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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 08.10.1921
Umfang: 8
hatte, wenn er seinen einzelnen Völkern freie Hand bei Ge staltung ihrer Zukunft gewährte und das Reich vor läufig verließ, ohne jedoch wie beispielsweise Kaiser Wilhelm auf den Thron zu verzichten. Einstellung der „pester Zeitung'. Das Organ der Westungarn, die „Pester Zeitung', kündigt an, daß sie vom 5. Oktober an nicht mehr er scheinen werde. Das Blatt schreibt, daß die Wendung, welche die westungarische Frage ge nommen hat, auch für die „Pester Zeitung' traurige Folgen hat. Das Blatt hat mit zäher Ausdauer den Kamps

um dieses Stück des Ungar landes ausgefochten. Nun hat die Zentrale Presse- uuternehmung sich genötigt gesehen, das Erscheinen der „Pester Zeitung' vorläufig einzustellen. Noch am 30. September nahmen die zwei ältesten Mit glieder der Redaktion Abschied von der „Pester Zeitung'. Der verantwortliche Redakteur Doktor Johannes Huber wurde zum Kanonikus in Oeden- burg ernannt und verließ aus diesem Grunde die Redaktion. Der zweite Redakteur Johann Faul- Farkas hingegen leitet ab 1. Oktober selbst eine neue

Wochenzeitung für das deutsche Volk, das „Sonntagsblatt'. Mit dem Eingehen der „Pester Zeitung' verlieren die Deutschen Ungarns einen der wirksamsten und unerschrockensten Verfechter ihrer nationalen Interessen. Sin Rechtsgutachten über Oberschlesien. Der berühmte amerikanische Rechtssachverständige David Hunter Miller hat ein Rechtsgutachten über die ober- schlesische Frage erstattet. Er kommt darin zu dem Schluß, daß nach dem Ergebnis der Volksabstim mung Oberschlesien ungeteilt beim Deutschen Reich

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 04.12.1891
Umfang: 8
, die kein Verbrechen genannt werden kann.' Also der Todtschlag im Zweikampfe kann kein Verbrechen genannt werden nach den Schrift stellern der „Bozner Zeitung'. Ein paar Jahre in einer katholischen Volksschule dürften der „Bozner Zeitung' richtigere Begriffe von Moralgrnnd- fätzen beibringen. Solange man aber ein Sklave solch unvernünftiger Grundsätze ist, hat man nicht das Recht, andere als „bevormundet' zu schmähen. Ehrenburg, 3. December. (Todfall.) Heute Früh 7 Uhr ist der hochwürdige Herr Josef Stocker

, Caplan, seinem langen, schmerzlichen Leiden erlegen. Das Begräbnis findet am Samstag, den 5. December statt. Sexten, 2. December. (Zur Viehseuche.) Mehrere Viehzüchter des Kronlandes Salzburg veröffentlichten in der „Deutschen Zeitung' einen gediegenen Artikel übers Thierseuche ngesetz, welchen die „Lienzer Zeitung' Nr. 48 unter der zutreffenden Marke „Nothschrei' reproduziert. Uns Pustrern und speciell Sextnern ist das aus der Seele geschrieben. Darnach ist das Seuchen gesetz vom 29. Februar 1880

. Die Lehre daraus kann sich jeder selber ziehen. Kleine Chronik. (An der Influenza) sind in Berlin bereits 40.000 Personen erkrankt. In der letzten Woche ereigneten sich 30 Todfälle von Jnflnenzakranken. Die „Voss. Zeitung' in Berlin theilt folgende Aeßerungen des geheimen Rathes Gerhardt über die Influenza mit: Die Symptome sind ungemein verschiedenartig, wir können sie in drei Gruppen theilen: 1) katarrhalische Erscheinungen, die fast nie fehlen; dahin gehören Schnupfen, Husten u. s. w.; hinzutreten

, der schöne Palast Falconieri ist gerichtlich um ein Spottgeld verkauft worden, der Fürst Sciarra hat alles verloren, und es finden sich nicht einmal Käufer. Landwirtschaftliche Zeitung. Im „T. B.' veröffentlicht die hohe k. k. Statt- balterei nachstehenden Ausweis. In demselben sind die Orte verzeichnet, in denen in der Zeit vom 18. bis 29. November 1891 verschiedene Vieh seuchen aufgetreten sind. Den Namen derjenigen Orte, in welchen die Seuche wieder erloschen ist, ist ein Sternchen beigedruckt

