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Brixener Chronik
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Seite 2 von 12
Datum: 18.04.1914
Umfang: 12
Seite 2. —Nc. 44. Samstag, „Brixener Chronik/ 18. April. Jahrgang 1914. !, so daß eine glänzende Stimmen mehrheit 'sür'H'enggi und v. Guggenberg erzielt Werbm wird. Ein Wahlmanöver der Gebrüder Rohracher. Zum bekannten beleidigenden Bauembrief, mit welchem die „Lienzer Zeitung' die Lehrerschaft gegen die Christlichsozialen zugunsten der Kandi datur ihres Herausgebers Joses Rohracher aufhetzen wollte, bringt die Nr. 8 der „Tiroler Bauern- Zeitung' außer der Feststellung des R.-A. Schraffl

die s ens ationelle Mit teilungdes Redakteurs, daß der Schreiber desBriefes, der die Lehrer allerdings schwer beleidigen mußte, weder ein Christlichsozialer noch ein Vauernbündlerist. Diese Ausführungen werden bestätigt, indem bei der Wählerversammlung am letzten Sonntag in Aßling Peter Paul Rohracher, Bruder des Herausgebers der „Lienz er Zeitung', sich öffentlich als den Schreiber des Bauernbriefes gegen die Lehrer bekannt hat . . .! Das ganze freisinnige Manöver ist übngens

nichts anderes als eine Spekulation auf das schlechte Gedächtnis der Lehrer; denn es hat sich ja selbst ein Führer der Tiroler Freisinnigen im Budgetaus schuß dahin geäußert, je mehr den Lehrern gegeben wird, desto unzufriedener stellen sie sich. Bei diesem nicht ganz einwandfreien Versuche her freisinnigen „Lienzer Zeitung', die Lehrer bei den Wahlen an den Karren des Freisinns zu spannen, erinnern wir deshalb nochmals daran, daß, als die Christlichsozialen vor fünf Jahren im Tiroler Landtage die Erhöhung der Bezüge der Lehrer

um mehr als eineinhalb Millionen Kronen beschlossen haben, die gesamten Freisinnigen des Landtages in ihrer Lehrerfreundlichkeit zwar für die Erhöhung gestimmt haben, die von den Christlichsozialen vor geschlagene Bedeckung jedoch, die allein die Aus Zahlung der Erhöhung ermöglichte, e i n- helllg abgelehnt haben. AMischsAundsch-u. Einbernsnng der Delegationen. Die „Wiener Zeitung' Publiziert ein kaiserliches Handschreiben an den Grafen Berchtold und die beider seitigen Ministerpräsidenten Stürgkh

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 10
Datum: 29.06.1911
Umfang: 10
dieser beispiellos schwierigen Wahl konstatiert werden. Selbst Gegner sind in privaten Aussprüchen, die freilich nicht in die „Lienzer Zeitung' dürfen, offen genug, die christlichsoziale Partei in Lienz voll zu würdigen. Sogar Angstschweiß soll den Führern der Liberalen vor den Klerikalen, d. h. dem christl. Junglienz, bereits aufsteigen. Mit Erstaunen wurde weiters unter den Eisenbahnarbcitern eine Kerntruppe von Männern entdeckt, die offen und furchtlos, dem bekannten Terrorismus zum Trotz, für Guggenberg

Typen, Karrner und Dörcher, ist hier mehr am Platze als am bewußten Orte in der Lienzer Zeitung. Der Mühe Lohn war gering: Den Christlich sozialen wurden von einem Agitatorenheere von 260 Stimmen ganze 15 Stimmen abgejagt, zu wenig für den verhofften Sieg und die vorbereitete Siegesfeier. Mit blinder Wut und schäumender Raserei werden die noblen Sieger, die jede irgend wie kränkende Kundgebung unterließen, als Verräter hingestellt und in der „Lienzer Zeitung' im Kote herumgezogen. Die „Angeflogenen

