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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 19.02.1897
Umfang: 8
für die Idee Herrn Prof. Doctor Schöpfers bezüglich Agrarreform ein. Lienzerboden, 17. Februar. In der Nr. 5 vom 13. Februar bringt die „Lienzer Zeitung' einen Bericht aus der Umgebung von Lienz unter der Spitzmarke: „Feuerwehrkränzchenund Pfarrer.' Dieser Bericht bietet gar manches an Entstellungen. Wie die „Lienzer Zeitung' die Sache darstellt, so wäre ein löblicher Gemeindeausschuss auf einen Bsstechungsversuch des Pfarrers bereit willig eingegangen. — Ob diese Art und Weise der Darstellung mit Absicht

gewählt wurde, oder ob sich die Sache nur infolge der stümperhaften Handhabung der deutschen Sprache — wie sie der „Lienzer Zeitung' schon eigen ist — zu einer solchen Entstellung entwickelt hat, können wir nicht entscheiden. Jedenfalls würde der Bericht in der „Lienzer Zeitung' den angegriffenen Per sönlichkeiten Anlass genug zu einer Ehrenbeleidi gungsklage bieten. Jedoch wir wollen denselben keinen Rath ertheilen. — Es ist merkwürdig, dass von der „Lienzer Zeitung' gerade der Tanz vornehmlich

! Die „Lienzer Zeitung' spricht von den mit Uebungen zc. (?) geplagten Mannschaften; es berührt dies etwas merkwürdig, wenn dann bei einem Brande dieses oder jenes fehlt. — Wenn die „Lienzer Zeitung' in durchaus unbe rufener und anmaßender Weise von der Unbe liebtheit des betreffenden Herrn Pfarrers berichtet, so kann sie ihr Urtheil nur aus dem Munde solcher geschöpft haben, bei denen überhaupt jeder Pfarrer unbeliebt ist, und kann ein solches Ur theil der „Lienzer Zeitung' für den Pfarrer

nur schmeichelhaft sein. Auch die an einer anderen Sttlle der „Lienzer Zeitung' (Nr. 5) ange rempelten „bösen Gemeindevorsteher' werden sich aus den geistreichen Bemerkungen der „Lienzer Zeitung' schon die richtigen Schlüsse ziehen. Pslersch, 17. Februar. (Wahl.) Bei der am 16. d. M. stattgefundenen Wahl erschienen unter 135 Wahlberechtigten 72. Ein social demokratischer Bahnwächter erhielt, trotzdem ein bahnfahrender Soei die letzten Stunden noch waAer agitierte, nur drei Stimmen. Gewählt wurde für die fünfte

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 08.07.1898
Umfang: 8
durch. Die Rede ent fesselte einen Beifallssturm nach dem andern. Besonderes Aufsehen erregten die Darlegungen des Herrn Professors, als er auf Grund offi- eieller Documente ausführte, dass die „Bozner Zeitung' schon einmal (im Jahre 1871) vom damaligen Fürstbischof Benedict von Trient ver boten war, und dass dieses Verbot nur zurück genommen wurde, auf ausdrückliches Versprechen der damaligen Redaction, die kirchenfeindliche Haltung des Blattes aufzugeben. Da diese Rede allgemein als die bedeutendste

der „Bozner Zeitung' von den Liberalen hingestellt wird als die ärgste Rechts verletzung, als ein furchtbares Attentat auf die deutsche Freiheit, als eine Herausforderung aller freiheitlichen Deutschen. Und doch, meine Herren, der hochwürdigste Fürstbischof von Trient hat dadurch, dass er die „Bozner Zeitung' verbot, nur von seinem guten Rechte Gebrauch gemacht, er hat damit nur seine Pflicht erfüllt. Der hochwürdigste Fürstbischof hat das Recht, die „Bozner Zeitung' zu verbieten. Zwei Gewalten gibt

!) ^ Meine Herren! Wo bleibt da die rühmte Gerechtigkeit der Liberalen? ° . Ab°r vielleicht hat die „Bozner Z-iwg. katholischen Glauben gar nicht verletzt, die christliche Sitte nicht verhöhnt? Nun, M Frage hat bereits der hochwürdigste FWW entschieden durch das Verbot dieser Zeitung, G Sie geben mir gewiss Recht, meine sehr v-r- 'ehrten Herren, wenn ich sage, die Frage, ob etwas dem katholischen Glauben und den christ lichen Sitten widerstreitet oder nicht, entWit nicht Dr. Sueti. auch nicht Dr. Perathoner

, ja, auch nicht einmal die Mehrheit des Bozmr Gk- meinderathes — sogar der Deutsche VoliMein sammt den Socialdemokraten entscheiden dich Frage nicht, sondern in der Trientner Diöcch entscheidet diese Frage einzig und allein der hochwürdigste Fürstbischof von Trient. Wichtig! richtig! Tosender Beifall.) Die „Bozner Zeitung' ist übrigens nicht das erstemal verboten worden. Schon am 15, cember 1871 hat der hochselige Fl^ Benedict dieses Blatt verboten, weil die Zeitung' „offen die Grundlagen der und der katholischen Kirche angriff

