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Der Arbeiter
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Seite 1 von 10
Datum: 01.02.1922
Umfang: 10
Maxtnrlltau-. \ idratze 9.2 SLvü. - RevaNIonefchluK : Montag abends Nr. 4 ü£ühS£ 1. Februar 1922 18. Jahrgang I Vapit Benedik. XV. +. | Am 22. Jänner wurde Papst Benedikt XV. nach viertägiger Krankheit, erst 67 Jahre alt. unserer Kirche und der ganzen Menschheit durch den Tod entrissen. D 2 r V a ter gestorben! Ein solcher Ruf ist wohl für- jede gute Familie die erschütternste Nach richt. die es geben kann. Die katholische Christen heit hat ihren Vater verloren. Und welchen Vater! Papst Benedikt XV. mar

für. die Chri stenheit, ja für die ganze Welt ein Vater, wie er edler und liebevoller nicht gedacht werden kann. Benedikt XV. machte seinem Namen: der Geseg nete, alle Ehre. Werke der Liebe und des Erbar mens begleiten den Weg seines leider ach so kurzen Pontifikates Und so plötzlich wurde er uns ent rissen, daß noch am Todestage in den Zeitungen von den allerneuesten Beweisen seines väterlichen Herzens zu lesen war. Der verstorbene Papst ver einigte in seiner Person die politische Klugheit und die soziale

Einsicht eines Leo XIII. mit dem glü henden Seeleneifer und der Apostelliebe eines Pius X. Nur siebeneinhalb Jahre leitete er die Weltkirche des hl. Petrus, aber sein Wirken bleibt in den Herzen der Völker eingegraben für alle Zeiten. • Benedikt XV. war ein Vater des Frie dens. Vom ersten Tage seines Pontifikates an war er bemüht, die Flammen des Weltkrieges zu löschen. Kein Mittel ließ er unversucht, um die Völker zum Frieden zu bringen. Wenn auch sein Rat bei den vielfach freimaurerischen Staatslen

- kern kein Gehör fand, fo ist doch heute fast alle Welt überzeugt davon, daß die päpstlichen Frie densbemühungen imstande gewesen wären, den Weltkrieg früher und so zu beendigen, daß aus ihm nicht neue Kriege entstehen könnten. Sein unparteiisches, kluges Verhalten gegen die einzel nen kriegführenden Völker und Nationen hat auch der katholischen Kirche Ruhm und neues An sehen gebracht. Benedikt XV. sah den Niedergang der russischen Kirche und den Zusammenbruch des nur auf weltliche Kaisermacht

sich stützenden Protestantismus. Die katholische Kirche aber wurde unter seiner Leitung und Führung eine nwralische Macht, vor der heute auch die grimmig sten Gegner Achtung und Respekt haben müssen. Bei allen seinen Friedensbemühungen vergaß Benedikt XV. aber auch nicht, das Programm seines Vorgängers: Alles in Christo zu erneuern. Er wußte nur zu gut, daß es ohne Christus, den ewigen Friedensfürsten, keinen Völkerfrieden und keine dauernde Wohlfahrt geben Kann. Benedikt XV. war ein Vater der Inva liden

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Der Arbeiter
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Seite 10 von 12
Datum: 04.02.1931
Umfang: 12
, so daß man sich vor sich selbst ein wenig schämt und dann regt sich ein lum- piges Gefühl im Innern, das man gerne wieder los sein möchte. Wer von den chrisllichen Arbeitern und wohl von der Arbeiterschaft, ja von der Bevölkerung in ganz Dorn birn herum kannte nicht den vor guter Jahresfrist von uns gegangenen „Lodgars Benedikt" kurz Benedikt genannt. Was hat sich der in 50 Jahren in der Fabrik abgerackert, was ist der nicht in den freien Stunden und Feiertags noch gelaufen, gesprungen und gehastet mit Schriften, Kalendern, Zeitungen

und in Besorgung von Einzügen aller Art? Und als er alt und gebrechlich war, mutzte er noch zur Fabrik hatschen, bis er ganz zusammenbrach. Zu was soll ein Ar beiter auch früher aufhören können? Wenn er nicht mehr zurecht kommt, soll er krank werden und den Krankensold beziehen und wenn diese Frist endet, dann soll er sich hin legen und sterben — pünktlich und verläßlich wie er immer war — hat Benedikt auch das getan. — Dieser Brave brachte mir auch allwöchentlich dre Zeitung, den »Arbei ter"; nie

