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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 18.07.1901
Umfang: 8
Seite 2. Nr. 86. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 18. Juli 1901. Jahrg. xiv. Die frech-fröhlichen Entstellungen der „Bozner Nachrichten' ließen aber die „Bozner Zeitung' nicht ruhen, und nun unternimmt es dieses Blatt zu konstatieren, dass der ganze Vor gang das Verbrechen der öffentlichen Gewalt thätigkeit nach Z 78 St.-G. bedeutete begangen durch vie „clericalen Bozner Herren und Bauern' dadurch, dass sie eine Versammlung gewaltthätig störten oder hinderten

, die unter AnfstchteineröffentlichenBehördegehaltenwurde.(!) Um die Verleumdung aber voll zu machen, fügt das Blatt noch das Strafausmaß bei. Ja, wenn dem Rechtsgelehrten der „Bozner Zeitung' von- seite der Behörde recht gegeben wird, so kann dies den „clericalen Bozner Herren und Bauern' nur recht sein. Oeffentliche Gewaltthätigkeit wurde begangen, aber nicht durch die „clericalen Bozner Herren und Bauern', sondern durch die Gewalt thaten, die schließlich die schwere Verwundung eines Versammlungstheilnehmers zur Folge hatten. Thatsache ist, dass der Borsitzende

die „Clericalen' schon bei seiner Begrüßungsrede mit dem „An- die-Lllftsetzen' bedrohte. Ob diese „Begrüßungs rede' unter Z 98 St.-G., Alinea a und b, fällt, überlassen wir dem Kronjuristen der „Bozner Zeitung'. Der Abschnitt dieses Gesetzes lautet: ß 98. Zwölfter Fall. Des Verbrechens Veröffentlichen Gewaltthätigkeit durch Erpressung macht sich schuldig, wer: s) einer Person wirklich Gewalt anthut, um sie zu einer Leistung, Duldung oder Unterlassung zu zwingen, insofern« sich seine Handlung

Beschaffenheit desselben oder auf die Wichtigkeit des angedrohten Uebels gegründete Besorgnisse einzuflößen; ohne Unterschied, ob die erwähnten Uebel gegen den Bedrohten selbst, gegen dessen Familie oder dessen Ver wandte oder gegen andere unter seinen Schutz gestellte Personen gerichtet sind, und ob die Drohung einen Erfolg gehabt oder nicht. Dass Alinea a des Z 98 zutrifft, wird vielleicht die „Bozner Zeitung' selbst zugeben; berichtet sie ja selbst über die Gewaltthaten, und auch davon berichtete

sie, dass einige „Clericale' flüchteten. Dass diese Flucht die Folge der Drohung war, wird kaum ein Vernünftiger in Abrede stellen. Die Gesetzeskunde der „Bozner Zeitung' Wird also sür ihre Schützlinge sehr gefährlich. Die Absicht aber, den ganzen Hergang zu ent stellen, um die anhängigen Erhebungen irre zuführen, wird ihr nicht gelingen. Der Vorsitzende ist verantwortlich, die Ordner sind verantwortlich, und wer die Gewalt zuerst anwendete, ist der Strafbare. Auch die „Bozner Zeitung' weiß

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 19.02.1897
Umfang: 8
für die Idee Herrn Prof. Doctor Schöpfers bezüglich Agrarreform ein. Lienzerboden, 17. Februar. In der Nr. 5 vom 13. Februar bringt die „Lienzer Zeitung' einen Bericht aus der Umgebung von Lienz unter der Spitzmarke: „Feuerwehrkränzchenund Pfarrer.' Dieser Bericht bietet gar manches an Entstellungen. Wie die „Lienzer Zeitung' die Sache darstellt, so wäre ein löblicher Gemeindeausschuss auf einen Bsstechungsversuch des Pfarrers bereit willig eingegangen. — Ob diese Art und Weise der Darstellung mit Absicht

gewählt wurde, oder ob sich die Sache nur infolge der stümperhaften Handhabung der deutschen Sprache — wie sie der „Lienzer Zeitung' schon eigen ist — zu einer solchen Entstellung entwickelt hat, können wir nicht entscheiden. Jedenfalls würde der Bericht in der „Lienzer Zeitung' den angegriffenen Per sönlichkeiten Anlass genug zu einer Ehrenbeleidi gungsklage bieten. Jedoch wir wollen denselben keinen Rath ertheilen. — Es ist merkwürdig, dass von der „Lienzer Zeitung' gerade der Tanz vornehmlich

! Die „Lienzer Zeitung' spricht von den mit Uebungen zc. (?) geplagten Mannschaften; es berührt dies etwas merkwürdig, wenn dann bei einem Brande dieses oder jenes fehlt. — Wenn die „Lienzer Zeitung' in durchaus unbe rufener und anmaßender Weise von der Unbe liebtheit des betreffenden Herrn Pfarrers berichtet, so kann sie ihr Urtheil nur aus dem Munde solcher geschöpft haben, bei denen überhaupt jeder Pfarrer unbeliebt ist, und kann ein solches Ur theil der „Lienzer Zeitung' für den Pfarrer

nur schmeichelhaft sein. Auch die an einer anderen Sttlle der „Lienzer Zeitung' (Nr. 5) ange rempelten „bösen Gemeindevorsteher' werden sich aus den geistreichen Bemerkungen der „Lienzer Zeitung' schon die richtigen Schlüsse ziehen. Pslersch, 17. Februar. (Wahl.) Bei der am 16. d. M. stattgefundenen Wahl erschienen unter 135 Wahlberechtigten 72. Ein social demokratischer Bahnwächter erhielt, trotzdem ein bahnfahrender Soei die letzten Stunden noch waAer agitierte, nur drei Stimmen. Gewählt wurde für die fünfte

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 13.03.1891
Umfang: 8
die Bemerkung von anderen Geistlichen gehört: Wenn ich Gewalt hätte, würde ich alle und jede Notizen über Wahlen und Wahlkämpfe u. f. w. in unseren conservativen Landeszeitungen, welche geeignet sind zu beleidigen oder Zwietracht zu säen, ver bieten; dies der Wunsch mehrerer, denen es mit der Erhaltung des Friedens ernst ist. Osttirol, 11. März. (Liberale Logik.) Es sei mir nochmals gestattet, auf unser liberales Wochenblatt, die „Lienzer Zeitung', hinzuweisen, welche dem „Fortschritt' zu huldigen vorgibt

