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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 6
Datum: 30.01.1879
Umfang: 6
. > Sieh das Alles l Oder sieh eS nicht, eS könnte dich schwach machen. O du bist ein Märtyrer, du- bist ein Heiliger. Maler: Meinerseits möchte ich protestiren, neue Heilige zu ernennen. Wo wäre Raum genug, wenn man alle Jusurgentenführer zu Heiligen machen wollte? Laie: Du w ißt Wohl, wie ich es meine. Sieh hicr Hoser zum Tode gehend und denk' an das Bild: Huß vor dem Scheiterhaufen. Maler: Aber du wolltest doch nicht vergleichen. Laie: Ich. will auch nicht vergleichen, obgleich eS ergiebig wäre

und dogmatischen Religionen auch den Patriotis mus nicht pflanzen und pflegen können, und in diesem Helden ist der Patriotismus doch wieder Religion ge worden, und durch dieses Bild hier ist Andrä Hofer davon erlöst, daß er nicht mehr zu den ewigen Juden gehört. Maler: Zu den ewigen Juden? Gibt es denn deren mehrere? Laie: Ja, eS gibt Stoffe, die man die ewigen Juden der Kunst nennen könnte. Da ist z.B. Con- radin von Schwaben; er kann dichterisch nicht ausge staltet werden, weil man den kaum zum Jüngling

seine Erscheinung doch voll kommen aus, um ihu in einem Liede und in einem Bilde — wie du eS nennst — lünstlerich zu erlösen. Laie: Bild und Lied! Mir erweckt das Bild eigent lich ein höchstes Werk der Musik. Ich wage eS aber nicht zu sagen. Maler: Wage immer zu, du hast schon Wunder liches genug gesagt — Laie: Ich weiß, ich habe Vieles gesagt, was deinen Spott herausfordern kann - So laß mich auch das noch sagen. Dies Bild gibt mir eine ähnliche hohe und reine Stimmung wie Maler: Nun wie? Warum zauderst

Fidelio? Maler: Ich lasse immerhin deinen Vergleich gelten. Ein rechtes Kunstwerk hat keinen TebrauchSzettel, be rührt vielmehr immer verschieden und weckt Allerlei. Ich dagegen freue mich und finde e» so recht, daß der Künstler Alles dunkel m>d schwer gemalt hat, stumpfes Roth, stumpfes Grün, Brau» und Grau vorherrschend. Auch diejenigen, die das Bild stofflich nichts angeht, die kein nationales PathoS hahei, wie wir, werden diese Schmuck verschmähende und.Mr'hen- Pracht vermeidende Schlichtheit

das Desreggersche Gemälde ac- quirirt hat. Man schreibt unS diesfallS ans Wien: „Die Münchener und Berliner Kritik nennt diese neueste Schöpfung des berühmten Tiroler Meisters ein gemaltes Trauerspiel, welches das Herz in seinem Innersten erschüttert, und sie anerkennt eS rühmend, daß Desregger in dieser gemalten Tragödie des Unter ganges des treuesten und echtesten Repräsentanten eines Volköhelden, weit über alles von ihm in dieser Richtung Geschaffene hinausgegangen sei; dieses Bild mit seinen lebensgroßen

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 10
Datum: 26.08.1904
Umfang: 10
; die ganze Farbengebung paßt z» der Stimmung, die in der Haltung nnd ui den Mienen des auf Rache sinnenden Weibes ausgedrückt ist. Nicht aus der gleichen Höhe wie dieses ältere Bild ist „Frühlings- Kampf mit dem Winter.' Die Idee wäre ja sehr gut, auch die Wiuterlandschast ist sehr sein empfunden und aufgefaßt; aber der Wintcrriese könnte etwas mehr als Wolke mit solcher Gestalt dargestellt sein und der Jüngling, der den Frühling vorstellt und eben einen Pfeil in das Herz des fliehenden Riesen

des gestaltlosen Mädchens (24!!), dessen Kopf allein eine bessere Wirkung gemacht hätte. Sibers Stärke ist wohl vor allem in seinen Landschaften zu suchen, unter denen „Bcttelwnrs' wohl das Beste ist; hier wurde die Farbenstimmuug eines Winter-Abends im Gebirge sehr hübsch und fein aufgefaßt, das Bild gibt die ganze stille und erha bene Majestät der Gebirgsuatur in schlichter, aber wirkungsvoller Schilderung, währeud aus den anderen Bildern die immer wieder kehrenden Statisten, die „Skiläufer', die ganze

sein Verdammnngsurteil fällt: „Wir hatten von Penz bisher eine bessere Meinung.' Das Bild stellt gar nicht die Offenbarung des heil. Apostels anf Patmos dar, sondern einen Dichter, der von den Mttsen umschwebt wird und zu dessen Füßen ein Adler als Symbol des poetischen Gedankens sitzt! Allerdings machten die im Vorjahre ausgestellten Werke dieses Künstlers einen besseren Eindruck, aber das liegt nicht dort, wo der Neserrenl des „Kunst freund' den Gruud sucht, souderu iu einigen tech nischen Mängeln; denn die Muse

, Stangen, auf denen die Torfziegel znm trocknen aufgesteckt sind und ein ausgehobener Graben, in dem sich träges, dickes Wasser gesammelt hat, beleben vorteilhast das schöne Gemälde, welches bereits von Sr. kais. Hoheit Herrn Erzherzog Eugen angekauft wurde. Eiu zweites Bild „Marine', das freilich hinter diesem und hinter den Leistungen eines O' Lynch zurückbleibt, stellt das Meer mit zwei Segelbooten, bei dunstigcr Lust dar. Gegenüber fällt ein mit umflortem Lorbergewinde geziertes Bild

auf: „Überraschte Wilderer' vom verstorbene« Maler Karl Knabl, ein Bild, das anspruchslos uur einen Moment ans dem bewegten nnd unsicheren Leben der Wilddiebe darstellen will. Tie hübsche Sennerin macht gerade die' beiden Wilderer, welche in ihrer Hütte mit der Beute zur Rast uud Stärkung eingekehrt waren, ans die nahende Gefahr nnfmerksan,. Obzwar solche Motive sehr ab gedroschen sind, darf man hier wohl die Ausführung loben, die dem Werk den Hanptwert verleiht. — Rudolf Ob er stolz lost in seinem Bild

