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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 08.01.1921
Umfang: 8
Seite 2. SamStag, Stäben zu zerbrechen, wenn man jeden einzelnen für sich knickt, auch auf die höhere Diplomatie an zuwenden. Oesterreich war zuerst an der Reihe, von ihm bekämpft zu werden, dieses eine Glied jenes Bundes, den das Blut bei Leipzig geschaffen hatte. Napoleon oerwendete zehn Jahre dazu, die Zeit von 1856 bis 1866, um Oesterreich mit allen Mitteln mit seiner gewandten Diplomatie zu schädigen. Die Hindernisse, die es Oesterreich fast unmöglich machten, zu einem inneren Ausgleiche

zu kommen, wegen der Stellung Ungarns, ebenso wie der ganze Kamps Italiens gegen Oesterreich, sind teils ganz sein Werk oder, wenn das nicht, doch nur durch ihn ermöglicht. Und nachdem Oesterreich so von der ganzen Revolution gehetzt, tief geschwächt und gelähmt worden war, da hat Preußen keinen Anstand genommen, diese höchste Verlegenheit des alten Kaiserhauses zu benützen, um, geschützt von dem Neffen des alten Oheims, der bei Leipzig von dem Könige der Preußen im Bunde mit Oesterreich geschlagen

worden war, in Allianz mit der italienischen Revolution, ja in Verbindung sogar mit der Revolution in Ungarn, Oesterreich, aus Deutschland zu verdrängen, Deutsch land selbst zu zerreißen, um den angeblichen Beruf Preußens zu verwirklichen. Von der einen Seite von der italienischen Revolution angegriffen, von der anderen von den preußischen Heeren, von der dritten durch eine von den Preußen geförderte Revolution in Ungarn bedroht, im Hintergrunde hoch oben Napoleon, der dieses eine Glied des Bundes

von Leipzig knicken wollte, da mußte frei lich das so tief im Innern selbst geschwächte Oesterreich zusammenbrechen. Hier liegt der Grund unseres Schmerzes, da möchten wir das Angesicht verhüllen und über unser deutsches Vaterland weinen. Wir Deutsche haben viele traurige Ereig nisse in der deutschen Geschichte zu beweinen. Wir wissen nicht, ob eines diesem gleichkommt, ein Volk wie das preußische, ein Heer wie das preußische, ein Königtum wie das preußische in Allianz mit Viktor Emanuel, Garibaldi

, Klapka, unter Oberleitung eines Napoleon im Kriege gegen Oesterreich.' „Was am 6. August 1806, am Todestage des Deutschen Reiches, begonnen wurde, ist 60 Jahre später (1866) vollendet worden. Auch jetzt ist wiederum Oesterreich besiegt durch die Politik eines Napoleon und diesmal hat Preußen nicht nur dazu beigetragen durch müßiges Zuschauen, sondern durch einen blutigen, von ihm geführten Krieg.' Das war nun „der Stoß in das Herz Oesterreichs', den der Vertreter Preußens Italien vor diesem Kriege

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 5
Datum: 27.10.1910
Umfang: 5
der „Innsbrucks Nachrichten' zum Ausdruck kommt. Patriotismus in Oesterreich. Wenn wir die Karte von Europa besehen, so finden wir im Herzen des Kontinentes einen Staat, der durch Schönheit und Reichtum der Natur in gleicher Weise hervorragt wie durch die Verschiedenartigkeit seiner Bewohner, seiner geographischen, klimatischen, kulturellen und wirt schaftlichen Verhältnisse. Dieser Staat ist unser Vaterland Oesterreich. Daß dieses Reich trotz der verschiedenartigsten Verhältnisse und der widerwärtigsten

Umstände, unter denen der Nationalhader an erster Stelle steht, daß dieses Staatengebilde trotz einer jahrzehntelangen Bevor mundung seiner Völker und einer heute noch schleppenden Verwaltung dennoch immerwährend starke Fortschritte macht, ist der beste Beweis für seine Bestandsberechtigung. Wir brauchen uns deshalb gar nicht zu berufen auf jenes Wort, das einmal einem französischen Diplomaten, das anderemal Bismarck und wiederum Palacky in den Mund gelegt wird und welches heißt: „Wenn Oesterreich

nicht bestünde, so müßte es geschaffen werden.' Wie aber sieht es im gewöhnlichen Leben — wir wollen nicht von den Augenblicken der Gefahr sprechen — in diesem Lande mit der Vaterlandsliebe aus? Passiert es z. B., daß ein Fremder, sagen wir ein Preuße, der den strammen Polizeistaat gewohnt ist, nach Oesterreich kommt und hier die Lässigkeit in allem bekrittelt, so kann er dessen sicher sein, daß er bei dem Oester reicher vollste Zustimmung und Bekräftigung im Schimpfen findet. Eine Ausnahme gibt

, dort seine Waren zu beziehen, wo er sie am besten und zugleich am billigsten erhält. Wie viele Waren aber sehen wir aus dem Auslande einführen, die der Betreffende vielleicht bei etwas weniger Bequemlichkeit und etwas mehr Patrio tismus in Oesterreich zum gleichen Preise, aber in geschmackvollerer und zuweilen auch gediegenerer Ausführung erhalten könnte! Wählen wir einen anderen Fall: Vor zwei Jahren feierte auch die Stadt Brixen das 60jährige Regierungsjubiläum unseres Kaisers. Gewiß, ein ebenso seltener als eminent

Jahren für die Auswanderung aus Europa das stärkste Kontingent liefert. Durch diese Tatsache haben Schiffahrts gesellschaften Millionen verdient, leider fremde, denn in Oesterreich fand sich bei dem Mangel an Unternehmungsgeist und an Patriotismus bis vor kurzem keine Gesellschaft zur Rettung dieses Volksvermögens. Seit wenigen Jahren besorgt diese Auswanderungsreisen die Austro-Americana. Wenn es — selten genug einmal — vor kommt, daß österreichische Kaufleute als Pioniere des Handels sich in fernen

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Seite 6 von 8
Datum: 10.03.1908
Umfang: 8
, daß der Rest von den Interessenten aufgebracht werde, fehlen zu den Kosten der Ausarbeitung des generellen Projektes nur noch Kr. 1090, ein Betrag, der in kürzester Frist aufgebracht werden kann. Mit Konstatierung dieses Ergebnisses wurde die interessante Versammlung unter Dank an die Erschienenen von Herrn Mumelter geschlossen. Das private und öffentliche Oesterreich. (Rede des Hochw. ?. Viktor Kolb 8. auf der L6. Generalversammlung des Katholischen Polkzvexeins fM Oberösterreich zu Linz am Z5. Februar

1Z08.) Hochansehnliche Versammlung! Es ist ein herrliches Land, das wir unser Vaterland nennen, ein herrliches Reich. So reich an Geschenken der Natur, wie kaum ein zweites auf Erden. Reich an Forsten und Wäldern, an Wiesen gründen und Weizenfeldern, in den Kohlenschächten und Erzbergwerken seiner Tiefen, reich an Weide gründen und Weingeländen, in den großen Ge werkschaften und Fabriken, in unvergleichlichen Heilquellen feiner großen Bäder, in Ackerbau und Viehzucht, Oesterreich ist reich

. Und Oesterreich ist unvergleichlich schön, schön in den ernsten Wäldern des Erzgebirges und der Sudeten, in den lieblichen Zügen des Wienerwaldes, schön an den romantischen Seen Oberösterreichs, schön im Eisglanze seiner mächtigen Gletscher und in den zackigen Kronen der Dolo miten, in den prächtigen Alpentälern Tirols und Salzburgs, schön an den Ufern der Donau wie am Laufe der malerischen Etsch, an der Drau wie an der Save; und welche Zauberpracht bergen die unterirdischen Riesenräume der Adels- berger