„Lienzer Zeitung' sozusagen mit einem Federstrich. Sie hat dabei nur ver gessen, neben dem Worte „vorige Gemeinde wahlen', auch noch das Wort „uns besonders unangenehm macht', mit dicken Buchstaben an zuführen. Sehr begreiflich; wenn, wie bei den Mgsten Gemeindewahlen, die Stimmen gewisser Herren Beamten das Tremplin bilden, um in den Gemeinderath hineinzuvoltigiereu — da sind die Beamten schon recht, da sind es dann unabhängige und fortschrittliche Wähler, und das Rauschen der Pappeln an den zwei

Thürmen ist dann für die „Lienzer Zeitung' anziehend und erfrischend, wie der Hauch des Wodan im heiligen „deutschen' Hain. Wenn aber ein Beamter, unabhängig von der landläufigen Gewohnheit und dem Willen der Regierungskrise, sich erlaubt, clerical zu sein und seine Gesinnungsgenossen zu einigen — da ist es anders, da wird er bekämpft, weil „er — mag er mit den Verhältnissen des Thales noch so vertraut sein — nicht dem Jnteressenkreis seiner Mandatare angehört'. Das ist die Logik der „Lienzer Zeitung

'. Sie muss uns auch entweder für fehr vergesslich oder sehr beschränkt halten, denn sonst könnte sie nicht so offen ihre persönliche Abneigung und Gereiztheit ver rathen gegen denjenigen, der einst ihre Kreise störte und ihre Hoffnungen knickte. Nicht der Beamte Schorn ist es, sondern der ton- serv ative Schorn, der nicht, wie andere Herren Beamte, „willkommenes' Stimmenmaterial lieferte. Wir rufen es der „Lienzer Zeitung' ins Gedächtnis zurück, dass ihr Gebahren gegen Dr. Schorn bei den vorigen Gemeindewahlen

auch von fort schrittlichen, aber ruhig denkenden Bürgern miss billigt wurde. Die Sorge für die Volks- interessen vorgeben und dabei das persönliche Interesse verrathen, zeigt von der liberalen Logik der „Lienzer Zeitung'. Dies Blatt hat sich dann ferner schon oft beklagt, dass die Pusterthaler Städte mit Kältern und Tramin zusammen wählen müssen. Ja, das haben die Conservativen schon seit jeher mißbilligt; aber diese sonderbare Wahl kreisgeometrie haben eben die Liberalen geschaffen und zwar gerade

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Seite 2 von 8
Datum: 05.07.1895
Umfang: 8
KM 2. „GttAöner GHttM.' Hahrg. vii:. „Wiener Tagblatt' 12 Juden; das „Illustrierte Extrablatt' hat 16. die „Oesterreichische Volks zeitung' (in zwei Ausgaben) hat 5, die „Presse' hat 16, die „Wiener Allgemeine Zeitung' hat 10, das „Neue Wiener Journal' 8 jüdische Re dacteure; ähnlich ist das „Fremdenblatt' mit Juden dotiert. Außerdem gehören diese, sowie die meisten politischen Blätter Juden an oder müssen sür die Juden schreiben. Mit der sonstigen Tagesliteratur ist es nicht besser gestellt

; die „Montagsrevue' die Juden Herzig, Stern und Fuchs; die „Neue Illustrierte Zeitung' der Jude Groller; die „Wiener Allgemeine Sport- Zeitung' der Jude Dr. Sam. Gold; die „Oester reichische Wochenschrift' der Rabbi Bloch; die „Wiener Pikanten Blätter' der Jude Löwy; die „Publieistischen Blätter' der Jude Fürst; das „Saphirs Witzblatt' der Jude A. Saphir; die „Sonn-und Montagszeitung' die Juden Scharf, Spitzer, Fink, Paradies, Landsberger; den „Sprudel' der Jude Dr. Flekeles; die „Illu strierten Wiener Wespen

' die Juden Spitzer, Deutsch und Adler; die „Wiener Caricaturen' der Jude Braun; das „Wiener Leben' der Jude Weiß; das „Wiener Salonblatt' der Jude Engel; die „Wiener Mode' der Jude Schnitzer; die „Neue Wiener Theater-Zeitung' der Jude Tänzer; die „Wiener Hausfrauen-Zeitung' der Jude Taussig; auch das socialdemokratische Blatt „Arbeiter- Zeitung' wird von den Juden Dr. Adler, Dr. Ingwer und Dr. Elbogen inspiriert. Nicht minder ist fast die gesammte sogenannte Fachpresse und selbst die sogenannte „wissen

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Seite 6 von 8
Datum: 22.08.1907
Umfang: 8
. Wir wollen nur zwei „famose' Schlager aus der letzten Nummer der „Land- Zeitung' herausheben. Da steht schwarz auf weiß geschrieben, daß die Christlichsozialen Schuld tragen daran, daß die Abgeordneten ihren Geyalt auch in den Ferien weiter beziehen. Demgegen über möchte man doch fragen, ob die konservativen Abgeordneten einmal dagegen waren, wenn man ihnen die Feriengelder anbot. Zudem hat die „Land-Zeitung' in der vorletzten Nummer dem Ministerpräsidenten die Schuld an dem Ebener wähnten in die Schuhe geschoben

und jetzt auf einmal haben die Christlichsozialen die Schuld daran (!). Dann haben sich nach der Meinung der „Land-Zeitung' die Christlichsozialen auch dadurch vergangen, daß sie das Budget bewilligt haben. Merkwürdig ist die Tatsache, daß früher, während das Parlament noch tagte, die „Land-Zeitung' niemals etwas gegen das Budget einzuwenden hatte. Wir glauben, daß die Bemerkung, welche die „Land-Zeitung' bezüglich der konservativen Presse machte, nämlich, daß dieselbe ein mahnendes Gewissen für die Christlichsozialen sei

und daß die Christlichsozialen die konservative Presse mund tot machen wollen, damit das Volk von ihren Sünden nichts erfahren solle, ganz überflüssig ist, denn die konservative Presse macht sich durch Artikel ü la „Land-Zeitung' selbst mundtot, so daß den christlichsozialen „Tintenkulis', wie sich die „Land-Zeitung' geschmackvoll ausdrückt, die Arbeit erspart bleibt. Ealtiil', 17. August. (Verschiedenes.) Die Heufechsung ist nun auch bei uns glücklich überstanden und man kann mit dem Ertrag der selben zufrieden fein. Somit

