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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 12
Datum: 18.08.1831
Umfang: 12
sind. — In Kalisch selbst ist man in größter Bestürzung undsieht dem Einrücken der russischen Trup pen entgegen. Frankreich. Paris, den »o.Aug. Ju der Sitzung derDeputir- tenkammer vom y. Aug., wo der Entwursder Adresse vor gelegt wurde, entwarf der Präsident des Conseils eine Schilderung vonder Politik, welche das französische Mini sterium sowohl imJnnern alS im Aeußern beobachlet. „Un sere innere Poiilik,' sagte er , „besteht darin, die Charte zur unwandelbaren Richtschnur unserer Handlungen

Ränke zu wachen, nie dem Vergnügen Raum zu geben, den Be siegten zu zermalmen , denn auf eine solche Weise entehrt man den Sieg/' (Beifall.) Nun ging Hr. C. Perrier auf vie auswärtige Politik des Ministeriums über. „Wir ha ben,' sprach er unter Andern!, „ein System des Friedens angenommen. Der Zustand von Europa, die Interessen der Mächte, die seit b Monaten , seit LTägen vorgefalle nen Thatsachen, beweisen, daß derFriede von Frankreich abhängt. Wir verlangen, um den Frieden zu erhalten

, keine andere Opfer, als jene der Leidenschaften und der Theorien. Zwischen den großen Nationen hat beständig Cinrrachlgeherrscht. Allein die entflammten Leidenschaften fordern Krieg. Nache über Nache, Zerstörung wäre das Resultat der Irrthümer einiger mnthigen Jünglinge. Die Resultate ulifererDiploiiiali'k während einein Jahre bewei sen, daß derFriede nicht unmöglich ist. Portugal hatte Frankreich beschimvft, dafür wurde sich Recht verschafft. In Italien hatten die Ereignilie eben begonnen

zu unterstützen. Unsere bewaffnete Intervention würde Po len nicht retten, sondern es vielmehr zu Grunde richten, denn sie würde die bewaffnete Intervention anderer Mäch te gegen dieses Land veranlassen. Belgiens Wahl war poli tisch. Frankreich mußte sie annehmen : es hat Bedingnisse festgesetzt. Die Demolitiou mehrerer Festungen, die Neu tralität dieses Landes, seine Unabhängigkeit, und diese Wedingriisse werden erfüllt werden , so wie die Maßregeln, welche wir kürzlich einverständlich mit den großen Mächten

ergriffen haben. Wenn Krieg statt gefunden hat, so ge schah eS, um zum allgemeinen Frieden zu gelangen. Ueber- oll haben wir Recht auf Gerechtigkeit, die gute europäische Ordnung gefordert. Frankreich hat nichts in seinem unmit telbaren Interesse verlangt, allein um Frankreich Achtung zn verschaffen, müssen wir auch die Rechte anderer Nationen und die Rechte der sie beherrschenden Souveräne respekti ren.' — Der Marineminister Wiceadmiral de Rigny hat unterm K.Aug. an aUe^eepräfeklen, Gouverneure'derKo

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 20.01.1855
Umfang: 6
zwischen Frankreich und Oesterreich aufgehört. Ein solcher Gegensatz hat sich aber und mußte sich im Verhältnisse Oesterreichs zu Rußland ergeben/ nach dem die neuere Zeit deS Ezarenthums geheime Ge danken/ seine Bestrebungen, seine Plane, seine Ziele enthüllt, und die Maske russischer Politik so scho nungslos aufgedeckt hat, — eine um so tiefere Kluft, als es der Gegensatz eines fortschreitenden Kultur, und Rechtsstaate« zu einem ländersüchtigen starren Despotismus ist. Deßhalb sagen

wir, wird Oester reichs Bündniß mit Frankreich Dauer und Festigkeit erlangen. Wenn aber die Devise des neuen französischen Kaiserthrons der Friede ist, wie kommt es, kört man öfter fragen, daß sich Frankreich in den russisch-türki schen Zwist mischte, — Frankreich, das doch geringe Interessen an der orientalischen Streitfrage hat? — Fragesteller solcher Art müssen aus der Fundgrube der Geschichte eine sehr dürftige Ausbeute gemacht haben, denn sonst müßten sie wissen, daß ein Volk und eine Regierung

, die in der größten und folgen wichtigsten Frage des Jahrhunderts in trübseliger Resignation und Passivität die Ereignisse über sich kommen läßt, ein Geständniß politischer Unmacht ab legt, und aufhört, unter den Großmächten Europas Sitz und Stimme zu haben. Abgesehen jedoch vom moralischen Interesse, das Frankreich im Streite hat, vom Gefühle eines großen Volkes, der historischen Er fahrung eines mächtigen Staates, daß keine große Frage in Europa entschieden werden darf, in der Frankreich nicht als ein Faktor

der Weltgeschicke sein Wort und seine Entschlüsse in die Wagschale wirft: so hat Frankreich große religiöse und politische In teressen im Oriente. Seit Jahrhunderten machte Frankreich den berechtigten Anspruch eine Schutzmacht der katholischen Kirche in der Levante zu sein. Daß dieses ein großes Interesse des französischen Volkes ist, kann gewiß nicht in Abrede gestellt werden, und eben so wenig, daß eine weitere Ausdehnung der russischen schismatischen Herrschaft für die katholische Kirche mit der größten

Gefahr verknüpft ist, und ihr bei Festsetzung des Czarentbtims in der Türkei mit der Ausrottung in dortigen Ländern droben würde. Allein Frankreich hat mit England in der Türkei, in Kleinasien und in Egypten auch große Interessen des Handels, denn Frankreich ist ein großer Industrie- und HandelSstaat. Wohin Rußlands Arm aber reicht, ist der fremde Handel ausgeschlossen, unterdrückt, ver nichtet, und würde Rußland je festen Fuß am golde nen Horn nnd in den Dardanellen fassen

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 21.04.1859
Umfang: 6
gegen die „Oester- reicher,' die „Uebersättigten,' die „Emigranten'; diese Herren sind langweilig, und man thäte gut. ihren Kar- nevalShörnern, die sie sür KriegStrompeten halten, einen Dämpfer aufzusetzen. ES würde eine vortreffliche politische Maßregel sein, ihnen zu sagen, daß sie den Mund halten, die Leute nicht beschimpfen und Frankreich keine revolutionäre Physiognomie geben sollen, die ihm nicht paßt. Wer wird sich in Europa von dem „Con- stitutionnel,' von der „Patrie,' vom „Siücle' bange machen lassen

? Herr Havin (Eigenthümer deS „Siecle') selbst bringt keinen Schrecken in die feindlichen Reihen, und in Frankreich wird sich Niemand von seinem erha benen Gerede hinreißen lassen; aber man ärgert sich über dieses schimpfende und kleinliche Getöse, über dieses wü thende Gekläffe gegen den schweigenden Patriotismus, welcher, zum Kämpfen bereit, doch einen Krieg ver meiden möchte, dcssen Zweck und Grund er nicht absieht. Allerdings haben wir Herrn v. Cavour und den Ge neral Garibaldi auf unserer Seite

werden kann. Aber nehmen wir an, daß die Nationen diesem Zweikampse zwischen Frankreich und Oesterreich ruhig zuschauen, daß die Neutralen neutral bleiben, dann haben wir noch mit unserem Verbündeten abzurechnen. Wir sprechen nicht mehr von Herrn v. Cavour. Er spielte seine Rolle, empfing seinen Lohn und wird verschwinden. Mit 3—Menschen und 5VMillioncn, welche er seinem Lande zum Nutzen Frankreichs und Eng lands abnahm, bezahlte er den Ruhm, im Rathe der Großmächte sitzen und dort einige Reden halten zu dür fen