Grotte und St. Canzian, die blaue Grotte von Busi; welchen Zauber übt das weite, leuch tende Meer, welche Schönheit strahlt unter den blühenden Zitronen und Orangen, den Oelbäumen und Dattelbäumen dalmatinischer Inseln, in den Myrtenwäldern Chersos, über denen die Adler kreisen! Schön ist Oesterreich. In allen Gauen begrüßen uns stattliche Ge höfte. schmucke Dörfer, industriereiche Flecken und Märkte und von den Höhen schauen schimmernde Kirchen und Kapellen; in großen, historisch denk würdigen

Städten reihen sich die Prachtgebäude der Neuzeit an die ehrfurchtgebietenden Denkmale einer ruhmvollen Vergangenheit. Oesterreich ist reich und Oesterreich ist schön. Und in all diesen gesegneten schönen Ländern, welch ein gesegnetes, herrliches Volk! Gesund und kräftig; arbeitsfreudig und hoch entwickelt, für alles Gute und Edle empfänglich, *) Wir entnehmen diese herrliche Rede des gefeierten Rhetors der „Katholischen Kirchenzeitung', Nr. 17 und 18. „Brixener Chronik.' von einer Bescheidenheit

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Seite 4 von 8
Datum: 02.08.1900
Umfang: 8
, zur gegenwärtigen Lage in Oesterreich Stellung genommen. Nun hat kürzlich auch der Präsident deS Abgeordnetenhauses, Dr. von Fuchs, sich hierüber geäußert. In einer Wanderversammlung, welche der Katholisch-politische Volksverein von Salzburg am 22. Juli in Altenmarkt hielt, sagte er: ihm sei das traurige Geschick beschicken worden, an die Spitze des Abgeordnetenhauses berufen zu werden, als dieses sich in dem Zu stande vollständiger Revolution befunden habe. Er habe diese Ehre weder gesucht noch gewünscht

des Verhältnisses der Katholi schen Volkspartei zur Majorität erklärte Redner: In der alten Majorität sei doch eigentlich das Lager Oesterreichs gewesen. Oesterreich sei heute kein reindeutscher Staat mehr, sondern nur ein Staatenbund, der durch freie Vereinigung der Völker entstanden fei. 8 25 Millionen Deutsche ständen 15 Millionen Slaven gegenüber, daher müsse man sich gegenseitig verständigen. Darin liege einzig und ganz allein das Heil Oesterreichs. Darin liege einzig und allein der christliche Standpunkt

über den Gletscherstirnen und wonnigen Matten der nordischen Alpenwelt; es spielt am Giebeldach meines Vaterhauses und legt sein Silber in das Laub der Äprikosenbäume, welche dort vor den Fenstern rauschen. Daran denke ich, der Einsame, in der ein- Uakenischen Sommer-Vvllmondnacht und ^ben meinen Eltern und lieben funden — mein er «'liebten, fernen Heimat. Besonders sind es die Worte: Oesterreich sei ein Staatenbund, der sich durch freie Vereinigung der Völker gebildet habe. Oesterreich ist durch die Dynastie Habsburg

geworden, was es heute ist. Weder von den Czechen, noch von den Polen kann man behaupten, dass sie durch „freie Vereinigung' zu Oesterreich kamen — von Bosnien nicht zu reden. Ein „Staatenbund' setzt sich aus einzelnen Staaten zusammen. Unsere Monarchie besteht nUn zwar aus vielen Kronländern (der Ausdruck .Provinz' ist mancherorts verpönt), aber nur aus zwe? Staaten: Oesterreich und Ungarn. Die Czechen streben bekanntlich einen Nationalstaat an, träumen immerfort von ihrem „Staatsrecht

lobung hat am gleichen Tage stattgefunden. Der selben wohnten bei die Gesandten oder Geschäfts träger von Oesterreich-Ungarn, Deutschland, Frankreich, Russland, England, Belgien. Türkei, Griechenland, Bulgarien. — Die Hochzeit findet am 2. August statt. Eine „Friedensronftrenz' wurde am 30. Juli in Paris eröffnet. An der selben nehmen nicht mehr die Vertreter der Staaten, sondern Parlamentarier aus verschiedenen Ländern theil; aus Oesterreich sind mehrere, theils gewesene, theils active judenliberale

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Seite 2 von 8
Datum: 21.01.1905
Umfang: 8
der beleidigten Ehre unserer treuen Schirmen«! Der vierfache Protest ist aber nicht nur an die Kirchenfeinde gerichtet, sondern auch an die maßgebenden k. k. Behörden, die fürsorglich das Treiben unserer Feinde schützen, doch nicht das Heiligste und Teuerste der Katholiken, obwohl diese zu 95 Perzent Oesterreich bewohnen und das mit 95 Schülern. 1 Katechistinnenschule mit 76 Schülerinnen. 3 Deutsch-chinesische Schulen mit 135 Schülern. Außerdem erteilen Missionäre noch an 3 staatlich errichteten Schulen

und Freunde, die in den langen Jahren durch ihr allerhöchste ErzhauS katholisch ist, katholisch die Vergangenheit des Reiches! In Oesterreich sind mr Katholiken die Hausherren und wen« israelitische oder evangelische oder judäokratische Mietparteien sich nicht gebührlich betragen, so greifen wir zur christlichen Selbsthilfe und mahnen laut Oesterreichs schläfrige Polizei an ihre PfliHt. Nach Verlesung der scharfen Protestresolution stimmen alle begeistert in des Redners Ruf: „Hoch lebe die makellose

Gottesmutter! Hoch, hoch, hoch!' In den kurzen Zwischenpausen wurden die aus allen Teilen des Landes eingelaufenen Zu stimmungskundgebungen zur Protestversammlung des Christlichsozialen Vereins verlesen. Auch das schwungvolle Sühnegedicht Eicherts wurde von einem Mitglied des Katholischen Arbeitervereins schwungvoll vorgetragen. Nun hielt Reichsrats- und LandtagSabge- ordneter Dr. Schoepfer einen hochinteressanten, an staatsmännischen Perspektiven reichen Vortrag über: „Oesterreich am Scheideweg

.' Ausgehend von der Veranlassung der gegen wärtigen Protestbewegung in Oesterreich, zog Redner einen Vergleich zwischen Alt- und Neu österreich und wies an geschichtlichen Daten nach, daß ehedem Oesterreich katholisch regiert wurde und eben damals in den Völkern des Reiches das Gefühl und Streben der Zusammengehörigkeit mächtig war und wiederholt im politischen Leben zum Ausdruck gelangte. Die pragmatische Sanktion selbst bedeute den Wunsch dieser Völker, gemein schaftlich unter Habsburgs Szepter

für die Er haltung und Stärkung des großes Vaterlandes zu wirken, so aber zugleich die nationalen Inter essen auch der einzelnen Volksstämme im Rahmen des Reichswohles zu Pflegen. Als Oesterreich auch nach außen katholisch sich präsentierte, sei es tatsächlich eine Großmacht gewesen, während es heute, vom antichristlichen Geist zerrissen, das Gespötte aller Welt ist. Die zerstörende Bombe habe der Freimaurer Mazzini nach Oesterreich geworfen durch die Aufrollung des Nationalitätenprinzips. In einem Reich