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Seite 4 von 8
Datum: 31.08.1911
Umfang: 8
Seite 4. Nr. 104. notwendig der Richtigstellung bedürfen, denn jener „Korb mit ein Paar alten Schuhen darin vor der Widumtür, dessen Bedeutung der Pfarrer wohl verstand', besteht nur in der Phantasie des Bericht erstatters der „Lienzer Zeitung', oder besser gesagt, hat dieser damit eine alte Geschichte aufgewärmt, welche sich in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts zugetragen hat, und damit hat er die Dankbarkeit unserer Gemeinde gegen ihre Seelsorger wieder recht grell beleuchtet

. Daß unser Pfarrer jüngst „ohne Sang und Klang' seinen Posten ver lassen hat, mag so manchem recht gewesen sein, sonst könnte „das energische Drängen der Gemeinde' so beleuchtet worden sein, daß es unter einem ganz anderen Lichte erschienen wäre und einen ganz anderen Titel verdiente. Vielleicht kommt die Zeit, daß dieses Stück samt den Namen derer, die dabei mitwirkten, einmal auch öffentlich zum besten gegeben wird, dann werden so manchem, besonders dem Bericht erstatter der „Lienzer Zeitung', die Augen

Spitalinsasse ganz achtlos bei der Arbeit in die Ahr fiel? Sollen die Schwestern alle Pfründner auf all ihren Wegen begleiten? Was über „aualitativ und quantitativ ungenügende Kost' im Spital an die „Lienzer Zeitung' berichtet wurde, ist pure Ver» leumdung. DaS kann leicht daraus ersehen werden, daß nur solche Pfleglinge aufgenommen werden, welche gerne bleiben, und jedem die Freiheit gelassen wird, das HauS zu verlassen, jederzeit, wann er will, und diejenigen, welche auf Lebenszeit eingepfründet

und überall auch unzufriedene Elemente gibt, gegen die Vorstehung aufzuhetzen. Ueber das Eigentum des Spitalcs hat der Berichterstatter der „Lienzer Zeitung' gar keinen Begriff; wie es eine Geldmühle des Pfarrers sein kann, das wird er der Oeffentlichkeit wohl nicht beweisen können, be sonders wenn man bedenkt, daß in der heutigen Zeit, wo alle Lebensmittel gestiegen sind, die Ver- pflegspreise die gleichen sind wie bei Eröffnung des SpitaleS; die Auswärtigen zahlen an VerpflegSgebühr pro Tag 80 Heller

, die einheimischen Gemeinde armen zahlen 56 Heller: und die Pfründner für daS ganze Leben werden je nach Alter um eine sehr billige Taxe eingepfründet. Eine schöne Geldmühle! Der ganze Bericht der „Lienzer Zeitung' zeigt, daß der Berichterstatter auS Ahm für die Wohltat, wo mit Herr Pfarrer G. Holzer den Armen zuerst in der Gemeinde St. Johann und dann auch jenen anderer Gemeinden in» und außerhalb des Tales um billiges Geld ein sorgenloses Leben verschaffen wollte, gar keinen Sinn hat, darum

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Seite 5 von 8
Datum: 25.04.1893
Umfang: 8
dieses Aus hängeschildes des Lachens kaum erwehren, denn es ist doch funkelnagelneu und datiert sich erst seit dem 8. April 1893, dass die Tage, wenigstens die Normatage in clericale und liberale eingeth eilt werden! Für diese Entdeckung kann die löbliche Redaction der „Lienzer Zeitung' den 8. April in Zukunft jedenfalls als Normatag feiern und „Brwener Chronik.' „von weihevoller Stimmung ergriffen, an diesem Tage jedwede Arbeit und Thätigkeit ruhen lassen'! — Der Artikel nun, der diese famose Ueberschrift führt

, arbeitet gewaltig in Entrüstung darüber, dass der Ostersonntag, ein Normatag par sxosUsnos, in Jnnichen durch Abhaltung einer Plauderstube verherrlicht worden sei. (Schrecklich!) Natürlich muss dieselbe „fromm' gewesen sein; anders thut's die Redaction der „Lienzer Zeitung' einmal nicht. Was aber, wenn der Pfingstsonntag — doch auch ein Normatag? — zu einem Wettrennen auser koren wird? Unmittelbar nach dem inRede stehenden Artikel der „Lienzer Zeitung' steht die Nachricht, dass

„zu' den Pfingstseiertagen (eine sehr be denkliche Zugabe!) in Brnneck ein Radfahrerwett rennen stattfinden wird, und zwar: Pfingstsonntag nachmittags gemeinschaftliche Fahrt nach Taufers, abends gesellige Unterhaltung (Plauderstube?;) Pfingstmontag: Frühschoppen, nachmittags findet das Wettrennen statt u. s. w. Hoffentlich wird die „Lienzer Zeitung', wenn sie consequent bleibt, über die „Ver—herrlichung dieser Festtage eben falls einen geharnischten Artikel loslassen und ihm etwa die Aufschrift geben: „Liberale

Normatage'? Vorläufig jedoch kann ich nur die Unverfrorenheit bewundern, mit der die „Lienzer Zeitung' eine so eclatante Ungereimtheit den Lesern aufzutischen wagt. Wenn, um noch einmal auf die vervehmte Plauderstube in Jnnichen zurückzukommen, die „Lienzer Zeitung' oder ihr Inspirator aus Jnnichen die Theilnehmer an jener Plauderstube „Männer' nannte, „die bekanntlich das Volk ausmachen', so war das vollkommen richtig; sie machen wirklich das Volk aus und bringen seine Stimmung un verhohlen

