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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 27.12.1898
Umfang: 8
und insbesonders die Vornehmheit in Beurtheilung der Auetoren und Kritiker mit Recht bemängelt. Einen anderen Weg betritt aber Heemstede in den „Dichter stimmen', welcher zu den von Veremundus ange führten drei oder vier Romanschriftstellern, die er einer Besprechung würdigte, noch deren vierzig mit Namen nennt und sie mehr oder weniger mit dem Lobe eines Dichters beschenkt. Den „Herren Aesthetikern' gönnt er. scheint es, nicht allzuviel Raum; jener Roman, der am meisten fesselt, ist der beste. Endlich warnt

er davor, der modernen, gefährlichen Richtung nicht allzusehr sich zu nähern, denn von der gesunden Leidenschaft bis zur „ge sunden Sinnlichkeit', die jeder Sitte spottet, ist nur ein kleiner Weg. Vor allem verwirft Veremundus den Tendenz roman auf das schärfste: „Er hat keinen künst lerischen und in den meisten Fällen keinen dich terischen noch literarischen Wert.' Später beruft er sich „in Bezug auf ewe bedingte Massigkeit' der Tendenz in der Dichtkunst auf Volkelt; solche Werke bringendann

ab er nur,, eine unreine, gemischte Wirkung hervor'. Was sagt von diesen Grund sätzen z. B. Shakespeare? „Von jeher war es der Zweck des Dramas, und er ist es noch jetzt, der Natur gleichsam den Spiegel vorzuhalten, der Tugend ihre wahren Züge zu zeigen, der Schmach ihr eigenes Bild, jedem Jahrhundert sein Gepräge und jeder Zeit ihre Gestalt.' Gilt das nicht auch vom Roman? Lessing, auf den man sich wohl berufen kann, schreibt: „Die Triebe der Menschlichkeit nähren und stärken, Liebe zu Tugend und Hass

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