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Seite 2 von 12
Datum: 23.04.1908
Umfang: 12
Seite 2. Nr. 49. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 23. April 1908. XXI. Jahrg. Gesetze ist es bei uns in Oesterreich gerade Mode, die Religion zu lästern; trotzdem gilt es bei uns in Oesterreich als Beweis von Bildung, die Religion zu verspotten, die Ueberzeugung der Katholiken zu verhöhnen. — Hochverehrte Ver sammlung! Ist es nicht so? Ich frage alle, die hier find! (Bravo!) Und warum, meine Herren, ist es so? Wie kommt es? Das kommt davon, weil bei uns in Oesterreich manche Gesetze

nur auf dem Papier sind und in Wirklichkeit in ihrer vollen Schärfe nicht oder nur selten angewendet werden. Ich will diese Tatsache durch einige drastische Beispiele beweisen. Nach unserem Straf gesetze gilt das Duell als Verbrechen. Und trotz dem ist es gerade bei uns in Oesterreich vorge kommen, daß der oberste Lenker des Staates, ein k. k. Ministerpräsident, das Verbrechen des Duells begangen hat und lein Kollega, der Justizminister, hat, etwa nicht die Duellanten ver haftet, obwohl das Duell ein Verbrechen

? Es ist ein außerordentlich trauriges Ereignis der jüngsten Zeit. Ein Jugendbildner, ein k. k. Hoch- fchulprofeffor, hat in einer großen öffentlichen Versammlung vor Hunderten von Menschen die katholische Religion in solcher Weise gelästert, daß die Katholiken tief empört darüber sein müssen. Nicht genug damit, wurde die Rede ge druckt und in vielen Tausenden von Exemplaren in Tirol, Salzburg und ganz Oesterreich ver breitet und damit ja niemand darüber im Zweifel fein kann, was damit gewollt und beabsichtigt sei

entrüstet: Diese Schmähschrift Wahrmunds, in der alles besudelt wird, was uns heilig ist, diese Schmähschrift Wahrmunds, in der besonders die heiligste Gottesmutter, Jungfrau Maria, beschimpft worden ist, diese Schrift wurde in Tirol, in Oesterreich verbreitet und in Tirol fand sich kein Staats anwalt, der diese Schrift konfisziert hätte. (Pfui- Rufe.) Erst in Wien fand sich ein k. k. Staats anwalt, der erkannte, daß diese Schrift Gesetzes übertretungen enthalte; dort wurde sie konfisziert. Wer

ausgespuckt und mit Füßen getreten. (Pfui-Rufe.) In Galizien hat vor wenigen Tagen ein Student zum Revolver ge griffen und den Statthalter erschossen. Ohne Religion gibt es keine Ordnung, ohne Religion keine obrigkeitliche Gewalt. (Bravo!) Alle Gewalt ist von Gott. Religion ist das Fundament des Staates und der Familie. Wer die Religion zerstört, zerstört den Staat, bedroht die ganze Gesellschaft. (Bravo-Rufe.) Diese Beispiele zeigen uns, daß wir in Oesterreich vor einem furchtbaren Abgrund angelangt

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Seite 4 von 8
Datum: 17.06.1898
Umfang: 8
oder einer tönenden Schelle ist. Doch ich hoffe, dass der große Papst meinen guten Willen belohnt und meine Worte mit seinem Segen von oben befruchtet. Um nun auf mein Thema zu kommen, so will ich versuchen, das Verhältnis zu streifen, in welchem meine engere Heimat Westfalen zu Oesterreich, resp, zu dem Kaiserreich stand, und die Entwicklung beider Länder seit Aufhebung des römischen Kaiserreichs deutscher Nation etwas zu beleuchten suchen. Da mir keine Bücher zugebote standen, kann ich nur im allgemeinen

1806 nieder; er nahm Wappen und Fahne des deutschen Reiches mit und nannte sich Kaiser von Oesterreich. Die Krönung in Rom hatte schon lange nicht mehr stattgefunden; die kirchliche Sanction zur Aus übung der Macht fehlte. (Dennoch protestierte der Papst, und der Kaiser antwortete: „Was bis jetzt der deutsche Kaiser der Kirche gewesen, wird von nun an Oesterreich sein.' Wie ist dies Wort gehalten worden? Der hl. Vater ein Ge fangener und Oesterreich infolgedessen in welchem Zustande!) Gehen

wir wieder zurück auf die Verbindung meiner engeren Heimat mit Oesterreich. Das Münsterland war ein Fürstbisthum; der Bischof wurde gewählt, erhielt, natürlich vom hl. Vater, die Jurisdietion, vom Kaiser die Belehnung. 1802 starb Maximilian Franz, Kurfürst von Köln und Fürstbischof von Münster; er war ein Sohn Maria Theresias. Ihm folgte sein Bruder Erz herzog Anton Victor. Dieser starb, bevor er Be sitz ergriffen. Sie sehen, unsere beiden letzten Landesfürsten waren Erzherzoge von Oesterreich. Ihnen folgten

war der Wiener Congress, von dem der große Görres schreibt: „Und die Kaiser burg wurde zur Wechselbank.' Wir fielen definitiv an Preußen. Um die italienischen Besitzungen zu behalten, wurde Vorder-Oesterreich theils an Baiern, theils an Baden abgetreten. Die guten Leute kamen nach Wien, sie baten beim Kaiser: Solange seien sie gute Oesterreicher gewesen, sie wollten es auch fürder bleiben. Sie erhielten vom Kaiser Franz die Antwort: Er danke ihnen, dass sie bis jetzt so gute Oesterreicher

gewesen, sie möchten jetzt ebensogute Badenser sein. — Sehen Sie, meine Herren, wie die Liquidation in der Wiener Hofburg ausfiel! Alte katholische Terri torien, außerhalb Oesterreich und Baiern, fielen an protestantische Fürsten. Meine Mutter hat mir oft erzählt, als sie noch ein Kind gewesen, sie war 1803 geboren, habe es in Münster einen einzigen Protestanten gegeben, den sie immer mit großen Augen angestaunt. Heute wird die zweite protestantische Kirche gebaut, und die Zahl der protestantischen Einwohner

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Seite 1 von 10
Datum: 30.09.1898
Umfang: 10
und »t. -st Zur Lage in Oesterreich.^) , ^ letzte Session des Reichsrathes i> Wuvs verlaufen. Es ist nichts weiter geschehen, em Ausschuss gewählt wurde für die Reichsrathsabgeordneten Dr .Schoepfer uy.-polit. Casino in Brixen am 23. September 1838. Anklage des Grafen Badeni, ferner der Budget- ausschuss, welchem die Anträge über Nothstands angelegenheiten zugewiesen wurden; sonst ist, wie gesagt, nichts geschehen. Die Debatte über die Sprachenanträge wurde nicht zu Ende ge führt. — Warum wurde gerade damals

, um wieder im Verordnungs wege das Budget zu erhalten. Das ist der eigentliche Grund, warum da? Parlament zuerst vertagt und dann geschlossen wurde. Was soll nun auf das Fiasco im Sommer hinauf das Parlament im Herbst machen? Wird's besser gehen? Es ist sehr zu fürchten, dass auch die neue Session wieder resultatlos verlausen wird. Um die Lage der Gegenwart einigermaßen zu verstehen, ist es nothwendig, die mehrfache Krisis ins Auge zufassen, in welcher Oesterreich sich befindet. Die Krisis besteht zunächst

auf nationalem Gebiete und ist sehr aeut; sie wurde hervorgerufen durch die Sprachenver ordnungen des Grafen Badeni. Aeut ist sie deshalb, weil der Nationalitätenhader bereits die Volksmassen ergriffen hat, weil der Hass der einzelnen Nationalitäten gegen einander immer geschürt wurde und Oesterreich so einer Gefahr für seilte Existenz zutreibt. Eine andere Krisis bringt der Ausgleich mit Ungarn mit sich. Oesterreich-Ungarn ist ein sonderbares Staatengebilde. Die Entwicklung desselben seit 25 Jahren

ist durch drei Stufen gekennzeichnet, nämlich: Ungarn neben Oesterreich, Ungarn über Oesterreich, Ungarn los von Oester reich. Die erste Stufe ist schon vorüber; auf der zweiten befinden wir uns gegenwärtig; die dritte liegt sehr nahe. —Schon im vorigen Jahre sollte der Ausgleich zustande kommen. Wenn er nicht erledigt wird, so gibt es eine Krisis, die früher oder später auf die Trennung in zwei Staaten mit Personalunion hinausläuft. In Ungarn ist eine sehr einflussreiche Partei, welche mit allen Mitteln

zunächst auf die wirt schaftliche Trennung hinarbeitet, aber auch die politische schon ins Auge fasst. Oesterreich steht also vor der Krisis, umsomehr, als durch die sprachlichen Wirren die Regelung dieser An gelegenheiten aussichtslos geworden ist. Solange die Sprachenverordnungsn und damit der Wider stand der Deutschen gegen diese Verordnungen fortbestehen, ist ein Ausgleich unmöglich. Die dritte Krisis ist, dass Oesterreich- Ungarn als Monarchie infolge dieser inneren Wirren im europäischen Concerte