. ES hieß einen Augenblick: Cavour hier, Cavour dort; waS wird Cavour thun? Und Alles ging, wie Herr v. Cavour eS wünschte, und Frankreich und Oester reich sollten ein Blutbad nehmen in der Cavour'schen Badewanne I Aber jetzt kann Herr v. Cavour sich vor bereiten, seine Memoiren zu schreiben; nicht lange mehr wird Piemont Cavour heißen; eS steht in Waffen, es ist im Krieg, schon heißt eS Garibaldi. Die bewaffnete, sanktionirte italienische Revolution ist die Verbündete Frankreichs, und die italienische

Revolution besitzt, waS sie nie besaß: eine Armee von 2V—3VMV Mann. Wenn aber Oesterreich einmal besiegt ist, so wird diese Armee, zusammengesetzt und befehligt, wie sie ist, wollen, waS keine gesetzliche Regierung in Frankreich, keine ehren hafte Politik wollen kann. Man überlege eS wohl: Ge wissen, Ehre, Interesse, die Gewalt der Umstände wer den die Regierung Frankreichs zwingen, in Italien daS hauptsächlichste, um nicht zu sagen daS alleinige, Hin- derniß gegen die Pläne der italienischen Revolution

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 24.05.1871
Umfang: 6
bleiben, wie dieser Plan schon früher fallen gelassen wurde. Wie», 20. Mai. Ueber den Friedensschluß zwischen Deutschland und Frankreich schreibt das „Fremdenblatt' in einem lesenswerthen Leitart kel: Mit der Auswechslung der Ratifikationen sind die letzten Formalitäten erfüllt und der Friede zwischen dem deutschen Reiche und dem in der Versailler Na tionalversammlung vertretenen Frankreich ist endlich perfekt geworden. Der Frankfurter' Friede ist der Markstein einer neuen Epoche der europäi'chen Völ

ker- rnlv Staatengeschichte. Deutschland ist nach einer ununterbrochenen Reihe wundervoller Siege eine Großmacht ersten Ranges geworden und wird künftighin ein schwereres Gewicht in die Wagsch ile der politischen Entscheidungen legen, als daö arme zu Boden geschmetiert-Frankreich, welche« Leichtsinn und Uebermuth im Vereine aus seiner Höhe herab gestürzt haben. Wer auch immer in der schönen Hauptstadt an der Seine die Zügel der Gewalt an sich reißen wird, er wird nicht mehr die Macht

und den Einfluß von ehedem besitzen. Die vernichtenden Schläge des letzten deutsch-französischen Krieges haben den militärischen und politischen Nimbus, der von Paris und Frankreich gleich einer goldenen Sonne ausstrahlte, auf lange hinaus zerstört. Der gallische Hahn, der sich in alle Händel gemischt, und das Schiedsrichteramt angemaßt, hat jetzt seine besten Schwungfedern verloren und muß hübsch ruhig in der Ecke sitzen, bis ihm neue gewachsen. Der Fall des französischen Staates ist in der That ein tiefer

und wir begreifen die Betäubung, in welcher sich gegenwärtig in Folge deö erschüttern den Ueberganges die besten Geister Frankreichs be finden. Vor wenig kurzen Monaten noch träumend von der militärischen Unüberwindlichkeit, von sieg reichen Schlachten auf deutschem Boden, von dem „Spaziergang nach Berlin', mußte das Erwachen und die rauhe Wirklichkeit geradezu lähmend wirken. Geschlagen, wie noch nie ein Volk geschlagen wurde, mußte Frankreich den bittern Wermuthskelch des Be siegten bis zum letzten Tropfen

Ge- fellschaftSretter, welche alle Menschen glücklich machen uud das Joch der Reichen brechen wollen, zum veritableu TollhauS geworden. Leider ist dies nicht der Weg, auf dem Frankreich wieder groß und stark werden könnte. Wohl werden die Pariser Eonimunisten nicht lange mehr als Re gierung«- und Verwaltnngö Karrikatureu auf der Bühne a^iren; die steigende Verzweiflung kann das Schwinden der Kraft nicht niaskircn, nnd so werden ja bald der kleine ThierS nnd mit ihm die Ver sailler Versammlung in Paris einziehen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 10
Datum: 22.11.1830
Umfang: 10
diesem Posten wohl ausscheiden dürste. Mina ist noch immer zu Cambo, wo er sich von seinen Strapazen erholr; er hat von ValdeS einen Be such erhalten, der melir politisch alö aufrichtig gegen ihn gesinnt ist. Vor und Frühjahr wird gegen Spanien nichts unternommen; die spanische Junle scheint aus gelöst zu seyn. Oberst Guerra ist nach einem Gefecht mit den Royalisten mit »6o Mann nach Frankreich zu rückgekehrt. Frankreich. Paris, den >3. Nov. Eine k. Ordonnanz vom .2. d. verordnet

mit 2c,/, gegen 20 Stimmen angenom men. Nach geendeter Diskussion nahm Hr. Casimir Per ricr n ieder den Präfidentenstuhl ein. -— Hr. Mauguin ver angte vom Ministerium über den Zustand Frankreichs hinsichtlich seiner auswärtig?» ^snge'.egü'.hcitcn verschie dene Auskünfte, welche besonders die belgischen Hän del, Spaniens Verhältnisse mit Frankreich, den Nu tzen, der aus der Expedition nach Algier zu ziehen sey, und die wichtige Frage über Krieg und Frieden betraf. Belgien betreffend, behauptete er, daß, wenn Frankreich

dessen Partbie gegen Holland ergri>se, eS dein Traktate von zuwider bandle ; hange eS aber dem Hause Ora- nien an, so werde Belgien sich weigern, sich zu unterwer fen, ihm aber auf diesen Fall den Krieg erklären; gegen diese» Gedanken würde ganz Frankreich sich auflehnen. Spanien anbelangend nannte er Frankreichs Politik un gewiß. Wollte man Ferdinands unumschränkte Macht beschützen, warum, fragte er, duldete man denn die Versammlung der spanischen Flüchtlinge an den Grän zen? wollte man entgegen

diese unterstützen, warum nahm man ihnen die Waffen weg, und hinderte ihre fer nern Bewegungen? Eristirt mit Spanien noch ein Fa- milicnvertrag, und wenn er existirt, warum wurde daS salische Gesetz in der Halbinsel abgeschafft? Wo nicht, in welchem Verhältnisse steht Frankreich mit Spanien? Erkennt das Kabinet von Madrid endlich die Scheine der Cortes ?c. ? Algiers Besitz, meinte der Redner, sen dermal nicht von großer Wichtigkeit, aber ei-gebe viele Hoffnung für die Zukunft. Alle andern Völker

haben sich ausgedehnt, Frankreich allein habe vielmehr einen Theil seine? allen Gebiethes verloren. Frankreich müsse auch etwas Egoismus haben, sonst könnte die politische Wagschalc der Macht einst sich zu seinem Nachtheile nei gen. „Werden wir Friede, werden wir Krieg haben ?' fragte ferner? der Redner. „Den Frieden wünschen wir Alle, aklein man muß Stärke zeigen, weil Furcht und Schwäche die Gefahr nicht beschworen, sondern herbei» rufen.' «Wir sind sagle er am Schlüsse seiner Mede, „an einer der glücklicher

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 17.11.1866
Umfang: 6
Oesterreichs mit Frankreich. Was die erstere betrifft, so läßt sich nicht verkennen, daß die Beziehungen zwi schen den Höfen von Berlin und St. Petersburg täglich inniger zu werden scheinen. Wenn auch bis zu einem förmlichen Büudniß noch ein weiter Weg sein dürste, so liegt dasselbe doch nicht außer dem Bereiche der Möglichkeit und cS wird Niemanden überraschen, eines Tages zu vernehmen, daß in der That zwischen den beiden nordischen Nachbarn ein enger Bund zu Schutz und Trutz geschlossen worden sei

