Seite Brixen, Freitag denke». Als ich nun die Frage stellte, warum sie keine konservative Zeitung halten, erhielt ich eine Antwort, die mich noch mehr frappierte: „Wir haben an diesen genug.' Es mag sein, dass für gewisse „gebildete' Stammgäste liberale und religionsfeindliche Blätter ein genügendes Geistesftltter sind. Wenn man aber glaubt, dass dergleichen Blätter nur von solchen gelesen werden, denen sie nichts mehr schaden, weil ohnehin schon alles verdorben ist, so täuscht
man sich. Ich habe in Erfahrung gebracht, dass einfältige Bauersleute, die eine Zeitung lesen wollen, ohne weiter sich zu kümmern, jene bestellen, die sie im Gasthaus aufliegen sehen. Auf solchem Wege haben sich auch in Ladinien Zeitungen eingeschlichen, die dort freilich nieinand suchen würde. Giengen die Herren Gast halter mit gutem Beispiel voran, so würden die schlechten Berg bewohner gewiss nicht auf den Gedanken verfallen, Juden- oder Logenblätter zu bestellen. Tristach, 3. October. (Landwirtschaftliches.) Wenn's
irgendwo „gährt', gibt's oft einen Stoff für die Zeitung. Ich will aber heute von einer recht unschuldig „gährenden' Angelegenheit schreiben, nämlich vom Moftmachen. Vor zwei Jahren hatte ich sehr viel Obst und so auch die ganze Lienzergegend. Da habe ich gelesen, dass in Rothholz ein Mostbersituugscurs gegeben werde. Die Leute, hieß es, sollen sich dort einfinden, es sei besser Most machen, als das Obst um einen Spottpreis verschleudern, faulen lassen oder zu Fusel brennen zc. Mir geht keiner hinaus
der Umfassungsmauer, deren einige die Anfangsbuchstaben des Namens Sr. Majestät deutlich sichtbar erkennen ließen. Das an allen Fenstern beleuchtete Schloss bot in rothem bengalischen Licht erstrahlend einen feenhaften Anblick. Raketen und Pöller er höhten den Eindruck. So ist's brav. Es lebe Se. Majestät Kaiser Franz Josef I., fügen wir bei, und «ad nrultos Ännos'! das Prädicat „katholisch' absprechen würde? Aber wendet man ein- Die G äste wollen keine andere Zeitung, Darauf müssen wir doch eine Antwort geben