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Brixener Chronik
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Seite 12 von 16
Datum: 27.04.1915
Umfang: 16
Personen, so erhalten wir einen täglichen Leser kreis von 50.000 Personen. Kein Prediger hat so viele Zuhörer, kein Lehrer hat so viel Schü ler, kein Professor hält so viele Vorlesungen! Und wir müssen dabei bedenken, daß es Blät ter gibt, die in Hunderttausend Exemplaren er scheinen und eine Million Leser haben. Aber nicht bloß das größte geistige Verkehrsmittel ist die Presse, sie ist auch das bequemste, das schnell ste und billigste. Um die Zeitung brauchen wir uns ja nicht zu bemühen, sie kommt

an die Tür unserer Wohnungen, sie geht mit uns auf Rei- ' sen, sie erwartet uns auf Bahnhöfen und in Gasthäusern, sie ist das schnellste Verkehrsmit tel, denn die Zeitung bringt uns täglich einmal oder zweimal das Neueste und Interessanteste, was es gibt auf allen Gebieten des Wissens und Könnens und Geschehens. Sie ist das bil ligste Verkehrsmittel, kein Preßerzeugnis ist so billig als wie die Zeitungen. Legen wir nur einmal die Zeitungen von einem Jahr zusam men und vergleichen wir den Stoß

mit den paar Kronen, die sie kosteten, und wir werden uns alle verwundern, daß man um ein so kleines Geld so vieles drucken kann. Dabei bietet uns die Zeitung alles, was wir brauchen können: Belehrendes, Unterhaltendes, Nützliches und Angenehmes, für alle unsere Bedürfnisse will sie Sorge tragen. Es ist kein Wunder, wenn die Zeitung dem modernen Menschen ein Be dürfnis geworden ist, wenn er sie mit Sehnsucht erwartet, mit Leidenschaft liest, wenn es bald keine Familie mehr gibt

, die nicht die eine oder andere Zeitung hält. Es ist aber auch kein Wunder, wenn die Zeitung einen ungeheuren Einfluß ausübt auf das Denken und Wollen, auf das Tun und Lassen ihres Leserkreises, wenn sich zwischen Leser und Zeitung nach und nach jenes innige Ergebenheitsverhältnis her ausbildet, das man mit dem Worte Leibblatt bezeichnet und das darin besteht, daß der Leser alles für wahr und gut hält, was die Zeitung für wahr und gut hält, und daß man alles ver wirft, was die Zeitung verwirft. Ist es ja im mer noch ein großer Teil

der Leser, der an dem Grundsatz festhält, der in einer längst ent schwundenen Zeit einmal etwas Wahres an sich gehabt hat und der lautet: was gedruckt ist, muß wahr sein, und wenn es nicht wahr wäre, wäre es nicht gedruckt. So ist es einigermaßen er klärlich, daß die ganze moderne Gesellschaft im Bannkreis der Presse steht und die Presse die ganze öffentliche Meinung beherrscht. Und man darf das nicht einmal eine Schwäche oder einen Mißstand nennen, denn wir sind wirklich auf die Zeitung angewiesen

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 18.07.1901
Umfang: 8
Seite 2. Nr. 86. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 18. Juli 1901. Jahrg. xiv. Die frech-fröhlichen Entstellungen der „Bozner Nachrichten' ließen aber die „Bozner Zeitung' nicht ruhen, und nun unternimmt es dieses Blatt zu konstatieren, dass der ganze Vor gang das Verbrechen der öffentlichen Gewalt thätigkeit nach Z 78 St.-G. bedeutete begangen durch vie „clericalen Bozner Herren und Bauern' dadurch, dass sie eine Versammlung gewaltthätig störten oder hinderten

, die unter AnfstchteineröffentlichenBehördegehaltenwurde.(!) Um die Verleumdung aber voll zu machen, fügt das Blatt noch das Strafausmaß bei. Ja, wenn dem Rechtsgelehrten der „Bozner Zeitung' von- seite der Behörde recht gegeben wird, so kann dies den „clericalen Bozner Herren und Bauern' nur recht sein. Oeffentliche Gewaltthätigkeit wurde begangen, aber nicht durch die „clericalen Bozner Herren und Bauern', sondern durch die Gewalt thaten, die schließlich die schwere Verwundung eines Versammlungstheilnehmers zur Folge hatten. Thatsache ist, dass der Borsitzende

die „Clericalen' schon bei seiner Begrüßungsrede mit dem „An- die-Lllftsetzen' bedrohte. Ob diese „Begrüßungs rede' unter Z 98 St.-G., Alinea a und b, fällt, überlassen wir dem Kronjuristen der „Bozner Zeitung'. Der Abschnitt dieses Gesetzes lautet: ß 98. Zwölfter Fall. Des Verbrechens Veröffentlichen Gewaltthätigkeit durch Erpressung macht sich schuldig, wer: s) einer Person wirklich Gewalt anthut, um sie zu einer Leistung, Duldung oder Unterlassung zu zwingen, insofern« sich seine Handlung