' werden sich mit Herrn „Flöge!' im Gerichtssaale zusammen finden, die „Lienzer Zeitung' wird Berichtigungen und Ehrenerklämngen in ihren Spalten enthalten. Ein widerwärtiges Schauspiel. Lange schon nicht mehr haben sich die Deutschen in Lienz so bloßge stellt als im Nachspiel zu den Wahlen. Ist das deutsche Sitte und deutscher Brauch?! Herr Bürger meister! Die Wahl soll frei und geheim sein, jeder soll den Mann seines Vertrauens wählen, Stimmen lassen sich nicht erzwingen; das dürfen und sollen Sie nicht vergessen

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 05.11.1901
Umfang: 8
, und wird hier — jubelnd empfangen! Das ist die höchste Schmach, die Tirol jemals erlitten.' Solche Hiebe sitzen fest. Kein Wunder, dass derselbe Mann, der das Tiroler Volk in seiner Zeitung in solcher Weise zu beleidigen wagt, nun seine hochadelige Kothspritze auch gegen den Abgeordneten Schraffl richtet und demselben die Ehre erweist, recht ungnädig zu sein. Zwar kann der Herr Baron nichts widerlegen. Denn die meisten von ihm vorgebrachten Ziff-rn und Behauptungen sind geradeso aus der Lust gegriffen

können wir uns nicht einlassen, weil uns hiezu die nöthige Vorschule und Lust abgehen. Eines wollen wir noch constatiereu. Tur Herr Baron schildert in der „Lienzer Zeitung' die Holzhändler und Sägebesitzer in einer Weise, die für einen so Hochgebomen Baron recht nett ist. Dass unter den Holzhändlern solch Böse- wlchte darunter sind» wird die Abonnenten der „Lieazec Zeitung', die zum guten Theile Holz händler sind, am meisten interessieren. Es muss ja einem Zeitungsabnehmer besonders angenehm sein, im eigenen, vielgeliebten

Blatte als eine Art Schädling des Reiches dargestellt zu werden. Wir waren bisher immer der Ansicht, dass unsere Sägebesitzer und einheimischen Holzhändler auch Gewerbetreibende seien, die unter dem Drucke der Z-it nicht minder leiden wie andere. Nun, die „Lienzer Zeitung' wird ihre Freunde wohl besser kennen? Wir lassen uns schon belehren. Politische Rundschau. Zu den Landtsgswatzlen. Im Bezirke Nauders wurde die Wahl der Landtagswahlmäaner unter Leitung des Herrn Bezirkshauptmannes Baer von Lavdeck

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 28.07.1923
Umfang: 8
der Stadt Brixen mit ihrer wunderbaren Umge bung aufmerksam zu machen. Wenn dann nur ein Bruchteil aller heilsbedürftigen Kranken nach Brixen dirigiert werden könne, werde die Anstalt sicher zu klein sich erweisen, um alle unter ihre Obhut zu nehmen. W Sri« NtUWgeMte. Das Brixener Zeitungswesen reicht in seinen ersten Anfängen über 150 Jahre zurück. Bereits im Jahre 1768 erschien die „Brixnerische Donnerstag-Zeitung. Das Merkwürdigste von Kriegs-, Staats- und anderen Neuigkeiten. Die alle 'Wochen

zu haben bey Johann Kassian Krapf, Buchdrucker.' Sie war in Klein-Quartformat gehalten. In etwas kleinerem Format finden wir 1790 die „Vrixner Zeitung'. Zwei Jahre später, 1792, hatte Brixen bereits eine zweimal in der Woche, Mittwoch und Samstag, erscheinende „Brixnerische Hofzeitung' bei Thomas Weger, Hofbuchdruckerei. Das Format war Klein-Oktav. Von 1793 an erschien dann im gleichen Format die „Brixnerische Ordinariezeitung', nur wurde von 1801 an die Ausgabe auf Diens tag und Freitag verlegt

