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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 4
Datum: 03.02.1860
Umfang: 4
ist, sobald nur ein.Schein von gutem Ein verständnisse zwischen den beiden Westmächten vorhanden ist. Man spricht daher immer noch von der Rede der englischen Königin z man hatte erwartet, daß sie die Ge. rüchte von einem herzlichen Einverständnisse bestätigen und ganz besonders Freude und Dankbarkeit wegen deS Handelsvertrages ausdrücken würde. Diese Erwartung ist nicht gerechtfertigt worden und die Rede erschien hier speciell Frankreich gegenüber als sehr kühl, für dessen Kaiser außerdem

nicht ein einziges graziöses Wort in der selben enthalten ist. Unterdessen hat daS Tuilcrienkabinet (am 2g d. MtS.) in einer vertraulichen Depesche an gedeutet, daß Frankreich an dem Zusammentritte deS Kongresses eben nicht mehr viel gelegen sei, nachdem die Lage der Dinge eine wesentlich andere Physiognomie angenommen habe. Von dieser Willcnömeiiiung L. Na poleons, welche sicher von Palmerston und Russell voll ständig getheilt wird, sind außer dem Fürsten Gortschakoff und dem Freiherrn v. «Lchleinitz unbedingt

auch die andern Höfe, welche in Paris vertreten gewesen wären, in Kenntniß gesetzt worden und diese neueste Erklärung französischer SeitS, ganz und gar dazu angethan daS Allianzverbältniß Großbritannien» mit Frankreich in ein neues Licht zu sehen, wird nicht verfehlen, diesem oder jenem Kabinet eine bestimmtere Position zu den West, mächten anzuweisen; zunächst wird klar, daß in Ueber, einstimmung mit Sardinien England und Frankreich die italienischen Staatenverhältnisse möglichst felbststündig zu ordnen Willens

sind. Im Grunde hat keiner ernstlich mehr an den Kongreß geglaubt, aber das Geständniß, daß Frankreich ihn nicht mehr wolle, ist trotzdem von großem Belange und so warten wir in großer Span nung der Dinge, die kommen sollen. Aus Wien ist hier die osficiöse Nachricht eingetroffen, daß daS österreichische Kabinet ganz einfach protestiren werde, sobald der Züricher Vertrag thatsächlich verletzt wird. Bis jetzt ist dieS noch nicht geschehen. Eine Verletzung der Verträge wäre selbst, verständlich jede Einrichtung

, nicht nachzugeben. Ein dortiger Prälat schreibt an einen hiesigen Diplo maten, der heilige Vater habe geäußert, sein Vertrauen in den Kaiser sei gänzlich geschwunden; Napoleon III. mache zwar nicht wie sein Onkel den Papst zum Ge fangenen, aber er verfolge auf Umwegen ganz dasselbe Ziel wie dieser. — In meinem letzten Briefe bemerkte ich, daß seit dem Monat Oktober oder November v. IS. die Abtretung SavoyenS und Nizza'S an Frankreich eine zwischen den beireffendedn Hosen abgemachte Sacke sei

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 4
Datum: 23.08.1864
Umfang: 4
Gesandte in Paris, Moltke-Hoitseld, schreibt am 7. Juli: er habe eine sehr lange Besprechung mit dem Minister Drouyn de LhuyS gehabt. Ohne neue Thatsachen mitzutheilen, habe der Minister sich in so bestimmten Ausdrücken ausgesprochen, daß man eine Aufklärung deS dunklen Horizonts nicht erwarten dürfe. Dänemark leide unter dem allgemeinen europäischen Zu stande, wie er augenblicklich vorhanden sei, unv die per sönliche Annäherung der drei Souveräne deute darauf hin. Die von Frankreich

oder eingebildeten Gefahren einer Koalition Rücksicht nehmen. Die Sprache des Ministers Drouyn lasse daran keinen Zweifel hegen. Er habe eS bedauert, daß das Kope- hagener Kabinet Frankreichs Rath nicht befolgt habe, namentlich nicht den zuletzt vom Kaiser gemachten Vor schlag, und fügte rann hinzu, ganz Schleswig gehe ver loren, Frankreich werde sich der Einverleibung Schleswigs in den deutschen Bund nicht widersetzen. Man wolle allenfalls Vorstellungen machen, aber man möge sich in dieser Sache nicht allzusehr

auf Frankreich verlassen. Ernstlichen Einspruch thue Frankreich nicht, besonders wenn die Bevölkerung Schleswigs zusammen zu bleiben wünsche. Zwischen Preußen und Oesterreich herrsche, wie der Minister Drouyn meinte, nur eine ganz unbe deutende Meinungsverschiedenheit. Oesterreich wünsche mehr ein Mithineinziehen deS Bundes, sei mehr für Augustenburg und weniger bereit, Fühnen zu besetzen, indeß Preußen Fühnen nehmen, den Bund ausschließen und Oldenburg begünstigen wolle. Am 12. schreibt der Gesandte

geradezu Wahnsinn, jedeö falsche Selbstgefühl müsse jetzt bei Seite gesetzt werden. Wenn eS sich so rasch als möglich an Deutschland wende, wolle Frankreich den Waffenstillstand befürworten. Die Mühe, die Drouyn de LhuyS sich gebe, den Beweis zu führen, daß die Trippelallianz Frankreich zu beunruhigen nicht im Stande sei, deute blos auf entgegengesetzte Ansichten hin. Der preußische Botschafter habe am 1l. über ?ine Stunde mit Drouyn über die Aktenstücke der „Morniyg^voft' konferir». Die Annäherung

der drei nordischen Höf? veranlasse ein offenkundiges Entgegenkommen Frankreich» für Deutschland. Der Kaiser habe Hrn. Bellst die mehr oder mirtder ^lmmte Bersich^ng stegeben, er wolle sich dem Besitze deS ganzen Schleswig» durch Deutschland nicht widersetzen; ganz so habe sich Drouyn ihm gegenüber ausgesprochen. Der Kaiser wolle seine Zurückhaltung nur noch wehr festhalten, ja selbst der Einverleibung ganz Dänemarks werde er sich am Envr nicht widersetzen. Derselbe Gesandte schreibt am 14. Juli

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 12
Datum: 25.08.1883
Umfang: 12
, welche bei dem Grenzpunkte Skerisora beendigt werden wird. Ausland. Innsbruck, 25. August. s*. Die schon vorgestern telegraphisch signalisierte Kundgebung der „Nordd. Allgem. Ztg.' gegen die chauvinistische Sprache der französischen Presse hat folgenden Wortlaut: „Im deutschen Reiche wird ver hältnismäßig selten und meist nur flüchtig und ober flächlich von dem rastlosen Kriege Kenntnis genom men, welchen in Frankreich die Presse aller Parteien in den mannigfaltigsten Formen, von den verschieden artigsten

zu erhalten vermag. Von Zeit zu Zeit möchte es aber als ein Gebot der eigenen Friedensliebe er scheinen, den Eindruck zusammenzufassen, welchen diese Angriffe in ihrer stätig zunehmenden Lebhaftigkeit hervorzubringen geeignet sind und der bei allen ruhigen Beobachtern, selbst bei solchen, die etwa noch in Frankreich selbst zu finden wären, nur dahin gipfeln kann, dass Frankreich durch die maßlose Heftigkeit seiner Revancheprediger und durch das Echo, welches dieselben beim eigenen Volke und dar

nicht ermüdet, u.n so weniger lässt sich vorhersehen, ob und wie lange dieselbe noch innerhalb der Dämme des äußerlichen Friedens zurückgehalten werden kann. Mit vollem Rechte gilt hier in verstärktem Maße das Wort im Volksmunde, dass der T?usel, den man zu ost an die Wand gemalt, am Ende in Wirklichkeit erscheint.' In Frankreich hat diese Aeußerung des Berliner Blattes begreiflicher Weise großes Aussehen erregt. Sämmtlich-Morgenblätter vom 23. ds. widersprechen den Anschuldigungen

gestoßen. Die gemäßigten Blätter, wie Grevys „Paix' und Ribots „Paria- ment' weisen die Drohung der „Ndd. Allg Ztg.' als weder der Wahrheit noch den Thatsachen ent sprechend zurück, Das „Parlament' erblickt in dem Artikel des ossiciösen Berliner Blattes bloß ein par lamentarisches Manöver. Der „Siecle' meint, nicht Frankreich sei gegen den Frieden, sondern der Frank furter Vertrag, der 1.600.000 Franzosen in Elsaß zwinge. Deutsche zu sein. So friedlich Frankreich auch sei, für Elsaß werde es immer