war er verdrossen, immer freundlich, wenn auch müde, und immer mutzte er etwas, was gerade gang und f läbe war und machte gerne einen Plausch — und konnte ogar sehr zuvorkommend sein Ich hatte den alten Gesellen recht gerne. Da einmal, weiß der Kuckuck, welcher Teufel mich reiten mochte, war ich mit Benedikt kurz angebunden, als er den „Arbeiter" brachte uird den Bezugspreis wieder einheben wollte: ich stellte mit kargen, jedenfalls unfreund lichen Worten die Zeitung ab und bezahlte nicht mehr. Bene dikt sah

mich mit seinen treuen Augen verdutzt, fast er schrocken an und fragte — was seist? (was sagst) in sol chen Situationen hörte er schlecht; ich wiederholte unwirsch und Benedikt meinte fast etwas betrübt — a s i sch t D'r d o nit ernscht? — Ich beharrte auf meiner Weigerung und er . ging; er würgte und drückte noch an einer Entgegnung, aber er war schon auf der Stiege als seine letzten Worte mich erreichten: „Nünt für unguot, Hanserg!" (Nichts für ungut, Hansjörgl). Kaum war der Mann draußen im Dun kel verschwunden

ordentlich und weil ich zu feige war, das meiner Ehehälfte einzustehen — so übernahm mich erst recht so ein ekelhaft lumpiges Gefühl über mein einge bildetes, unbegründetes Handeln; ich hatte meinen liebge wonnenen „Arbeiter" vor die Tür gestellt, dem alten, mit der Arbeitersache so überzeugt verbundenen Benedikt eine herzlose, herbe Enttäuschung zugefügt — ja vielleicht sogar eine Kränkung ihm angetan — und wußte selbst nicht recht warum. Lumpiges Gefühl! Nach langen Monaten kam mir Benedikt unterwegs

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Der Arbeiter
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Seite 6 von 10
Datum: 04.11.1925
Umfang: 10
4 Pater Benedikt. Wad) einer wahren Begebenheit erzählt von H. Wolf. Kaum hatte Pater Benedikt den Hausflur betreten, als mehrere Männer, die Treppe herunterkommend, ihm entgegentraten. und er unter den selben die Physiognomie jenes Mannes erkannte, den er aller dings nur beim fahlen Schein einer vom November- nebel verdüsterten Laterne gesehen, dessen Züge sich aber seinem Gedächtnis tief emgeprägt hatten. Es war Paul Hutter, den er trotz des gänzlich veränderten Ausdruckes seiner Miene gleich

erkannte. Hatte ge stern Erbitterung und Verzweiflung aus seinem Antlitz gesprochen, so sah es heute freudig-verklärt aus. Aber auch der Arbeiter hatte Pater Benedikt er kannt und mit ehrerbietigem Gruß auf ihn zueilend, sagte er mit tiefbewegter Stimme: „Hochwürden, Gottes Barmherzigkeit hat sich wun derbar an mir erwiesen — sie hat mich von Sünde und Elend gerettet. Die Frau, die ich gestern noch ihrer Hartherzigkeit wegen angeklagt, hat als Enge! gegen uns gehandelt. Der reichen Unterstützung

der Frau unseres Fabriksherrn verdanken wir es, daß wir bis zur Wiederaufnahme des Betriebes vor Not und Elend gesichert sind." „So ist mein Vertrauen auf das gute Herz der jun gen Frau nicht getäuscht worden," rief Pater Benedikt hocherfreut. „Lassen mich Hochwürden alles erzählen," bat Paul, der. während feine Gefährten das Haus verlassen hatten, allein mit dem Priester zurückgeblieben war, „ich habe Frau Born verleumdet, ich will auch fetzt der erste sein, der ihr Lob verkündigt. Ich hatte heute

von eurer Notlage, ihren Schmuck verkauft und die Summe, die sie dafür erhielt, zur Verwendung unter euch bestimmt. Der Ertrag ist so bedeutend, datz ihr auf diese Weise, bis die Arbeit wieder begonnen werden kann, keine Not zu lckden braucht." „Das ist schön, das ist wahrhaft christlich gehandelt," rief Pater Benedikt, „sie hat ein Opfer gebracht, um ihre notleidenden Nächsten zu unterstützen." „Und ich habe sie geschmäht, sie kalt und herzlos genannt," rief Paul, der noch so erregt war, daß er die Tränen

nicht Zurückzuhalten vermochte. „Das soll Sie lehren, sünftig nicht vorschnell nach dem Scheine zu urteilen," sagte Pater Benedikt. „Nachdem Gottes Gütte sich Ihnen so barmherzig er- wiesen, werden Sie sich nicht mehr eines solchen siind- haften Kleinmutes schuldig machen, nicht mehr den bösen Einflüsterungen jener Menschen Gehör schen ken, die Sie in den Besitzenden und Reichen nur Feinde und Unterdrücker erblicken lassen, sondern in ihnen Brüder und Schwestern sehen, mit denen Sie einem gemeinsamen Ziele