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Seite 2 von 8
Datum: 15.06.1897
Umfang: 8
KZitö A. Dienstag, käVönsv UhmuN.' 15. Juni 1897. Von den Pressfragen, welche Freitag in der Nachmittagssitzung berathen wurden, rief die der „Arbeiterinnen-Zeitung' die lebhaftesten Debatten hervor. Dies in Wien erscheinende kleine Blatt behandelt vom socialdemokratischen Standpunkte aus die Interessen der handarbeitenden Frauen welt. Da es seine Kosten nicht ganz hereinbringt, sondern im vorigen Jahre ein Deficit von un gefähr fl. 1400 auswies, schlug eine Anzahl von Wiener Parteimitgliedern

vor, die Zeitschrift nicht mehr als selbstäudigesBlatt, sondern als Sonntags beilage der „Arbeiter-Zeitung' erscheinen zu lassen. Andere riethen, es der. Volksbuchhandlung in Wien ins Eigenthum zu übertragen, welche ein früher der Partei gehöriges Und in ihren Händen stets an Deficit leidendes Witzblatt zu großer Auflage und genügendem Ertrage gebracht hat. Die Arbeiterinnen — wurde gesagt — wollen von der „Arbeiterinnen-Zeitung' nicht viel wissen ; sie kaufen sich das „Illustrierte Extrablatt' oder halten

sich das Fachblatt ihrer Gewerkschafts organisation. In Wien werden nur ein paar hundert Exemplare der fraglichen Zeitschrift ab gesetzt. . . - Gegen diese Vorschläge erhob sich aber kräftiger Widerspruch aus den Reihen der deutschen . Länderdelegierten, in deren Heimat das Blatt seinen eigentlichen Absatz findet. Sie erklärten, dass die „Arbeiterinnen-Zeitung' den Wünschen der socialdemokratischen Arbeiterinnen ihrer Gegenden vollkommen entspreche, und forderten, dass sie als selbständiges Blatt fortbestehe

, ihr Deficit von der Partei getragen und für dessen Schwinden durch kräftige Arbeitsunterstützung der Redaction gesorgt werde. Als nun noch Frau Adelheid Popp, welche seit mehreren Jahren die „Arbeite rinnen-Zeitung' redigiert, die Verhältnisse derselben auseinandergesetzt und erinnert hatte, dass ohnehin das Deficit im Sinken begriffen sei, stimmte die Vertretung.der „Provinz' (es sei dies Wort als Gegensatz zu „Wien und Umgegend' erlaubt!) fast geschlossen sür den Fortbestand des Blattes

in seiner jetzigen Gestalt und brach bei Fest stellung ihres Sieges in demonstrativen Beifall aus. - Der „Arbeiter-Zeitung' Wurde vorgeworfen, Kajs sie „zu hoch schrei^h^mnd unbekanM . Fremdwörter anwende und sich nich't genüg mit Arbeiter-Schutzgesetzgeß^ng und' Spciälpolltik be fasse. , . Wie fast auf jedem'Parteitage, ivurde von mehreren Seiten die Gründung ' eines social demokratischen Bauernblattes zur Agitation unter dem Landvolke verlangt, aber abgelehnt, weil die Partei keinen richtigen Bauernredacteur

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Seite 3 von 14
Datum: 23.03.1915
Umfang: 14
werde. Und da dies nur die katholische Presse tun kann, darf der Piusverein gerade jetzt nicht rasten und nicht ruhen. Ganz energisch muß auch von Seite des Piusvereines in seinen Versammlun gen und Aufklärungsschriften dein Schlagworte entgegengearbeitet werden: „Jetzt in der Kriegszeit ist es gleich, welche Zeitung man hält. Gewöhnlich wird das Schlagwort in dem Sinne ausgelegt, ich brauche jetzt keine katholische Zeitung zu halten, ich kann jetzt auch eine solche anderer Anschauung nehmen. Es ist nicht wahr, daß zur Kriegszeit

ist es dunkel. . ^ach Chartum kommt ihr nicht früher wie in einem ! ^ionat, selbst wenn ihr alle drei Tage neue Kamele ^ kaufen und so jagen wolltet wie heute. Und ikr wer vielleicht auch nicht, daß eine Armee — nicht bw ägyptische, sondern die englische — euch in den ^kg kommen wird.' Dienstag, den 23. März. Darum wird auch ein Katholik in diesen Kriegszeiten nur eine katholische Zeitung hal ten. Das ist er sich und seiner Glaubensüber zeugung, das ist er aber auch der katholischen Presse schuldig

für den Piusver- ein sind die Soldaten draußen im Felde. Es ist nur zu oft ein starkes Gefühl der Verlassen heit, das sich der braven Soldaten bemächtigt, wenn sie Tag und Nacht im Feuer stehen und die entsetzlichsten Mühsale ausstehen müssen. Da denken sie an die Lieben der Heimat und voll banger Sorge fragen sie sich immer — wenn schon Wochen und Wochen verrauscht sind seit den: Abschied aus der Heimat —: Wie geht's meinen Lieben? Nur zu oft kommt keine Nachricht. Wie wird da jede Zeitung

;, daß ihr uns zum Mahdi bringen und dem Gmain ausliefern wollt. Aber wenn ihr WZ um des Geldes wegen tut, so wisset, daß der Bater dieses kleinen Mädchens reicher ist 'als alle Sudanesen zusammen.' ,.WaS ist dabei?' unterbrach Jdrys. „Was^ Kehrt freiwillig um, dann wird der Seite 5 Trostesengel begrüßt! Und gar erst wenn die Zeitung aus dem engeren Heimatlande ent stammt, wenn sie rührend schöne Züge erzählt von der Tapferkeit und dem Edelmut der Sol daten! Da geht selbst den verzagtesten und von Sorgen gedrückten

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 29.12.1891
Umfang: 8
Nr. Brixen, Dienstag „BrmenVr Chronik'. 29- December ^39^. Seite 3. Hunger litt. Wir hätten ihm sehr gern mit wenigem ausgeholfen, aber es war schon zu spät, da wir gestern erst vom Bezirksarzte erfuhren, dass dasselbe am 7. December dein Hungertyphus erlegen ist.' (Tod durch eine Zeitung.) In voriger Woche starb in Salzburg nach kurzer Krankheit ein Pack träger, der sich bei einer Rauferei an der Hand verletzt und die verwundete Stelle zur Blutstillung mit einem Stück Zeitungspapier zugeklebt

die Niederungen unter Wasser. In Ehester wehte der Sturm ein Stück der alten Stadtmauer um. In Nord-Wales sind der Dee, der Clwyd und der Severn über ihre Ufer ge treten und haben große Verheerungen angerichtet. Im Neve-Thal bereiten sich die Bewohner schon darauf vor, vor den drohenden Wassern flüchten zu müssen. (Wan« ist eine Zeitung druckfehlcrfrei?) Diese Frage wird in der „Kieler Ztg.' folgender maßen beantwortet: 1. Wenn der Verfasser oder Einsender das Richtige geschrieben hat, 2. das Richtige