. Während er eifrig aß, kam Jochen Bobsin, der Matrose, ins Zimmer 28. Juli 1923. Seite 3. Ueber Brixen war nun wieder die schreckliche zeitungslose Zeit gekommen. In den Fünfziger jahren versuchte man, diesen unheimlichen Bann zu brechen — es ward ein Anlauf zur Gründung einer Zeitung gemacht. Er führte nicht zum Ziel. Brixen mußte nun fast 40 weitere Jahre auf seine Zeitung warten. Endlich im Jahre des Heiles 1888 kam die längst ersehnte Zeit. In diesem Jahre begann Dr. Schoepfer im Verein mit mehreren

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Seite 2 von 8
Datum: 28.10.1892
Umfang: 8
Papier, worauf die gewünschte Ware und der Preis auf „Vnxeyer Chronik.' burger Post-Zeitung' Nr. 249. „Mit diesen Worten.' heißt es darin u. a., „hat der Episkopat über unsere Schulverhältnisse das vernichtendste Urtheil gefällt.' „Das Hauptgewicht liegt in der That sache, dass ein solcher Erlass überhaupt möglich war.' Wichtig, sind die Bemerkungen der „Augs burger Post-Zeitung' über „die Klärung, welche die Schulgeschichte in das Verhältnis der Christlich- Socialen zum Episkopat gebracht

hat'. Landwirtschaftliche Zeitung. Uoch einmal „Ueber Anpflanzung von Mostovstlmnmen'. In Nr. 85 dieses Blattes vom 21. Oetober haben die Herren Dr. Otto von Guggenberg hier und Johann Huber, Völkl in Elvas, sich be schwerend geäußert, ich hätte in,meinem ersten Artikel in Nr. 79 >.dieses Blattes ein abfälliges Urtheil über die Weine der hiesigen Gegend gefällt, wodurch sie zu einer Erwiderung veranlasst worden seien. In dem solchermaßen beanständeten Artikel habe ich ausgeführt, dass in den letzten zehn Jahren unsere

für uns Bauern des Abends manche freie Stunde, die ver schiedentlich verbracht zu werden Pflegt. Ich für meinen Theil Pflege in solchen Muße stunden entweder einen Plausch mit meinen Haus leuten zu machen, wobei es sich um Dinge dreht, wie sie im Leben und im Geschäfte bei uns Bauern vorkommen, oder aber ich schreibe mir eins Unis andere auf, oder endlich, ich nehme ein Buch oder . eine Zeitung zur Hand, um ein Stündlein zu lese!?. Nicht am unliebsten Zum Lesen ist mir »Fricks Rundschau'. Letzthin begegnete

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 5
Datum: 01.09.1910
Umfang: 5
selbst Feuer gefangen hätten. Lediglich dort, wo die Papiere angezündet wurden, waren die Bretter etwas angekohlt. Es wurde eine Untersuchung eingeleitet, doch ist es bisher den polizeilichen Recherchen nicht gelungen, dem Brandleger auf die Spur zu kommen. 7n äer Sett äer Teuerung. Wie blutiger Hohn auf die mit Kraftsprüchen gespickten Brand artikel über die furchtbare Teuerung nimmt sich, wie der „Tir.' schreibt, der Inseratenteil des sozialdemokratischen Hauptorganes, der „Arbeiter- Zeitung

!), marktschreierische Anpreisungen und Anemp fehlungen der gewissen Pariser Gummispezialitäten, von Logierhäusern in der Leopoldstadt — kurz, die Teuerung und die „Obdachlosenschande' er fahren im Inseratenteile der „Arbeiter-Zeitung' eine Beleuchtung, für welche die sozialdemokrati schen Versammlungsredner kaum dankbar sein werden. Aber merken muß man sich die doppelte Buchführung der sozialdemokratischen Presse. Ist das wahr, was sie im redaktionellen Teile über Obdachlosenschande und Teuerung sagt