. Als das natur- geinäßeste Gegengewicht eines solchen Bundes erscheint wohl eine Allianz zwischen Frankreich und Oesterreich. Dieselbe hat denn auch bereits vielseitig Befürwortung gesunden. Entschiedener als irgendwo wird dieselbe in der fran zösischen Broschüre verfochten, die in den jüngsten Tagen unter der Pariser Firma Dentn bei Zamarski in Wien gedruckt worden ist. — Der Verfasser dieser Broschüre perhorreScirt mit aller Energie den Rathschlag, daß Oesterreich sich gegenwärtig von allen äußern Händeln

sich schon jetzt seine Allianzen sichern. Von allen möglichen Allianzen erklärt der Ver fasser nur einzig und allein jene mit Frankreich als ersprießlich für Oesterreich. Er sagt diessallS: Frank reich braucht Oesterreich, sowie Oesterreich Frankreichs zur Lösung aller schwebenden großen europäischen Fragen bedarf. Eines ohne das andere vermag nichts, als höchstens fruchtlose Kriege hervorrufen ; beide durch eine Allianz vereint, können auf leichte Weise Mitteleuropa beherrschen und die unruhigen

Nationen zum Frieden nöthigen. Sehen wir einmal, was Oestereich bei einer Allianz mit Frankreich zu gewinnen oder zu verlieren hat. Vor Allem, was will, was muß Oesterreich ernstlich wollen, nach all' den Umstaltungen, welche die Karte von Mitteleuropa erfahren hat, und in Voraussicht der Ereignisse, die sie noch weiter umstalten können? Wir wollen hier nicht sagen, waS Frankreich will, denn Jedermann weiß dies. Was aber Oesterreich betrifft, so muß eS jedenfalls feinen Rang als deutsche Großmacht

, oder um uns des von Napoleon III. ge brauchten Ausdrucks zu bedienen, seine „große Stellung in Deutschland' wieder gewinnen wollen; es muß Deutschland auf etwas Festerem, Stärkerem und Dauerhafterem wieder ausrichten wollen, damit der Ehr geiz überall durch ein weises Gleichgewicht der Kräfte in Schranken gehalten werde; es muß überdies sehr ernstlich wollen, daß die polnische Frage ohne eS und gegen es weder angeregt noch gelöst werde, sei eS durch eine Entente zwischen Frankreich und Preußen, sei

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 28.01.1860
Umfang: 8
2 fl. 70 kr. österr. Währung. ''völlig lcher nd >- M 33. Innsbruck, Samstag den S8. Jänner 1860. Uebersicht. Amtlicher Theil. N, cdtamtlicdrr Theil, politische Uebersicht. Korrespondenz. Innsbruck, LebenSreitungstaglia. Wien. Journalrevue. Abänderung der Rubriken drr Meld- zeltel. Tagsberichle. Deutschland. Berlin, die gezogenen Kanonen. Frankreich. Pari«, der sranioksch-enzlische Handelsvertrag. Belgien. Brüssel, die neue Anleihe. Großbritannien. London, Eröffnung deS Parlament«. Die Thronrede. Italien. Rom

, der k. k. LandeShauptkasse übertragen werden, alle andern noch erübrigenden Geschäfte der SlrashauS- Verwaltung aber an die k. k. Statthalter« übergehen. Innsbruck, 26. Jänner 1860. Von der k. k. Statthalter« für Tirol und Vorarlberg. Nichtamtlicher Theil. Politische Nebersicht. Ein großer Theil der von der preußischen Militärver waltung versteigerten Pferde ist massenweise aufgekauft und über die Grenze nach Frankreich befördert worden Ob diese Pferde den ^krieg gegen China mitmachen oder in einer anderen Richtung

verwendet werden sollen, bleibt die Frage. Jedenfalls ist auch hier das Sprichwort: Trau, schau, wem! anzuempfehlen I (Wahrscheinlich wer den dieselben in Frankreich in ächtes arabisches Vollblut umgewandelt!) Die Grundlagen des französisch-cnglischc» Handelsver trages dürften nach dem AnSspruche hoher Würdenträger in folgenden Punkten bestehe» : Die Aufhebung der Schutz zölle soll erst in zwei Jahren erfolgen und von Eingangs zollen begleitet werden. Fünf Abschitte sollen in diesen zwei Jahren

aufeinanderfolgen: 1. Aufrechterhaltung deS jetzigen Zustandes während einiger Monate, 2. Herab setzung der Zölle auf Rohstoffe, 3. derjenigen auf Koh len und Eisen, 4. derjenigen auf Maschinen, 3. derjeni gen auf Gewebe und Gespinnste. (Siehe unten.) Die TimeS spricht ihre Genuglhiiuiig auS über die Verbesserung der Handelsbeziehungen zwischen Frankreich und England, billigt jedoch die Abschließuiig eineS Han delsvertrages zwischen den beiden Ländern nicht. Ein sol cher Vertrag wäre ein Anachronismus

. Sie sagen, die Regierung habe ihre Versprechen ihnen gegen über nicht gehalten, es sei ihnen nicht gestattet worden, ihre Interessen zu vertheidigen, sie seien nicht vollständig gehört worden. Der Courrier deS AlpeS sagt: Wir erfahren auö siche rer Quelle, daß zwischen Frankreich und Piemont Ver handlungen wegen Savoyens unv Nizza's angeknüpft wor den sind. Herr Costa de Beauregard, ein savohischer Deputirter, der bekannt ist als einer der wärmsten Anhänger der Ein verleibung SavoyenS mit Frankreich

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 24.09.1864
Umfang: 6
«. Zur handelspolitischen Frage. Deutsch land. Kolding. Zigeunerkapelle des Prinzen Friedrich Karl. Frankreich. Paris, die Reise deS Kaisers Franz Joses nach Ungarn. Truprensendungen nach Algier. AuS einer Broschüre von Eugene Pelletan. «Spanien. Madrid, Ernennungen. Rüstungen. Großbritannien. London, Prinz Humbert. Au« Neuseeland. Italien. Turin, Einberufung der Kammern. Gerücht über die Verlegung der Hauptstadt. — Rom. da< große Schuldbuch. Mußland. Herstellung der Ruhe in Polen. Türkei. Konstantinopel, Synode

LandeSgcneralkommandant Graf Coronini, der Herr Hofkanzler und mehrere Edel leute geladen waren. AuS Wien vom 2V. Sept. wird der „Allg. Ztg.' geschrieben: ES war in der italienischen und in der fran zösischen Presse zu viel die Rede davon, daß zwischen Italien und Frankreich Unterhandlungen über die künf tige Stellung RomS schwebten, als das eS erlaubt schien, diese Kunde auf die leichte Achsel zu nehmen. Im Augen, blick läuft hier aus guter Quelle die Meldung ein, daß am 15. d. M. ein Bertrag von Drouin de LhuyS, Nigra

und Pepoli unterzeichnet wurde, womit die Räu. mung RomS binnen 2 Jihren beschlossen ist. Dieselbe soll allmählich erfolgen. Pepoli brachte am 16. daS VertragSduplikat nach Turin. Die Quelle dieser Mit theilungen ist wohl verläßlich, und eS liegt aus der Hand, daß Oesterreich ein ernstes, dringendes Interesse hat, diese Vorgänge mit größter Ausme»ksamkeit zu begleiten. Man dürfte kaum irren, wenn man darin unter anderm auch den natürlichen Rückschlag gegen die Frankreich gegenüber merklich erkaltete

Politik Oesterreichs erblicki. Iemebr die deutsch-dänische Frage von der Tcene weicht, desto ungestümer drängt sich auf derselben die italienische vor. AIS sicher mögen Sie ansehen, daß in der letzten Zeit weder von italienischer noch von französischer Seite hier die geringste Anregung erfolgte, Oesterreich möge daS Königreich Italien anerkennen. Man hört indessen, daß im französischen Kabinet Stimmen sth vernehmen ließen: wenn Oesterreich Koncessionen in der HandelS- srage von Frankreich erlangen