. Die Zeitung hatte vor einiger Zeit einen Aufsatz über die Perser und den Schah gebracht, in welchem behauptet wurde, das persische Volk seufze unter schwerem Joche. Das war Mirza Ali Ashgar denn doch zuviel. Er setzte sich hin und schrieb an die „Pall Mall Gazette' in gebrochenem Englisch die folgende Epistel: „Da ich persisch bin und Persien und Schah von Persien gut kenne und ich erst kurze Zeit von Persien fort bin, konnte ich nicht finden, dass Artikel wahr ist oder wahr zu sein scheint. Daher scheint

es mir, dass der Verfasser jenes Artikels ein Narr ist, oder der Artikel ist nicht geschrieben von Gentle man, sondern ein Hund hat Wau Wau gemacht und sich auf der Zeitung erbrochen. Ich muss Ihnen aber sagen, dass Wau Wau von einem oder zwei Hunden niemals eine Karawane am Weiterzuge hindern kann und ein großes Meer nicht durch einen Steinwurf erregt wird: „Schah von Persien ist sehr gut bekannt bei der ganzen Welt.' (Die Kaiserin von China) hat kürzlich eine eigene Seidenweberei gegründet

Dollars mehr eintreiben sollte, so wäre das mein Tod.' Landwirtschaftliche Zeitung. Die MelMärkte freigegeben! Die hohe k. k. Statthalter« hat unterm 21. December nachstehende Kundmachung erlassen, welche von den Viehbesitzern gewiss mit großer Befriedigung aufgenommen wird: „Mit Rücksicht auf den nunmehr günstigeren Stand der Maul- und Klauenseuche in Deutschtirol und Vorarlberg wird das ... . Verbot der Abhaltung von Klauenviehmärkten in Deutschtirol und Vorarlberg wieder außer Kraft gesetzt

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Seite 6 von 10
Datum: 29.06.1911
Umfang: 10
dieser beispiellos schwierigen Wahl konstatiert werden. Selbst Gegner sind in privaten Aussprüchen, die freilich nicht in die „Lienzer Zeitung' dürfen, offen genug, die christlichsoziale Partei in Lienz voll zu würdigen. Sogar Angstschweiß soll den Führern der Liberalen vor den Klerikalen, d. h. dem christl. Junglienz, bereits aufsteigen. Mit Erstaunen wurde weiters unter den Eisenbahnarbcitern eine Kerntruppe von Männern entdeckt, die offen und furchtlos, dem bekannten Terrorismus zum Trotz, für Guggenberg

Typen, Karrner und Dörcher, ist hier mehr am Platze als am bewußten Orte in der Lienzer Zeitung. Der Mühe Lohn war gering: Den Christlich sozialen wurden von einem Agitatorenheere von 260 Stimmen ganze 15 Stimmen abgejagt, zu wenig für den verhofften Sieg und die vorbereitete Siegesfeier. Mit blinder Wut und schäumender Raserei werden die noblen Sieger, die jede irgend wie kränkende Kundgebung unterließen, als Verräter hingestellt und in der „Lienzer Zeitung' im Kote herumgezogen. Die „Angeflogenen

' werden sich mit Herrn „Flöge!' im Gerichtssaale zusammen finden, die „Lienzer Zeitung' wird Berichtigungen und Ehrenerklämngen in ihren Spalten enthalten. Ein widerwärtiges Schauspiel. Lange schon nicht mehr haben sich die Deutschen in Lienz so bloßge stellt als im Nachspiel zu den Wahlen. Ist das deutsche Sitte und deutscher Brauch?! Herr Bürger meister! Die Wahl soll frei und geheim sein, jeder soll den Mann seines Vertrauens wählen, Stimmen lassen sich nicht erzwingen; das dürfen und sollen Sie nicht vergessen

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Seite 2 von 12
Datum: 15.03.1913
Umfang: 12
vorgegangen sei. Wir sind uns dessen nicht bewußt; im Gegenteil hat sich die „Brixener Chronik' gerade in letzter Zeit, um die Verhand lungen und Friedensbestrebungen nicht zu stören, immer beflissen, den Kampf zu vermeiden und alles persönlich Verletzende hintanzuhalten. Als Gegenstück zur „Br. Chr.' vergleiche man nur das, was sich die Herren in der „Nordtiroler Zeitung' leisten, ans die wir noch unten zu sprechen kommen. Wir sollen die Herren immer mit Glacehandschuhen angreifen und sie genieren

ist in dieser Sache noch nicht' das letzte Wort gesprochen. Daß Herr Seidner in seinen Angriffen auf einmal sein warmes Herz „für die armen Bewohner von Brixen' hervortreten bat lassen, ist gewiß sehr erfreulich! Soviel, wenigstens vorläufig, über den Bericht in den „Jnnsbrucker Nachrichten'. Und nun noch etwas über den ganz unquali- sizierbaren Artikel in der „Nordtiroler Zeitung' jenem liberalen Parteiorgan, dessen Redakteur wegen schmählicher Angriffe gegen Mitglieder des Kaiserhauses und gegen unsere Tiroler

ist und man zwei Ver treter der Liberalen hineingenommen hat. Weiter hat man den Deutschsreiheitlichen zwei GbmaiM- stellen in Komitees angeboten, sie aber haben eine davon ausdrücklich zurückgewiesen, mit dem Be merken, daß sie sich mit einer Obmannstelle begnügen. Man hat also das, was man versprochen hat, redlich gehalten und noch mehr getan, als das Versprechen forderte. Wie kann die „Nordtiroler Zeitung' schreiben: „Doch Versprechen und Halten ist bei den christlich sozialen Machern immer zweierlei

und so auch hier' ? Was den Bericht der „Nordtiroler Zeitung' über den Bürgerklub anbelangt, so ist derselbe sehr kurz abgetan. Er ist nämlich von A—Z erlogen Trauerkunde erhältst, um Dich in meine Arme zu schließen und Dein liebes, blondes Köpfchen zärtlich zu streicheln, mein liebes Schwesterchen. Ich kenne das tiese, leidenschaftliche Empfinden meiner Willis und weiß, wie nahe ihr Schmerz und Freude gehen. Du hast unseren Vater in London gesehen, als ich mich bereits in Koblenz befand; er war sehr liebevoll