, dann ist der Inseratenteil der „Arbeiter-Zeitung' ein einziges großes Verbrechen, eine diabolische Ver spottung des Elends; entspricht aber der Inseraten teil der Wirklichkeit, dann stehen die sozialdemo kratischen Führer vor aller Welt als skrupellose, demagogische Lügner da. Kantega?5a gestorben. In seiner Villa bei Spezia starb im Alter von 79 Jahren der Physio- log und Anthropolog Paul Mantegazza. Neben großen Reisewcrken, wissenschaftlichen Werken schrieb er auch zahlreiche weitverbreitete populäre Sachen

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 10
Datum: 09.10.1913
Umfang: 10
knüvfen nun sei es mit der Herrschaft der Christlich sozialen in Brixen aus. Diesen Wunsch wird die Mehrheit der Brixener Bevölkerung ihren Gegnern sicher noch lange nicht erfüllen. Wenn aber die Lienzer Zeitung' dem christlichsozialen Löwen, her nach ihrer Meinung im Sterben liegt, den bekannten Tritt zu versetzen glaubt, indem sie sich Wer einen Artikel im „Mg. Tiroler Anzeiger' ausläßt, so sei ihr folgender kalter Umschlag verordnet: Eine Partei, die die Gewissensknechtung so weit treibt

Kommando über teilweise fremde Heeres teile anzunehmen, wurde der Stab weder von Partei isch von Klubwegen gebrochen. Diese Instanzen Vnnen daher für eine unter dem ersten Eindruck der Wähl in einer Zeitung gefallene Aeußerung nicht ver- Mtwortlich gemacht werden. politische Aundschau. Vche des österreichischen Generalstabschefs nach Italien. Der österreichische Generalstabschef Freiherr 'Conrad von Hintzendorf wird dem italienischen Generalstabschef noch in diesem Herbst einen Besuch in Rom abstatten

wieder wachzurufen. Scotts Lebertran-Emulsion ist im Sommer ebenso wirksam wie in der kühleren Jahreszeit. Prei« der Originalflasche Kr. 2 SV. In allen Apotheken käuflich. Gegen Einsendung von S0 t, in Briefmarken an Lcott S: Bowne, G. m. b. H., Wien, Vll., und unter Bezugnahme auf diese Zeitung erfolgt die einmalige Zusendung einer Kostprobe durch eine Apotheke. zwei neue Dreadnoughts und 50 Mill. Kronen als einmalige Ausgabe für die Rekrutenerhöhuna. Letztere beträgt 35.000-36.000 Mann. Die Reform

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Seite 5 von 8
Datum: 18.03.1913
Umfang: 8
Volksboten unter dem Titel „Alpenländer-Bote' ge schaffen. Die Abonnenten dieses Blattes find nicht nur die früheren Bezieher des Tiroler Volksboten M den übrigen Kronländern, es ist dem Verlag gelungen, innerhalb eines kurzen Zeitraumes von Hier Monaten mehrere tausend neue Abonnenten dazu zu gewinnen. Auch für das Außferner Gebiet hat der rührige Verlag seit Ende vorigen Jahres ein Organ ge schaffen durch die Gründung der „Außferner .Zeitung'. Das Blatt hat trotz des kurzen Be standes heute schon

Versammlung mit einmütigem Beifall und Zustimmung aufgenommene Dankes- und Vertrauens kundgebung für den Obmann Herrn Professor Doktor Schoepfer. MFrMeit w MWiesenen MMW MM. Hetze gegen den Thronfolger in der „Nsrdtiroler Zeitung'. , Der „Reichspost' wird aus Innsbruck ge schrieben : In Tirol droht eine scheinbar unbedeutende Angelegenheit zu einem Skandal auszuarten. Der Schriftleiter eines Revolverblättchens ist seit Jahr und Tag aus Oesterreich rechtskräftig ausgewiesen und trotzdem haben die Behörden

nichts unter nommen, diese Ausweisung znr Durchführung zu bringen. Es handelt sich um folgenden Fall: Am 20. März vorigen Jahres wurde der ausländische Schriftleiter Mayer der „Nordtiroler Zeitung', die in Schwaz erscheint, wegen Be schimpfung der Tiroler Kaiserjäger von der k. k. Be- zirkshauptmannschast Schwaz aus Oesterreich aus gewiesen. Obwohl wir nun vor dem Jahrestage dieser Ausweisung stehen, ist sie bis heute noch mcht durchgeführt. Der Ausgewiesene rekurrierte gegen die Entscheidung

