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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 08.02.1898
Umfang: 8
Seite 4. Nr. 12. Dienstag, „Brixener Chronik.' 8. Februar 1898. „Kozner Zeitung', deutsche Sprache, Logik, Abgeordneter Wolf md anderes. Vielen Lesern der „Chronik' wird bekannt sein, dass in Bozen die „Bozner Zeitung' er scheint, welche sich in Südtirol als die einzig berechtigte Vertreterin des deutsche» Volkes aus spielt ; wenige Leser werden jedoch genauer wissen, in welchem Sinne und mit wieviel Glück dieses Blatt sür das Deutschthum arbeitet. Wir wollen versuchen, hiemit

einige Stichproben zu geben. Wir thun dies auch aus dem Grunde, um doch einmal bei der „Bozner Zeitung' das Lob der Sachlichkeit zu verdienen. — Ein deutsch nationales Blatt sollte vor allem anderen gut deutsch geschrieben sein. Die Aufgabe der Deutschen ist es, ihren Besitzstand zu wahren; das kann und soll auch in der Sprache geschehen. Da liest man nun in der „Bozner Zeitung' Folgendes: „Winter-Prospect von Gossensass. Herr Hotelier Gröbner, dessen weltbekanntes Etablisse ment, dank seiner außerordentlich

sichtigung der sie umgebenden Gesellschaft. Es sei nur nebenher bemerkt, dass die Städte- und Ortsnamen im Deutschen sachlich sind, also gesagt werden musste: „des österreichischen Davos'. DaS führt uns zum zweiten Punkt. Will eine deutsche Zeitung das Volk bilden, so muss sie auch richtig deutsch schreiben. Der Satz z. B.: „Aber nur auf ein Bild wollen ist jetzt die Zeit der drängendsten Arbeit (August bis September). Der Kaffee ist reif und beginnt abzufallen, und zugleich ist die Pflanzzeit für Milho

mit der Logik. In Nr. 16 stellt die „Bozner Zeitung' ihre „Be dingungen' auf und leistet sich unter anderem folgenden Satz: „Der Glaube sollte nicht ein xoiitieum sein, und wir unsererseits halten ihn so sacrosanct, dass wir jede Verknüpfung des religiösen Seins mit den veränderlichen Erschei nungen des politischen und Staatslebens perhorres- cieren' (d. h. ablehnen, zurückweisen). Dieser Satz — ich brauche es unsern Lesern wohl nicht weiter auszuführen — verlangt die Verdrängung der Religion

Vortheiles dabei entäußern müsste.' Also doch Religion in der Oeffentlichkeit! Braucht es dann aber keine mehr, wenn man die sociale Reform auf der Grundlage der christlichen Reli gion und Gerechtigkeit aufgeführt hat, kann man dann diese zwei Grundpfeiler einfachhin heraus reißen und beiseite schieben? Auch im politischen Leben gibt es eine Logik, und hie „Bozner Zeitung' kennt auch diese nicht. Als in Bozen das Gerücht entstand, Wolf fei erschossen, war dort wie auch an vielen anderen Orten eine große

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 10
Datum: 02.04.1895
Umfang: 10
durchzumachen. Sie scheuten sich nicht, dem Altreichskanzler bitteren Schmerz zu bereiten. Bismarck beklagte sich da mals über die „ihm früher nahe gestandene', die sogenannte „gouv.ernementale Presse'. Diese „Presse, die früher seine Ansichten vertreten habe, lasse jetzt die dümmsten Angriffe auf ihn uner widert'. Die „Kölnische Zeitung', die „Berliner Post' und die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung' nannte er namentlich als die Blätter, von denen „er wohl den Muth hätte erwarten können, dass

5 sie ihn gegen die albernen Anfeindungen und Entstellungen seiner Ansichten in Schutz nehmen würden'. Aber insbesondere die „Norddeutsche', welche „früher fast von ihm ganz allein erhalten worden sei', vermeide es überhaupt am liebsten, seinen Namen zu erwähnen, man fürchte dadurch schon, nach oben anzustoßen. Die Blätter zahlten es dem Fürsten wieder heim. So schrieb die „Kölnische Zeitung', Februar 1891: „Der Groll über seine Verabschiedung verleite Bismarck zu Jeuill'eton. Ueber das Ieituitgsmselj. Ein großer Kenner

sich also in emer Zeitung der geistige Bildungsgrad eines Volkes ab. I- Als noch nicht die Buchdruckerkunst erfunden war, gab es mündliche Mittheilung der Vorfälle in den Ländern. Heimkehrende Krieger erzählten ihrer Führer Thaten, herumziehende Krämer, -wandernde Sänger trugen wichtige Neuigkeiten .hon Dorf zu Dorf, von Stadt zu Stadt und färbten sie wohl, wie es im wahren Sinne des Wortes in ihren Kram passte. So erhielten ab gelegenere Orte Kenntnis von den Vorfällen der Außenwelt. Die Kaufleute sahen

Verkehr vermittelten, die dann die Erfindung des Druckes zuerst benutzten, so dass damals Postmeister und Redacteur als gleichbedeutend galt. Das älteste derartige Blatt stammt aus dem Jahre 1493 und findet sich noch auf der Leipziger Universitätsbibliothek. Als zu Anfang des 16. Jahrhunderts die Ereignisse sich häuften und der Buchhandel begann, erstand der Gedanke, die „Newzeitungen' regel mäßig erscheinen zu lassen, und zwar wöchentlich unter dem Namen: „Gezeitung', „Newzeitung', „Zeitung

'. In England erschien schon ein solches Blatt 1583, in Frankreich 1621. In Deutschland, wo die ersten gedruckt erschienen, kam 1609 die erste derartige heraus. In Peking hatten die Chinesen schon 1366 eine Staatszeitung „Sin-Pao' (Neue Nachrichten). Anfangs des 17. Jahrhunderts erschienen in Deutschland noch öfter als wöchentlich dieZeitungen: Die „Straßburger Zeitung' vom Jahre 1609 und die „Frankfurter Zeitung' (1615). Endlich erschien in Köln (1651) die „Postzeitung', die nach kurzer Zeit täglich