'. Verbot blieb aufrecht bis zum 23. Jänner M> Die „Bozner Zeitung' muss unter dem W- lichen Verbote schwer gelitten haben, denn M hätten der Inhaber und der Herausgebers Blattes sich nicht solche Mhe gegeben, dM Hebung dieses Verbots zu erwnken. Haber und der Herausgeber der »BoM Z« haben nämlich den Propst ^on g er möchte beim Fürstbischof die Zllmck'ühm^^ Verbotes erwirken, und sie stellten emen H lichen Revers aus und^ versprachen.^. zu vermeiden, was gegen die heilige Kirche, h tutionen

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 10
Datum: 28.04.1888
Umfang: 10
werde ein Professor der Theo logie übernehmen und mehrere jüngere Geistliche würden sich daran betheiligen. „Das Blatt wird also jedenfalls nicht fortschrittlich sein', lautete die logische Schlußfolgerung. Der „Bnrggräfler' erwähnte die neue Zeitung zweimal; eine Meraner Notiz stellte es als die Frucht eines neugegründeten Bürgercasinos hin, während eine Jnnsbrucker Correspondenz es mit dem „Oberinnthaler Wochenblatt' und dem „Arbeiter- freund^ in eine Notiz zwängte. Auch die „Lienzer Ztg.' brachte

-die Nachricht, daß ein „Club' in Brixen eine Zeitung heraus geben werde; ja selbst die „Deutsche Zeitung', der Brixen doch ziemlich ferne steht, weissagte vom Erscheinen einer neuen Brixener Zeitung. — Viel lebhafter gings hier in Brixen selbst zu, wo das neue Blatt selbstverständlich zum Stadt gespräch wurde. Wie nicht anders zu erwarten, spielten dabei Vermuthungen über Titel und Redakteur eine große Rolle. „Brixener Wochenblatt', „Brixener Rundschau', „Brixener Zeitung', „Bürger-Zeitung' und vielleicht

und fern zusammengeströmten Herren das Projekt einer Zeitung in Brixen mit Freude begrüßt und demselben ihre volle Theilnahme zugesichert Haben. ' , > aut. Innsbruck, 23. April. Der heutige Tag war für Tirol, namentlich für die Landeshauptstadt Innsbruck , ein großer Ehrentag, für das ge- sammte Reich aber ein bedeutungsvoller Tag. Betrat ;a Ihre Majestät die Königin Viktoria von England das erstemal österreichische« chodep und konnte Se. Majestät unser geliebter Kaiser die hohe Reistnde

ohne jede Stö rung, ohne dey geringsten Mißton zu Ende, dieser Tag, wel cher große Beruhigung in die Herzen der Völker zu tragen im Stande ist. ,!>, , n. Aus Pusterthal, 22. April. Nun,. Sie, wollen also in Brixen eine neue Zeitung gründen? — Es ist nicht lange her, da war in einem Gast hofe unseres Ortes eine kleine, sehr anständige Gesellschaft versammelt. Unter andern kam man auch auf das Zeitungs wesen zu sprechen. Bei dieser Gelegenheit drückte einer der Anwesenden seine Verwunderung darüber

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Seite 4 von 8
Datum: 09.01.1891
Umfang: 8
zu befördern. Gerade hiefür ist ihm die Gemeinde zu besonderem Danke verpflichtet. Es wirkt gerade in gegenwärtiger Zeit recht wohlthuend und ist für eine Gemeinde ein schönes Zeugnis, wenn sie ihren Seelsorger zu ehren und zu würdigen weiß. Hochpnsterthal, 4. Jänner. (Di e „M e r a n e r Zeitung' über die „Brixener Chronik'.) Es wird immer köstlicher. Die „Meraner Zeitung' bringt in Nr. 297 v. I. unter dem Titel „Cleri- caler Abonnentenfang' eine Korrespondenz aus „Hochpusterthal', die ihren Zweck wohl

plumpe „Bauern fängerei' anstellen müssen, um sich zu wehren und über Wasser zu halten. — Der Korrespondent der „Meraner Zeitung' lässt ferner einen Gast wirt Hochpusterthals über die „Brixener Chronik' sich mit den Worten äußern: „Ich mag das S—Blatt nit.' Die Redactton der „Brixener Chronik' hätte sich gewiss gescheut, eine solche Bemerkung und Bezeichnung einer anderen Zeitung, uud wäre es auch das „hochgebildete fortschrittlich gesinnte Curorgau Merans' in ihr Blatt aufzunehmen. Das wäre

zu verderben sucht und noch ein Ungewisses zuvor loszubrechen droht. Die Redac tion der „Meraner Zeitung' wenigstens ist „empört' über die Bosheit, mit der die „Brixener Chronik' jeden Geschäftsmann, der nicht ihr Abonnent ist, zu ruinieren sucht'. Die „Meraner Zeitung' ist „empört' darüber, dass in Gasthöfen auch katholische Zeitungen aufliegen sollen. Sie ist „empört' darüber, dass die „Brixener Chronik' darnach strebt, „den Wirt, den Geschäftsmann, den Bauer, alle die .kleinen Leute' Hunger leiden