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Der Arbeiter
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Seite 6 von 10
Datum: 07.10.1925
Umfang: 10
Seit» m. Der Bergfried. 3tr. 40. 1 Pater BenedM. Rach einer wahren Begebenheit erzählt von H. Wolf. Es war eine düstere Novembernacht, der Stegen rie- Jelte leider aber unaufhaltsam nieder und dichte Wol- ' Ken verschleierten den Mond. Der Boden war von dem vorangegangenen Regentage ganz durchweicht und der einsame Wanderer, der hier in Nacht und Nebel ging, mußte die Gegend genau kennen, um den Weg nicht zu verfehlen. Leider war Pater Benedikt nie zu vor diesen Weg gegangen. Als er am Morgen

durch das, was er heute erlebt, auf das peinlichste angegriffen; er war Zeuge eines surchtbaren Todeskampfes gewesen, die gräßlichere Seelenqualen, welche den Sterbenden mit unmittel barer Angst vor dem Tode erfüllten, hatten des Prie sters Aufgabe, Trost und Beruhigung zu gewähren, zu einer äußerst schwierigen gemacht. Es war ihm gelun gen; der reuige Sünder entschlief im Vertrauen auf Gottes unendliche Barmherzigkeit ruhig in seinen Armen, aber noch zitterte in Pater Benedikt jeder Nerv von der durchgemachten

zu entfernen, völlig entmutigend aus ihn wirkte. Da ließen sich plötzlich durch die Stille der Nacht nahende Mannertritte vernehmen und gleich darauf tauchte auch die Gestalt eines Mannes auf. Pater Benedikt rief den Herannahenden an und bat ihn, ihm den Weg nach dem Kloster in K. zu weifen. „Da ists noch weit hin," versetzte der andere, „da mich aber mein Weg ebenfalls dorthin führt, fo kön nen Sie mit mir gehen." Pater Benedikt nahm diesen Vorschlag dankbar an. Mußte er es auch als einen Glücksfall

Stellung einnimmt, ihren Feind und Unterdrücker er blicken. Die schrecklichen Szenen, die Pater Benedikt heute an einen: Sterbelager durchlebt, mahnten ihn, mit verdoppeltem Eifer alles anfzubieten, um eine verdüsterte Seele durch den Strahl des göttlichen Lich tes zu erleuchten. „Sie haben jetzt keinen Verdienst," begann der Priester nach einer Pause von neuem, „und ist auch keine Aussicht vorhanden, daß Sie bald wieder einen bekommen?" „Keine," erwiderte der andere kurz und trocken. „Das wäre schlimm

," meinte Pater Benedikt, „aber Gott wird Ihnen helfen, wenn Sie nur recht aufrichtig zu ihm beten und Ihre Pflicht tun." Ein kurzes höhnisches Lachen war des Mannes Antwort; der Pater aber tat, als hätte er es nicht ge hört und fuhr in seiner Rede fort. „Gewiß, Gott der Herr verläßt die Seinen nicht," sagte er, „die armer: kurzsichtigen Menschen meinen nur oft, wenn die Hilfe nicht gleich da ist, sie seien ver lassen, wenden sich von ihm und stürzen sich dann erst selbst in ihr Verderben

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Der Arbeiter
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Seite 1 von 10
Datum: 27.02.1929
Umfang: 10
Spital die Leiche eines armen, aber hoch verdienten und hochachtbaren Mannes geholt und auf dem Friedhof von Hatlerdorf zur ewigen Ruhe ge bettet: unseren lieben Benedikt H ä m m e r l e von der Hinterachmühle. Er, der es trotz 60jähriger angestreng ter Arbeit nie zu einem eigenen Heim bringen konnte, mußte froh sein, daß er seine letzten, von Herzschwäche und Asthma (infolge Ueberanstrengung) geplagten Mo nate im Spital seiner Heimatsgemeinde verbringen bannte. Das Allerslos unseres Benedikt