Sympathie bezeigen. Uebrigens habe Frankreich Kanonen und Soldaten genug, um derartige Drohungen gering zuschätzen. Der gambettistische „Voltaire' erklärt die Beschuldigung des Berliner Blattes, dass die fran zösische Presse sich in internationale Feindschaften eingelassen habe, für eine Verleumdung. Artikel, wie der in der „Ndd. Allg. Ztg.' seien ganz will kommen, denn sie zeigen Frankreich die Nothwendig keit, wachsam zu sein. Die Abendblätter fahren fort, ihr Erstaunen über den Artikel auszudrücken

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 31.01.1862
Umfang: 6
das Mainzer Journal, welche sür eine Allianz zwischen Oesterreich und Frankreich das Wort genommen. Wir wissen nicht, ob wir in diesem Plädoyer einem frommen oder einem nichtfrommen Wunsch begegnen, aber eö scheint uns in jedem Falle sicher, daß eine Allianz nicht mög. lich ist, wo nicht bloö die Prinzipien, wo vor allen Dingen auch die Interessen zweier Staaten nicht nur nicht gleichartig, sondern nahezu diametral entgegen gesetzt sind. Zwischen Oesterreich und jeder Groß macht Europa's gibt

eö wenigstens einzelne Berüh rungspunkte, wo die beiderseitigen Interessen zusam menfallen; wo ein solcher Punkt zwischen Oesterreich und dem imperialistischen Frankreich zu finden, wüßten wir in der That nicht. In Italien, im Orient, in Deutschland ist eö wesentlich die französische Politik, welche die Interessen und die Rechte Oesterreichs zu durchkreuzen unternommen hat, und selbst im Herzen Oesterreichs würden manche Regungen entweder gar nicht zu Tage gefördert

, 'oder doch nicht mit solcher Beharrlichkeit und Kraft aufgetreten sein, wenn, man nicht an Frankreich eine Stütze zu finden geglaubt, und wenn man nicht Grunv gehabt hätte, eS zu glauben. . DaS Alles schließt natürlich nicht aus, daß wir, so lange rS möglich, einen Zusammenstoß vermeiden und äußerlich die freundlichen nnv friedlichen Be ziehungen aufrecht halten, welche unö Zeit lassen, den Neubau und Ausbau deS eigenen Hauses zu Ende zu führen. Aber klar, vollständig klar möchten wir diese Beziehungen haben, denn eben die Unsicher heit

der Situation lastet wie ein Alp auf unö. Die Revolution hat keine Chancen als im Bunde mit Frankreich. Wenn die rothen Hosen nicht da sind, — mit den rothen Blousen ist schon fertig zu werden. — Das slavische Organ in Wien, Ost und West, ist mit der friedlichen Rede deS Kaisers Napoleon höchlich unzufrieden; sie sei sogar elegisch, daß man sich der Vermuthung hingeben könnte, der Mann lasse sich nur von Gedanken über sein Ende und die Fortdauer seiner Dynastie leiten. DaS slavische Or gan, bestürzt

oder sonstige Gegen» stände enthalten sollten, statt dessen aber, beim Oeff- nen einen Strick zum Inhalt hatten, mit der schrift lichen Aufforderung: der Adressat möge sich dessen bedienen oder erwarten, daß er an ihm zur Anwen dung kommen werde. Frankreich» Paris, 26. Jän. Der „Constitutionnel' hat durch folgende Angabe in seiner jüngsten Nummer das größte Aufsehen gemacht. Er behauptet nämlich, der Kom mandant des neuen nach Mexico bestimmten Expe ditionskorps, General Lorencez, bleibe noch kurze Zeit

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 28.05.1877
Umfang: 6
des jetzigen Krieges macht, sich eine Ausdehnung desselben auf weitere Kreise kaum verhindern lassen dürfte. Nament lich vielverslimmend wirkt der Regierungswechsel in Frankreich auf Deutschland und Italien. Die deut schen Blätter ziehen Parallelen zwischen der jetzigen deutsch-französischen Politik und jener von 1870 u->d kommen zum Schlüsse, daß der französischen Regierung jetzt nicht mehr zu trauen sei, als im vorerwähnten Jahre. Ausdruck findet das Mißtrauen der deutschen Regierung auch darin

, daß jetzt nicht mehr blos von einer Verstärkung der Garnisonen in Elsaß Lothringen die Rere ist, sondern daß auch die Festung Mainz eine Garnisonsvermehrung erhalten, sowie, daß in diesem Platze auch ein zweites Eisenbahnregiment errichtet werden soll. Auch sonst herrscht im deutschen Reichs- Kriegöministerium eine vermehrte Thätigkeit. Das selbe gilt von Italien. Auch hier fürchtet man, daß Frankreich für nichts weniger, als den Frieden schwärmt. Aber während ein feindseliges Vorgehen Frankreichs

gegen Deutschland dessen'Revanchegelüsten zugeschrieben wird, ist man in Italien der Meinung, daß Frankreich gegen dieses Land nur für die kleri kale Sache das Schwert ergreifen diirfte. Es mag Zufall sein, daß die Vermehrung der italienischen Armeekorps«Kommanden gerade mit dem franzöf. Re gierungswechsel zusammenfällt, aber Thatsache ist es, daß Italien nichts versäumt, um seine Armee mög lichst schlagfertig zu machen. Wie weit eS wahr sei, daß in' letzter Zeit ein besonders lebhafter Depeschen wechsel

Pochen nicht viele Erfolge versprechen. Oesterreich-Ungarn wird trotzdem ruhig zuwarten, nicht die Kastanien für Ändere aus loem'Feuer holen,' äber seine Interessen gegebenen Falles mit um so größerer Löncht'vertheidigen. ' Frankreich. Paris, 24.'Mai. Der „National' meldet: zwei Polizeiagenten begleiten den auf An dringen der spanischen Regierung äuSgewiesenen Don Carlos, um sich zu'versichern^ daß er das ftanzösische Gebiet Verlässe. Gitreräl Eharette, der ehemalige Com- mandat der' päpstlichen

einiger Mitglieder der Mehrheit über die Beziehungen Frankreichs zu Italien In Folge der letztem Ereignisse in Frankreich, von den Ministern Melegari und DepretiS die Versicherung abgegeben: aus den Er klärungen Mac-MahonS und des Duc DecazeS gehe hervor, daß die zwischen beiden Ländern bestehenden frenntschafllichen und herzlichen Beziehungen keines wegs alterirt seien; demzufolge dürfe man Umtriebe der klerikalen Reaktion nicht befürchten. Melegari be merkte: es fei weder wahrscheinlich noch möglich