zu lassen, damit sie gefügig werden'. Mit allem beweist auch die „Meraner Zeitung' nur, dass die „Brixener Chronik' etwas leistet, was ihr und anderen fortschrittlich gesinnten Blättern äußerst unangenehm ist. Es will scheinen, als ob der ewige Jude, der wohl glaubte, auf seiner langen Wanderschaft endlich im Pusterthal ein ruhiges, stilles Heim zu finden, in seiner Ruhe unliebsam gestört worden ist. Schade, dass es nicht schon früher geschehen ist! Nachschrift der Redaction. Wir unseres Theils

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Seite 4 von 8
Datum: 04.12.1891
Umfang: 8
werden, bei denen es zu wünschen ist, dass die Bürgerschaft selbst, ohne Unterschied der Partei, und nicht bloß mehr eine gewisse Coterie mit spricht, die sich nach und nach wohl mit ihren bereits errungenen Lorbeeren begnügen müssen wird. Von der Eisack, 29. November. Die „Bozner Zeitung' kann es auch nicht unterlassen, ihre Schmähungen über den Lehrertag und die Gründung des Lehrervereins in Brixen auszugießeu. Wir fragen, soll es in Tirol schon so weit gekommen sein, dass man sich nicht zu einem katholischen

Lehrerverein sammeln darf? Wenn ein Groß theil Tirols noch katholische Erziehung und ka tholische Lehrer will, so geht das die „Bozner Zeitung gar nichts an, wir haben das Recht solches zu verlangen, und wenn das die „Bozner Zeitung schmäht, so gleicht sie den Judenblättern, die alles Christliche verbannt wissen wollen, die für Christen keine Toleranz kennen. Wer freilich, wer die religiöse „Bildung' näher kennt, zu der es die Redactton der „Bozner Zeitung' gebracht hat, der findet einerseits die Ausfälle

auf die Regungen katholischen Lebens leicht begreiflich, er muss aber diesem Blatte jede Berechtigung absprechen, in katholischen Angelegenheiten mit zureden. Um den Herren Lehrern zu zeigen, wie groß die religiöse Unwissenheit und wie ver dächtig die Moralgrundsätze der „Bozner Zeitung' sind, lege ich folgendes vor. Im Mai d. I. brachte sie nach der Melodie des Wolfes im Schafspelze ein Feuilleton unter dem frommen Titel: Maria. In demselben wird eine Hochzeitsfeier beschrieben, worin es also heißt

: „Und dann kam der Priester mit zwei Mini stranten und holte den ganzen Zug zur Kirche ab. . . . Voran schritt Seine Hochwürden unter dem rothsammtenen Baldachin — die gold funkelnde Monstranz inHänden, kamen die Ministranten mit dem Crucifix, dem Rauch fass und Weihwasserwedel!' So die „Bozner Zeitung'. Lacht denn nicht ganz Bozen über solche Erzählung, dass man mit der Monstranz einen Brautzug abholt: dass die Redaction es nie bemerkt, wie bei einem Auszugs die Ministranten gehen, will ich ihr natürlich

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 11.03.1902
Umfang: 8
hinüberzuziehen.' Alagenfurt, 7. März. (Justizpflege.) Gestern, den 6. Februar, kam vor dem hiesigen Schwurgerichte der von der „Bauern-Zeitung' gegen den „Kärntner Landboten' angestrengte Pressprocess, nachdem er schon zweimal vertagt worden war, zur endgültigen Verhandlung: Rudolf Bertschinger, Herausgeber und Redacteur der periodischen Druckschrift, „Bauern-Zeitung', contra Herrn Alois Schader, verantwortlichen Redacteur des „Kärntner Landboten', xuneto Vergehens gegen die Sicherheit der Ehre

durch die Presse. — Nachdem nämlich die „Bauern- Zeitung' nach „Scherer'-Weise alle nur er denklichen Märchen und Fabeln, Lügen und Ver leumdungen gegen die katholische Kirche und ihre Diener gebracht und aufgewärmt, überhaupt in unverantwortlicher Weise alles Katholische im Schlamme herumgezogen hatte, nannte der „Kärnter Landbote' die „Bauern-Zeitung' ein Lügenblatt voll Priester- und Kirchenhass. Und siehe! Gleich rannte der Redacteur der „Bauern- Zeitung' zum Kadi und klagte auf Ehren beleidigung

!! — Trotz des umfangreichen Be weismaterials und des glänzend geführten Wahr heitsbeweises wurde Herr Redacteur Schader, beziehungsweise der „Kärntner Landbote' zu 400 Kronen Geldbuße verurtheilt. — Nicht un erwähnt bleiben darf, dass der Vertheidiger der „Bauern-Zeitung' als Vertheidigungsrede eine derartige erzradicalnationale, apostatenwürdige Brandrede an die Geschwornen hielt, dass man sich nur wundern muss, wie solche Ergüsse in einem k. k. Gerichtssaale geduldet werden können. Kirchliche

