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Der Arbeiter
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Seite 4 von 8
Datum: 28.04.1921
Umfang: 8
findet. Nun hat die englische Regierung bis heute d.-rs Defizit der Bergwerksbesitzer getragen. Jüngst ist ein Gesetz heraus gekommen, wonach die Unternehmer von Seite der Regierung keine Geldunterstützung mehr erhalten. Infolge dessen mußten diese an die Reduzie rung der Löhne schreiten. Das gab den Anlaß zum Aus stande. Alle Verhandlungen blieben ergebnislos, ja es schien sich die Krise noch mehr zu verschärfen durch den Anschluß der Eisenbahner und Transportarbeiter. Da durch wäre die Lahmlegung

von Arbeitern, deren Fa briken gesperrt sind, stellen sich der Regierung zur Verfü gung, damit die lebenswichtigsten Betriebe aufrecht er- balten werden können. Die englische Arbeiterschaft hat da- mit der Welt bewiesen, daß man auch ohne Sozialdemo kratie dem Arbetterstande zu einem Rechte verhelfen kann und zwar durch die unpolitischen Gewerkschaften. Acht stundentag. Urlaub und Avbeiterkammern haben die eng lischen Arbeiter schon längst. Und bei uns brüsten sich die Sozi

Arbeitskollegen aus der jüdischen Geiftesknecht'chaft befreien. In diesem Sinne sei auch uns der 1. Mai herzlich willkommen und möge es keinen christlichen Arbeiterverein geben, der nicht an diesen! Tage in würdevoller Weise die Feier dieses Ta ges begeht. Denn die Maienkönigin war hienieden eine schlichte Arbeiterfrau. Der MWAiterM in gnotenH. Seit Wochen wird in England kein Stückchen Kohle aus den Tiefen der Erde geholt. Die englische Kohle ist infolge der zu hohen Löhne so teuer, daß sie keinen Ab satz

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Der Arbeiter
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Seite 2 von 10
Datum: 23.01.1924
Umfang: 10
verhallen wird, denn solange Loge und Juden tum die große Politik beherrschen, ist das Weltge- lvisfen nicht zu erwecken. In England erhielt die Regierung Baldwin im Unterhause ein Mißtrauensvotum mit 328 gegen 256 Stimmen- Nun wird der Arbeiterführer Ramsay M a c- d o n a l d das Kabinett bilden. Maedonald ist 68 Jahre alt. Er steht dem christlichen Sozialismus näher als dem Marxismus, wie es überhaupt grundfalsch ist, wenn die roten Blätter Oesterreichs die englische Arbeiterpartei immer

über das Abgaben teilungsgesetz hat bisher noch zu keinem abschlie ßenden Ergebnis geführt- — Bundeskanzler Dr. Seipel wird sich an Lichtmeß nach Rumänien begeben zwecks Herstellung besserer Handelsbe ziehungen mit diesem Lande. Deutschland. In der Rheinpsalz scheint eine Besserung der Lage einzutreten. Die Individuen, die sich „Auto nome Regierung der Pfalz" zu nennen belieben, wollen es jetzt etwas billiger geben und erklären, sich nicht von Deutschland zu trennen. Wahrschein lich hat die drohende

wieder als so zialistisches Vorbild preisen. Die englische Arbei terpartei ist keine eigentliche reine Sozialistenpar tei, wie etlva in Deutschland oder Oesterreich. Sie lehnt den Kampf gegen die Religion und Kirche mit aller Entschiedenheit ab. Ihre Kongresse wer den mit Gottesdiensten in anglikanischen und ka tholischen Kirchen eröffnet, wie überhaupt diese Partei ebenso wie die englischen Gewerkschaften alle Arbeiter ohne Unterschied ihrer religiösen und politischen Ueberzeugung umfassen. — Möge

. Von den übrigen Ländern ist nichts von Bedeu tung zu berichten. Soziales AngesteNengssetz. Es scheint nun endlich mit einer durch greifenden Aenderung der Angestelltengesetzgebung Ernst zu werden. Der große Reformentwurs der Regierung gegen des sen einzelne Bestimmung-en gewiß schwere Bedenken geltend zu machen sind, der aber auch manch Gutes enthalt, wird nun in Verhandlung gezogen. Der Ausschuß für soziale Ver waltung I>at einen siebengliedrigen Unterausschuß für die Beratung dieses umfangreichen Gesetzes

eingesetzt. In der konstituirenden Sitzung dieses Ausschusses wurde Abg. Steinegg er zum Obmanne gewühlt und Abg. Dr. D r e x l zum Referenten bestimmt. Außerdem gehört noch von der christlichwzialen Partei der Abg. Dr. Weidenhofer diesem Unterausschüsse cm. Ueber das Gesetz werden wir demnächst berichten. Mnderversicherung. Ueber diesen von der Regierung vorge legten Gesetzentwurf wird nunmehr beraten. Da gegen die von der Regierung vorgeschlagene Art der Neuregelung schwere Ledenken aus Arbeiterkreisen

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Der Arbeiter
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Seite 1 von 10
Datum: 04.05.1926
Umfang: 10
für die englischen Gewerkschaften und für di, englischer Arbeiterbewegung überhaupt. Es ist eine De lb ,'t ver stündlich ei t. daß mau bei uns auf dem Bode« des Christentums steht und man braucht das nicht besonders zu sagen. Die englische» Ge werkschaften und di« englische Arbeiterbewegung im gan zen sind durchaus christlich. Ich verstehe aber jetzt, nachdem ich Ihre Bewegung naher kenne» gelernt Hab«, den Unterschied zwischen der deutsche« und der englische« Arbeiterbewegung. In Eng. land bedeutet der Name

