von einer Annexnote, welche Graf Hatzfeld als Doyen des Konstantinopeler diplomati schen Korps überreicht habe, und worin eine Gränz straße für den Fall der Cefsion von Dulcigno vor geschlagen worden, nichts bekannt ist. Das glauben wir, das hat aber auch Niemand erzählt. Denn Graf Hatzfeld hat gewissermaßen als Nachtrag zu der am 4. ds. der Pforte überreichten Kollektivnote in der montenegrinischen Angelegenheit der türkischen Regierung nur eine, die Gränztrace, also die Gränz linie des eventuell abzutretenden
Dnlcignogebietes feststellende Note übergeben. Das ist am 6. ds. ge schehen und wird von her ^.Nordd. Allg. Ztg.' wohl nicht dementirt werden können. »*» Die Präsidenten und dii'Minister von'Frank reich sind am 11. ds. nach^PariS zurückgekehrt. Der Pfarrer von Charenton drückte dem Präsidenten Grävy auf seiner Durchreise' seine Achtung für die Regierung der Republik . und die 'Bitte um Schutz für die Religion auS. Grevy erwiderte: die Reli gion sei durch das) Gesetz geschützt; die Religion
habe nicht» zu befürchten; sie sei7 überall eine Kraft, vornehmlich in Frankreich. Der Pfarrer in Lisieux sprach sein Vertrauen und seine Ergebenheit für die Regiermig aus. Grävy beglückwünschte ihn zu die sen Geimnungen und fügte hinzu: wenn fein Bei spiel befolgt würde, so würden die Beziehungen der Regierung zum Klerus verträglicher werden. In der Sitzung des englischen Oberhauses vom 10. August erklärte Lord Granville in Beant wortung einer Anfrage des Parlamentsmitgliedes Sir Stanley, daß die Fortdauer
Mannschaften, deren Dienstzeit sonst abliefe, unter den Fahnen zu behalten. Marquis Hartington theilte den Entschluß der Regierung mit, ungeachtet der Niederlage vor Kan- dahar sämmtliche Truppen sofort aus Kabul zurück zuziehen. Es erübrige nur noch, dem Emir Kabul zu übergeben. Derselbe Redner erklärte weiterhin, es sei noch unmöglich, den Tag des Parlaments schlusses festzusetzen. Der „Polit. Korrespondenz' schreibt man aus Konstantinopcl vom 6. August: Die mehreren hiesigen Botschaften zugegangenen
. Uebrigens hat Abbedin Pascha bekanntlich bei seinen Besprechungen mit den Botschaftern erklärt, daß er im Namen der kaiserlichen Regierung die Kombina tion Dulcigno annehme. Die griechische Frage ist auf unbestimmte Zeit vertagt, wenn auch die phil hellenischen Organe von Pera ihren Lesern das Ge gentheil glauben machen wollen.