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Bücher
Jahr:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Seite 294 von 447
Ort: München [u.a.]
Verlag: Oldenbourg
Umfang: XIX, 424 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-25.025/3,1
Intern-ID: 501856
können. 1 ) Daß dies nicht geschehen ist, das war neben der Überlegenheit der österreichischen Armee — dem ein mütigen Widerstande des Volkes von Tirol zu beiden Seiten des Brenners zu verdanken. Dieses Volk bewies eine feste Entschlossenheit, sich und sein Land nicht auseinanderreißen und keinen Teil Tirols von Österreich und Deutschland lostrennen und der Fremdherrschaft der Italiener über antworten zu lassen. Das Bewußtsein, dem deutschen Volke anzugehören und mit Italien keine nationale Gemeinschaft

Deutschland damals vorgebracht worden ist. Der Angriff der lombardischen Freischaren auf Welschtirol war zu Anfang April 1848 sehr überraschend für die öffentliche Meinung in Tirol erfolgt, weil diese durch die politischen Umwälzungen in Deutschland und Österreich in Atem gehalten war. Auch waren die bisherigen Träger der Staatsgewalt im Lande so unbeliebt, daß ihr erster Aufruf zur Bildung von freiwilligen Schützenkompagnien (28. März) wenig Widerhall fand. Erst als kurz nachher Erzherzog Johann

als außerordentlicher Hofkommissär im Lande erschien, kam Schwung in die Bewegung. In seinem Aufrufe vom 13. April betonte er vor allem, daß Tirol die Gefahr der Abtrennung von Deutschland drohe und diesem der Verlust eines unersetzlichen Grenz gebietes : „Bedenket was uns bevorsteht, wenn wir nicht mit Mut und Kraft uns wehren! Wollen wir das Land zerrissen sehen ? Soll das Heimatland der Willkür Fremder preis gegeben werden ? Soll Tirol nicht Tirol ungetrennt in allen seinen Teilen bleiben ? — Bas alte seit

festen Treue an Österreich, als Zeuge unsers Sinnes gegen Deutschland, dessen freie Rechte eins mit den uns- rigen sind.“ l ) Über die Geschichte des italienischen Anspruches auf die Brennergrenze s. Näheres oben Bd. I, S. 206 und 213 ff.

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Bücher
Jahr:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Seite 392 von 447
Ort: München [u.a.]
Verlag: Oldenbourg
Umfang: XIX, 424 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-25.025/3,1
Intern-ID: 501856
unmöglich machte; es stand ein Weinaccis auf Eurem Erzeugnisse, welcher jährlich mehr als ein gutes Drittel Eurer Einnahme verschlang, es wurden die Kosten des Weinbaues verdoppelt durch maßlose Holzausfuhr nach Italien. So ist es gekommen, daß Ihr im fruchtbarsten Lande der Welt mit jedem Jahre ärmer ge worden seid." Im Aufrufe Tappeiner heißt es: „Nur wenn Deutschland ein Reich wird, dann fallen die verwünschten Zölle auf einmal, welche unseren Weinen und un serer Seide bisher den großen Absatz

in Deutschland versperrt haben, so wie auch wir dann die notwendigen Waren aus Deutschland beziehen können.” (Wie oben S. 328, Anm. 2.) — Dr. J. Streiter, der spätere Bürgermeister und liberale Wortführer von Bozen, schrieb 1848 (Studien eines Tirolers 1862, S. 72): „Ein aufrichtiger Anschluß an Deutschland, ein baldiger Eintritt in den deutschen Zollverein gewährt uns aber sichere Aussicht auf das Erstehen dieser Bedingungen eines möglichen Wohlstandes in nicht zu weiter Ferne. Nur ein reger Handelsverkehr

mit unserem deutschen Vater lande wird unseren Erwerb dauerhaft sichern, unsere Bildung fördern, uns glücklich, frei und stark machen durch und mit Deutschland; die Isolierung von 800000 Men schen auf einem Felseneiland heißt sie auf Hunger und Noth, auf Verwilderung und geistige Sclaverei verweisen. So vortrefflich und unentbehrlich uns die Grundrechte und die Reichsverfassung sind, die sie in Frankfurt berathen. und feststellen, in ein Volk mit unseren deutschen Brüdern wachsen wir sonderungslüsternen

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Bücher
Jahr:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Seite 348 von 447
Ort: München [u.a.]
Verlag: Oldenbourg
Umfang: XIX, 424 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-25.025/3,1
Intern-ID: 501856
„deutscher Einheit, Freiheit und Kraft“, der damals gleich einem unwiderstehlichen Strome wie das übrige Deutschland auch Tirol erfüllt hat, gehalten und war von Bozen ausgegangen. Er trägt auch die Namen von Wahlwerbern für alle dentschtiroler Kreise, meist von Männern, die mehr oder weniger als liberal galten. Doch ward von Bozen aus bald auch eine konservative Liste verbreitet. Für den Kreis Bozen-Meran erscheinen in der ersteren Liste Dr. Streiter, Dr, Putz und Baron Hausmann, in der letzteren Ignaz

v. Giovanelli, Franz v. Buol, Professor Beda Weber. 1 ) Weber bewarb sich um das Mandat von Meran mit dem Burggrafenamt und unteren Vinschgau. Sein persönliches Wahlschreiben (Programm) ist, wie bei ihm nicht anders zu erwarten, ein Meisterwerk der Rhetorik, schwungvoll und gedanken reich, zugleich ein mächtiger Ausdruck des deutschen Gemeinschaftsgefühles im Etschland, wenn man damals so zu seinen Bewohnern sprechen konnte. Es heißt da: „Tirol und Österreich im innigen Anschlüsse an Deutschland

