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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 12.05.1918
Umfang: 8
und Oesterreich geführt worden wäre. Es hat seine „Almanachi' von Süden her bezogen. Auch das Zeitungswesen in Jtalienisch-Tirol liegt sehr darnieder. Viel verspricht sich Pfarrer Steck für die deutsche Sache in Südtirol durch den Frem denverkehr. der^ mehr als bisher sich nach Welschtirol ergießen werde. Pfarrer Steck trat sodann für eine allmähliche Angliede- rungdesNons- und Fleimstales an das deutsche Gebiet von Bozen ein, die zunächst durch die Einbeziehung der beiden Täler in den Bereich

zu erwar- M. In Welschtirol wollen wir die Autonomie Acht. ' Wir wollen auch in Zukunft kein politisches Bündnis mit dem Ver räter dort unten. (Beifall und Händeklat schen.) Wäre dieser Bund nicht gewesen, so HAttett wir können mit Italien anders reden. Ml Bezug auf Oesterreich und Italien soll kein Geheimvertrag mehr geschlossen werden. Das, ganze Tiroler Volk soll sich gegen ein Bündnis M Italien aussprechen. (Beifall.) Was wollen wir für die Zukunft? Wir wollen die Liebe zu unserem eige nen

wieder andeuten, daß es eine Ehrenpflicht für den Deutschen sei, Hab und Gut nicht in frem de Hände fallen zu lassen. Wir wollen in Oesterreich eine Staatssprache haben und die kann nur die deutsche sein. Pfarrer Steck kam sodann auf das Un- rerrlch t s w e se n zu sprechen, worüber er sagte. Auch an den welschen Schulen soll deut scher Unterricht erteilt werden. An den Volks- ulen soll Deutsch in den oberen Jahrg. Lehr gegenstand werden, in den oberen Klassen der italienischen Mittelschulen (5—8. resp

der Tiroler Landesvertretung wurde die Kurie des adeligen GrMgrundbesitzes in zwei Kurien geteilt: in eine deutsche und eine italie nische. Der italienische Großgrund besitz ist jetzt durch den Krieg so entlarvt wor den, daß man ihm die eigene Kurie in der Zu kunft nicht mehr anerkennen soll. Er verdient sie nicht. Er hat sich nicht als Freund Tirols, nicht einmal als Freund Oesterreichs erwiesen. Das italienische Volk in Oesterreich hat bisher kein gei st iges Futter gehabt, durch das es zu Tirol

, oder auswärts zu betteln. 12. Förderung des Deutschen und Oesterrei chischen Alpenvere ins als Grundlage des Frem denverkehres. 18. Unterstützung des Gewerbestandes. 14. Umfassende Arbeiter-Fürsorge. Mt der Absingung des Andreas Hoferlie- des und der Wacht am Rhein schloß die Kund gebung. Aus Stadt und Land. Der Kaiserin Geburtstag wurde Donners tag mit einem Festgottesdienste in der Stadt pfarrkirche gefeiert, dem das k. u. k. Offiziers korps, die k. k. Behörden und der Stadtmagi - strat, sowie Vereine

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 20.02.1909
Umfang: 8
Josef Kerschbaumer der Handels und Gewerbekammer in Bozen begrüßte die Ver sammlung als Hausherr und als Kammerpräsident und veisprach dem Wirken des Verbandes seine eifrige Förderung. Vas neue Verkehrsbuch. Der Präsident des Landesverbandes Doktor Kofler dankte für diese Zusage der Unterstützung und besprach nun mehrere Angelegenheiten, so eine Anfrage betreffs des Stadiums der Hotelbau förderung, dann die Neuherausgabe des Tiroler Verkehrs- und Hotelbuches, das im Jahre I9'9 vom Landesverband

in veränderter und erweiterter Form in drei Sp-achen (deutsch, französisch und englisch), sowie mit reichem Jllnstranoiisschmuck ausgestattet, herausgegeben wird. Weilers wurde in vertraulicher Form noch eine andere Angelegen heit besprochen und hierauf Dr. v. Zimmeter als Vertreter des Landesverbandes in das vorbe reitende Komitee der internationalen Jagdaus stellung in Wien 1910 gewählt. Betreffs der Tauernbahn teilte der Präsident mit, daß von derselben eine gute Verbindung nach Tirol an- .gestrebt

nach entsprechenden Abänderungen folgende Resolution beschlossen: „Der am 14. Februar zu Bozen ver sammelte Zentralaus chuß des Landesverbandes für Fremdenverkehr in Tirol erhebt einhelligen Protest gegen die neuestens zutage tretende Tendenz auch die Erbauung interurbaner Telephonlinien von allgemeiner Bedeutung mit Seitenanschlüssen nunmehr ebensalls von Jn- ^eressentenbeiträgen abhängig zu machen, weil diese Maßregel wegen der Unmöglichkeit der Leistung gleichbedeutend mit dem Unterbleiben aller durchlaufenden

dieser neuartigen Vergrößerungen heimatlicher Photo graphien anerkannte. KntrSge. Nach Erledigung mehrerer wenig bedeutender Anfragen von Firmen und Unternehmungen be antragte der Präsident Dr. Kofler, den Verkehrs ausschuß des Landesverbandes durch die Wahl des Hofrates Tinka in denselben zu ergänzen. Diese Wahl wurde genehmigt. Schließlich stellte Dr. Hermann Mumelter- Bozen namens der Alpenvereinssektion Bozen folgenden Antrag: es seien die zuständigen Be hörden, besonders der hohe Landesausschuß zu ersuchen

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 10
Datum: 19.12.1908
Umfang: 10
in ihrer Wohnung selbst im äußersten Stadtteile auf, um vergebens von ihnen die Namen der Herren zu erfahren, die ihm die Blätter verweigert; — und heute sind bereits die beiden kaum zehnjährigen Knaben vor Gericht zitiert! — „Tiroler Aar, warum bist du so rot?' „Vor Scham bin ich so rot!' — Beim Wahrmundskandal wurden vor den Augen des Magistrats konfiszierte Broschüren in gesetzwidriger Weise kolportiert — und über allen Wipfeln war Ruh'! Wintersport in Liroi. Die „Woche' bringt in Nr. 50 vom 12. Dezember

einen durch 13 Ab bildungen illustrierten Artikel „Wintersport in Tirol' aus der Feder des Schriftstellers Alois Nistler, welcher im literarischen Bureau des Landesverbandes sür Fremdenverkehr in Tirol tätig ist, zur Veröffentlichung. Bei der hohen Auflage der „Woche' dürfte dieser Artikel dem in der Entwicklung begriffenen Wintersport in Tirol die allergrößte Beachtung, hauptsächlich in Deutschland, sichern. Die wohlgelungenen Aufnahmen bringen zur Darstellung: „Ski springen beim Hußlhof bei Innsbruck mit groß artigem

und Treiben am Büfett' und „Gipfel im Zahmen Kaiser bei Kusstein'. Der ansprechend und sachlich geschri-ebM Artikel, ^ Welcher ohne Ueber- trewungen die MürlWe EMUNg, die Schnee verhältnisse, klimatischen Vorzüge, Verkehrs- und Unterkunftsverhältnisse sowie die geschaffenen Sportgelegenheiten der hauptsächlichsten Tiroler Wintersportorte schildert und die Termine der größeren Tiroler Wintersportfeste anführt, dürfte in Verbindung mit den die verschiedenen Arten des Wintersportes charakteristisch