da sind, die dann ihren Weg nach Wien nehmen. Dieser Mißmut ist umso begreiflicher, zehren doch an diesem oft durch harte Arbeit erworbenen Beiträgen auch viele Aus länder. Aber auch sonst haben sich viele unzweckmäßige Zu stände gezeigt, die für eine Reform dieser Sache spre chen. Die Regierung hat nun verschiedene Reform vorschläge gemacht, die allerdings noch keineswegs eine vollbefriedigende Lösung herbeiführen können, von denen aber mehrere sicher eine Besserung gegen heute bedeuten. Daß doch der Weg zu einer Reform

sich bis zu 80 Prozent der Krankenkaffenbeiträge belaufen. Bisher betrug der Prozentsatz 120. Es bedeutet also diese Sache eine gewisse Entlastung. Um dennoch die nötigen Gelder stets zur Verfügung zu haben, wird in Zeiten größe rer Arbeitslosigkeit die Regierung die Mittel vorstrek- ken, die zu Zeiten geringerer Arbeitslosigkeit durch die dann zutage tretenden Ueberschüsse aus der kon stanten Zahlung zurückerstattet werden. Durch diese Regelung würde der Versicherungscharakter wieder in Erscheinung treten

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Der Arbeiter
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Seite 5 von 10
Datum: 31.10.1928
Umfang: 10
, daß es keine wagen dürfte, trotz stärkster Hinneigung zum Christentum sich taufen zu lassen und Christin zu werden, so lange es der Vater oder Gatte nicht erlaubt. Diese aber sind in den seltensten Fällen bereit, die Er laubnis zur Taufe zu erteilen. Lob der deutschen Frauen. Nach einer vergleichen den Studie über die Ehefrau der weißen Völker kommt die englische Schriftstellerin Elisabeth Craig zu inter essanten Ergebnissen. Sie selbst ist nach einer längererl Reise nicht zu der allgemein in Amerika

herrschenden Auffassung gekommen, daß die amerikanische Gattin eine Göttin sei, die englische eine Partnerin, die fran zösische eine Geliebte und die deutsche — eine Sklavin. Die Französin sei anscheinend eine vollendete Hausfrau, die sich den Stolz auf ihre persönliche Er scheinung aus der Zeit vor der Ehe bewahrt hat. Die Amerikanerin regiere hoheitsvol! in ihtec mit allen technischen Kniffen ausgestatteten Küche und laste den Mann merken, daß sie sich zu ihm durch die Heirat herabgelassen

habe. Die deutsche Frau sei in den Augen ihres Gatten, soweit Hausfrauentugenden in Betracht kämen, vollendet. Sie sorge weit bester für Mann und Kinder, für Gesundheit und Kleider als manche englische Hausfrau.' Die deutsche Arbeiterfrau sei nicht annähernd so heruntergekommen wie die eng lische Arbeiterfrau. Sie sehe physisch bester aus. denn sie verstehe einzukaufen und zu kochen und soviel wie möglich aus jedem Pfennig herauszuholen. Sie fei stolz, eine gute Hausfrau zu sein, während in England das Wort

des Patienten. Währenddessen brachen aber Unruhen im Stamme des Häuptlings aus und die belgische Regierung befand sich in großer Verlegen heit, da sie kürzlich mit den Kannibalen einen Ver gleich geschlossen hatte. Die Krankenhausverwaltung wurde also angewiesen, dem Häuptling auf ihre Kosten eine Prothese unfertigen zu lasten und die Kongo- Regierung zahlte Marius ein bedeutendes Schmerzens geld. Gleichzeitig verlieh man ihm — eine. Tapfer- neitsmedaitte? Für die Hausfrau. Durch das Abtropfen der Lichter

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Der Arbeiter
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Seite 2 von 10
Datum: 31.07.1929
Umfang: 10
man laufen." Die großen Gauner führen ihre Schwindel eben zu meist so aus, daß sie durch die Maschen des Gesetzes schlüpfen. Die Verhandlungen zwischen Rußland und China zur Beilegung des Konfliktes wegen der Ostbahn hät ten in Berlin stattfinden sollen. Nunmehr erklärte die Sowjetregierung offiziell, daß bisher zwischen den beiden Ländern keine Fühlungnahme erfolgt sei. Eine halbe Million englische Baumwollarbeiter wur den am Montag ausgesperrt. Es stehen 1800 Spinnereien im Baumwollgebiete

von Lancanshire still. Der Lohnausfall beträgt wöchentlich rund 20 Millio nen. Mark. Bei längerer Dauer der Aussperrung wer den mindestens 100.000 Arbeiter verwandter Industrie zweige von diesem Lohnkampse mitbetrossen werden. Es ist dies der größte Arbeitsstreik seit dem General streik im Jahre 1926. Die englische Arbeiterregierung getraut sich nicht recht in den Streit zwischen Arbeit geber und Arbeitnehmer einzugreifen. Ministerpräsident Poinearee ist infolge einer schwe ren Erkrankung des Magen

- und Darmkanals zurück getreten, was auch die Gesamtregierung zur Demission veranlagte. Da am 6. August die internationale Re- gierungskonsereüz im Haag beginnen sollte und Frank reich eine starke Regierung zur Führung dieser wich tigen Verhandlungen brauchte, durfte keine lange Re gierungskrise eintreten. Außenminister Briand hat daher innerhalb weniger Tage eine „neue" Regierung gebildet, die allerdings keine „neue" ist. Die alten Männer des Kabinett'es Poinearee bleiben, nur daß Briand an Stelle Poincarees

nun auch das Präsidium der Regierung übernimmt. Die neue Regierung wird Fink und „Drein sch lagen" oder Säbel ras s e l n sind unvereinbare Begriffe! Fink war der beste Demokrat der öster reichischen Volksvertretung, nicht erst in der Republik, sondern schon in der Monarchie; seiner ganzen Abstammung aus einem der freiesten Fleckchen Erde nach, die es auf dem Kontinent gegeben hat; sei nem ganzen Wesen nach. Er fühlte in sich die Kraft und Fähigkeit, selbst zu regieren und traute sie darum auch seinen Mitbürgern