Beschaffenheit desselben oder auf die Wichtigkeit des angedrohten Uebels gegründete Besorgnisse einzuflößen; ohne Unterschied, ob die erwähnten Uebel gegen den Bedrohten selbst, gegen dessen Familie oder dessen Ver wandte oder gegen andere unter seinen Schutz gestellte Personen gerichtet sind, und ob die Drohung einen Erfolg gehabt oder nicht. Dass Alinea a des Z 98 zutrifft, wird vielleicht die „Bozner Zeitung' selbst zugeben; berichtet sie ja selbst über die Gewaltthaten, und auch davon berichtete

sie, dass einige „Clericale' flüchteten. Dass diese Flucht die Folge der Drohung war, wird kaum ein Vernünftiger in Abrede stellen. Die Gesetzeskunde der „Bozner Zeitung' Wird also sür ihre Schützlinge sehr gefährlich. Die Absicht aber, den ganzen Hergang zu ent stellen, um die anhängigen Erhebungen irre zuführen, wird ihr nicht gelingen. Der Vorsitzende ist verantwortlich, die Ordner sind verantwortlich, und wer die Gewalt zuerst anwendete, ist der Strafbare. Auch die „Bozner Zeitung' weiß

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 16
Datum: 02.08.1913
Umfang: 16
zehnmal mehr Geldmittel erfordert als bei uns. Vergegenwärtigen wir uns kurz die Geschichte und die Entwicklung des chinesischen Zeitungswesens. Einer Tradition zufolge soll in China bereits im Jahre 911 — also vor tausend Jahren — in Peking die erste Zeitung erschienen sein. Wenn es auch eine sehr primitive Zeitung war, die damals erschien, und fast ausschließlich nur Hofnachrichten enthielt, so kann sich doch China rühmen, die erste Zeitung der Welt besessen zu haben, die auch infolgedessen

die älteste ist. Wurde das genannte Druckwerk erst im Jahre 1361 durch das regelmäßige wöchentliche Erscheinen eine Zeitung im wirklichen Sinne nach heutiger Ausfassung, so kann man den Chinesen doch das Erstrecht nicht streitig machen. Vom Jahre 1800 an erschien „King pao' (Anzeiger der Haupt stadt) — so der Name der Zeitung — als Tag blatt, das 1884 wesentlich erweitert wurde und jetzt in drei Ausgaben erscheint. Eine Ausgabe enthält Handels- und Geschäftsmitteilungen, die zweite ist lediglich Amtsblatt

. Die Unternehmer der größeren Zeitungen sind meist Engländer und Amerikaner und stehen, um wenigstens einigermaßen der Willkür der Mandarinen zu entgehen, unter diplomatischem Schutz irgendeiner Nation. Was den Inhalt einer chinesischen Zeitung be trifft, so ist derselbe äußerst dürftig und kann sich das kleinste Blättchen bei uns mit ihnen messen. Und dieser dürftige Inhalt ist umso erklärlicher, als die Chinesen noch keine regelmäßigen Telegraphen bureaus haben, sondern die Telegramme über Vor gänge

, das ist gleich, es wird berichtet. Das Aeußere der chinesischen Zeitungen mutet recht seltsam an. Vielfach ist die Zeitung in Form von langen und schmalen Streifen anzutreffen, weil die Chinesen senkrecht schreiben und ein Wort unter das andere setzen. Daß auch in China die Geschäftsleute allmählich auf den Wert und die Macht geschäftlicher Propaganda aufmerksam werden, geht daraus hervor, daß sich das Jnseratenwesen bei den meisten chinesischen Zeitungen zu entwickeln be ginnt. Sonderbar

ist, daß der Leitartikel fast ganz zum Schlüsse des Blattes seinen Platz hat — nicht wie bei uns auf der ersten Seite. — In China ist die erste Seite der Zeitung gewöhnlich mit Inseraten verstellt. Um nun auch über die Herstellung einer Zei tung in China einigermaßen unterrichtet zu sein, wollen wir zum Schlüsse einen kleinen Spaziergang in eine chinesische Buchdruckerei unternehmen. Ein großer Saal, angestellt mit verschiedenen Kästen, bildet die Setzerei. Während bei uns der Setzer vor seinem Schriftkasten steht

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 10
Datum: 02.04.1895
Umfang: 10
durchzumachen. Sie scheuten sich nicht, dem Altreichskanzler bitteren Schmerz zu bereiten. Bismarck beklagte sich da mals über die „ihm früher nahe gestandene', die sogenannte „gouv.ernementale Presse'. Diese „Presse, die früher seine Ansichten vertreten habe, lasse jetzt die dümmsten Angriffe auf ihn uner widert'. Die „Kölnische Zeitung', die „Berliner Post' und die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung' nannte er namentlich als die Blätter, von denen „er wohl den Muth hätte erwarten können, dass

5 sie ihn gegen die albernen Anfeindungen und Entstellungen seiner Ansichten in Schutz nehmen würden'. Aber insbesondere die „Norddeutsche', welche „früher fast von ihm ganz allein erhalten worden sei', vermeide es überhaupt am liebsten, seinen Namen zu erwähnen, man fürchte dadurch schon, nach oben anzustoßen. Die Blätter zahlten es dem Fürsten wieder heim. So schrieb die „Kölnische Zeitung', Februar 1891: „Der Groll über seine Verabschiedung verleite Bismarck zu Jeuill'eton. Ueber das Ieituitgsmselj. Ein großer Kenner

sich also in emer Zeitung der geistige Bildungsgrad eines Volkes ab. I- Als noch nicht die Buchdruckerkunst erfunden war, gab es mündliche Mittheilung der Vorfälle in den Ländern. Heimkehrende Krieger erzählten ihrer Führer Thaten, herumziehende Krämer, -wandernde Sänger trugen wichtige Neuigkeiten .hon Dorf zu Dorf, von Stadt zu Stadt und färbten sie wohl, wie es im wahren Sinne des Wortes in ihren Kram passte. So erhielten ab gelegenere Orte Kenntnis von den Vorfällen der Außenwelt. Die Kaufleute sahen