darstellenden Abbildungen nicht unwesentlich dazu beitragen, die mit anerkennenswertem Eifer gemachten An strengungen der Tiroler Wintersportplätze, den Winterbesuch zu erhöhen, auf das nachdrücklichste zu fördern, da erfahrungsgemäß nichts so sehr geeignet ist, die Aufmerksamkeit aus ein bestimmtes Gebiet hinzulenken als ansprechend geschriebene und gut illustrierte Artikel in bekannten Zeit schriften mit großer Auflage. Sozial-pastorelle Konferenz. Aus Jenbach wird uns geschrieben: An den hochw. Klerus

und Fortschritt gefördert werden. Daneben begründen die Vereinssparkassen den Sinn für Sparsamkeit und Mäßigung. Spiel, Turnen, Musik, Ausflüge und Theater besorgen eine edle und anziehende Unterhaltung und Erholung zur Abspannung, Erfrischung und Kräftigung von Leib und Seele und künpfen das Band der Freundschaft und Einigkeit immer enger und fester. Der Redner schloß seine begeisterten Worte mit der Aufforderung: Wollen wir Tiroler ein bleibendes, großartiges Monument als Erinnerung an die Jahrhundertfeier

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 01.05.1906
Umfang: 8
andere Begrüßungsansprachen. Geselliger Abend. Sonntag, 1. Juli, 9 Uhr vormittags: Pontifikalmesse des Bischofs Dr. Franz Maria Doppelbauer im neuen Dome. Beratungen werden abgehalten über die Fragen des Kinder schutzes, der Jugendfürsorge, der Volksbildung, des sozialen Hilfswesens, der Armen« und Kranken pflege. 10 Uhr vormittags: I. beratende Ver sammlung im Speisesaale. I.Referat: „Vor bildung für den Pflegedienst.' Dr.OZkar Streintz (Graz), Obmann des I. Landesverbandes der katholifch-charitativen Vereine

.' Seminar direktor August Kemetter (Wien). — 2 Uhr nachmittags:IV. beratendeVersammlung im Speisesaale. 1. Reserat: „Waisenfürsorge.' Waisenhausdirektor Vinzenz Blast (Linz). 2. Rsserat: „Unterricht und Erziehung zur Armen pflege.' Professor Monsignore Dr. Sigmund Waitz (Brixen), Delegierter des Landesverbandes der katholischen Wohltätigkeitsunternehmungen in Tirol. 7 Uhr abends: Schlußvsrsammlung im Rchoutensaale. 1. Rede des ?. Cyprian Fröhlich 0. ('.ax). (Altotting): „Ueber das seraphische Liebeswerk

aus Wien, Generalsekretär des Ver bandes, ein Referat über die Organisation und ihre Erfolge seit dem letzten Wohltätigkeitskongresse halten wird. Tiroler Mkmder-Ncrein und „Tiroler Tazbllltt'. Vom Oberland, 27. April. Aus Mangel eigener — sonst gewöhnlich blühender Produktion — ist das „Tiroler Tag blatt' wiederum auf die Suche nach Stiefeln gegangen und wie schon einer gewissen Sorte von Menschen beständig das Glück lächelt, hat es richtig und glücklich einen solchen gefunden

und zwar in einer deutschen sozialdemokratischen Zeitung, die ja auch in diesem Genre häufig Handel en gros betreibt. Das „Tagblatt' druckt nämlich einen Schimpf artikel gegen den Tiroler Hütkinder-Berein von der Dortmunder „Arbeiterzeitung' ab. Die inlän dischen Zeitungen, auch sozialdemokratische, sind, wie es scheint, schon seit einigen Jahren zur bessern Einsicht gelangt, daß der Hütkinder-Berein eine wohltätige Einrichtung, die nicht Tadel, sondern Lob verdiene, sei, und sie hüllen sich nun wenigstens in Schweigen

hat, soll doch wieder einmal aufmerksam gemacht werden, daß nicht der katholische Klerus und nicht der Tiroler HüLkinder-Verein die Schuld an der Auswanderung der Kinder hat. Die Schuld daran ist keine andere als die große Armut der Bevölkerung in diesen Bezirken, so daß die Eltern gezwungen sind, ihre Kinder ins Ausland aus Verdienst zu schicken, weil sie hier nicht Arbeit bekommen, und wenn auch, so erhalten sie hier im Vergleich zum Ausland einen Spottlohn. Die zweite Ursache ist daS Gesetz der Freizügigkeit in Oesterreich

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Seite 3 von 8
Datum: 30.10.1917
Umfang: 8
nicht zur Kenntnis, worauf noch schwieriger, mit Lärmszenen verbundener Abstimmung der Prä- ! sjdent als Beschluß verkündigte, daß die Ant wort des Ministers vom Hause nicht zur Kennt nis genommen werde. Die Bestreitung der Gemeindeumlagen in den - evakuierten Gemeinden. ! Landeshauptmann Schraffl und die Abge ordneten v. Leys. Unterkircher und Kienzl er schienen kürzlich beim Finanzminister Freiherrn v. Wimmer und stellen die dringende Bitte, den evakuierten Gemeinden sowie den auf den Frem denverkehr

von 25.000 X entfiel auf da .5 vom Bankhause S ch l h a m m e r L- S ch a t tr a in Wien, 1. Bez., Stefansplatz 11, gekaufte Klassenlos Nr. 60.712. Todesfälle. Am 28. d. starb im Bozner Krankenhaus? Frl. Maria Werth, led. Nä herin, im Altl'r von -55 Jahren. ^ Am 27 d. starb in Bozen Herr Franz Reiter, B'ner. Das ungarische Konsortium für Tiroler Wein. Aus Budapest wird dem Wiener „Abend' gemeldet: Bei der hiesigen königli chen Tafel als Appellationsgerichtshof kam ein interessanter

Heereslieferungsprozeß zur Ver handlung, in den der bereits oft oenannte Ab geordnete Muszyay verwickelt ist. Es handelt sich darum, daß der kaufmännische Verband, dem der Abgeordnete angehört, von der Hee resverwaltung beauftragt worden war, eine größere Menge ungarischen Wein zu liefern .Ei- ne behördliche Ueberprüfung ergab jedoch das überraschende Ergebnis, daß der von der Ge sellschaft zur Ablieferung gelangte Wein zum allergrößten Teile Tiroler Her kunft war.

