haben; England brauche Zahre, um eine Flotte neu zu bemannen. Man habe Ihrer Majestät Regierung empfohlen, in Frankreich die gegenseitige Entwaffnung in Vorschlag zu bringen. Von dem Erfolg eines solchen Vorschlags

halte er sehr wenig, wenn er einer Mittheilung glauben dürfe,-wor- nach jener Vorschlag schon einmal wälirend der Zusammen kunst in Cherbourg von einer livchgestclltcn Person gemacht worden sein soll. Louis.Napoleon soll mit einem Lächeln erwiedert haben, daß er vielleicht am Besten beurtheilen könne, welcher Grad von Wehrkraft für das Woblergehen und die Ehre Frankreichs erforderlich sei; seiner Meinung nach müsse Frankreich 50 der allerbesten Linien - Schraub» schwimmen

Nachricht beschließen werte. tHörl!) Sonst stimme er dem elirenwcrlken Gentleman vollkommen bei, wenn' er den Grundsatz aufstelle, daß ein Abkommen zu gegenseitiger Reduktion zwischen-der englische» Negierung und andern Ne gierungen ganz unmöglich wäre. Selbst wenn eS gar keine andern Land- und Seemächte ii> der Welt gäbe, als Eng land und Frankreich. wäre daS Uebereinkommen nicht aus führbar. weil die Grundverschiedenheit zwischen Lage, den Umständen und Interessen beider Länder stch durch keine arith

metische Formel richtig ausdrücken lasse. (Hört! Hört l) Das Hau« werde aber-ivodl beachten, daß es noch andere fremde Mächte außer Frankreich gibt, die Armeen und Flotten hal ten, und sollte England unglücklicher Weise je in Krieg mit Frankreich gerathen, so könnte eS geschehen, daß eS gleich zeitig auch mit andern Mächten zu kämpfen hätte. Auf die Motion, in ein Bewilligungskon,itü z» gehe», stellt Mr. Horsman den Antrag, daß die Kosten der begonnenen oder beabsichtigten Landesvertheidigungs-Aibeiten

aus einem beson ders zu dem Zweck zu bildenden, von den jährliche» Parla- nsenlSnolen unabhängigen Fonds bestrilten werden sollen. Er mächt keinen Hehl' daraus, daß er einen Angriff nur von Frankreich auW»eforge; er glaubt, daS ganze Land und auch die Regierung denke wie er. und die Erhöhung der Ein kommensteuer rühre nur daher, daß »unser nächster und theuer ster Nachbar, unser vielbelobter und geliebter Allürter« seine Kriegsanstalten, was auch immer der Moniteur sagen mö>,e, in immer größerem Maßstab

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 19.08.1867
Umfang: 6
Consuln innerhalb sss des Bundesgebiets, eines über NationalitätS-Seeschiffe, ferner eine Maß- und GewichtSordnung. Die Ein bringung anderweitiger Vorlagen ist nicht ausge schlossen. O» Pnris. II). Aug. (Die Stimmung in Frankreich.) Kaum scheint die Austragung des Luxemburger Streites dir Stimmung etwas beruhigt zu haben, so beginnen die Streitigkeiten in Betreff der von Preußen an Dänemark abzutretenden nordschles- wig'scken Distrikte nach der Meinung des Auslandes einen solchen Charakier

in Frankreich anzunehmen, daß man Auswärts von nichts, als dem Kriege spricht. Hatte die Furcht etwas nachgelassen, so scheint dir Salzburger Kaiser-Zusammenkunft ihr neue Nahrung zu geben. Man macht sich schnell den Satz zurecht: „Frankreich muß, um seine besondere Stellung in .Europa ausrecht zu erhalten. Preußen demüthigen, es .hat den Anlaß zur Einmischung in der bisher ver zögerten Ausführung des Prager Friedens, so weit sie .Dänemark betrifft, gefunden, und es ist nichts natür licher

, als daß der Kaiser persönlich in Salzburg den „ihm gceignetst erscheinenden Bundesgenossen, den „Kaiser Franz Josef zu gewinnen sucht.' Fügt man noch hinzu: „daß der Kaiser Napoleon nothwendig „seine besondere Stellung in Europa zur Erhaltung „seines eigenen Thrones braucht, da fein ganzes per- „fönliches Regiment in Frankreich darauf und nament- „lich auf das Ausweisen von Erfolgen beruhe', so ist man mit der Schilderung der augenblicklichen Lage fertig und halt den Krieg für so unvermeidlich, als zwei

Gefühl gelten lassen, daß das Land menschenarm fei und es feiner eigenen Kräfte. bedürfe. Seit der Re volution hat Frankreich an Menschen mehr verloren, als jedes andere Land. Die Gebeinr seiner Kinder liegen in ganz Europa und in Afrika zerstreut. Wäh rend England sich Soldaten zu kaufen weiß, ficht Frankreich alle feine Schlachten mit eigenem Blut. Die LVer und 3ver Jahre, welche fast alle anderen Natio nen wieder zu vollen und frischen Menfchenkräslen brachten, zapsten Frankreich fortdauernd

3 Kinder. Es ist bekannt, daß in Berlin ein Abgeordneter Hr. v. Kirchmann in einem der BezirkSvercinc einen Vortrag über dieses Thema gehalten und diesen Familienznstand als einen höchst bencidenswerthen hingestellt hat. Mit seinen französi schen Kollegen dürfte er in starken Konflikt darüber gerathen. Frankreich steht daher unter den Staaten gleicher Knlturentwicklung, wie Oesterreich, dem übrigen Deutschland, Italien, England, als das schlechtbe- völkeitfte Land da. obwohl es in feiner Hauptstadt

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 6
Datum: 13.03.1860
Umfang: 6
ein, als demselben von diesen Agenten Preise geboten werden, die man als abnorm, bezeichnen kann. Außerdem vernimmt man auch noch, daß man mit dem Ankaufe von Getreide für französische Rechnung be gonnen und daß dieses Geschäft in den letzten Wochen bereits einen erheblichen Umfang gewonnen hat. Diesem Umstände dürfte auch die Preissteigerung, welche daS Getreide in jüngster Zeit erfahren hat, zum großen Theile zuzuschreiben lein. Sowohl Pferve als Getreide werden den Mein hinauf nach Frankreich geschafft. Schweiz. , Genf, 7. März

. Nach heute früh von Paris ein- getroffenen Nachrichten, die wir für authentisch zu halten Ursache haben, stehen die Aussichten der Schweiz bin, sichtlich deS savoyischen NeutralilätSgebietS so ungünstig als nur möglich. Die bezügliche Stelle ter Thouvenel- scheu Depesche: „Frankreich werde die Interessen der Schweiz zu wahren wissen,' soll an entscheidender Stelle keine andere Deutung erfahren, als daß die Pro vinzen ChablaiS und Faucigny eine Zoll zone bilden würden mit den nämlichenVer- günstigungen