Verkehr vermittelten, die dann die Erfindung des Druckes zuerst benutzten, so dass damals Postmeister und Redacteur als gleichbedeutend galt. Das älteste derartige Blatt stammt aus dem Jahre 1493 und findet sich noch auf der Leipziger Universitätsbibliothek. Als zu Anfang des 16. Jahrhunderts die Ereignisse sich häuften und der Buchhandel begann, erstand der Gedanke, die „Newzeitungen' regel mäßig erscheinen zu lassen, und zwar wöchentlich unter dem Namen: „Gezeitung', „Newzeitung', „Zeitung

'. In England erschien schon ein solches Blatt 1583, in Frankreich 1621. In Deutschland, wo die ersten gedruckt erschienen, kam 1609 die erste derartige heraus. In Peking hatten die Chinesen schon 1366 eine Staatszeitung „Sin-Pao' (Neue Nachrichten). Anfangs des 17. Jahrhunderts erschienen in Deutschland noch öfter als wöchentlich dieZeitungen: Die „Straßburger Zeitung' vom Jahre 1609 und die „Frankfurter Zeitung' (1615). Endlich erschien in Köln (1651) die „Postzeitung', die nach kurzer Zeit täglich

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Seite 5 von 8
Datum: 23.05.1912
Umfang: 8
ihr auch, zwar langsam, aber sicher. Man sieht, wie die Liebe zu unserer Kirche erkaltet, der Glaube herausgerissen wird. Habe sie (die Presse) charakterzerstörend genannt Möchte sie vergleichen mit einer Schwefelsäure. Sie kennen die Wirkung dieser Säure. So verhält es sich, wenn man diese Presse beständig liest, mit der „N. Fr. Pr.', „Zeit' und wie sie alle heißen. Sie wirkt wie eine Schwefel säure für unseren christlichen Charakter. Es wirkt ferner dies Lesen einer derartigen Zeitung wie ein Holzwurm

Zeitungen. Außer der „Neuen Freien' ist besonders „Die Zeit' eine ganz gefährliche Zeitung. Hinter ihren Kulissen stecken nämlich die Freimaurer und leider Gott ge wahrt man „Die Zeit' so häufig in den Händen des Militärs. Das „Wiener Journal' - ein judenliberales Blatt, die „Jnnsb,ucker Nachrichten' — stehen nicht mehr in unserem Lager. Wir haben auch dafür einen prächtigen Ersatz. Hinein mit dem „Tiroler Anzeiger'! Hinaus mit den in Bozen leider so verbreiteten „Bozener Nachrichten

' — auch ein farbloses Blatt. „Wer nicht mit mir ist, ist gegen mich!' Da werden Stimmen laut: Ja. man muß sie doch haben; es ist ja nichts Schlechtes dahinter. Stundenlang geht man zu den Frommen und Fiömmsten mit gutem Erfolge dafür agitieren und stimmt dann bei der Wahl — für einen Kultur kämpfer. Das ist eine zu bekannte Tatsache. als daß ich sie noch näher begründen müßte. Hinaus auch mit der „Meraner Zeitung', diesem fanatischen judenliberalen Blatte. Was haben wir nun für Mittel, dies zu bewerkstelligen

?. Zungen haben wir. Wie gebrauchen? In den Gasthäusern! Reden wir doch, wenn wir uns dort aufhalten: Bitte schön, die und die Zeitung, damit man auch aufmerksam wird. In Rasierläden, da sollen wir auch versuchen, sollen christliche Zeitungen verlangen. Vor einigen Tagen fand ich in einem Friseurgeschäft in Bozen, einem Räume, der kaum sechs Menschen Platz ge währt, nicht weniger als sechs Zeitungen und dar unter — keine einzige christliche. Wie kommt das, fragte ich daraufhin

, daß hier keine christliche Zeitung aufliegt? Ja, es wird bloß die sozialdemokratische verlangt. Ich weiß jedoch genau, daß dort viele Katholiken verkehren. Es ist also an uns gelegen. Habe nun die Bestellung einer anderen Zeitung ver langt und erklärt: Sonst werde ich Sie überall verschreien. Sie werden sehen, daß er sie einführen wird. Sollte dies, falls ich das nächstemal hin komme, noch nicht der Fall sein, werde ich mich mit den Worten: „Habe die Ehre!' bedanken. Bin überzeugt, daß er sie haben wird, falls

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Seite 1 von 8
Datum: 12.03.1916
Umfang: 8
mvw« Belli« Leitung tür das katboUscbe Volk. Rummer 39 Sonntag, den IS. Mörz 1916. 29. Jahrgang. M MMillSIIj! IMWM lltl l. Die offiziöse „Norddeutsche Allgemeine Zeitung' schreibt: Am 23. Februar beschlagnahmte die portugiesische Regierung die in den portu giesischen Häfen liegenden deutschen Schif- fe. Unmittelbar nach Bekanntwerden dieses Vorganges erhielt der kaiserliche Gesandte in Lissabon Dr. Rosen den Auftrag, gegen diese Maßnahme zu protestieren und ihre Aufhe bung zu verlangen