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Seite 2 von 8
Datum: 31.03.1904
Umfang: 8
v,'r-- setzt. — Der Vo. stand und Leiter der sorst-- technischen Abteilung für Wildvachverbaunngen, Sektion Innsbruck/ k. k. Oberforstkommifsär Karl Offer, würde in das Uckerbauministerium zur weiteren DienstesZeistung einberufen und an dessen Stelle der k. k. Obeif.rstkom»issär Georg Strele von Linz nach JÄsbruck transferiert. Beide Forstlechniker, geborene Tiroler, wurden ob ihrer besonderen DienstesZeistungen uuf dem Gebiet der Wildbachverbauungen vor kurzem vom Kaiser mit dem goldenen Berdienstkr

Grundbuchs beginne« für die Katastral- gemeinde Psterfch im Gcrichtsv> zirk Sterling ,.m ^9.'Apnl,' um v Uhr vormittags, im Schulhaus in Aüßer-Pstersch. TeZephon Innsbruck Wien. D ^s „Tiroler Tagblatt' meldet: D e neue, vor kurzem vom Handeleminist r bewillig e Telephonlinie Wien — J'M brück wud lm April d I. in Angriff ge nommen und bereits im Juni dem Verkehr über geben werden. — Wie die „I. N.' mitteilen, ist dis neue Telephonlinie Innsbruck—Wien vor läufig aussüließlich Dw chgangslinis? sei-liche

- sind im amt- ^ .lichen Briespos'tanf enthalten, der von den k. k.Post ämtern zum Preis von 60 k. verkauft wird. Eine . SondiMUsgave der Umrechnungstabellen für die ^Einzahlung von Postanweisungen nah dem Aus- l land ist gleichfalls bci den k. k. Postämtern zum i Preis von 30 d, erhältlich. ^ Bahnverkehr. Am 18. Mä-^z hielt der Landesverband sür Frem enverkehr in Riva die ! 40. ZentralanSschnßsitzung, in welch et besonders ! über den Bahnverkehr in Tirol gesprochen w»>de. Tr. v. Zimmeter teilte »tit

der west deutsche» Jtalunre,senden ab. Der Wagenpark der Güdvahn werde nun um fünf Wagen mo ernAr Arl, welche in den Schnellzug'veikedr eingestellt werd-n, vermehrt. — Hotelier Lands e vvn Innsbruck beton?e neuerlich d:e Notwendigkeit besserer Zogsverbindm'gen, re.prkiwe Anschlüsse. von Italien herauf noch Tirol. Dr. v. Zunmets-5 rlserierte rber Sch itte des Landesverbandes Mit

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Seite 3 von 8
Datum: 12.05.1908
Umfang: 8
Teilnahme sowie mit der Bitte um Einigkeit wurde die Versammlung um 5 Uhr mit einem Hoch auf Papst und Kaiser und dem katholischen Arbeiterspruch: „Gott segne die Arbeit!' geschlossen. Nus Stadt und Nand. Brixen, 11. Mai 1308. Die Aroler kauernlchstt untl äie sahrhunäett- feie?. Am 24. Mai findet in Innsbruck eine Sitzung des Gesamtvorstandes des Tiroler Bauern bundes statt, zu welcher sich die Bauernräte aus ganz Deutschtirol versammeln werden. In dieser Sitzung wird hauptsächlich Stellung genommen

werden zu den politischen Tagesfragen und zur Landesfeier im Jahre 1909. Auch wird Ort und Zeit der nächsten Generalversammlung be stimmt werden. Vermutlich dürfte dieselbe im Juni in Innsbruck stattfinden. Wegen der Wichtig keit der Landesfeier im nächsten Jahre dürfte diese Generalversammlung einen massenhaften Besuch aufweisen. Der Tiroler Bauernbund wird voraus sichtlich beschließen, die Säkularseier im Jahre 1909, die ja hauptsächlich eine Bauernfeier ist, selbst in die Hand zu nehmen, und daher auch selbst Ort

und Zeit der großen Festlichkeiten be stimmen, wobei der Bauernbund auf die Unter stützung des Landes und der Behörden rechnet. Me Kutter kaimuntk V. Leon, des Ver fassers der „Deutschen Bauern', schreibt uns aus München: „Es erfüllt mich mit Genug tuung und mit Schmerz, daß das Werk meines teuren, unvergeßlichen Sohnes Raimund: ,Deutsche Bauern' endlich auch von katholischer Seite anerkannt wird. Mit Genugtung, weil ich weiß, wie sehr er es verdient, vom Tiroler Volk gewürdigt

„Oberbozen' in Oberbozen die 58. Zentralausschußsitzung des Landesverbandes für Fremdenverkehr in Tirol mit folgender Tages ordnung statt: 1. Mitteilungen; 2. Vorlage des der Jahresversammlung zu erstattenden Jahres berichts, des Rechnungsabschlusses für 1907 und des Voranschlages für 1908; 3. Verkehrsangelegen heiten; 4. Reklameangelegenheiten; 5. Anträge der Mitglieder. Am darauf folgenden Tage, dem 17. Mai 1908, findet um 10 Uhr vormittags im Sitzungssaale der Handels- und Gewerbekammer in Bozen

an den Landesverband (Zeutral- Bnreau in Innsbruck, Meinhartstraße) eingesendet werden müssen. CIN „Keimwichl'-5chie55en. Wie der „Tiroler Anzeiger' meldet, findet anfangs Juni in Gries am Brenner, dem Seelssorgsorte des Reimmichls (Sebastian Rieger), ein „Tiroler Volksboten'- Schießen statt. Verletzung. Der Postassistent Josef Gebhard Gorbach in Bregenz wurde über eigenes Ansuchen nach Innsbruck übersetzt. Swei Zubilaumspilgerfahrten mit Sonder zügen tour und retour veranstaltet das Wiener Lourdeskomitee

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Seite 3 von 8
Datum: 27.04.1901
Umfang: 8
Stammactien der Trambahn Trisnt— Malsgestattet.—AnBrandversicherungs- Kntscbädiaunaen wurden für Gebäude 6820 Sroüen 78 Heller, für Mobilien 852 Kronen W Heller und an Kranken-Verpslegskosten 1609 Eronen 97 Heller ausgegeben. Die Handels- und Gewervekammer Bozen bat in der Sitzung vom 20. April zur Tiroler Osenbahnfrage Stellung genommen. Es wurde eine Petition einstimmig angenommen, welche im Namen der beiden Handelskammern Bozen und Innsbruck an das Parlament gerichtet wird. Dieselbe wird allen Tiroler

in die Heimat mitgegeben. — Die Verabfolgung von Nummernprämim auf der „Gedenkscheibe' wurde benützt, um den Schützengästen eine kleine Aufmerksamkeit zu erweisen. — Die Mitglieder des Deutschen Schützsnbundes werden ihren Reichsadler finden, die Ungarn ihre Stefans- Krone, die Schweizer ihr weißes Kreuz; die Mit glieder des Oesterreichischen Schützenbundes und die Tiroler Schützen werden sich den Doppel adler und den T;roleradler auf den Hut stecken können. Stenographiepreise. In seiner letzten Monats

, der ein übersichtliches Bild gewährt über die nunmehr elfjährige erfolgreiche Thätig keit des gegenwärtig ans 44 Verbandsvereine und Corporationen und außerdem aus 285 Ein- zelnmitglieder angewachsenen Landesverbandes. Der Cassabericht für das Jahr 1900 schließt mit einem Activ-Saldo von 5446 Kronen; der Jahresvoranschlag pro 1901 verzeichnet eine Gesamteinnahme von 19.968 Kronen 95 Heller, denen an Ausgaben der Betrag von 19.152 emes gottbegnadeten Künstlers. Und um das Wunder vollständig zu machen, hat dieser große

und auch gleichzeitig den verschiedenen Landestheilen in zweckmäßiger Weise Rechnung tragen. Weiter wurde beschlossen, anlässlich der Berathung der Jnvestitionsvorlage im Reichsrathe kräftigst zu gunsten der verschiedenen tirolischen Bahnbau- projeete Stellung zu nehmen, und wurde den Tiroler Abgeordneten sür ihr anerkennenswertes Vor gehen zur Förderung der Bahnbauten in Tirol einstimmig der Dank votiert. Die nächste Jahres versammlung wird im Frühjahr 1902 in Jmst- Starkenberg abgehalten. Schadenfeuer