, wo Frankreich in Sayoyen vorgehen werde, der Augen blick bezeichnet, wo daS Resultat der Volksabstimmung in ToScana bekannt geworden sei'. DaS alles lautet allarmirend genug, (A. Z.) Frankreich. Paris, 3. März. An der angeblichen Entlassung deö Herrn v. Thouvenel ist nicht ein wahres Wort. Der Minister deS Aenßern halte gestern Abends zum zweitenmal seine SalonS geöffnet und sich zu mehreren fremden Gesandten dahin geäußert: eS sei ihm die erste Kunde seiner Dimission durch die Zeitungen zugekommen

für diesen Tag angesetzt ist. Die zweite Depesche des Grafen Cavour, worin er vor schlügt, sofort auch in Savoyen und Nizza zur allge meinen Abstimmung zu schreiten, ist angekommen. DaS hiesige Kabinet ist mit den beiden Antworten des Grafen überaus zufrieden, und eS konnte, ohne alle Zauberei schon vor dem ersten März ihren Inhalt kennen. Es wird zwischen Frankreich und Sardinien ein Cessions- vertrag ausgefertigt, welchen Frankreich in einem aus führlichen Cirkular den Großmächten vorlegen wird. Darauf

, die Sicherheit deS Kontinents vermehrt, und wir sehen mit Freude, daß dessen gegenwärtiger Monarch seine Macht auf der heutzutage einzig sicheren und verläßlichen Grundlage, auf der Liebe seiner Unterthanen — befestigt.' London, 8. März. Die »Times« sagt: trotz aller Protestatione» Englands werde Frankreich in Betreff Sa« voyens nach feinem Belieben Handel». Ist eS ehrenvoll, fragt das englische Blatt, kur eine große Nation, so viel zu sprechen und so wenig zu handeln? Besser wäre es ge wesen, die Dinge

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 13.03.1860
Umfang: 6
werden, die man als abnorm, bezeichnen kann. Außerdem vernimmt man auch noch, daß man mit dem Ankaufe von Getreide für französische Rechnung be gonnen und daß dieses Geschäft in den letzten Wochen bereits einen erheblichen Umfang gewonnen hat. Diesem Umstände dürfte auch die Preissteigerung, welche daS Getreide in jüngster Zeit erfahren hat, zum großen Theile zuzuschreiben sein. Soirohl Pferde als Getreide werden den Nlzein hinauf nach Frankreich geschafft. Schweiz. , Genf, 7. März. Nach heule früh von Paris

ein- getroffenen Nachrichten, die wir für authentisch zu halten Ursache haden, stehen die Aussichten der Schweiz bin, sichilich deS faveyischen NeutralitälSgebietS so ungünstig als nur möglich. Die bezügliche Stelle der Thouvenel, scheu Depesche: „Frankreich werde die Interessen der Schweiz zu wahren wissen,' soll an entscheidender Stelle keine andere Deutung erfahren, als daß die Pro vinzen ChablaiS und Faucigny eine Zoll- zone bilden würden mit den nämlichenVer- günstigungen und Erleichterungen deSVer, kehrS

. wie sie jetzt imPayö veGer bestehen. In diesem Punkt sollen selbst die gemäßigtsten Anhänger deS VonapartiSmuS entschieden einer Meinung sein. Bestätigen sich diese Nachrichten, so können sie nicht ver fehlen, in der Schweiz und in ganz Europa das allge meinste Aufsehen zu erregen. Ferner wird behauptet, daß der VonapartiSmuS selbst vor den größten Schwie- rigkeiten nicht zurückschrecken werde seine Plane in Betreff SavoYcnS durchzusetzen. Endlich wird als die Zeit, wo Frankreich in Sayoyen vorgehen

werde, der Augen blick bezeichnet, wo daS Resultat der Volksabstimmung in ToScana bekannt geworden sei'. DaS alles lautet allarmirend genug. (A. Z.) Frankreich. Paris, g. März. An der angeblichen Entlassung deö Heirn v. Thouvenel ist nicht ein wahres Wort. Der Minister deS Aeußern balle gestern Abends zum zweitenmal seine Salons geöffnet und sich zu mehreren fremden Gesandten dahin geäußert: eS sei ihm die erste Kunde seiner Dimission durch die Zeitungen zugekommen. UebrigenS gibt er am nächsten Montag

Depesche deö Grasen Cavour, worin er vor schlägt, sofort auch in Savoyen und Nizza zur allge« meinen Abstimmung zu schreiten, ist angekommen. DaS hiesige Kabinet ist mit den beiden Antworten des Grafen überaus zufrieden, und eS konnte.ohne alle Zauberei schon vor dem ersten März ihren Inhalt kennen. ES wird zwischen Frankreich und Sardinien ein CefsionS- vertrag ausgefertigt, welchen Frankreich in einem auS- führlichen Circular den Großmächten vorlegen wird. Darauf wird sich die Confultaiion

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 17.06.1858
Umfang: 6
5VS Frankreich. Paris, 3. Juni. Im Monat Juli wird Prinz Napoleon eine Reise nach Algier antreten, dort jedoch nur 14 Tage bleiben und dann im Herbste zur Ueber nahme seines hohen Postens zurückkehren. In Algerien herrscht große Zufriedenheit mit dem Entschlüsse deS Kaisers, daß endlich Ernst mit der bürgerlichen Gestal tung deS Landes gemacht werden soll. Das Militär- System liegt wie Alpdruck auf der Ansiedelung und hält die sehnlichst erwartete europäische Einwanderung fern. Die Zahl

, noch ihrer Intensität genommen; Frankreich hat entweder in diesem Augenblick schon 24 Schraubenlinienschiffe, oder wird sie binnen kürzester Zeit haben, und das ist eine Macht, wie sie die zweite europäische Seemacht nie vorher besessen. — Die heutige Moniteurnote, welche die Gerüchte von französischen Rüstungen zum zweitenmal dementirt, beweist und beruhigt ebenso wenig als die wiederholte Versicherung Disraeli'S. In den englischen Arsenalen herrscht eine ungeheure Thätigkeit, und mit nicht ge ringerem Eifer

folgenden bedeutungs volle» Leitartikel: »Wir haben das Glück eine Regierung zu besitze», die, wenn wir alles was sie uns sagt, glauben dürfen, Mittel und Wege gefunden hat, Frankreich zu versöhnen, ohne sich zum Gebräu» irgendeines der gewöhnlichen Mittel der Versöhnung herabzulassen. Eine unglückliche Thatsache aber - drängt sich fortwährend unserer Aufmerksamkeit auf, trotzdem daß wir die allergrößten Anstrengungen machen, um uns zu überreden, daß die politische Atmosphäre nach Frank reich

zu wirklich ganz so klar ist. wie wir sie wünschen. Frankreich rüstet, zu welchem Zweck oder Kamps, für oder wider wen, das wissen wir nicht, aber es rüstet sonder Zweifel in einem Maßstab, mit einer Methode, so systematisch und entschlossen, daß es allen seinen Nachbarn wahrhaft furcht bar wird. Frankreich rüstet, daS ist nicht zu bestreiken, und zwar rüstet, eS zu Wasser und zu Land, seine schon fetzt große Armee wird ansehnlich vermehrt; es ist auf dem Punkt eine Eisenbahn zu vollenden

gibt, das eine» Bruch mir Frankreich mit anderen Empfindungen als denen des ehrlich sten Abscheues und Entsetzens betrachten würde. Wir können keinen Augenblick glauben, daß die ungeheuren Anstalten, welche Frankreich trifft, zu einem Vertheidigungskrieg be. stiniint sind, denn nirgendwo zeigt sich da« leiseste Symptom eines Wunsches Frankreich anzugreifen. Warum also rüstet Frankreich? Wenn wir auch aiinchmen, daß die Vermehrung der Z!rmee bloß den Zweck hat, die Nnhe im Innern ausrecht