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Seite 4 von 8
Datum: 11.06.1901
Umfang: 8
Seite 4. Nr. 70. Dienstag, „Brixener Chronik.' 11 . Juni 1901. Jahrg. xiv. Um Osttiroler Kanernbund. . Osttirol, 5. Juni. Aus der Schule geschwätzt hat ohne Zweifel die „Lienzer Zeitung' in ihrem Bericht über den Osttiroler Bauernbund in Nr. 21. Wir hätten nicht geglaubt, dass so schnell ein Urtheil über die Nebenzwecks des Bauernbundes w die Oeffentlichkeit gebracht werden könnte. Die „Lienzn Zeitung' schreibt nämlich: „Uebrigens stehen weder die Tiroler Bauernbündler, noch Baron Rokitansky

auf unserem Parteistandpunkte; wir begegnen uns aber in einem Hauptpunkte aller fortschritt lichen und auf Unabhängigkeit und Selbst- ständigkeit hinarbeitenden Volksparteien, in der Bekämpfung des unheilvollen Cleriealismus.' Also ein Hauptpunkt, worin mau sich trifft, ist die „Bekämpfung des unheilvollen Cleriealis mus', und das ist ein so wichtiger Punkt, dass die „Lienzer Zeitung' dem Bauernbunde ihre Spalten zur Verfügung stellt, selbst auf die Gesahr hin, ihre eigenen Parteisreunde angegriffen

Baron RokitanSky, der in allen Wassern schwimmt, hat einmal geschrieben: „Die Geistlichen brauchen wir noch der Bauern wegen.' Wer nur diesen einen Satz genau ins Auge fasst, der sieht darin die vollständige Charakterlosigkeit: „Also einstweilen müssen wir die Geistlichen schonen, sonst kriegen wir die Bauern nicht. Später, dann geht's leichter.' Dieser Charakteristik stelle ich die „Lienzer Zeitung' gegenüber, welche als ihr Ziel die „Bekämpfung des Cleriealismus' hinstellt und dann folgenden

' am Tage des heiligen Geistes nicht weltlichen Gelüsten nachzujagen, heute den heiligen Geist würdig zu empfangen und die hohen reinen Ziele, denen die Menschheit zuzustreben hat, zu erkennen.' Wer die sonstigen, oft sehr hämischen Aus lassungen dir „Lienzer Zeitung' kennt und dies damit vergleicht, wird unwillkürlich denken: das heißt, wir müssen einstweilen Religion zeigen der gutmüthigen Bürger und Bauern wegen. — Die Larve des Heuchlers ist die hässlichste, mitunter freilich auch lächerlich

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Brixener Chronik
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Seite 15 von 16
Datum: 10.06.1909
Umfang: 16
gleichsam: Geh, lüg noch einmal. Das Blatt stellt dich, weil du Katholik bist, hin als Ausbund der Dummheit und Unwissenheit und du kaufst, du zahlst diesen Schimpf mit deinem eigenen Gelde. Wenn der Mensch nicht mehr fühlt, wenn er verhöhnt und verspottet wird, so steht es wohl sehr schlecht mit seinem Ehrgefühl. Was foll mau aber sagen, wenn er diesen Spott noch zahlt! Es schmeckt uns der Kaffee, das Bier nicht, wenn wir nicht die Zeitung neben uns haben. Wenn wir im Gasthaus eine katholische Zeitung

haben wir bloß den Juden die Millionen zugesteckt, das ist undankbar. Unsere Blätter haben sich im Kampse gegen unsere Feinde völlig verblutet, der Dank war aber, daß man dafür die Judenpresse unterstützte. Es wäre eine Schande für uns alle, wenn es nicht anders würde. Vor anderthalb Jahren wurde in Wien gegen die schändliche „Kronen-Zeitung' ein christ liches Blatt gegründet, „Die neue Zeitung'. Mit vereinten Kräften hat es dieses Blatt in kurzer Zeit soweit gebracht, daß es Heuer um Ostern in einer Auflage

, als von seinen Rechten als Katholik Gebrauch zu machen; kaum dem Pikkolo wagt er es zn sagen, was für eine Zeitung er wünscht. Oh, das sind Helden für das Himmel reich, damit kann man gegen den Feind stürmen! Wir zahlen unsere Sache und wollen's Haben. Wenn Sie ans der Eisenbahn fahren, ver langen Sie nur christliche Zeitungen. Wenn ein Wirt kein christliches Blatt aufliegen hat, dann gehen Sie dort nicht hin. Wenn er bloß für die Juden kocht, dann soll er von uns auch kein Geld bekommen. Wir wollen christliche Kost