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Seite 37 von 38
Datum: 29.05.1909
Umfang: 38
Und aus sechstausend Kehlen von Tiroler M/innern und Frauen klang das ewig schöne des Bundes, den das Tiroler Land mit dem k/rzen Jesu geschlossen. Aus sechstausend Her- k/n schwang sich auss neue der alte Schwur zum Urone des Erlösers: Fest und stark zu unserem Uli stehen wir trotz Hohn und Spott. Dann ^/schloß der Präsident die Tagung mit dem katholischen Gruße: Gelobt sei Jesus Christus! Die Festversammlung des Landesverbandes „Barmher zigkeit'. Sonntag, Wr abends, fand im großen Kiadtsaal

, viridus umtis, ehestens zu steuern, um so den sonntäg lichen Sakramentenempfang aufrecht zu erhal ten und der Entheiligung des Sonntages, welche jener Unfug zur Folge hat, wirksam entgegenzu arbeiten. Mit dem Danke des hochwürdigsten Herrn Präsidenten an die beiden eucharistischen Refe renten schloß die äußerst anregende Versamm lung, welche, vom wahrhaft christlich modernen Geiste durchweht, in gewissem Sinne nicht mit Unrecht von einem Teilnehmer die Krone des Tiroler Katholikentages genannt wurde

. Die Beratungen konzentrierten sich endlich auf eine einfache, zeitgemäße Resolution, welche im Geiste des eucharistischen Papstes gehalten, hier im Wortlaute noch folgen soll: Die anläßlich des ersten Tiroler Katholi kentages zur eucharistischen Konferenz versam melten Priester sprechen die Ueberzeugung aus, daß wir im päpstlichen Dekret über die häufige und tägliche hl. Kommunion eine wahre Großtat des hl. Vaters sehen und eine hervorragende Er barmung des göttlichen Herzens sehen müssen, und wollen deshalb

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Seite 2 von 8
Datum: 14.09.1894
Umfang: 8
. ' (Vintschganerbahn.) Eine Deputation des Landesverbandes der Tiroler Fremdenverkehrs vereine, bestehend atts Dr. Angerer, kaiserlichem Rath Dr.Kofler,Verbandspräsidenten v.Pernwerth und Secretär Platter ist, wie man meldet, am 2. September in Graz vor der Eröffnung des Fremdenverkehrseongresses vom Handelsminister Grafen Wumbrand empfangen worden, wobei der Handelsminister sich der Deputation gegen über auch bezüglich der Vintschganer Bahn ge äußert und diese als gänzlich ausgeschlossen erklärt

. (Schulbuben — Kegelbuben.) Der Stadt schulrath hat in seiner letzten Sitzung Anlass genommen, die Verwendung von schulpflichtigen Kindern als Kegelbuben ans pädagogischen und hygienischen Gründen während des Schuljahres zu verbieten. (Das Meraner Volksschauspiel) „Tiroler Helden' wird am 16. und 23. September wieder aufgeführt. Wer das Spiel mit besonderem Ver ständnis sich ansehen und anhören will, dem rathen wir zuvor als Lectüre an: „Peter Mayr, Wirt in der Mahr, ein Held vyn snno 1809.' (Zu beziehen

, an dem sich auch Ver treter der Sektionen des Vereines der Aerzte Deutschlands betheiligten. (Bei dem Schwurgerichte Innsbruck) wurde I. Eller, Schuhmacher in Innsbruck, wegen Nothzucht zu 2 Jahren schweren Kerkers ver-- urtheilt; der 20jährige Valcanovo und der 21jährige Schaffer zu 6 und 7 Jahren schweren Kerkers wegen Raub und Diebstahl. (Lokalbahnen.) In der diesbezüglichen Re gierungsvorlage, die im Spätherbste im Tiroler Landtage eingebracht werden wird, ist auch die Localbahn Jnnsbruck-Partenkirchen

haben soll. Das Zustandekommen von Localbahnen werde er kräftig unterstützen, allein Tirol brauche keine Hauptlinie mehr, es habe ohnehin schon genug. (Das „Tiroler Tagblatt') bringt einen langen Artikel gegen den Händelsminister Grafen Wurmbrand, weil er sich schroff ablehnend be züglich des Baues einer Vintschgauer Bahn ge äußert,^ und stellt dem starrköpfigen Manne mit feinen aparten Meinungen eine kurze Amtswirk- samkeit in Aussicht. ^ (Touristenunglück auf der Marmolada.) Ein Reichenberger Tourist, namens Kahl, Inhaber

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Seite 2 von 8
Datum: 09.03.1901
Umfang: 8
ergebenen Sohnes entgegen, der mit seinen christlichen Mitbürgern zu Gott dem All mächtigen fleht, dass er Dir zum Wohle der gesammten Menschheit noch viele Lebensjahre verleihen möge!' Eine Umstellung. Die „Neuen Tiroler Stimmen' veröffent lichten in Nr. 39 vom 16. Februar unter dem Titel „Vertrauenskundgebung' eine Zuschrift (oom 12. Februar), in welcher 13 Herren D-cane, fünf hochwürdigste Aebte und dir Pröpste von Neustist und Bozen dem Herrn Redacteur der „Neuen Tiroler Stimmen' öffentlich

, in welcher der Re daction der ,Neuen Tiroler Stimmen' Niemand wird von der Kirch? gezwungen, Priester zu werden. Kann also die Kirche dafür, wenn Unberufene die selbstgewählte Pflicht ver letzen ? Wir leugnen nicht, es gibt solche. Ist aber dann der ganze Stand ein Verbrecher? Hat noch niemals einAvvocat fein Amt Missbraucht? Müssen deswegen alle Advoeatsn gehängt werden ? Hat noch nie ein Arzt das Vertrauen einer Familie getäuscht? Sind deshalb alle Aerzte charakterlos? Ist noch nie ein Cassier durch gebrannt

auch als seine Vertreter in die Parlamente? Katholisches Volk, kannst du zu solchem Frevel schweigen? Zum Abfall von deiner Kirche wirst du wegen ihrer Kampfesweise die Miß billigung ausgesprochen wurde, ist aber nicht veröffentlicht worden. Die hoch würdigen Herren Decane haben also doch unterschieden zwischen altconservativen Grund sätzen und jener gewissen Art publieistischer Vertretung derselben in den .Neuen Tiroler Stimmend Hiezu schrieben die „Neuen Tiroler Stimmen' in Nr. 45 vom 23. Februar Folgendes

: „Christlichsocials Kampfesweise. Die ,Brixener Chronik' weiß sich wegen der Zu stimmung der Herren Prälaten und Decane an die ,Neuen Tiroler Stimmen' nicht zu helfen und tischt daher die Nachricht auf, es seien von den Decanen zwei Erklärungen be rathen und unterschrieben worden. In der zweiten werde den ,Tiroler Stimmen' wegen ihrer Kampfesweise die Missbilligung aus gesprochen. Diese zweite ist nicht veröffentlicht worden. Damit wird uns zugemuthet, dass wir einen Theil der Kundgebung unterschlagen hätten