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Seite 3 von 8
Datum: 09.01.1900
Umfang: 8
gange des Fräneiscaner-Klosters zu Schwaz. Ein dentschradicaler Bauernverein in Tirol? Am 31. December wurde in Meran eine Ver sammlung des Marlinger „Deutschen Bauern-- bundes' gehalten. Als Redner war der ober- österreichische „Bauernführer' Schamberger ge rufen worden. Der Berichterstatter der „Ost deutschen Rundschau' (welche neben der juden liberalen „Meraner Zeitung' das Organ des neuen Bundes zu sein scheint) will über 300 „Bauern' in der Versammlung gesehen

haben, welche das „deutschvölkische Bauernprogramm ein stimmig' annahmen. — Der „Burggräfler' be richtet : Bon etwa 150 Besuchern waren ^ Heilo- Brüder reinsten Wassers aus allen möglichen Gewerben. Nur Vz stellte der Bauernstand, davon waren höchstens ein Dutzend wirkliche Bauern, die übrigen Knechte oder Taglöhner. — Die „Meraner Zeitung' hatte kürzlich einen Aufruf an die Bauern gebracht, um sie „bcmern- bündlerisch' zu machen; darin suchte sie die Bauern gegen Clerus und Adel zu Hetzen (die Juden bleiben natürlich verschont

von der „Meraner Jüdin'). Dabei machte das Blatt die Mittheilung: „Ein adeliger Bauernvertreter, ein uns Tirolern wohlbekannter Mann', habe den Ausspruch gethan, „den Bauer muss man treten'; und „das Leibblatt des elericalen Hoch adels, das Wiener.Vaterlands habe den Grund satz aufgestellt, dass der Staat den Niedergang des Bauernstandes nicht aufhalten soll, wohl aber dafür Sorge zu tragen hat, dass dieser Niedergang sich ordnungsgemäß vollziehe'. Mehrere katholische Blätter haben die „Meraner Zeitung

' aufgefordert, diese angeblichen Citate zu beweisen. Hiezu hat aber die „Meraner Zeitung' bisher nicht Zeit gefunden. Das ist eben anticlericale Geschwindigkeit im Verleumden und Lügen — aber nicht im Widerrufen. Die Thatsache jedoch, dass doch ein Dutzend Bauern und viele Bauernknechte bei oberwähnter Ver sammlung mitgethan haben, sollte unseres Trachtens auch nicht unterschätzt werden. Es ist wohl an der Zeit, den Gegnern durch eine katholische Organisation entgegenzutreten, bevor sie noch weitere Erfolge

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Seite 4 von 12
Datum: 09.10.1915
Umfang: 12
ohne zu ihm auf zuschauen wortlos in Empfang. ..Ich bin überzeugt, daß die Nummer Ihrer Zeitung, die dieses Poem von mir enthält, von sämtlichen Schülern unserer Anstalt gekauft werden wird.' fügte der gewerbsmäßige und approbierte Meister der deutschen Sprache noch hinzu, ..und es liegt die Veröffentlichung daher gewiß auch in Ihrem eigensten Interesse.' Nach dieser, jeden Widerspruch von vorne herein ausschließenden Erklärung machte der deutsche Dichterreformator eine tadellose Ver beugung gegen die Anwesenden

habe. Das Gedicht habe ich ganz allein gemacht. Sie können es unbesorgt in die Zeitung hineindrucken und dazuschreiben: Originalgedicht.' Nach dieser in selbstbewußtem Tone abge gebenen Erklärung entfernte sich der dichterische Gasmann. Scherenfreund atmete jetzt erleichtert auf, allerdings etwas verfrüht, denn nach einer klei nen Pause ließen sich vor der Türe draußen ein paar jugendliche Stimmen vernehmen, die sich offenbar zankten. „Geh weiter mit Deinem Gedicht. So ein Schmarrn!' — „Was Schmarrn

? Das hat mein großer Bruder gemacht, der kann's!' „Das meinige Hab' ich aber selber gedich tet!' Scherenfreund ging zur Türe, um von innen den Schlüssel umzudrehen. Bevor er aber dazukam, standen schon die beiden strei tenden Parteien im Redaktionszimmer. „Ich bitt schön, tun's das Gedicht von mir in die Zeitung,' sagte der eine der halbwüch sigen Burschen, der Eigenbaudichter. „Da ist der ganze Weltkrieg beschrieben,' setzte er stolz hinzu. Scherenfreund kam nicht einmal über das Anfangsstadium des Weltkrieges

dieser, ein Gutsbesitzer aus der Umgebung der Stadt, zum Aufbruch rüsten, um den Abendzug zu erreichen. Scherenfreund hatte eben seinen Braten verspeist und nahm die vorgebundene Serviette ab, als ihm Franz die Hand zum Abschied reichte. _ „Ja, was ich noch sagen wollte,' bemerkte jetzt der scheidende Freund, „deshalb bm m eigentlich gekommen. Weißt, ich habe auch 10 etliche Kriegsgedichte gemacht, Du kannst TM ja die passenden aussuchen, lieber wär s wn allerdings, wenn alle in die Zeitung kommen

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 11.09.1891
Umfang: 8
des Puster thales genießen, sondern auch Profit machen und sich wahrscheinlich auch entschädigen für die Hotelrechnungen, die ja nach den Wiener Juden zeitungen gar so hoch sein sollen im schönen Pusterthale. Und hinter wen hat sich denn der Jud gesteckt? — Es ist kein anderer, als der Redacteur der „LienzerZeitung', dessen Name in großen Buchstaben auf dem Hotel „Germania' in Toblach zu lesen ist. Denn m der Lienzer Zeitung Nr. 35 steht eine Annonce, die also lautet: Mödlinger Schuhfabrik, Innsbruck

