des Puster thales genießen, sondern auch Profit machen und sich wahrscheinlich auch entschädigen für die Hotelrechnungen, die ja nach den Wiener Juden zeitungen gar so hoch sein sollen im schönen Pusterthale. Und hinter wen hat sich denn der Jud gesteckt? — Es ist kein anderer, als der Redacteur der „LienzerZeitung', dessen Name in großen Buchstaben auf dem Hotel „Germania' in Toblach zu lesen ist. Denn m der Lienzer Zeitung Nr. 35 steht eine Annonce, die also lautet: Mödlinger Schuhfabrik, Innsbruck
, Erlerstraße 13, neben Cafs Grabhofer. Prinrip: gut (! 11 Anm. der Redaction der „Br. Chr.'),,»«d billig. Feste Fabrikspreise in den Sohlen eingeprägt. Männer-Leder-Stiefletten von fl. 3.2S an. Damen-Leder-Stiefletten - . von fl. 3.— an. Solches steht in der „Lienzer Zeitung' zu lesen, und Herr Redacteur Rohracher hat doch sicher gewusst, dass der Fabriksherr von Mödling ein Jude ist, der mit seiner billigen Waare den ehrsamen Schuhmachern die Kunden entzieht und mit seinen „guten' Stiefletten erst
noch die Käufer daran bekommt. Da habe ich nun freilich große Augen gemacht, denn ich habe mich erinnert, wie die achtbare „Lienzer Zeitung' geschrieben hat, als Herr Plener im Abgeordnetenhause seinen Antrag für den Gewerbestand einbrachte, und wie sie über die Conservativen hergefallen ist, weil sie dem Antrage, der den Bauernstand in noch größere Noth gebracht hätte, nicht beige stimmt haben. Auch fiel mir dabei wieder ein, wie erst jüngst in den Wiener Judenzeitungen über die Pusterthaler Hotels
verdrießen lassen beim Anblick derselben. Nein, hab' ich mir gedacht, wenn ich Redacteur der um den Gewerbestand so besorgten „Lienzer Zeitung' wäre und Hotel besitzer in Toblach zugleich, wenn ich einmal planisiert hätte, mein Hotel „Antisemit' zu taufen, was die böse Fama vom Besitzer des Hotels „Germania' erzählt (mir kommt es unglaub lich vor), ich hätte dem Juden mit seiner Annonce, und wäre selbe noch so gut bezahlt worden, den Laufpass gegeben, dass ihm seine Sohlen sammt den „eingeprägten festen