, etwa wie es christlichsoeiale Organe mitunter auch mit bischöflichen Kundge bungen belieben. Diese Zumuthung weisen Wir mit aller Entschiedenheit zu rück. Uns ist bis jetzt nur eine Erklärung zugegangen. Dieselbe war für die Oeffentlichkeit bestimmt, und darum haben wir sie publiciert.' Wir haben hierauf uns in keine Polemik eingelassen, sondern nur im Briefkasten der Re daction (Nr. 25 vom 26. Februar) constatiert: „Dass die zweite Erklärung von der Redaction (der „Neuen Tiroler Stimmen

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Seite 15 von 38
Datum: 29.05.1909
Umfang: 38
, die in erzählender Behandlung Ereignisse oder Per sönlichkeiten von anno Neun darstellen. Es seien ge nannt Mir (Bilder aus den Kriegszeiten Tirols), Schmölzer Andreas Hofer und seine Kampfgenossen), Menghin (Andreas Hofer), Stampfer (Andreas Hofer) und insbesondere die Geschichten von Seb. Rieger, Reimmichl, dem Liebling des Tiroler Volkes. (Langanhaltender stürmischer Beifall. Alles wendet sich dem Gefeierten zu, der still und bescheiden dasitzt.) Erfreulich ist es, zu sehen, wie in Tirol auch das Volkslied

seine immergrüne Ranken schlingt um das große Jahr. Die Tiroler sind ein sangeslustiges Volk; in unseren Bergen singt es und klingt es allfort --- stille wird's erst werden, wenn keine Tiroler mehr barm wohnen. Man sang früher mehr als heute. Im ^ahreNeun sang man in der Kirche, sang auf dem Marsche, selbst ins Gewehrgeknatter mischten sich trutzige Jauchzer. Vater Hofer — auch hierin die Verkörperung des echten Tirolertums — sang mit Passeirern ^ der Hofburg gesellige Lieder, ja auch Schnadahüpfeln

-'r 55^?^ ^ man zur Stunde daran, was -Sätzen noch aufzutreiben ist, zu bergen. vm„ m ^malische Dichtung hat sich Stoffe geholt. Der Dramatiker braucht be- ^ak!- n/ Handlungen und kraftvolle Gestalten: das Vawv Mietet ste reichlich. Ich nenne Kranewitter, würdin , ^ ^ Der Größe des Gegenstandes D o m ^ weit hinter sich lassend ist kaums' ?^ie „Der Tiroler Freiheits- von,f>^ Werk,. ^ wuchtig und lebenswahr, daß wird t5s mächtigste Wirkung ausgehen sich ^ Ehrenpflicht der Tiroler, diesen Schatz Stadt und dahin zu wirken

, daß in bloß aelpwn^?- 5. Nationaldrama gespielt, nicht die den -5: r Zahlreichen nichttirolischen Dichtern, nenne ick A Freiheitskampf verherrlicht haben, Liedes l?,Ä' ?^e', den Dichter des Andreas Hoser- keit die d^Äü, Banden), das gesungen wird, so lSonet^^uAche^Zun^ klingt, Theodor Körner Lieber, dem Tirol längst schon zur Heimat gewor- den, Albr. Graf Wickenburg (Tiroler Helden). Ein so inhaltsschweres Jcchr wie 1809 konnte natürlich auch auf die Kunst nicht ohne wohltätigen Einfluß bleiben. Tirol

Kraft und zermalmender Wucht der Dar stellung Szenen von anno Neun zu verewigen versteht. (Abendgebet nach der Schlacht am Berge Jsel, Das Kreuz Haspingers.) Wenn von 1309 und der Malerei die Rede ist, wer denkt da — sei er Tiroler oder nicht — nicht gleich an Franz v. Defregger? Das letzte Auf- gebot, Heimkehr der Sieger, Hofers letzter Gang, wer kennt sie nicht, diese herrlichen Schöpfungen, unaus löschlich haben sie sich unserem Geiste eingeprägt und fortwirken werden sie, so lange menschliche

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Seite 1 von 8
Datum: 30.07.1903
Umfang: 8
ein Freiexemplar. — AnkiindiMttgen für den „Tiroler Volksboten' pro sünfgespaltene Nonxareillezeile (z s Zentim. breit, ^0 Zeilen -- 25 Ulillim. hoch) 20 d. Wr. S1. Brixen, Donnerstag, den M. Iuli i(9VZ. XVl. Icrhvg. Der Klerus und der Allgemeine Tiroler Fehrervereiu. Die „Brixener Chronik' hat im letzten Herbst wiederholt in Zuschriften aus Lehrer kreisen Stellung genommen zur Gründung und zu den Tendenzen des Allgemeinen Tiroler Lehrer nereins. Die Stellungnahme der „Brixemr Chronik' deckte

sich diesbezüglich vollends mit den Eaunziationen des Ausschusses und der außerordentlichen Generalversammlung des Katho lischen Tiroler Lehrervereins. Seitdem sind etliche Monate ins Land gegangen und hat der neugegründete Allgemeine Tiroler Lehrerverein auch bereits seine Geschichte und seine Erfolge auszuweisen. Wenn bisher in der „Brixener Chronik' Lehrerstimmen über den Allgemeinen Tiroler Lehrerverein sich hören ließen, so möchte mit Gegenwärtigem ein Priester, welcher die Strö mungen in der Tiroler

Lehrerschaft einigermaßen kennt und jedenfalls genau zu beobachten bestrebt war, seinen Standesgenossen einige vielleicht nicht uninteressante Mitteilungen zukommen lassen. In den Kreisen des Allgemeinen Tiroler Lehrervereins macht sich eine fieberhafte Agitation bemerkbar, Vereinsmitglieder und Abonnenten des in Aussicht genommenen neuen Fachblattes zu werben. Die Sache wird vielfach so betrieben: Es wird eine fliegende Kolonne formiert, welche per Bahn oder noch öfter per Rad in den zu erobernden

. Für „frenetischen', „don nernden', „stürmischen' Beifall, welcher den Ausführungen des Kollegen zu folgen hat, sorgt die aus einem schon in etwa eroberten Bezirk mitgebrachte fliegende Kolonne. Sofort werden die Mitglieder der Konferenz für den Beitritt zum neuen Verein kräftig bearbeitet. Auf jeden Fall, ist nun das Geschäft gut oder schlecht ge gangen, wird in möglichst alle Tiroler Blätter ein Bericht über die „gut besuchte und herrlich verlaufene Konferenz' versendet, welcher Bericht

aber nach den Parteischattierungen der Blätter entsprechend nuanciert wird, selbstverständlich immer so, daß die Kollegen und das Publikum von Deutschtirol einen immer besseren Begriff bekommen vom unausgesetzten Siegeslauf des Allgemeinen Tiroler Lehrervereins. Es läßt sich nicht leugnen, daß der All gemeine Tiroler Lehrerverein über eine bedeutende Anzahl von eifrige», aber auch rücksichts- und, wenn es sein muß, skrupellosen Agitatoren verfügt und daß dank der Tätigkeit dieser Agitatoren und wegen der teilweisen Untätigkeit