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 10
Datum: 24.05.1889
Umfang: 10
KZlern ein Gebäude-^.errichten lassen. Das Gebäude alles, was zur HerstelMg einer Zeitung nöthig ist: eine ^«i-Kckinellvresse, die durch einen Gasmotor in Bewegung gesetzt > >. !?!? Plätze für 12 Setzer und 3 Klicheure, ein Pult für einen « kn? und einen Tisch für etliche Redakteure, denn der «?iMro wr-kt^ Sonderausgabe des großen Blattes, - s, und qar, mit Ausnahme des Papiers, auf dem Thurm ! ^stellt werden. Als Mitarbeiter werden voraussichtlich nur solche !2s?llt werden, deren

jener Abge ordneten auszuwerfen, die sie gar nicht gewählt haben, wollen in Versammlungen gehört werden, in die sie weder der Gesinnung, noch der politischen Haltung nach hineingehören. Mag sein, daß das in gewissen liberalen Kreisen der Stadt berühmt macht. Da übrigens Herr Marcher sich seiner Stellung in Europa jedenfalls bewußt ist, so möge er einmal versuchen, seine Weisheit in liberalen Versammlungen oder in der „Lienzer Zeitung' zu Verschleißen, vielleicht findet er dort eine dankbarere

Zuhörerschaft, ja vielleicht wird er von dieser sogar erinnert, daß es nicht bloß einen Kleider luxus allein giebt und daß die Einschränkung des Hausierhandels ganz gut für jene vielen Defferegger paßt, die stabile Geschäfte haben, sowie für jene hausierenden Defferegger, die über die große Hausierer-Konkurrenz klagen. Mndischmatrei, 18. Mai. (Die „Lienzer Zeitung im Bunde mit Dr. Eben hoch.) Die „Lienzer Zeitung' erwähnt in ihrer Nr. 20 den An trag des „klerikalen' Dr. Ebenhoch betreffend Aenderung

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 14.04.1900
Umfang: 8
zwar in seinem Hause erhält, aber, so recht im Widerspruche mit den Forderungen der Bibel, zum Speisen in die Küche verweist, während er allein im prächtigen Speisesaal Mahlzeit hält. Und ihr bildet euch ein, Christen zu sein?' „Religion ist Privatsache,' so lautet ein Spruch der Socialdemokraten, welcher von ihnen so oft und so oft schon betont worden ist. In folgedessen hätte gerade eine socialdemokratische Zeitung sich selbst das Recht abgesprochen, über die Ausübung der Religion von Seite des Nächsten

oder gar ein villen besitzender Arbeiterführer zu Tisch oder auch nur in die Küche? Auch wir sind gerne bereit, die Namen dieser Genossen zu veröffentlichen „oder, sind es wirklich so viele, dass wir ihre Namen nicht aufnehmen können, öffentlich ein zugestehen, dass wir den Socialdemokraten Unrecht gethan haben'. Nun aber die Kirche und deren Diener. Wir brauchen den Schriftgelehrten der „Volks zeitung' wohl nicht aufmerksam zu machen, was die Apostelgeschichte von der Armenpflege sagt. Wir brauchen

sich's nicht ein, sind es aber, im Gegensatze zu jeuen^ die sich's einbilden, und denen auch das Pünktchem vom i dazu fehlt. Politische Rundschau. Die Reise nach Berlin, welche unser Kaiser zu Ansang des nächsten MonM unternimmt, wird, in Deutschland sehr freudig begrüßt. Die „National - Zeitung' sagt z. B.r „Die Begrüßung Kqiser Franz Josefs wird umso herzlicher sein, als er seit 1889 nicht mehr in Berlin war.' — Die „Vossische Zeitung' schreibt: „Die Berliner Bürgerschaft wird dem verbündeten

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Seite 2 von 8
Datum: 03.04.1913
Umfang: 8
, verdorben zu wer? An zweiter Stelle will der Piusverein die katbnmA' Presse durch Geldsammlungen fördern, da sie A zu schwach ist, sich erhalten zu können. Unter Ä» führung etlicher Beispiele entgegnete der Redner auf d-tt mehr als dummen, aber oft zu vernehmenden Einwin?! „Was ist die Zeitung, was will sie machen, sie hat w doch keinen Einfluß.' Die Bedeutung und der UnM einer Zeitung sind ungeheuer groß. Die Heitma tritt mit der größten Autorität vor den Leser, urteilt über Papst und Kirche

, über alle brennenden Fraqen über Familie und Erziehung, und was der einfack! Mann in der Zeitung liest, ist sein Credo, darnach handelt und lebt er. Der Einfluß der Presse acht so weit, daß man ruhig behaupten kann, wie di, Presse, so das Volk. Der Redner erinnerte dann an zahllose Fülle, in denen die Presse über Priester schimpft, unseren heiligen Glauben verspottet und auf allen Wegen bestrebt ist, Abneigung aeqen Kircke und Religion in das Volk zu bringen Leiw glauben Tausende von Katholiken noch immer

der schlechten Presse dürfen wir nicht den Mut verlieren. Es heißt in der Heiligen Schrift: „Gott hat die Völker heilbar ge macht.' Und Gott hat uns die Möglichkeit und die Fähigkeit gegeben, wir haben das angeborene Verlangen, daß jedes Elend geheilt werde. AM brauchen in bezug auf die Presse nur dem chA^ lichen Sittengesetze zu folgen, das den GrundM verfolgt: „Du darfst dich nicht der schlechten Gele genheit aussetzen.' Die schlechte Zeitung sei eme Gelegenheit, wie sie nicht schlechter gedacht werv