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Seite 2 von 8
Datum: 15.02.1898
Umfang: 8
«seite 2. Nr. 14. Dienstag, „Brixener Chronik.' 15. Februar 1898. nicht auf einen Urtheilsspruch des Papstes hin wurde Savonarola gerichtet, sondern von den florentinischen Gewalthabern, die den unbequemen Bußprediger los werden wollten: darum ließ man auch den Proeess nicht nach Rom gelangen. Es hat also wieder nicht die Kirche den Savonarola verbrannt, und schon garnicht, um ihn später heilig zu sprechen. Das ganze Gewäsch der „Bozner Zeitung' zeigt also entweder Unwissenheit

es, was der «Puster thaler Bote' zur Reichsrathsersatzwahl in unserem Städtebezirke schreibt, nämlich: „Wir glauben, den Wählern sollte zwischen den beiden Candidaten die Wahl sehr leicht fallen — nämlich auf Doctor Perathoner, einem Manne, der seinen Platz im Reichsrathe auch ausfüllen würde.' Der Satz ist auch sprachlich interessant, deshalb — druckt ihn die „Bozner Zeitung' mit Wohlbehagen wörtlich ab. (Raubversuch.) Letzte Woche wurde in der Tabakfabrik bei der Pfarrkirche in Innsbruck ein Einbruch gemacht

. Ehe der Gauner sich der Casse bemächtigen konnte, wurde er verscheucht. (Selbstmord.) In Stumm im Zillerthal hat sich der 45 Fahre alte Bauer Sebastian Höllwarth an der Thürschwelle seines Hauses durch einen sogenannten Wasserschuss aus einem Gewehre, das er mit dem Fuße abdrückte, das Leben genommen. (Eine Impertinenz.) Die famose „Bozner Zeitung' bemüht sich, unsere Notiz über das Unwohlsein unseres hochwst. Fürstbischofs, welche wir in letzter Nummer brachten, lächerlich zu machen. Sie schreibt

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 10
Datum: 02.01.1891
Umfang: 10
den Auftrag gaben, sämmtliche an sie adressierten Neujahrs-Juxkarten sofort zu ver nichten. Dies machten diese vernünftigen Männer vor Neujahr öffentlich durch die Zeitung bekannt. Das hat mir gefallen. Auf diese Weise könnte man den überflüssigen Juxkarten-Kindereien einen Strich durch oie Rechnung machen. Bom Jnn, 26. December. In unserem Kräh winkel passiert nichts Merkwürdiges, das ich dir, liebe „Chronik' mittheilen könnte, aber zum Jahresschluss will ich doch noch an dich schreiben

, um dir wenigstens das neue Jahr „abzug'winnen!' Freuen thut's mich, dass du so wohl gedeihest, dir's G'wandl schon zu klein wird und du M neuen Jahre zweimal in der Woche und bedeutend gewachsen deinen Rundgang antrittst. Die katho lischen Blätter stehen an Zahl bedauerlich Welt den jüdisch-liberalen nach, umso freudiger muss der Aufschwung und die Erweiterung einer katho lischen Zeitung begrüßt werden. Wie ich bemerke, kommt deine Erweiterung vielseitigen Wünschen entgegen und findet allgemein beifällige

Aufnahme. So ist's recht! Man kann daraus ersehen, dass *) Wegen Raummangel verspätet. „Brwener Chronik.' die Leute unterscheiden können zwischen einer guten Zeitung und den vielen jüdischen Klatschblättern, welche nach Wort und Inhalt (gelinde gesagt) sehr schwach und „abgeschmackt' sind. So z. B. das große Stadtfranbafenblatt und Bilderbuch für große Kinder, dessen Novellen jemand „trefflich' — Nachbarin, Euer Fläschcheu! — und die Illustrationen „künstlerisch' nennt, wie dein Cor- respondent