über die Prager Zollbefpre- chungen lauten bis jetzt günstig, — natürlich insofcrne Oesterreich seine Ansprüche bedeutend ermäßigt hat und nicht mehr die Durchführung deS französischen Handels vertrages zu verhindern sucht. Ueber die Haltung Frank reichs lauten die Berichte sehr abweichend. So viel wir erfahren, wird Frankreich, wie vorauszusehen, in die ein fache Modifikation deS Art. 31 nicht willigen; dagegen scheint eS bereit zu sein, gewissen Koncessionen, welche Preußen Oesterreich

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 15.04.1859
Umfang: 6
Post bezogen 2 fl. 70 kr. österr. Währung. 1859. 85. Innsbruck, Freitag den IS. April Uebersicht. Amtlicher Theil. Nichtamtlicher Theil. Der neue Monilenr-Artikel. Politische Uebersicht. Korrespondenz. Wien, die »Wiener Zeitung» über den Krieg. Die außer ordentliche» Rüstungen in Frankreich. Tagsberichte Deutschland. Karlsruhe, der Größherzog - zurück. — Dres den, die Königin Marie zurück. — Berlin, Stimmen ans Norddeulschland. Vom Hof. Schweiz. Von der schweizerischen Grenze, die französischen

Rüstungen. Frankreich. Paris, Tagsberichte. Belgien. Brüssel, der neue Kriegsminister. Großbritannien. London, Napoleon'sche Landkarte. Italien. Turin, das deutsche BundeSbeer. — Rom, eine Kardinalkongregation unter päpstlichem Vorsitz. Nachtrag. Amtlicher Theil. Kundmachung. Am 3l1. April 1359 um 9 Uhr Vormittags wird im ständischen Landbaufe im AmtSlokale der k. k. GrundentlastungS-FondS-Direktion die siebente Ver los u n g der GrundentlastungS, Schulvve»schreibungen von Tirol und Vorarlberg

schen Nothwendigkeit, durch festes Zusammenhalten von Anfang an mit wenigen Opfern sich daS zu bewahren, waS sonst nur nach Jahren der Schmach und unmäßi ger Anstrengung unter Vergießung von Vlulströmen zu gewinnen wäre. Der Moniteur sagt, Deutschland strebe sich wegen der Richtung der französischen Politik zn beruhigen. DaS beweist, wie man eS in Paris mit der Wahrheit nimmt und wie man daS französische Volk zu täuschen sucht. Frankreich stellt sich als Vertreter der Nationalitäten

hin und unterdrückt die Araber mit blutiger Strenge, — und sranzösisirt Elsaß und Loth ringen mit beispielloser Rücksichtslosigkeit, während Oester reich die italienische Nationalität in der Lombardie und Venedig in jeder Richtung hegt und pflegt. Wenn die »Nationalitäten die wesentlichen Grundlagen der euro, Päischen Ordnung sind,' wie der Moniteur behauptet, — gut, so gebe Frankreich Elsaß, Lothringen und Cor, sika heraus, dann kann man mit ihm auf dieser neuen Basis weiter sprechen. Belehrend ist, daß dem Moni

teur die deutsche Einheit „nach dem ZollvereinS- prinzip' so wohl gefällt. Nun daS ist daS Prinzip deS polnischen Reichstages, wo die Einsprache eines einzigen Abgeordneten den Beschluß deS ganzen Reichs tages über den Haufen werfen konnte. Daß diese deutsche Einheit Frankreich gefallen wird, braucht der Moniteur nicht erst zu versichern, zumal dabei Oesterreich ausge schlossen wäre. Die Geduld Deutschlands diesen mit hohnklingender und mir beleidigender SchiedSrichtermiene ausgesprochenen

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Seite 3 von 4
Datum: 10.02.1860
Umfang: 4
. Aber Frankreich kann ihm mit dem all gemeinen Stimmrecht, dessen mechanische Biegsamkeit und Zuverlässigkeit in London und Turin Mißtrauen erregen, in Mittelitalien Enttäuschungen bereiten, die ihn zum Nachdenken und zur Nachgiebigkeit bringen werden. Mit Palmerston begreift die westmächtliche Allianz auch die Einverleibung in sich, mit Derby aber hört die Allianz wieder auf. Frankreich ist dann wieder srei, und eS wird vom Fürsten Gortschakoff erlangen, wag England verweigerte. So heißt

. Man will Zeit gewinnen, um das Pa,- lamcnt und die öffentliche Meinung zu bearbeite». Für diesen Zweck ist nun auch die Times gewonnen, eine Macht über den Ministern und neben Napoleon. Erst Frankreich nin seinen Despotismus und L. Napoleon nm fein »Sichselbstttbertreffen- beneidend, dann den Vertrag als schwarzen -Abfall von, Freihandclspriiizip verwerfend, ist sie jetzt wieder glücklich im BewunderungSzenith ange langt. Hatte das Ministerinn» schon zuvor 2V—30 St. Mehrheit für den Vertrag in Aussiebt

zwischen den Einnahnien und den in Folge der großen Rüstungen so hoch angeschwollenen Ausgaben herzustellen. Seitdem ist der Handelsvertrag mit Frankreich abgeschlossen worden, der so gewaltig in die Erträgnisse des Zollamts eingreifen soll. Welches die Details diescö Vertrages sind, n»d wie alle diese Ausfälle gedeckt werden sollen, werden wir am Montag Abend zn hören bekommen. Bis zur Stunde ist Mr. Gladstone'S Finanzplan gut geheim ge halten worden. Die nächsten Freunde der Regierung und die ihr am nächsten

an Frankreich nach Paris abgereist ist. Ich hörte von mehreren Seiten stark- Zweifel auSsprech-n, ob denn auch die Grafschaft Nizza in den natürlichen Gränzen miibegri'ffen sei, und folglich an Frankreich abgetreten werden soll; ich hatte bisher noch keine Gelegenheit, mir Gewißheit über diesen Punkt zn verschaffen, doch kann ich Ihnen al5 ganz bestimmt mittheilen, daß Pietrr die Abtretungsurkunde seinem Kaiser bringt, ob von Nizza und Savoyen zugleich, oder nur von Savoy-n allein, daS wird die Zeit bald

nur durch einen Nichterfpruch erfolgen könne, eingebracht. Paris, 7. Febr. Sonntag Abends fanden ver schiedene Manifestationen im Theater zu Nizza statt. London, 3. Febr. Russell antwortete Hamilton, England habe vier Propositionen an Frankreich gemacht: t) Oesterreich und Frankreich interveniren nicht in Jta, lien ohne Zustimmung der Mächte; 2) die italienische Frage wird gelöst, indem die Franzosen Rom und daS übrige Italien verlassen; 3) Nichtintervention in Venedig, keine europäische Macht solle Anträge'bezüglich

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Seite 2 von 6
Datum: 27.10.1864
Umfang: 6
, welcher er nach dem Ausgeben seiner staatömännischen Thätig- 1V18 keit sich ergeben und die ihm einen ihm Köchlich zusa genden, auch ihm völlig genügenden Wirkungskreis ge währe, gegen irgend einen anderen geräuschvollern und glänzenderen Beruf zu vertauschen. Er habe schon längst seine staalSmännische Lausbahn als abgeschlossen betrachtet und in neuerer Zeit weder selbst Schritte gethan, noch eine positive Anregung dazu empsangen, wieder ein StaatSamt zu übernehmen. Frankreich. Auö Paris, 22. Okt

., wird der „G. C.' ge schrieben: Die Reise II. kk. Majestäten von Rußland durch Frankreich ging ganz dem Inkognito gemäß vor sich, welches der Ezar einzuhalten den Wunsch ausge sprochen hatte. Den Berichten zufolge, die auö den verschiedenen Stationen einlangten, waren die Majestä ten überall von einer großen Volksmenge erwartet, die sich ehrerbietig und still verhielt. In Besanyon hatte Alexander kl. den Waggon verlassen, um, begleitet von feinem prächtigen Neusoundländer, auf dem Quai spa zieren zu gehen. Aus Toulon hört