, von alledem zu wollen, was das Abgeordnetenhaus will, wird immer mehr der Ruf laut werden: Abschaf fung des Herrenhauses." — Eine im Vorarlberger Landtag im Jahre 1895 eingebrachte Wehrvorlage be kämpfte er trotz Befürwortung durch den Statthalter, durch den Bischof und Klerus u. a. mit folgenden Wor ten: „Ich habe einen weiteren Grund, und es ist nicht der kleinste: das ist der Hochdruck der Regierung. (All gemeiner Beifall.) Ich will nicht wiederholen, inwie fern dieser Hochdruck zum Ausdruck gekommen

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Der Arbeiter
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Seite 1 von 12
Datum: 12.05.1926
Umfang: 12
unterschätzt werden, aber die ganze übrige Welt wird das gewal tige Ringen mit größter Aufmerksamkeit verfolgen. Der englische Generalstreik ist namentlich für die Arbeiterschaft aller Lander sehr lehrreich. Schon sein Beginn hat gezeigt, daß die Arbeiter in der öffentlichen Meinung nicht viele Freunde besitzen. .Nicht wenige Blätter haben die ganze Schuld an: Aus. bruch des Streikes einseitig den Arbeitern zugeschy- ben. Kein Wort des Tadels für die Unnachgiebigkeit der Zechenbesitzer, dafür aber wurden

die schuld der Regierung zu und behauptet, daß die eng lischen Gewerkschaften infolge der unklugen Haltung der Regierung zum Streik förmlich gezwungen waren. Er hat Zweifellos recht. Warum konnte sich die Re gierung nicht entschließen, die nötige Reform der Be triebe durch gesetzliche Alatznahmen. zu veranlassen. Wenn es gegen die Arbeiter irgendwelche Verfügungen zu treffen gilt, ist man nicht so zaudernd. Letzten En des wird die Krise der englischen Kohlenindustrie, die doch internationale Ursachen

. In politischen Kreisen hofft man, daß der folgenschwere Generalstreik durch Vermittlung sei tens des englischen Parlaments beendigt werden kann. Wir betrachten den Streik stets als letztes Mittel, weil er eine zweischneidige Waffe ist, die bei einem etwaigen Versagen die Arbeitnehmer selbst am schwer- sten verwundet. Wenn aber der englische Streik der ganzen Welt die Lehre gibt, daß Industrie krisen nicht durch Ignorierung der wirtsä-aftlichen Seite des Problems und durch bloße Niederwerfung der Streiks

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Der Arbeiter
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Seite 2 von 10
Datum: 01.02.1922
Umfang: 10
) mit großem Geschick daran geht, die sozia listischen Parteien aller Richtungen auf einer Linie zu konzentrieren. Es bestehen gegenwärtig bekanntlich die „zweite Internationale", der neben einer Reihe von klei nerer Gruppen die deutschen Mehrheitssozialisten und die englische Arbeiterpartei angehören, die „Internationale Arbeitsgemeinschaft sozialistischer Parteien" mit dem Sitze in Wien und die „dritte Internationale" unter dem Vorsitze von Lenin u. Trotzki mit dem Sitze in Mos kau. Eifrig find

nicht viel gefehlt, wäre die englische Ar beiterpartei kurzerhand in ihrer Gesamtheit der Wiener Arbeitergemeinschaft beigetteten. Die englische Arbeiter, ! pattei verspricht sich von den kommenden Wahlen außer- j ordentlich viel. In der englischen Gewerkschastspresse macht man sich bereits Hoffnungen, im kommenden eng lischen Parlament eine Mehrheit der Arbeiterpartei zu erhalten, denn die Sozialisten behairpten, daß bei den letzten Gemeindewahlen i» England die Arbeiterpartei starke Fortschritte gemacht

Sozialismus Kautzky, Bernstein, Elserding und Levy wieder an di« Spitze kommen würden. In der Tschechoslowakei uyd Polen, ja sog« in Jugoslawien hat der Kommunismus in der so zialistischen Arbeiterbewegung sehr rasch abgewirtschaf tet. So wenigstens behaupten die sozialistischen Infor mationen. Es ist auch ohne weiteres anzunehmen, daß ein Versuch, in Rumänien den Kommunismus zu etablieren, von der dortigen Regierung mit aller Gewalt verhältnismäßig leicht unterdrückt werden könnte. In Oe st erreich

, in die sozialisti schen Grrrppen eine gewisse Einheitlichkeit hineinzubrin gen, einen Erfolg gehabt. Die englische Arbeiterpartei hatte in Durchführung eines Beschlusses ihrer letzten Jah- reskonserenz das Präsidium der Wiener internationalen ArLeitergemeirrschaft sozialistischer Parteien nach London eingeladen. Es scheinen dort sehr große Pläne zur Dis kussion gestanden zu sein, weil im offiziellen Kommum- quee der bettessenden Beratung zu lesen war. daß ver schiedene Anregungen zurückgestellt werden mußten

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Der Arbeiter
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Seite 2 von 12
Datum: 20.10.1926
Umfang: 12
Kabinett Seipel wird bereits gebildet fein, wenn diese Nummer in die Hände der Leser ge langt. Heute (Dienstag), wird der Nationalrat den Rücktritt des Kabinetts Ramek zur Kenntnis nehmen. Morgen dürfte der Hauptausschuß Zusammentreten und die Neuwahl der Regierung vornehmen. Die Wahl im Natianalrate und die Debatte zum Programm der neuen Regierung wird für Donnerstag erwartet. Die Beratungen des Sozialen Ausschusses über dis AngesteAtenversicherung schreiten langsam vorwärts. Neben dem Referenten