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 16.03.1897
Umfang: 8
besitz lehnte ein CompromisS mit der conservativeu Minorität des Großgrundbesitzes ab. Temesvar. 16. März. Hier weilende griechische Osficiere vollziehen den Ankauf von Pferden für die griechische Reiterei. Zur Lage auf Kreta. (Telegramme des (5orrespondenz-Burcau.) Paris, 15. März. Kammer. Goblet inter pelliert über die Kreta-Frage und erklärt, Frankreich solle an ZwangSinaßregeln gegen Griechenland nicht theilnehmen. Der Minister des Aeußern Hanotaux verlangt, die Kammer solle heute

500 bis 6(10 Mann zur Verstärkung der Detachements nach Kreta senden. Wenn Griechenland die Truppen nicht abberufe, werde» Zwangsmaßregeln unverzüglich getroffen, die Insel streng blockiert und außerdem,. wenn nöthig, die Admirale ermächtigt werden, die Blockade, über einen gewissen Punkt Griechenlands zu verhängen. Eine Politik der Absonderung wäre für Frankreich unvor- theilhaft. Die Sache würde dann ohne Frankreich, aber sicherlich auch gegen Frankreich geregelt werden. Das System

, welches die Regierung der Kammer vor schlägt, ist, an der Pacificierung Kretas zu arbeiten und den Frieden ausrecht zu erhalten. Die Regierung erwarte vertrauensvoll die Zustimmung der Kammer (Bcisall). Millerand bedauert die Zwangsmaßregeln gegen Griechenland und sagt, Frankreich sollte die Mächte verständigen, dass es alles zur Wahrung des Friedens thun werde, sich aber an einem direkten Vor gehen gegen Griechenland nicht betheilige. Minister präsident Meliue erklärt, es wäre unklug, eine Lage zu schaffen

Standpunkt stellen, oder man täusche Frankreich über die sranzvsenfreundlichcn Gesinnungen des russischen Ministers Mnrawiew. Hanotaux und Meliue prote stieren energisch gegen diese Aeußerungen und Jaures wird vom Präsidenten ^ur Ordnung gerusen. Dir Tagesordnung Goblets, besagend, Frankreich solle in eine solche Außeuaction eingehen, welche seinen wesent lichen Interessen und Traditionen entspricht, wurde mit 347 gegeu 173 Stimmen abgelehnt und eiue die Er klärungen der Regierung billigende Tagesordnung

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 4
Datum: 20.04.1860
Umfang: 4
haben «nd den Vertretern der Nation beweisen können, daß eS sich seine Nachgiebigkeit in Sachen Nizza'S und SavoyenS von Frankreich gut bezahlen ließ. Und das Parlament dürfte denHandel wohl gut heißen und über daS Preisgeben der Schweiz, für welche man eng- lischerseiis mit so pompösen Worten in'S Feld gerückt war, zur Tagesordnung übergehen. Paris, 15. April. Der dritte Protest der Schweiz hat die Geduld des Pariser KabinetS, daS schon über die Aufforderung zu Konferenzen entrüstet war, erschöpft

und unbe rufene Einmengung in die französischen HoheitSrechte auf Savcyen und in die savoyischen Volksrechte sein, welche Frankreich deS Versprechens entbindet die 2 Be zirke bis zur Austragung deS Confl'ctS weder militärisch noch politisch zu occupiren. Der Befehl, Truppen in'S ChablaiS und Faucigny zu werfen, kann jeden Augen blick abgehen. Man wirv ihn durch die Aufregung der Schweiz, durch die feindliche und unverständige Haltung der Bundesregierung und durch die Wühlereien deS Sir R. Peel in Genf

motiviren. Der kritische Augenblick in dem Eonflikt ist erst jetzt gekommen, Frankreich hält sich ebenso sehr für beleidigt und herausgefordert, als die Schweiz sich für bedroht und beraubt hält. An eine direkte Verständigung ist nicht mehr zu denken und die diplomaiifche Intervention der Garanten läßt auf sich warten. Es ist Gefahr in Verzug. — Wir kennen jetzt den Wortlaut der Depesche deS Freiherrn v. Schleinitz an den preußischen Gesandten in London. Der Minister vertheidigt sich so, gut wie möglich

und bei der Haltung unserer inspirirten Blätter wäre es vielleicht nicht passend, auf seine frühere Politik zurülszukommen. Der „Eonstitutionnel' bemerkte in die sen Tagen wiederholt und mit berechneter Sibsichtlichkeit, dem preußischen Kabinet sei allerdings nicht der Vor- wnrf zu machen, daß eS während deS italienischen Krieges Frankreich nützlich sein wollte, seine Politik sei vielmehr ganz im Einklänge mit dem gewesen, waS man, sehr mit Unrecht, für daS Interesse Deutschlands gehalten

mag, sicher kein Zweifel, daß Frankreich für AlleS ver antwortlich ist, waS in Italien vorgeht.» DaS ist gewiß klar und deutlich geredet, und sicher kann für alle, welche daS Erkomlnunikatioiis-Brcve gelesen haben, hiernach kein Zweifel mehr bestehen, daß Napoleon davon betroffen ist, auch wenn man nicht wüßte, daß sein Hr. Vetter Pepoli und Andere Hauptpersonen des Ausstandes seine Werk zeuge waren nnd im EinVerständniß mit ihm die Em pörung bewirkt haben. Großbritannien. London, 7. April

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 30.03.1860
Umfang: 6
Halle», ich muß vor seine Thüre einen Wacht posten hinstellen, der alle seine Bewegungen betrachtet und falls er gefährliche Anschläge ha', ihn in Hast nehmen kann. Damit kläit sich nun daS Verhältniß aus, welches fortan zwischen Sardinien unv Frankreich stattfinden wird. Frankreich muß stets auf der Wacht stehen, daß der Junge, den eS groß gezogen, ihm nicht entspringe. Sardinien wird stetS darauf denke», wie eS dem listigen Vormund entkomme, der ihm eine reiche Haussteuer verschafft

. Für die Jntiiguen dritter Mächte wild der Stoff in Hülle und Fülle vorhanden sein. Die beiden Staaten werden einander stets schöne Worte geben; sie werden sich stets in den Armen liegen und einander an's Herz drücken, und doch werden sie immer denken: Auf Dich muß ich ein Auge haben. Jeder Schritt, den Sardinien in Italien macht, wird von einem Gegen- schritte Frankreichs begleitet sein. Weil Piemont Mittel- Italien annerirt, r.iwmt Frankreich den Alpcnwall; sollte Piemont weiter vorwärts nach Süd - Italien

dringen wollen, so wird Frankreich auch daS GlaciS dieses WaUeS, nämlich Piemont selbst und Ligurien, nöthig haben. ES ist dies folgerichtig, eS ist naturgemäß. So werden die Dinge fortschreiten, und die Ideologen, welche davon träumten, Italien einheitlich zu constiiuiren, trugen nur dazu bei, Frankreich zu vergiößern. Zu dieser Einsicht sollte vor Allem England gekommen sein, das , anstatt in Süd-Italien aufzuregen, auf Eihaltnng der Ruhe hinwirken müßte; oder hat etwa Palmerston

zur Truppenausnahaie bereit zu halten. Weiter wisse die Regierung nichlS, auch der Bundeörath wisse nichts weiter. Jeden Augenblick aber sei man einer Ueber- ruwpelung ausgesetzt, daher sei die größte Wachsamkeit empfohlen. Die Dringlichkeit wurde voiirt; die vorge schriebene dreimalige Debatte im Verlauf einiger Minuten durchgemacht und der Gesetzentwurs angenommen. Frankreich. Paris, 2ö. März, Der „Moniteur» veröffentlicht folgendes über den Anfchlußverirag: Der Vertrag, mit. telst welchem der König

und die Zustimmung deS Vo!kS mit Frankreich vereinigt werden solle. Er erlaube sich zu bemerken, daß dieß keine richtige Darstellung der Sachlage sei. Weder eine allgemeine Abstimmung — wie anfangs versprochen ward — noch eine Abstimmung Seitens rer Municipalität, wie die spätere Modifikation deS Versprechens lautete, habe statt gefunden. Er wünsche >i,un zu wissen, ob Ihrer Maj. Minister von der französischen oder sardinischen Regie rung irgendeinen Bericht über daS neulich? Volum der Municipalität von Nizza