ist charakteri stisch für den Lebensabend so vieler hochbetagter Ar beiter und Arbeiterinnen, wenn sie sich nicht auf die Schultern erwachsener Söhne oder Töchter stützen bannen. Benedikt Hämmerle hat es verdient, daß ihm auch die christliche Presse einen Kranz auf den frischen .Grabeshüge! lege und daß sein Lebensbild so mancher Vertrauensperson unserer christlichen Vereine und un serer Partei zur Nachahmung in Erinnerung gerufen werde. B. Hämmerle war ein echter Dornbirner aus dem Arbeiterstande. Schon

so manchen Winter sich mit dem Aufgebot aller Kräfte hineinschleppen mußte. Aus die letzten Jahre nahm auch sein Lohn immer wieder ab, und unser Benedikt konnte es gar nicht begreifen, daß, je länger man einer Firma diente, und je älter man bei der Arbeit wurde, der Lohn anstatt zunahm, wie bei den übrigen Arbeitern, immer mehr schrumpfte. Er trug es sogar der Gewerkschaft nach, daß sie an diesem Unrecht nichts zu ändern vermochte. Allen Er klärungsversuchen, daß die Industrie

Benedikt Hämmerle, so lange er lebte, war. In erster Linie müssen wir da der Verdienste geden ken, die dieser Arbeitsmann sich um das Emporblühen des Dornbirner Kneipyvereines erworben hat. Hämmerle war der verdienteste Kolporteur des Kneippvereines. Durch volle 20 Jahre vertrug er mo natlich an 200 Mitglieder das Kneippblatt im ganzen Stadtbereich. Er ließ sich dieses Ehrenamt von nie manden kürzen. Selbstverständlich gab es keinen Kneippausflug, bei dem er nicht als erfahrener Kräu tersucher

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Der Arbeiter
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Seite 1 von 4
Datum: 20.09.1917
Umfang: 4
des Friedens. Als -aut 3. September 19.14 durch des All mächtigen. Willen Benedikt XV. zum Papste ge wählt wurde, schrieben wir:: „Nomen est omen", Beiredictus, der Gesegnete, wird den Segen über alle Völker der Erde bringen, und siehe da, seit seinem Regierungsantritt war der Heilige Vater 'bemüht- .für den Frieden zu wirken und in gleicher Weise für alle seine Untertanen, welche, über den ganzen Erdball zerstreut, sich in unsag barer! Kämpfen befehden und bekriegen, den Frie den herboizufülnen

. Wie ein Stein, der von unaufhörlichen Wassertropsen endlich ausgehöhlt wird, so war Papst Benedikt bemüht, den Stein des Hasses zu durchbohren und alle kriegführenden Nationen dem Segen des Friedens näherzubringen. Wenn auch seine letzte Friedensnote noch nicht be- antwortet wurde, so denkt man allerorts nach, in welcher Weise man die Streitart vergraben könnte, damit dieser alles verheerende Karn Pr treuen Verbündeten, die mit uns gekämpft und gesiegt, durch die beredten Worte Kaiser Wil helms, Bethmann

-Hollwegs und seines Nach folgers Dr. Michaelis zur Genüge den Wunsch eines ehrenvollen Friedens betont, so daß die Ementeregierre nicht mehr sich nach Rigas Ein nahme auf Rußlarrds Macht stützen, um den Krieg weiter zu führen und den fehr hypothe tischen Sieg ihren verblendeten Völkern weiter vorschwindeln können. Papst Benedikt XV. arbeitet unermüdlich an serneM ^riedenswerk, das gewiß von Erfolg ge krönt Min wird. Nicht in Stockholm wird die Fried'enZhalme reifen, sondern die Friedenstaube

mit Benedikt dem Fünfzehnten und deshalb wird auch der Er folg nicht ausblesben. .Ebenso, haben unsere D!e Antwortnote der deutschen Regierung an den Vapft ist bereits abgegangen und am Sonn tag 'oll her Wortlaut der Oeffentlichkeit über geben werden. Ans der Zustimmung des Siebe ner -Ausschußes zu dieser Note will man schließen, daß Deutschland sich bereit erklärt, auf Grund der Vorschläge des Papftis in die Friedensver- ' Handlungen einzutreten. iDie Alldeutschen, die für einen Eroberungsfvie^n schwärmen