.. i ich möchte sagen, ein Hauptschmuck unserer an den Toren des Südens gelegenen Gegend. Es ist also Grund genug zur Schonuna vorhanden, lieber Bauer und Obstbaumzüchter! Die Holz nutzung ist vielleicht nebensächlich, der Schaden aber kann durch unverständige, übertriebene Entkleidung der Natur mit der Zeit ein unbe rechenbarer werden. Darum: Schützet die Natur? Eine Zeitung in Cetinje. Aus dem k. u. k. Kriegspresseguartier wird berichtet: In Montenegro wird in Eetinje in den nächsten Tagen eine Zeitung

erscheinen, einerseits zum Zwecke der Information der dortigen Bevölkerung über die tatsächlichen Verhältnisse auf den .Kriegsschauplätzen und der allmählichen Aufklärung über die Einrich tungen in Oesterreich-Ungarn und den ottupiee- ten Gebieten, andererseits zur Orientierung der Öffentlichkeit im Auslande über die Zu stände in Montenegro. Die Zeitung soU end lich noch ein autodidakischer Behelf für die Er lernung der lateinischen Druckschrift sein. Chef redakteur der Zeitung ist Dr. Georg Kumicic

. Das Blatt wird zunächst in kroatischer Sprache, j und zwar jeder Seite zweispaltig, in lareinischen ! un? crvülischen Buchstaben hergestellt, nach j l) Monaten werden nur mehr lateinische t Schriftzeichen verwendet. Die Zeitung nimmt ! auch Inserate auf.

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Seite 4 von 8
Datum: 11.06.1901
Umfang: 8
Seite 4. Nr. 70. Dienstag, „Brixener Chronik.' 11 . Juni 1901. Jahrg. xiv. Um Osttiroler Kanernbund. . Osttirol, 5. Juni. Aus der Schule geschwätzt hat ohne Zweifel die „Lienzer Zeitung' in ihrem Bericht über den Osttiroler Bauernbund in Nr. 21. Wir hätten nicht geglaubt, dass so schnell ein Urtheil über die Nebenzwecks des Bauernbundes w die Oeffentlichkeit gebracht werden könnte. Die „Lienzn Zeitung' schreibt nämlich: „Uebrigens stehen weder die Tiroler Bauernbündler, noch Baron Rokitansky

auf unserem Parteistandpunkte; wir begegnen uns aber in einem Hauptpunkte aller fortschritt lichen und auf Unabhängigkeit und Selbst- ständigkeit hinarbeitenden Volksparteien, in der Bekämpfung des unheilvollen Cleriealismus.' Also ein Hauptpunkt, worin mau sich trifft, ist die „Bekämpfung des unheilvollen Cleriealis mus', und das ist ein so wichtiger Punkt, dass die „Lienzer Zeitung' dem Bauernbunde ihre Spalten zur Verfügung stellt, selbst auf die Gesahr hin, ihre eigenen Parteisreunde angegriffen

Baron RokitanSky, der in allen Wassern schwimmt, hat einmal geschrieben: „Die Geistlichen brauchen wir noch der Bauern wegen.' Wer nur diesen einen Satz genau ins Auge fasst, der sieht darin die vollständige Charakterlosigkeit: „Also einstweilen müssen wir die Geistlichen schonen, sonst kriegen wir die Bauern nicht. Später, dann geht's leichter.' Dieser Charakteristik stelle ich die „Lienzer Zeitung' gegenüber, welche als ihr Ziel die „Bekämpfung des Cleriealismus' hinstellt und dann folgenden

' am Tage des heiligen Geistes nicht weltlichen Gelüsten nachzujagen, heute den heiligen Geist würdig zu empfangen und die hohen reinen Ziele, denen die Menschheit zuzustreben hat, zu erkennen.' Wer die sonstigen, oft sehr hämischen Aus lassungen dir „Lienzer Zeitung' kennt und dies damit vergleicht, wird unwillkürlich denken: das heißt, wir müssen einstweilen Religion zeigen der gutmüthigen Bürger und Bauern wegen. — Die Larve des Heuchlers ist die hässlichste, mitunter freilich auch lächerlich

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Seite 1 von 8
Datum: 04.02.1905
Umfang: 8
, um der katholischen Religion jenen Schutz angedeihen zu lassm, den sie mit vollem Recht auf Grund der Gesetze beanspruchen kann?* Der Ministerpräsident Dr. Freiherr von Gautsch sah sich bereits in der Sitzung vom 30. Jänner veranlaßt, diese Interpellation zu beantworten. (Seine Antwort haben wir in letzter Nummer mitgeteilt. D. Red.) Welchen Erfolg diese durch die Interpellation hervorgerufene Erklärung des Ministerpräsidenten bildet, kann man aus der heutigen sozial demokratischen »Arbeiter-Zeitung* ersehen