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 07.02.1859
Umfang: 6
halbjährig 2 fl. N kr., per Post bezogen '2 fl. 7l> kr. österr. Währung. ^ 29. Innsbruck, Montag den 7. Februar 1859. Uebersicht. Amtlicher Theil. Ni cht a mt li ch e r Thei l. Politische Uebersicht. Wien, die Stimmung Englands gegen Frankreich. Tags- berichte. Kronländer. Triest. Ihre Majestät die Kaiserin und die Frau Kronprinzessin von Neapel. - Lemberg, eine glück liche Gemeinde. ^ Deutschland. München, die N. Münchner Ztg. über einen möglichen Krieg. — Mainz, Heinrich von Schwerin. — Berlin

, GefchäftSlosigkeit in den Fabriken. — Jtzehoe, Adresse aus Dresden. Frankreich. Pari«. Graf Walewski hat seine Entlassung eingereicht. Großbritannien. London, die »Armstrong-Kanone.« Spanien. Madrid, ein Preßprozeß. Die verbannten Neapo litaner. Italien. Turin, auS der sardinischen Kammer. Wieder- verheiratliung des Königs von Sardinien. Rußland. Kohle,istativn in Italien. —Warschau, Bauern- Emanzipation. Nachtrag. Nichtamtlicher Theil. Politische Ueberficht. Die Wiener »Presse« schreibt: wenn die Gefahr

zerrissen, sondern sie würde sich in ihr Gegentheil verwandeln. Vom Ueber gang über den Pruth bis zum Ueberfchreiien deS Bal kans war eS noch sehr weit. Die Balkanhalbinsel hatte kein russischer Solvnt im Jahre 1SS3 betreten, dennoch fanden eS Frankreich und England alsogleich angezeigt, thatsächlich einzugreifen — Frankreich voran und das Anfangs zögernde Britannien mit sich fortreißend. Wie kann man in Paris auch nur einen Augenblick daran denken, daß in dem Momente, wo ein französisches Heer

die Bergkette überschreitet, welche die italienische Halbinsel von Frankreich trennt, um die deutsche Großmacht, die dort das europäische Gleichgewicht erhält, zu bekriegen und den französischen Einfluß als in erster Stelle maß gebend dort festzustellen, Vasallen-Staaten unter der Form nationaler Unabhängigkeit zu stiften, die Küsten mit Kriegsschiffen zu umschließen — wie kann man nur eine« Augenblick daran denken, daß das britische Volk dabei die Rolle des beschaulichen ruhigen Beobachters spielen

, über das bereits einmal ein Krieg mit Frankreich sich entzündet hat, wenn in der Nähe die ionischen Inseln liegen. Je klarer die Consequenzen der Kriegs frage in ihrer Rückwirkung auf England der Welt vor Augen treten, um so stutziger wird siä in Betreff der Möglichkeit eines Krieges. Insofern hat die entfesselte Phantasie, die zu Ende der vorigen Woche die Welt bereits im vollen und unabwciSlichen Brand sah, in den letzten Tagen ihre Flügel etwas eingezogen. Das Auftreten deS englischen KabinetS hat eine neue

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 20.09.1905
Umfang: 8
erster Kategorie Jaroslaw Grafen Wisliewski v. Wisniewo zum außer ordentlichen Gesandten nnd bevollmächtigten Minister bei der mexikanischen Republik. Aus Frankreich» Die französischen Minister Berteaux, Dubief, Etieune und Elemente! sprachen am 17. ds. in ver schiedenen Departements gelegentlich lokaler Festlich keiten. Kriegsminister Berteaux hob hervor, Frankreich habe den Willen an den Tag gelegt, im Frieden mit den Nationen zu leben, und der Welt ein Beispiel seiner Emanzipation gegeben

. Damit aber seine Sicyerheit und Würde nach außen gewährleistet seien. bedürfe es einer starken Armee und Marine, die auch das Vertrauen verdiene», das sie genießen. — Handelsminister Dubief besprach die Marokkofrage und führte aus, Frankreich wolle den Frieden iiiid empfinde Ächluug vor den Rechten aller anderen, wolle aber selbst in seinen eigenen Rechten respektiert werden.— Minister des Inner« Etienne sprach über die Frage der Trennuug der Kirche vom Staate und sagte, die Haltung des päpstlichen Stuhles hätte

die Kirchengesetze hervorgerufen. Trotzdem seien die Gesetze von liberalem Geiste erfüllt, da sie kein Dogma ausstellen und jedermnin die Belätiguiig seiner Religion überließen. — Kolonieiiminister Cle» mentel hielt in Eombronde eine Rede, in welcher er darauf yinwics, daß Frankreich sich einer ganzen Reihe von auswärtigen Schwierigkeiten gegenüber sah, an deren Stelle dank der eminenten Staats^ klngheit des Ministerpräsidenten Rouvier jetzt Ruhe wieder ziiriickgelchrt sei. Frankreich sei stets weit entfernt

von jeder agressiven Tendenz, es s ?i aber stark genug, daß niemand daran denken werde, seine Mäßigung als Kleinmut auszulegen. Frankreich »volle nicht um den Preis eines Verzichtes, der manchmal schmerzlicher sei als eine Niederlage, den Frieden erkaufen, aber ein Friede, der durch Auf klärnilgen. die ein moncS, seiner Rechte und seiner Kraft bewußtes Reich ohne Bedenken geben könne, nnd durch beiderseitige Zugeständnisse geivonnen werde, sei ihm willkommen. Lebhafter Beifall folgte den Ausführungen des Ministers

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Seite 2 von 8
Datum: 03.03.1860
Umfang: 8
, daß sie hinter den Arlennen daS deutsche Volk finden, so wird sie dieß weit besser zurückhalten als 17 Millionen, die MO,MV Mann mit Mühe auf den Beinen erhalten. Frankreich. PariS, 26. Febr. Savoyen ist an und für sich ein armes Land, welches mehr als Corsica eine Pas sivität für Frankreich bliebe. LouiS Napoleon verlangt den Besitz SavoyenS zunächst, um den Schlüssel der Alpen in Händen zu haben. Zu dem Ende will er die Pässe von Susa, Col di Tenda und Mont Genövre inne haben, mithin außer Savoyen die Grafschaft'Nizza

ist, nur dem Schutze Louis Na poleons verdankt. Bon dem Augenblicke an, wo Pie mont mit der Abtretung von Savoyen mäkelt, hat der Hof der Tuilerien keinen Grund, wegen des Anschlusses von Eentralitalien zu Gunsten des SardenkonigS, eS mit allen Großmächten deS Kontinents, und obendrein mit dem Papst, zu verderben. Da aber Graf Cavour leicht «inen coup >Zv töto machen könnte, um durch Hilfe der Revolution den Anschluß durchzusetzen, ist Frankreich vorderhand entschlossen, zur Okkupation der Legationen zu schreiten