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 18
Datum: 29.05.1834
Umfang: 18
zu eröffnen. Sie wurde auf dem Zuge dahin, bei Neumarkt, größlenthells ver sprengt ; ihre Anführer, der Hauplmann Tscdifelli und Ritt meister Esch, geriethen daselbst in feindliche Gefangenschaft. (Fortsetzung folgt.) Das Steinbild im Dom zu Innsbruck. Von Dr. Beurmann. (ÄuS dem Frankfurter Konversationsblatt.) Im Dom zu Innsbruck stehet Es tönte schwer: »Bebt Feuer.'« Ein mächtig Bild von Stein; Er blickte freudig d'rein; Fest.wie Tirol.r Jelscn Den» Austrias Adler fch.vebct Ist dieses Bilo'S Gebein

. Um ihn, in Heiligenschein. EZ wankt und regt sich nimmer, Er hob sich zu den Sternen, Das Bild ist todt und stumm. Der glanjgcfchmücktc Aar, Doch schaut man's an, so wendet Trug den zu ew'gen Leben, Da» Herz im Leib' sich um. Der hier gefallen war. — Der Stein, d'e'r nackte, kalte, Im Römersaal zu Frankfurt Macht's Auge thränenfeucht; Da schaut man an der Wand 'S gibt keinen Stein auf Erden, Das Bild des legten Kaisers Der diesem Steine gleicht. Im hthren deutschen Land. Das Bild hält eine Fahne Das Bild es schaut

Gvllvertranen, Denn fest, wie ist.in, hielr Hofer Den Märtyrtod eUitt.. An Habsbnrgz Fürstenhaus. Des Steinbild'S Auge blicket Als in dem Dom zn Innsbruck Hinauf in froinmem Orang, Enthüllec stand das Bild, So schanrc Hofer, sck)reirend Da tönten Mozarr's öilänge Zum letzten, schweren Gang. So feierlich und mild. ES tönte dmnpf die Tromiiicl, lind Mar' der edle Kaiser, Er blickte freudig d'rein, Der Theuerdank genannt, Der Tod sollt' seinen, Leben (SS litt ihn nicht im Grabe, Des Himmels Weih' verleih

',,. Allwo er festgebannt. Es klirrten die Gewehre, Als kaum das Frührolh glän«te Er blickte freudig d'rein. Stieg er hinauf zum Tag Der Doppeladler schwebte Au- seinem Grab in Innsbruck, Um ihn, im Heil'genschei». 'AZo er seit Jahren lag. - Man legte an und zielte, Er blickte ans das Steinbild,' Er blickte frentig d'rein; Und zu des Hiinnielz Glanz, Er zitterte so wenig. Er flocht um Hsser's Säule Wie jetzt sein Bild von Stein. Den. ew'gen Loibe,kränz. Er sah gen Wien, verkündend: »ZLenn solche -Melden

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 19.12.1895
Umfang: 8
des KreisamtSgibäudeS zu Bozen Abschied von seinem Weib und seinen vier Kindern. Eine schwermüthige Weise begleitete dieses, da« Herz erfassende Tableau und in manchem Auge der Zu- feher erblickte man Thränenfchimmer. DaS nächste Bild stellte die Gefangenahme Andrea« Hoser« vor der Pfandlerhütte in, Passeirerthale dar. Hoser wird eben gefesselt. Er deutet — sein Weib und Kind deren Hände bereits mit Stricken gebunden sind, innig anblickend — mit der halberhobenen Rechten nach oben. In den nächsten Bildern sehen

er die Hände reicht, alles drängt sich an den Helden in Ehrfurcht und Liebe heran. Drüben an der Mauer stehen die strammen französischen Grenadiere, welche bestimmt sind, deiw edlen Leben den Tod zu bringen.. Das letzte Bild zeigt die Execution HoferS im Vörhof der Festung. Eine überaus herzliche, spontane Ovation wurde Sr. Majestät unserem Kaiser in dem Schlusstableau Tiroler Helden. Im Stadttheater zu Baden bei Wien ist in den Tagen des 6. und 7. d. MtS. einer der bedeutsamsten Abschnitte der Geschichte

Musik stimmungsvoll den kriegerischen Geist der großen Tirolertage wiederzuge den versucht, erhob sich der Vorhang und ein Mitglied des StadttheaterS trug ein schwungvolle« Gedicht vor, welches diese Heldenzeit apostrophierte. Bor jedem ein zelnen Tableau verlas jener Schauspieler einen kurzen Text, der das darauffolgende lebende Bild erläuterte und der von Dr. Hermann Rollett, dem Archivar der Stadt Baden, verfasst war. Das erste Bild, „Der Fahnenschwur' betitelt, zeigt in einer tiefen Wald

anzufachen. Ein nicht minder gelungenes Bild war das vierte: „Speck bacher und sein Söhn.' Der kühne Landsturm-An führer Joseph Speckbacher ist in einem WirtShaufe mit bäuerlichen Untercommandanten beisammen, um Wei tere« zu berathen. Da tritt ein Greis mit einem bewaffneten Knaben in die Stube. Der Junge, Speckbachers «ohn, halte sich nicht zurückhalten lassen; er wollte mitziehen gegen den Feind. Ein wahrhaft ergreifendes Bild war jenes, in dem der Thartr- wirt, Peter Sigmayr, der als Vaterlandsver

,heidiger zum Tode verurtheili, doch geflohen war und sich ver steckt hatte, nun im entscheidenden Momente erscheint, um das Leben seines Vater«, der als Geisel gefangen gehalten und erschossen werden sollte, zu retten. Als ein Held nimmt jener nun Abschied von Weib und Kindern. Das sechste Bild uach dem Desregger'schen Gemälde gestellt, zeigte Andrea« Hofer, umgeben von einer Anzahl seiner Getreuen nach der Schlacht am