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Der Arbeiter
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Seite 6 von 10
Datum: 28.10.1925
Umfang: 10
&eite 170. Tee »etgfrieb. Nr. 43 . 3 Pater Benedikt. Nach einer wahren Begebenheit erzählt von H. Wolf. Als Albert nach dem Brande Keine Veränderung in seinem Haushalt anordnete, führte Melanie diesen in derselben Weise wie bisher fort, ohne zu ahnen, welche Qual sie damit dem empfindlichen Gatten bereitete. Er Kannte Melanie immer noch zu wenig, um zu wis- sen, daß die nun notwendig gewordenen Einschrän kungen ihr kein großes Opfer kosten würden und konnte nicht vergessen

in vollem Staate eintrat; sie war, wie Paul Hutter, der unglückliche Arbeiter, dessen Begegnung mit Pater Benedikt wir geschildert, er zählte. als Patin bei einer Taufe gewesen. Der Perlen- und Brillantenschmuck, dessen Anblick ihn so erbit terte, war ein Erbstücke von Melanies Großmutter und die junge Frau, die eigentliche Sachlage nicht ahnend, prahlte mit dem Schmuck nicht in grausamer Eitelkeit, sondern meinte, zu einer so heiligen Hand lung nicht festlich genug geschmückt

erweckt. Auf Melanies Wunsch fuhr Albert noch am selben Tage nach der Stadt, um ihren Schmuck dort zu ver kaufen. — „Gott gebe," sagte er, indem er die Gattin mit tiefer Bewegung in die Arme schloß, „daß dein Wohltun uns zum Segen gereiche und ich dereinst im stande sein möchte, dich aufs neue mit Perlen und Brillanten zu schmücken." 3. Pater Benedikt war ermüdet von der langen nächt lichen Wanderung und angegriffen von allem, was er erlebt, in das Kloster gelangt. Doch suchte

Schritte ihn nicht wieder zu demselben führten. „Dem Manne muß geholfen werden," sagte sich Pa ter Benedikt, „und nicht nur ihm, auch den anderen Fabriksarbeitern soll eine Unterstützung zuteil wer den." Die eigenen Mittel des guten Paters hätten freilich dazu nicht ausgereicht, doch kannte er viele und wohlhabende Menschen, die er airffordern wollte, den Nr. 43. a«t VetiilcUb. <Sette 171. ' Notleidenden beizustehen. Auch Frau Born hatte er als Mädchen gekannt und stets eine gute Meinung von ihr gehabt

Bahn gebra chen und wo es vor kurzem noch so düster und trost los ausgesehen, da glitzerte und flimmerte nun alles vom goldenen Lichte der Sonne umflossen. — „Viel leicht." dachte Pater Benedikt, „ist auch in der Seele des armen Arbeiters eine solche Wandlung vorgegan gen, vielleicht sind auch dort oie Nebel gewichen vor dem Lichtstrahl der göttlichen Barmherzigkeit. Der Anblick des verwüsteten Fabriksgebäudes stimmte nicht zu der freundlichen Winterlandschaft und seufzend richtete der Priester

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Der Arbeiter
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Seite 4 von 8
Datum: 02.09.1920
Umfang: 8
stammen und daß es ihm nach Prüfung aller Angaben schwer falle, ihnen auch wirklich Glauben zu schenken. Von Papst B o n i f a z VII., den die „Volkszei tung" merkwürdigerweise elf Jahre regieren läßt, ist allerdings erwiesen, daß er als Kardinal Franko mit Hilfe anderer den Papst Benedikt VI. in der Engelsburg erdrosseln ließ und sich selbst auf den päpstlichen Stuhl erhob. Er konnte sich aber nicht lange halten und kehrte erst 984 wieder nach Rom zurück, wo er allerdings durch vier Monate hindurch

ein wahres Schreckensregiment führte. Er gehört zur Klasse der sogenannten G e g e n p ä p st e, kann also nicht als rechtmäßiger Papst bezeichnet wer den. Es fällt gewiß niemand ein, diesen Mann, den Mörder zweier Päpste, irgend zu verteidigen. Was aber die „Volkszeitung" außer dem tatsäch lichen Raub am Kirchenvermögen über seinen sittli chen Lebenswandel sonst noch andeutet, ist geschicht lich nicht verbürgt. Benedikt IX. kam nicht mit zwölf Jahren, sondern als 18jähiger Jüngling auf den Papst stuhl