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Seite 3 von 8
Datum: 30.07.1914
Umfang: 8
ausbricht, seine Interessen die altserbische Gefahr gebührend wahren. ^Serben in Oesterreich unter dem Schutz des russischen Votschasters. «ach dem Abbruch der diplomatischen Be- ^l«,aen Wischen Oesterreich-Ungarn und Serbien ^russische Botschafter in Wien den Schutz !« Interessen der in der Monarchie weilenden ser- Aen Staatsangehörigen übernommen. (K.-B.) England will vermitteln. Die Vermittlungsidee, die der englische Staats- Äretär Sir Edward Grey angeregt hat und die «ch schon in Wien

an maßgebender Stelle bekannt- aeÄm wurde, ist von Oesterreich-Ungarn dahin Rumortet worden, daß Oesterreich-Ungarn keine territorialen Eroberungen anstrebe. Die Mächte sllen die Garantie übernehmen, daß die groß- serbischen Umtriebe aufhören. vttt serbische Ossiziere in Bruck a. M. verhastet Am Bahnhof in Bruck a. M. wurden am 87. Juli nachmittags drei elegante Männer, zwei serbische Jnfanterieoffiziere und ein Militärarzt, die sich zn «bekanntem Zweck in Oesterreich befinden, fchgmömme». Sie wurden

» 28. Juli, 6 Uhr 30 abends. Im Mini sterium des Aeußern wird maßgebenderseits mit geteilt, daß in Rußland zurzeit keine Mobili sierung stattfindet. Der Verkehr Rußlands mit Oesterreich ist vielmehr sehr freundschaftlich. Deutsch land und Oesterreich sind in der Frage der Lokali sierung des Krieges gleicher Ansicht. Der Minister des Aeußern, Graf Berchtold, referierte heute mit dem russischen Gesandten wegen der Lebensmittel- teuerung. Berlin, 28. Juli. (K .-B.) Die Presse erklärt die Situation

uns zum Kampf. Wir streiten fiir die Geltung von Reckt und Sittlichkeit im Leben der Völker. Wir streiten gegen verschlagene Hinterhältigkeit von Verbrechern und Mördern. Einer gemeinen Hetze und Wühlarbeit sollen Grenzen gezogen werden, das böse Unkraut des Hasses soll ausgejätet werden. In einer guten und gerechten Sache greift Oesterreich- Ungarn heute zum Schwert. Mit Langmut hat die Monarchie zugesehen, ob nicht doch der Tag käme, wo die verblendeten Nachbarn zur Einsicht kämen. Dieser Tag

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Seite 1 von 8
Datum: 27.03.1913
Umfang: 8
ein Ende haben müssen. Wenn Oesterreich-Ungarn in diesem Moment sich nicht energisch erweist, dann ist Gefahr vorhanden, daß eines schönen Tages diese Schwäche von einem Rwalen als Vorwand ausgenützt wird, der Monarchie jenes Protektorat zu entreißen, welches sie in kritischen, gefährlichen Zeiten nicht auszuüben gewagt hat. Es gilt keine Minute mehr zu verlieren. Die Zeit ist vorüber, wo die ganze Welt den Kampf des gegen den Halbmond mit Sympathie be grüßte. Wir müssen erleben, daß an den Christen

sein können. Selbst liberale, ja antiklerikale Blätter, auch solche des Auslandes, winden dem Blutzeugen seines Glaubens Lorbeerkränze und sie halten nicht zurück mit der Empörung und Verachtung gegm die von den serbo-montenegrinischen Truppen begangenen Greueltaten. Die Katholiken Oesterreich-Ungarns sind ob der Blutbäder, die unter den albanischen Katho liken angerichtet werden, eüHtzt. Tie fragen sich, ob Oesterreich-Ungarn noch der Protektor, die Schutz macht der Katholiken Albaniens sei oder nicht. Sie verlangen

ein energisches Auftretm gegen Montenegro und Serbien, deren Truppen sich so schwere Ver fehlungen haben zuschulden kommen lassen. Ein energischer Schritt Oesterreich-Ungarns würde auch von den Katholiken der ganzen Welt mit Freude begrüßt werden. Die ganze Kulturwelt blickt besorgt und bange in die traurige Huknnft, die den Katholiken Albaniens unter der Herrschaft Montenegros und Serbiens bevorstehen würde. Ein energisches Auf treten seitens der Protektoratsmacht Oesterreich-Ungarn wird von der ganzen Welt

als ein Befreiungsschritt begrüßt werden. Oesterreich-Ungarn muß dem serbo-montenegri nischen Uebermute und Blutdurst ein „Bis hierher und keinen Schritt weiter' zurufen. Oesterreich-Ungarn muß es in Cetinje und Belgrad wissen lassen, daß es für keinen Frieden ist, der auf Kosten der Mensch lichkeit geht. Als Katholiken und als Oesterreicher erwarten wir von unserer Regierung endlich die erlösende Tat. An Konflikt mit MontklltM Oesterreich ist in den letzten Tagen in einen ernsten Konflikt mit Montenegro getreten

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Seite 4 von 8
Datum: 08.12.1898
Umfang: 8
Adler' von unserem großen Meister I. Pembaur. Welche Anforderungen dieser Chor an die Sänger stellt, weiß nur der, welcher denselben mitgesungen hat. Die Chöre: „Der junge Buchenwald' und LMows «Wilds'Jagd' bietetk'den Äängern5große. 'Schwierigkeiten dar/ersterer seiner heiklen «Accotp- ; wegen, letzterer aber >in > textlicher - Stürmisch gerufen wurden die Sänger bnm Chöre: ^Möin-- Oesterreich,/ « mein Vaterland»' sowie beim Chöre: „Die wilde Ros im Wald?' Wjs lispelnder Zk^hyr durch das junge

durch sie der Welt bekannt, und die späteren Conventionen gegen den Sklaven handel waren zum großen Theile ihrem ersten nachhaltigen Anstoß zu danken, und das ist ein unsterbliches Verdienst Oesterreichs um die Völker des' Sudan. Außer zahlreichen Laien sind 38 österreichische Priester den Nil hinausgezogen, 25 davon ruhen in der heißen Erde des Sudan; Tirol stellte dazu den hervorragendsten Theil. Die Neger zeigten sich dankbar gegen ihre heroischen Wohlthäter, gegen Oesterreich und sein Kaiserhaus. Einst

und Umwälzungen sich selbst überlassen, Christen geblieben und noch heute nach vierzig und fünfzig Jahren ihre Kinder taufen. Durch sie wurde Oesterreichs Name ein ebenso klangvoller im Sudan als seine Maria Theresien-Thaler, die fast die einzig gangbaren Münzen sind. Man hat Achtung vor alle m vor der idealen Mission Oesterreichs und der Uneigen- nützigkeit seines Wirkens zum Wohle der Heiden. Man achtet andere Nationen und liebt Oesterreich. Man sagt häufig, dass andere Nationen die von ihnen protegierten

