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Der Arbeiter
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Seite 8 von 12
Datum: 26.11.1930
Umfang: 12
hatte sich in seiner Bedrängnis schon an den Vorsteher und den Pfarrer gewandt; beide aber konnten ihm keine befriedigende Auskunft geben. Der Fall war selten und sehr schwieriger Natur. Wenn we nigstens das eine der Zwillinge ein Mädchen gewesen wäre, aber beides Buben, das machte die Sache kom pliziert. Kurz, der Hornbacher fand keinen Ausweg, so viel er auch nachlachte und nachgrübelte. Einmal hatte er seine Buben gefragt, wie sie sich denn die Nachfolge dachten, da antworteten ihm beide achselzuckend: „Väter, das müßt

, die Jüngste im Haus, soll die Karten auf- schlagen. Wer die Herzaß bekommt, der mutz heiraten. Ist es dir recht?" „Mach's kurz!" Kaspar ging zur Türe, öffnete sie und rief in die Küche hinaus: „Lena, komm!" Das Mädchen folgte dem Rufe gleich. Es war ein et wa siebzehnjähriges, hochaufgeschossenes und sommer sprossiges Ding, die jüngste Magd vom Hornbacherhofe. Kaspar gab ihr das Kartenspiel. „Aufgepaßt", sprach er erklärend, „jetzt gibst du die Karten, immer eine mir, eine dem Melchior, bis ich halt rufe

, wallfahrte für schwerbedrängte Nebenmen schen, die selbst keine Zeit dazu batten, nach allen nur denkbaren Gnadenorten um billige Taxe, vermittelte Heiraten, verstand das Kartenschlagen, wußte alle Neuigkeiten, oft schon bevor sie geschahen, und ver diente dabei genug, um ihren Lebensunterhalt zu be streiten. Die Nann', die strickend im Ofenwinkel faß, sah er staunt über ihre Hornbrille hinweg, als mrderen Ta- ßes gegen Abend plötzlich der Horn'iacher Kaspar in ihr Zimmer trat, kurz grützte

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