. Da er nur durch die Machinationen seines Vaters Alberich, der als Konsul von Rom die ganze Adelsclique der Stadt hinter sich hatte, zur päpst lichen Würde gelangte, war er bei Volk und Klerus sehr unbeliebt. Die Römer urteilten selbst, daß ihm eher die Rute als die Tiara gebührt hätte. Die „Volkszeitung" weiß allerdings zu berichten, daß Benedikt IX. schon mit 14 Jahren alle Laster seiner Vorgänger in sich vereinigt hätte und daß er auch nach der Abdankung sein Lasterleben weitergesührt habe. Hierüber gehen aber die Berichte

wieder sehr auseinander. Nach den einen soll Benedikt IX. tn das Kloster Crotta Ferrata bei Frascati sich zu rückgezogen haben und dort als reumütiger Büßer- gestorben sein. Eine aufgelegte Geschtchtslüge bedeuten die An gaben der „Volkszeitnng" über Innozenz IV. Das einzig Wahre daran ist lediglich die Tatsache, daß Innozenz vor den Verfolgungen Kaiser Frie drichs II. flüchten mußte. Kaiser Friedrich II. war bekanntlich von einem Vorgänger Jnnozenz's mit dem Kirchenbann belegt worden. Die Kämpfe Kai ser Friedrichs

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Der Arbeiter
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Seite 1 von 8
Datum: 14.04.1921
Umfang: 8
an die echte und unver siegbare Quelle des Wahren. Guten und Ge- ressten. Christus und zur Kirche auf sich wir ken lassen. Alle diese ringenden Seelen emp fiehlt der Papst der m8chtigsten Hilfe des hl. Josef, und die schwere soziale Krise, di« mir durchwachen, die schwerste, die die Welt je gesehen, hat ihn veranlaßt, die katho lische Kirche aufs neue unter die besonders Qbhul 'cht.es zu stellen. Alle bisherigen Erlasse Benedikt XV.. öis Friedensenzyklika an die Völker, die Briefe an die Bischöfe

von Bergamo und an den Episkopat Venetiens, das Notu proprio mm 25. Juli beziehen sich auf die traurigen Fol. gen, die der moderne Materialist m u s für die Welt im Gefolge hat und von denen sie sich nur durch die Erneuerung im Geiste Christi retten kann. Wie ein Arzt, der feiner Sache sicher ist. legt Benedikt XV, ohne Zögern die Sonde an die Wurzel des Uebels, an den Materialis mus, den das Motn prorlo jene „große Pest des Jahrhunderts" nennt, die schon vor dem Kriege die Völker angesteckt

. An Josef sollen wir lernen, di« vergänglichen Dinge im Lichte der ewigen Güter und der hinmüischen Belohnung W sehen und zu gebrauchen. Der Papst zitiert sodann in diesem Zusammenhang die Wort« Leo XIII. in der Enzyklika „Kerum nova- rum" an die Arbeiter, mit denen das Recht auf Besserung ihrer materiellen Lage aner kannt. zugleich aber auch vor der g e w a l famen Verfolgung dieses Zieles gewarnt wird. Benedikt XV. verurteilt damit neuer dings die Aufforderung zum „Klaffenkanwf

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Der Arbeiter
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Seite 6 von 10
Datum: 14.10.1925
Umfang: 10
Seite 162. Der Bergfried. Nr. 41. Pater Benedikt. Noch einer wahren Begebenheit erzählt von H. Wolf. „Sagte er das wirklich," unterbrach der Fabriks arbeiter den Priester mit fast ausschreiendem Tone, indem er seine Hand ergriff und ihn zwang, stehen zu bleiben. „Das waren feine Worte," versetzte Pater Benedikt, „und sollte ich hundert Jahre alt werden, wie könnte ich den Ton, mit welchem er dies sagte, wie die surcht- bare Aufregung, die aus feinem vor Schmerz verzerr ten Antlitz sprach

von der Erinnerung daran, schwieg der Geistliche; die Hand des Fabriksarbeiters lag zitternd in der seinen. — „Ich wills nicht tun," kam es nun mit bebendem Tone von feinen Lippen — „ich will fortleben, so lange es Gott gefällt." Und wie ein Kind, das nach langem Trotzen sich endlich müde und reuig weinend an der Mutter Brust flüchtet, so barg er schluchzend an des Priesters Brust fein Haupt. „Gott wird Ihnen beiftehen," sagte Pater Benedikt, den Unglücklichen mit Innigkeit an sich drückend