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Seite 4 von 12
Datum: 25.03.1909
Umfang: 12
Seite 4. M. 36. Donnerstag, Katholikentag oder Katholiken krieg in Tirol? Von einer angesehenen Tiroler Persönlichkeit wird der „Reichspost' geschrieben: Die von den Landesbischöfen Tirols seiner zeit eingesetzten Diözesankomitees, die sich nach träglich durch Kooptierung erweitert haben, be schlossen bekanntlich aus Anlaß der heurigen Landesfeier die Abhaltung eines Katholikentages. Die erste Anregung hiezu hatte vor längerer Zeit schon der populäre Schriftsteller Reimmichl gegeben

wollen, ihren gehässigen und zwecklosen Kampf gegen die Anhänger der christlichsozialen Landespartei ein zustellen und die fortgesetzte mutwillige Störung des friedlichen Nebeneinanderlebens der Tiroler Katholiken endlich bleiben zu lassen. Die Christ lichsozialen taten alles, um den Altkonservativen goldene Brücken zu bauen. Da außer Tirol unter den deutschen Katholiken seit bald zwei Jahren volle Einigkeit herrscht, ist es nicht einzusehen, warum gerade in Tirol die Kluft erhalten bleiben soll, obwohl

von den Tiroler Christlichsozialen gewiß nicht behauptet werden kann, daß sie den Christlichsozialen' anderer Kronländer an katho lischer Gesinnung auch nur im geringsten nach stehen. Werden doch in der gegnerischen Presse gerade die Tiroler Christlichsozialen gerne als der „klerikalste Flügel' der Christlichsozialen be zeichnet. Man durfte also glauben, daß das gemeinsame religiöse Interesse endlich auch in Tirol dem widerlichen Gezanke ein Ende machen werde. Die Ereignisse der letzten Zeit zeigen jedoch

' !) nicht anerkennen, besonders nicht öffentlich bekennen und verbreiten dürfe, ohne mit seinem Gewissen in schweren Konflikt zu kommen. So spricht man der überwältigenden Mehrheit des katholischen Tiroler Klerus und der katholischen Bevölkerung zur Vorbereitung auf den Katholiken-^ tag einfach die echte katholische Gesinnung ab! In einer solchen Stimmung und mit einer solchen Gesinnung soll ein Katholikentag in Tirol abgehalten werden? Was sollen sich die Katho liken Tirols von diesen Dingen denken? Unsere Bauern

nicht? Stehen denn die Tiroler Katholiken unter Aus nahmegesetzen? Es besteht die Vorschrift noch aufrecht, daß kein Tiroler Priester an der Organi sation der 20.000 katholischen Tiroler Bauern teilnehmen oder auch gegen sie etwas unternehmen dürfe. Trotz dieses Verbotes ist die Organisation der 20.000 katholischen Bauern fort und fort den ungünstigsten Angriffen und Verdächtigungen ausgesetzt. Was soll sich die katholische Tiroler Bevölkerung dabei denken? Es soll ein allge meiner Landeskatholikentag

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Seite 13 von 38
Datum: 29.05.1909
Umfang: 38
uns mit tödlichem Haß verfolgt, dürfen wir da die Versöhnung versagen dem Bruder, mit dem uns ein und derselbe Glaube, dieselbe Treue di- sewe Fahne, deM Wahlspruch verbindet? - Kann der Adler flieaen. wenn in ein .... A?n er dann seine Jungen, semen Horst Ver den wenn freche Eindringlinge seinem Nest A Ken? Tiroler Adler, schüttle ab deine Läh- Ung daß alle eines Sinnes seien und in alter und Liebe zusammenstehen, wenn wieder- A-r Ruf ertönt^Für Gott Kaiser und Va- terland! (Stürmischer

Beifall.) Die Absendung der Telegramme. Der Präsident fuhr fort: Mir scheint, das Tiroler Büblein kann schon ziemlich laut schreien ,6-iterkeit und Beifall), und so wollen wir uns Wm hören lassen nach Wien und Rom. Es ist nämlich beantragt, folgende Telegramme abzu senden: An den Papst. Der erste Tiroler Landes-Katholikentag ver sichert Eure Heiligkeit seiner kindlichen Liebe und Verehrung, sowie seiner unwandelbaren Treue und erbittet den Schutz des Allmächti gen für die Unabhängigkeit des heiligen

Stuh les und unserer Kirche. An den Kaiser. Der im Jubeljahre Tirols in der Landes hauptstadt Innsbruck tagende erste Tiroler Landes -Katholikentag gelobt Eurer Majestät und dem Hause Habsburg unverbrüchliche Liebe und Treue. Anden Thronfolger. Der erste Tiroler Landes-Katholikentag in Innsbruck unterbreitet Eurer kaiserl. Hoheit die Gefühle unwandelbarer Verehrung und Liebe. An den Erzherzog Eugen. Der erste Tiroler Landes-Katholikentag in Innsbruck bringt dem in Tirol residierenden Mitglied

. Hoheit danken bestens für die frdl. Einladung zu dem am 21. und 23. Mai w Innsbruck stattfindenden Tiroler Landes katholikentage, -sind jedoch infolge Abwesenheit am Höchsten Erscheinen verhindert. Der Kam- mervorsteher Henninger (Erzh. Eugen).' Die Frauen der Kongregation „Mater dolorosa' der Kanisiuskirche in Wien, Diözesan- konntee in Wien, Präsident Baron Schell; Pfarramt Schönberg; Pfarrer Wibmer, Tux; -»A Kerber, Expositus, und Hermann Lau- gus, Vorsteher, in Vorderhornbach; Pfarrer «remer

, aber nie ist dieser Gruß so sehr aus dem Innersten meines Herzens gekom men, nie hat dieser Gruß so freudig mich selbst bewegt, wie heute. Nicht die Berge Tirols, son dern Tiroler Herzen gilt es zu begrüßen, die noch so treu und mutig schlagen im Jahre 1909 wie 1809. Nicht als Person grüße ich, sondern das ganze katholische Oesterreich hat mir durch das Zentralkomitee den Auftrag erteilt, dem Landes katholikentage Gottes reichsten Segen zu wün schen, alle Tiroler herzlichst zu begrüßen

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Seite 1 von 8
Datum: 16.06.1904
Umfang: 8
. b«ch)« k f», ein«, k für zwei-, I» k fdr dttimalize Einschalt«»«! mehrmali,» «nschalwnzen n«» Zahl »n» «rije laut aufliegendem Tarif entsprechend billiger. — Linzein« Nummern der „Zlrixener Lbronik' »e» „Tiroler Volkboten' >0 k. .. . A«,z»be »er „Vrirener «hr»nil- mit dem »>» r«,« erscheinen»»» »Itrsltr V»llsbs«>>' k»«et «anzjckhrtz r K.2», talbjÄhriz 4 SS< mit p «st «anzjSbri» I n.t», Hal»zthri, ^ »Tirol«: vsusbou' allein ganzjährig L. l.i», hal^ährl, »o k, mit p»ß zanii. , haliij. T l.—. Set >2 Abonnenten »nler

einer Adresse zanjl. >.Zo, halbj. «« k, «it p,fi ganz,. r l«a. halij. »»»„samt Freiexemplar für den Adressaten. Auf jede» »eiter» D utzen» el»en fall - ein Areiexemplai — Anlilndlgmlgen skr »en »Tiroler volk»»»«,«^ ?I» ftnsqesPiiIIen« A»n,<ireM»i»i>» <z » ZtN'iM »le». lu Ze»»> — ?z Millim. doch) Zr> k. Wr. 73. Brixen, Donnerstag, den ^6. Juni ^904. XVII. Jahrg. Dom ersten Tiroler Sauerutag haben wir noch die am Nachmittag des 5. Juni gehaltenen Reden nachzutragen. Wir lassen zunächst die Rede des größten