. DaS Argument, welches Graf Cavour vorschützt, um den Anschluß unmittelbar vorzu nehmen, besteht darin, die Gefahr vorzumalen, worin die NuheMtalienS durch die Verlängerung deS gegen» wältigen Provisoriums schweben würde. Darauf er wiedert Frankreich, daß seine, eigenen Truppen weit besser als die piemontesischen zur Aufrechthaltung der Ordnung sich verwenden lassen. Kurz, Marschall Bail- lant ist bereits angewiesen worden, einen Theil seines OlkupatiönSkorpS in der Lombardei marschfertig zu hal ten

und Parma an Piemont, und den von Savoyen an Frankreich aushalten. ES liegen eigentlich zwei Lösungen in dieser Richtung vor (siehe obigen Berliner Brief): nach der einen sollen ToScana und die Romagna in «inen mittelitalienischen Staat, - wie bereits bekannt, unter dem jungen Prinzen von Genua vereinigt werden; nach der andern würde in erster Linie der junge Großherzog von ToScana vorge schlagen werden. Wenn die Italiener aber, wie vor auszusetzen, sich dagegen erklären und gar nicht zur Vernunft

zu bringen wären, würde der jüngste Sohn deS Prinzen von Canino, für welchen der Kaiser eine besondere Vorliebe hat, den er sogar vor der Geburt seines SohneS adoptiren wollte, für das genannte Kö nigreich vorgeschlagen werden. Geht Piemont auf diese Vorschläge nicht ein, schreitet eS zum Anschluß von ToScana und der Romagna, so nimmt Frankreich nicht nur Savoykn, das schon für Parma und Modena in Anspruch genommen wird, sondern auch Nizza. Nun aber ist eS nicht wahrscheinlich, daß Piemont ToScana

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Seite 1 von 6
Datum: 15.06.1864
Umfang: 6
» «»»o»cr» uttgegr, H»afe»ftei» « »«»ler t» H-«»»rg-«lt»»- ». ?ra»kf»rt daai, JSger'sch« v»chh»»dl»»g t« Ira«!f»rt -. ». Innsbruck, Mittwoch den US. Juni. 186-4. u e d e r s t ch t. Michtamtlicker Theil, jsronländer. Sin,. Nachlaß Gilm's. — Lemberg, Feuersbrunst. Deutschland. München, Zollkonferenz. — Berlin, Ankauf von Kriegsschiffe»., Abreise der rnss. Majestäten. Frankreich. Paris, Verstärkungen nach Algier. Ein Hockzeittschmuck der Gräfin von Paris. Der »Cvnstitu. tionnel« über die Stimmung in Deutschland

der preußischen Regierung, welche aber nur ein Schiff kaufen wollte, während der Besitzer beide oder keinS verkaufen wollte. Die Unterhandlungen sinv jetzt abgeschlossen, die Schiffe auf dem Wege nach Eux- hafen; auS Danzig bekommen die Schiffe d e Armirung an Geschützen.' Von anderer Seite wird bereits ge meldet: „Drei Kriegsschiffe, welche vollständig armirt in Frankreich angekauft wurden, find -am 12. d. in Cuxhaven eingetroffen, und zw^r ein Wivderschiff mit Panzer und zwei schwere Korvetten

Graf Wrangel und das russische Gesandtschafts personal waren auf dem Bahnhof zur Verabschiedung anwesend. — Gest-rn Abend wurde Herr v. B.Smarck in einer längeren Audienz von dem Kaiser Alexander empfangen. Frankreich. Mz Paris, 10. Juni. Die Absendung von Verstär kungen auS Frankreich nach Algerien dauert ununter, brochen fort. DaS 2., 20. und 37. Linienregiment, welche zur Lyoner Armee gehören, haben Befehl erhal ten, sich in Toulon und Marseille einzufchiffen. Glei chen Befehl

dieselbe in Deutschland, wo man an der Unteilbarkeit der Herzogtümer und am Recht der männlichen Erbfolge festhalte!, einen sehr geringen Anklang. UebrigenS stehen auch vie Tradi tionen der Politik Oesterreichs bei weitem mehr im Ein klang mit diesen historischen Rechten als mit einer Ent- scheidung über das Schicksal des Landes durch Volks abstimmung. Auf alle Fälle, sabrt der Karresnond:!?! fort, uud wie auch die definitive Lösung ausfallen möge, Frankreich wird dabei in Deutschland den ganzen Theil von Einfluß

zur Niederlage der deutschen Marine, in einem Zustand der Gereiztheit gegenZEng- land, w.'lch-r ganz bedeutend mit denL'GefühlenZ kon-- trastirt, die früher in Deutschland herrschten, zurZZeit, wo man sich darin gefiel, Frankreich allerlei ehrgeiziger Entwürfe anzuklagen.

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 05.08.1861
Umfang: 6
. In Frankreich selbst bringen die imperial - demokratischen Organe fast /eden Tag die heftigsten Angriffe gegen die weltliche Herrschaft des P.ipstes; immer wieder fordern sie die Regierung anf Rom zn räumen und so das Werk der italienischen Einheit zu krönen; zur geeigneten Zeit kann man sich darauf, als den immer ungestümer sich geltend machen den-Rnf des Landes, bernfen; in Rom ertheilt Louis Napoleon wiederholt die Versicherung, daß Frankreich den Papst gegen alle Gewaltthätigkeiten schützen

gegen Deutschland gibt, der „Siücle', sehr g»t. wieder, wenn er sagt: „Welchen Weg znr Einheit Deutschland einschlägt, wir werden ihm Glück wünschen. Möglich, daß die Wiederanfrichtnng Oentschlands gewisse Modifikationen im europäischen Gleichgewicht herbeiführt nnd nene Arrangements nothwendig macht, an denen Frankreich theilnehmen muß. Unsere Nachbarn jeuseits des Rheins werdeu das vollkommen ver stehen, wie es unsere Nächbarn jenseits der Alpen verstanden h ab en' — deutsch aus gedrückt: die deutsche Einheit

unter Preußen um den Preis der Rheingränze, oder . Krieg mit Frankreich! Das „Pays' schreibt: Hr. v. Merode hat Frank reich nnd den Kaiser insnltirt. Er hat als Priester und Minister die Befehle des hl. Vaters, seines zwei fachen Souveräns, verkannt. Ein solcher Skandal hat eine allgemeine Aufregung hervorgerufen. Wie wird dieser Zwischenfall ausgehen? fragt sich die ganze Welt. Wir können versichern, daß er zur Ehre Frank reichs und im Interesse des römischen Stuhles aus gehen wird. „Le Tcinps' bemerkt

: Die Absetzung Merode's würde nicht genügen, man müsse eine Ne- giernng, welche den Schutz mit Insulten belohnt, preis geben. Hr. v. Merode handelte als officielle Person, er repräsentirt innerhalb seines Amtes die Regiernng. Die einzige Genngthnnng, die Frankreich sich ver schaffen kann ist, daß es seine Truppen znrückrnft. (Portugal) Die Unruhen in Algarbien dauern fort. Die Korvette „Stephanie' ist mit Truppen nach Javara abgegangen. Es geht das Gerücht, auch zu Viana seien Unruhen ausgebrochen. (England

.) Die „Times' bespricht die Wirkung des k. Reskripts auf die Ungarn und bemerkt bei diesem Anlasse, daß die gegenwärtigen europäischen Verhält nisse eine für Oesterreich günstigere Gestaltung ange nommen hätten und daß der Widerstand der Neapoli taner, sich von Turin aus regieren zn lassen, die An sicht derjenigen rechtfertige, welche die Einheit Italiens mißbilligen. Piemont fei hinlänglich mit sich selbst beschäftigt; Frankreich dürfe nach der Ansicht de/ Pariser n»r im eigenen Interesse das Schwert