Missionen zu politischen Zwecken benützen. Oesterreichs Ideal war : die Ausbreitung des Glaubens und die eigene Ehre als katholische Nation mit frommer Dynastie. Durch diese seine Vergangenheit bewies Oesterreich seine eminente Befähigung als Schutzmacht katholischer Interessen im Oriente. Dieses uneigennützige Wirken Oester reichs für die Ausbreitung des katholischen Glaubens wird sicher den Segen des Himmels herabziehen auf Se. apostolische Majestät und das ganze Kaiserhaus nnd alle die Länder

der habs- burgischen Krone und wird vielleicht eines Tages damit vergolten werden, dass Oesterreich auch materielle Vortheile einerntet, die es nicht gesucht hat, gemäß der Verheißung des Herrn: „Suchet « zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit, alles übrige wird euch beigegeben werden.' Seit dem Jahre 1883 war die Mission von Centralafrika durch den Aufstand des Mahdi aus ihrem Arbeitsfelde vertrieben. Nun öffnet sich ! dasselbe neuerdings. Omdurman, die Residenz des Mahdi-Reiches

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Seite 4 von 8
Datum: 21.11.1912
Umfang: 8
Studentenverbindungen in Oesterreich veröffentlichen einen flammenden Aufruf, der mit folgenden zu treffenden und begrüßenswerten Worten schließt: katholisches äeutlches Volk von Selterrelch! Dieser Schlag war nicht nur gegen die katho lische deutsche Studentenschaft, sondern auch gegen dich gerichtet. Oder sind die Mitglieder der katho lischen deutschen Studentenverbindungen nicht deine Söhne, Fleisch von deinem Fleische und Blut von deinem Blute? Und will man dadurch, daß man diese deine Söhne so erniedrigt

, nicht auch dich, katholisches deutsches Volk von Oesterreich, ernied rigen, knechten und demütigen? Sind wir daher nicht alle verpflichtet, das Andenken unseres Max Ghezze in Ehren zu halten? Haben wir daher nicht auch die Verpflichtung, den Kampf um die Gleich berechtigung mit voller Energie erfolgreich zu seinem Ende zu führen? Um das Andenken unseres Blutzeugen zu ehren, soll ihm auf dem Friedhofe, auf den majestätisch die Tiroler Berge niedergrüßen, ein ehrendes Denkmal errichtet werden. Katholisches deutsches Volk

von Oesterreich! Wir haben aber auch die Verpflichtung, der armen Mutter dieses Blutzeugen, die in ihrem einzigen Sohne die zukünftige Stütze sür ihr Alter erblickte und heute mittellos dasteht, helfend unter die Arme zu greifen. Und wir alle haben die Verpflichtung, den Kamps um die Gleichberechtiaun» »„>. Dasein der katholischen deutschen Oesterreich mi, zähir TnZdaü ? und zu sichren, und Wucht Diesen Zwecken gemäß bade» !>>. «>.- Verbände der katholischen deutsibm s,„? bindungen von Oesterreich

dieses Blattes oder an Herrn Dr. Josef Greiter, Advokaten in Innsbruck, Maria Theresienstraße Nr. 49/1 der in der Max Ghezze-Angelegenheit die Vertretung übernommen hat, gütigst eine Geldspende einzusenden Jede noch so kleine Spende für diese Stiftung wird dankbarst angenommen und wird die Stiftung selbst von einem aus Alten Herren der katholischen deut- schen Studentenverbindungen Oesterreichs bestehe«, den Kuratorium gewissenhaft verwaltet werden. Die katholisch-deutschen Vereine von Oesterreich

werde« höflichst gebeten, bei ihren Zusammenkünften Gamm- lungen für die „Max Ghezze-Stiftung' durch- zuführen. ^ . Stets ist die katholische deutsche Studentenschast Oesterreichs für das Volk eingetreten, katholisches deutsches Volk von Oesterreich, tritt nunmehr auch du sür deine Söhne ein! prstettkilNtlgeduogea. — SMfhuaSert »rone» ?rswlev. Nicht nur in unserem Lande, überall im katho lischen Oesterreich wurden scharfe Protestkundgchungen laut. In Wien fand eine Massenversammlung statt, in der Chefredakteur

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 31.08.1909
Umfang: 8
wären unerläßlich, wenn man greifbare Erfolge erzielen wollte. Man hat damit be gonnen, die landwirtschaftlichen Banken zu organi sieren, deren Mittel immer anderen Zwecken zu flössen; leider sind diese Institutionen aber zu schwach, um den Kleinbauern auf die Beine zu helfen. Regierung und Parlament werden sich, um die allgemeine Unzufriedenheit beseitigen zu können, wohl zu größeren Bewilligungen ent schließen müssen. Der Föderalismus in Oesterreich. Die trostlose Situation

ist, so daß dieselben bedeutende Gebiete des Wirt schaftslebens selbständig zu ordnen berufen sind. Nach außen stellen jedoch diese, in vielfacher Be ziehung selbständigen Teile nur ein geschlossenes Ganzes, einen Bundesstaat, beziehungsweise einen staatenbund dar. Das Kaisertum Oesterreich ist aus einer Reihe früher selbständiger Reiche entstanden. Die Habsburger verstanden es meisterhaft, die im - Anfange recht lockere Verbinhuyg zu .einer festen und dauernden zu gestalten, ließen jedoch den einzelnen Ländern ihre eigene

in den Landtagen nirgends vertreten. Das Sturmjahr 1848 zeitigte zwar eine moderne Verfassung für Oesterreich, aber nach der A erwerfung der Revolution war es mit dem 7' I^chlschen Reichstage wieder zu Ende. Am s,'^rZ^849 wurde der schließlich nach Kremsier Reichstag aufgelöst und eine vom 4. März im >^?/^assung erlassen, durch welche alle zur ^ AAMchen Monarchie gehörenden Länder mit ^ der italienischen Provinzen zu einem 9^.5^ vereint und alle Teilverwaltungen und ^btage beseitigt wurden. Am 14. April 1851

den gemeinsamen Schutz aller Reichsteile nach außen hin sichert. Katholische Heerschauen. Wien, 27. August. Der heurige Sommer ist reich an katholi- lischen Kongressen. Da war die soziale Woche der sranzöstschen Katholiken in Bordeaux, der soziale Kursus in München-Gladbach, der inter nationale eucharistische Kongreß in Köln, dem nun in Breslau die 56. Generalversammlung der deutschen Katholiken folgt, die glänzend ver laufene Tagung der Schweizer Katholiken in Zug und nun kommt Oesterreich mit seinem 7. all

, alle ihre Berechnungen und Spekulationen als falsch. Die Katholiken marschieren, auch die Katholiken in Oesterreich. Es wäre ja an sich eine Unmög lichkeit, daß in Oesterreich, diesem katholischen Lande kat'exochen, die Katholikenfeinde den maß gebenden Einfluß besitzen sollten. Die frei denkerischen Usurpatoren, die alle Macht im Staate für eine Zeit an sich gerissen hatten, mußtm eines Tages erkennen, daß die katholische Bevölkerung sich nicht länger kaltstellen lasse. Heute sind die Katholiken im allgemeinen

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 05.11.1907
Umfang: 8
jetzt zurückgestellt werden, um den Aus gleich vor Neujahr noch parlamentarisch verhandeln und eventuell auch durchbringen zu können. Ist aber einmal ein Dringlichkeitsantrag gestellt, so sind sie für denselben, sofern er ihrem volksfreundlichen Programm entspricht. Anders die Sozialdemokraten. Sie sind nicht für die Rückstellung der Anträge, sondem gegen den Inhalt derselben, obwohl sie sich als patentierte Volksfreunde gern ausspielen möchten. Gm Ausländer Wer Oesterreich- AnKatm. Mit vollem Recht wurde