hat. Die Hohenzollernabfindung wurde im preußischen Landtag unter großen Lärmszenen der Kommunisten in dritter Lesung endgütig angenommen. (Mer so sinnlos rabiat wie die steirischen Sozialisten sind die preußischen Kommunisten noch lange nicht.) Die Besatzung wird nicht vermindert. So lautet das entrüstete Dementi der französischen Regierung zu all den Meldungen, die aus der Besprechung zwischen Briand und Guillaumat schon eine halbe Rheinlands- Räumung erhoffen ließen. Ein neuer Besatzungszwischenfall ereHnete sich in Düren

in Westfalen. Dort wurde in der Mittwochnacht ein Zivilist von zwei französischen Soldaten mit dem Revolver bedroht und seiner kleinen Barschaft be raubt. Einer der Wegelagerer wurde sestgenommru uud der französischen Gendarmerie übergeben. In Danzig ist die bürgerliche Regierung gebil det worden. Sie setzt sich zusammen aus Teutfchnatio- üal, Zentrum. Deutschliberale und einer fünfköpfigen Beamtengruppe und verfügt über 62 unter 120 Ab geordneten des Volkstages. Eine Ohrfeige für Stresemann bedeutet

die Aeutze- rung Poineare's gegenüber einer Gruppe elsäsiischer Kausleute, die französische Regierung habe keineswegs die Absicht, das Daargebirt vor Ablauf der Frist des Versailler Vertrages aufzugeben oder an Deutschland zu übertragen. — Nun wird sich Gustav schon einmal die Glatze kratzen müssen. Die Tagung des Femeausschuffes in München schloß mit einer Blamage für den Juden und Exsvartakisten Dr. Lev i. In maßgebenden Kreisen des iLalienifchen General- stabes sollen Befestigungspläne des Etsch

- und E i s a ck t a l e s gegen die österreichische Grenze aus- gearbeitet werden. Tatsache ist einmal, daß italienisch. Offiziere das Gelände am Südausgange des Eisack- und Etschtales bei Bozen wirklich besichtigt haben. Ihre Tätigkeit steht zunächst in unmittelbarem Zu sammenhänge mit der Verlegung des Bahngeleises in dieser Gegend und ist jedenfalls eine vorbedachte Maß nahme zu militärisch-strategischen Zwek- k e n. Strategischer Natur find aber auch andere sicht bare Arbeiten der italienischen Regierung an der österreichischen, bzw

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Der Arbeiter
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Seite 3 von 12
Datum: 16.11.1927
Umfang: 12
Dr. Strefemann weilen derzeit bei der österreichischen Regierung in Wien auf Besuch. Sie sind wie Dr. Marx sagte, als treue Freunde zu treuen Freunden gekommen. Dr. Seipel sprach in seiner Be grüßungsrede u. a.: „Sittliche Werte müssen wieder das Ziel und der Inhalt aller Politik werden, nicht mehr bloß ihr gefälliges Mäntelchen fein. Solange nicht die Rücksicht auf das Ganze und das Vertrauen in den Nachbarn die Grundlage der europäischen Poli tik sind, gibt es keinen wahren Fortschritt der Kultur in Europa

Deutschlands zu schweren Gefängnisstrafen verurteilt. Eine neue Verschwörung gegen die litauische Regie rung wurde jetzt aufgedeckt. 39 Verschwörer wurden verhaftet und ein von ihnen angelegtes Waffenlager ausgehoben. Die russische Regierung hat schwere Geldsorgen. Die Rüstung und die anderen Tscheka-Mätzchen kosten Geld und die geraubten Zarenschätze sind bereits aufge braucht. Nun versuchten sie in der letzten Zeit, in Amerika Anleihen aufzunehmen, was aber vorerst nicht glückte. Sicherlich

werden sich aber auch dort skrupellose Geldmänner finden, die mit Krediten und Anleihen die Sowjetpolitik unterstützen werden. Die größte englische Sorge sei zur Zeit, so erklärte der englische Kriegsminister, wie man den neuen Typ für den Kampfwagen finden könne. — Ausgerechnet einen Tag nach der großen Friedensrede Baldwins im Oberhaus äußert ein Minister solche Sorgen! Muß da nicht auch dem blindwütigsten Pazifisten eine Kerzen- fabrik aufgehen, über diese verlogene „Friedenspoli tik"? Der Finanz-Diktator für Nicaragua

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Der Arbeiter
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Seite 3 von 8
Datum: 31.10.1921
Umfang: 8
waren. Die englischen Eisenwerke erzeugten im Monat August 1921 nur mehr rund 140.000 Tonnen Roheisen gegen 700.000 im August 1920. Die englische Ausfuhr erreichte nicht einmal die Hälfte des Vorjahres, und dabei müssen sich fast jeden Monat zirka 3 Millionen Arbeiter eine Herabsetzung ihrer Löhne ge fallen lassen. Also mit Lohnverminderungen sucht man im reichen England den Handel neu zu beleben, ein ganz untaugliches Mittel. In Amerika sind ganze Industrien still ge legt. Sachverständige sagen ein weiteres

Zeitungen jüngst zu lesen stand, daß in den Vereinigten Staaten derzeit nicht weniger wie 300.000 Spanier auf die Unterstützung der spanischen Regierung warten, die ihnen die Ueberfuhr nach Europa ermöglichen soll, ist dies wyhl der beste Beleg für die fürchterliche Krisis, die jetzt den amerikanischen Wirtschaftskörper erschüttert. Geradezu beängstigende Formen nimmt jetzt die Wirt- schastskrisis in Jt a l i e n an. Die großen schwerindu striellen Unternehmungen, die dort im Laufe des Krieges sozusagen

aus dem Nichts — die Kohle fehlt ganz und das Eisenerz fast völlig — emporschossen, haben Heuer mit Verlustbilanzen abgeschlossen, die bereits den nahen Zusammenbruch erkennen lassen; auch in der Schiffbau- Industrie wirtschaftet man von der Hand in den Mund, d. h. so lange eben die Regierung in Rom Zuschüsse ge währt. Womöglich noch schwerer wird von der Krisis die Textilindustrie betroffen, in der Arbeiterentlassungen und Konkurs an der Tagesordnung sind. Die Zahl der Arbeitslosen, die nach den neuesten Schätzungen

haben. Unser Führer Kunschak über das Baluta-Els; Nationalrat Leopold Kunschak hat in einer Wiener Versammlung eine Rede gehalten, der wir nach dem Berichte der „Rp." folgendes entnehmen: Der Nationalrat in seiner derzeitigen Zusammensetzung ist nunmehr ein volles Jahr an der Arbeit. Die Sozialdemo kraten, immer nur darauf bedacht, die Not unseres Volkes demagogisch für ihre Partei auszufchroten, höhnen bei jed< r Gelegenheit in Versammlungen und Presse über das Ja!.r die „bürgerliche Regierung" und glauben