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 04.09.1863
Umfang: 6
« h-lbickhriz t ^ A kr. » klxo, per ii-ft dcis^t» l K. 7V Ir. öftcvr, ?Sähr»»H. it» «»«l»»de «»»»»ee» «usege» Ha»ie»Aet, » »»gler i« Hsa»»»«- >lt»»» ». Kr»»»k»kt dauu JLger'sche B»chhimdl»»s i» Sra«!s«rt a. M W 20 t Innsbruck, Freitag den 4. Scfttcmber t863 Ue!-erstckt. Amtlicher Theil. Xichlaintlirver Theil. Wien, die deutsche Reformakte und Frankreich. Parlamen tarisches. Zeitungsschau. Ftronländer. Lem berg,.Smo!ka. Deutschland. Frankfurt, die Haltunz Badens und Oesterreichs. IZollcndung des Reformwerks

.» Corrcsp.' DaS ist eine^Thatsachc. Wir verschmähen cS, dieselbe jenen Berliner Blättern vorzuhalten, welche über eine Verständigung Oesterreichs mit Frankreich bezüglich der deutschen Frage radoctirtcn; es wäre dies unter der Würde eines österr. Organs. Aber wohl geziemt es uns, die französische Beurtheilung des Reformwerks denjenigen als Spiegelbild vorzu» halten, welche so überaus emsig beflissen sich zeigen, den Werth dieses Werkes möglichst herabzuwürdigen. Der deutsche Doktrinarismus

Nationalpolitik treiben wollte.' Den immer unverhüllter auftretenden Angriffen der französischen Presse auf daS Reformwerk in Frankfurt tritt die Presse entgegen und sagt unter Anderm: „In keinem europäischen Staate haben so große, für dir Nachbarstaaten so bedrohliche Veränderung«« statt» gefunden, als gerade in Frankreich. Der Sprung von der Julimonarchie zur Republik war Welt weniger groß^ als jener von der Republik zum Kaiserreiche. Mit dem 2. Dezember warf sich Napoleon III. zum Diktator

, reich als innere Angelegenheiten, und kein europäischer Staat maßte sich an, dagegen irgendwelche Einsprache zu erheben. Und Frankreich will gegen die Bundes» reform im Namen der Vertrüge protestiern, die es selbst tagtäglich verleugnet und mir Füßen tritt? Gelänge eS selbst, eine viel durchgreifendere Reform des deutschen Bundes durchzusetzen, als jene ist, welche Oesterreich zu verwirklichen strebt, würde Deutschland ein wirk licher Einheitsstaat, so hätte weder Frankreich noch irgend

allerdings die der kräftigsten Abwehr gegen jede Macht, welche die Integrität seines Gebietes und dessen, was drum und dran hängt, bedroht, aber nicht der Angriff, die Offensive, sondern die Defensive würde immerdar der Grundzug seiner Haltung sein. Aon der Macht eines freien Deutschlands, sie möge noch so gewall'g sein, würde weder Frankreich noch irgend ein anderer Staat, wenn er den Krieg nicht provocirt, seine Sicher» heit bedroht sehen. Immerhin würde aber dir Schwere

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 12.05.1849
Umfang: 8
auf des NelchökommlssarS von einer zweiten Schlappe der Franzosen vor Rom. «ur> Die Friedensbedingnisse im Staatsleben Cn- ropas. O.l^I. Eine der Aufgaben der berühmten Schrift Gui- zot'S über die Demokratie in Frankreich ist es, die Be ringungen zur Wiederherstellung des socialen Friedens an zuführen und als solche zu erweisen. Sich eine derglei chen Aufgabe zu stellen, geziemte sich den Publizisten je nes Frankreichs. ivelckieS sechzlaiährige RevnlutionSerfah- rungen gemacht und so oft den Anstoß zur Friedensstö

von der kraftvollen königlichen und aristokrati- schen, in der Geschichte wurzelnden Macht und von dem in den Gemeinden gelegenen, auch schon tief eingedriingenen, demokratischen Elemente und deren Gleichgewichte hergelei tet. Die Begründung einer dauerhaften, lebenskräftigen, con- NUutionellen Monarchie in Frankreich hätte ebenfalls mehr als formen undFMtome erfordert, namentlich ein geschicht liches, althergebrachtes Königthum, eine erbliche PairSkam- d^ckt g,wählte Kammer der Abgeordneten. die Familie

der, ihnen verderblicher als Knechtschaft dünkenden Anarchie stürzen, um den Abgrund dadurch auszufüllen. Aber, wie die Verhältnisse nun einmal sind, erscheinen doch die freien, konstitutionellen Einrichtungen als nothwendig zum socialen Frieden und zur staatsbürgerlichen, persönlichen Würde. Die Staatsgewalt muß, in Ermanglung eines anderen Werkzeuges und einer anderen Stütze, von jenen Einrichtun gen in ihrem Dienste Gebrauch zu machen lernen. Die kon stitutionelle Negierung ist in Frankreich unvermeidlich

werden. Wie es in Holland Lebensaufgabe des Landes ist, daß die Kanäle nie gehemmt, die Dämme nie durchbrochen oder überfluthet werden; so hängt Frankreichs Schicksal von einem ähnlichen Vorgange auf dem poltlifch-socialen Gebiete ab. Wenn die konservativen Elemente der französischen Ge sellschaft sich zu einen und stark zu gestalten wissen, wenn der Geist der StaatSweisheit unter ihnen den Partei-Geist bändigt, dann wird Frankreich und die Demokratie selbst in dessen Schooße gerettet werden. Wenn dagegen

jene konservativen Elemente wie bisher uneins und ungeordnet bleiben, wird die Demokratie Frankreich und sich, gleich- zeltig mit demselben, zu Grunde richten. Nach dieser Vorhersagung geht Guizot von dem politi schen auf das in o ra l i sch e Gebieth über, und sucht auch hier nach den Bedingungen zur Wiederherstellung des so cialen Friedens in Frankreich. Vor Altem weiset er mit Abscheu die gefährlichen und unpraktischen Ideen des Kommunismus und Socialismus zurück, welche er als die Schmach und Geißel unserer

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 19.11.1855
Umfang: 8
, welche man mit den Friedensgerüchten in Einklang bringt. — Nach den Ausweisen für das laufende Jahr be finden sich in Oesterreich 177 Priester der Gesellschaft Jesu; in Frankreich sind derselben 1697; in Belgien 463; in Spanien 364. — Infolge einer erneuert publicirten Verordnung ist den herumziehenden Krämern, Marioncttcnspielern und Gymnastikern nicht erlaubt, ihre schulfähigen Kinder mit sich herum zu führen, weil diese sonst die Schule vernachlässigen. Bei Umständen, welche die Befolgung dieser Vorschrift iiiimöglich