-Zeitung* ist entrüstet darüber, daß diese Beeinflussung der Richter zu ungunsten des Abgeordneten Hauck, weil im Parlament ausgesprochen, nun durch alle Blätter gehen wird. »Wenn schon nichts*—schreibt die »Arbeiter-Zeitung* — »so hätte sein gerühmter Takt den Ministerpräsidenten abhalten sollen, über eine anhängige Strafsache so herausfordernde Urteile abzugeben, und selbst durch sein Bedürfnis, sich den Klerikalen und ihren Beschützern als ge fälligen Diener zu rekommandieren, kann diefe

gegen die ständige Beschimpfung der Religion gesogt hat, ist für das jozialdemokratische Organ ein Greuel. Doktor Lueger hat für die katholische Religion den durch die Gesetze gewährleisteten Schutz ver langt; Freiherr v. Gautschhat diesen Wunsch zugesagt. Er hat erklärt, diese Gesetze auch um Schutze der Religion »anwenden' zu wollen. Schrecklich! »Die Regierung,* ruft die »Arbeiter- Zeitung* aus, »hat die Gtsttze nicht ,an zu wenden', sondern sie zu beobachten. An gewendet werden die Gesetze von den Behörden

: den Staatsanwälten, den Richtern, drn Ver waltungsinstanzen. Herr v. Gautsch meint also gar nichts anderes, als daß sich die Regierung nicht scheuen wird, den Behörden Weisungen zu geben: zur ,enerqischen^ Handhabung der Gesetze, welche die politischen Freiheiten ausmachen.* Die »Arbeiter-Zeitung* ist sehr ungehalten darüber, daß Freiherr v. Gautsch durch die Interpellation Dr. Luegers ge drängt wurde, einen »neuen Kurs* programmatisch btkanntzugeben: »Der Unterschied ist sehr faßlich: Herr v. Koerber

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Seite 3 von 8
Datum: 13.02.1891
Umfang: 8
, und wird den Militarismus auf ein bescheidenes Maß zurückführen. Die Völker müssen den Frieden einander gegenüber aufrichtig halten wollen; der Rassenhass muss verschwinden, und die Sucht, diehalbe Welt zubesitzeu, abgelegtwerden. Wie eine amerikanische Zeitung meldet, hat der Staat Michigan einen wirklichen Farmer, der seine Farm selbst bewirtschaftet, zum Gouverneur bekommen. In seiner Antrittsbotschaft sagt er unter anderem: „Unsere Civilisation wird nach gerade sehr kostspielig. Größere Einfachheit

des deutschen und österr. Alpenvereines', die „Oesterr. Touristenzeitung', „Schorer's Familienblatt', die „Illustrierte Zei tung' und „Neue illustrierte Zeitung', sowie „Vom Fels zum Meer' aufgelegt werden; unwahr ist, dass im Jahre 1833 das hiesige Casino 140 Mitglieder zählte; unwahr ist, dass im Jahre 1883 die Zahl derselben auf 15 zusammen geschmolzen ist; unwahr ist, dass das Casino heute (derzeit) gegen 12 Mitglieder ausweist; unwahr ist, dass Frauen Mitglieder des Casino sind. Mit dieser Berichtigung

des Pudels Kern. Osttirol, 10. Februar. In der letzten Nummer geriert sich die „Lienzer Zeitung' wieder, wie wohl auch sonst oft, als Schutz- und Schirm blatt gewisser Bedrängter. Ich will nur zwei der selben ins Auge fassen. Der erste ist ein „Banrl' aus Jnnervillgraten. Es thut ihm so wehe, dass man ihn ans dem Gemeindeausschusse hinaus bugsiert hat. Und um eine mitleidige Seele zu finden, der es sein Leidwesen klagen kann, wandert es zu den liberalen Herren der „Lienzer Zeitung'. Richtig

, dort wird geholfen, seinem gepressten Herzen Luft gemacht. Es wird ein Eingesandt in die „Lienzer Zeitung' eingerückt des Inhaltes: „Bei den letzten Gemeindewahlen ließ sich der Gemeindeansschnss theilweise von Gewerbetreiben den zusammenstellen. Unlängst wurden von der Gemeinde 50°/<> Gemeinde-Umlagen eingetrieben und dabei die Gewerbetreibenden ganz frei ge lassen; da möchte man schier ausrufen: „Banrl zahl'! denn warum wählst du so dumm und lässt dich von den Gewerbetreibenden an die Wand drücken

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Seite 5 von 8
Datum: 13.01.1914
Umfang: 8
des Landesarchives Herrn Dr. Mil. Karl Böhm herausgegebenen „Mitteilungen' ist soeben das 6. Heft erschienen. Dasselbe enthält: 1. Neue Dokumente zur Geschichte des Jahres 1d09. 2. Inventar des Gemeindearchives von Mötz. 3. Archivalischer Reisebericht. (Schutz und Pflege tirolischer Schriftdenkmale.) . Aus der Seitungswelt. Ueber die deutsch nationale „Bozner Zeitung', deren Abonnentenschaft sich immer mehr in Nebel auflöst, scheint ein Ver hängnis hereinzubrechen. Es sollen ihr nämlich seitens der Gemeinde