Volksmannes von Tirol i-n Wortlaut folgen und geben dann von den übrigen den Hauptinhalt kurz wieder. Der Reimmichl an die Tiroler Bauern. Wie schon früher berichtet, konnte der gefeierte Volksmann, als er sich vom Balkon des Hotels der vieltausendköpfigen Bauernschar zeigte, geraume Zeit vor jubelnden, stürmischen Zurufen und Be grüßungen nicht zu Worte kommen. Endlich konnte er beginnen: „Meine lieben Bauern! Heute sollten eigent lich nur Bauern sprechen; aber aus eurer freund» lichen Begrüßung ersehe

ich, daß ihr gern auch von mir etwas hört. Es freut mich, daß ich heute vor so vielen Tiroler Bauern aus dem ganzen Land sprechen kann. Geschrieben habe ich für euch viel; ihr habt auch etwas gegeben auf mein geschriebenes Wort. Ich danke euch und fceue mich, daß ich heute auch einmal zu euch reden kann. Wir stehen auf vaterländischem Ruhmesboden. Vor ungefäir hundert Jahren sind die Tiroler aus dem ganzen Land hier zu sammengekommen, von Nord und Süd haben sie sich die Hand gereicht und zusammengehalten

, AM den Feind aus dem Land zu werfen und das Landl zu retten. Heute sind die Tiroler Bauern auch wieder zusammengekommen aus dem ganzen Land, von der Etsch und vom Jnn, von der Drau und von der Rienz, vom Eisack und von der Sill zu einem ähnlichen hochpatriotischen Zweck, das Vaterland, das Tiroler Land! zu retten. Uns er Land ruht auf demB auern- stand; es steht und fällt mit ihm. Wenn es dem Bauernstand in Tirol gut geht, geht es auch dem Land gut; wer dem Bauernstand aufhilft, hilft auch dem ganzenLand

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Seite 1 von 8
Datum: 13.11.1906
Umfang: 8
. hoch)« ti für «m», HG k für zwei-, 18 li für dreimalig« Einschaltung; mehrmatige ?inschaltunA«n nach Zahl un^ lont aufliegendem Tarif entsprechend billiger. — Einzelne Nummern 10 k. Die dreimalige Ausgabe der Chronik' mit dem alle 1» Tag« erscheinenden pTiroler Vsiklboteil' kostet ganzjährig mit Post u6», halbjährig iL S.80. „Tiroler volizbaie' mit Post ganzjährig k z.—, halbjährig 1.-. Bei 12 Abonnenten unter einer Adresse mit Post ganzjährig L 1 b», halbjährig 80', sa mt F rei

er e m p la r für den Adressaten. Auf jedes weiter» Dnyend ebenfall» »in Freiexemplar. — An5>N»ig«Ng«N für den „T ir 0 ler v 0 l ksb 0 ten' Ar. 136. Brixen, Dienstag, den 1^3. November ^9^6. XIX. Icchrg. Aas Tiroler Noiksbuudfest ill Krm«. Motto: Steh' zu deinem Volk I Es ist dein angeborner Platz. (Schiller.) „Wozu eine Gruppe des Tiroler Volts bundes in Brixen, wo doch alles deutsch ist?' sprach und spricht manch emer; man schrieb es sogar in einer Zeitung. Soll ich spötmch ant worten: „Warum sammeln wir für Abbrändler

bläst, sondern ein heiliger Sturmwind, der Spreu und Weizen sondert. Ueber die Grenzen mit der Spreu, wohin sie längst schon wollte, damit wir diesseits ein einig Volk von Brüdern seien — Tirol den Tirolern!' Mit Begeisterung wurde die Rede aufgenommen. Großartig war das Bild: „Huldigung an die Tyrolia' (gestellt von Prof. Edg. Meyer), welches in Verbindung mit dem Gbsamtchor „Tiroler Adler, warum bist du so rot?' (von Senn-Pembaur) dem Festgedanken angepaßt war und der Feststimmung für Aug' und Ohr

der Teilnehmer künstlerischen Ausdruck verlieh. Nun solgte: „Lieder-Potpourri' für gemischten Chor und Klavierbegleitung von Franz Xaver Engel hart (Musikoerein Brixen); „Herbstweisen', Walzer von Emil Waldteufel (Orchester des Männergesangvereins Brixen); „Tiroler Spiel buben', Marsch für gemischten Ckor mit Klavier begleitung von Franz Ringler (Musikverein Brixen); Tiroler Trutzlieder und Orchestervorträge des Männergesa, gvereins Brixen. Die Veranstalter und Mitwirkenden taten ihr Bestes. Ein schönes Fest

Mundschau. Oesterreich. Tiroler Bauernkasse. Wie der Ab geordnete Schraffl, Obmann des Tiroler Bauern bundes, mitteilt, wurde auf Grund einer kaiser lichen Erschließung dem Tiroler Bauernbunde die Bewillung zur Errichtung einer Tiroler Bauernkasse in Innsbruck erteilt. Bekanntlich hatten eine Reihe von Faktoren, darunter die Tiroler Handelskammer, die Tiroler Sparkasse, ja selbst der Landeskulturrat von Tirol sich gegen den diesbezüglichen Beschluß des 18.000Mit glieder zählenden Bauernbundes

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Seite 2 von 8
Datum: 14.10.1905
Umfang: 8
Seite 2. Nr. 123. Samstag, „Brixener Chronik.' 14. Oktober 1905. Jahrg. XVM. bestehender Landesgesetze und zwar unter Ueber einstimmung aller anwesenden Abgeordneten und diese Tendenz ist: selbe nicht aufzuheben. Der Tiroler Abg. Baron Giovanelli äußerte im Reichsrat Bedenken gegen dieses Gesetz; er erklärte, dagegen stimmen zu müssen, da „Aenderungen der Landesrechte ohne Einwilligung der Länder nicht von dieser Versammlung (Reichsrat) be schlossen werden können' (Sitzung vom 8. Ok tober 1867

werden. — Die Gesetzgeber der Dezembtr- Gesetze wollten also ausdrücklich, was auch selbst verständlich ist, bestehende Landesgesetze nicht aufheben. Demnach besteht das Tiroler Landesgesetz vom 7. April 1866, da dieses vom Tiroler Landtag und vom Kaiser bisher nicht geändert oder auf gehoben worden ist, vollgültig aufrecht, geradeso wie vor den Dezember-Gesetzen ex 1867. Ja noch mehr. Eine Aufhebung des frag lichen Tiroler Landesgesetzes durch den Reichsrat wäre, wenn selbe überhaupt möglich wäre

sich sohin: 1. das Tiroler Landesgesetz vom 7. April 1866 besteht heute noch vollinhaltlich aufrecht? 2. auch heute noch hat der Tiroler Landtag die Kompetenz zu derartigen Gesetzen, wie das vorzitierte Tiroler Landesgesetz beinhaltet. Aufgabe der Tiroler und insbesondere des Tiroler Landtags, bezw. des Landesausschusses ist es nun, auf genaue Beobachtung dieses Gesetzes zu achten und zu dringen, ebenso wie auf Be obachtung anderer Gesetze gedrungen wird und gedrungen werden muß. So schön