, die Minderwcrti"- keit dieser Regierung gegenüber der seinerzeitigen Regieren z des Sozialdemokraten Renner mit Hinweisen aus den schlechten Stand der Krone glaubhaft machen zu können. Nun ist der schlechte Stand der Krone leider Tatsache (der Kurs sturz ist übrigens seit der Uebernahme der Finanzverwal tung durch Dr. Gürtler, den ersten christlichsozialen Finanz- minister, bereits zum Stillstand gekommen. D. R.), aber Tatsache ist auch, daß die österreichische Krone, die während des Jahres bürgerlicher

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Der Arbeiter
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Seite 2 von 10
Datum: 08.09.1926
Umfang: 10
wieder begonnen. Auf der Tagesordnung stand der Bericht über den sozialdemokratischen Antrag auf Erhebung der Ministeranklage. Es war beabsichtigt, die Regierung und mit ihr die Mehr heitsparteien in Mißkredit zu bringen. Die Sache ist aber den Genosten gründlich mißlungen. Wie erinner lich, hatte die Negierung vor zwei Monaten, als der Krach der Zentralbank deutscher Sparkassen unmittel bar bevorstand, dieser Bank 62,4 Millionen Schilling gegen spätere Rückzahlung zur Verfügung gestellt

und so die Katastrophe für Hunderte von Spar- instituten und Hunderttausende von kleinen Sparern bintanaehalten. Von dieser Maßnahme konnte wegen der äußersten Kürze der Zeit weder der Oberste Rech nungshof noch der Nationalrat verständigt werden. Die kleinste Verzögerung wäre damals zum Unheil geworden. In solchen Stunden, in denen Gefahr im Verzüge ist, ist nach unserer Verfassung die Regierung ermächtigt, selbständig zu handeln, natürlich gegen nachherige gesetzliche Genehmigung. Die Regierung hat demgemäß

gehandelt und die Katastrophe wurde aufgehalten. Aber da kamen die roten Genossen und die haben sich weidlich geärgert, daß sie bei der Re gierungsberatung nicht „a d a b e i" waren. Sie schrien deshalb Zeter und Mordio und brachten eine Anklage gegen die Regierung ein. Das Ergebnis der Prüfung dieser angeblichen „Gesetzesverletzung" war äußerst kläglich und deshalb hat das Plenum des Na tionalrates den roten Antrag auch abgelehnt. Die Herren Genossen haben sich im Verlaufe der Sitzung

der Länder daran zu vergrößern. Hauptsächlich die Gemeinde Wien wehrt sich gegen die Biersteuereinhebung durch die Länder. Die Ver handlungen darüber gehen unter den Parteien noch fort. Man trachtet jedoch zu einem baldigen Abschluß zu kommen, da das Gesetz bereits am 1. Oktober in Kraft treten sollte. Die Beamtenfrage, die wir vorigesmal als gelöst betrachteten, scheint nicht so ruhig begraben zu wer den. Die Technische Union bereitet der Regierung Schwierigkeiten und auch die Beamtenvertretung des 25er

-Ausfchustes ist mit den Angeboten der Regierung nicht so ganz zufrieden. Nach der Völkerbundtagung in Gens, aus der Bundeskanzler Dr. Ramek auch für die Auszahlung der Notstandsaushilfe an die Beamten eintreten will, werden die Verhandlungen von neuem ausgenommen werden. Am Samstag begab sich Bundeskanzler Dr. Ramek nach Genf zur Völkerbundtagung. Die erste Sitzung des Finanzkomitees begann am Dienstag nachmittags und hatte folgende Punkte zum Gegenstand: 1. Den Gesetzentwurf über die Ausgabe von Schatz

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Der Arbeiter
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Seite 2 von 10
Datum: 20.01.1926
Umfang: 10
schriften und Büchern, ohne daß es Regierung oder Volksvertreter ernsthaft wagten, diesem Treiben durch Gesetze auf das Schärfste entgegen zu treten. Woche für Woche werden in gewissen, leider auch in christlichen Kreisen verbreiteten Blattern Antikon- zeptions- und Abtreibungsmittel fawie Aufklärungs schriften über Vorbeugung und Verhütung der Emp fängnis empfohlen. Wohin soll dies führen? — Wenn wir die Geschichte der Völker, die im Lause der Jahr hunderte groß wurden und wieder untergingen