die Lokals im alten Fachschulgebäude mit dem Februartermine 19 l 4 gekündigt werden. Was das.jür. die^Bazner. Zeitung' zu bedeuten hat, weiß in Bozen jedes Kind. Diy Kündigung soll zweierlei Gründe haben, nämlich erstens, weil von der „Bozner Zeitung' der Mietzins nicht zu bekommen ist, und zweitens, weil die deutschfreisinnige Partei in Bozen auch mit der politischen Leistung dieses als Parteiorgan gedachten Blattes in keiner Weise zufrieden war, aus welchem Grunde in freiheitlichen Meisen schon längst

versehen) zu 3 Wochen schweren Kerkers. — Peter und Josef Kraler von Sillian, ersterer 30, letzterer 32 Jahre alt, wegen Wachebeleidigung, begangen am Amts- diencr von Sillian, zu einer Woche, bezw. 48 Stenden Arrest. — Franz Kubelka, ehemaliger Wirt im Cass „Rathaus' in Bozen, wegen schuldbarer Krida zu 10 Tagen Arrest. — Laut „Meraner Zeitung' hat Direktor Hassold dem Verwaltungsrat der„Etschwerke' sein Entlassungsgesuch überreicht. — Das Bozener Parkhötel wurde wieder eröffnet. Pächterin ist Frau

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 19.11.1904
Umfang: 8
zur Explosion brachten, wurden mehrere russische Soldaten getötet. Ausstand in China. Aus Schanghai wird gemelde: Die Aufständischen in der Provinz Kwangau schlugen die kaiserlichen Truppen zurück und eroberten fünf Hauptstädte der Provinz. Origmal-Kovrelpondeuzett. Abdruck unsere« Orig.-Korresponbenzen nur mit Quellenangabe gestattet. Pfunds, 15. November. Ueber die Pfundser Bauernversammlung brachte die Jmster „Land- zeitung' in ihrer letzten Nummer nach langem Schweigen einen Artikel

, den wir hier ein wenig berichtigen müssen. Dieser Artikel, der auch in Nr. 255 der „N. T. St.' erschien, stammt zweifelsohne vom Herrn Redakteur Eichhorn selbst, der in der vorigen Woche ein paar Tage hier auf Besuch weilte. Es heißt darin, daß die christlichsozialen Blätter über unsere Versammlung, „Berichte gebracht, nach denen man glauben könnte, hier sei alles christlichsozial und voll eitel Freude'. Jedoch unseres Wissens wurde das in keiner einzigen Tiroler, Zeitung behauptet. Die Ver sammlung war tatsächlich

wir nochmals betonen, daß nach mehrfachen gewissen haften Zählungen im ganzen 350—400 Personen an der Versammlung teilgenommen haben. Im genannten Artikel wird auch „konstatiert, daß die Macher des ganzen Rummels (!!) einige junge Kooperatoren und von, diesen eingefädelte (!) Parteifreunde waren'. Früher hieß es in der selben Jmster Zeitung, daß „ein paar hiesige christlichsoziale Parteigrößen ('.), die durch Herrn Schraffl wieder aufs hohe Roß zu kommen ge denken', an der Veranstaltung dieser Versamm lung

schuld seien. Dann hieß es auch in derselben Zeitung, daß die Pfundser diese „Schraffl- Versammlung' dem Herrn Pfarrer Lechleitner zu verdanken hätten, obwohl derselbe öffentlich in den Zeitungen erklärt hatte, daß er der Ver anstaltung dieser Versammlung fern stehe. Wem wir nun, im Vertrauen gesagt, noch hinzufügen, daß auch der verflixte General Stösse! von Port Arthur an dieser Versammlung schuld ist, so hätten wir glücklich vier verschiedene, einander ebenbürtige Darstellungen! Daß Herr Redakteur

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Seite 3 von 8
Datum: 07.03.1901
Umfang: 8
«SÄ. Jahrg. XIV. Donnerstag, Sociale Literatur. Man schreibt uns: Im Artikel der „Brix^ner Chrom!': „Socialistische Md katholische Thätigkeit für das Volk' wurde ^sagt! Es fehlt nur noch eine katholische Arbeiter zeitung. Dieser Satz muss corriglert werden. Seit Witte Jänner haben wir eine eigene Arbeiter zeitung für Tirol. Sie wird zwar nicht in Tirol, fondern in Graz gedruckt und führt den Titel: Arbeiter- und Gewerbefreund'. Redacteur der Ausgabe des Blattes für Tirol ist Herr Josef

Gerstgrasser in Innsbruck. Freuen wir uns über diese Errungenschaft. Nun liegt es an den Arbeitern selbst, ihre Zeitung zu pflegen und so auszu gestalten, wie sie es wünschen. Der »Arbeiter- und Gewerbefreund' allein kostet 4 Kronen; dazu kommen zwei Beilagen „Für Familie und Haus' und der„Spassvogel'. Wer auch diese Beilagen will, zahlt 3.20 Kronen extra, im ganzen 7.20 Kronen. Für katholische Vereine ist es angezeigt, sie im großen zu bestellen. 100 Exemplare loco Inns bruck kosten 250 Kronen; also kommt

ein Exemplar um 1 Krone 50 Heller billiger loco Innsbruck. Jedes Vereinsmitglied soll seine Zeitung haben! Für die Präsides und Consulenten der Arbeiter- «nd Gesellenvereine erscheint seit Neujahr eine «igene Zeitschrift: „Präsidescorrespondenz', redi giert von Dr. August Pieper. Hochwürdiger Herr Dr. Pieper ist allgemein bekannt als Sociologe. Zwölf Hefte kosten 3'60 Kronen und sind zu beziehen vom „Volksverein für das katholische Deutschland' in München - Gladbach. — Wer sich noch mehr in die sociale