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 12
Datum: 20.10.1883
Umfang: 12
- und Tendenz bild „Der Vivisector' und die stark sinnlichen, jede Bußfertigkeit ausschließenden Züge einer Maria Magdalena. Mit dem ersten Bilde hat sich Gabriel Max an die Seite der Protestler gegen die wissen schaftliche Vivisektion gestellt. Ganz abgesehen von unserem Standpunkte in dieser halbüberwundenen Tagesfrage, müssen wir bedauern, dass der Künstler seine geniale Auffassungskraft, seine ganze Technik — und so viel Oel und Leinwand an ein schwer be greifliches Tendenzstück verschwenden konnte

. d. Ned. T«73 schers gefüllte Schale in die Höhe schnellt, soll die Tendenz, welche das Bild verfolgt, angedeutet wer- den. Das Weib hält außerdem, mit der Rechten, mitleidig an ihre Brust gedrückt, ein geknebeltes Hündchen, das offenbar soeben zu vivisectorischen Versuchen gedient hat. Trotz aller dieser Attribute würde die Idee des Bildes nicht sofort verständlich sein, wenn dasselbe nicht glücklicherweise am Nahmen seinen Titel führen würde. Das Antlitz des Weibes — man ist nicht ganz im klaren

, wen es eigentlich vorstellen soll — drückt nicht im entferntesten das aus, was der Schöpfer des Bilde» offenbar an Milde und Menschlichkeit und vielleicht auch an moralischer Entrüstung hineinlegen wollte. Der im Dienste der Wissenschaft ergrante Kopf des Anatomen ist dagegen ganz vorzüglich gelungen. Das Bild hat natürlich als „star' der ganzen Sammlung den besten Platz unter seinen Brüdern erhalten. Hart am Fenster neben einer Cypresse hängt die Illustration zum Heine'schen Gedichte „Am Meer

'. „Sie reicht ihm den Strauß von Cypresscn', ein eigenthümlich fesselndes Bild. Der Kopf des in düsteres Schwarz gekleideten Weibes ist voll ernsten Liebreizes, der des zu ihren Füßen knieenden Mannes könnte hingegen einem beliebigen Märtyrer angehören. Llelteren Datums ist das in zahllosen Formen repro ducierte „Licht', die blinde Märtyrer-Jungfrau, die am Eingang der Katakomben sitzt, um den eintreten den Gläubigen die brennenden Lampen zu übergeben. Dieses bekannte herrliche Bild, bei dessen Genuss

Prachtornate und erschreckend gelbsüchtigen Antlitzes, die Elisabeth im „Gebet für Tann- Häuser', ein düsteres grau in grau gemaltes Bild, und „Schmerzvergessen', ein kleines Aesfchen darstellend, das in eine Decke gehüllt im Gras schläft, ein wunderliches Motiv; oder sollte der Künstler etwa eine kleine boshafte Anspielung i>> Ia> Darwin im Sinne gehabt haben? Fast alle Bilder sind im Privatbesitz. Wie man auch über Gabriel Max und seine Kunstauffassung denken möge, ohne Anregung und Interesse entlässt

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Der Bote für Tirol
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Seite 8 von 12
Datum: 07.12.1906
Umfang: 12
nur Näheres hierüber nrit.' „Tu weißr, Toto, ich »var in Rvm. Dort lernte ich einen vornehmen Russen kennen. Wir schwärmten zusammen Kunst. T?r Mann t>atte eine herrliclje Gernäldesammlung und darunter ein Bild, Tt>eodor —- beschreiben ?ann ich es dir nicht, aber dr: sollst es sehen. Dieses Vild also mußte ich haben, ich habe es gekaust, und nun bin ich aus der Suche nach dem M^ler. Ten ^<l>öpfer dieses Werkes muß ich kennen lernen.' „Das kann doch nicht so schwer sein.' ,,Do<l), mein Kind

, doch', die Fürstin stützte daH Haupt in ois juwelenge schmückte Hand, „denn derjenige, welchen die Welt als Schöpfer rennt, ist es nicht, oder das Bild ist rein original.' „Beste Tante'.' „Dar glaubst mir nicht, Toto? Natürlich die Alte ist wieser einmal närrisch. Vorläufig muß ich dich bei deiner Überzeugung lassen, denn um dich zu bekehren, müßte ich dir die Geschichte n reiner Jugend erzählen, und dazu habe ich heute keine Lust.' Die Taine eilte ins Äcebenzimmer und enthüllte einen sorg fältig bedeckten

^genstand, den sie zu ihrem Neffen trug. „Schließe die Augen, T^to, das Bild soll plötzlich anf dich wirken. So, jetzt kannst du sehen — nun?' Prinz Lohsteiu saß stumm, in Sinuen verloren. Er kannte dieses Gemälde, nm welches Arede fluchtähnlich Rom verlassen hat. Er hatte dies Bild in einem der vornehmsten Kunstsalons an Alix' Seite wiederholt bewundert, ehe der Russe es kaufte. Fast dämonisch wirkte dieses bleiche, edle Fraucngesicht, dessen Umrisse hinter einem grünlichen Flor samt Locken und Stirn

. — 59 - vor dein Beschauer verschwanden. Nur die rosigen Lippen waren deutlich zu erkennen, und die großen, meertiefen, gefahrbrin genden Augen. Iii diesen Augen tag eine geheimnisvolle, töd liche Locknng. Diese Augen waren nicht gemalt, sie lebten, sie blickten den Beschauer an, sie lächelten, drohten, zürnten, diese Augen slößten Entzücken und Grauen cin. Das' Bild hatte keinen. Rahmen. Es war gesorinr wie eine einfache, längliche .Holzplatte, wie die Füllnng einer Tür, aber gerade diese Ein fachheit ivirkte