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Seite 4 von 10
Datum: 13.06.1901
Umfang: 10
auf meine Wiedergabe des Punktes 4 mit den daraus gezogenen Con sequenzen aufmerksam gemacht und mich auf die in der „Lievz?r Zeitung' Nr. 12 wortgetreu wiedergegebene Aeußerung hingewiesen. Er scheint aber auch in meiner Kritik noch mehrere Un richtigkeiten zu finden. Ich habe mir nun die Nr^ 12 der genannten Zeitung verschafft und finde nur Folgendes zu bemerken: Herr Jngruber hat die Antworten von seinem Standpunkte aus gegeben, und wenn ich mich auf seinen Standpunkt stelle

, nach welchem er die Verschuldungsfreiheit anerkennt, so finde ich, dass seine Antworten durchaus evrreet sind — abgesehen von einigen kleinen Schnitzern von unwesentlicher Bedeutung, die sich zweifelsohne auch in meiner Kritik vorfinden werden. Ich habe die Antworten eben von meinem Standpunkte aus kritisiert, nach welchem ich die Berschuldungsfreiheit als Princip verwerfe,, und nachdem ich den Bericht in der „Lienzer Zeitung' gelesen habe, finde ich, dass im Wesentlichen keine einzige der von mir gegebenen Ausstellungen anders lauten

kann. Nur bezüglich des Punktes 4 muss ich zugeben und gebe gerne zu, dass er die in der „Brixener Chronik' ohne Anführung der vorhergehenden Erörterung gegebene Stelle: „Eine gesetzliche Einschränkung der Verschuldbarkeit wird einer völligen Unterbindung der Bewegungsfreiheit, ja vielfach tin meiner Wiedergabe steht irrig: einfach, im Texte nach der ,Lienzer Zeitung' steht: geradezu) einer gesetzlichen Absprechung der bäuerlichen Daseinsberechtigung gleichkommen', nicht so exclusiv gemeint

habe. Nur die Kritik der angeführten Worte hätte anders gelautet, und bedauere ich, dass mir damals der Zusammen hang nicht bekannt war. Um auch dem Leser ein Urtheil zu ermöglichen, werde lch mir er lauben, die betreffende Stelle aus der „Lienzer Zeitung' wörtlich anzuführen. Dieselbe lautet: „In Anbetracht dessen, dass bekanntlich die Er schöpfung des Psrsonaleredites der Aufnahme von Hypothekarcapitalien gewöhnlich vorausgeht und andererseits wohl die Mehrzahl unserer Bauern diese bureaukratisch so schön

bei der ersten gründenden Versammlung nur der Thatsache der Abwesenheit des Gastwirtes zu verdanken hatte. So belehrt uns die „Lienzer Zeitung'; aber Hannesl vermag es nimmermehr zu glauben, dass der unternehmende jetzige Inhaber des Roricher'schen Gasthauses mit der Würde eines Herbergsvaters des Bauernbundes auch die etwas zweifelhafte Bürde Übernommen hätte, an auch ihm sonst keineswegsmisSliebigenGästenvorkommenden- falls athletische Experimente versuchen zu müssen. . Doch über bündlerische Begebenheiten

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Seite 2 von 22
Datum: 18.02.1898
Umfang: 22
der erste ist, der in dieser Beziehung entschiedene Stellung nimmt, gereicht ihm und dem Lande zur hohen Ehre.' So schreibt die liberale Meranerm. Was will also die „Lienzer Zeitung' mit ihrem die Obstruction verurtheilenden Absatz? Haben die Abg. Schraffl und Rainer bei der bewussten Wählerversammlung etwa erklärt, für den Messer helden PfersÄe, den Fauteuil schleudernden Schö nerer, den Pultdeckelvirtuosen Wolf eine Lanze zu brechen? Das wird selbst die „Lienzer Zeitung' nicht behaupten. Die beiden

und demgemäß handeln werde, und dass er keinen Anlass finde, sich besonders für einen Wolf zu erwärmen, der die Bewohner der Alpen „Gebirgstrotteln' ge schimpft habe. Die „Lienzer Zeitung' dürfte durch vorstehende Ausführungen nunmehr in der Lage sein, die Aeußerungen der Abg. Schraffl und Rainer bei der Wählerversammlung in Lienz mit deren Abstimmung über den Zallinger'schen An trag ohne besondere Schwierigkeiten vereinbaren zu können, weshalb wir nur noch ein letztesmal die „Mercmer Zeitung' sprechen

, dass bei der herrschenden — oder wenigstensvorausgesetzten — lebhaften politischen Bewegung eine einfache Ver ständigung in der Zeitung genüge, um die Interessenten zur Betheiligung zu veranlassen. Es hatte sich aber verrechnet. Die einen hatten die Einladung überhaupt übersehen, die andern hatten noch eins persönliche Einladung erwartet, die Dritten wollten durch Placate noch besonders aufgefordert werden, die Vierten zogen es vor, eine am gleichen Abende stattfindende Bauern hochzeit zu besuchen

zum drittenmale Hochzeit. Die Trau« kann nicht in der Kirche, sondern muss in dir Wohnung des Bräutigams vollzogen werde» (Eines Trinkers Ende.) Ein TagWerbu» Heid in Tscherms trank vor einigen Tagen so viel Schnaps, dass er nach dem GenusS sehr zu Boden sank und in kurzer Zeit eine Leiche war. — („Perlen an Volksverrath!!') Die Zeitung' nennt in ihrer Nr. 36 den 5.., mit Ungarn „eine wahre Fundgrube von ^ an Volksverrath durch die Clericalen i» der letzten Reichsrathssession'. — Wer eigentlich

im Volksverrath durch den Ausgleich aus dem Ge wissen hat, d a s zeigen wir heute an anderer Stelle — dass aber die „Bozner Zeitunz'dm Volksverrath wie eine Fundgrube von Perlen be grüßt, das bitten nur unsere Leser ganz be> sonderns zur Kenntnis zu nehmen. („Noch eine furchtbar wichtige NaWI, schreibt die „Bozner Zeitung* in ihrer bemti citierten Nr. 36, „auf die wir unsere Leser m bekannter Impertinenz aufmerksam machen: «M Excellenz der hochwürdigste Fürstbi chos m Brixen, Simon, der, wie bereits gemeldet