, als sähe ich Gott vor mir stehen, um von mir Rechen schaft zu fordern und so lebhaft Hab ich dies empfun den, daß ich nie mehr, und mögen die Menschen sagen, was sie wollen, daran zweifeln werde, daß es einen Gott gibt." „Das sollen und dürfen Sie auch nicht." sagte Pater Benedikt, „die Menschen, die Sie an Ihrem Glauben irre machen wollten, gleichen der Schlange im Para diese, die Eva verlockte, von der verbotenen Frucht zu essen, indem sie ihr vorspiegelte, dann Gott ähnlich morhott f?« rriht niete

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Der Arbeiter
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Seite 2 von 10
Datum: 27.02.1929
Umfang: 10
für ihn der christ liche Arbeiterverein. Benedikt Hämmerle war der verkörperte Arbeitervereinsgeist. So lange sein Herz und Atem es erlaubte, gab es keine Versamm lung und keine Vereinsveranstaltung, bei der Häm merle fehlte, obwohl eroon Haus weg den Weg von nahezu einer halben Stunde ins Arbeiterheim hatte und obwohl jede Art von Vereinstätigkeit für ihn eine Einbuße von Nebenverdienst bedeutete. Er war zugleich der Chronist des Vereines, der alles genau buchte, was im Vereinsleben, des Jahres Bemerkens wertes

von jeder Regung des Ehrgeizes. Nun hat dies nimmermüde Herz zu schlagen und zu sorgen aufgehört. Benedikt Hämmerle hat seine Lebens kraft und Arbeitskraft buchstäblich aufgerieben in sei nem Arbeitsberuf und im Dienste der christlichen Sache. Man muß sich vor Augen halten, was dieser einfache Mann für eine Ausdauer im Leben aufbrachte: daß er durch 57 Jahre hindurch Tag für Tag feiner Fa- brrksarbeit im Gütle nachging: bis zum Jahre 1919, also fast 50 Jahre, ohne einen einzigen Urlaubstag

es an den Sonn- und Feiertagen, daß dieser Mann im 71. Lebensjahre bei größter Sparsamkeit schließlich froh sein mußte um das Ver sorgungshaus seiner Heimatsgemeinde! Wer möchte da noch ein Wort verlieren gegen die Altersversorgung der Arbeiter! Wie sehnsüchtig hat Benedikt Hämmerle den Tag der In kraftsetzung dieser Altersversorgung herbeigeiehnt. für die er seit Jahrzehnten in den Reihen der christ lichen Organisationen gekämpft hat und für die er selbst persönlich in seinen letzten Jahren

den an schaulichsten Berechtigungsnachweis dargestellt hat. Werktag für Werktag in der Fabrik, Abend für Abend auf N e b e n v e r d i e n st oder in der B e r- einstätigkeit, Sonntag für Sonntag. Feiertag für Feiertag auf der Propaganda: das war Benedikt Hämmerle! Unser Herr und Heiland hat in seinem Evangelium an die Ausnützung der dem einzelnen verliehenen „Talente", an die „getreuen Knechte", an die Jünger und Apostel seiner Lehre be sondere Verheißungen geknüpft. An dem Tag, der die Erfüllung

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Seite 1 von 4
Datum: 23.08.1917
Umfang: 4
z u r D i s k u s s i o n g e st e I l t und diesmal wohl inernstererWeiseals dies durch Stockholm jemals erreicht mor de n w ä r e. Wenn der Papst trotz der Abweisung der so- zialistischen Friedensfreunde in den Ententelän dern sich zu seiner Friedensaktion entschloß, so muß er wohl der Ueberzeugung sein, daß f ü r sofortige Friedens Verhandlun gen die Möglichkeit besteht. Ja es darf ohne weiteres sogar angenommen werden, daß Papst Benedikt diesen hochbedeutsamen Schritt gar nicht unternommen hat, ohne vor her mit den Mächten beider Par teien

in Fühlung zu treten. Papst Benedikt ist selbst Diplomat und auch sein Staatssekretär Gasparri ist als äußerst vorsich tiger Politiker bekannt. Sie hätten sich gewiß politisch nicht so weit vorgewagt, wenn sie nicht die Hoffnung aus den Erfolg ihrer Sache hätten. Die Schroffheit, mit der die Ententereaierungen die Stockholmgänger ab fahren ließen, widerspricht dem nicht einmal. Vielleicht nicht ohne Absicht haben die Entente regierungen stets nur dreBe.sprechungen begrenzter politischer Parteien