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Seite 3 von 8
Datum: 09.01.1900
Umfang: 8
gange des Fräneiscaner-Klosters zu Schwaz. Ein dentschradicaler Bauernverein in Tirol? Am 31. December wurde in Meran eine Ver sammlung des Marlinger „Deutschen Bauern-- bundes' gehalten. Als Redner war der ober- österreichische „Bauernführer' Schamberger ge rufen worden. Der Berichterstatter der „Ost deutschen Rundschau' (welche neben der juden liberalen „Meraner Zeitung' das Organ des neuen Bundes zu sein scheint) will über 300 „Bauern' in der Versammlung gesehen

haben, welche das „deutschvölkische Bauernprogramm ein stimmig' annahmen. — Der „Burggräfler' be richtet : Bon etwa 150 Besuchern waren ^ Heilo- Brüder reinsten Wassers aus allen möglichen Gewerben. Nur Vz stellte der Bauernstand, davon waren höchstens ein Dutzend wirkliche Bauern, die übrigen Knechte oder Taglöhner. — Die „Meraner Zeitung' hatte kürzlich einen Aufruf an die Bauern gebracht, um sie „bcmern- bündlerisch' zu machen; darin suchte sie die Bauern gegen Clerus und Adel zu Hetzen (die Juden bleiben natürlich verschont

von der „Meraner Jüdin'). Dabei machte das Blatt die Mittheilung: „Ein adeliger Bauernvertreter, ein uns Tirolern wohlbekannter Mann', habe den Ausspruch gethan, „den Bauer muss man treten'; und „das Leibblatt des elericalen Hoch adels, das Wiener.Vaterlands habe den Grund satz aufgestellt, dass der Staat den Niedergang des Bauernstandes nicht aufhalten soll, wohl aber dafür Sorge zu tragen hat, dass dieser Niedergang sich ordnungsgemäß vollziehe'. Mehrere katholische Blätter haben die „Meraner Zeitung

' aufgefordert, diese angeblichen Citate zu beweisen. Hiezu hat aber die „Meraner Zeitung' bisher nicht Zeit gefunden. Das ist eben anticlericale Geschwindigkeit im Verleumden und Lügen — aber nicht im Widerrufen. Die Thatsache jedoch, dass doch ein Dutzend Bauern und viele Bauernknechte bei oberwähnter Ver sammlung mitgethan haben, sollte unseres Trachtens auch nicht unterschätzt werden. Es ist wohl an der Zeit, den Gegnern durch eine katholische Organisation entgegenzutreten, bevor sie noch weitere Erfolge

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Seite 1 von 8
Datum: 19.05.1893
Umfang: 8
Mit WnterHnttungs -Zg^crtt. ^ ^ ^ « , N»va»sl'«st«Un« A. I.—, mit Post - - ! bezogen <1° ^ z «innmt wöchent« Mr Brixen ganzjährig fl. 4.-, halviniiria n aanI^^^n kl' 2.SV, vierteljährig fl. I.ss. Bloß ......... -jährig Ä' l Sovimtelimir^ »i-rteljShrig k« >r., mit Post ganzjährig fl. 3—, S Cm? hochk K M ein- 7 kr ' 'ergespa tme Petitzeile «10 Petitzeilen 'ä'altuna-n nack > nk ^ Z. ^ flr dreimalige Einschaltung! mehrmalige Mn- billiger. - Eini-ln'eNummern Zeitung für das katholische Volk

. 40. Unterhciltungs-Blatt Nr. SO. Brixen, Freitag, den ^9. Mai ^893. VI. Jahrg. Nachträgliches M Feier des 1. Mai in Bmen. Man konnte darauf begierig sein, was etwa wohldiesocialdemokratische „Volkszeitung' in Jnns- brnck-Wilten über die Blamage des Herrn Holz hammer und Genossen in Brixen berichten werde. Holzhammer steht nämlich diesersocialdemokratischen Zeitung (der einzigen im Lande) sehr nahe, und die Volksversammlung in Brixen am 1. Mai hat im Land soviel Aufsehen gemacht, dass sich's nicht verschweigen

ließ. Ein Bericht ist nun auch wirklich in der genannten Zeitung erschienen, aber was für einer! Zu Nutz und Frommen der Herren Genossen in Brixen wollen wir ihn wörtlich hier abdrucken, aber auch mit einigen Bemerkungen be gleiten. Er lautet: „Brixen. In der cleriealen Hochburg Tirols, der Bischofstadt Brixen, wagte es ein Häuflein Socialdemokraten, am 1. Mai eine öffentliche Volksversammlung zu veranstalten. Wie nicht anders denkbar, führte die schwarze Garde den ganzen ihr Zur Verfügung