, „er hat dann — ich möchte sagen, etwaS Protzenhastes, das mir mißfällt, im allgemeinen ist er jedoch sehr beliebt.' „Haßberg?' Ans Tante Aretes Antlitz erscheint ein unge duldiger Zug. „Soll das der Maler des Bildes sein?' „Gewiß, Tante.' „Ich sagte dir bereits, daß dieser Frauenkopf dann kein Original ist, und ich und der Rnsse düpiert sind.' „Tante Arete —' „Toto, unterbrich mich nicht, laß mich ansreden! Tu wirst mir zugeben müssen, daß ein solches Bild nnr einmal existieren kann, daß nicht zwei Künstler ans

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 07.11.1853
Umfang: 8
'der 7. k. Gesandtschaft nnd aus Pfortcnbramten bestehende Liqilidirnngskoinliiission zu- sammengesetzt worden. - tt 5» st» Das neue Altarbild in drr Pfarrkirche zu Bozen. Die schöne gothische Pfarrkirche zn Bozen besitzt auf ihren Altären fast lauter gnte Gemäloe theils italienischer, »Heils vaterländischer Knust. Der sogc- genannre Allerseelen-Altar allein machte hicvou e,ne Anonahme uno das höchst mittelmäßige Bild, dessen geringer Werth seit der Restanrirnng desselben noch mehr ins Auge fiel, hätte man schon

, von der gewöhnlichen Darstelln,,gsweise ab weichend, gleich als wollte der Künstler hiemit be zeichnen, daß nicht die Glnth irdischer Flamme, son dern der Schmerz der Seele, dieversagte Anschauung des Heilandes die Lelsenden quäle. Flatz strebt offen bar in die Fußstapfe» von Overbeck und das Bild zeigt von jener strengen Richtung, welche diese Schule von der verwandten des Cornelius scheidet ; er tiat mit Overbeck die Vorzüge eines tief gläubigen Ge müthes und der sinnigen Komposition und leistet

in der Ausführung wirklich vollendetes. Ein Beweis, welchen Namen Flatz in Rom hat, wo dieses Bild vielfach bewundert ward, liegt wohl darin, daß Se. Heiligkeit der Papst dasselbe zweimal zn sehen ver langte, nnd wir dürfen wahrhaft stolz auf unsern Landsmanll sein. Dagegen wird man es. der Kritik nicht verargen, wenn dieselbe der öffentlichen Mei nung folgend, unter Anerkennung aller Vorzüge auch jeue Seiten berührt, welche nicht den gleichen Bei fall finden. Wir möchten vor allen den Künstler gegen Zwei

keinen gesättigten Farbento» findet, wo eS aus ruhen könnte, und hiedurch jedes Persptctiv ver/ot-etl geht, so daß das ganze Bild mehr baörelkefardi'g sich zeigt. Dieser Umstand tritt noch mehr hervor, da der Altar ans weiß-schwarzeln Marmor im röwischeu Style gearbeitet, einen durchaus ernsten, wir möchten sagen düster« Charakter trägt. Wir bezweifeln, ob dem Hrn. Flatz eine Zeichnung desselben geftmdt wurde, und wen» ihm nur die Ausgabe ^vavd, 'für eine gothische Kirche ein Bild zu inalen, so »nuptd

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 24.11.1885
Umfang: 8
wie jenes der Decke führte Historienmaler Albrecht von Felsburg selbst aus, ebenso die Bilder des Seitenaltärchens. Da er regt die Aufmerksamkeit vor allem das Mittelbild, welches die hl. Angela Merici, Stifterin der Ursnlinen. darstellt. Die ehrwürdige Gestalt der Heiligen wendet sich einer lieblichen Kindergruppe zu, die geleitet von den Ursulinen, vor ihr kniet. Angela erhebt ihre Hand, um die kleine Schaar auf ein Bild der Gottes mutter mit dem Jesuskind zu weisen. (In diesem Bild im Bilde hat der Künstler

verklärender Milde, der sich auf oiesem Antlitz so wunderbar mit den ernsten Linien strenger Akcetik vermählt, litße uns keinen Zweifel über die heroische Tugend dieser Frau im schlichten Ordenskleid. Der Künstler hat unL in ihr das treffendste Bild einer Mutter und einer Heiligen zugleich gegeben, dabei hat er daS Verdienst, die Züge des Originalporträts mit möglichster Treue festgehalten zu haben. Wir über gehen das glänzende Colorit, die feine Stimmung und verschiedene Vorzüge der Composition

und Ausführung, die für den Künstler und Kunstkenner an diesem Ge mälde von Interesse sind, da eine eingehendere Be sprechung weit über die Schranken dieser Skizze hin auslegt. Eines nur sei »och bemerkt, dass der Künstler in dem Bild der hl. Angela so recht ein Bild für alle schuf: zunächst für ihre geistlichen Töchter; dann sür alle jene, die sich gezogen suhlen, ihnen beizutreten; für die Jugend, die sich selbst da> rauf wiederfindet; für die Eltern, denen eS zeigt, weö' Geistes die Erzieherinnen

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 10
Datum: 28.08.1897
Umfang: 10
. Viel Bewunderung findet auch die märchenerzählende Scheherezade von Slevogt, wir konnten indes dem Bilde unsererseits wenig Geschmack abgewinnen, desto mehr interessierte uns Arthur HutschenreiterS „Der Freiheit entsagt' und zwar besonders in Rücksicht ans die hoch feine Durchführung der Lnstperfpcctive. Das Bild stellt einen jungen Mönch dar, der aus ciuem Kreuz gang in den fonncnbcglänzten Klosterhof blickt, wo zwei Tauben sich schnäbeln. Auch der GesichtSauSdruck charakterisiert vorzüglich die Gedanken