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Seite 6 von 68
Datum: 08.06.1913
Umfang: 68
Se!te ö. aufgelaufenen Schulden zu geschehen habe. Sollten vielleicht für das Zeitungsdefizit wir aufkommen, die in selbstlosester Weise das Opfer der Arbeit und noch andere Opfer gebracht hatten? Ein anderer Zahler wollte sich aber nicht einstellen. Natürlich wäre es auf die Frage angekommen: „Wer ist Eigentümer dieses Passiv-Vermögens und darum der eigentliche Zahlungspflichtige? Wer ist Eigentümer der Zeitung?' Doch solche Fragen wurden gar nicht aufgeworfen. Für den Juristen wären sie gewiß

; es war darum meinerseits keine Anmaßung, wenn mich der Gedanke an das fernere Schick sal der „Ehronik' am meisten plagte. Auch war ich von Haus aus ein bißchen Mathe matiker, hatte im achten Kurs sogar auf eigene Faust Analytik studiert — als Schulgegenstand wurde sie erst nach uns eingeführt — und so konnte mir die Bedeutung des Mißverhältnisses zwischen Einnahmen und Ausgaben nicht ver borgen bleiben. Alles Hin- und Herdenken führte aber immer zum einen Satz: „Die Zeitung ist uns zu teuer.' Weiter kam

und zu künftige Defizit der Zeitung anders zu decken, und die Möglichkeit, es durch eine eigene Druckerei zu überwinden, einander gegenüber. Nach und nach erweiterte sich aber doch schon damals der Blick. Ich fing an zu ahnen, daß eine eigene Druckerei für die weitere Ausge staltung der „Ehronik' und für weitere Arbeiten auf dem Gebiete der Presse von größter Be deutung sein könnte. Und so dachte uud phanta sierte ich in freieil Stunden hin und her. Eines war mir dabei klar: sollte es erreicht

Druckerei für die „St. Pöltener Zeitung'. Sie hätten in St. Pölten erkannt, daß eine Zeitung ihre eigene Druckerei brauche, und darum Hütten sie eine solche gegründet und ihm, dem Spiritual, sei die eigentliche Arbeit dabei zugefallen. Es wird doch niemand an nehmen, daß ich gesagt habe: „Lassen wir das, sprechen wir von etwas anderem.' Bon der ersten Minute an war ich der gelehrige Schüler und je mehr der Bericht ins einzelne ging, umsomehr hingen meine Ohren an den Lippen des Erzählers

, der, über mein Interesse aufge klärt, die Mitteilungen nur umso praktischer gestaltete. Sie hätten einen Preßverein ge gründet und wir müßten auch einen solchen gründen, der für die Zeitung und für die Druckerei als Eigentümer zu dienen, sich um die Druckereikonzession zu bewerben und dann dieselbe durch einen Geschäftsleiter auszuüben habe. Natürlich kam auch die Kapitalsbeschaffung zur Sprache und alles andere, was mich irgend wie über das weitere Vorgehen aufklären konnte. Der Herr Spiritual führte mich in die nene

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Seite 4 von 8
Datum: 08.10.1921
Umfang: 8
hatte, wenn er seinen einzelnen Völkern freie Hand bei Ge staltung ihrer Zukunft gewährte und das Reich vor läufig verließ, ohne jedoch wie beispielsweise Kaiser Wilhelm auf den Thron zu verzichten. Einstellung der „pester Zeitung'. Das Organ der Westungarn, die „Pester Zeitung', kündigt an, daß sie vom 5. Oktober an nicht mehr er scheinen werde. Das Blatt schreibt, daß die Wendung, welche die westungarische Frage ge nommen hat, auch für die „Pester Zeitung' traurige Folgen hat. Das Blatt hat mit zäher Ausdauer den Kamps

um dieses Stück des Ungar landes ausgefochten. Nun hat die Zentrale Presse- uuternehmung sich genötigt gesehen, das Erscheinen der „Pester Zeitung' vorläufig einzustellen. Noch am 30. September nahmen die zwei ältesten Mit glieder der Redaktion Abschied von der „Pester Zeitung'. Der verantwortliche Redakteur Doktor Johannes Huber wurde zum Kanonikus in Oeden- burg ernannt und verließ aus diesem Grunde die Redaktion. Der zweite Redakteur Johann Faul- Farkas hingegen leitet ab 1. Oktober selbst eine neue

Wochenzeitung für das deutsche Volk, das „Sonntagsblatt'. Mit dem Eingehen der „Pester Zeitung' verlieren die Deutschen Ungarns einen der wirksamsten und unerschrockensten Verfechter ihrer nationalen Interessen. Sin Rechtsgutachten über Oberschlesien. Der berühmte amerikanische Rechtssachverständige David Hunter Miller hat ein Rechtsgutachten über die ober- schlesische Frage erstattet. Er kommt darin zu dem Schluß, daß nach dem Ergebnis der Volksabstim mung Oberschlesien ungeteilt beim Deutschen Reich

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Seite 5 von 8
Datum: 04.12.1891
Umfang: 8
, die kein Verbrechen genannt werden kann.' Also der Todtschlag im Zweikampfe kann kein Verbrechen genannt werden nach den Schrift stellern der „Bozner Zeitung'. Ein paar Jahre in einer katholischen Volksschule dürften der „Bozner Zeitung' richtigere Begriffe von Moralgrnnd- fätzen beibringen. Solange man aber ein Sklave solch unvernünftiger Grundsätze ist, hat man nicht das Recht, andere als „bevormundet' zu schmähen. Ehrenburg, 3. December. (Todfall.) Heute Früh 7 Uhr ist der hochwürdige Herr Josef Stocker