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 24.09.1864
Umfang: 6
«. Zur handelspolitischen Frage. Deutsch land. Kolding. Zigeunerkapelle des Prinzen Friedrich Karl. Frankreich. Paris, die Reise deS Kaisers Franz Joses nach Ungarn. Truprensendungen nach Algier. AuS einer Broschüre von Eugene Pelletan. «Spanien. Madrid, Ernennungen. Rüstungen. Großbritannien. London, Prinz Humbert. Au« Neuseeland. Italien. Turin, Einberufung der Kammern. Gerücht über die Verlegung der Hauptstadt. — Rom. da< große Schuldbuch. Mußland. Herstellung der Ruhe in Polen. Türkei. Konstantinopel, Synode

LandeSgcneralkommandant Graf Coronini, der Herr Hofkanzler und mehrere Edel leute geladen waren. AuS Wien vom 2V. Sept. wird der „Allg. Ztg.' geschrieben: ES war in der italienischen und in der fran zösischen Presse zu viel die Rede davon, daß zwischen Italien und Frankreich Unterhandlungen über die künf tige Stellung RomS schwebten, als das eS erlaubt schien, diese Kunde auf die leichte Achsel zu nehmen. Im Augen, blick läuft hier aus guter Quelle die Meldung ein, daß am 15. d. M. ein Bertrag von Drouin de LhuyS, Nigra

und Pepoli unterzeichnet wurde, womit die Räu. mung RomS binnen 2 Jihren beschlossen ist. Dieselbe soll allmählich erfolgen. Pepoli brachte am 16. daS VertragSduplikat nach Turin. Die Quelle dieser Mit theilungen ist wohl verläßlich, und eS liegt aus der Hand, daß Oesterreich ein ernstes, dringendes Interesse hat, diese Vorgänge mit größter Ausme»ksamkeit zu begleiten. Man dürfte kaum irren, wenn man darin unter anderm auch den natürlichen Rückschlag gegen die Frankreich gegenüber merklich erkaltete

Politik Oesterreichs erblicki. Iemebr die deutsch-dänische Frage von der Tcene weicht, desto ungestümer drängt sich auf derselben die italienische vor. AIS sicher mögen Sie ansehen, daß in der letzten Zeit weder von italienischer noch von französischer Seite hier die geringste Anregung erfolgte, Oesterreich möge daS Königreich Italien anerkennen. Man hört indessen, daß im französischen Kabinet Stimmen sth vernehmen ließen: wenn Oesterreich Koncessionen in der HandelS- srage von Frankreich erlangen

über die Prager Zollbefpre- chungen lauten bis jetzt günstig, — natürlich insofcrne Oesterreich seine Ansprüche bedeutend ermäßigt hat und nicht mehr die Durchführung deS französischen Handels vertrages zu verhindern sucht. Ueber die Haltung Frank reichs lauten die Berichte sehr abweichend. So viel wir erfahren, wird Frankreich, wie vorauszusehen, in die ein fache Modifikation deS Art. 31 nicht willigen; dagegen scheint eS bereit zu sein, gewissen Koncessionen, welche Preußen Oesterreich

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 30.08.1897
Umfang: 6
dann in diesen Betrieben keine Frauen oder Arbeiter uuter 18 Jahren beschäftigt werden. Die Arbeitgeber sind für jeden GefnndhcitSnachthcil verantwortlich zu machen. Aus Frankreich. Alle Pariser Blätter, selbst die socialistischen, geben ihrer Genugthunng über die feierliche Proclamieruug der französisch-russischen Allianz Ausdruck. Die Ra dikalen und die Socialisten wollen verlangen, dass der Wortlaut des AllinnzvertrageS dem Parlamente übermittelt werde. Alle anderen Blätter jedoch ohne Unterschied der Färbung

stimmen rückhaltöloS zu nnd sagen, Frankreich habe die Allianz schon gehabt, die Verkündigung jedoch wurde ^erwartet und wird in ganz Frankreich mit einmüthigem Beifalle aufgenom men werden. Viele Blätter heben als politisches Programm Europas den AnSdrnck Faureö hervor: „Eine Verbindung für das gemeiusaiiie Ideal der Civilisation, des Rechtes und der Gerechtigkeit' und insbesondere denjenigen des Kaisers Nikolaus: „Eine Verbindung zur Anfrechlhaltung des Weltfriedens im Sinue von Recht und Billigkeit

ist heute, was sie gestern war. Die beiden Verbündeten sind entschieden friedlich, sie verkünden es, man hat es ge sehen und täglich constatiert. Die ..Libertö' erklärt: Frankreich und Russland werden zwar ungeachtet dieses Wertes des allgemeinen Friedens nicht die ^eigenen großen Interessen vergessen, aber keine dieser Interessen ist eine Drohung für den Frieden Eu- ' ropaS. Die Trinksprüche von Kronstadt. Die Trinksprüche, welche am letzten Donnerstag an Bord des „Pothuau' in Kronstadt

zwischen dem Czaren Nikolaus II. und den Präsidenten der fran zösischen Republik, Herrn Faure, gewechselt wurden und in welchem nicht nur von den befreundeten, son dern auch von den „alliierten' Nationen die Rede war, regen die DiScnssion über die Bedeutung des Besuches des Herrn Faure in Russland abermals an. Die „N. Fr. Pr.' ist überzeugt, dass diese Toaste in Frankreich die ausschweifendsten Hoffnungen erregen und der auf Russland bauenden Revanchelust neue Nahrung zuführen werden. Eine solche Auslegung

- buud bestehe ebenfalls, aber die Drohung, welche der eine gegen den andern früher bildete, bestehe nicht mehr. In Russland wenigstens sei die Benrtheilnug des Dreibundes eine andere geworden, und weun man rrwägt, dass der Czar dem alliierten Frankreich ganz dasselbe sagt wie dem benachbarten Deutschland, mit dem RusSland in guten Beziehungen steht, so könne aus dem Trinkspruche alles eher gefolgert werden, als eine Stärkung der französischen Hoffnungen auf die Hilfe Russlands im Revanchekrieg

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 31.03.1859
Umfang: 8
Post bezogen 2 fl. 70 kr. vsterr. Währung. 72. Innsbruck, Donnerstag den SR März 1859. Uebersicht. Amtlicher Theil. ^ Nichtamtlicher Theil. Zur Lage. Politische Uebersicht. Korrespondenz. Innsbruck, Stipendien..— Bozen, 2- Schgraffer 5. Frankreich. Pari«. Graf Cavour. Der Kongreß. Großbritannien. London, die V-rhänolung über die Reformbill. Gerüchte über den Kongreß. Ostindien und China. Nachtrag. Zum Alter der Salzquelle in Hall. Amtlicher Theil. Kundmachung. Mit Rücksicht auf die dcrmaligcn Zeit