, sondern auch in allen GesellschastSschichlen und politischen Kreisen wird die Meinung laut, welche ich buchstäblich wiederhole: trotz deS Besuches in Nizza wird die französische Regierung, bevor sie sich der russischen Politik wieder nähert, war ten, daß die polnische Sache, welche, wie der Kaiser sagte, in Frankreich so populär ist, nicht mehr gegen Theorien und Akte zu protestiren hat, die so wenig mit europäischer Bildung und Gesittung vereinbar sind. — Allerdings sind die Franzosen bis zu diesem Punkte noch empfindlicher sür Polen

, und wird der Kaiser sich nicht gänzlich darüber hinwegsetzen wollen. Die erste Bedingung eines politischen Resultats in Nizza, wird mir versichert, ist irgendeine milde, wohlwollende, humane, liberale Demonstration der russischen Regie rung in Polen, eine Demonstration, deren Verdienst sich auch Frankreich theilweise zuschreiben könnte. Erst wenn die Zusammenkunft so weit gediehen wäre, könnte Fürst Gorlschakoss, der die Schweiz noch nicht verlassen hat, dazu kommen (siehe indeß unter Nachtrag), und aus Gründen

der diplomatischen Etikette könnte Hr. Drouin de LhuyS dahin berufen werden, obschon der Kaiser einer Assistenz nicht zu bedürfen pflegt. Dage gen gibt man mir aus russischen Kreisen die Berichti gung: eö werde weder der eine noch der andere Mini ster nach Nizza kommen, da unter allen Umständen der Kaiser Alexander das Aufsehen vermeiden will und eine französische Auffrischung der polnischen Frage sich verbitten müßte. Daß noch Vieles zwischen Rußland und Frankreich zu ordnen ist, davon zeugt ein überaus kecker

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 09.07.1859
Umfang: 6
eö einen Bruch der Verträge, wenn Deutschland Oester reich Hilfe leiste. DaS europäische Gleichgewicht würde dadurch in Gesahr gerathen, während die beabsichtigte Bertreibung der Oesterreicher aus Italien an diesem Gleichgewicht nichts ändere. (I) „Die neuen in Preußen ergriffenen militärischen Maßregeln flößen Frankreich keine Unruhe ein,' da dieses erklärt habe, daß eS da mit nur Deutschland schützen unv seinen Einfluß im Vereine mit den beiden andern Großmächten bei den späteren Vereinbarungen

machen wolle; Frankreich würde diese aber selbst seiner Zeit zur Theilnahme bei den Be- ralhungen einladen. — Diese französische Note, welche nichlS Anderes bezweckt, als die bereits beschlossene ge meinsame Aklion der BundeSstaaten unter Preußens Führung hinauszuschieben, hat hier allgemeine Ent- rüNung h-rvorgerufei', da bei unS AlleS, einige demo- kratische Blätter und ihre wenigen Anhänger ausgenom men, für das schleunigste und kräfiigi'ie aggressive Vorgehen gegen Frankreich ist und unsere Armee

vor Begierde, gegen den Feind geführt zu werden, brennt, so daß sie lauin zu halten ist. Wir wollen als Ant wort aus die französische Note die Kriegserklärung gegen Frankreich und sofortiges Einmarschiren in daS feind liche Gebiet, denn nach der Ansicht WalewSki'S gäbe eS in Zukunft nur noch zwei entscheidende Mächte, Frankreich und Rußland, und die übrigen wären zu berathenden berabgedrückt. So war «S nach Tilsit, heule aber sind noch Mittel vorhanden, die Unterjochung abzuwehren; hoffentlich wird davon

Gebrauch ge macht werden, so lange «S noch Zeit ist. — Unsere halbosfizielle „N. Münch. Ztg.« begleitet die französische Note mit folgender bemerkenSwerlhcn Aeußerung: „Diese Note wird hoffentlich dieselbe Erwiderung erfahren, welche Hr. v. Beust der russischen ertheilt hat. Also nur aus deutschem Gebiet sollen wir unS wehren, nach dem zuerst die beste Kraft außerhalb deS Bundesgebiets ausgezehrt ist. Wählend Frankreich »die Unabhängig keit Italiens-, dte eS nichts angeht

Marsch an den Rhein wird zu einer militärischen Pro, menade herabsinken, da sich Preußen von Rußland und Frankreich seinen Besitzstand hat garantiren lassen gegen die Verpflichtung, daß eS in die etwaige Aktion gegen Frankreich nicht eingreift. Diese Thatsache kann mit Grund nicht mehr abgeläugnet werden und hier ist man bereits der Ueberzeugung, daß wir einem Bürgerkrieg in Deutschland viel näher stehen, als einem Kriege mit Frankreich. Gesellt sich, wie eS ollen Anschein hat, noch die Revolution

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 26.04.1860
Umfang: 6
auS Paris wiedciholt gemeldet: Preußen biete alles auf. eine Konferenz zu Stande zu bringen. Die preußische Regierung, welche durch die letzte BesänfligungSdipesche deS Hrn. Thouvenel keines wegs beiuhigt sei, habe bestimmtere Ausleerungen hin sichtlich der Rheingränzen von Frankreich verlangt, wel- chen Forderungen von der lehtein Macht das hartnäckigste Schweigen entgegengesetzt wurde. Preuße such- nun um jeden Preis die Konferenz zu Stande zu bringen, um dort die Angelegenheit der deutschen

in der Seite und im Rücken fassen zu können, gemacht werden. Die Pariser Korrespon denten großer Blätter sprechen übrigens seit etwa zwei Wochen fast täglich von den drohenden Absichten Frank. reichS auf den Rhein, aus die Pfalz, Belgien u. s. w. Frankreich. Paris, 19. April. ES steht außer jedem Zweifel, daß Graf Persigny mit dem festen Vorsatz in Paris angekommen ist, seine Enthebung vom BolschastSposten in London zu verlangen, indem seine dortige Stellung nicht mehr hallbar erscheint. Gras Persigny

hat wesent lich dazu beigetragen, daß Lord John Russell gegen wärtig vor dem Parlamente eine so klägliche Rolle spielt. Er hatte in der bestimmtesten Weise dem Chef deS Foreign-Office die Versicherung ertheilt, der Anschluß SavoyenS und Nizza'S an Frankreich würde nur nach vorläufiger Zustimmung aller Pacscenten der Wiener Schlußakte sich verwirklichen, während der Hof der Tui. lerien dermalen unumwunden erklärt: erst wenn Frank reich von den abgetretenen Provinzen Besitz genommen, könne

deS katzenjämmerlichen Morgens besehen sie sich sehr genau die Rechnung. Der Herr Wirth, der bei Nacht ein fideler Kumpan war, erscheint jetzt als ein wahrer Beutelschneider. Frankreich ist eine schreckenhaste Amazone! sagt der amtliche Signor Mamiani. Wo werden diese französischen Abhänge auf hören? fragt Mellana. Haben die Bürger Nizza'S nicht für die Sache Italiens mit uns geblutet? fragt Laurenti- Robaudi. Unsere Dankbarkeit gegen Frankreich verlangt einen Verrath an dem, was wir unserer Ehre schulden, rust

, daß sein Mit schuldiger sich nicht prellen lassen würde, und der Kaiser wußte wohl, daß er für einen Alliirten arbeitete, dem eS nicht an Verwänden gefehlt HÄtte, die Bezahlung zu verweigern, wenn die Arbeit auf Borg gethan worden wäre. ES ist ein trauriges Schauspiel, wenn zwei Mächte sich so im Angesicht Europa'S benehmen und keine Regung der Scham empfinden. Wenn diese ita lienische Wiedergeburt einmal ganz der Geschichte ange hört, so wird die Schande wohl zu ziemlich gleichen Theilen auf Frankreich undSarvinien