, Caplan, seinem langen, schmerzlichen Leiden erlegen. Das Begräbnis findet am Samstag, den 5. December statt. Sexten, 2. December. (Zur Viehseuche.) Mehrere Viehzüchter des Kronlandes Salzburg veröffentlichten in der „Deutschen Zeitung' einen gediegenen Artikel übers Thierseuche ngesetz, welchen die „Lienzer Zeitung' Nr. 48 unter der zutreffenden Marke „Nothschrei' reproduziert. Uns Pustrern und speciell Sextnern ist das aus der Seele geschrieben. Darnach ist das Seuchen gesetz vom 29. Februar 1880

. Die Lehre daraus kann sich jeder selber ziehen. Kleine Chronik. (An der Influenza) sind in Berlin bereits 40.000 Personen erkrankt. In der letzten Woche ereigneten sich 30 Todfälle von Jnflnenzakranken. Die „Voss. Zeitung' in Berlin theilt folgende Aeßerungen des geheimen Rathes Gerhardt über die Influenza mit: Die Symptome sind ungemein verschiedenartig, wir können sie in drei Gruppen theilen: 1) katarrhalische Erscheinungen, die fast nie fehlen; dahin gehören Schnupfen, Husten u. s. w.; hinzutreten

, der schöne Palast Falconieri ist gerichtlich um ein Spottgeld verkauft worden, der Fürst Sciarra hat alles verloren, und es finden sich nicht einmal Käufer. Landwirtschaftliche Zeitung. Im „T. B.' veröffentlicht die hohe k. k. Statt- balterei nachstehenden Ausweis. In demselben sind die Orte verzeichnet, in denen in der Zeit vom 18. bis 29. November 1891 verschiedene Vieh seuchen aufgetreten sind. Den Namen derjenigen Orte, in welchen die Seuche wieder erloschen ist, ist ein Sternchen beigedruckt

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Seite 4 von 8
Datum: 19.08.1892
Umfang: 8
vonTracycity ent fernt, theilten die Sträflinge den Zug und ver suchten zu entfliehen. Hiebei wurden Revolver schüsse gewechselt. Ein Sträfling wurde getödtet, einer verwundet. Nähere Nachrichten fehlen, da die telegraphischen Verbindungen durch die Berg arbeiter durchschnitten wurden.' Original-Correspondenzen. (Wdruck unserer Orig.-Correspondenzen nur mit Quellenangabe gestattet.) Brixen, 18. August. (Die „Bozener Zeitung' über den Katholikentag.) Die „Bozener Zeitung' lasst sich herab, über den Linzer

Katholikentag ein Urtheil zu sprechen und weiß Folgendes zu sagen: „Unter den Resolutionen, bei denen mehr oder minder doch nur leeres Stroh gedroschen wurde' ?c. Das ist gut und nobel gesagt und in dem Sinn ganz richtig, dass vielfach der Liberalismus unter die Dreschflegel der Katholiken gerathen ist. Es wurde auf dem Katholikentage klar und gründlich gezeigt, wie hohl und eitel der Liberalismus in seinen wirtschaftlichen Grundsätzen ist. Und somit hat auch die „Bozener Zeitung' sich es zur Ehre gerechnet

, unter jenes leere Stroh gezählt zu werden. — Eine Resolution findet die „Bozener Zeitung' jedoch, „die die Beachtung weiterer Kreise verdient, da sie sich mit der Lage unserer Gewerbe befasst'. Und da ist denn das höchst merkwürdig, was die „Bozener Zeitung' auszustellen findet. Die Resolution handelt über den Befähigungs nachweis, die Berufsgenossenschaften, Errichtung der Gewerbekammern, über den Hausierhandel und die gewerbliche Strafhausarbeit. Es versteht sich nun von selbst, dass darin die gänzliche

Ab- schaffung des Hausierhandels verlangt wird, nachdem schon so oft und so viel geklagt worden ist, dass der Hausierhandel das reelle Geschäft schädige und den Leuten doch nur Schundware zu hohen Preisen anhänge, Waren, die in den Städten nicht mehr angebracht werden. Dazu schreibt nun die „Bozener Zeitung': „Nur bezüglich des Punktes 5 dieser Resolution, welcher den Hausierhandel betrifft, müssen wir unsere Bedenken aussprechen, ob die Abschaffung desselben in einem Gebirgslande thunlich ist, da Täfelchen

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Seite 2 von 12
Datum: 18.04.1914
Umfang: 12
Seite 2. —Nc. 44. Samstag, „Brixener Chronik/ 18. April. Jahrgang 1914. !, so daß eine glänzende Stimmen mehrheit 'sür'H'enggi und v. Guggenberg erzielt Werbm wird. Ein Wahlmanöver der Gebrüder Rohracher. Zum bekannten beleidigenden Bauembrief, mit welchem die „Lienzer Zeitung' die Lehrerschaft gegen die Christlichsozialen zugunsten der Kandi datur ihres Herausgebers Joses Rohracher aufhetzen wollte, bringt die Nr. 8 der „Tiroler Bauern- Zeitung' außer der Feststellung des R.-A. Schraffl

die s ens ationelle Mit teilungdes Redakteurs, daß der Schreiber desBriefes, der die Lehrer allerdings schwer beleidigen mußte, weder ein Christlichsozialer noch ein Vauernbündlerist. Diese Ausführungen werden bestätigt, indem bei der Wählerversammlung am letzten Sonntag in Aßling Peter Paul Rohracher, Bruder des Herausgebers der „Lienz er Zeitung', sich öffentlich als den Schreiber des Bauernbriefes gegen die Lehrer bekannt hat . . .! Das ganze freisinnige Manöver ist übngens

nichts anderes als eine Spekulation auf das schlechte Gedächtnis der Lehrer; denn es hat sich ja selbst ein Führer der Tiroler Freisinnigen im Budgetaus schuß dahin geäußert, je mehr den Lehrern gegeben wird, desto unzufriedener stellen sie sich. Bei diesem nicht ganz einwandfreien Versuche her freisinnigen „Lienzer Zeitung', die Lehrer bei den Wahlen an den Karren des Freisinns zu spannen, erinnern wir deshalb nochmals daran, daß, als die Christlichsozialen vor fünf Jahren im Tiroler Landtage die Erhöhung der Bezüge der Lehrer