', Schweden, Neapel oder gar Spanien, Staa ten , die ihm an Größe und Macht nicht nur nicht nach stehen, sondern großentheilS bedeutend vorgehen. Man findet in dieser Zulassung deS unruhigen, aufgeblasenen, revolutionären kleinen Staates mit Grund ein Ma növer, um Frankreich im Kongresse eine Stimme mehr zu sichern und daher verliert auch der Kongreßantrag Rußlands an Kredit, und die Ansicht Vieler, daß der Kongreß nur eine Falle sei, »m die angebliche Friedens liebe Frankreichs zu bethätigen

und Oesterreichs Hart näckigkeit. wie man daS Festbalten an seinem Rechte zu nennen beliebt, die Schuld, an der Störung deS Friedens aufzubürden, um eS auf diese Weise zu iso- liren, gewinnt leider an Bestand. Man muß in Paris dem übrigen Europa, milvestenS gesagt, sehr wenig VeurthcilungSkraft zutrauen, »in es glauben zumachen, daß nicht Frankreich eS sei, daS in Verfolgung napo- leonischer Ideen den Krieg wolle. Wenn man in Frank reich mit Ernst den Frieden will, so ist eS höchste Zeit, daß man dem Spektakel

in Turin ein Ende mache, von wo aus man von Stunde zu Stunde gewärtig sein muß, die Brandfackel in das friedliche HauS deS Nach bars geworfen zu sehen. Wenn man in Frankreich die Revolution in Piemont nicht um jeden Preis unter stützen will, so muft man eS verhalten zu entwaffnen, denn wegen PiemontS KriegSlüstungen und mit cyni- scher Offenheit dargelegten Raubgelüste auf die Lom- bardie hat Oesterreich gewaffnet, — sonst hängt der Zusammentritt deS Kongresses vom Gutbefinden deS nächsten besten

Piemontefischen FreischaarenhäuptlingS ab, dem eS einfällt, unsere Gränze zu überschreiten, um jeden friedlichen AuSgang unmöglich zu machen. Die Entwaffnung Sardiniens, von dem, auf Frankreich ge stützt, allein ein Friedensbruch zu gewärtigen ist, muß die Vorbedingung deS Kongresses fein,- wenn man wirk lich den Frieden will; — nur unter dieser Bedingung läßt sich auch ein förderlicher AuSgang desselben auf die Herstellung eines friedlichen Gleichgewichts hoffen. So lange man aber Cavour fein Unwesen

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 6
Datum: 05.09.1878
Umfang: 6
RSS» Amtsblatt zum Tiroler Boten. 203. Innsbruck, den S. September 1878. Kundmachungeil. Verordnuntt Nr. »705 deS Handelsministeriums vom 23. August 1373 wegen Einführnng der Postanweisungen in» Verkehre zwischen der österreichisch-ungarischen Monarchie einerseits und Frankreich mit Algier anderseits. 8 1. Vom 1. September d. I. können Postanweisungen im Verkehre zwischen Oesterreich-Ungarn einerseits und Frank reich mit Mgier anderseits nnter folgenden Bedingungen vermittelt

werden. 8 2. Der Betrag jeder einzelnen Anweisung darf in der Richtung nach Frankreich nnd Algier 130 fl. ö. W. und in der umgekehrten Nichtnng 373 Francs nicht übersteigen und erfolgt die Ein- und Auszahlung in Oesterreich-Ungarn in österreichischem Papiergelde, in Frankreich und Algier in der Franken-Golvwährung. Die Umrechnung der österreichischen Papierwährung auf die französische Goldwährung und umgekehrt wird durch die in direktem KartirnngSverbande mit französischen Post ämtern stehenden österreichischen

AuSwechSluiigöpostämter nach dem jeweiligen Course des 20-Franks-Goldstückcs an der Wiener Börse vorgenommen. 8 3. Die Gebühr, welche für Postanweisungen auS Oester reich-Ungarn nach Frankreich oder Algier vom Absender einzuheben ist, beträgt: Für Beträge bis 2S fl. ö. W. 23 kr. ö. W. „ „ über 25 bis 50 fl. v. W. — fl. 50 kr. v.W. „ „ „ 50 „ 100 „ 1 „ » „ 100 „ 150 „ 1 „ 50 und ist diese Gebühr stets im Vorhinein, u. zw. bei Anweisungen, welche auf Beträge von mehr als 23 fl. lauten, durch Aufkleben von Ergänzuiigsinarken im ent

sprechenden Betrage an der rechten Seite des Anweisungs- blanquetes zu entrichten. In der Richtung auö Frankreich oder Algier nach Oesterreich-Ungarn beträgt die Postanweisungsgebühr 20 Centimes für je 10 Frcs., sowie für jeden Bruch theil dieses Betrages. 8 4. Für Postanweisungen nach Frankreich und Algier sind eigene Blaiiquete mit deutsch-französischem Terte und eingeprägter Marke a 23 kr. zu verwenden, welche vor läufig nur bei den k. k. Postämtern zu beziehen sind. Für den Bezug und die Verrechnung

kann dem Aufgeber über fein Begehren gegen Qnittirnng nnd Einziehnng deS AnfgabSrezepisseS zurück gezahlt werden, anderen Falles wird die Postanweisung der vorgesetzten k. k. Postdirektion vorgelegt werden. Die nicht reklamirten Beträge verfallen nach Ablauf von drei Jahren vom Tage der Ausstellung der An weisung. 8 8. Falls eine Postanweisung nach Frankreich oder Algier dem Adressaten nicht zugekommen, oder nach erfolgter Zustellung in Verlust gerathen oder vernichtet worden ist, so kann die Ausfertigung

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 14
Datum: 02.08.1832
Umfang: 14
, sich eines AerratheS an Frankreich schuldig gemacht haben! „Gestern erst,' heißt es in dem Arti kel, „haben wir von dein Mangel an Zusammenhalten (clö- cciiis») des deutschen ÄundeS, und von dem Zwiespalts zwi schen den deutschen Fürsten gesprochen; von der Nothwendig keit, in der sich mehrere derselben befinden, ihren Stutzpunkt in Frankreich zu suchen, und ihre konstitutionellen Lehren un ter den Schutz unserer Revolution zu stellen. Diese Fürsten haben nun im entgegen gesetzte» Sinne gehandelt, Frankreich

nicht einmal hieven benachrichtigt! u. f. w.' . . . „ES ist un möglich, nicht zu erkennen, daß (in den Bundesbeschlüssen) Drehungen gegen Frankreich, und zwar nur gegen Frankreich liegen, denn der König von England selbst hat das Manifest mir unterfertigt!' Nun folgen die gewöhnlichen Gemeinplätze über das System der Duldung, welches die französische Regie rung der Nationalehre vorzieht, dann das stereotype Schimpfen gegen die Unaufsichtigkeit der französischen Minister und der Repräsentanten der französischen

Regierung im Auslande u. f. w. „Frankreich hat das Recht,' — sagt der Constitutionell — „Ruhe als Lohn für fo viele gebrachte Opfer zu fordern. . . . Das Auftreten der österreichischen und preußischen Heere längs Donnerstag, den S. August 1LS2. Königlich leglrter' Tirol und Vorarlberg. des Rheins wird diese Ruhe stören; ... so lange Frankreich nicht zur Ruhe kommt, ist ebenfalls für Europa keine Ruh» möglich... .' Was die Frankfurter Beschlüsse mit solchen Behauptungen gemein haben, wäre wohl schwer

auf dessen Erhaltung gerichtet. Wollten die Führer der Parteien dasselbe, so bestände die Ruhe, die sie wohl in» Munde führen, gegen deren Wiederherstellung aber ihr Sin» unverkennbar gerichtet ist. Hcrzogthum Moden a. Am is. Juli wurde das TodeSurtheil an Ricci vollzogen, und er un» s Uhr Morgens erschossen. Frankreich. Der Abbö de Pradt, der sich gegenwärkig inClermont auf hält , hat seine politischen Ansichten über die gegenwärtige Lage von Europa in einem Aufsätze niedergelegt, der vor einigen Tagen in» „Ami

de la Charte' (Journal des Departements des Puyde-Düme) erschienen ist. „Die Befestigung der ge genwärtigen Ordnung der Dinge in Frankreich,' heißt es da rin, „ist jetzt der Haupt-Gedanke der europäischen Kabinette, nicht weil sie diese Ordnung lieben, sondern weil sie die unbe rechenbaren Folgen eines Umsturzes derselben fürchten. Mit dieser Ordnung der Dinge weiß man, was man hat; außer halb derselben biethet sich dem Auge nichts als ein mit un absehbaren Wetterwolken bezogener Horizont dar