über die Geschichte Oesterreichs seit 1848 im wohlver standenen Staatsinteresse selbst liegen würde, ergibt sich aus einer dem deutschen Lesepublikum soeben in einer vorzüglichen Übersetzung zu gänglich gemachten Studie eines Engländers: „Die Zukunft Oesterreich -Ungarns und die Haltung der Großmächte'*) betitelt. Mjt staunenswerter Kenntnis der geschicht lichen und innerpolitischen Vorgänge Oesterreich- Ungarns und der Nachbarstaaten bis in die letzten Monate herauf untersucht der Verfasser die gegenwärtigen

Gebaren Ungarns, als ob es als selbständiger Staat ohne Oesterreich existenzfähig wäre. Er zeigt, daß im Falle der Trennung heute Ungarn gleich den ernstesten Gefahren ausge setzt wäre, schon einmal, weil es in der nächsten Zeit ohne Armee wäre. Diesen Augenblick dürfte Rumänien nicht unausgenützt vorübergehen lassen, auch Serbien würde sich rühren. Ein anderer gefährlicher Punkt wäre die Haltung der Kroaten. Denn wenn der Ausgleich zwischen Oesterreich und Ungarn annulliert ist, fällt

zu machen. In diesem Sinne wird die wirtschaft liche Trennung von Oesterreich als ein Vorspiel zur Unabhängigkeit in den Vordergrund gestellt und diese erstaunliche Wirtschaftspolitik erfüllt die Freunde Ungarns mit Besorgnis. Ihre Ge-- „Die Zukunft Oesterreichs-Ungarns und die Haltung der Großmächte.' Von Scotus Biator. Uebersetzt von Elsa Brockhausen. Mit einer Vorrede von Prof. Doktor C. Brockhausen. Leipzig und Wien, Franz Deuticke 1908. Preis Kronen 1-60. ? nach Rom, um da im Angesicht der ehrwürdigen Denkmäler

(gegenüber 66 Prozent welche Oesterreich zahlt), dann aus eigenen Mitteln seinen ganzen Anteil an dem zu tragen haben wird, was gegenwärtig gemeinsame Angelegen heiten sind, wobei noch die ganze kostspielige Maschine getrennter diplomatischeründ Konsularver- tretung und getrennter Land- und Seemacht auf zubauen sein wird.' Der Verfasser schließt: „Wir haben genug gesagt, um zu zeiaen, daß das Problem der Trennung zwischen Oester reich und Ungarn kaum weniger schwer und abenteuerlich

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Brixener Chronik
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Seite 7 von 8
Datum: 20.02.1902
Umfang: 8
als Beitrag zu deren Erhaltung Kr. 2818. Der deutschen Sanct Benedictus-Mlssionsgeselllchaft, welche in Deutsch- Oftafrika ungemein segensreich wirkt, wurden hauptsächlich zum Baue ihrer St. Josefs-Kirche in Daressalam und zur Linderung der Hungers» noth in Lukuledi Kr. 4704.92 und den Oblaten des hl. Franz v. Sales, welche jetzt eine Provinz in Oesterreich haben, Kr. 2278.84 gespendet. Die Väter vom hl. G-iste, welche in Deutschland in einer vom hochw. ?. Ack-r so vortrefflich geleiteten Provinz

der Pallotiner ,m Kamerun mit Kr. 1338.69, die Jesuiten-M'ssion am Zambesi des vielen Tirolern bekannten ?. Hiller Mit Kc. 5804.27, die Trappisten-Mission, welche der Oesterreich« Abt Franz Pfanner in Natal gegründet hat, mit Kr. 1146 68; die Capuciner in Eiythräa erhielten Kr. 1095.70. — Außerdem wurden mit namhaften Gaben bedacht die Jesuiten im Matabeleland, die Väter von Sttyl, die Väter von Scheutveld, die Lazaristen, P ämon» stratenser, Trimtarier, Priester vom hlst. Herzen, die Dominicanerinnen

in Oesterreich überhaupt und in Tirol im besonderen. Mn besonderem Danke müssen nun die Christlich- socialen Oesterreichs zum weisen Völkerhirten emporblicken. Die Gründe hiesür sind sonnen klar. In den bezüglichen Erlässen wird die christliche Demokratie keineswegs unterdrückt, sondern nur von einigen Auswüchsen, wie sie im romanischen Temperament begründet sind, ge reinigt und zugleich ihr Cours reguliert. Abge sehen davon, dass die bektffenden päpstlichen Vorschriften, foweit sie überhaupt authentisch

sind, nur für Italien gelten und vom Papste mit keinem Worte auf die Christlichsocialen Oesterreichs ausgedehnt werden, liegt eben in der Reinigung und Regulierung der neuen Strömung die Anerkennung der Strömung selbst. Zudem haben die Christlichsocialen in Oesterreich all das mit der christlichen Demokratie Italiens gemeinsam, was von ihr gut ist und vom Papste anerkannt wird; andererseits ist die österreichische chlistiichsociale Bewegung von allen jenen Ge brechen frei, welche an ersterer getadelt werden. Eben

deshalb hat Leo XIII. bis znr Stunde in keiner Weise die christl-chweiale Bewegung in Oe st erreich einer Correetur unterzogen; viel mehr ist es nur zu offenkundige-Thatsache, mit welch wohlwollendem Auge der sociale Papst die christlichsociale Propaganda in Oesterreich begleitet. Ein Beweis hiefür ist die Erfolg losigkeit der ministeriellen Mission Cardinal Schönborns nach Rom im Jahre 1895 und die wiederholte außerordentlich sympathische Ausnahme, welche der Führer der Christlichsocialen

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 11.06.1903
Umfang: 8
und der Martha Hauke. - Josef, Sohn des ZV konstatiere, daß auch die Pforte dieser Ansicht ist I machermeckers Johann Putzer und der Maria aD' liner Vertrag unvereinbar und verlangte einen intensiveren Einfluß der österreichischen Regierung aus die Außenpolitik. — Ministerpräsident K 0 erber bemerkte: sämtliche Großmächte müssen wohl in der Auslegung des Berliner Vertrags einig sein, da sie die von Oesterreich-Ungarn im Berein mit Rußland bezüglich Mazedonien ein geschlagene Politik billigen und unterstützen

; jedenfalls sind die von Oesterreich-Ungarn und Wohltiitigkeitskongreß m Oesterreich. Graz, 9. Juni. Ueber den Verlauf des ersten Tages (7. Juni) hat die „Br. Chr.' schon berichtet. Der zweite Tag des Kongresses brachte ernste Fragen zur Be sprechung. In der beratenden Sitzung vormittags sprach Fräulein Anegg über häusliche Krankenpflege am Land. Auch in Steiermark herrschen dies bezüglich Mißstände infolge Unkenntnis, Armut und Entfemung. In der Nähe von Graz ist bereits ein Haus erworben worden

werden, daß eine gemeinsame, zielbewußte Tätigkeit in den verschiedenen Kronländern auf diesem Gebiet angebahnt wird, eine gemeinsame Tätigkeit auf dem Boden der Nächstenliebe zur Versöhnung in der Zeit des Hasses und der Zwietracht. Telegramme. Wien, 9. Juni. Im Abgeordnetenhaus machte Abg. Klofac in weiterer Begründung der Dringlichkeit seines Antrags Oesterreich-Ungarn nicht nur für die politischen und kulturellen Miß- stände der okkupierten Provinzen, sondern auch für die Unruhen am Balkan verantwortlich; er ver

langte eine Außenpolitik, durch welche Oesterreich- UngamdieFreundschastundSympathieder Balkan völker erringt. Abg. Vukovie findet dasSpezialüber- einkommen Oesterreich-Ungarns mit Rußland be züglich der Vorgänge am Balkan mit dem Ber- und die Realisierung der Verbesserung der Vev waltung mit voller Loyalität anstrebt. Es war eine der wichtigsten für die Erhaltung des euro päischen Friedens neu gewonnenen Grundlagen, als die Kabinette von Oesterreich-Ungarn und Rußland zu einer Verständigung