, Erlerstraße 13, neben Cafs Grabhofer. Prinrip: gut (! 11 Anm. der Redaction der „Br. Chr.'),,»«d billig. Feste Fabrikspreise in den Sohlen eingeprägt. Männer-Leder-Stiefletten von fl. 3.2S an. Damen-Leder-Stiefletten - . von fl. 3.— an. Solches steht in der „Lienzer Zeitung' zu lesen, und Herr Redacteur Rohracher hat doch sicher gewusst, dass der Fabriksherr von Mödling ein Jude ist, der mit seiner billigen Waare den ehrsamen Schuhmachern die Kunden entzieht und mit seinen „guten' Stiefletten erst

noch die Käufer daran bekommt. Da habe ich nun freilich große Augen gemacht, denn ich habe mich erinnert, wie die achtbare „Lienzer Zeitung' geschrieben hat, als Herr Plener im Abgeordnetenhause seinen Antrag für den Gewerbestand einbrachte, und wie sie über die Conservativen hergefallen ist, weil sie dem Antrage, der den Bauernstand in noch größere Noth gebracht hätte, nicht beige stimmt haben. Auch fiel mir dabei wieder ein, wie erst jüngst in den Wiener Judenzeitungen über die Pusterthaler Hotels

verdrießen lassen beim Anblick derselben. Nein, hab' ich mir gedacht, wenn ich Redacteur der um den Gewerbestand so besorgten „Lienzer Zeitung' wäre und Hotel besitzer in Toblach zugleich, wenn ich einmal planisiert hätte, mein Hotel „Antisemit' zu taufen, was die böse Fama vom Besitzer des Hotels „Germania' erzählt (mir kommt es unglaub lich vor), ich hätte dem Juden mit seiner Annonce, und wäre selbe noch so gut bezahlt worden, den Laufpass gegeben, dass ihm seine Sohlen sammt den „eingeprägten festen

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 15.12.1893
Umfang: 8
' ist in diesem Punkte schon vor dem Erscheinen besser daran als manche Zeitung, deren abfälliges Urtheil sie über sich ergehen lassen musste. Cardinal Manning sagt in seinen „Erholungsstunden' von den Zeitungen: „Das Ding wird zur Posaune.' Wie manche Zeitungs posaune wird tagtäglich geblasen, aber man hört nur in einem engen Kreis darauf. Die „Reichs post' kann aus den Erfahrungen ihrer Vorgeschichte sicher sein, dass man auf sie hören, ja, dabei sehr die Ohren spitzen wird. So etwas ist sür eine Zeitung immerhin

. Volksvereines für Ober österreich, in einer Versammlung sich sehr scharf über das unwürdige Spiel geäußert, welches die Regierung mit den Volksvertretern und mit den Volksjnteressen treibe. Damals konnte man in einer Zeitung lesen, die Worte Dr. Ebenhochs dürfe man „nicht auf die Goldwage legen'. Also wird man, Gerechtigkeit und Billigkeit vorausgesetzt, noch viel, viel weniger auch die Worte Luegers auf die Goldwage legen. Denn Lueger ist von Natur aus ein stürmischer Charakter, von ziemlich derber Anlage

„Christliche Presse', sondern das vom Katholikentage aufgestellte „Press- Comits' hat es gemacht und öffentlich zur Kenntnis gebracht. Das Programm ist klar genug und so katholisch wie das irgend einer anderen katholischen Zeitung. Auf dieses Pro gramm ist die Redaction ernannt; dass sie es auch durchführen wird, dafür ist uns das „Press- Comits', welches aus sehr achtbaren Persönlich keiten besteht, hinreichende Bürgschaft. Ins besondere können alle, die in die Verhältnisse nicht tiefer eingeweiht

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 11.04.1893
Umfang: 8
unter dem geistigen Banne der Allein herrscherin auf dem Wiener journalistischen Gebiete, der „Neuen Freien Presse' (oder, wie das Volk sie nennt,, der Salon-Jüdin). Durch seine Leit artikel führt dieses Blatt den „gebildeten' Theil der Bevölkerung, der alles und jedes nur durch die Brille dieser Zeitung betrachtet, am Gängel bande. Man hält die „Neue Freie Presse' viel fach irrthümlich für das Organ der.deutsch-liberalen Partei, in Wirklichkeit aber ist diese Partei ein Kind der Redaction dieses Blattes

nur eine „Neue Freie Presset, und außer ihr ist kein Blatt' und bewahrt eifer süchtig ihre unangreifbare Position. Wehe der jenigen kleineren Zeitung, die sich erdreisten würde, eine andere Tonart anzuschlagen als die ihrige, wehe, jedem, und wäre er der Besten einer, der nicht Hr das Rauchfass schwingt; beide werden sie unbarmherzig angefallen und zerrissen, oder, wenn sie unverwundbar sind, zutodt geschwiegen. Ein Oesterreicher, Dr. Wilhelm Kienzl, Capell- meister in München, erregte dort und in Graz

auf Umwegen über Deutschland ihren Weg. in die Spalten dieses Blattes. Neben dieser Unfehlbaren schreiben noch für das gebildete Publicum die „Presse', ein officiöses Blatt von wenigstens anständiger Haltung, wohl das anständigste von allen, nothdürftig durch die Länderbank über Wasser gehalten; dann die „Deutsche Zeitung', das Sprachrohr Herrn von Pleners, welches der deutsch-liberalen Partei circa ,fl. 30.000 jährlich kostet; das (soweit die „Neue Freie Presse' es gestattet) unabhängige „Fremden blatt

', hauptsächlich für. Tagesereignisse, glück licherweise wenig politisierend, denn die Leitartikel sind haarsträubend; endlich die „Wiener. Allge meine Zeitung', um 6 Uhr abends erscheinend und das reproducierend, was bereits in den Tages blättern stand, himmelhoch jauchzend, wenn zur Zeit, zu welcher diese bereits im Drucke sind, noch jemand stirbt oder ermordet wird, denn in diesem Falle ist sie sogar originell. Solcher glück licher Zufälle und der neuesten Curszettel wegen liegt sie in allen Cafshänsern