soll meine, soll eure Losung sein . . . Mit innigster Liebe schließen wir uns an Deutschland an, von dem wir zu unserem Schaden schon so lange durch schwere Zölle getrennt waren. Ein großes, einiges, starkes Deutschland, das kühne Wort unseres vielgelieb ten Erzherzogs Johann, soll der leitende Gedanke unserer deutschen Herzen an der Grenzmark von Italien sein! Aber wie wir mit Freuden die Hand bieten zu allen wahrhalt deutschen Interessen, so wollen wir mit gleicher Innigkeit an Österreich, an unserem Kaiser hängen

der kirchlichen Oberen maßgebend sein, Tirol die hergebrachte katholische Glaubenseinheit behalten. Soll ein Kaiser von Deutschland gewählt wer den, so könne es nur jener von Österreich sein. „Das sind meine Grundsätze, ihr Bauern und Bürger von Südtirol! Ich habe sie von euch gelernt und will sie für euch in Frankfurt furchtlos bekennen." Für den Sprengel von Meran hat sich auch Dr. Franz v. Tappeiner beworben, gebürtig vom Laaser Berg im Vinschgau, später bekannt als Arzt und Begründer des Kurwesens

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Bücher
Jahr:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Seite 213 von 447
Ort: München [u.a.]
Verlag: Oldenbourg
Umfang: XIX, 424 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-25.025/3,1
Intern-ID: 501856
der etablierten italiänischen Familien sind nur wenige. Die benachbarten Italiäner schicken vielmehr häufig ihre Kinder nach Botzen:, Deutsch zu lernen, und die Botzner die ihrigen nach Trient und Roveredo, um Italiänisch zu lernen.“ Diese bündige Erklärung einer landeskundigen Persönlichkeit ist sehr von Belang. Der fremde, aus dem nördlichen Deutschland kommende Beschauer ist infolge des Eindruckes einer ungewohnten südlichen Natur und Bauart der Häuser leicht geneigt, die Gegend und Stadt

Stationen von hier hört Deutschland auf und Italien fängt an, wenn auch nur Italienisch Tyrol.“ Hier wird also der deutsche Grundcharakter der Bevölkerung von Bozen sehr bestimmt betont. Noch bedeutsamer ist eine ähnliche Behauptung eines englischen Beobachters, Sherer, aus dem Jahre 1826, eben gerade wegen der nationalen Neutralität des Mannes: „Bautzen (so!) . . . hier ist deutsch die Sprache des Volkes und deutsch ist ihr Anblick. Verschiedenartige Trachten unterscheiden seit Jahrhunderten

) halten zwischen Deutschland und Italien ziemlich die Mitte, und Bozen hat daher das Sonderbare, daß es, wenn man aus Deutschland kommt, ganz italienisch, und kommt man aus Italien, ganz deutsch er scheint." Josef v. Görres, der in Bozen im Hause Giovanelli sich öfters aufgehalten hat, sagt in einem Briefe aus dem J. 1829: „Ein schönes gesegnetes Land ist es (die Gegend von Bozen) und die Deutschen haben J ) Mercey, Österreichisch-Italien und Tyrol, aus dem Französischen übersetzt von Kaiser 1834

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Jahr:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Seite 314 von 447
Ort: München [u.a.]
Verlag: Oldenbourg
Umfang: XIX, 424 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: II A-25.025/3,1
Intern-ID: 501856
III. § 4. — Hervorhebung allgemein deutschen Nationalgefühls schieden und gerade in Jahren von 1860 bis 1866 machte seine Regierung alle Anstrengung, um ihre Bereitwilligkeit zu einer Reform der Verfassung des deutschen Bundes der öffentlichen Meinung in Deutschland zu zeigen. Daher hat damals die österreichische Regierung den Deutschen in Öster reich eine kräftige Betonung des allgemein deutschen Bewußtseins frei gegeben. Es bedurfte nur der Wegnahme des bisherigen Druckes

von Deutschland, daß beide von der Vorsehung, welche des Landes Lage und seine Stämme schuf, bestimmt sind, ihr Schicksal zu theilen, daß ihnen eine Bahn angewiesen itn Fortschritt der Cultur und Gesittung.“ Zu diesen Banden sei nun eine neue gekommen, nämlich die Gleichartigkeit einer freien politischen Verfassung. Hierauf erwiderte der Oberschützenmeister von Bozen, Peter v. Mayrl: „Auch in unserem engeren Vaterlande Tirol lebt ein warmes Gefühl für die Einigkeit des deutschen Volkes

, dem wir durch Abstammung und Sprache, durch Sitte und Ge sinnung angehören, auch Tirol bildet ein Glied der großen Völkerfamilie, über die derselbe gütige und liebevolle Vater waltet, und in der engen Vereinigung, die sich im Bunde um Österreich und Deutschland schlingt, erblickt es sein eigenes Heil, den Stern seines Glückes für die Gegenwart und Zukunft, Mögen alle in und außer unseren Bergen erkennen, daß nur die Einigkeit uns stark macht, möge aller Zwist und Hader, der sie zu stören trachtet, für immer verstummen

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