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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 10.02.1912
Umfang: 8
man in den liberalen Kreisen nur zu gut und deshalb machten sich nach der Landtagsauslömng die Drahtzieher sofort an die Arbeit, um den Block mit den Sozialdemokraten abzuschließen. Auf diese Weise hoffte man zwei Fliegen auf einen Schlag zu treffen. Man wollte gleichzeitig den eigenen Besitz standretten und die Zentrumsmehrheit zertrümmern. Das erste ist den Liberalen gelungen; sie besaßen bisher 24 Mandate und fuH jetzt dank der roten Waffenbrüderschaft auf 31 gekommen. Das ist freilich ein Gewinn

, aber der Einsatz dafür ist eine Last, die den Liberalismus erdrücken muß. Mit seinem Blockbündnis hat er sich ganz und gar der Sozial demokratie ausgeliefert; er wird von ihr in eiserner Umklammerung gehalten, aus der er nicht so leicht loskommen kann. Zudem wird durch die innige Freundschaft mit den Roten die liberale Wähler schaft für die Sozialdemokratie präpariert und wenn diese sich später anschickt, die für sie reif gewordenen liberalen Mandate zu holen, ivird der Liberalismus nicht imstande fein

, diese feine Abschlachtung durch den roten Waffenbruder von heute zu verhindern. Das ist wohl die bitterste Frucht dieses Wahl- kampfes für das liberale Bürgertum. Die Sozialdemokraten hatten das leichteste Spiel. Sie konnten unbedingt auf die liberale Hilfe rechnen, so daß ihnen von vornherein ein Zuwachs von Mandaten sicher war. Im alter Landtag ver fügten sie über 20 Sitze, zu denen sie nun vor einigen Tagen 10 dazugewonnm haben. Angesichts des Riesenkampfes des Großblocks ist dieses Er gebnis gerade

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