, die nun mit allen Mitteln auch ins heilige Land Tirol verpflanzt werden soll; und mit der Los von Rom-Bewegung geht in schwesterlicher Eintracht die Bewegung, welche auf den Umsturz dec bestehenden Ordnung hinzielt. Wie konnte es denn so weit kommen, daß jetzt schon soviel öffentlicher protestantischer Gottesdienst im glaubenseinigen Tirol gehalten werden kann, trotz des Tiroler Landesgesetzes, welches ihn von der Bewilligung des Landtags abhängig macht? — Natürlich! Zuerst wird um Bewilligung zum Bau

einer protestantischen Kirche auf irgendeine Weise angesucht und diese Be willigung ist schließlich immer vom zopfmäßig arbeitenden Verwaltungsgerichtshof wohlfeil zu haben. Und ist einmal die Kirche da, dann ist es nur mehr ein Sprung zur öffentlichen Ausübung der Religion trotz des genannten Gesetzes und trotz des Mangels der Zustimmung des Landtages. So weit ist es gekommen! Aber katho lisches Tiroler Volk, ermanne dich, tue deinen Willen kund, daß du damit nicht einverstanden bist, es darf so nicht mehr

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Seite 2 von 8
Datum: 04.06.1904
Umfang: 8
KttW 2. yNvixenev VhvonLK.^ Achvg. XVII. Worte kommen, wie dadurch schweres Geld erspart bleibe und wie man namentlich vor dem Sterzinger Regen sicher wäre. Im altkonservativen Lager war das Erstaunen und die Verblüffung groß, als die wackeren Tiroler Bauem erklärten: Diese Petition werden wir schon unterschreiben, aber zum Bauerntag nach Sterzing gehen wir doch! Nun war guter Rat teuer. Alle Mittel Wollen nichts helfen; die „Aktion der Landwirte', besser gesagt: die Trutzaktion

und Uebertreibungen. Es sei nicht wahr, oaß die Steuern gestiegen, wahr sei vielmehr, daß die Steuern sich vermindert; es sei nicht wahr, daß der Zolltarif schlecht, der Zolltarif sei vielmehr gut; es sei nicht wahr, daß es den Bauern schlecht geht, die Bauern stehen sich viel mehr besser denn je usw. Die Tiroler Bauern wissen recht gut, was von solchen Schönfärbereien zu halten ist, und sie werden auf solche Aeußerungen von Volks vertretern die Antwort sofort geben durch massen haften Besuch des Sterzinger

Bauerntags und seinerzeit durch Abgabe ihres Stimmzettels. Die Altkonservativen sind durch die Furcht, die Tiroler Bauernbewegung könnte ihre Herrschaft erschüttern, so verwirrt, daß sie bereits das Schwarze weiß und das Weiße schwarz heißen. Dabei aber haben sie noch die, gelinde gesagt, Unverfrorenheit, den Tiroler Bauern, welche in Sterzing ihre gerechten Forderungen mit Nachdruck erheben wollen, tückisch in den Rücken zu fallen, indem die Alt konservativen feierlich erklären und versichern, das Ganze

sei nur eine Hetze, die Bauern seien nur aufgehetzt, den Bauern ginge es ganz gut und somit sei den Bauern mit den Sterzinger Forde rungen gar nicht Ernst. Das heißt nichts anderes, als der Regierung nahelegen, die Tiroler Bauern nur getrost so wie bisher auch in Zukunft zu bagatellisieren. Der Tiroler Bauerntag war und ist nicht als eine christlichsoziale Versammlung geplant. Die Altkonservativen aber wollen daraus durchaus einen christlichsozialen Parteitag machen. Uns Christlichsozialm

kann es ja recht sein, wenn die Altkonservativen die Volksmassen, welche in Sterzing zusammenströmen werden, aus ihrem Parteiverband ausschließen. Uebrigens dürfte dieser Ausschluß ziemlich überflüssig werden; denn die altkonservative Partei hat durch ihr Verhalten zum Tiroler Bauerntag so wenig Ver ständnis für Bauernnot und Bauernrecht und zugleich eine solche Unfähigkeit, gesunde Volks bewegungen zu verstehen und zu leiten, an den Tag gelegt, daß die Kluft zwischen der alt konservativen Partei

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Seite 4 von 8
Datum: 11.06.1904
Umfang: 8
Seite y. sNvlxenev VhvonLö.^ Ichvy. xvii. Die Beschlüsse des Kauervtages. I. Allgemeine Forderungen. Der erste allgemeine Tiroler Bauerntag spricht seine tiefste Entrüstung aus über die Vorgänge im österreichischen Abgeordnetenhause und fordert alle Vertreter landwirtschaftlicher Kreise auf, mit allen gesetzlichen Mitteln dahin zu Wirten, daß 1. die in der bestehenden Verfassung dem Volke gewährleisteten Rechte um keines Haares Breüe verkürzt werden, 2. die Arbeitsfähigkeit des Abgeordneten

hauses wieder hergestellt, aber nicht nur zur Erledigung von Staatsnotwendigkeiten, sondern auch der Volksnotwendigkeiten benützt werde. II. Spezielle Forderungen. Der erste allgemeine Tiroler Bauemtag fordert auf dem Gebiete des Steuer- und Gebührenwesens: a) die Aufhebung der Grundsteuer und der Hansklasfenst euer als Staats steuern, die Reformierung derselben und die Ueberweisung dieser Steuern an die Gemeind en (wie in Preußen); b) die Reformierung des Gebühren wesens und der Hauszinssteuer

des Militarwefens fordert der erste allgemeine Tiroler Bauerntag: 1. die zweijährige aktive Dienst zeit bei der Infanterie; 2. nur dreizehntägige Waffen übungen, Berücksichtigung der Wünsche der Bevölkerung bezüglich der Zeit der Ableistung derselben und Auflassung der Waffenübung im im 11. und 12. Dienstjahre; 3. Einführung der Ernteurlaube wie in Deutschland; 4. die Entschädigung der Reiseauslagen für arme Reservisten; 5. die Ermöglichung religiöser Uebungen durch Einführung der Sonntagsruhe beim Heere

; 6. strenge Bestrafung von Soldatenmiß handlungen; 7. die Beseitigung jeder Art von Duell zwang; 8. die Aenderung des Vorspann- und Militärtaxgesetzes, besonders die Aufhebung der letzten Klasse der Militärtaxe („Guldenmänner'); dafür Steigerung der Militärtaxen nach oben in progressiver Weise und über das gegenwärtige Maximum hinaus. <Z. Auf dem Gebiete des Verkehrs- und Wasserbauwesens , fordert der erste allgemeine Tiroler Bauerntag: s) die energische Inangriffnahme der Bahn Meran—Mals (Vmstgaubahn

); d) die Fortsetzung dieser Bahn nachLandeck, in dreSchweiz und nach Bayern; e) die Ermöglichung und Unterstützung der Lokalb ahnprojekte ins Jseltal, Tauferertal und von Toblach nach Ampezzo; ä) die Subventionierung der projektierten und der bereits vom Landtage beschlossenen Straßen- und Wasserbauten und zwar mit dem selben Prozentsatze wie in anderen Ländern, besonders in Kärnten. v. Auf dem Gebiete des Zollwesens, des Ausgleiches mit Ungarn und der Handels- Verträge - protestiert der erste allgemeine Tiroler

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