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 04.08.1859
Umfang: 6
sie nicht sonderlich zufrieden mit dem Erfolge ihrer Mission sein. — Der „Constitutionnel' liebt in der vom „Moni- teur' verkündeten Maßregel einen neuen Beweis für die Wahrheit deS WorteS: das Kaiserreich ist der Friede. Aber der Friede- dürfe nicht ein Frieden ohne Würde und Ehre, nicht ein Frieden um jeden Preis fein. Gerade weil Frankreich keine Eroberungen, keinen aus schließlichen Einfluß suche, so habe eS daS Recht, in den Angelegenheiten Europas laut den ihm zukommen den Platz zu fordern, und die Pflicht

, Andern nicht die Rolle zu lassen, welche ihm vom Nmionalgenie, der geographischen Lage und den Traditionen seiner Ge schicke vorgezeichnel sei. DaS habe L. Philipp ver säumt und darum sei er gestürzt. Der Kaiser müsse jetzt seine Fehler wieder gut machen, unv sein Werk sei daher nicht ein Werk der Rache, wie man gesagt habe. Der Krimmfeldzug sei nur die rechtmäßige Vergeltung für eine denkwürdige Nieverlage, nämlich dafür, baß Frankreich im Jahre vom Orient und dem Verein der übrigen Mächte ausgeschlossen worden sei

. Der italienische Krieg sei deshalb unternommen, weil Oester reich den französischen Einfluß in Italien bekämpft und zerstört habe. WaS England betreffe, mit dem daS französische Kaiserreich seit dem Krimmfeldzug innig vereinigt sei, so habe Frankreich nichts von ihm zu ver langen, wie eS auch Frankreich nichts aufzuerlegen habe. Der Haß zwischen beiden Stationen sei verschwunden seit dem Besuche der Königin in Paris und deS Kai sers in London. Wenn jetzt die Masse der englischen Blätier, alles Maaß

und alle Würde verlierend, vem Kaiser gegenüber nicht-die Ehrfurcht zu wahren wissen, welche die französische Presse der Königin Viktoria gegen über nie auS den Augen verloren habe, wenn auch daS, waS diese Blätter Freiheit nennen, Zügellosigkeit fei, so komme wenig darauf an. Die öffentliche Moral wisse, was von dem Geschrei zu halten fei; dieses könne nicht zur Folge haben, eine, für die Ruhe und daS Wohlsein der Welt wichtige Allianz zu gefährden. Darum ent waffne der Kaiser; seine Aufgabe sei erfüllt. Frankreich

habe jetzt die ihm gebührende Stellung unv einen Ein fluß, der nicht übertrieben zu werden brauche. Es habe feine Stärke zu sehr bewiesen, als daß man eS künftig nicht in Ruhe lassen werde. (Als ob die Ruhe von Frankreich zu stören eine Gewohnheit Europas wäre!) Dasselbe Blatt bespricht ausführlich die Abdankung des GroßherzogS Ferdinand von ToScana; sein Sohn dürfe nicht alS fein Nachfolger, sondern als Begründer einer ganz neuen Dynastie kommen, sein Reich müsse dem Ursprung seiner neuen Gewalt entsprechend geführt wer

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 16.08.1870
Umfang: 8
uns keine Linderung unserer Uebel; der Friede uitig daher der theuerste unserer Wünsche sein.' Nachdem er als erwählter Präsident im Angesichts Gotteö den Eid abgelegt, der Einen unlheitbaren de mokratischen Republik treu zu bleiben, und alle Pflichten, die ihm durch die Verfassung auferlegt, zu er- füllen, erklärte er: „Ich werde als Feinde des Va terlandes alle Diejenigen betrachten, welche darauf ausgehen, durch ungesetzliche Mittel abzuändern, was Frankreich angeordnet.' Nachdem er in Lyon (1849) die Gerüchte

Leute, daS Kaiserreich ist der Klieg; ich aber sage: daS Kaifertham ist der Friede; denn Frank reich wünscht ihn, und wenn Frankreich zufrieden ist, ist die Welt ruh g.' Sei dem orientalischer, italienischer, chinesischer, mex kanischer und jetzt deutscher Krieg! An.ede an den päpstlichen Nuntius, 1. Jänner 1859: „Ich hoffe, daß das beginnende Jahr so gut wie das zu Ende gehende sei, und daß eS, in dem es die Bande zwischen den Nationen enger knüpft, den allgemeinen Frieden befestigen

für Oesterreich die Erhaltung seiner großen Stellung in Deutschland.' Zwei Monate später acceptirt Frankreich den Aus schluß Oesterreichs aus Deutschland. Cirkular deS Ministers des Auswärtigen, Lava- kette, Mitte Septembers 1866: „Eine unwidersteh liche Macht drängt die Völker sich zu großen Ge bilden zu vereinigen, und die kleinen Staaten ver schwinden zu machen. Dieses Bestreben entspringt auS dem Wunsche, den allgemeinen Interessen wirk samere Garantien zu geben. Die Politik muß sichüber engherzige

zn bestimmen, wiederholte Erklärungen, die Ueberschreitung deS Mains werde ein Kriegsfall sein. Später Verbot an Spanien sich einen König zu wählen, der Frankreich unangenehm. Anfangs Juli 1870 Erklärung OllivierS, daß der Friede niemals gesicherter als jetzt gewesen; längst vorher Anfrage beim französischen Gesandten in Stuttgart: wie Württemberg sich in« Fall eines Kriegs zwischen Frankreich und Preußen verhalten werde. Endlich Kriegserklärung an Preußen ohne die geringste vernünftige Ursache

, aber nach ersolgter Ablehnung eines Schutz- und Trutzbündnisses seitens Preußens! Ein Napoleonide bedarf deS Kriegs für sich und seine Stellung in Frankreich. Und würde der jetzige französische Machtinhaber für sich und sein Volk heut' auch nur im geringsten Ruhm davonlragen, er würde in kürzester Zeit anderen, mehr Ruhm nöthig haben; er und sein Hof können ohne Ruhm, ohne Krieg nicht bestehen, weil er die Freiheit, deren Frankreich bedarf, nicht geben kann, und dafür Nuhm bieten muß, wenn ihn nicht ein Paar