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Seite 3 von 10
Datum: 09.01.1902
Umfang: 10
in Steinach eine Lehrer- und Katecheten- Conferenj statt. Themata: 1. „Wie weit lässt sich der Katechismus auf der Oberstufe der Landschulen behandeln?' (Referent Cooperator Jordan, Steinach.) 2. „Ueber die Feiertags schule; Nutzen, Ausgestaltung.' (Referent Lehrer Blankensteiner, Steinach.) Bei dieser Conserenz werden auch die Mitgliederbeiträge eingehoben. Zu zahlreichem Besuche ladet ergebenst ein der Mandatar. „Tiroler Bauern-Zeitung.' In der Buch druckern „Tyrolia' in Bozeu erscheint

unter diesem Titel eine neue Zeitung, deren erste Nummer folgenden Inhalt hat: Eine „Tiroler Banern-Zeitung'. — Bauernstand, Regierung und Parlament. — Die landwirtschaftlichen Be- rufsgenofsenschasten. — Ein offenes Wort aus Bauernmunde. — Etwas Heiteres. — Politische Ausschau. — WaS gibt's sonst Neues? — Was soll der Bauer von den Zoll- und Handelsver trägen wissen? — Woher stammt die italienische Weinzollclausel? — Etwas über das Melken. — Allerlei aus der Landwirtschaft. — Auskünfte aller Art. —> Ein Freund

der Armen. — Ver mischtes. — Marktberichte. — Getreidepreise. — Briefkasten. — Die Zeitung erscheint jeden zweiten Freitag und kostet bei portofreier Zu sendung jährlich Kr. 3'—, halbjährig Kr. 150, vierteljährig 80 Heller. Erfroren. Am 14. December gieng die 70 Jahre alte Anna Müller von Prags zum Stauderbauer am Berg, um Käse zu kaufen. Um halb 4 Uhr nachmittags entfernte sie sich wieder von dort, um nachhause zu gehen. Sie verirrte sich im Walde und kam auf die Hintere Seite des Berges in die Gegend

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Seite 4 von 8
Datum: 08.12.1893
Umfang: 8
, als die Mehrheit von 37 Stimmen alle Erwartungen übertraf. Was protestantische Abgeordnete im offenen Parlament auszusprechen sich meist schämen, der größte Theil der Presse leiert es noch munter- her. In sogenannten freisinnigen und liberalen Blättern begegnet man jetzt einem Gewäsch über- die Jesuiten — man sollte kaum glauben, dass- vernünftige Menschen so etwas noch Vorzutrageid wagen. — Die „Allgemeine Zeitung' erblickt in der Aushebung des Jesuitengesetzes einen ^ge waltigen Schritt rückwärts

Elementen des Reichstages zusammengestoppelte, durch die antinationale- Socialdemokratie mühsam ergänzte Majorität re präsentiert thatsächlich nichts weniger als den Willen der Mehrheit des deutschen Volkes'. — Die nationalliberale „National-Zeitung' in Berlin hält die Zustimmung des Bundesraths für aus» geschlossen, weil die Mehrheit aus dem Centrum nebst den Polen, Elsässern, Socialdemokraten n. bestehe. Dieselbe Haltung nahm Reichskanzler Graf v. Caprivi ein. Für seine Handelsverträge acceptierte

er sehr gerne die Hilfe des Centrums, der Welsen, Elsass-Lothringer, Polen und Social demokraten, ohne welche die Handelsverträge nicht angenommen worden wären. Und wie war es denn mit der letzten Militärvorlage? Sie wurde nur ermöglicht durch die Polen und Antisemiten, um deren Gunst Caprivi sich sehr lebhast bewarb- — Die demokratische „Frankfurter Zeitung' schreibt u. a.: „Der deutsche Reichstag hat gestern eine Schuld getilgt. Wir beglückwünschen die nationale Vertretung zu dieser That, die abermals

sich da durch ihre Freude nicht vergällen lassen, sie haben einen glänzenden Sieg erfochten und werden über kurz oder lang das verhasste Gesetz gegen die Jesuiten fallen sehen, denn auch der Bundesrath kann sich auf die Dauer der Stimmung des Volkes nicht entziehen.' Anlässlich der letzten Wahlen zum deutschen Reichstage hat eine spanische Zeitung, „La Jn- tegridad', ihren Lesern unter anderem Folgendes- zum besten gegeben: „Bebel (das spanische Blatt sagt Rebel), der Chef der socialdemokratischen Partei, ist zweimal