, daß sie, um sichln die politischen Angelegenheiten Europas, mischen zu können, festen Fuß in Europa fassen wollen, nachdem doch auch Frankreich und Eng land Kolonien in Amerika hätten? Der Grund ist der Behauptung, die er begründen soll, vollkommen wür dig; man sieht in den Amerikanern Freunde der Sache Rnßlands oder doch Feinde Englands, und darum nimmt man blind Partei für ihre Bemühungen. Es ist dies die jämmerlichste Art von deutscher Indolenz und Passivität, die ruhig zusieht, und es sogar bevor- wortet

zu dritthalbjährigem Gefängniß und dreijährigem Verluste der bürgerlichen Ehrenrechte. Berlin, 13. Nov. DaS Herrenhaus und Ab geordnetenhaus werden auf den 29. Nov. zusammen berufen. Bei den Berliner Nachwahlen wurde Buch händler Reimer, Stadtrath Bock, Staats-Sekretär Bode, Kammergerichtsrath Lehnert, Präsident Wentzel; bei der Magdeburger Nachwahl Legationsrath Grüner gewählt. Frankreich. Paris, 13. Nov. Der Hof ist nach den Tuille- rien zurückgekehrt; der Herzog von Cambridge wird heute erwartet. — 15. Nov

. Graf Walewski und Hr. v. Hübner haben einen Staatsvertrag über Verbrecherauslieferung unterzeichnet — die erste Uebereinknnft der Art zwi schen Frankreich und Oesterreich. Die Industrie- Ausstellung ist bis zum 30. Nov. verlängert. — Der „Moniteur' enthält folgende Mittheilung: Der Prinz Napoleon vereinigte gestern Abends im Pa lais royal die Mitglieder der internationalen Jury und die Kommissäre der verschiedenen Regierungen, welch? am meisten zu den Ausstellungsarbeiten beigetragen

von den Oesterreichern Hr. Burg, von den Preußen Hr. Viehbahn sich befindet; 24 wurden zu Rittern er nannt, darunter die Herren Hock und Schwarz auS Oesterreich, 2 Preußen und 6 andere Deutsche. Von der französischen Jury wurde ein Mitglied zum Kommandeur, 6 zu Offizieren, 19 zu Rittern der Ehrenlegion erhoben. Der Herzog von Cambridge bewohnt die Tuilerien; der Vertrag wegen Ausliefe rung von Verbrechern zwischen Frankreich und Oester reich wurde gestern unterzeichnet. Die Ausstellung, der schönen Künste bleibt

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 07.03.1868
Umfang: 8
wird. Es heißt darin, Prenßen habe an Frankreich die Rhein- Provinz abzutreten versprochen, aber das Versprechen nicht gehalten, eS stehe ein Krieg bevor, deshalb möge jeder sich bereit halten ü. s. w. Die Schrift ist dem Staatsproküratör übergeben. Auch die „Köln. Ztg.' theilt Bruchstücke ans dem Pamphlete mit, welches anonym ist und schwerlich mit dem Kurfürsten von Hessen selbst in irgend einen Zusammenhang gebracht werden darf. Berlin, 5. März. Die „Nordd. Allg. Ztg.' de-- mentirt dieZeitungSnachricht

ganze Armee mit dem neuen Gewehre ausgerüstet sein, welches die'vervoll- kommnctste unter den gegenwärtig existirenden Schuß waffen ist. In.Folge der Einführung desselben in Frankreich werden alle Mächte genöthigt, ihre Bewaff-. L, li ?' k' L « L L. I. r Ai- o « k,< V linng umzuAldern.'(?) Frankreich hat softfit einen Vor- sprnng von 2 Jahreii für sich, welcher AnFefichtS der ^ Ereignisse, die sich in Europa vollzogen haben, hoch an zuschlagen ist. Gedeckt durch diese starke Organisation, kann daö

Land sich in Sicherheit den Arbeiten des Frie den« widmen. (Kann iiian noch ärgern Unsinn sprechen? Hat denn Jemank Frankreich . bedroht, so daß es zu seinen neuesten Kriegsrüstungen gezwungen ward?) *— S. März^. In der gestrigen Siynng deS gesetz gebenden Körpers sagte Marschall Niel: Man beruft sich gegen die Ziffer von 100.000 Mann deS JahreS- kontingents anf die beruhigeuden Erklärungen, welche StaatSminister Nonher gab. Sicherlich bin nicht ich eS, der dieBedentuug dieser Erklärungen

, und derselbe ist- hellte -vielleicht mehr denn je gesichert. Wenn Sie ihn bVH 'alten wollen, ist es wichtig) dieJahreSkontingente in beVHöhe'b'vit. 100,000MäW zu erhalten. ' /, / ' ^ ^ Der „ Eteqdä'rti' sagt:. Frankreich und Rußland' haben in Anbetrqcht der- beklägenSwexthen Lage der yach Griechenland geflüchtcten Kretenser. beschlossen, keinen Flüchtling mehr nach dem Festlande zu befördern.- '—^Französische VolkSVertreter?) ^Granier aus Eassagnac ging kürzlich in der Lalls »los?as^-pori!us mit wildem'Gebahren

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 25.08.1876
Umfang: 8
, die Qualitäten sind bei Weizen und Gerste risserirend, bei Roggen gut, bei Hafer vorzüglich. Hierauf trägt Wyngert (Berlin) ein Resu.ii6e über die Ernten anderer Staaten vor. Bei Weizen haben gegen die Durchschnittsernte einen mäßigen Ausfall 'ngland, Frankreich, Deutschland (mit Ausnahme von Baiern und Sachsen). Rumänien, die Schweiz, Schwe den, Norwegen, Dänemark und Norditalien. Eine volle Weizenernte und darüber haben Baiern, Sachsen, Oesterreich und Rußland. Bei dem Roggen haben nur Nußland

und Frankreich eine volle DurchschniltS- ernte, alle anderen Länder darunter. Bei Gerste haben nur Preußen, Südbaiern, England und Schweden eine schwächere Ernte, die anderen Staaten theils mittlere, theils gute Ergebnisse. Bei Hafer haben nur ein Theil Preußens, England, Schweden. Nor- wegen und Dänemark Ausfälle, alle anderen Staate» IheilS gute, theils sihr gute Ergebnisse. *—23. Aug. (Finanzielles Bulletin.) Die hentige Haltung der Börse will zu den übereinstimmend gün stigen Berichten

Reichstags- Session ein Arbeiterschutzgesetz durch die Abgeordne ten der socialistischen Wähler zu beantragen; ferner noch vor Schluß des diesjährigen Kongresses zu den Fragen: Schutzzoll oder Freihandel? Schwurgerichte. Schöffengerichte oder juristisches Richterkollegium? und zur Eisenbahn-Frage principielle Stellung zu nehmen. Frankreich. Paris, 23. Aug. Am II. b. fand in einem der Bureaus des Abgeordnetenhauses eine vertrauliche Unterredung zwischen den Herren De- cazeS, Goutaut-Biron, Thiers

, Gambetta, JuleS Favre, Pascal Duprat und mehreren anderen Senatoren und Abgeordneten statt. Hr. Jules Favre soll im Namen seines Kollegen das Wort ergriffen und die Nothwen digkeit betont haben, daß Frankreich nach Außen eine Politik vollständiger Enthaltung beobachte. Hierauf entgegnete der Herzog Decazes, daß von verschie denen Seiten die vertrauliche Aufforderung an ihn ergangen wäre, die Initiative zu einer Mediation im Orient zu ergreifen, daß er aber den im Minister rathe gefaßten Beschlüssen

gemäß diese Rolle abge lehnt hätte und daß Frankreich sich fortan hinsichtlich der orientalischen Politik darauf beschränken würde, den Entscheidungen der großen Mächte beizutreten. Die Kammern, soll der Herzog DecazeS hinzugefügt haben, können überzeugt sein, daß der Marschall- Präsident und sein Kabinet entschlossen sind, Frank reich nach Außen nicht anders als im Verein mit allen anderen europäischen Mächten zu engagiren; wenn aber, was glücklicherweise unwahrscheinlich ist, Ereignisse eintreten