um mehr als eineinhalb Millionen Kronen beschlossen haben, die gesamten Freisinnigen des Landtages in ihrer Lehrerfreundlichkeit zwar für die Erhöhung gestimmt haben, die von den Christlichsozialen vor geschlagene Bedeckung jedoch, die allein die Aus Zahlung der Erhöhung ermöglichte, e i n- helllg abgelehnt haben. AMischsAundsch-u. Einbernsnng der Delegationen. Die „Wiener Zeitung' Publiziert ein kaiserliches Handschreiben an den Grafen Berchtold und die beider seitigen Ministerpräsidenten Stürgkh

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Seite 6 von 10
Datum: 30.09.1911
Umfang: 10
keine Verantwortung. Nieder äer Liev?er llMchev-Schlllhsusbsu. In ihrer Nr. 38 vom letzten Samstag bringt die „Lienzer Zeitung- das von einer am Donnerstag, den 2l September stattgefundenenBaukollaudierungs» kommission aufgenommene Protokoll zum Abdruck. Es sreute mich, zu hören, daß die kompetente Landes- behörde denn doch sich bemühte, Schritte einzuleiten, um eine von mir veröffentlichte Kritik näher zu ver folgen. Das hiebei aufgenommene Protokoll ist mir ein sehr weUvolles Schriftstück, denn es gibt

zu werden wie ich als Kritiker oder wie wir drei. Allerdings- scheint man diese zwei Herren Puntell und Lachner vielleicht deshalb mitgenommen zu haben, damit sie durch ihre vielen abgegebenen Erklärungen die kollau- dierende Kommission der Verantwortung entziehen. 3. Wundern muß mich nach all dem Geschreibsel in der „Lienzer Zeitung- und „Volkszeitung-, die sich an Aerger überbieten und, weun's möglich wäre, den in seinen Ausführungen stets fern jeder Politik bleibenden Sachverständigen gern zum Parteimann stempeln möchten

(hiezu glauben sie vielleicht, soll sie das Erscheinen meiner Artikel in der „Br. Ehr.' und' im „Anzeiger- ermächtigen. Ich bitte Sie. sich nicht selbst ins Fleisch zu schneiden, denn die „Lienzer Zeitung- hat von mir nichts ausgenommen), daß nach all den „nichtsnutzigen Behauptungen' eines „Ge werbeschülers-, der sich in Kürze erlauben wird, Baumeister zu unterfertigen, nicht schon längst Herr Dr. Mayr seine rechtsanwalttiche Tätigkeit zum Wohle der Gemeinde angestrebt hat. Zum Schlüsse

eine besondere Bemerkung: a) Den Anikelschreibern der „Lienzer Zeitung' diene zur Warnung, mit Ausdrücken, wie „lügenhaft' (bezüglich der verwendeten Ziegel), vorsichtig umzu gehen. Ich bin kein Freund von Gerichtsbalgereien, aber ... Uebrigens scheint es der „Lienzer Ztg.' nur um Verdrehung sich zu handeln, denn in puncto Ziegel heißt es wörtlich in meinem .Eingesendet': „Aber auch die verwendeten kalkhältigen Ziegel, welche man im Vorjahre bei der Vergebung des Kasernbaues wegen zu schlechter Haltbarkeit

ausqewvrseu hat, fordern, abgesehen von einer engeren sach verständigen Erörterung (Gutachten), die Kritik jedes Laien heraus- usw. Also ich bitte die „Lienzer Zeitung-, nur genau- bei der Sache zu bleiben. d) Der Redaktion, bzw. dem Lienzer Stilisten! der „Volkszeitung- erwidere ich auf seinen partei- leidenschafttriefenden Artikel, daß ich es nicht von Wert halte, die Empfehlung von Leuten einer Partei zu besitzen, die die Geschehnisse vom 17. September in Wien zu den ihrigen zählen muß. Innichen

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Seite 9 von 10
Datum: 01.06.1912
Umfang: 10
Zeitung' in Wels (Auflage zirka 10.000) und die „Steyrer Zeitung' in Steyr (Auflage gegen 10.000). Außerdem acht einmal wöchentlich erscheinende christlichsoziale Wochenblätter, nämlich: das „Linzer Wochenblatt' in Linz lAuflage 7000), das »Rieder Wochenblatt' in Ried (Auflage 1200), die „Oberösterreichische Volkszeitung' in Ried (Auflage 12.000), die „Mühl- viertler Nachrichten' in Rohrbach (Auflage 1700), der „Machländerbote' in Perg (Auflage 1000), die „Salzkammergut-Zeitung' in Gmunden (Auflage

19.000), die „Neue Warte am Inn' in Braunau (Auslage 4000) und die »Oberösterreichische Arbeiter- Zeitung' in Linz (Auflage 4000). Außerdem er scheint alle 14 Tage der „Volksvereinsbote' in der Auslage von 46.000. Die Gesamtauflage aller in Oberösteneich erscheinenden politischen Zeitungen christlichsozialer Tendenz beträgt also 119.400. Die gegnerische Presse dieses Kronlandes hat eine Ge samtauflage von 48.300 Exemplaren, also nicht einmal die Hälfte. Außer den politischen Zeitungen erscheint

und daß das Land in christlichsozmler Verwaltung seit Jahren sich befindet, sich auch behauptet und nach Dr. Steinwenders Zeugnis gut dabei fährt. Oberösterreich ist für uns Christlichsoziale ein Vorbild, dem wir nicht allein nachstreben, sondem das wir erreichen müssen, so anders wir vorwärts kommen wollen. Ohne entsprechende Presse kein bleibender Erfolg. Die Zeitung ist es, welche Tag für Tag, Woche für Woche die christlichsozialen Grundsätze verficht und verteidigt; darum erlahmen wir nie in der Arbeit