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 03.04.1867
Umfang: 6
, in welche uns die jeden Augenblick sich wider sprechenden Nachrichten und Gerüchte versetzt hatten, endlich doch — wenigstens für einige Zeit — glücklich befreit. Nach einem gestern Abends aus dem Haag hier cingetrossenen officiellen Telegramm wird seitens unseres Prinzen-Statthalters die großherzoglichc Re gierung ermächtigt, den Zeitungsnachrichten über eine Einverleibung Luxemburgs in Frankreich mit aller Ent schiedenheit entgegenzutreten. Ich brauche ihnen nicht zu sagen, daß diese Ueberraschuug in der ganzen Luxem burger

Bevölkerung die freudigste Sensation hervorrief. Somit fallen denn auch von selbst die vielen Gerüchte über einen bevorstchcr.dcu Abzug der preußischen Gar» nison, insbesondere das auch von mir mitgetheilte, über eine vorgeblich in diesem Sinne geschehene Aeußerung von Seiten des hiesigen FestungSgouverueurs. Hoffent lich werden nun aber auch die Verdächtigungen auf hören, die man sich unserem König-Großherzog nnd unserer Regierung gegenüber in manchen Tagesbt'ättcrn erlaubt hat. Frankreich» Aus Lyon

» Haag, 1. April. Ein Communiqnö des „Staats- couraut' in dessen nichtamtlichen Theil dementirt im Namen der luxemburgischen Kanzlei die Nachncht vo» „ersolgter' Abtretung i>eö GroßherzogthnmS, und hebt hervor: von einer Abtretung könne erst die Rede sein, nachdem auch die dabei interessirten Großmächte sich verständigt hätten. Großbritannien. London. Am 23. März fragte ini'Obcrhaus Lord Denbigh : ob eS wahr fei, daß Ihrer Majestät Negie rung eingeladen worden, gemeinsam mit Frankreich, Oesterreich

vor seiner Abreise hatte Graf Cibrario noch eine lange Unterredung mit dem König, deren Gegenstand die auftauchenden Schwie rigkeiten zwischen Preußen und Frankreich gewesen fein soll. n Nach dem ..Diritto» wurde zwischen Italien und Oesterreich nebst dem Handels, und Schifffahrtsver trag auch eine Uebereinkunft über das Post- und Tele- graphenwesen, den Schutz des literarischen Eigenthums und die Auslieferung von Verbrechern abgeschlossen. ^ DaS königl. Ministeriuni des Innern hat die Präsekten aufgefordert

, einem Städtchen in der Romagna, hatte am 26. März ein Weiberaufstand statt, eine Menge Weiber in zerlumpten Kleidern mit ihren Kindern durchzogen die Sladt, schrieen nach Brod und plünder ten das von den Bäckern auf offenen «ständen feilge botene Brod. Mit Gewalt wurden sie auseinander getrieben. Am folgenden Tage aber wiederholte sich dasselbe Schauspiel. B Es ist öster schon in den Blättern die Frage ven- tilirt worden, ans welche Seite sich wohl bei einem Kriege zwischen Deutschland und Frankreich Italien

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 4
Datum: 23.08.1864
Umfang: 4
Gesandte in Paris, Moltke-Hoitseld, schreibt am 7. Juli: er habe eine sehr lange Besprechung mit dem Minister Drouyn de LhuyS gehabt. Ohne neue Thatsachen mitzutheilen, habe der Minister sich in so bestimmten Ausdrücken ausgesprochen, daß man eine Aufklärung deS dunklen Horizonts nicht erwarten dürfe. Dänemark leide unter dem allgemeinen europäischen Zu stande, wie er augenblicklich vorhanden sei, unv die per sönliche Annäherung der drei Souveräne deute darauf hin. Die von Frankreich

oder eingebildeten Gefahren einer Koalition Rücksicht nehmen. Die Sprache des Ministers Drouyn lasse daran keinen Zweifel hegen. Er habe eS bedauert, daß das Kope- hagener Kabinet Frankreichs Rath nicht befolgt habe, namentlich nicht den zuletzt vom Kaiser gemachten Vor schlag, und fügte rann hinzu, ganz Schleswig gehe ver loren, Frankreich werde sich der Einverleibung Schleswigs in den deutschen Bund nicht widersetzen. Man wolle allenfalls Vorstellungen machen, aber man möge sich in dieser Sache nicht allzusehr

auf Frankreich verlassen. Ernstlichen Einspruch thue Frankreich nicht, besonders wenn die Bevölkerung Schleswigs zusammen zu bleiben wünsche. Zwischen Preußen und Oesterreich herrsche, wie der Minister Drouyn meinte, nur eine ganz unbe deutende Meinungsverschiedenheit. Oesterreich wünsche mehr ein Mithineinziehen deS Bundes, sei mehr für Augustenburg und weniger bereit, Fühnen zu besetzen, indeß Preußen Fühnen nehmen, den Bund ausschließen und Oldenburg begünstigen wolle. Am 12. schreibt der Gesandte

geradezu Wahnsinn, jedeö falsche Selbstgefühl müsse jetzt bei Seite gesetzt werden. Wenn eS sich so rasch als möglich an Deutschland wende, wolle Frankreich den Waffenstillstand befürworten. Die Mühe, die Drouyn de LhuyS sich gebe, den Beweis zu führen, daß die Trippelallianz Frankreich zu beunruhigen nicht im Stande sei, deute blos auf entgegengesetzte Ansichten hin. Der preußische Botschafter habe am 1l. über ?ine Stunde mit Drouyn über die Aktenstücke der „Morniyg^voft' konferir». Die Annäherung

der drei nordischen Höf? veranlasse ein offenkundiges Entgegenkommen Frankreich» für Deutschland. Der Kaiser habe Hrn. Bellst die mehr oder mirtder ^lmmte Bersich^ng stegeben, er wolle sich dem Besitze deS ganzen Schleswig» durch Deutschland nicht widersetzen; ganz so habe sich Drouyn ihm gegenüber ausgesprochen. Der Kaiser wolle seine Zurückhaltung nur noch wehr festhalten, ja selbst der Einverleibung ganz Dänemarks werde er sich am Envr nicht widersetzen. Derselbe Gesandte schreibt am 14. Juli

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 05.07.1864
Umfang: 8
der vorgestern aus München hier einge troffen- Hofrath Fischer und der gleichfalls konsultirte hiesige Badearzt Dr. Wälsch sich dahin ausgesprochen haben, daß eine Nachkur von drei Wochen für Ihre Majestät vollkommen genüge, ja die Beschränkung der selben auf dies« kurze Zeit in Anbetracht der fortwäh rend andauernden naßkalten Witterung vielleicht räch- lich sei. Frankreich. Paris, 1. Juli. Eine über New-Aork gekommene mexikanische Depesche meldet, daß der Kaiser und die Kaiserin von Mexiko am 10. Juni

, ohne Aus nahme, kennen sich kaum vor Wuth, wie wir bereits gestern ein Muster mitgetheilt haben. Aber solche maß lose Ausfälle sind keineswegs taktvoll, — sie zeigen viel zu klar, was man in Frankreich so recht von Her zen gewünscht hat, nämlich einen erbitterten blutigen Krieg zwischen den drei Mächten, — die man in Paris im Grunde genommen alle gleich haßt. Ein Krieg zwischen England und den deutschen Großmächten konnte, mußte nothwendiger W:ise nur Frankreich Gewinn bringen, daS ruhig den rechten

, daß Frankreich, wie Lord Palmerston gesagt, verweigert hat, thätige Maßregeln zur Unter stützung Dänemarks zu ergreifen. Der berühmte Lord »cvo^, oiefer Behauptung eine größere Entwick lung geben können; auf so lakonische Weise wiederge geben, ist sie mehr als zweideutig. Man mußte, um nicht ungerecht und unklar zu sein, erklären, daß Frank reich nie und in keiner Phase deS deutsch-dänischen Konflikts zum Glauben Anlaß gegeben, daß es geneigt sei. mit den Waffen in der Hanv zu interveniren. ES sagte sofort

seine Meinung in dieser Beziehung. Vom ersten Tag an wußte Europa, daß Frankreich in voller Uebereinstimmung mit den Prinzipien handeln werde, auf welchen die kaiserliche Politik beruht, und Europa muß heute anerkennen, daß Frankreich dieselbe loyale und klare Richtschnur während deS Verlaufs eines be dauernswerten Kriegs und der Dauer der nutzlosen Berathung der Konferenz befolgt hat. England hat sich dagegen von Anfang an auf einen parteiischen und seltsamer Weise für beide Parteien sekndli Hen Stand