überwinden. Politische Rundschau. Oesterreich. Die neue Regierung hat sich arn 15. Jänner konsti tuiert. Sie steht wieder unter der Leitung des bis herigen Kanzlers Dr. R a m e k. Ausgetreten sind Fi nanzminister Dr. Ahrer, Außenminister Dr. Mataja und Ackerbauminister Buchinger. alle drei aus politi schen Gründen, nicht airs „Gesundheitsrücksichten", wie gewisse Blätter zu schwefeln beliebten. Der Posten eines Außenministers wurde nicht mehr besetzt, er wird vom Bundeskanzler im Verein mit dem Ressort

chef versehen. Neue Regierungsmitglieder sind: Kollmann Finanzminister und Thaler Ackerbatt minister. Der Kurs der Regierung wird der gleiche bleiben, nur soll eine straffere wirtschaftliche Einstel lung erfolgen. Die Sozialdemokratie wird gegen die neue Regierung kaum ihre ablehnende Haltung ver ändern, sondern sie vermutlich eher noch verschärfen. Es läßt sich nicht leugnen, daß diese Veränderungen im Kabinett Ramek im Zusammenhang mit anderen Erscheinungen eitlen gewissen Sieg der Wiener Rich

tung bedeuten, obwohl der neue Minister Thaler ein erprobter Föderalist ist. Kollmann, der als ein „Kien böck zweiter Auslage" gilt, gibt die Note. Steter- m a r k ist in der Regierung gar nicht mehr vertreten, was aus mehrfachen Gründen zu bedauern ist. Ge wisse Kreise sind der Ansicht, Thaler hätte nur die schwierige Frage der Handelsverträge mit Ungarn zu lösen und könne dann gehen. Hierin wird man sich täuschen. Die westlichen Alpenländer stehen hinter dem aufrechten Tiroler Bauernführer

Entgegenkommen bekunden wird. Das Parlament dürfte kaum vor anfangs Februar. Keineswegs aber in dieser Woche, zusammentreten. Die in Aussicht genommene weitere Herabsetzung des Zinsfußes, der bereits im letzten Halbjahr auf 9 Prozent ermäßigt wurde, muß als der wichtigste Punkt der Erklärung der neuen Regierung bezeichnet werden. Für die rusche Erledigung der Angestelltenverstche- rung sprachen am 14. ds. die Vertreter der nichtsozial demokratischen Organisationen vor. Eine Aussprache mit den Abgeordneten

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Der Arbeiter
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Seite 2 von 10
Datum: 03.02.1926
Umfang: 10
. Ein Erfolg die ser Bestrebungen ist dermalen kaum zu erwarten. Die englische Regierung hat Vertreter von Deutsch land. Frankreich, Belgien und Italien zu einer Ar beitszeitkonferenz nach London eingeladen. Die serbischen Sozialisten haben sich gespalten. Es hat sich eine neue sozialistische Partei gebildet. Die SowseLregierung hat den Metropoliten P e t e r, Nachfolger des berühmten Patriarchen Tichon, ins Ge fängnis geworfen mit der Beschuldigung, daß er anti- bolschewistische Propaganda trieb

von ent scheidender Bedeutung zu werden. Nus die 14 Punkte der Sozialdemokraten hat die Regierung geantwortet und im großen ganzen den schon vorher auch von ihr angestrebten Forderungen zugestimmt. Einige utopistische, agitatorische Forderun- gen wurden abgelehnt. Zwischen der Regierung und den Beamten haben neuerlich Besprechungen wegen Besoldungserhöhung stattgefunden. Ein Resultat ist noch nicht sichtbar. Die österreichische Nationalbank hat nunmehr den Banksatz von 9 auf 8 Prozent herabgesetzt

, daß wir nur wenige Leute mit hohen Pensionen haben. Die Mehrzahl der Pensionisten könnte eine „höhere" Pension wohl ertragen. Ausland Mit knapp 19 Stimmen Mehrheit wurde im Deut schen Reichstag der neuen Regierung das Vertrauen ausgesprochen. Die Sozialdemokraten und Bauern- bündler übten Stimmenthaltung, die Völkischen und die Kommunisten stimmten gegen die Regierung. Im Abslndungsrummel marschieren Vater und Sohn — Sozialist und Kommunist — einträchtig Arm in Arm. Die übrigen sind fast durchwegs der Ansicht

. Zwischen Rußland und China droht ein Krieg aus- zubrechen. An den Grenzen beider Länder werden Truppen zusammengezogcn. Scharfe Maßnahmen gegen den Kommunismus wer den aus A u st r a l i e n gemeldet. Im dortigen Arbei terparlament wurde ein Gesetzentwurf eingebracht, der der Regierung weitgehende Vollmachten für die Be kämpfung des Kommunismus bietet. Der Entwurf sieht die Möglichkeit der Ausweisung solcher Personen vor, die sich an sozialistischen Umtrieben beteiligen. Die Ausweisung

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Der Arbeiter
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Seite 1 von 12
Datum: 17.11.1926
Umfang: 12
haben. Die endgültige Entscheidung soll am kommenden Freitag fallen. Man darf darauf gespannt sein, weil nach den bisherigen Erfahrungen Ueberrafchungen nicht aus geschlossen sind. Die englische Presse hat sich ja oft genug im Sinne der Regierung bemüht, das Ausland über die wahre Stimmung der Bergarbeiter zu täuschen. Und die Lehre für uns? Die Annahme der Vor schläge wäre ein voller Sieg des Großkapitals über die Not von Leuten, die dem schwersten und gefähr lichsten aller Arbeiterberufe obliegen. Weniger Lohn

der Arbeitszeit. Die Arbeiter können sich allem An scheine nach nicht mehr lange halten. Das wissen die Grubenbesitzer gar wohl und deshalb waren sie ve- NrM, durch die Verzögerung der Endverhandlungen lue Leute noch mehr mürbe zu machen. In diesem Be streben wurden sie von der Regierung stets kräftig unterstützt. Baldwin hat sich in diesem Kampfe keine Lorbeeren geholt. Es wäre schon längst seine Pflicht gewesen, auf die rücksichtslosen Großindustriellen einen Truck ausZuüben. Er hat im entscheidenden Moment

und North- Bales. 3. Das Nation alfchiedsgericht soll nur für eine Uebergangszeit von sechs Monaten Gültigkeit haben. 4. Das neue Abkommen wird auf die Dauer von Mindestens drei Jahren abgeschlossen. Tiefe Vorschläge der Regierung bedeuten ein fast i volles Eingehen auf die Wünsche der Herren Gruben besitzer. Für die Arbeiter ist nur die Bestimmung hin sichtlich des Nationalschiedsgerichtes von einigem Borteil. Die Mehrheit der Bergarbeitervertreter soll die Annahme der Vorschläge empfohlen

