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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1867
Chronik von Meran, der alten Hauptstadt des Landes Tirol
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Seite 155 von 298
Autor: Stampfer, Cölestin / von Coelestin Stampfer
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 287 S.. - 2., verb. Ausg.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Meran ; z.Geschichte Anfänge-1863
Signatur: II 59.200
Intern-ID: 87872
von Bmftgau, in welchem er demselben die Aufnahme dieses Distriktes unter seine geistliche Obhut ankündet. Im nämlichen Circulars kündete er als seinen Provikar der Herde in Vinstgau den prosessor Jngennin Koch an, der seinen Sitz in Meran haben sollte. Koch war ein unbescholtener Priester, aber in das Netz der bairischen Regierung'gefallen. Ani 7. Juni machte der k. Landrichter Wieser ein Dekret bekannt, vermöge dessen Se. Majestät die Fürsorge getroffen habe, daß die Leitung der Spiritualien

in dem ehemals zum Churer Sprengel gezählten Gebietstheile Tirols von dem General- Vikariate zu Trient übernommen werde. Zugleich wnrde ernstlich der Gehorsam gegen das G.-Vikariat von Trient dem Klerus aufgetragen, und demselben bekannt gegeben, daß von Sr. k. Maj. der Priester Jngennin Koch zum Provikar von Meran und ganz Vinstgau ernannt worden sei. Koch sowohl, als der ihm untergestellte Dekan von Ober- vinstgau, Pfarrer Prieth von Glurns, waren bei der Annahme ihrer Würden von der bairischen Regierung

hintergangen worden, indem man ihnen alles Ernstes erklärte, Rom habe.die Los- lösung Vinstgaus von Chnr gebilligt. Damals war ihnen das päpstliche Breve vom 7. Mai noch nicht bekannt. Prieth legte pine Würde sogleich nieder, als ihm das Breve bekannt wurde. Koch behielt schwankend seine Stelle. Am 13. Juni rief Koch die Geistlichen seiner Filial-Kirchen, den Kuraten Joseph Plangger von Risfian und den Pfarrverwalter von Tirol Joseph Janser, zu sich. Er verlangte von ihnen, daß sie das Generalvikariat

von Trient als ihr rechtmäßiges Ordinariat anerkennen sollten. Sie verlangten von ihm den Ausweis der Entlassung von Chur und der päpstlichen Uebergabe cm das Generalvikariat von Trient. Da sie Koch nicht befriedigen konnte, so verweigerten sie die geforderte Anerkennung. Diesem Beispiele folgten die übrigen Geistlichen von Untervinstgau, einige wenige, minder geachtete Individuen ausgenommen. Die k. bair. Regierung wollte nun

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1867
Chronik von Meran, der alten Hauptstadt des Landes Tirol
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Seite 157 von 298
Autor: Stampfer, Cölestin / von Coelestin Stampfer
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 287 S.. - 2., verb. Ausg.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Meran ; z.Geschichte Anfänge-1863
Signatur: II 59.200
Intern-ID: 87872
die Herde hergefallen, und das Ansinnen, das sich hierin je eine weltliche Regierung erlaubt hat, ist allzeit standhast abgewiesen worden.' Auf die Einwendung Kochs, daß eine Herde bei Gefahr anarchischer Zerstreuung eines sichtbaren Hirten bedürft, ant wortete Langes: „Der Stellvertreter unseres Bischofs, den Sie unsichtbar glauben, ist vermuthlich sichtbar da unter uns, und vielleicht steht' er an meiner Seite (Mein).' . Koch vermochte nicht, den Klerus von Untervinstgau zur Anerkennung

des General- ' vikariats von Trient zu bewegen. Der Klerus stand noch immer in geheimer Beziehung mit Chur; die kluge Mittelperson war der Handelsmann Peter Paul Dietl in Mals, der Schwager des Regens Purtscher. Die Verbindung mit Untervinstgau ver mittelte Dietl durch den Kooperator von Naturns Andreas Stecher, von Haid gebürtig, jetzt Pfarrer in Algund, der für den unerlaubten, höchst verdächtigen Briefwechsel 25 ft. Strafe zahlen mußte. Am 8. Juli erhielt der k. Provikar Koch auf einmal 14 Briefe

. Es fiel ihm sogleich die bekannte Handschrift des Regens Purtscher auf. Er eilte sogleich mit dem verdächtigen und gefährlichen Briefe zum Landrichter Wieser, der denselben eröffnete. Dein Briefe wax das päpstliche Breve vom 7. Mai beigelegt. Der Brief enthielt Kochs Suspension, wenn er sich im chnrerischen Bezirke irgend einer Ausübung vikariatischer Ge richtsbarkeit oder pfarrlicher Verrichtungen anni äffen würde. Gleichzeitig mit Koch wußte die ganze Stadt von seiner Suspen sion. Man weiß

nicht, wie klug Regens Purtscher diesen Beschluß Churs zu verbreiten wußte. Der Specialkonimissar v. Hofstetten wurde davon selbst so sehr überrascht, daß er aus rief: „Das muß der Teufel gethan haben!' Die Wirkung der Suspension Kochs war derart, daß das Volk, wenn er auf dem Altare erschien, aus der Kirche lief. Alle Seelenruhe Kochs war nun dahin. Da Koch in dieser unerträglichen Beklemmung seufzte, erschien plötzlich vor ihn: sein Freund, der gelehrte und exemplarische Kooperator von Innsbruck, Franz

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