, die dem Herrn Holzhammer Beifall klatschten, bei den Hochs auf Papst und Kaiser aber schwiegen? Herr Holz hammer hat freilich mit großem Selbstbewusstsein das Lob seiner eigenen Bildung gesungen; er hätte es selber aber kaum gewagt, so wie die „Volks zeitung' den Bauern und Handwerkern eine ge ringere Bildung als den „Genossen' zuzuschreiben, sie als tief unter den aufgeklärten Genossen stehend hinzustellen. „Die sanatisierten schwarzen Brüder'! Wir werden uns diese Bezeichnung merken. Nach der Anschauung

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Seite 1 von 8
Datum: 15.02.1898
Umfang: 8
. Die »KoznerZeitung', ohne Zweifel das JntelliaenMatt der Welt^ hat nun entdeckt, was noch keinem Weisen gelungen ist, dass nämlich Ketzer heiliggesprochen werden, und zwar noch .dazu, wie der Ausdruck lautet: dass Ketzer verbrannt werden, nm später heiliggesprochen zu werden.') Also absichtliche Verbrennung zum Zwecke einer späteren Heiligsprechung! Wenn dieie Zeilen nur kein Tiroler Schulbube zu Gesicht bekommt, sonst wird die „Dozner Zeitung' cmch noch von Kindern ausgelacht. Die „BoZner.Zeitung' schreibt

also: »Heiliggesprochene Ketzer! Dass die Kirche je-': manden als Ketzer verbrennt, um ihn dann später als heilig oder hsiligmäßig zu verehren, ist eins sonderbare, aber doch wahre Thatsache. Bekannt lich wurde Jeanne d'Arc, die „Jungfrau von Orleans', als K-tzerin und Hexe verbrannt; jetzt '' »> Diese Entdeckung brachten auch andere kirchen- seindliche Blätter. wird ihre Heiligsprechung angestrebt, und dieselbe ist nur eine Frage der Zeit.' So wirklich zu lesen in Nr. 30 der „Bozner Zeitung'. Ist dies nun wirklich

Dummheit und Unwissenheit, oder ist es beabsichtigte Redeweis« in Rücksicht auf die Leser? Dass die „Bozner Zeitung' vieles wagen darf, wissen wir; aber dass sie ihren Lesern einen derartigen Unsinn auftischen dürfte, hätten wir nicht geglaubt. Es weiß doch jeder Gymnasist, dass die Jungfrau von Orleans nicht von der Kirche verbrannt wurde. Sie wurde verbrannt von den Engländern, den Feinden Frankreichs, die sich eben einen untergeordneten kirchlichen Gerichtshof zusammenstellten, um schneller

zum Ziele zu gelangen; aber eine derartige „kirchliche^ Behörde ist noch lauge nicht die Kirche, so wenig ein Bezirksgericht ein Ministerium ge nannt werden kann. Ueberdies, als vom Papste Calixt III. die Revision des Processes angeordnet wurde, ward auch das Vorgehe» der Engländer als Unrecht erklärt. Also nicht die Kirche hat die. Jungfrau von Orleans verbrannt, und schon gar nichf, ttm sie später heilig zu sprechen. Weiter schreibt die „Bozner Zeitung': „Am 25. Mai werden es 400 Jahre, dass

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 14.10.1902
Umfang: 8
. Rormrsb»st-U««g: LSr Brixen ganzj. Ts.-, halbj. mit Post zanzj. T;o.-, ^albj. A s. . Blo§ riinnat wöchentlich bezogen ganzj. ü S.20, halbi. L z.eo, mit Post ! ^ ^ V Zeitung für das katholische Volk. Erscheint jeden Dirnstag, Domrevstag m»d Samstag. ZSesteMmgen und Ankündigungen sind an die Verwaltung, Brixen, Domplatz, zu richten. 5» »6^7 » ' ^ ^ ^ vrvuualzge ^micyairuna; meyrmange Umschaltungen nach Zahl und 'Große laut aufliegendem Tarife entsprechend billiger. —Einzelne Nummern

bestreitet seine Auslagen selbst und trägt noch erheblich bei zu den Auslagen für das übrige Land. Im neuesten Wahlaufruf stellen die ver bündeten Gegner der Christlichsozialen die Don Albertario. Einer der bestgehaßten und am meisten ver ehrten Männer ist neulich mit dem ersten Schrift leiter des Mailänder Blattes „Osservators «kttolioo', Don David Albertario, in das Grab gesunken. Ein Mitarbeiter der „Augsburger Post- zeitung' erzählt, wie er diesen unerschrockenen Kämpfer für Wahrheit und Recht kennen