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Der Arbeiter
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Seite 2 von 10
Datum: 22.07.1924
Umfang: 10
be tonte der Minister, daß durch den Achtstundentag eine Kräftezersplitterung vermieden und sogar eine Erhöhung der Produktion erreicht worden sei. Die gegenwärtige demokratische Regierung in Frank reich wird alles tun, um die Abeiterinteressen zu fördern, und sie ist bereit, das Washingtoner Ab kommen über den Achtstundentag zu ratifizieren, verlangt aber, daß auch in anderen Län dern dieser soziale Fortschritt verwirklicht wird. Auch der Belgier Mertens und der englische Ar beitervertreter brachten

, können aus dieser Debatte einiges lernen. Anlaß zur Debatte gab zunächst die alte Klage, daß das schon im Jahre 1919 in Washington be schlossene Uebereinkommen über den Achtstunden tag bisher von so wenig Staaten offiziell (von sei ten der Regierung) anerkannt und bestätigt wurde. Außerdem befürchten die anderen Staaten, vor allem England, Frankreich und Belgien eine sehr ungünstige Rückwirkung der Arbeitszeitverlänge- rung in Deutschland auf ihre Länder. Nachdem Deutschland nur unter dem Drucke der Entente

kluge, grundsätzliche Gedan ken: „Es ist wichtig, daß die Regierungen erken nen, daß derMenschmitMenschlichkeit behandelt werden muß." Der Vertreter der engli schen Regierung erklärte: „Sobald es die Arbeiten des Unterhauses erlauben, wird sich dieses mit einem Gesetzentwurf befassen zwecks Ratifikation des Achtstundentagabkommens." Er bestritt, daß die Reparationssrage eine Grundlage bilden könne für die Verweigerung der Ausrechterhaltung des Achtstundentages in Deutschland. „Es wäre

und einflußreichste Arbeiter bewegung besitzt, nun auf sozialem Gebiete einen Schritt nach rückwärts tut. Und diesem Eindruck gegenüber wirkten die Ausführungen der deut schen Vertreter geradezu steif und ledern. So ver sicherte der deutsche Regieungsdelegierte Leymann, daß die deutsche Regierung bestrebt sein werde, „aus die Arbeitszeit in den übrigen Ländern in nerhalb der Grenzen der deutschen Lebensinteres sen möglichste Rücksicht zu nehmen". Die Arbeiter vertreter der anderen Ländern ließen

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Der Arbeiter
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Seite 9 von 10
Datum: 06.02.1924
Umfang: 10
Erscheinen wird gebeten. Wie die „Bolkszettung" die Arbeiterbewegung kennt. Von einem Arbeiterführer. Die „VolksZeitung" wie die gesamte sozialdemokra tische Presse widmet der Regierung der englischen Ar beiterpartei einen Leitartikel, in welchem sie, aus diesem Ereignis folgernd, den Fortschritt des Marxismus preist und ihm ein Loblied singt. Nun ist es gewiß ein Ereignis, daß in England die Arbeiterpartei die Regierung übernommen hat. Ja, wir gestehen gerne zu, daß es eine Entwicklung ist, die weit

In ternationalismus. Der englische Arbeiter ist ausnahms los in erster Linie Engländer. Auch die reli giösen Fragen sind ihm nicht Karnpsobjekt, sondern weit gehende Toleranz (Duldsamkeit) ist allgemeiner Grund satz. So sehen wir in der englischen gewählten Vertre- tuny der Arbeiterpartei ja auch elf Priester, die gewählt sin^ Mit einem Worte, alle jene, aus jüdischer Zweck Verfolgung bei uns vorhandenen vaterlandsloscn und religionshassendün Momente und Parteigrundsätze feh len der englischen Arbeiterbewegung

. Die „Volkszeitung", die dies doch wissen muß, soserne ihre Schreiberseelen überhaupt als Kenner der Avbeiter- frage ernst genommen werden wollen, hatten also selbst hier ihren geistigen Stammbaum, den jüdischen Inter nationalismus. nicht verleugnet. Die unleugbaren Erfolge Macdoualds und seiner Anhänger zeigen nur das eine, daß die englische Arbei terpartei sich den tatsächlichen Verhältnissen in England, dem Weltkapitülismus, eben anzupassen sucht und die weitere Entwicklung wird zeigen, daß sich in England

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Der Arbeiter
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Seite 4 von 10
Datum: 03.08.1927
Umfang: 10
aller papierenen Hilfsaktionen noch lange nicht gebannt. In Deutschland hat das Benehmen H ö r f i n g s, des Vorstandes des sozialistischen Reichsbanners, Oester reich gegenüber viel Staub ausgewirbelt. Reichskanzler Marx bedauert die Beschimpfungen der österreichi schen Regierung in dem Beileidstelegramm Hörsings an den durch die Juli-Revolte historisch gewordenen Wiener Schutzbund und hat seinen Austritt aus dem Reichsbanner erklärt. Im Saargebiet herrscht unter der Bergarbeiterschaft infolge

Aufstand ausgebrochen. Die Regierung behauptet, die nötigen Mittel in der Hand zu Habens um der Bewegung Herr zu werden. Die polnische Minderheiten-Politik haben bei den letzten Gemeindewahlen auch die Weißrussen verspürt. Eine Reihe von Gemeindewahlen, bei welchen die Weißrussen infolge ihrer höheren Bevölkerungsziffer eine bedeutende Mehrheit erreicht hatten, wurden für ungültig erklärt. Die Polen scheinen jetzt einigermaßen Angst vor den Russen zu haben, da sie das Urteil gegen Kowerda, dem Mörder

wandern mußten. Die englische Gewerkschaftsvorlage wurde im Ober haus angenommen und wird durch die Unterschrift des Königs in den nächsten Tagen Gesetzeskraft erlangen. — Eine sehr interessante Rede hielt im Unterhaus der englische Handelsminister, der die Frage des englischen Handels in den schwärzesten Tönen schilderte. In dem ehemals deutschen Tsingtau, wo so viel deut scher Schweiß und deutsches Blut geflossen ist, raufen sich jetzt die Chinesen und Japaner. Es ist bereits zu regelrechten Kämpfen