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Seite 6 von 10
Datum: 29.06.1911
Umfang: 10
dieser beispiellos schwierigen Wahl konstatiert werden. Selbst Gegner sind in privaten Aussprüchen, die freilich nicht in die „Lienzer Zeitung' dürfen, offen genug, die christlichsoziale Partei in Lienz voll zu würdigen. Sogar Angstschweiß soll den Führern der Liberalen vor den Klerikalen, d. h. dem christl. Junglienz, bereits aufsteigen. Mit Erstaunen wurde weiters unter den Eisenbahnarbcitern eine Kerntruppe von Männern entdeckt, die offen und furchtlos, dem bekannten Terrorismus zum Trotz, für Guggenberg

Typen, Karrner und Dörcher, ist hier mehr am Platze als am bewußten Orte in der Lienzer Zeitung. Der Mühe Lohn war gering: Den Christlich sozialen wurden von einem Agitatorenheere von 260 Stimmen ganze 15 Stimmen abgejagt, zu wenig für den verhofften Sieg und die vorbereitete Siegesfeier. Mit blinder Wut und schäumender Raserei werden die noblen Sieger, die jede irgend wie kränkende Kundgebung unterließen, als Verräter hingestellt und in der „Lienzer Zeitung' im Kote herumgezogen. Die „Angeflogenen

' werden sich mit Herrn „Flöge!' im Gerichtssaale zusammen finden, die „Lienzer Zeitung' wird Berichtigungen und Ehrenerklämngen in ihren Spalten enthalten. Ein widerwärtiges Schauspiel. Lange schon nicht mehr haben sich die Deutschen in Lienz so bloßge stellt als im Nachspiel zu den Wahlen. Ist das deutsche Sitte und deutscher Brauch?! Herr Bürger meister! Die Wahl soll frei und geheim sein, jeder soll den Mann seines Vertrauens wählen, Stimmen lassen sich nicht erzwingen; das dürfen und sollen Sie nicht vergessen

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Seite 3 von 10
Datum: 24.05.1889
Umfang: 10
KZlern ein Gebäude-^.errichten lassen. Das Gebäude alles, was zur HerstelMg einer Zeitung nöthig ist: eine ^«i-Kckinellvresse, die durch einen Gasmotor in Bewegung gesetzt > >. !?!? Plätze für 12 Setzer und 3 Klicheure, ein Pult für einen « kn? und einen Tisch für etliche Redakteure, denn der «?iMro wr-kt^ Sonderausgabe des großen Blattes, - s, und qar, mit Ausnahme des Papiers, auf dem Thurm ! ^stellt werden. Als Mitarbeiter werden voraussichtlich nur solche !2s?llt werden, deren

jener Abge ordneten auszuwerfen, die sie gar nicht gewählt haben, wollen in Versammlungen gehört werden, in die sie weder der Gesinnung, noch der politischen Haltung nach hineingehören. Mag sein, daß das in gewissen liberalen Kreisen der Stadt berühmt macht. Da übrigens Herr Marcher sich seiner Stellung in Europa jedenfalls bewußt ist, so möge er einmal versuchen, seine Weisheit in liberalen Versammlungen oder in der „Lienzer Zeitung' zu Verschleißen, vielleicht findet er dort eine dankbarere

Zuhörerschaft, ja vielleicht wird er von dieser sogar erinnert, daß es nicht bloß einen Kleider luxus allein giebt und daß die Einschränkung des Hausierhandels ganz gut für jene vielen Defferegger paßt, die stabile Geschäfte haben, sowie für jene hausierenden Defferegger, die über die große Hausierer-Konkurrenz klagen. Mndischmatrei, 18. Mai. (Die „Lienzer Zeitung im Bunde mit Dr. Eben hoch.) Die „Lienzer Zeitung' erwähnt in ihrer Nr. 20 den An trag des „klerikalen' Dr. Ebenhoch betreffend Aenderung

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Seite 5 von 8
Datum: 14.05.1901
Umfang: 8
; an seiner Bahre trauerten acht unmündige Kinder; das wär ein wehmüthiges Begräbnis unter den Klängen der Trauermusik. Tienz, 11. Mai. (Noch etwas vom Bauernbund.) In einer der letzten Nummern der „Lienzer Zeitung' machte ein Standesgenosse aus Osttirol durch einen flammenden Aufruf Propaganda für den neugegründeten Bauernbund mit der Mahnung zur Einigkeit. Es ist nur zu begrüßen, wenn sich die Bauern organisieren und ihre Lage zu verbessern suchen; aber leider wird der „Osttiroler Bauernbund', der trotz

allen gegentheiligen Versicherungen seine liberale Maske nicht verbergen kann, den Bauernstand voraus sichtlich so wenig retten wie der in den Achtziger- Jahren in Lienz gegründete, nach sehr kurzem Bestände aber wieder eingegangene liberale Bauernverein unseligen Andenkens. Der Artikel- schreiber der „Lienzer Zeitung' verlangt, dass an die Spitze des Bauernbundes tüchtige, kenntnis reiche Landwirte gestellt werden; jedenfalls ein vernünftiges und berechtigtes Verlangen. Nun, die Bundesvorfiehung

ist zwar noch nicht gewählt, indessen gewährte die am 1. Mai stattgefundene Versammlung doch einen Einblick, wer diese tüchtigen, kenntnisreichen Landwirte sind, die an der Spitze des Bundes stehen sollen und wollen. Wir finden da mit geringer Ausnahme Bauern, die sich mit allem anderen lieber als wie mit der Landwirtschaft beschäftigen, deren Lectüre neben anderen die socialdemokratische „Arbeiter-Zeitung' bildet, Wirtshauspolitiker und ein gar seltenes Exemplar von einem Landwirte: ein Ex- Schulinspector