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 05.04.1860
Umfang: 6
aller Unterhaltungen in unsern politischen Kreisen, ein Thema, welches dahin ausgeführt wird, daß die ^egen England zu vollbringende Theilung des oSmanischen Reiches entschieden zu dessen Nachtheile stallfinden solle. Zur Geschichte des B-ltrageS zwischen Frankreich und Piemont in Betreff Tavoyens unv Nizza's kann ich Ihnen noch mittheilen, daß man sich nur mit Mühe verständigt hat, weil der Gras Eavour vor allen Dingen die Gewährleistung deS V-sitzeS aller anneririen Geviete durch Frankreich verlangte

habe, und sie soll sich die größte Muhe geben, genaue Ausschlüsse hierüber zu erhalten. Preußen geht in diesem, dem Kaiser Napoleon unlcrgefchobencn Plane auch nicht leer aus, «S wird sich in Deutschland arron- diren, aber dasür die Nheingränze an Frankreich ab, treten. So legt man sich bereits die nächste Zukunft zurecht, und eS versteht sich von selber, daß ich dies nur deshalb mittheile, weil ich nicht» mit Stillschweigen übergehen zu dürfen glaube, was zur Kennzeichnung der Stimmung dient. — Sie weiden bereits Kenntniß

von einer Verbalnote Frankreichs (vcm 25. März) an den schweizerischen BundeSrath haben, wem Franlreich einige neue Versprechungen macht, so unter anderm, sso daß die favoylsche Frage durch einen Kongreß gelöst werden solle, bei welchem der Schweiz die Vertretung ihrer Rechte gestattet werden würde, schließt aber zuletzt mit der Drohung, daß. wenn die Schweiz Truppen aufbiete, Frankreich mit gleichen Rüstungen antworten werde. TagS darauf hat Frankreich eine neue Note an den BundeSrath erpediren lassen

, die, wie die erste, soeben dem diesseitigen Kabinete zugesertigt ist. Daß Frankreich — heißt eS in derselben -— die Interessen der Schweiz berücksichtigen wolle, beweise der in dem savoyischen Abtretungsvertrag aufgenommene Vorbehalt, „daß die Annexion Savoycnö in Frankreich ohne jede Beschränkung deS Willens der Bevölkerung stattfinden soll und daß beide kontrahirenden Mächte sich über die geeignetsten Mittel für die Manifestationen dieses Volks- willens verständigen werden.' Ein Grund zur Agita tion sür

beiden, ursprüng lich dem 7. nnv 3. Armeekorps zugetheilten neu errich teten Kavallerie-Regimentern, die, erst nach derAlimark bestimmt, jetzt wabischeinlich zu ihren resp. KoipS stoßen werden, ist vorläufig schwerlich zu erwarten, daß auch noch Truppen der 6 äußer-rheinischen Korps oder der Garde nach jenen, zur Zeit ja erst projektirten Lagern abrücken werden. Daß die Friedensbedeutung dieser Lager vor ihrer kriegerischen Bedeutsamkeit für den Fall eineS Zusammenstoßes mit Frankreich zurücktreten

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 18.01.1861
Umfang: 6
einmal. Viel« i>albjz?rig > n. tr.. ver P.'st belogen 2 »l 7» kr. österr. Währung. 15. Innsbruck, spreitn,5 den S Jänner t86t. Uebersicht. Amtlicher Thei l. Nichtamtlicher Tl, eil. Pol i ti sctie Uebersicht. Korrespondenz. Innsbruck, ei» gemeinsamer Landtag. Erklärung von drei preußischen Paiteniihreen. 'Wien. V>e rliulcmsch galizisilie Leputalion. Kro n l ä » t e r. Pestk, zur Stimmung. Deutschland. PrlSdam, nocli eine Antwort tes Königs. Frankreich. VaiiS, die Veiieliiingen Arankreiid^ zur östcr^ rcichjsche

noch gegen Deutschland im voraus eingenommen. Wir sein Preußen gnt, und den skan dinavische» Staate» gut, besonders aber einem König reich gnt, das so muthvoll, konstitutionell nnd ma ritim ist wie Dänemark. Alles was wir wissen wollen ist: auf welcher Seite stel)t das Recht; und wenn die Preußen Recht habe», so wollen wir, wenn wir vor ihnen Respekt bekommen sollen, daß sie kühn auftrete») und weder nach Frankreich, noch England, noch sonst einer fremden Macht fragen. Wenn Preußen in seine» Landen einen einzigen

war? So weit wir, in Ermangelnng eines eigentlichen Manifestes, dcu Fall verstehen, ist Prenßen in seinem vollen Recht gegen Dänemark. (Frankreich.) Zu den oft entwickelten Gründen, die dafür sprechen, daß es sich bei einem Angriff auf Venedig lediglich darnm handelt, Deutschland einzeln zn schlagen, liefert der Siöele wieder einen keines wegs »nbcdcntcndcn »enen. Hr. Havin erklärs in einem Artikel, welcher „Krieg oder Frieden' über schrieben ist, daß Frankreich ein einiges Italien als Bttndesgcnossen

bedürfe, »„damit Italien Frankreich in seinen Bewegungen gegen das übrige Europa die Freiheit derselbe» sichere.' D. h. also mit andern Worten: wir müssen ans Italien einen Bundesgenossen, für den Weltkrieg suche» , den wir beabsichtigen. Das erste Kaiserreich griff Eur.opa im Name» der unter drückten Freiheit an, das zweite Kaiserreich thut es im Rainen der unterdrückten Nationalitäten.' Hr. Havin polemisirt.natürlich gegen das Verbleiben der franzö sischen Flotte vor Gaeta, sowie einer französischen

Be satzung in Rom, als der Bildung eines einheitlichen italienischen Königreichs hinderlich, und fordert, daß Frankreich in den Kampf nm Venetien eintrete, weil der ^ieg ja Frankreich bei seinen Bewegungen gegen das übrige Europa Unterstützung bringen würde. Oesterreich, glaubt Hr. Haviu, werde Vcnctie» aus gebe» , wen»- es sehe, daß Frankreich für dasselbe ein stehe, nnd die italienische Freiheit werde sich fast von selbst machen. An dieser Einheit hängt nach ihm der Friede der Welt, ohne sie droht

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 11.09.1860
Umfang: 6
der Einwohnerschaft Innsbrucks füllte. Politische Uebersicht. AuS Berlin schreibt ein Bericht: »I» hiesigen politi schen Kreisen wird neuerdingS , mehrfach die Frage erörtert, welche Entschädigungsansprüche LouiS Napoleon bei einer Einverleibung Neapels in Sardinien erheben möchte. Im Hinblick auf solche Möglichkeiten erhalten die schon früher verbreiteten Gerüchte von der beabsichtigten Einverleibung LignrienS und Genuas in Frankreich eine erhöhte Bedeu tung. Man ist hier keineswegs geneigt, diese Gerüchte

zwischen dem Czar und dem Kaiser von Oesterreich weiß sie »och immer nichts, oder will sie nichlS wissen. Ruß land schwankt angeblich gerade in diesem Augenblick an» unruhigsten zwischen der Versöhnung mit Oesterreich, und dem definitive» Abschluß einer Allianz mit—Frankreich. ES können in der Türkei Ereignisse eintreten, welche Nuß land auf die Seite Frankreichs dränge». Der Siöele enthält einen Leitartikel über die Interessen Frankreichs in Europa, der zunächst konstatirt, daß sich ganz Europa

gegen Frankreich zu einigen beginne. Der Siecle will gegen diese Koalition uiiter anderem auch , die moralische Markt Frankreichs- in die Schranken führen, hofft im Kampf Europa möglicherweise im Sinn der Na tionalitäten zu ändern. (Ei» Projekt, bei dem Deutsch land sich sehr gut . stehe» und Frankreich um ein beträcht liiheS Gebiet ärmer werden würde.) Der Siöcle fordert aber noch einen andern Hülfsizenossen, und daS ist die Freiheit, und er entwickelt, welche Vortheile daS. Bünd nis? mit derselben Frankreich

bringen würde. Es ist das erste und zwar unbedingte El'ngcssändniß, daß von »Frei heit« in Frankreich keine Spur mehr ist. Der Siecle muß also am besten wissen, daß Frankreich seines mora lischen Einflusses längst verlustig gegangen ist. Nachrichten ans Paris zufolge, die von unterrichteter Seite flammen, ist der Kaiser niit der sich vorbereitenden Aunäbkruiig der andern Mächte sehr unzufrieden. ES wird bestätigt, daß er neuerdings Rußland Auerbietungen in der orientalische» Frage machen ließ