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 04.02.1898
Umfang: 8
das nächstemal. Bon der Kärntner Grenze, 31. Jänner. (Eine deutschnationale Prachtleistung.) Etwas sehr Ergötzliches habe ich neulich in der ^Bozner Zeitung', Nr. 20, gelesen. Die Kärntner Priester haben nämlich, um sich vor den immer währenden Verleumdungen und Beschimpfungen ihrer liberalen Blätter einige: maßen sicher zu stellen, in Klagenfurt einen Ausschuss zusammen gestellt, der die betreffenden angegriffenen Priester (von denen natürlich nicht jeder alle liberalen Zeitungen lesen kann) aufmerksan

macht auf allen- fallsige Angriffe irgendeines Blattes, damit der Betreffende sich wehren, wenn nöthig, auch auf Ehrenbeleidigung klagen könne. Dazu macht nun die „Bozner Zeitung' folgende Bemerkung: „Kürzer und trockener gesagt, heißt das: Es soll denunciert, geklagt und unmöglich gemacht werden alles, was eleriealem Wühlerthum entgegentritt; also gilt dieser Ausschuss in erster Linie der deutschnationalen Presse Kärntens.' — Köstlich! Ist man wirklich in Bozen noch so kindlich, zu denken, dass

sich Priester um ihre Ehre nicht wehren dürfen?! Ist man dort wirklich so be schränkten Geistes, zu glauben, dass nur die Deutschnationalen herüberschießen dürfen?! Darum vielleicht die sonst unerklärliche Wuth darüber, dass auch die Gegner hiuüberschiehen! Also die einfache Wahrung seiner persönlichen und der Standesehre nennt die .deutsche^ „Bozner Zeitung' in fremder Sprache: „Denunciation', aus deutsch Schufterei? Seltsame Begriffsverwirrung! Aber weiter. „Man will unmöglich machen,' schreibt

sie. Ja, glaubt sie wirklich, dass die deutsch nationalen Blätter durch Ehrenbeleidigungsklagen der Pciester unmöglich gemacht werden; dann spricht sie sich eben selbst das Urtheil, dass sie sich nur durch Schimpf und Schmähung der Priester über Wasser halten kann, und ein elenderes Zeugnis kann diesen Blättern nicht ausgestellt werden. Weiter sagt die „Bozner Zeitung', dieser Ausschuss geltein erster Linie der deutschnationalen Presse. Dieser Satz ist wieder ein kindliches Ge ständnis, dass

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 10
Datum: 07.07.1899
Umfang: 10
Jahrg. XN. Freitag, n. s. w.); natürlich lauter „stramme Deutsch- nationale'. Die „Lienzer Zeitung' schließt ihren cWbericht mit den elegischen Worten: „Wir wollen hoffen, dass im nächsten Jahre in wo möglich größerem Maßstabe der schönen Sitte unserer Vorahnen Genüge gethan wird.' Gewiss wird dieser fromme Wunsch bei den Parteigenossen der „Lienzer Zeitung' nächstes Jahr Anklang finden, wenn sie als Festartikler dafür einen voll endeten Zuchthäusler auftreibt, nicht nur einen Menschen

, der sich wie Aurelius Polzer am nämlichen Tage vor dem Schwurgerichte in Graz wegen antidynastischer und reichsfeindlicher Um triebe zu verantworten hatte, an welchem in der „Lienzer Zeitung' sein geistloser „Sonnwend spruch' und schwefelhafter „Sonnwende'--Artikel prangten. Am Freitag war beim „Fisch' eine „Volksversammlung?, auf welcherFräulein Glas (!) aus Wien das Referat hatte „Ueber die poli tische und wirtschaftliche Lage in Oesterreich'; viele Lienzer schämten sich über diese Nachfolgerin des großen

der „Arbeiterzeitung' wegen dieser sauberen Anträge ordentlich heimgeleuchtet wurde, ist klar. Da plötzlich — man höre und staune, er scheint der verantwortliche Redacteur der „Arbeiter zeitung' vor Gericht, wohlgemerkt, derselbe Redacteur, der einige Zeit vorher den Fritz Austerlitz als. Schreiber der Notiz angegeben hatte, und erklärt kalt lächelnd — er habe sich „geirrt' — Fritz Austerlitz sei damals, als der Artikel veröffentlicht worden ist, überhaupt nicht

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Seite 3 von 5
Datum: 01.09.1910
Umfang: 5
selbst Feuer gefangen hätten. Lediglich dort, wo die Papiere angezündet wurden, waren die Bretter etwas angekohlt. Es wurde eine Untersuchung eingeleitet, doch ist es bisher den polizeilichen Recherchen nicht gelungen, dem Brandleger auf die Spur zu kommen. 7n äer Sett äer Teuerung. Wie blutiger Hohn auf die mit Kraftsprüchen gespickten Brand artikel über die furchtbare Teuerung nimmt sich, wie der „Tir.' schreibt, der Inseratenteil des sozialdemokratischen Hauptorganes, der „Arbeiter- Zeitung

!), marktschreierische Anpreisungen und Anemp fehlungen der gewissen Pariser Gummispezialitäten, von Logierhäusern in der Leopoldstadt — kurz, die Teuerung und die „Obdachlosenschande' er fahren im Inseratenteile der „Arbeiter-Zeitung' eine Beleuchtung, für welche die sozialdemokrati schen Versammlungsredner kaum dankbar sein werden. Aber merken muß man sich die doppelte Buchführung der sozialdemokratischen Presse. Ist das wahr, was sie im redaktionellen Teile über Obdachlosenschande und Teuerung sagt

, dann ist der Inseratenteil der „Arbeiter-Zeitung' ein einziges großes Verbrechen, eine diabolische Ver spottung des Elends; entspricht aber der Inseraten teil der Wirklichkeit, dann stehen die sozialdemo kratischen Führer vor aller Welt als skrupellose, demagogische Lügner da. Kantega?5a gestorben. In seiner Villa bei Spezia starb im Alter von 79 Jahren der Physio- log und Anthropolog Paul Mantegazza. Neben großen Reisewcrken, wissenschaftlichen Werken schrieb er auch zahlreiche weitverbreitete populäre Sachen

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