, der seinerzeit in seiner amtlichen Stellung die Bauern vortrefflich zu drangsalieren verstand, heute aber ein eifriger Wolfianer und zudem Abonnent der „Arbeiter-Zeitung' ist. Dass diese Männer geeignet sind, den Bauernstand zu heben, glaube, wer will. Die Mehrzahl der Bauern im Lienzerboden, die Oberländer und Wmdifch- matreier haben auch schon Lunte gerochen und wollen vom .Osttiroler Bauernbund', der seine Thätigkeit auf den ganzen politischen Bezirk Lienz ausdehnen will, nichts wissen, und so scheint

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 22.06.1901
Umfang: 8
Zeitung Kr das Kaiholische Volk. Erscheint feden Dienstag, Donnerstag «nd Samstag. Nestelki»«ge« und Knkündigungt« sind an die Verwaltung, Brixen, Domplatz, zu richten. ««- »r« ^nfz«sxaltme^R»nxaÄ^«ll^(Z s ein. b«it'^v'Ze'lin' VIe dr»lmalks» Auzzab» der ,,Kri»«»«v Chronik' «it dem alle Tage erscheinen»«» ''chriz. ^Z.2», halbMrig X ^.kv, mit Post ganzjälirtz ' ' ein so d, mit postl ^ ^ —... . ^ - »,,... ^ ^ 1^1^. ^ , Job t^ poß zanzj. r kto, l>albi. so k., sammtAreiexemxlarstr den Adressaten

man annehmen, dass der Verein wenig für die Besserung Sw Noth, umsomehr aber für andere chätig sein wird. Die Hintermänner des k-vü ^ Haben, wie die „Brixener Chronik' jüngst d»! M', früh und deutlich genug aus Schule geschwätzt. Der Schriftleiter der «Lenzer Zeitung« biedert sich den Bauenbündlern ms Sprachrohr an, selbst auf die Gefahr hin, > ue «Men Parteifreunde angegriffen zu sehen. Wie bemäntelt aber unser Stadtoberhaupt diese journalistische Charakter—schwäche, deren er sich in eigenthümlicher Weise

und niederen Clerus an, dass sogar manche seiner Freunde die Befürchtung äußerten, er habe ihnen mehr geschadet als genützt. Die „Licnzer Zeitung', deren Redacteur sich während der Rede wiederholt durch lauten Beifall auffällig machte, wagte es nicht, den Wortlaut der freihsrrlichen Ausführungen ihren wissbegierigen Lesern mitzutheilen. Um das bäuerliche Elend zu schildern, wird der Herr Baron doch nicht die kostspielige Reise von Graz nach Lienz gemacht haben?! — Der übrige Theil der Rede bestand

an ihren Seelforgsclerus beseelt und gedenkt, auf denselben nicht bloß dermalen, sondern allzeit zu hören; daran werden auch die fortgesetzten Nergeleien der „Lienzer Zeitung' nichts ändern

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 07.03.1901
Umfang: 8
von 20' — manche behaupteten gar: 23° R. — verkostet haben, fächelte uns heute schon wieder laue Morgenluft an, und rieselte leichter Regen vom bewölkten Himmel. Lienz, 3. März. Vor acht Tagen fand im Gasthofe „zur Sonne' eine Besprechung in An gelegenheit der Jncolatgebür statt, welche Herr Franz Rohracher in der »Lienzer Zeitung' an gekündigt hatte, und die von Steuerträgern aller Parteifärbungen gut besucht war. Nachdem der Einlader in eingehender und sachlicher Weise, ohne den geringsten Ausfall auf die gegenwärtige

nunmehr die „Lienzer Zeitung' in die Schranken, bringt einen zweispaltigen Artikel über die Jncolat- Sebür, verficht deren weltewige Berechtigung, Melt sich dabei als Vertreterin der „Bürger' von i-lenz auf und kann nicht umhin, der christlich- zonalen städtischen Partei gelegen oder ungelegen <mS zu versetzen, indem sie dieselbe aus diesem ^»gerechtfertigten Anlasse einer bürgerfeindlichen Haltung beschuldigt. Wir wollen nicht Gleiches Weichem vergelten und die Aufführungen »»s Blatte

» »it seinen eijMeü' Worten als „langathmig, haltlos, fadenscheinig und verdreht' bezeichnen; wir geben nur darüber unserer Ver wunderung Ausdruck, dass die Herren „Bürger' von Lienz keinen geeigneteren Verfechter ihrer Vorrechte fanden als den Artikelschreiber der „Lienzer Zeitung'. Denn abgesehen davon, dass dieses Blatt bisher nicht fragte um den unver fälschten Wllen der Lienzer und gerade jetzt erst sein Herz für jahrhundertelang bestandene Ein richtungen entdeckt, möchten wir nun auf das Schlussergebnis

seines Aussatzes hinweisen, welches der Verfasser in die bescheidenen Worte kleidet: „Als eine gar so ungerechte und unberechtigte Abgabe erscheint die Jncolatgebür demnach nicht.' Liest man da nicht unschwer aus den Zeilen heraus, dass die Jncolatgebür und zumal ihre dermalige Vertheilung veraltet und haltlos ge worden, dass selbst deren Vertheidiger wenig dafür eingenommen ist! Wenn übrigens die „Lienzer Zeitung' und ihr Anhang mit Gewalt einmal eonservativ und reactionär sein will, dann kann sich ja deren

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 13
Datum: 20.02.1891
Umfang: 13
gesichert sei.' Die „Salzb. Kirchen-Zeitung', welche vor kurzem obige Notizen brachte, setzt zu diesem merkwürdigen, schulbehördlichen Erlasse dieSchluss- bemerkung bei: Wehe! wenn den Kindern mehr Tropfen eingegeben werden, als es der Staats katholicismus für gut findet! Als der so an gegriffene Katechet sich wehrte, gieng man über diese „Krakehlereien' zur Tagesordnung über, und der Lehrkörper, der die Schuljugend auch außer der Schule zu beaufsichtigen sich ver pflichtet fühlt, ließ

