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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 24.01.1905
Umfang: 8
geheilt sein. Vom Lande, 17. Jänner. („D erVolks- verächter.-) Es war mir eine Replik auf meine Bemerkung über diesen Roman nicht unerwartet. Sie scheint sachlich gehalten zu sein. Jedoch, lieber Herr Korrespondent, nichts sür ungut — auch Sie haben sich von einer gewissen Oberflächlichkeit in der Beurteilung unserer Literatur anstecken lassen. Vor allem muß ich mir erlauben, den Vorwms kleinlicher Nörgelei über unsere sogenannten ka>Holischen Zeitschriften fest und energisch zurückzuweisen

und sie wohl besser kennt als die Kirchenväter.' Und nun zum obgenannten Roman „Der Volksverächter'. Lesen Sie, verehrter Herr Korrespondent, das dritte Kapitel im zweiten Buch der Makkabäer! Hier finden Sie vom heiligen Geist bezeugt — also von der unfehlbaren Wahrheit — daß dem Heliodor tatsächlich zwei Engel erschienen find und ihn gegeißelt haben. Das ist für den Katholiken unumstößliche Wahrheit, die unter das Dogma fällt. — Eschelbach aber verkleistert diese Wahrheit und korrigiert quasi den heiligen

, rationalistischer Reformkatholizismus! An Gottes Wort darf auch der Literat nichts ändern; er darf eine göttliche Tatsache wohl mit dem größten Aufwand poetischer Mittel ideal schildern — verändern aber darf er diese Tatsache nicht. Dagegen helfen auch die „Vorbereitungen' des Hohenpriesters nichts: die Grenze ist nicht durch sie gezogen, sondem durch den klaren Wortlaut der Bibel. Auch der Roman darf nicht gegen die biblische Tatsache verstoßen-, sonst ist er nicht mehr ein im katholischen Geiste gehaltener

gefunden. Der Theatersaal im neuer worbenen Vereinshaus des hiesigen Kath. Arbeiter vereins war gedrängt voll. Auch Herr Dekan Valentin Thaler beehrte die Vorstellung mit semer Anwesenheit. Am meisten wurde das ausgezeich nete Spiel des Trägers der Hauptrolle, Franz Kofler (als Graf Wenzel), akklamiert; aber auch die übrigen Spieler haben ihre Sache vorzüglich gemacht. Ganz besonders gefiel der Zigeuner knabe (Roman Lang). Auch aus Brixen hatten sich einige Zuschauer eingefunden, welche das schöne

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