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Seite 2 von 8
Datum: 03.03.1891
Umfang: 8
, nämlich der, die „Chronik' sei den Augrissen der „Lienzer Zeitung' gegen Dr. Kathrein nicht entgegengetreten. Der Angegriffene selbst steht diesem Vvrwurf übrigens ferne; denn, wie Herr Dr. Kathrein selbst erklärt hat, hat er weder die „Lienzer Zeitung' noch die „Brixener Chronik' gelesen. Dass aber die Redaction der „N. T. St.' so schreiben konnte, muss wirklich Staunen erregen. Dieselbe schenkt der „Chronik', selbst Kleinigkeiten, die darin vorkommen, sonst eine mitunter fast gar zu große

der „N. T. St.' gegen mich erhebt (Nr. 47 v. 27. Febr.), ich hätte Dr. Kathrein gegenüber mich sogar ans die „Lienzer Zeitung' berufen und gesagt, „ich könne dagegen nichts thun, ohne mir resp, der „Chronik' zu schaden'. Am 3. Februar d. I. habe ich mit Dr. Kathrein eine längere Unterredung gehabt, die er selbst gewünscht hat. Er wollte von mir, „offen und ehrlich, wie ich sei', meine Ansicht haben über seine Candidatur in Pusterthal. Ich habe ihm diese Ansicht auch offen und ehrlich gesagt, und zwar so, wie mir selbe

Be sprechung — bei Schilderung der Lage im Lienzer Bezirke die Thätigkeit der „Lienzer Zeitung' erwähnt habe; und es ist wahr, dass ich — und zwar am Schlüsse dieser langen Unterredung, als wir uns bereits erhoben hatten — erklärt habe, die „Cbronik' schade sich in Pusterthal, wenn sie für die Candidatur Dr. Kathreius ein trete. In welchem Zusammenhange ist diese Aeußerung gefallen? Ich hatte dem Herrn Doctor meinen tags zuvor gefassten Entschluss mitge theilt, in die Candidatenfrage mich in keiner Weise

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Seite 7 von 8
Datum: 01.07.1898
Umfang: 8
Blätter' mit dem Jnter- iili zu belegen. Die . „Bozner Zeitung' habe U einmal in . den Achtziger - Jahren, diese We erleide» müssen. Bittend und flehend hat H m Redacteur an die kirchliche Behörde um Wung dieses Verbotes gewendet. Er ver- W, nichts mehr gegen die katholische Kirche ilmernehmen. Damit hat die „Bozner Zeitung' Fürstbischofs anerkannt. (Beifall.) Emen Haupttheil der Rede bildete die Legrundung des Satzes, dass die katholische RelWon der Entwicklung des Volksthnms nirgends Wege stehe

auf die einzelnen Reden wie auf manche Einzelheiten der Versammlung in einer späteren Nummer noch zurück. Mit be geisterter Zustimmung wurden folgende ' zwei Resolutionen angenommen: „Die am 29., Juni in Bozen tagende Massenversammlung katholischer Männer Tirols verabscheut aufs tiefste das religionsfeindliche Gebären der „Bozner Zeitung' und ver urtheilt aufs schärsste das Benehmen jener Abgestandenen Katholiken, welche sich nicht scheuen, den Worten des Oberhirten zu trotzen und den hochwst. Fürstbischof

in empörendster Weise zu verhöhnen.' Die Versammlung dankt dem hochwst^ FürWschof für seine Wachsam keit und treue Hirtettsorge, sie gelobt ihm pünktlichsten GehorsaG veisichert ihn der ehr- '' sürchtsvollsten Liebe ° und' treuen Anhänglich keit Mit- dem Versprechen, wie es Kindern der katholischen Kirche geziemt, stets treu zu ihrem Bischof zu halten.' „Die Theilnehmer der Versammlung ge loben, die „Bozner Zeitung' nicht zu lesen und jene öffentlichen Loeale zu m ei den, in welchen die „Bozner Ztg

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Seite 2 von 8
Datum: 28.10.1892
Umfang: 8
Papier, worauf die gewünschte Ware und der Preis auf „Vnxeyer Chronik.' burger Post-Zeitung' Nr. 249. „Mit diesen Worten.' heißt es darin u. a., „hat der Episkopat über unsere Schulverhältnisse das vernichtendste Urtheil gefällt.' „Das Hauptgewicht liegt in der That sache, dass ein solcher Erlass überhaupt möglich war.' Wichtig, sind die Bemerkungen der „Augs burger Post-Zeitung' über „die Klärung, welche die Schulgeschichte in das Verhältnis der Christlich- Socialen zum Episkopat gebracht

hat'. Landwirtschaftliche Zeitung. Uoch einmal „Ueber Anpflanzung von Mostovstlmnmen'. In Nr. 85 dieses Blattes vom 21. Oetober haben die Herren Dr. Otto von Guggenberg hier und Johann Huber, Völkl in Elvas, sich be schwerend geäußert, ich hätte in,meinem ersten Artikel in Nr. 79 >.dieses Blattes ein abfälliges Urtheil über die Weine der hiesigen Gegend gefällt, wodurch sie zu einer Erwiderung veranlasst worden seien. In dem solchermaßen beanständeten Artikel habe ich ausgeführt, dass in den letzten zehn Jahren unsere

für uns Bauern des Abends manche freie Stunde, die ver schiedentlich verbracht zu werden Pflegt. Ich für meinen Theil Pflege in solchen Muße stunden entweder einen Plausch mit meinen Haus leuten zu machen, wobei es sich um Dinge dreht, wie sie im Leben und im Geschäfte bei uns Bauern vorkommen, oder aber ich schreibe mir eins Unis andere auf, oder endlich, ich nehme ein Buch oder . eine Zeitung zur Hand, um ein Stündlein zu lese!?. Nicht am unliebsten Zum Lesen ist mir »Fricks Rundschau'. Letzthin begegnete

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