Stiiiimnng zu schildern. Zügels Thierbilder werden von Jahr zn Jahr bunter. Jeder Bauer würde lachen, wenn man ihm diese blan- grün-rothen Kühe uud Schafe zeigte, und wir müssten ihm Recht geben. Erwähnung finden sollen Haber- mannS „HerodiaS', ein wenig sympathisches Werk, und Hierl DeroncoS „Fandangotänzerin', bei welcher um die Hälste zu viel Leinwand aufgewendet wurde. Leo Putz, ein Mcraner, wenn wir nicht irren, hat ebenfalls ausgestellt. „Vom Tode znm Leben' ist das Bild betitelt, das eine Mutter

darstellt, die eben niederkam. Das Bild zeigt geschickte Composi tion, der Act ist gut gemalt, nur die Amme scheint uns etwas gar zu phantastisch, abgesehen davon, dass die linke Hand eine unnatürliche Verrenkung ausweist. Im übrigen muss konstatiert werde», dass das Bild ebenfalls zu denjenigen Leistnngrn gehört, die sich über die Mittelmäßigkeit erheben; denn an Actstudien ist wahrlich kein Mangel. Um nun bei den Tirolern unter den Secessionisten zu bleiben, wollen wir gleich zu Rudolf NisslS (Inns

verlassen, um noch einen Blick auf einige Bilder in der ausländischen Abtheilung zu werseu. Wen könnte man im Anschluss an die Secession wohl besser nennen als den größten Scccssionisten Böcklin. Außer einer Replik der Todteuinsel, wohl eines der herrlichsten Werke des Meisters, finden wir auch eiu gauz neues Bild vor „Gott Vater zeigt Adam das Paradies'. Adam ist als Knabe dargestellt, der mit verwundertem Gesichte in die blühende Frühlin^slandschast schant, die ihm der wohlwollende, väterliche Freund

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 10
Datum: 21.07.1903
Umfang: 10
vrdnung bedieneil, ivährend für die Verständi gung des Pflegschäftsgerichtes besondere Druck sorten nicht. aufgelegt werden könneil, da Um fang 'imd Verständigirng von der Natur des einzelnen Falles abhängt. Die Kltnstnusstelluttg in» Gewerbemuseiliu. IV. ^Nachträglich ist die Ausstellung noch durch Mehrere Werke bereichert worden. Wir finden -L« einen schönen Studienkopf von Mignst Frech, welches Bild an Ausdruck ,wch weit über dein im vvrigen Aufsatz besprochenen „Wunderdoktor' steht, vier

Wasser des Sees über, und drüben in der Ferne, in den bläulichen Dunst gehüllt, das niedrige Hügel land, worüber sich ein leicht bewölkter Himmel wölbt. Das Bild bleibt trotz feiner matten Farben nicht vhiue angenehme Wirkung auf den Beschauer. Im Gegensatze dazu sind die Landschaften uud die übrigen Gemälde von Josef Moro ni er, färbenkräftig und freundlich leuchtend. Besonders das „Dorf Lajen' besitzt viel Stim- nning. Ein holpriger, von einem Holzzaun be grenzter Weg führt durch grüne Wiesen

auf das Dorf zu, welches idyllisch auf einer kleinen An- höhe gelegen ist; es scheint darüber ein leichter Wolkenschatten zu liegen, der die hinterhälb anf ragenden Gebirge umsomehir leuchten läßt; recht Wbsch 'M das Bild inr Vordergründe durch einen Baum nnd gegenüber durch ein Wegkreuz abge schlossen. Die Aveite Landschaft „Der erste Schnee', steht der ersten fast gar nicht nach. Es ist Herbst auf den Wiesen nnd in den Laub wäldern, iroch sieht man . grüne Flecken, nnd schon liegt, der erste zarte Schnee

von Fritz v- Ebmer konnte ich mit dem besten, Wsllen keinen Geschiilack abgewinnen. Kehren wir zu., den Geinälden von. Joses Mo- ruder. zurück, , so fällt, nus vor allem »Der Schmiedmeister Lorenz' als ein vorzügliches, nn- gcinein lebendiges Bild ans; es ist, als sähe dieser alte, stämmige Mann vor uns, dessen fal tiges Gesicht mit weißen Bartstoppeln besetzt ist und dessen kleine, ein wenig schielende Äug lein munter, fast schelmisch in die Welt blicken. — Wirkungsvoll sind, auch die beiden Szenen

„Die Vorlesung' nnd die „Wayrsagerin' mit diel Ausdruck -nnd Mb scher Farbengebung, eben so das kleine Bild.„Kneipe'. — Ähnlich anae- nelM, sind die Gemälde von Rudolf Ober-- Holz,., bei. d«ncn nur der eigentümlich gelbe Don die frische Lebendigkeit nimmt, i.Gar nicht befriedigen konnten mich Thiojnas Walchs Mulereien, unter denen noch die Land- schaftsstndie mit dem Geröllabhang das Beste ist. Die dargestellten Motive haben so etwas Anlateurphiotographenartiges, das besonders beim „roten Mieder' dentlich

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Seite 3 von 10
Datum: 14.05.1864
Umfang: 10
, der einem großen, erhebenden Feste beigewohnt hat, legt nicht gerne eine Blume oder ein anderes Er innerungszeichen zurück, um beim Anblicke desselben daS Bild der schönen Stunden wieder austauchen zu machen und liebe Bilder neu zu beleben! Mit wahrer Wonne erfüllt eS das Herz, die schönen Stunden, den heitern Verkehr, die jubelnde Begeisterung wieder vorüberziehen zu sehen und noch einmal vergangene Freude in süßer Erinnerung zu genießen. Wenn dies bei kleinen Festen der Fall ist, um wie viel mehr

wird eS lange Jahre fortleben, nach Dezennien wird man noch von der Festfeier snno 63 erzählen und daS heranwachsende Geschlecht wird zurücksehen wie auf eine goldene Zeit. Wer sollte damals nicht schon, als die Freude am höchsten wogte, den stilleil Wunsch gehegt haben, daß ein reines, treues, vollständiges Bild deS Festes nicht in todten Farben, sondern in frischer, begeisterter Rede ge fertigt würde, zum erhebenden Gedächtnisse der merk würdigen Feier. Prof. Dr. Wildaüer unterzog sich diesem dankbaren

