waren. Die englischen Eisenwerke erzeugten im Monat August 1921 nur mehr rund 140.000 Tonnen Roheisen gegen 700.000 im August 1920. Die englische Ausfuhr erreichte nicht einmal die Hälfte des Vorjahres, und dabei müssen sich fast jeden Monat zirka 3 Millionen Arbeiter eine Herabsetzung ihrer Löhne ge fallen lassen. Also mit Lohnverminderungen sucht man im reichen England den Handel neu zu beleben, ein ganz untaugliches Mittel. In Amerika sind ganze Industrien still ge legt. Sachverständige sagen ein weiteres
Zeitungen jüngst zu lesen stand, daß in den Vereinigten Staaten derzeit nicht weniger wie 300.000 Spanier auf die Unterstützung der spanischen Regierung warten, die ihnen die Ueberfuhr nach Europa ermöglichen soll, ist dies wyhl der beste Beleg für die fürchterliche Krisis, die jetzt den amerikanischen Wirtschaftskörper erschüttert. Geradezu beängstigende Formen nimmt jetzt die Wirt- schastskrisis in Jt a l i e n an. Die großen schwerindu striellen Unternehmungen, die dort im Laufe des Krieges sozusagen
aus dem Nichts — die Kohle fehlt ganz und das Eisenerz fast völlig — emporschossen, haben Heuer mit Verlustbilanzen abgeschlossen, die bereits den nahen Zusammenbruch erkennen lassen; auch in der Schiffbau- Industrie wirtschaftet man von der Hand in den Mund, d. h. so lange eben die Regierung in Rom Zuschüsse ge währt. Womöglich noch schwerer wird von der Krisis die Textilindustrie betroffen, in der Arbeiterentlassungen und Konkurs an der Tagesordnung sind. Die Zahl der Arbeitslosen, die nach den neuesten Schätzungen
haben. Unser Führer Kunschak über das Baluta-Els; Nationalrat Leopold Kunschak hat in einer Wiener Versammlung eine Rede gehalten, der wir nach dem Berichte der „Rp." folgendes entnehmen: Der Nationalrat in seiner derzeitigen Zusammensetzung ist nunmehr ein volles Jahr an der Arbeit. Die Sozialdemo kraten, immer nur darauf bedacht, die Not unseres Volkes demagogisch für ihre Partei auszufchroten, höhnen bei jed< r Gelegenheit in Versammlungen und Presse über das Ja!.r die „bürgerliche Regierung" und glauben
, die Minderwcrti"- keit dieser Regierung gegenüber der seinerzeitigen Regieren z des Sozialdemokraten Renner mit Hinweisen aus den schlechten Stand der Krone glaubhaft machen zu können. Nun ist der schlechte Stand der Krone leider Tatsache (der Kurs sturz ist übrigens seit der Uebernahme der Finanzverwal tung durch Dr. Gürtler, den ersten christlichsozialen Finanz- minister, bereits zum Stillstand gekommen. D. R.), aber Tatsache ist auch, daß die österreichische Krone, die während des Jahres bürgerlicher