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Seite 2 von 8
Datum: 01.08.1899
Umfang: 8
. Wir sind hier versammelt, um feierliche Ver wahrung einzulegen gegen die Beleidigung unseres Erlösers, unserer Religion, unseres Oberhirten. Znier Bewegung gegenüber, welche unter dem Rufe: ,Los von Rom!' die Losung: ,Los von Oesterreichs verdeckt, erschalle unser Ruf: ,Treu und fest zu Rom!' (langanhaltende Bravo-Rufe), ,Treu zu unserem Kaiser!' (ebenso), ,Treu und fest zu unserem schönen, großen Oesterreich!' (erneuerte stürmische Bravo-Rufe). Unsere heutige Versammlung sei ein Zeugnis und Bekenntnis unseres

in der neuen Form, der Oesterreich „Brixener Chronik.' zerrütten will und darum zunächst Tirol, den Brückenkopf Oesterreichs, zu erobern sucht. Aber zu brandmarken ist jene Feigheit, welche solche Grundsätze nicht eingestehen will, sondern sie nachher leugnet und bemäntelt. — Ein Jnnsbrucker Advocat und ein Student haben es gewagt, das Hirtenwort unseres Fürstbischofes als Anmaßung und Unwahrheit zu bezeichnen und die Sonnen wendfeier zu beschönigen. — Was die Sonnen wendfeier ist, hat das sogenannte

und sich und fein Reich dem Herzen Jesu ge weiht, der unlängst seinen nächsten Verwandten in unsere Berge geschickt, um der Einweihung der Herz Jesu-Anbetungskirche in Bozen beizu wohnen, wäre nach Dr. Erler kein Deutscher mehr! — Das Ideal der Gegner ist dafür jener Reichskanzler, der gegen Oesterreich den Bund mit den Wälschen, Franzosen und Russen nicht gescheut hat. (Rufe: Pfui Bismarck!) — Kurz, die schönsten Blätter müsste man aus Deutsch lands Geschichte herausreißen, die erhabensten Charakter

uns aber auch nicht höher als unser Vaterland, das theure Oesterreich, das wir, wie Bischof Vineenz gesagt, als Staat der Vorsehung betrachten, als ein Bollwerk gegen die Revolution welche von allen Seiten anstürmt mit der Parole Mazzinis: ^ustria äelsnäa! „Oesterreich muss zerstört werden!' (Stürmische Pfui-Rufe.) Wir verdammen jene fluchwürdige Hetze, welche die- Nationen gegeneinander hetzte und dem Deutsch thum am meisten Schaden bringt. Als die Tiroler am 9. April 1309 nach, der blutigen Schlacht am Berg Jsel

wieder m Innsbruck einzogen, hat man die Bauern mit Jubel in der Stadt begrüßt. Da mals haben die Stände von Tirol an den Kaiser geschrieben: „Wir werden die Welt über-' zeugen, dass es eher möglich ist, Tirol vom Erdboden zu vertilgen,,' als ihm die Treue gegen das Kaiser haus zu nehmen.' Und am Berg Jsel stehen in Stein die Worte eingegraben: So lange unsere Berge und Felsen zum Himmel ragen, wird unsere Brust die Mauer für das, Haus Oesterreich sein! Diesen Schwur wollen, wir -heute erneuern. — Wer

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Seite 10 von 16
Datum: 07.12.1911
Umfang: 16
mit einem baldigen Kriege gegen Oesterreich und gibt hiefür eine Reihe von Beispielen. Das österreichische Konsulat, erzählt er, liegt dicht am Rande der Oase, auf der großen Straße, welche zu den türkischen Kasernen führt, in das Zentrum der italienischen Verteidigungslinie. Bei uns ziehen sie tagaus, tagein vorüber, Truppen aller Waffen, Wagenzüge, Munitionskolonnen. Das Konsulat hat ein österreichisches Schild. Und alle Truppen, welche vorüberziehen und unsere Flagge sehen, ver gessen es nicht, recht laut

und deutlich auszurufen: „Oesterreichische Schweine!' Die italienischen Offiziere sprechen nur vom Krieg mit Oesterreich. Eines Tages begegne ich einer nach der Verteidigungslinie marschierenden Infanterie kolonne; ich grüße im Vorbeireiten. „O — Sie sind Franzose! Famos! Wann gehen wir wieder gegen die schäbigen Oesterreicher?' — „Weiß nicht, meine Herren!' — „Na ja — wenn wir erst diese arabischen Tiere verhaut haben, dann kommt Austria dran. Dann werden Sie wohl dabei sein!' — „Ich denke so! Ich denke

sogar, daß ich sehr dabei sein werde.' Dem deutschen Farmer Schweighardt, dem deutschen Müller Winkler gegenüber äußern sich die Offiziere in der wegwerfendsten Weise über Oesterreich und jeder erklärt großsprecherisch, sie hätten diesen Krieg nur als Vorbereitung für ihren Einfall in Oesterreich angefangen, um die Truppen kriegstüchtig zu machen Wie die „Bohemia' mitteilt, hat der Kriegs berichterstotter Freiherr von Binder-Kriegelstein, der einzige österreichische Offizier im italienischen Haupt

quartier, Tripolis verlaffen, weil das Verhalten der Italiener es ihm unmöglich machte, am Feldzuge noch weiter teilzunehmen. Baron Binder-Kriegel stein berichtet, daß das österreichisch-ungarische Kon sulat von einer italienischen Artilleriekolonne am 23. Oktober beschossen wurde. Die italienischen Offiziere in Tripolis sprechen beständig vom Kriege mit Oesterreich-Ungarn. Baron Binder, der bisher zur Mäßigung und Ruhe geraten hat, schließt seinen Bericht folgendermaßen

Franz Josef von Oesterreich. Aus dem Anlaß arrangierte das deutsche Institut Santa Maria dell' Anima, dessen Protektor bekanntlich der Kaiser ist, in der deutschen Nationalkirche eine religiöse Feier. In Gegenwart eines illustren Publikums — es waren u. a. erschienen die Kardinäle Ferrata und Lorenzi, die österreichischen Botschafter Fürst Schönburg- Hartenstein und Baron de Merrey, Msgr. Bischof Sapieha, die Prälaten Heiner, Perathoner, Ehses, de Waal — zelebrierte Msgr. Dr. Lohninger mit großer

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Seite 1 von 10
Datum: 04.06.1897
Umfang: 10
daraus gemacht, dass man die Klagen über die Sprachenverordnungen, die von deutscher Seite erhoben werden, in mancher Hinsicht für berech tigt halten kann. Es ist unseres Trachtens kaum zu zweifeln, dass die Sprachenverordnungen das Vordringen des Slaventhums in Oesterreich be ordern. Im Kampfe zwischen den Nationalitäten st das Deutschthnm von allen am schlimmsten daran, trotzdem die deutsche Sprache in Oester reich einiger Bevorzugungen sich erfreut. — In einem Artikel „Aus und über Oesterreich

' in den „M.-polit. Blättern' werden diese Bevorzugungen also bezeichnet: „Während Ungarn eine Staatssprache, die, magyarische, unter brutaler Unterdrückung der Deutschen und Slaven eingeführt hat, besitzt Oesterreich keine Staatssprache. Die deutsche Sprache erfreut sich indessen vieler Bevorzugungen. Sie istund bleibt nicht nur in Böhmen die gleich berechtigte Landessprache, sondernbleibt die Sprache des Verkehrs unter den Behörden in allen eigenen Angelegenheiten- der Behörden und Beamten. Wo Parteien