, aber schwierigen Werke — und eS liegt nun in zierlicher Ausstattung vor unS. Ergriffen und begeistert von den mächtigen Eindrücken, die selbst ernsten, gestählten Greisen Thränen entlockten, griff er zur Feder und entrollte das lebensfrische Bild noch wärm vom FesteSjubel. Man sieht jeder Zeile an, daß sie unmittelbar nach den Ereignissen geschrieben ist. Diese Wärme und Frische, diese Unmittelbarkeit der Dar stellung kann nur die schöne Frucht rascher Entwicklung

sein. Und weil er selbst sein von der Festfreude volles Herz auögießt, schlagen diese bewegten Schilderungen wunderbar an das Herz des Lesers manchmal beinahe so mächlig, als die damaligen Stunden der Weihe selbst. Wer soll nicht tief ergriffen werden bei dem Berichte über die alles eulhusiaSmirende Ankunft deS Kaisers, bei dem feierlichen Bilde des SchützenaufzugeS, bei dem heitern Gemälde deS SchützenlebenS auf der Schießstätte. — Und ungeachtet der ganzen Hingabe an daS Erlebte ist daS Bild dennoch mit voller Be rechnung angelegt

— und solche, die nicht daS Glück hatten anwesend zu sein, mit demselben in lebendiger Weise bekannt machen und sie mit süßer Weh muth erfüllen. Die Verlagshandlung hat alles aufgeboten, um das Denkbuch würdig auszustatten. In gelungenen Bilden» führt sie unS den neucrbauten Schießstand, daS lustige Volksleben auf dem Hirschanger, den /ubelvollen Em pfang deS Kaisers, den großartigen Schützenzug und die festlich dekorirte Jnnbrücke vor. So vereinen sich hier Wort und Bild, um das hcrrlicheFest in würdiger Weise darzustellen

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 6
Datum: 21.02.1900
Umfang: 6
sich daS uralte Bildstöcklein früher in eine:» „hulzin Henölin' eine Viertelstunde unterhalb der gegenwärtigen Stelle am Waldwege nach Rickenbach auf einem Stein, wovon auch der Name Bildstein — „Bild auf dem Stein' herrührt. Ende des 16. Jahrhunderts wurde dasselbe von dort auf die Höhe gebracht und erhielt erst eine hölzerne und später auf folgende merkwürdige Weise eine kleine Steiukapelle. Es sei nämlich, wie das betreffende Actenstück sagt, im Jahre 1629 oder 1630 zweien Knaben, Martin und Hans Höflin

zu lesen. So besagt ein „Täffelin' aus dem Jahre 1691, dass eine gewisse „Anna Wida- manin ab der Halden ganez gefährlich an dem feig kranck gelegen und Widernmb zu voriger gefuudtheit gelangt sei.' Feig dürfte ^wohl rothe Ruhr sein. Ein neueres aus dem Jahre 1831 lautet: „DaS HauS hat sich gegen denen Flammen geneigtt, der Mann ist der Frau zu hi-lf gekommen, durch die Anrufung, wo ich oben angezeigt hab.' DaS dazu gehörige Bild zeigt ein brennendes Haus, in welchem ein Weib, ob wohl rings

von den Flammen beleckt, gemüthlich zum Fenster herausschaut. Der Manu mit ganz ver gnügtem Gesicht naht, gemächlichen Schrittes mit einer Leiter. ' , Interessant ist ein überfirnisötes Bild aus dem Jahre 1659, daS am Rahmen als die „älteste der vorhandenen Votivtaseln' gekennzeichnet ist. Es ist nicht nur deshalb merkwürdig, weil eS uns das Bild des ursprünglichen WallfahrtSkirchleinS vorführt, sondern auch wegen der alten Tracht, welche die zwei vor ihm knieenden Eheleute zeigen. Wie die Schrift darunter

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 30.07.1902
Umfang: 8
Skulpturen und Holzschnitzereien und von den Meisterwerken der berühmtesten Maler, kann ich nicht näher beschreiben, weil ich nicht alles notiert oder ge merkt habe. In einem Saale sieht man ein überaus großes Bild, aus dem daS „Weltgericht' dargestellt ist. Auf demselben erscheint eine Figur dreimal in ver. schiedenen Situationen. ES ist die Frau des Künstlers, gemalt im Fegefeuer, im Himmel und in — der Hölle. Ein theologischer Unsinn; aber so was bleibt unver geßlich. In einem anderen Saale sind ober

Porträt einer ländlichen „Stören'. schneiderin entwirft. Kein typisches Bild, aber das Bild eines Originals, von poetischem Dufte verklärt. Aus der flott charakterisierenden Feder des Schrift- stellers L. Schlechter finden wir eiue sreundliche Alpen sage aus Innsbrucks Umgcbung, eine entsprechende geographische Betrachtung des StubaitaleS und ferner noch eine historische Reminiszenz an die Hungerburg bei Innsbruck. In ebenso konziser al« gewandter Form gibt ein illustrierter Artikel „St. Bigil

i« Enneberg' ein deutliche« Bild jene« herrlichen Hoch tales mit seinem Hauptorte. Auch Wörgl im Unter- inntal und Saalselden mit dem Steinernen Meer sinb in frischen, kurzen Skizzen behandelt. — W. M. Sunn- bergs wohlgerundetes Kulturbildchen „Der Moar einst und jetzt' und ein Kapitel au« dem tüchtigen, volk«- kundlich hochinteressanten und von künstlerischer Emp findung getragenen Buche Anton RenkS „Der Tod in den Alpen' vervollständigen den reichen Inhalt der Nummer, die mit zahlreichen wertvollen