; in Berlin. Frankfurt unv Wien den Haß, vielleicht die Verachtung. Es hat den Schmerz und die Schande zu sehen, daß seine Versprechungen in Zukunft ebenso wenig ernsthaft genommen werden, als seine Drohungen. Wir entwerfen kalt ein Bild; wir zählen als sehr gleichgiltige Zuschauer die Wirkun gen der englischen Politik auf. ES ist nicht an uns, zu untersuchen, ob England ein Interesse hatte, sich an dem dänisch-deutschen Streit zu betheiligen. Die Wahr heit ist, daß Frankreich kein Interesse

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 10
Datum: 22.02.1849
Umfang: 10
. — Znserat. Der Kongreß zu Brüssel wegen Italien, besonders auch in seiner Beziehung zu Deutschland. Nach Recht und Völkersitte kann wegen Italien kein anderer Zusammentritt stattfinden, als um der Unordnung und Auf lösung, welche daselbst außerhalb des österreichischen Italiens vorkommt, zu steuern und die Ruhe und Ordnung wieder herzustellen. Doch der Gedanke des Brüsseler Kongresses geht vorzüglich von Frankreich ouS, und demselben ist es weit mehr um die Schwächung Oesterreichs und dessen Verdrän

gung aus Italien, als um Herstellung der Ruhe in demselben zu thun. Allein jede Einmengung in Oesierreichisch-Jtalien heißt den rechtmäßigen Besitz, Vie Verträge und die Ordnung in Europa in Frage stellen, und dann gibt es ganz andere Dinge zu verhandeln, als bloß Jtali-n; d,inn wollen wir zuerst eine Untersuchung wegen Elsaß und Lothringen anstel len , in wie ferne Frankreich dazu giltigere Rechtstitel habe, als Oesterreich auf die Lvmbardie und Venedig. Deren Besitz Oesterreichs beruht auf Recht

. In Frankfurt will man mit Professorenwcishcit Oesterreich In Trümmer schlagen oder mindestens von Klein- deutschland scheiden; in Brnsselwürde man dieß unterstützen, indem man Oesterreichs Kraft lahmte und seine Macht in Italien schwächte. In Frankfurt haben wir allbereits die Jertrümmerungsbeschlüsse, welche Preußen in seinen Schutz nimmt; in Brüssel würden wir denselben Beschluß wegen Italien erleben, und diesen würde Frankreich in Schutz neh men. Durch Frankfurt will Preußen in Deutschland

und durch Brüssel würde Frankreich in Italien an die Stelle Oesterreichs treten wollen. In Frankfurt würde auf diesem Wege der deutsche Bürgerkrieg, in Brüssel der Krieg zwischen Frankreich und Oesterreich, in beiden Fällen aber zugleich der verhängnißvolle Wellkrieg angebahnt werden. In Frankfurt schiebt man bereits alle Schuld auf Oesterreich, weil es die sauberen Beschlüsse des Selbstmordes nicht annimmt; in ^rüssel würde man gerade so vorgehen und für alle Unbill und Rechtsverletzung gegen Oesterreich

Politik erklärte. Das Preu ßische Bewußtsein der deutschen Nationalversammlung antwor tete darauf mit einem allgemeinen Sich Erheben für Frank- ^^Freundschaft. (Welche Erniedrigung der deutschen Na- Palmerston thut sein Möglichstes für diese Po litik, er furchtet ein mächtiges Teutonicn, ihm sagt eS besser zu, aus einem machtlosen Italien eine Art Portugal zu ma chen, wenn er auch mit Frankreich darum kämpft» wüßte, und Kleindeutschland mit dem preußischen FreihandelSgrund» sahe als einen großen

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 21.10.1880
Umfang: 6
- thaler Johann von Kitzbichl. - Zahl der Schützen 45. Frankreichs netteste Stellung gegenüber den europäischen Staaten» Paris, Mitte Oktober. Seitdem in Cherbonrg von dem Alles ^herrschen den Kammerpräsidenten Herrn Gambetta das ömi- nö>e Wort Revanche ausgesprochen wurde, und seit dem der letzte Ministerpräsident Herr v. Freycinet in Montauban die Erklärung abgab, Frankreich müsse wieder in den politischen Kombinationen der aüs- wäitigen Kabinete ein seiner Macht angemessenes Wort miteinlegen

weiter gekommen wären. Die Aussage des Hrn. v. Freycinet. daß Frankreich sich bisher von allen politischen Kombi nationen ferne gehalten, erhält hiemit ihre volle Be stätigung. England stand bei diesen Bewerbungen in erster Reihe. Die gewagte' Pplitik des vorhergehenden Premierministers Lord Axaconsfield bot Alles auf, Frankreich für seine weitge'henden Pläne im Oriente zu gewinnen. Es mochten wohl demselben bei dieser Bewerbung die Tage der Belagerung von Sebasto- pol vorgeschwebt haben, wo das französische

seines Be muhungen, Frankreich in die englische Politik herein zuziehen, trotz der schmeichelhaften Besuche Ki Zam b lla und den leitenden Ministern, trotz Frühstück und Geschenken, nichts auszurichten vermochte, darüber dürfte uns d:s englischen Hofes auffallend' schroffe Haltung gegenüber der französischen Republik^ Auf klarung geben. Die Königin unterstützte die Expe dition des kaiserlichen Prinzen nach dem Zulu-Lande, und doch mußte der Münster Beaconsfield wissen daß diese Expedition dem Prätendenten

, da seine Truppen selbst gegen die wilden und undisziplinirten Hansen a^flt Cap nicht sofort anS- reichten und man in Afghanistan schon wiederholt gailze Brigaden vom Feüche aufgelöst, ja 'verachtet sah. Frankreichs republikanische Staatsmänner aber im Gegensatze zu des vorhergegangenen Kaisers wag halsigen Plänen, die durch militärischen Rnhm sei nen Thron befestigen mußten, sehen jedoch nicht ein, wo für die Republik andere Vortheile als die, welche Frankreich nicht schon längst durch seinen überwie genden

in der Abneigung der französischen Staatsmänner, denen die Sache denn doch noch zu riskirt oder verfrüht erschien. Die russischen Be werber fanden übrigens schon ein geneigteres Ohr. Obgleich dem republikanischen Geiste des französischen Volkes eine Allianz mit dem autokratischen Beherr scher aller Nenssen wohl als eine Anomalie sich dar stellen sollte, so würde eine s.olcho Verbindung in Frankreich dennoch nicht mit Abscheu von der Hand gewiesen werden, denn dieselbe verspräche unter Um standen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 20.11.1855
Umfang: 6
, die für den Bestand der Türkenherrfchaft ins Feld ge zogen sind, und europäische Sitte und Kultur dringt umgestaltend durch das breite Thor des Hellesponts zu den asiatischen Gestaden deS Pontus, und weckt Keime eines neuen Lebens auf einem für die Kultur schon seit Jahrhunderten verschlossenen Gebiete. Auch über das künftige Schicksal derDonaufürstenthümer soll in Kvnstantinopel verhandelt werden, die unter der Aegyde Oesterreichs einer schönen Zukunft entgegen zu gehen bestimmt sind. In Frankreich

und der unbegüterten Klasse die Anschaffung des Nothwendigsten zu erleichtern. Der lange Aufenthalt des Herzogs und der Herzogin von Brabant ist ein für Frankreich eben so wichtiges als freudiges Ereigniß. Die Regierung widmet den Legitimisten und den geheimen sozialen Gesellschaften, von denen die Marianne ein bedeutsames Lebenszeichen gab, die verschärftest? Aufmerksamkeit und tritt finstern Planen mit entschiedenstem Nachdruck entgegen. Die Aussicht auf direkte Nachkommenschaft des Kaisers gibt zugleich

dem Throne einen festern Bestand und die Hoffnung einer gesicherten Zukunft, was in den Wünschen aller Besonnenen in Frankreich liegt. Die Differenzen mit Neapel sind freundlich ausgeglichen. Die Kriegsrüstungen gehen ihren gesteigerten Gang fort, und es soll, um allen Wechselfällen zu begegnen, die Bildung einer neuen großen Armee unter Can- roberts Befehl im Werke sein. Die finanzielle Krise durch übertriebene Spekulation, Getreidcmangel und ungünstige Konjunkturen verschiedener Art herbeigeführt