' und Pusterthals versichert werden und zwar ohne befürchten zu muffen, nicht ans dem Herzen aller gesprochen zu haben, dass selbe stets Hochachtung vor dem Hochw. Clerus bewahrt hat und über zeugt ist, dass das sittlich-religiöse Interesse und die christlichen Grundsätze in der Schule nicht nur gewahrt werden sollen, sondern gewahrt werden müssen. Soviel gegen die „Lienzer Zeitung'. Ein Lehrer Pusterthals für viele. Neueste Nachrichten. Ueber den gemeinsamenHirtenbrief der Bischöfe Oesterreichs

gegen das Aus- saugungssystem des corrnmpierten Jndenthnms. So die „Salzburger Kirchen-Zeitung'. Aus Linz wird demselben Blatte geschrieben: Wie man der katholisch-conservativen Partei unter einer Regierung, die sich nach Taaffe benennt, allüberall entgegenkommt, dafür lieferte ein neuer Beweis unser Statthalter — Puthon heißt der Herr (bekanntlich früher Hofrath in Innsbruck), den man uns bei seiner Ankunft als katholiken freundlich schilderte — indem er die Placatierung unseres kath olisch-conserv ativ en Wahlaufrufes

unter sagte, während die liberalen Lügen einem an allen Ecken und Enden der Straßen auf rothem und weißem Grund entgegenglotzen. Zudem lässt man die katholisch-eonservative Partei von einer solchen Maßregel erst durch die „N. Fr. Pr.' Kenntnis erhalten. Das wäre zum ärgern, wenn's nicht zu . ... wäre, und wenn man nicht wüsste, dass unsere Wähler trotz alledem zum größten Theil fest sich an die katholische Sache halten. Die socialdemokratische „Wiener Arbeiter zeitung' lässt sich zu den Wahlen

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 03.03.1891
Umfang: 8
, nämlich der, die „Chronik' sei den Augrissen der „Lienzer Zeitung' gegen Dr. Kathrein nicht entgegengetreten. Der Angegriffene selbst steht diesem Vvrwurf übrigens ferne; denn, wie Herr Dr. Kathrein selbst erklärt hat, hat er weder die „Lienzer Zeitung' noch die „Brixener Chronik' gelesen. Dass aber die Redaction der „N. T. St.' so schreiben konnte, muss wirklich Staunen erregen. Dieselbe schenkt der „Chronik', selbst Kleinigkeiten, die darin vorkommen, sonst eine mitunter fast gar zu große

der „N. T. St.' gegen mich erhebt (Nr. 47 v. 27. Febr.), ich hätte Dr. Kathrein gegenüber mich sogar ans die „Lienzer Zeitung' berufen und gesagt, „ich könne dagegen nichts thun, ohne mir resp, der „Chronik' zu schaden'. Am 3. Februar d. I. habe ich mit Dr. Kathrein eine längere Unterredung gehabt, die er selbst gewünscht hat. Er wollte von mir, „offen und ehrlich, wie ich sei', meine Ansicht haben über seine Candidatur in Pusterthal. Ich habe ihm diese Ansicht auch offen und ehrlich gesagt, und zwar so, wie mir selbe

Be sprechung — bei Schilderung der Lage im Lienzer Bezirke die Thätigkeit der „Lienzer Zeitung' erwähnt habe; und es ist wahr, dass ich — und zwar am Schlüsse dieser langen Unterredung, als wir uns bereits erhoben hatten — erklärt habe, die „Cbronik' schade sich in Pusterthal, wenn sie für die Candidatur Dr. Kathreius ein trete. In welchem Zusammenhange ist diese Aeußerung gefallen? Ich hatte dem Herrn Doctor meinen tags zuvor gefassten Entschluss mitge theilt, in die Candidatenfrage mich in keiner Weise

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 09.01.1891
Umfang: 8
, so wiederholen wir noch einmal: es wird ein großer Schritt zum Bessern gemacht. „Das wäre,' wie die „Salzb. Kirchen-Zeitung' schreibt, „eine That, die in ausgezeichneter Weise dazu beitragen dürfte, eine Klärung der unerquicklichen Lage in Böhmen herbeizuführen. Ueberhaupt wäre dann die Gründung eines katholischen Cen trums für ganz Oesterreich wesentlich erleichtert, eines 'Centrums, das sich unseres Erachtens nur auf die religiösen und kirchlichen Gegenstände beziehen, alle Nationen umfassen, die Abgeord

neten aber nur als Katholiken verbinden könnte, und ZW. von der Regierung absolut unabhängig sein müsste. Wie sonst eine Majorität zur Be seitigung der Schulgesetze und der consessionellen Gesetze überhaupt zusammenzubringen ist, ver mögen wir nicht einzusehen.' Es sei gestattet, diesen Worten der „Salzburger Kirchen-Zeitung' unsererseits Einiges beizufügen. Vorderhand scheint es sich in Böhmen mehr um Gründung einer katholischen Volkspartei, als einer Parlaments-- lartei zu handeln. Gelingt

sein wird. Das braucht aber' niemanden zu erschrecken. Das deutsche Centrum war anfangs auch nicht groß, jetzt ist es zum unüberwindlichen Thurm geworden. Und wie wurden noch vor wenigen Jahren die paar Socialdemokraten dem Gespötte preisgegeben, und jetzt zittert das Reich vor ihnen. Endlich müssen wir in einem Punkt (vielleicht haben wir nur missverstandech eine von der „Salzburger Kirchen-Zeitung' abweichende Ansicht aussprechen. Sie hält dafür, das Centrum solle „sich nur auf kirchliche und religiöse Gegenstände

Thätigkeit ab treten musste, ist er sozusagen verschollen. Wohl hat er durch verschiedene Zeitungsartikel noch einige Aufregung verursacht; im übrigen ist er politisch todt. Diesem ehedem großen Manne hat die Bonner „Deutsche Reichs-Zeitung' in ihrer Neujahrsbetrachtung einige Zeilen gewidmet, die besonders für unsOesterreicher manches Interessante enthalten. „Der Staatsmann,' so schreibt das vortrefflich redigierte Blatt, „welchem Europa die Zustände verdankt, welche mit einer voraus sichtlichen

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