, sondern mit praktischen Vorschlägen kommt. Das erhöht die Bedeut samkeit der päpstlichen Aktion ganz wesentlich. Es ist das erste Mal, daß eine "neutrale Macht mit präzisen Vorschlägen hervortritt, um dem Weltkriege endlich ein Ende zu setzen; die Frie densaktion, die Wilson um die Jahreswende einleitete, entbehrte bestimmter Vorschläge, ent behrte allerdings auch des Ansehens, das ein Friedensschritt des neutralsten und unparteiisch sten aller Souveräne für sich beanspruchen kann. Gerade weil Papst Benedikt bislang

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Der Arbeiter
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Seite 3 von 10
Datum: 20.02.1922
Umfang: 10
hervor, an dere wieder aus dem HEdwerker- und Bauernstände. So war z. B. Sixtus V. ein Gärtnersohn und mußte in seiner Jugend sogar Schweine hüten. Er zeigte aber solchen Lerneifer, daß er an manchen Abenden in die Kirche ging» um beim Scheine des ewigen Lichtes vor dem Tabernakel zu studieren. Benedikt XII. war eines 'Skullers Sohn, Nikolaus V. der Sohn eines armen Arz tes, .Julius II., unter dessen Regierung der Grundstein Zur Petruskirche gelegt wurde, mußte in seiner Jugend infolge großer Annut

, Bonovatura usw. Ebenso die großen hl. Bischöfe Marnnus, Remigius, Patrik, Ivo, Norbert. $mi Boromäus, Fvmrz vou Sales, Äljons Liguori. Ebenso die edelsten Fürsten und die großen echt christ lichen Staatsmänner, auch in der nettesten Zeit, wie z. B. Donoso Cortes, Garcia Moreno, Morrtalembert, Mallinlrodt, Windihorst usw. Was groß an Geist, edel an Gesinnung, wahrhaft christlich war, zeigte stets Hoch achtung vor dem Papsttum. Wir alle, die wir den letzten Päpsten: Leo XIII., Pius X. und Benedikt

alle ihre Kräfte in Anspruch und zwingt sie, jede hilfreiche Hand zu ergreifen, die sich ihnen entgeh genstreckt. Eine hilfreichere aber als die des Paps ftes gibt es da nicht. So ist z. B. 11 alien nui durch dieHilfe Benedikt XV. vor dem Umsturz bewahrt geblieben, indem dort die Katholiken weit über hundert Abgeordnete ins Parlament schickten, durch deren ausschlaggebend« Mithilfe es der Negierung gelang, der Lage Herr zu werden. Gleiche Dienste haben die Katholiken? überall den Regierungen geleistet, diese haben et

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Der Arbeiter
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Seite 8 von 10
Datum: 07.08.1929
Umfang: 10
Arbeiterverein eine außerordentliche General versammlung ab. Eingangs begrüßte Präses Falkner die zahlreich Erschienenen herzlichst und hielt einen tiefempfundenen Nachruf den sechs Mitglie dern, die im letzten Halbjahr starben. Es sind dies: Al- bertini Sisinio (gest. 9. Jänner 1929); Oberlehrer Jo sef Hörbst (29 April); Josef Thurner. unser rühriger Vertrauensmann in Zams (im April); Benedikt Spitz, Vertreter im Gemeinderat (29. Juli); Josef Schönherr (30. Juli) und Vogt Johann (2. August). Es ist wohl

seit Bestand des Vereines zum ersten Male, daß innerhalb fütu Tagen drei Mitglieder st a r b e n. Besonderes Mitgefühl erregte der unerwar tete Tod des Benedikt Spitz. Vier Monate vor ihm starb seine Frau. Er hinterläßt vier arme Waisenkin der, von denen das älteste kaum acht Jahre zählt. Die Teilnahtne am Begräbnis war eine wirklich groß artige. Spitz war einer unserer besten. Des weiteren wurde bei dieser Versammlung der Antrag der Ver einsleitung, die monatlichen Beiträge auf 50 Gro schen

nach dem Berichte der Kassarevisoren für das Berichtsjahr entlastet und ihm der Dank für die Mühe und Arbeit ausgesprochen. Nach einigen Mitteilungen und Erledi gungen von Anfragen wurde die Versammlung ge schlossen. Landeck. (Todfall.) Am 31. Juli wurde unter großer Teilnahme der Bevölkerung der in den letzten Jahren so schwer geprüfte Kollege Benedikt Spiß zu Grabe getragen. Er war ein eifriges Mitglied des kath. Arbeitervereines ünd langjähriger Funktionär der christlichen

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