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 12
Datum: 27.05.1871
Umfang: 12
ein. Nach einem kleinen, allerliebst erfundenen LiebeSscherz: ein Bauernbursch zieht seinem, am Sonntag Nachmittags im Lesen eingeschlafenen Diendl eine Nelke aus dein Mieder, — malt er gegenwär tig in größerem Formate: Die Kapuziner auf der Sammlung. Der einem Tiroler naheliegende Gegenstand ist in seiner naiven Wahrheit so behan delt, daft dies Bild gewiß Jedermann ansprechen muß, und ein glückverheißendes Debütstück für un sern Maler werden kann. Die beiden Kapuziner sitzen mit der Schwester reS Banern

einige Falten, sonst modell'rt er fein geistiges Bild heraus. Es liegt i» diesem Vorgehen manche Gefahr, Manierist zu werden, doch dürften die eifri gen Akt- und Naturstudieu, welche er macht, d,für ein O'egengewicht biete». In der Mache ist er ein Bir^ tuose; man vergißt, wie eS sein soll, das Material iu Betrachtung dieser lief empfundenen, reinen Ge schöpfe, die mit spielender Freiheit unter der Künst lerhand aus dem formlosen Holze herausgestiegen. — Der Originali'ät wegen erwähne

ich auch einen hl. Michael als Ueberwinder des TenselS, der eine kleine Kapelle (oder ein Bildstöckl) in Apseldrang bei Kaufbeuern zieren soll. Die Apfeldranger stif teten dies Bild unter eiue Liude zum Andenken an den deutsch-französischen FriereuSschluß uud verzeich nen daran die Namen aller im Felde gewesenen OrtSburschen. von welche» kein Einziger siel. Beyrer hat, — ich weiß nicht, ob ans Bestellung oder aus Künstlerlauue — dem zertretenen Teufel die unver kennbaren Züge weiland Napoleon'S III. geg ben

« gießen lassen, trägt sich aber, wie eS scheint, wieder mit Ze, storun.Sgclüstcn. Daö Bild zeigt in der Mitte den Herzog Leopold mit

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 8
Datum: 25.01.1868
Umfang: 8
,eo Jubelgreiico dielen Artikel mittbeilcii zu solle». l5r lautet, wie folgt: „In einem kleinen (kiiiielii.iescchte mitten ,n einer groben Schlacht spiegelt sich zuweilen das ganze Bild derselben ab. Das selbe ist au» nicht selten der Fall in iliiscrcm heutigen po litisch-religiösen Kampfe, welcher mit journaliitischen lassen diirchgcfochtcn wird. Zn dieser Beziehung crinncre ich mich >vie oft an die Jammcrlicder der Wiener Blätter bei dem Tode des jüdischen Predigers Maniiheimer, den die Blätter

werden sollte. Das ist ein kleines journalistisches Einzel,igefecht, welches als ein Bild unsercs großen heutigen Kampfes gelten kann, der zunächst gegen das katholische Priesterthum gerichtet ist. Man kann heute in Wien sein , was man will, sei man ein Gauner oder Betrüger, sei man eine Dirne von der Straße oder etwas Derartiges, so findet man seine Anwälte in der Wiener Journalistik; ja sogar für eine gewisse Sorte von Mördern weiß man sentimentale Ar tikel zn schreiben, die ihre Wirkung auf die empfindsamen Thränendrüsen

der erwähnte Brief des siebzigjährige» Neo misten. Hiermit hätte ich mitte» i» der Zeit der Priesterversol- gung ein ganz seltsames Bild cineS neugeweihten Priesters gezeichnet, der nach seiilei» eigene» Geständnisse gerade durch d,ese Verfolgung in die Reihen des Priesterthumes ich niochte sagen, getrieben w»rde. Das Bild ist eigen thümlich und auch die Slnwcndnng, die sich Jeder daraus- nachen kan», dürfte sehr eigenthümlich aussehe». Ich age nur, dav unser Priesterthnn, „och nicht im Sterben liege

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 14.12.1868
Umfang: 6
»»». Ein getreues Bild vom vaterlän dische» Heldeir Speckbach er, wie er in Wirklichkeit war, ist gegenwärtig im Ferdinanden»! zu scheu. Dem bewährten Künstler Georg Köck ist eS gelungen, mit Hilfe der lebbaf .esten Elinneiu»,, zweier alter Männer in TulfeS, die mit Speckbacher persönlich bekannt, auch ver- mög engerer verwandtschaftlicher Verhältnisse dessen Bild nnd Persönlichkeit bis zur Stunde lebendig vor Augen Haben, ein Porirät herzustellen, daS nach ihrer unZweifel- hafien AnSfüge dem wirklichen

Helden.so ähnlich sieht, daß etwas Vollkommeneres zu leisten selbst zu seinen Leb zeiten nicht möglich gewesen wäre. Sogar daS Kostüm jener Zeit haben diese Männer dem Künstler zur Ver fügung stellen können. Auch der hier lebende, betagte Herr Schullehrer Falger, der Speckbacher persönlich ge- kannt, spricht sich in glelchrr Weife über das Bild auS. Und somit ist Tirol nicht nur um ein schönes Kunstwerk, sondern auch um eine kostbare historische Erinnerung rei cher geworden. Niemand versäume

, daS treffliche Bild auzuschaueu. Ein Gaunev treibt sich seit einiger Zeit in Inns bruck herum. Derselbe halte vor wenigen Tagen einem Knaben auf der Jnnbrücke eine Uhr auS der Tasche ge zogen, und gestern Vormittag einen Knaben in den Hos garten gelockt, wo er demselben ebenfalls seine ljhr ab nahm Dieser Ganner dürste auf dein heutigen Markt gute Geschälte machen. ES wäre nur zu wünschen, dast ein solches Jndioiduum bald eiugefangen würde. Der heurige Thomas-Markt war so belebt, wie er eS seit mehreren