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 12
Datum: 18.04.1914
Umfang: 12
Seite 2. —Nc. 44. Samstag, „Brixener Chronik/ 18. April. Jahrgang 1914. !, so daß eine glänzende Stimmen mehrheit 'sür'H'enggi und v. Guggenberg erzielt Werbm wird. Ein Wahlmanöver der Gebrüder Rohracher. Zum bekannten beleidigenden Bauembrief, mit welchem die „Lienzer Zeitung' die Lehrerschaft gegen die Christlichsozialen zugunsten der Kandi datur ihres Herausgebers Joses Rohracher aufhetzen wollte, bringt die Nr. 8 der „Tiroler Bauern- Zeitung' außer der Feststellung des R.-A. Schraffl

die s ens ationelle Mit teilungdes Redakteurs, daß der Schreiber desBriefes, der die Lehrer allerdings schwer beleidigen mußte, weder ein Christlichsozialer noch ein Vauernbündlerist. Diese Ausführungen werden bestätigt, indem bei der Wählerversammlung am letzten Sonntag in Aßling Peter Paul Rohracher, Bruder des Herausgebers der „Lienz er Zeitung', sich öffentlich als den Schreiber des Bauernbriefes gegen die Lehrer bekannt hat . . .! Das ganze freisinnige Manöver ist übngens

nichts anderes als eine Spekulation auf das schlechte Gedächtnis der Lehrer; denn es hat sich ja selbst ein Führer der Tiroler Freisinnigen im Budgetaus schuß dahin geäußert, je mehr den Lehrern gegeben wird, desto unzufriedener stellen sie sich. Bei diesem nicht ganz einwandfreien Versuche her freisinnigen „Lienzer Zeitung', die Lehrer bei den Wahlen an den Karren des Freisinns zu spannen, erinnern wir deshalb nochmals daran, daß, als die Christlichsozialen vor fünf Jahren im Tiroler Landtage die Erhöhung der Bezüge der Lehrer

um mehr als eineinhalb Millionen Kronen beschlossen haben, die gesamten Freisinnigen des Landtages in ihrer Lehrerfreundlichkeit zwar für die Erhöhung gestimmt haben, die von den Christlichsozialen vor geschlagene Bedeckung jedoch, die allein die Aus Zahlung der Erhöhung ermöglichte, e i n- helllg abgelehnt haben. AMischsAundsch-u. Einbernsnng der Delegationen. Die „Wiener Zeitung' Publiziert ein kaiserliches Handschreiben an den Grafen Berchtold und die beider seitigen Ministerpräsidenten Stürgkh

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 24.10.1901
Umfang: 8
worden. Am 15. October ist sie in sein Eigenthum übergegangen. — Das Wetter wäre seit längerer Zeit schön und die Temperatur sehr mild, wenn nicht der N-bel uns die Sonne manchmal verdecken würde. Aus Oberösterreich, 21. October. (Z eitungslügen.) Unsere gutkatholische Braunauer Zeitung: „Warte am Jnn' ist wieder einmal confisciert worden. Warum? Antwort: weil sie die Wahrheit gesagt hat. Schon mehrere Zeitungen haben die Erklärung abgegeben, dass die Demschnationalen von oben aus, besonders

von Dr. Koerber, unterstützt werden. Das hat unsere katholische Zeitung nachgedruckt, und dafür ist sie eovfisciert worden. Es ist sonderbar: die stalldeutschen Blätter und Mättlein können schreiben und lügen, was und wie viel sie wollen; wenn aber einmal eine katholische Zeitung die Wahrheit sagt, wird sie covsisciert. Wie viel übrigens die stalldeutschen Bläiter lügen, davon zwei kurze Beispiele zur Erbauung und zur Unterhaltung. Erste Lüge: Das „Deutsche Wochenblatt' in unserer Nachbarschaft Mattighofen

