mit Rücksicht auf die Herren, die nach mir zum Worte kommen wollen. Die Klage ist allgemein, dass so mancher, der vom Militär zurückkommt, in seinem religiös-sittlichen Leben zurückgegangen ist. Somttagsheiligmrg, Duell und Soldaten- missha«dl«ng. Da gestatten Sie mir, dass ich jene drei Punkte berühre, welche auch den Ausschuss mehr fach beschäftigt haben, nämlich die Frage der Sonn- u°nd Feiertagsh eilig ung, des DuellsundderSold atenmisshandluug, oder wie die Regierung zu sagen beliebt—Soldaten
- b e Handlung. Nach den Erklärungen der Re gierung, die wir im Ausschusse gehört haben, und die dem hohen Hause im Berichte vorgelegt sind, findet die Regierung: Es ist alles in der schönsten Ordnung, wir leben in der besten der Welten, so dass es keiner weiteren Verfügungen bedarf. Was die Sonn- und Feiertagsheiligung anbelangt, so wird das Militär zur Kirche geführt, und es wird ihm Zeit gelassen, seinen religiösen Pflichten nachzukommen, „soweit der Dienst es zulässt'. Der allerhöchste Dienst
aber, meine Herren, das ist der Gottesdienst, und kein anderer Dienst, kein Fürsten- und kein Staatsdienst darf diesen Dienst beeinträchtigen. Wir wissen aber, und Sie haben es heute schon vom ersten Redner gehört, wie es in dieser Richtung in der Praxis vielfach bestellt ist. Es kommt eben auf die Commandanten an. Wahrlich, es wäre von der Regierung nicht zu viel gewesen, wenn sie auf die vorgebrachten Be schwerden wenigstens die Versicherung abgegeben hätte, dass sie nicht ermangeln wird, eine energische
Einschärfung zum Zwecke genauer Einhaltung der Gebote und entsprechender Durchführung der Verordnungen, und zwar in allen drei Punkten zu veranlassen. Aber die Erklärungen der Regierung waren so nichtssagender Natur, dass sie, wie ich bereits im Ausschusse sagte, an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lassen. Mitunter schöne Worte, aber eben nur Worte — es bleibt alles beim alten! Die Sonntagsheiligung ist ein Gottesgebot. Das Duell ist ebenfalls durch das Gottes gebot verboten und auch nach unserem
Straf gesetze zu bestrafen. Was soll ich sagen, wenn man die Gottesgebote nicht achtet, und wenn die Regierung nicht einmal in dieser Beziehung Ord nung schafft! Im Namen der Gewissensfreiheit, die schon der erste Papst proclamiert hat mit den Worten: „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen', müssen wir verlangen, dass jene nicht gestraft werden, welche das Gebot Gottes beobachten und das Duell nicht annehmen können. — Welche Schwäche hat die Regierung da an den Tag gelegt