, so versteht man nicht, mit welcher Stirn die deutsch-liberale Presse von dem bevorstehenden Niedergang der deutschen Sprache und des Deutschthums reden kann. Die deutsche Sprache wird in Oesterreich stets die S p r ache der Reichs ei n h e i t bleiben. Die gemeinsamen Interessen der Kronländer und die Nothwendigkeit des geschäftlichen Verkehrs be dingen den Besitz einer Sprache als gemeinsamen Verständigungsmittels, und diese Sprache, kann nur die deutsche sein. ,Als einheitliche Sprache in diesem Sinne

^ — erklärte der Sprach enaus- schuss des österreichischen Reichsrathes vom Jahre 1884 — ,ist die deutsche Sprache, ohne dass sie je der legislativen Stütze bedürft hätte, von allen Volksstämmen stets und freiwillig anerkannt worden/ Das wird auch so bleiben, weil Klugheit und Zweckmäßigkeit und Morische Ueberlieferung es verlangen.' Ob das wirklich so bleiben wird? Wir möchten es bezweifeln. In demselben Heft der erwähnten Zeitschrist wird auf das Vordringens des Slaventhums speciell in Oesterreich hinge

für diese Steigerung der- slavischen Gefahr fällt niemandem in höherem Grade zu, die Slaven sollten niemand dankbarer sein für die Förderung ihrer Interessen — trotz dem Berliner Congress und trotz dem Missmuth der Russen ob desselben als dem ehemaligen deutschen Reichskanzler Bismarck. Wenn der Verslavungspröcess Oesterreich-Ungarns immer weiter fortschreitet, wenn die österreichische Reichs regierung dem Slaventhum freundlich entgegen kommt trotz der immer stärkeren Gefährdung des Deutschthums,. zuerst

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Seite 1 von 8
Datum: 19.10.1888
Umfang: 8
VK. 25. Marling; Laatsch; Lavis. — 26. Riva; Cavedine (VeMno.) - . . ^ Was itt Oesterreich ^Möglich ist. „Was ip Oesterreich möglich ist' war vor Wochen ein Artikel der Chronik überschrieben. Was muß das Mög liche sein — mag mancher Leser gedacht haben, daß es eigene Beachtung verdient? Denn möglich ist bei uns wahrhaftig Vieles. Wer es war doch der Mühe werth, diese neue Möglichkeit etwas festzunageln. In Oesterreich ist es also möglich, daß. ein katholisches Gebet, wie »Ave Maria' in der Schule der-/ boten

, daß das Unterrichtsministerium in einetn. Fall?. sh- cutschieden hat, und so entscheiden mußte. Herr Minister v. Gautsch hat also nur Gesetzestreue und pünktliche Gewissen haftigkeit bewiesen. Gewiß weit ist's in Oesterreich gekommen. Und wer anders eine Anlage hat, muß trübsinnig werden, kenn er mit Theilnahme dem Gang der Dinge in ^Oesterreich MW. ^ ^ iF' ' . ^ Sollen wir uns vielleicht-damit.trösten, daß wir in Tirol mcht ob der Enns leben? Denn oft geNüg wird, es dem rathollschen Tiroler von den Liberalen verargt

» wenn er sein Me über die vaterländischen Berge hinausrichtet und um W sich kümmert, was zur geistigen Wohlfahrt des ganzen Reiches dient. Immer weist ihn der Liberale trotz seines ^mtrabsmus barsch zurück mit den Worten: Was jammerst AU über Oesterreich, Du bist ja ein Tiroler: als ob es der Mud verwehrt fein sollte, Theilnahme zu zeigen, wenn schier er ganze Lew innen und außen, von oben bis unten von Krankheit und Siechthum beherrscht ist. ^ ^ ' niw i^^c^sen wir diese Möglichkeit auf sich beruhen. Es ^ noch, was bis dato unmöglich

geblieben; viell^ der Mühe lohnen, in den trüben Zeiten einml? ^ ^lnen Trost gewähren, wenn wir den Blick !ich ist richten, was in Oesterreich ünmög? scheint's vor Allem zu sein, daß die KaM- Volksscki.l katholWe erlangen. diese ^ genug hat' die konfessionslose SiOO, darum unantastbare Errungenschaft des glau- entfaltet. ^^eralismus, ihre verderbliche Wirksamkeit > es war mehr als höchste Zeit, daß man endlich einmal das alte unveräußerliche Recht, welches die katholische Kirche und das katholische Volk

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Seite 5 von 12
Datum: 27.02.1915
Umfang: 12
!< Italiens Verfassung, Verwaltung, Volks wirtschaft K Knopf, Die Volker Oesterreich-Ungarns K Charmqtz, Der Deutsche Krieg, Oester reich-Ungarns Erwachen !< Gierke, Krieg und Kultur K Lasson, Deutsche Art u. Deutsche Bildung K Mausbach, Vom gerechten Kriege und seinen Wirkungen K Backhans, Der Krieg eine Notwendig keit für Deutschlands Weltstellung . K Dominicas, Der Kampf um den Welt markt und der Völkerkrieg . . . . K Fournier, Heute und vor hundert Jahren K Hartmann, Der Krieg i. der Weltgeschichte

, Der internationale Nachrichten- Verkehr und der Krieg !< Hoetzsch, Rußland als Gegner Deutsch lands ....!( Peters, Das Deutsche Elend in London K Philippoviech, Ein Wirtschafts- u. Zoll verband zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn !< Nehm, Völlerkrieg und Völkerrecht. . K .20 .26 .33 .52 .52 -.52 -.65 .65 .65 -.65 .78 -.78 .80 .80 -.80 -.80 -.98 1.— 1.— 1.04 1.04 1.04 1.04 1.04 1.04 1.04 1.04 1.04 Saager, Die Frucht des Weltkrieges . K 1.04 1914, Kriegswortschatz 1001 Antworten auf zeitgemäße Fragen

K 1.04 Strantz, Die Eroberung Belgiens 1914, Selbsterlebtes 1.17 Kralik «nd Eichert, Schwarzgelb und Schwarzweißrot, Kriegsgedichte . . K 1.20 Chamberlain, Kriegsaufsätze 1.30 Lamprecht, Krieg und Kultur . . . . K 1.30 Mackay, Der Orient in Flammen . . K 1.3V Ofterrieth, Die Ursachen und Ziele des europäischen Krieges 1.30 Schmidt Karl, L. A.. Das Ende Englands K 1 .30 Weyer, Taschenbuch der Kriegsflotten 1914/15. Deutsches Reich und Oesterreich k< 1.30 Bauer, Von den Schlachtfeldern in Ga- lizien

, kleine Bilder aus dem großen Kriege '. . . K I.5S Frobenius, Des Deutschen Reiches Schicksalstunde K 1.56 Rohrbach, Zum Weltvolk hindurch. . l< 1.95 Oesterreich. Dichterbuch, unsere Dichter für das Schwarzgelbe Kreuz 1914 . 2.— Slawkowsky, Krieg, Volks- und Land wirtschaft in Oesterreich-Ungarn. Eini ge Wirtschaft!. Fragen der Gegenwart K 2.05 Der Lügenseldzug unserer Feinde. Eine Gegenüberstellung deutscher, englisch., französischer u. russischer Nachrichten n. A. der W. T. B. Reuter-Havas

und seinen Bundesgenossen wissen wolle» Taschenbuch auf das Kriegsjahr 1914/13 für Deutschland u. Oesterreich-Ungarn K 5 .2V Zu beziehen durch die Buchhandlungen der Verlags-Anstalt „Throlia' MW. BW.»«LS«. MM.

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