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Der Arbeiter
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Seite 3 von 10
Datum: 12.09.1928
Umfang: 10
schwerlich an dre Friedensidee der englischen Regierung glauben. Mt Bezug auf die Ar- bertslosensrage schlug der Redner eine allgemeine Her absetzung der Arbeitszeit vor, sowie die Gründung von landwirtschaftlichen Kolonien in England, was um so leichter möglich sei, als Zwei Millionen Acres Land in England unbebaut seien. Ferner nahm der Kongreß eine Entschließung an, wonach die nationale Gewerk schaft der Seeleute pon der Mitgliedschaft ausgeschlos sen wird. Es wurde u. a. über die Frage des Jndu

auch in Damaskus eingeführt werden. Von nun ab sollen die Väter ihren Töchtern eine Mit gift geben und nicht die Männer für den Besitz der Tochter zahlen. Ein Clown als Konvertit. Der berühmte englische Clown John Crail, auf der Bühne unter dem Namen „Marttnete" bekannt, wurde vom Erzbischof von San tiago getauft, nachdem er vorgängig den katholischen Unterricht durch einen Psarrgeistlichen genoffen hatte. John Crail. der erst 40 Jahre alt ist, ist schwer er krankt, und es wurde ihm auch die heilige Kommu nion

Honan, wo die Herrschaft der Ran- kinger Regierung ohnehin recht wenig gefestigt ist, haben kommunistische Banden begüterte Chinesen er mordet und von den Missionären Lösegeld für den Apostolischen Präfekten gefordert. Er befand sich etwa drei Wochen in der Gefangenschaft, doch wurde das Löfegeld nicht aufgebracht. Es wurde auch mitgeteilt, daß die Kommunisten dem Prälaten zuerst eine Hand abhackten und davon an die Katholiken die Mitteilung machten, um einen Druck auf die Bezahlung des Löse geldes

auszuüben. Schließlich wurde er ermordet. Es ist dies Mons. F r o e w i s, ein gebürtiger Oesterrei- cher, der sich seit sechs Jahren an der Spitze dieser blü henden Mission mit etwa 10.000 Gläubigen befand. Humor eines Einbrechers. Die Engländer sind we gen ihres Humors bekannt und es ist daher nicht zu verwundern, daß englische Einbrecher dann und wann beweisen, daß auch sie diese nationale Eigenschaft be sitzen. Dieser Tage war nun ein Einbrecher in London in eine Wohnung, die dem Äußeren

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Der Arbeiter
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Seite 3 von 8
Datum: 17.08.1927
Umfang: 8
, indem sie glauben, alles besser zu wissen, indem sie nicht die richtige Zeit, die richtige Stunde wollen abwarten können, bis man mit anderen Methoden wird kämpfen und arbeiten können. Laßt euch von ihnen nicht verführen, nicht stören!" Deutschland und Ausland. Eine „fühlbare Verminderung der Befatzungstrup- pen" wünscht — nach einer Havas-Meldung — die englische Regierung. Sie sei bereit, auch, unabhängig vom französischen Entschluß, einen Teil der Truppen Zurückzuziehen. Wie weit sich dies bewahrheiten

. Es muß zwar anerkannt werden, daß von Seiten der Bun desregierung in den letzten Jahren verhältnismä ßig viel zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit ge tan wurde. (Die produktive Arbeitslosenfürsorge des Bundes ist um ein vielfaches ausgiebiger als jene der Gemeinde Wien. Im ersten halben Jahr 1927 hat die Regierung allein 93 Millionen Schil ling — also nahezu 1 Billion Kronen — für Inve stitionen (Anschaffungen) ausgegeben.) Aber das Gebot der Stunde verlangt wohl noch größere Auf wendungen. Schafft

hat die italienische Regierung abschreiben lasten, da sie umsonst hie Auslieferung be gehrte, heute braucht sie die Verweigerung nicht mehr zu bedauern." Die ZnbWuMstdüg des Rerchsbundes der katho lisch-deutschen Zagend ^PerrsiHe nahm einen grotzar- trtzerr Verlauf. Am Feftzuge nahmen rund 25.000 Iung- männer teil. (Einen kurzen Bericht über die Tagung können wir aus technischen Gründen erst in nächster Nummer bringen.) Die Stubaier Burschen, die in ihrer schmucken Hirolertracht und mit eigener Musik Dr Tagung

der Mongolei an China einsetz ten, wurden von der Tscheka zum Tode verurteilt. Die beiden VizebürgermLister der bulgarischen Hauptstadt Sofia, Buranow und Antonow, wurden unter dem Verdachte der Bestechlichkeit und des Miß brauches der Amtsgewalt verhaftet. Am Balkan rührt sich wieder etwas. In Griechen land haben die Monarchisten die Koalition gesprengt und die Regierung zum Rücktritt gezwungen. — In Rumänien verhaftete man mehrere Offiziere, die in nerhalb der Armee für die Rückkehr Carols Stim mung

machten. Zn Porchrga! ist während der Feiertage wieder ein mal eine Revolution ausgebrochen, die siebzehnte seit zwanzig Jahren. Die Regierung ist des neuen Put- fches, der auf Unstimmigkeiten im Kabinett selbst zu- ruckzuführen ist, rasch Herr geworden. Sie verkündet, die Armee sei fest in ihrer Hand. Der bekannte Vizepräsident und General Dawes möchte gern Coolidges Nachfolger werden. Man be ginnt bereits für ihn mächtig Stimmung zu machen. General Dawes ist bekanntlich der Schöpfer

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