dann in diesen Betrieben keine Frauen oder Arbeiter uuter 18 Jahren beschäftigt werden. Die Arbeitgeber sind für jeden GefnndhcitSnachthcil verantwortlich zu machen. Aus Frankreich. Alle Pariser Blätter, selbst die socialistischen, geben ihrer Genugthunng über die feierliche Proclamieruug der französisch-russischen Allianz Ausdruck. Die Ra dikalen und die Socialisten wollen verlangen, dass der Wortlaut des AllinnzvertrageS dem Parlamente übermittelt werde. Alle anderen Blätter jedoch ohne Unterschied der Färbung
stimmen rückhaltöloS zu nnd sagen, Frankreich habe die Allianz schon gehabt, die Verkündigung jedoch wurde ^erwartet und wird in ganz Frankreich mit einmüthigem Beifalle aufgenom men werden. Viele Blätter heben als politisches Programm Europas den AnSdrnck Faureö hervor: „Eine Verbindung für das gemeiusaiiie Ideal der Civilisation, des Rechtes und der Gerechtigkeit' und insbesondere denjenigen des Kaisers Nikolaus: „Eine Verbindung zur Anfrechlhaltung des Weltfriedens im Sinue von Recht und Billigkeit
ist heute, was sie gestern war. Die beiden Verbündeten sind entschieden friedlich, sie verkünden es, man hat es ge sehen und täglich constatiert. Die ..Libertö' erklärt: Frankreich und Russland werden zwar ungeachtet dieses Wertes des allgemeinen Friedens nicht die ^eigenen großen Interessen vergessen, aber keine dieser Interessen ist eine Drohung für den Frieden Eu- ' ropaS. Die Trinksprüche von Kronstadt. Die Trinksprüche, welche am letzten Donnerstag an Bord des „Pothuau' in Kronstadt
zwischen dem Czaren Nikolaus II. und den Präsidenten der fran zösischen Republik, Herrn Faure, gewechselt wurden und in welchem nicht nur von den befreundeten, son dern auch von den „alliierten' Nationen die Rede war, regen die DiScnssion über die Bedeutung des Besuches des Herrn Faure in Russland abermals an. Die „N. Fr. Pr.' ist überzeugt, dass diese Toaste in Frankreich die ausschweifendsten Hoffnungen erregen und der auf Russland bauenden Revanchelust neue Nahrung zuführen werden. Eine solche Auslegung
- buud bestehe ebenfalls, aber die Drohung, welche der eine gegen den andern früher bildete, bestehe nicht mehr. In Russland wenigstens sei die Benrtheilnug des Dreibundes eine andere geworden, und weun man rrwägt, dass der Czar dem alliierten Frankreich ganz dasselbe sagt wie dem benachbarten Deutschland, mit dem RusSland in guten Beziehungen steht, so könne aus dem Trinkspruche alles eher gefolgert werden, als eine Stärkung der französischen Hoffnungen auf die Hilfe Russlands im Revanchekrieg