; weiß er aber nichts von diesen» Schriften, dann kann er sich mit gutem Gewissen ein Diplom ausstellen lassen für seine Dummheit; denn er verdient es. — Zweite Lüge: Die nämliche Zeitung hat neulich mit größtem Vergnügen einen Capucmerpater gründlich verrissen. Dieser Pater hatte es gewagt, eine Predigt zu halten über das Lesen und Ver breiten schlechter Zeitungen. Dabei- hat sich die Mattighofer Zeitung gewaltig getroffen gefühlt und es genau eingesehen, dass auch ne zu den „Schlechten' gehört

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Brixener Chronik
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Seite 9 von 12
Datum: 06.04.1901
Umfang: 12
ein. Nach über halbstündigem Aufenthalt verabschiedete sich Se. kaiserliche Hoheit in huldvollster Weise und fuhr in das Marienheim. Meran, 3. April. (Synagogeneröff- nung.) Der „Meraner Zeitung' ist endlich ein mal wohl, und das will was sagen. Dieser gün stige Gesundheitszustand datiert seit der Eröffnung des jüdischen Bethauses am 27. März. Selbst verständlich hatte sie dazu ihren Haupt- und Specialreporter entsandt, der dann auch die salbungsvolle Festpredigt des Oberrabbiners Dr. Tänzer in 2^ Spalten der Nachwelt

ge rettet hat. Dass es bei solcher Gelegenheit nicht ohne die Phrasen von den „armen verfolgten Juden' und dem „bedrängten Israel' abgehen kann, sieht man leicht ein. Jedoch die „schöne gastliche Stadt' und »der Zusammenhalt der Glaubensgenossen' machen dieses traurige Erden dasein leichter. Die „Meranerin' ist darüber fast zu Thränen gerührt, und sie empfindet, viel leicht das erstemal, die richtige (?) Andacht. Also gottlob, die Zeiten bessern sich so, wie es die „Meraner Zeitung' gerne

für die vielen Mühen und Arbeiten, die sie gehabt haben! Denn in Orten Mission zu halten, wo über 1 Meter Schnee ist, wie in Rabenstein, gehört nicht zu den Annehmlichkeiten des Lebens. Luggau, 3. April. (Ausgepasst!) Die „Kärntner Zeitung' schreibt Folgendes: „Es wurde schon einmal darauf hingewiesen, dass die sogenannten Schneeballen-Collecten strafgerichtlich verfolgt werden. Siehe da, wiederum spukt im Lande eine Adresse: Madame Bonaventura im Institute Nymphenburg bei München', in welcher angeblich

, darum gehe niemand mehr auf den Leim, sei es was für eine Bitte immer!' So die „Kärntner Zeitung'. Einer meiner hochw. College« erhielt auch einen solchen Schneeballen-Brief aus Be- kauntenkreisen. Worin besteht nun die Schnee- ballen -Collection (Sammlung) speciell,n unserm Falle? Das Institut zu Nymphenburg wollte einem armen Jungen die Studien ermögliche», und um hiezu das nöthige Geld aufzutreiben, wendet sich eine mitleidige Seele Wider Wissen und Willen

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 24.11.1891
Umfang: 8
Zeitung für das Kaiholische Volk. Erscheint in einer doppelten Ausgabe, l. zweimal in der Woche. Dienstag und Freitag» S. als Wochenblatt am Freitag. VieHenährig 60 kr., mit PostVersendung ganzjährig fl> Z.—,'halbjährig fl. I.S s- Einzelne Nummern der Dienitag-Ausgabe 6 kr., der Freitag-Ausgabe 8 kr> 80, vierteWhrig 75 kr. nindimrngrn (die viergesPaltene Petitzeile oder deren Raum 4 kr. für «in-» S kr. Kr dwet», und 25 ir. für zehnmalige Einschaltung — wenn nicht bemerkt, ali für die zweimalige

war er Besitzer einer Zeitung. Im Jahre 1884 gieng er mit Frau und Kindern nach Deutschland; als er gezwungen war, Geschäfte halber nach Russland zu reisen, ließ er seine Familie in Baden-Baden zurück, während er selbst nach Petersburg sich verfügte. An Russlands Grenze angekommen, wurde er ver haftet; ein Polizeiagent begleitete ihn bis nach Petersburg, wo er in einer Festung interniert wurde. Als die Gemahlin auf ihre Briefe keine Antwort erhielt, schickte sie ein Telegramm an die Redaction der Zeitung