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 12
Datum: 10.12.1912
Umfang: 12
. Da ist guter Rat gar nicht teuer! Die Zeitung mit ihren Weihnachtsinseraten ist die beste Verkäuferin. Man mag sagen, was man will. Lesen Sie die Namen jener Firmen, die beständig inserieren, die Namen jener, die mit großen Weihnachtsinseraten in dem allein gelesenen Lokal blatt« prunken und dann besichtigen Sie die betreffen den Geschäfte, fragen Sie nach dem Wohlstand jenes Akufmanns und der Beweis für unsere B« Häuptling iß voll und ganz erbracht. Inseriert ein Kaufmann nicht, so bleiben sein Geschäft

und seine Ware, so vorzüglich sie auch sein mag, dem Publikum unbe- lannt. Je öfter aber ein Firmenname in der Zeitung erscheint, um so fester Prägt er sich dem Gedächtnis des Lesers ein. Das Publikum versucht es zunächst einmal, in dem viel angekündigten Geschäft zu kaufen, «nd siehe da. die Erwartungen werden an Güte, Preiswürdigkeit und Reellität der Waren übertroffen. Es hat man einen neuen Kunden erhalten, der wieder unbeabsichtigt andere Kunden für das Ge schäft erwerben wird. Wie der Titel das Buch

ver kauft, so verkauft die Annonce die Ware. Wer etwas Gutes hat, der muß es auch dem Publikum sagen, recht oft und deutlich sagen, damit eS nicht vergessen wird. Das Zuhausehocken und auf Kunden warten, die da kommen sollen, taugt in der Jetztzeit nicht mehr. Die Leser einer Zeitung hingegen werden in ihrem Blatte blättern und in jeder Nummer neuerdings nachsuchen, welche Artikel von den Kaufleuten zur Weihnachtszeit am «eisten empfohlen werden, wo und was es an hübschen Dingen zu kaufen gibt

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 27.02.1909
Umfang: 8
Verelendungsaussassungen und Praktiken hinweggehen zu können. Wenn das „entstellte' und den Genossenführern „in den Mund gelegte Aussprüche' sind, dann, „Bolks- zeitung', heraus mit deinen Gegenbeweisen; heraus mit deiner Wahrheitsliebe Z Sind die sozial demokratischen Parteigötter, Parteitagsschriftsührer und sozialdemokratischen Zeitungen in den Augen der „Volkszeitung' wirklich „Entsteller' und „Ver leumder' ? Das wäre dann wahrhaftig ein köst liches Geständnis, das wir uns merken werden. Das Blatt bemängelt an unserm Aufsatze

, daß wir nach einer knappen Einleitung sofort die sozial demokratischen Geistesriesen einander widersprechen ließen, also gleich aufs Ziel losgingen. Wir hatten es allerdings nicht nötig, wie die „Volks zeitung', lange außenherumzuschweifen, undkonnten gleich in „meäws re3« beginnen. -Mit einem neuerlichen Kopfzerbrechen sucht das Blatt die „Verelendungstheorie auszulegen, und zwar unter Hinweis auf eine Reihe von sozialdemokratischen Programmfolderungen an die heutige Gesellschafts ordnung. Damit beweist das Blatt

' in Nr. »8, 1809 (Seite 4). sein, welcher schreibt: „Wenn der ,Tiroler Anzeiger^ heute noch nicht weiß, daß die Sozialdemokraten auch Christen sind, unbedingt die besseren als er, so sei ihm dies hier gesagt.' Man sieht da offenkundig: die Masse der sozial demokratischen Arbeiter hat keinen Tau vom sozial demokratischen Programm. Oder handelt es sich vielleicht hier um einen mit dem sozialdemokratischen Doppelgesicht? Das alles zeigt zur Genüge, wie heuchlerisch sich die Auslegungen der „Volks zeitung

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