. Nach einer Korrespondenz im Advertiser ist die Ein- verleibung Savoyens in Frankreich nun wirklich eine Wahrheit geworden, indem in Chambery schon mehrere politische Verhaftungen stattgefunden haben. Unter an dern soll ei» Offizier der Nationalgarde wegen mißliebiger Ansichten als Gefangener in das Innere Frankreichs tranS- portirt worden sein. DaS Schreckengespenst Mazzini wird immer augenfchein^ lieber als Deckmantel benutzt für die raschere Förderung der pieinonlciischcn E> oberungSpläne. Mit Recht bemerkt

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 25.11.1859
Umfang: 6
, daS dabei wahrscheinlich durch einen eigenen Delegirten vertreten sein wird. Berlin, 19. Nov. Unsere Mittheilungen über daS Verhältniß Frankreichs zur mittelitalienischen Regent- schastöfrage haben durch die jüngsten Depeschen auS Turin die schlagendste Bestätigung erhalten» Frankreich hat nicht nnr auf'S Entschiedenste gegen alleS protestirt, waS Seitens Sardiniens in der RegentsckaftSsrage ge schehen, sondern eS hat Sardinien gleichzeitig auch ver antwortlich gemacht, für jeden bewaffneten Widerstand

SchamylS ist für Rußland von größerer Bedeutung, alS man allgemein angenommen; die alte russische Po litik ist hierdurch wieder wesentlich weiter gerückt; der FriedenSvertrag von 1856 wird am längsten bestanden haben. Nur haben sich jetzt die Positionen der Mächte geändert. ES ist zwischen Frankreich und Rußland in Bezug auf den Orient zu einem EinVerständniß gekom men, und dieses Einverständniß, wie eS vorliegt, muß den AuSbruch der Krisis beschleunigen. (Schw. M.) Berlin, 2V. Nov. In Versolg unserer

Mitthei lungen über die Situation haben wir heute zu kon- statiren. daß Frankreich die Suezkanalfrage bereits offi ziell in die Hand genommen hat. Den Bau deS Ka nals, wodurch das Interesse Englands so außerordentlich gefährdet werden würde, unter allen Umständen durch zusetzen, scheint Frankreich entschlossen zu sein. Diese letztere Befürchtung gewinnt durch den Umstand noch eine sebr wesentliche Stütze, daß jüngst eine geheime Verabredung zwischen Rußland und Frankreich getroffen worden

ist, nach welcher ersteres Frankreich in der Ka nalsache zu unterstützen willigt, wofür Frankreich in die von Rußland dringlichst begehrte Wiederaufhebung der 1356 beschlossenen Neutralisation deS schwarzen MeereS willigt, so daß Rußland also auf'S Neue dort Flotten bauen und ohne Beschränkung würde balten dürfen In diplomatischen Kreisen ist diese Verabredung kein Geheimniß; auch hat Rußland sich inzwischen auch an anderer Seite für die Wiederaufbcbung der Neutrali sation deS schwarzen MeereS bereits klar und unum

wunden bemüht. NichtS ist begreiflicher, als daß in dieser neuen Wendung der napoleonischen Politik die Keime zu einem Kriege zwischen Frankreich und Eng land liegen. Die Situation ist sehr ernst, wenn im Uebrigen die Dinge auch allerdings noch nicht so weit gediehen sind, als man nach dem TimeSartikel vielfach schon fürchten zu müssen glaubte. (Schw. M.) Berlin, 19.. Nov. Sehr beachtenSwerth ist eine Brüsseler Korrespondenz in der heutigen Morgenaus gabe der „Nationalzeitung.' ES wird darin erzählt

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 22.07.1896
Umfang: 8
, 'Dobrnska. Heinrich Mattoni, Gießhübl - Puchstein. Brunnen-Dirccti'',!, Jiohitsch »Sancrbrnnn. Dr. W. Sedlitzky, Wicn. Hartwig n. Vogel, Bodenbach. Bür gerliches Bränhans, Pilsen. L. T. Camprcdon, Aiar- scille (Frankreich). Cointrean FilS, AngerS (Frank reich). Dnbonnet FrereS, Paris. Folliot Paul Mau- rice Zl., ChabliS (Frankreich). G. Hachmann n. Cie., Paris. Goutard Labonro, RnitS St. Georges (Frank reich). Marnier Lapostolle, Neanphle le Chatcan (Frankreich). Fratelli Branca, Mailand (Italien

. H. Faure Le Page, Paris. A. Chouct, Paris. Lamaille GcorgS, Paris. -Vi. I. Esticn, Paris. Henri Moguct-Lesage, Paris. Zllbcrt Bonvaist, Zlbbc- ville (Frankreich). I. Dnbonloz, Paris. Otto, Paris. LouiS Bonnicr, Paris. Fontainc-Svnverai» FilS, Dijon (Frankreich). Bar Jean, Rantigny (Frankreich). Blin n. Blin, Clbcns (Franlreich). Clair Maxime, Paris. Samt FrereS, P^riS. Millict, Paris. Juan B. Enfcnnat, Sollcr (Mallorca) Zpanicn. Zlnßer ConconrS als Aussteller: Ludwig Freiherr v. Lazzarini, Innsbruck

. Johann Egger, Innsbruck. Gotts. Dialcr, Innsbruck. ZlloiS Witting, Innsbruck. F. Knppclwicscr, Bozcn. CharlcS Polack, Dijon (Frankreich). Chcvalicr Zlppcrt, Paris. Schmoll, Paris. Jak. n. Jos. Kohn, Wicn. B. T. Cow n. Cie., London. Michclin n. Cic. Clcrmont-Fcrrand (Frank reich). Jos. Tapper, JnnSbrnck. Comit? dcr Gruppc Vlil, Oswald Kob, Bozcn. Zl. Fornet, Paris. C. Le Con stcllicr, Abbcvillc (Frankreich). Sasso Giuseppe, Turin (Italien). Association dn Mns6e dcS PhotographicS DocnmcntaircS, Paris

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 20.08.1866
Umfang: 6
die schltSwlgische Regierung Vorbereitungen zur Au«, führung der Wahlen für den „deutschen Reichstag' zu treffen. Frankreich. Daß zwischen Frankreich und Preußen Verhand lungen über Kompensationen gepflogen werden, ist kon- slatirt, dieselben haben bis setzt aber noch zu keinem Konflikte geführt. Ein Pariser Korrespondent der Neuen Deutschen Ztg.''will den Inhalt einer vom 8 August datirten französischen Note kennen, welche den Standpunkt Frankreich» näher präcisirt; der Ge dankenarm