seine Briefe aufgefangen hatte, entdeckte, dass er mit russischen Revolutionären in der Schweiz im Briefwechsel war. Diese Briefe enthielten jedoch nichts, was der Regierung den kleinsten Argwohn hätte er regen können, ebenso wenig, als jene Schriften, welche für die Zeitung bestimmt und der obersten Censur des Staates unterworfen waren; doch einzig die Gewissheit, dass Staniukovitsch mit einem politischen Flüchtling in Correspondenz war, genügte, um ihn unter die gefährden Individuen zu zählen. Indessen

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 28.07.1923
Umfang: 8
der Stadt Brixen mit ihrer wunderbaren Umge bung aufmerksam zu machen. Wenn dann nur ein Bruchteil aller heilsbedürftigen Kranken nach Brixen dirigiert werden könne, werde die Anstalt sicher zu klein sich erweisen, um alle unter ihre Obhut zu nehmen. W Sri« NtUWgeMte. Das Brixener Zeitungswesen reicht in seinen ersten Anfängen über 150 Jahre zurück. Bereits im Jahre 1768 erschien die „Brixnerische Donnerstag-Zeitung. Das Merkwürdigste von Kriegs-, Staats- und anderen Neuigkeiten. Die alle 'Wochen

zu haben bey Johann Kassian Krapf, Buchdrucker.' Sie war in Klein-Quartformat gehalten. In etwas kleinerem Format finden wir 1790 die „Vrixner Zeitung'. Zwei Jahre später, 1792, hatte Brixen bereits eine zweimal in der Woche, Mittwoch und Samstag, erscheinende „Brixnerische Hofzeitung' bei Thomas Weger, Hofbuchdruckerei. Das Format war Klein-Oktav. Von 1793 an erschien dann im gleichen Format die „Brixnerische Ordinariezeitung', nur wurde von 1801 an die Ausgabe auf Diens tag und Freitag verlegt

. Während er eifrig aß, kam Jochen Bobsin, der Matrose, ins Zimmer 28. Juli 1923. Seite 3. Ueber Brixen war nun wieder die schreckliche zeitungslose Zeit gekommen. In den Fünfziger jahren versuchte man, diesen unheimlichen Bann zu brechen — es ward ein Anlauf zur Gründung einer Zeitung gemacht. Er führte nicht zum Ziel. Brixen mußte nun fast 40 weitere Jahre auf seine Zeitung warten. Endlich im Jahre des Heiles 1888 kam die längst ersehnte Zeit. In diesem Jahre begann Dr. Schoepfer im Verein mit mehreren

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 5
Datum: 01.09.1910
Umfang: 5
selbst Feuer gefangen hätten. Lediglich dort, wo die Papiere angezündet wurden, waren die Bretter etwas angekohlt. Es wurde eine Untersuchung eingeleitet, doch ist es bisher den polizeilichen Recherchen nicht gelungen, dem Brandleger auf die Spur zu kommen. 7n äer Sett äer Teuerung. Wie blutiger Hohn auf die mit Kraftsprüchen gespickten Brand artikel über die furchtbare Teuerung nimmt sich, wie der „Tir.' schreibt, der Inseratenteil des sozialdemokratischen Hauptorganes, der „Arbeiter- Zeitung

!), marktschreierische Anpreisungen und Anemp fehlungen der gewissen Pariser Gummispezialitäten, von Logierhäusern in der Leopoldstadt — kurz, die Teuerung und die „Obdachlosenschande' er fahren im Inseratenteile der „Arbeiter-Zeitung' eine Beleuchtung, für welche die sozialdemokrati schen Versammlungsredner kaum dankbar sein werden. Aber merken muß man sich die doppelte Buchführung der sozialdemokratischen Presse. Ist das wahr, was sie im redaktionellen Teile über Obdachlosenschande und Teuerung sagt