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 11.10.1859
Umfang: 6
- jubiläum; zu dieser Feier soll — wie man sich hier in gntunternchteten klerikalen Kreisen erzählt — auch der Kaiser nach Gran kommen. Deutschland. Berlin, ö. Okt. Zwischen Preußen und Frankreich sind, wie man der F. P. schreibt, seit einigen Wochen Verhandlungen über die italienische Frage im Gange. Die frühere Berufung deS Grafen Pourtalös nach Ostende soll mit denselben in Verbindung gestanden haben. In zwischen hat die andauernde Abwesenheit von seinem Posten die Verhandlungen nicht unterbrochen

, Baron v. Balabine, Baron v. Kis- seleff, resp, in London, Wien und Paris, werden gleich zeitig in Berlin eintreffen und aus die nämliche Veran lassung nach Warschau gehen. Spezielle Berichterstat tung und Berathung mit dem Kaiser ist der Zweck ihrer Reisen. Jene dürfte sih auf die Lage MitlelitalienS, mit besonderer Berücksichtigung deS Verhältnisses Oester reichs zu Frankreich, beziehen. Frankreich» Paris, (i. Okt. Die Protestationen der Erzbischöse und Bischöse gegen das Attentat

sind, er protestirt dagegen vor Gott und Menschen, Angesichts der Kirche und der Welt, und erklärt, daß er damit eine Pflicht erfülle. ES heißt wörtlich: „Ich Protestire mit voller Energie gegen die illoyalen Absichten, welche man Frankreich zuschreibt. AIS katholischer Bischof protestire ich gegen die Demüthigung, welche man dem ersten Bischof der Welt — jenem, der daS GefammtepiScopat repräfentirte — auferlegen möchte. Ich protestire im Namen deS Katholicismus, dessen Glanz, Würde, Unabhängigkeit maw vermindern

Schlüsse zu ziehen. Bis jetzt hatte die österreichische Presse, aus patriotischem' Groll, allein eine solche These vertreten, nnd eS ist bedauerlich, sie durch ein französisches Journal aünehmen zu sehen. Die Lom bardei wutde an Frankreich und nicht an Sardinien

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 30.01.1860
Umfang: 6
zu gründen, alles ist, waS er bis jetzt dem Könige Victor Emanuel bewilligen wollte. Graf Ca- vour aber hält fein Ziel fest im Auge, daS keine solche Ouasi-Anneration, sondern die wirkliche Anneration ist. Nur unter dieser Bedingung will er, daß Savoyen und Nizza an Frankreich abgetreten werde, und es liegt da her nicht in seinem Interesse sich durch die vox populi die Leitung der Unterhandlungen a»S der Hand winden zu lassen. Daher seine Inkonsequenz, diesseits der Al pen zu verbieten, waS er selber

dieser Provinzen an Frankreich vor dem Systeme der „Volkssouveränität' zu rechtfertigen. Diese Ea- vour'sche Berechnung mag um so richtiger sein, als es ihm nicht verborgen sein konnte, daß die französische Diplomatie hier wie in Wien seltsamerweise fortfährt, von der Möglichkeit einer Wiederherstellung des Groß- ^rzogS vonToScana zu sprechen. Solche diplomaiische ^.ripotagen, so löblich sie auch sein mögen, sind aber durch die englische Thronrede vom 24. d. MtS. hinläng lich widerlegt. Daß eS zum Kongresse

von 300,000 Thlr., noch serner 550,000 Thlr. beansprucht worden. — Die Nachricht, daß Frankreich mit dem Zollverein einen Handelsvertrag abzuschließen wünsche, kraft dessen Wein und Wolle in dem franzö sischen resp. vereinSländischen Tarif eine ermäßigte Ein, gangssteuer tragen sollen, ist unrichtig, wenigstens weiß man bis jetzt in hiesigen maßgebenden Kreisen noch nichts davon. Wien, 23. Jän. Die Bevölkerung Oesterreichs wohnt in 69.513 Wohnplätzen und in 5,10ö,S07 Wohnge- bäuven, die sich aus 373

; vom Nabel an sind zwei menschliche Körper mit einander verwachsen, von denen dem einen indeß ein Arm fehlt, und der andere an einem Arme zwei Hände hat. DaS fragliche Wesen hat demnach zwei Köpfe, zwei Hälse und zwei Brusttheile nebst drei Armen und vier Händen. Diese doppelt vorhandenen Theile sind vollständig aus gebildet. DaS Kind, welches todt zur Welt kam, ist zu wissenschaftlichen Zwecken einer hiesigen Medicinal- Anstalt übergeben. Frankreich. Paris, 21. Jän. Man kommt hier von Tag zu Tag wehr

Minister der auswärtigen Angelegenheiten dem Kaiser den Eid der Treue geleistet. Man sieht in wohl unterrichteten Kreisen nunmehr in ganz Kurzem wich tigen Neuigkeiten entgegen, welche unS mit den ersten Schritten deS neuen Ministers deS Auswärtigen bekannt machen werden. Dieselben sollen sowohl auf die römische Frage wie auf die doppelte Annerion Mittel-Italiens an Sardinien und SavoyenS mit Nizza an Frankreich Bezug haben. Einem Börsengerücht znsolge würden noch 50,000 Mann nach Italien geschickt

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 20.08.1858
Umfang: 6
. Politische Uebersicht. Miemiug, Feier des Allerhöchsten Geburtsfestes. — Aus dem Unter innthal, Korrespondenz. Wien. Tagsberichte. Grönländer. Lemberg, ein Hochverrathsprozeß. Deutschland. Stuttgart, Korrespondenz.— Dresden, neue Neise des Königs nach dem Obererzgebirge. Berlin, die Königin Viktoria von England. Herr v. BiSmark angekommen. Frankreich. Paris, zur Neise des Kaisers. Großbritannien. London, Marinenachricht. Telegra phische Nachricht aus Neufundland. Italien. Turin, Vorsichtsmaßregeln.— Rom

. In der vorgestern gehaltenen Sitzung babeu Frankreich und Rußland, unterstützt von Preu ßen, einen letzte» Versuch zu Gunsten der Einen Fahne in beiden Fürstenti ninern im Falle eines Krieges geinacht, allein die drei Bevollmächtigten wurden von den andern Mächten mit Entschiedenheit zurückgewiesen. Der Herzog von Malakoff befindet sich in Paris, wird sich aber nur einige Zeit hier aufhalten und jedenfalls am 14. d. auf seinen Posten zurückkehre». Er gibt bekanntlich zur Feier dkS IS. August ein großes Festmahl

auf der französischen Ge sandtschaft in London, wie es alle französischen Gesandten auf ihren Posten thu». Alles, was man von seiner Abbe rufung gesagt hat. bestätigt sich somit nicht, »nd dürfte bloS der Wunsch des Marschalls nach Paris zurückzukehren, als sicher anzunelmien sein. In Frankreich ist eine neue Flugschrift »Elierbourg und England« erschienen, worin die Regierung Ludwig Napoleons gradezu einen Aufruf an die revolutionären Leidenschaften des Proletariats ergehen läßt. Die Schrift sagt rundheraus

, daß Frankreich England zwingen werde, gegen feine Verbündeten »gerecht« zu sein. Wenn England nicht gerecht sein könne ohne dabei uuterzugelien. so möge es nntergeheii. Zugleich wird darin angekündigt, daß Frankreich, wenn eS den Degen ziehen werde, zugleich eine Berufung an das englische Volk einlegen werde, das von den bevorrechten Klassen unter drückt sei. Die Franzosen würden in England landen mit dem allgemeinen Stimmreclit in der einen, mit dem Code Napoleon in der andern Hand. Von heute

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