, oder, besser gesagt, wäre dasselbe nicht durch die raschen und eclatanten Erfolge der preußischen Waffen modificirt worden, so würde Frankreich keine Gelegenheit zu Reklamationen gehabt haben. Aber seit die Absicht Preußens deutlich hervortrete, einerseits im Norden Deutschlands auf Kosten seiner Gegner sich zu vergrößern und mit seinen Alliirten einen, seine Hilfsquellen erheblich vermehren den Bund zu schließen, ohne die übrigen Unterzeich- nungsmächte des Wiener Vertrages zu befragen; an dererseits

seine Gränzen durch einfache Annexionen und nicht durch einen Gebietsaustausch, welcher zwischen Preußen und Frankreich eine gewisse Zahl kleinerer, ihrer Natur nach neutraler Staaten gebracht haben würde, zu arrondiren — seit diesem Augenblicke glaube Frankreich im Rechte zu sein, zwei Fragen zu stellen. Die erste sei dahin gerichtet, ob Preußen beabsichtige, die neuen Arrangements, welche es an die Stelle der bisher geltenden Ordnung der Dinge setzen will, der Kenntniß der europäischen Mächte zu entziehen

; die zweite, welches diese Aenderungen sein werden — eine Frage, durch deren Beantwortung allein das sranzös» Kabinet zu beurtheilen in der Lage sein würde, inwie weit die preußischen GebietSvergrößerungen Frankreich in die Lage versetzen, eine solche auch seinerseits zu for dern. In dieser Beziehung gebe die Note zu verstehen, daß Frankreich bei einer Wiedererlangung seiner Gränzen von 1792, wie sie durch den Frieden von 1814 aufrecht erhalten wurden, „Preußen freie Hand im NordenDeutsch- lands lassen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 03.08.1866
Umfang: 6
werden zwischen den Kabinelcn von Wien und Berlin aus getauscht werden. — Die freilich nur temporäre Verzichtlcistung Preußens auf die sofortige Anbahnung inniger Be ziehungen zum deutschen Süden hat offenbar tiefere Gründe. Wie man die Sache hier auffaßt, hat auch in dieser Beziehung Frankreich sein schwer wiegendes Wort eingelegt und die Forderung accentuirt. dqß die süddeutsche Gruppe als solche erholten werden müsse, so daß eine Fusion dcr Bestandtheile derselben mit dem ?ord- und mitteldeutschen VcrfaffungSsystem

ist auf fraglicher.Karte zuerst die Rcuß, und von Brugg weg bis an den Rhein die Aare als TheilnngSlinie angenommen, Die' Schweiz vom linken Neußufer fiele zu Frankreich, und diejenige vom rechten Ufer Deutschland zu. Demnach käme die Kleinstadt Luzern zu Frankreich und die Großstadt zu Deutschland. Frankreich. Der ,,A. A. Ztg.' wird aus Paris geschrieben, daß Frankreich doch nicht ganz leer ausgehen wolle, flenn es sich auch (für den Augenblick roenigstcüS) pijt einer Kleinigkeit begnügt. „Frankreich , erzählt

der Korrespondent, „hat Preußen. die Wahl gestellt zwischen Saarlouis und Luxemburgs Das Kgbinet von Bcrli^ scheut sich nicht, die deutsche Stadt .herausgeben zy wollen, und es Wichen, so heißt eS,. Unterhandlungen gcpstogcn, um Holland durch den votlcn' Besitz. von Limburg zu entschädigen, für dcis an Frankreich abzu tretende Luxemburg. Ich habe heute ciue einflußreiche Person aus Luxemburg gesprochen,die allerdings meiizte: in Luxemburg sei man vollkoninien auf diese Eventua lität gefaßt. Damit soll demi

v)vhl die Mentliche Wieinüng beschwichtigt und dem Mropäischen Einfluß des Kaisers im Lande, wieder Glauben geschasst werden. In Frankreich, in der Provinz sowohl., als in der Hauptstadt, wird der Ausgang des Krieges und wer den, überhaupt die Ereignisse seit dem 5. Juli als eine Niederlage Napoleon'S lll, aufgefaßt, und die Rcgie- rnng gelangt selbst zur Einsicht,, daß die offiziöfM Blätter mit ihrer Lehre vom moralischen Sieg'sich ver-

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Seite 6 von 6
Datum: 12.04.1855
Umfang: 6
zn erhalten, „douvlier «lessicaleur' ge nannt, mittelst - welcher dnrch die Berührung des Dampfes mit den beiden Flächen des Apparates die Feuchtigkeit des entwichenen Dampfes vollständig ab- sorbirl werde, vom 8. Jänner 1855 ans 2 Jahre. Beschreibung geheim gehalten. (Dieser Privilegiums- Gegenstand ist in Belgien seit dem l5. September 1847 anf 15 Jahre patentirt). Dem Theodor Baron Thuuot, Particulier zu Tonlon in Frankreich (Bevollmächtigter A. Heinrich, Sekretär des n. ö. Gewerbevcreines iu Wien

auch geschmackvoll aussehen, vom 20. Jänner >855 auf 1 Jahr. Beschreibung offen gehalten. Dem s Victor Linzne«!, Genie-Capitän in Frankreich (Bevollmächtigter Georg Märkl, Privat- Beamter in Wien, Josephstadt Nr. 65), anf die Er-> rudnng und Verbesserung eines Systems der elektri sche» Telegraphie, anwendbar auf Eisenbahuzüge, um die permanente telegraphische Commnnication der Wagenzüge während des Fabrens zn erhalten, und sowohl den Zusammenstoß zweier Züge zu verhüte», als auch der Nachlässigkeit rer

gehalten. Dein Friedrich Wilhelm Haardt, Kaufmann in Wien (Leopoldstadt Nr. 16l), auf dfe Verbesserung, darin bestehend, den Feilen durch einen andern, alS den bisher bekannten Hieb eine bedeutend verlängerte Dauerhaftigkeit zu geben, vom 23. Jänner 1855 anf 1 Jahr. Dem Eliiil Hubucr, Ingenieur-Mechaniker zn Mühlhaufen in Frankreich (Bevollmächtigter Jakob Franz Heinrich Hemberger, Inhaber einer Privat- Gefchäfts-Kanzlci in Wien), anf die Erfindnng einer Maschine znr ersten Znbercitung aller faserigen

Stosse, als: Baumwolle, Wolle, Seide, Flachs, Häuf:c., wodurch beim Auflockern und Zubereiten derselben das Material? an Qualität gewinne, und zu jeder Verwendung geeignet werde, vom 24. Jänner 18S5 auf 3 Jahre. Beschreibung gehen» gehalten. (Dieser Privilegittinö-Gcgcnstand ist in Frankreich seit drin 3. Jlliii 1854 anf Jahre patentirt). Dem Alois Krämer, Eisengewerks - Beamter - i« Wien (Wieden Nr. 43), anf die Erfindnng, alle Gattungen eiserner Nägel durch Guß aus Roheisen zu erzeugen

-Jn- genienr zu Toulon in Frankreich (Bevollmächtigter Jakob Franz Heinrich Hemberger, Inhaber einer Privat-Geschästskanzlei in Wien), anf die Entdeckung und Verbesserung an den Dampfmaschinen, wodurch ein bedeutendes Ersparniß an Brenn, nateriale erzielt werde, ^zom 26. Jäuner 1855 ans 3 Jahre. Be» schreibllng geheim gehalten. (Dieser Privilegiums- Gegenstand ist in Frankreich seit 15. Mai 1354 auf 15 Jahre patentirt). Dem Jgnaz Bachrach, Zeichner nnd Patronen- schncider in Wien (Wieden 558), anf

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