, dann ist der Inseratenteil der „Arbeiter-Zeitung' ein einziges großes Verbrechen, eine diabolische Ver spottung des Elends; entspricht aber der Inseraten teil der Wirklichkeit, dann stehen die sozialdemo kratischen Führer vor aller Welt als skrupellose, demagogische Lügner da. Kantega?5a gestorben. In seiner Villa bei Spezia starb im Alter von 79 Jahren der Physio- log und Anthropolog Paul Mantegazza. Neben großen Reisewcrken, wissenschaftlichen Werken schrieb er auch zahlreiche weitverbreitete populäre Sachen

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 20.12.1900
Umfang: 8
, 15. December. Die „Lienzer Zeitung' kann die Schadenfreude über den Hausstreit im katholischen Lager schwer ver bergen und hofft schon soweit daraus Nutzen zu ziehen, dass der „anticlericale' Candidat mit Rohracher oder Schrott in Stichwahl kommen könnte. Bei den feinen Parteischattierungen dürfte es schwer sein, den richtigen Zähleandidaten zu finden, den Liberale, Fortschrittliche, Frei sinnige, Deutschnationale und Wilddeutsche im Vereine mit den Socialdemokraten wetteifernd für den Ihrigen ansehen

und behandeln können. Sei er übrigens wer immer, solange er nicht ckehr Erfolg hat als jüngst der liberale Land- tagScandidat Herr Jakob Traunsteiner, Bürger meister von Niederdorf, stecken wir getrost den Spott der »Lienzer Zeitung' ein, dass »das Äericale Wahlwerkel' nirgends mehr ganz richtig functioniert. Besser würde die „Lienzer Ztg.' vor der eigenen Thür kehren. Wenn Herr Wolf und sein Anhang, wie jetzt die social demokratischen Blätter enthüllen, nicht einmal die billige Rechnung für Wolfs — Sammel

, mit der Socialdemokratie!', und bei der „Lienzer Zeitung' gilt als reaktionär nur, wer treu katholisch — na, wer „clerical' ist; alles übrige einigt sich laut ihrer ausdrücklichen Ent scheidung im Rahmen des Fortschrittes. Jselthal, 17. December. (Jubiläum.) Am Thomastage, den 21. December wird die Gemeinde Kals das 25jährige Priesterjubiläum ihres hochw. Herrn Pfarrers, der nun bald nach Sillian übersiedeln wird, feierlich begehen. Ein Bravo der Gemeinde! Hochw. Herr Pfarrer Thomas Hintner feierte am 21. December

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Seite 3 von 8
Datum: 20.12.1902
Umfang: 8
, in welchem er die Sozialdemokratie die einzige große Partei nennt, welche auf politische Be achtung Anspruch erhebt. So freudig die liberalen Blätter dem berühmten Geschichtsprofessor vor kurzem zujauchzten, als er das Schlagwort von der „voraussetzungslosen Wissenschaft' prägte, ebenso spotten sie jetzt über ihn. So schrieb die „Münchener Allgemeine Zeitung' vom 16. Dezem ber u. a.: „Die Kundgebung Mommsens ist ein urkundlicher Beweis dafür, wie fehr selbst her vorragendste Gelehrsamkeit der Verblendung des Parteigeistes

ausgesetzt ist und wie wenig selbst ein wissenschaftliches Genie vor der Einwirkung der Altersschwäche bewahrt bleibt. Handgreiflich geradezu sind die Verkehrtheiten in der Mommsen- schen Kundgebung, handgreiflich die Widersprüche, in die er sich verwickelt... Blindheit für die Erscheinungen der Gegenwart — das ist das Zeichen, unter dem die Kundgebung Mommsens steht.' Die „A. P.' bemerkt hiezu: „Bor noch nicht allzulanger Zeit las man's anders — auch in der „Allgemeinen Zeitung'. Damals stellte

sich freilich Mommsen den Liberalen zur Ver fügung gegen die „Ultramontanen', indem er den „Borau8setzungslosen'-Rummel inszenierte. Nun konstatiert die „Allgemeine Zeitung', daß selbst ein so hervorragender Gelehrter wie Mommsen der Verblendung des Parteigeistes ausgesetzt ist, daß er blind ist für die Erscheinungen der Gegenwart. Damit ist die „Boraussetzungs- losigkeits'-Campagne ganz trefflich gekennzeichnet: Verblendung des Parteigeistes, das war s auch damals, was Mommsen seine Stellungnahme diktierte!'

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