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 18.07.1899
Umfang: 8
, von Engeln umgeben, wie er Maria, als Kind dargestellt, mit beiden Händen in den Himmel aufnimmt. Das ganze Bild ist mit einer Bordüre umgeben. Die Farbenstimmung ist sehr tief und harmonisch, die Behandlung weich und charakte ristisch. Obwohl das Bild in der Mitte einen großen Sprung hat und an einigen Stellen beschädigt ist, so ließe es sich doch mit wenig Geldaufwand gut restau rieren und würde dann eine wertvolle Zierde der Kirche bilden. Dessenungeachtet scheint das Kunstwerk dem Untergange geweiht

zu fein, denn der hochw. Herr Curat von Gusidaun ließ drei Fenster iy die Fa?ade der Kirche brechen, obgleich ihm ein Architekt und ein Baumeister davon abriethcn und er sogar aufmerksam gemacht wurde, dass er dabei die Centrqlcommission gegen sich haben werde. Durch diese Arbeit wurden die prei Ecken des Bilde« zerstört und u. a. zwei Apostelfiquren und ejn UHeil deß schönen ChrfstuS. kopseS vernichsxs. Pq» Bild war, al« ry KlyWelegt wurde, noch vollständig; trotzdem w ^irde kiue Anzeige erstattet

auS Klausen das Bild, soweit es noch vorhanden ist, ge zeichnet und photographisch ausnetimen lassen. Es wäre sehr zu wünschen, dass von yiaßzebender Seite Schritt- gettmn würdest, um das noch Porhaiidene zu erhalten. ^5 Pozctt. 15 Juli. (Verschiedenes.) Die Geicllschast sür Tiroler Alpenhoteis Hai beschlossen, am Gestade des K'rersees ein Denkmal füs Ihre Majestät Kaiserin Elisabeth zu erdichten. Aii dieser Stelle weilte die verewigte Monirchii, während ihres nirhrniöchentlichefl Aufenthaltes

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 6
Datum: 24.01.1883
Umfang: 6
; denn der Gebi terin desselben war es nicht gelungen, den wahren Namen auf Befrage» ihrci Peinigers zu i r rathen. Der Zwerg kündigt nun sein Erscheinen für den nächsten Tag mit den Aorten: „Morgen komme ich vor dein Schloss Bist Du n cht glücklicher, ge hörst Du mir und wir machen Hochzeit. Mit meinem ganzen Gefolge ziehe ich vor dein ^-chlos?, um meine schöne Nönigm zu holen.' Das sechste Bild (von der ganzen »s-erie entschieden das an muthigste) sühn die Gräfin anderen Tage-, in Sin nen und Traurigkeit

Thale durch das Genrüpp drang, aufgeschreckt, und als sie näher hin zutrat, bot sich dem Auge der Ueberraschicu ein fesselndes Bild. Das erwähnte Thal war die Resi denz des Zwergkönigs. Die «leine We t dort unten schaffte und arbeite, amüsierte und zürnte gerade io wie in denjenigen Sphären, in welchen sich die Gräfin bisher bewegte. Plötzlich starrte die Gräfin auf ein kleines Häuschen hin, vor welchen» sie den Gebieter dieses Reiches, den Zwerglöuig, erblickt hatte, der ihr ihres Lebens Seligkeit

sie sich und am wohlbehalten wieder auf ihrem Schlosse an. Nun schließt sich hier gleich das fünfte und letzte Bild an: Am Abend desselben Tages zog der gefürchtete Zwerglönig mit großem Gefolge vor las Schloss mit der festen Zuversicht, die Ichöuste Frau des Lan des als sein Eigenthum fortzuführen. Doch sollte seine Hoffnung bitter enttäuscht werden, denn nach dem die Gräsin nach Fraueuart den verliebten Zwerg vorerst etwas g-neckt, rief sie laut mit freudebebender Stimme den Namen „Purzinigile' in die Welt

hin aus, worauf die ganze Zwerggesellschaft alliogleich verschwand. Das gräfliche Ehepaar aber lebte, wie irol und Vorarlberg' Mtr. ti> dies in einem Märchen wohl auch nicht anders sei» kann, noch viele viele Jahre glücklich und zufiieden mit einander. Das diesem poetischen Märchen vor» angegangene lebende Bild betitelt sich: „Ein Weih nachtsbaum'. Dasselbe »eilt eine Vision dar, die ein untcr einem Baum-schlafender Holzknecht t-änmt; dieser sieht seine Familie den Wechnachtsbaum um- jubelu und Engel

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 6
Datum: 13.10.1884
Umfang: 6
' und Possart als „Mene- nius Agrippa' feierten Triumphe, die auch durchaus verdient waren. Possart hat kürzlich an den Festen, welche zu Ehren der Anwesenheit des deutschen Kai sers in Düsseldorf stattfanden, activ theilgenommen. Wie ich nun in eingeweihten Kreisen höre, soll Possart seinen Aufenthalt in Düsseldorf auch dazu benützt haben, sich von einem dortigen Maler als „Narciss' malen zu lassen. Dies Bild soll Possart König Ludwig verehrt und von demselben als Gegengeschenk dessen Bild, ebenfalls

fast nur Millöckers „Bettelstudent', Gang- hofers und Neuerts „Der Geizenmacher von Mitten- wald', ein treffliches Volksschauspiel und „Der Sa lon tiroler' gegeben, letzteres eine Berliner Posse durch und durch, von dem mit unheimlicher Frucht barkeit gesegneten Gustav v. Moser^ Das bekannte liebenswürdige Bild unseres trefflichen Meisters Defregger „Der Salontirolcr' ist die unschuldige Ursallje dieser Posse. Moser hat zu diesem Bilde ein vieractiges Stück geschrieben, einen Commentar

, an den der Maler wohl kaum gedacht hat. Die Posse ist übrigens nicht so übel, namentlich wenn sie, wie hier, gut gespielt wird. Hier im stammverwandten Baierlande kann man von unsern trefflichen Bauern spielern an der Gärtnerbühne ganz ausgezeichnet tirolern hören. Da aber wo des Stückes Wiege stand, in Berlin, mag wohl auch der Darsteller des „Seppl Stemmbecher' vom Achensee zum unfrei willigen Salontiroler werden. Am meisten gefiel wohl das lebende Bild zum Beginn des dritter. Actes, das genau

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