, war er damit einverstanden, aber «ssinpre m pisng, unitä col Lsnto?s,6rs!« Seit dem Jahr 1868, wo er als junger Priester in die Redaktion des „Osssrvs,tors« ein trat, hat er aus dem damaligen kleinen Blättchen ein angesehenes, vielleicht das angesehenste, jedenfalls das verbreitetste katholische Tages organ gemacht. Für seine Zeitung schien aber er auch nur zu leben und ich zweifle, ob er eine Entfemung von ihr länger hätte ertragen können; jedenfalls wäre er für einen Landpfarrer nicht geeignet gewesen. Ich kenne

seine Zeitung wie die meisten größeren Italiens; ich kenne auch die Artikel Albertarios, die, entgegen seinen Freunden, nie seinen Namen trugen. Ich gestehe, daß ich

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 4 von 10
Datum: 10.10.1890
Umfang: 10
Seite Brixen, Freitag denke». Als ich nun die Frage stellte, warum sie keine konservative Zeitung halten, erhielt ich eine Antwort, die mich noch mehr frappierte: „Wir haben an diesen genug.' Es mag sein, dass für gewisse „gebildete' Stammgäste liberale und religionsfeindliche Blätter ein genügendes Geistesftltter sind. Wenn man aber glaubt, dass dergleichen Blätter nur von solchen gelesen werden, denen sie nichts mehr schaden, weil ohnehin schon alles verdorben ist, so täuscht

man sich. Ich habe in Erfahrung gebracht, dass einfältige Bauersleute, die eine Zeitung lesen wollen, ohne weiter sich zu kümmern, jene bestellen, die sie im Gasthaus aufliegen sehen. Auf solchem Wege haben sich auch in Ladinien Zeitungen eingeschlichen, die dort freilich nieinand suchen würde. Giengen die Herren Gast halter mit gutem Beispiel voran, so würden die schlechten Berg bewohner gewiss nicht auf den Gedanken verfallen, Juden- oder Logenblätter zu bestellen. Tristach, 3. October. (Landwirtschaftliches.) Wenn's

irgendwo „gährt', gibt's oft einen Stoff für die Zeitung. Ich will aber heute von einer recht unschuldig „gährenden' Angelegenheit schreiben, nämlich vom Moftmachen. Vor zwei Jahren hatte ich sehr viel Obst und so auch die ganze Lienzergegend. Da habe ich gelesen, dass in Rothholz ein Mostbersituugscurs gegeben werde. Die Leute, hieß es, sollen sich dort einfinden, es sei besser Most machen, als das Obst um einen Spottpreis verschleudern, faulen lassen oder zu Fusel brennen zc. Mir geht keiner hinaus

der Umfassungsmauer, deren einige die Anfangsbuchstaben des Namens Sr. Majestät deutlich sichtbar erkennen ließen. Das an allen Fenstern beleuchtete Schloss bot in rothem bengalischen Licht erstrahlend einen feenhaften Anblick. Raketen und Pöller er höhten den Eindruck. So ist's brav. Es lebe Se. Majestät Kaiser Franz Josef I., fügen wir bei, und «ad nrultos Ännos'! das Prädicat „katholisch' absprechen würde? Aber wendet man ein- Die G äste wollen keine andere Zeitung, Darauf müssen wir doch eine Antwort geben

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 29.07.1892
Umfang: 8
auch der Herr II. Vicepräsident bald die Vereins genossen verlassen musste. Nur zu bald rückte die Zeit des Abschiedes für die Theilnehmer an dem Feste heran. Die nächstjährige gemeinsame Wall fahrt wird Absam als Ziel nehmen und schon im Juni stattfinden, da später die Ferien manchem Mitgliede die Theilnahme erschweren. Oetzthal, 23.Juli. (Religionslose Berg- fexen-Andacht.) Neulich einmal haben die Tiroler cons. Zeitungen zu erzählen gemusst, dass die „Oesterreichische Touristen-Zeitung' über unsern

. Und weil wir so sind, schauen wir mit Verachtung auf die religionslose Bergsexeu-Andacht, welche die Touristen-Zeitung uns aufdisputieren will. Ich will nur ein paar Glossen zu der neuesten Lehr- und Unterweisung der „Oesterr. Touristen-Zeitung' machen. Gleich anfangs steht: „Die Sache muss vom Standpunkte des Fremden verkehrs behandelt werden, nicht vom religiösen.' Da haben wir's. Da schaut die Religionslosigkeit schon gleich heraus. Ja nun, wir behandeln es zuerst vom religiösen. Der steht uns höher als der touristische

. Aber es kommt noch besser. Ein Artikelschreiber verheißt, dass sich die Touristen mit allen Mitteln gegen den Beschluss der Berg führer wehren und die Verwendung der alpinen Vereine anrufen werden. Ganz recht. Dazu können wir bemerken, dass die alpinen Vereine dem Volke von Tirol höchstens noch unsympathischer werden. Uebrigens geben wir auf diese Drohung der „Oesterr. Touristen-Zeitung' gar wenig. Denn wir wissen, welchen Klang die Touristenwelt vom Schlage der Wiener Touristenzeitung bei den übrigen

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