, hat zwar noch nicht ihr Ende erreicht, indeß dürste ihre schlimmste Phase überstanden sein. Das Gerücht von einem neuen Attentat auf den Kaiser hat das Publikum in den weitesten Kreisen allarmirt und mit vollem Grunde. Ludwig Napoleon hält die Schleußen neuer Umwälzungen in Frankreich mit fester Hand ge schlossen, und nie während 4V Jahren erfreute sich Frankreich einer solchen Höhe des Ansehens und der Macht in der europäischen Völkerfamilie, wie wäh rend seiner kurzen Regierung. In England wirkt der Verein

, und die Allianz mit Frankreich nicht ewig. Wegen eines die brittische Monarchin und ihre Alliirten verun glimpfenden Artikels in einem auf Jersey von poli tischen Flüchtlingen herausgegebenen Blatte, sind 39 der letzteren von der Insel verbannt worden. ES würde England selbst zum Glücke sein, wenn die brittische Regierung endlich dem Uebel die Art an die Wurzel legen würde, das sie nur zu lange geduldet hat, und unverbesserliche Menschen, die immer neue ümsturzpiane schmieden, vom gastlichen Boden ver- R4SV

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 15.09.1865
Umfang: 6
. Und eS ist dieS ihnen auch in hervorragender Weise gelungen. Wie tobte daS gebildete und ungebildete (knglanv, wie er« eiserten sich die Männer aller Parteien in Frankreich, als Preußen und Oesterreich für Deutschland daS Schwert zogen, ohne erst bei den Holen von Paris und London die Bewilligung hiezu nachgesucht zu haben! Und wie erglühten und ergrimmten sie in heißem Zorn, als die deuische» Großmächte unbeirrt und ruhig den einge, schlagenen Weg fortsetzten und eine Entscheidung herbei führten, die ohne daS Hinzuthun Englands

und die Einflußnahme Frankreichs geschaffen wurde. Und als man die Nutzlosigkeit dieses GepolleiS einsah, als man endlich eS begriffen hatte, daß Preußen und Oesterreich nicht gewillt seien, aus einer deutschen Frage zu Nutz und Frommen Aller eine europäische Angelegenheit zu machen, da zog sich England in die objcftivsle Inter- vemionSlosigkeit zurück unv Frankreich verlegte sich aus ein tieseS Schweigen, dem eS einen Anstrich von bieder» männischer Gemüthlichkeit zu verleihen suchte. NlS aber vor einigen Monaten

Frankreichs. Deutschland war nie Herr im eigenen Hause, und eS konnte nichts thun und nichts beschließen, wobei nicht fremde Mächte bestimmend ein- gewirkt hätten. DaS Erstemal wurde jetzt eine deutsche Angelegenheit der Entscheidung nahe gebracht, ohne die für jeden deutschen Patrioten beschämende Theilnahme des Auslandes. Die gemeinsame Aktion der deutschen Großmächte hat uns daS Herrenrecht im eigenen Hause erkämpst, und wenn Frankreich heule nicht mehr Pro test!«, so weiß eS, daß man an der Donau

nordschleSivigische Lehrer, Bauernvögte und Sandmänner (Komunalbeamte) vor Gericht geladen werden dürsten, weil sie ohne die gesetzlich vor.^eschrie. bene Einholung der Zustimmung ihrer Vorgesetzten an der „Kopenhagen«! Pilgerfahrt' theilgenommen haben. Frankreich. Man meldet aus Paris unter dem Datum deS 12. Sept.: „General Lamoric'öre ist auf seinem Schlosse Proncel gestorben.' — General Christoph Leon Louis Juchault de la Moriciüre — der römische Almanach ührt ihn noch als Oberbefehlshaber deS päpstlichen

er öffentlich, als von ihm als aktiven Offizier die Unterwerfung unter die Verfassung des Kaiserreichs verlangt wurde. Erst 1357 durste er nach Frankreich zurückkehren an das Sterbebett eines KindeS; drei Jahre später trat er an die Spitze der päpstlichen Armee, vi er neu organisirte, und mit der er gegen Uebermacht und Verrath unglücklich focht, aber nicht minder ruhm voll als in den schönsten Tagen seiner afrikanischen Helvenlaufbahn. Seitdem lebte er zurückgezogen in Frankreich. Belgien. Ostende

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 11.02.1859
Umfang: 6
die weise, kluge und loyale Rich tung verfolgen wird, wie bisher. Wir haben ihm die Wichtigkeit vorgestellt, in dem Zerwürfnisse zwischen ihm und Oesterreich die größte Mäßigung zu zeigen und namentlich stellten wir ihm die Wichtigkeit vor, Sardi. nien nicht auf feine Unterstützung im Falle eines An. griffSkriegeS zählen zu lassen und wenn ich die erhal- tenen Depeschen, die Zusicherungen von deS Kaisers eigener Hand nicht mißverstanden habe, so hat Sar dinien von Frankreich keinerlei Hilfe zu erwarten

, welche durch Familien- bande an daS Kaiserreich gebunden sind und das System wieder aufzunehmen, welches den Fall des großen Na poleon herdcisübrte, dann wird der Kaiser das Ver- trauen. Europas erschüttert und den Interessen Frank reichs geschadet haben, ja noch mehr, er wird nach außen Verdacht erweckt, nach innen den Handel ruinirt haben. Schön legte Frankreich und die gange Welt ihren Widerwillen an den Tag; alle Welt begreift, welchen Nachtheil er den inneren friedlichen Unterneh- men bringen

würde, die man überall, namentlich in Frankreich wünscht. Die französische Armee braucht nicht nach. Ruhm zu geizen, sie hat daran heute wie stets einen glorreichen Theil, und eS wäre wahrlich be- dauerlich, diese Legionen, welche so oft siegten, in einem grundlosen Kriege zu verwenden, um neue Lorbeern glaube nicht, daß der Kaiser der Franzosen eine so ge fährliche Bahn betreten will. Ich glaube nicht, .daß er das eigene Interesse, die Interessen seines Landes, seiner Dynastie, die nur der Friede und Wohlstand

wirksam sichern könnten, so sehr verkennt. Aber wenn er sich unglücklicherweise auf diese Bahn einlassen würde, wenn trotz der sreundschastsichen Bestrebungen der Re gierung der Königin bei Oesterreich, Frankreich und Sardinien der Krieg auS dieser Frage dennoch entstehen sollte, dann wäre eS eine freilich traurige, aber tröst» liche Genugthuung für die Regierung der Königin, AlleS gethan zu haben, diese Kalamität zu beschwören. (Beifall). Unsere Lage wird folgende sein: Wir sind weder

, auf der Reise nach Neapel Plötzlich verschieden sei. Wir hoffen, daß daS Gerücht sich nicht bewahre. Wien, 8. Febr. Der Artikel der „Oester. Corresp.' über die Thronrede des Kaisers von Frankreich, die wir gestern telegraphisch mittheilten, lautet vollständig: „Die Rede deS Kaisers. Napoleon bei Eröffnung der gesetzgebenden Versammlung ist geeignet, die KriegSbe- forgnisse zu zerstreuen, welche in letzter Zeit Europa erfüllten. Der Grundgedanke derselben geht dahin, die wavrge. nommenen, sicherlich

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