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Brixener Chronik
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Seite 18 von 24
Datum: 25.12.1915
Umfang: 24
Pflege des Staatsgedankens und des Patrio tismus als Kriegshetzerei zu verschreien suchte. Vom staatlichen Gemeinwesen Oester reich sprach man überhaupt selten, als Binde glied galt höchstens der greise Kaiser, das Oberhaupt der Dynastie. Man wird in der ZuKunst bei der politischen Erziehung des Volkes, ebenso wie es in Deutschland schon seit Jahrzehnten ge schieht, den Gedanken der Zugehörigkeit zum Staate und der staatlichen Zusammengehörig keit pflegen müssen. Wir in Oesterreich

haben wahrlich keinen Grund mit den Zeichen der Trauer an der Totenbahre des Nationalis mus zu stehen. In gewisser Hinsicht sind wir ja die glücklichen Erben oder vielleicht besser gesagt, diejenigen, die ihm das Schwert des Welteroberers aus der Hand gewunden haben. In der deutschnationalen Wiener Wochenschrift „Deutsch-Oesterreich' schreibt her Universitätsdozent Dr. Walter Schmied- Miwarzik, daß der Krieg uns die Auf erstehung, ja man kann sagen, die Geburt pines neuen österreichischen Staatsgefühles

gebracht habe. In Oesterreich war das Staats bewußtsein nicht bloß eingeschlafen, sondern Ds war in weiten Kreisen ganz erstorben. So wird es die Aufgabe zukünftiger österreichi scher Politik sein, die Völker der Monarchie, welche die gemeinsame Gefahr unter die Fittiche des Heeres und der Dynastie scharte, auch in den Werken des Friedens zu ver einen, d. h. nationale Versöhn ung s- jpolitik zu treiben, die nationale Streitaxt Zu vergraben, nach dem Gemeinsamen zu suchen und so die Völker und Rassen

enden Wörde, Oesterreich-Ungarn, wie Linst in den glorreichen Türken- und Fran zosenkriegen, mit in die erste Reihe der Kriegsgewaltigen der Welt gehören werde. Und nachdem der gelehrte Verfasser mit der 'lodernden Fackel seines Geistes und seiner Kenntnis der Weltzusammenhänge in die Schächte der Kriegshetzer hineingeleuchtet, Proklamiert er den reinigenden Mamps gegen den Völkerhaß als «die große Aufgabe der Menschlichkeit, als ldie Kriegslehre, die durch nichts an Wichtig keit überboten

werden könne. Er laßt dann diese seine Lehre gipfeln in dem schönen .Satz: „Wenn nach dem Kriege durch die Welt An Ringe n u m die n a t i o n a l e G e- ^echt ig kei l gehen wird, dann werden !wir die Lehr m eiste r , Euro p a s s e i n !k ö n n e n.' Oesterreich hat doch der Welt schon vor dem Kriege bewiesen, das; es mög lich ist, auch viele Völker in einem Staate klug und weise zu führen. Daß im großen und Mn^en klug und weise geführt, d. i. regiert ! worden ist, das haben die für die Gegner

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 10.01.1920
Umfang: 8
Seite S. Samstag, Brixener Chronik. 10. Jänner. ISA). denke Oesterreich nicht, behalte es aber als Faust pfand. Hie Vorschläge des Kaisers betrachte der Präsident aH günstige Unterlage für Friedensoer' Händlungen. Er wolle sie samt der Note Ezetnins dem Minister LtiaM dem,Hyren. Dem britischen König und LloHv MW',M«yMeiu'D<es bestehe ew HW'dttHs Mvl VM'M.5^ «.e'il Und hiebet setzte Poineat^ seine Ansicht über die Forde- rungen Italiens auseinander. Dtei Tage hernach hatte Prinz Sixtus

eine zweite Unterredung mit dem Präsidenten Poincare, m welcher dieser sagte, daß auch Briand Czernins Äste a^ unzureichend halte, hingegen des Kqisers Vorschlag Gedanken enthalte, die zur Grundlage von Besprechungen angesehen werden können. Poincare wollte wissen, unter welchen Bedingungen der Waffenstillstand zu erreichen wäre, der bei Oesterreich zu beginnen hätte, das sich augenscheinlich »u einem Angriffe gegen Italien vorbereite, und diese müßten berücksichtigt werden. Der Prinz vereinbarte

eine neuerliche Zu sammenkunft mit dem Grafen Erdödy in der Schweiz, wobei von Sixtus dem Abgesandten Karls ein Vorschlag und ein Brief des Prinzen an den Kaiser übergeben wurden. Der Vorschlag enthielt fölgende Hauptpunkte: Anerkennung der Ägehörigkeit Elsaß-Lothringens zu Frankreich und Wiederherstellung Belgiens; Wiederaufrichtung Serbiens und dessen Zutritt zum Akratischen Meere; Verhandlungen mit Rußland unter Auf gabe der Interessen auf Konstantinopel; Waffen stillstand. Schließlich wurde Oesterreich

. Nach Abgabe der kaiserlichen Erklärungen bemerkte Poincare, die öffentliche Stimmung Frankreichs sei Oesterreich günstig, auch die Eng lands. Die Verhandlungen betreffs Italiens nahmen lange Zeit in Anspruch. Cambon schlug sogar vor, daß Oesterreich für das Trentino in Schlesien ent schädigt werden sollte. Am k. und am 12. April gab es neue Verhandlungen. Minister Nibot ver langte unbedingt die Teilnahme Italiens an den Verhandlungen. Es wurde beschlossen, in San Giovanni di Moriana mit Sonnino

in Friedens verhandlungen zu treten, ohne ihm vom Schritte - - ' ^ c,h,ril ünd oer engltjcye uilimsierpraIveni Italien müsse als VundeMnWan den Bespre chungen teilnehmen. Bei dieser Gelegenheit meinte Lloyd George, Oesterreich müsse an Italien etwas abtreten, zum Beispiel ein Dreieck in Süd tirol bis Bozen. Der englische Minister teilte das Mißtrauen oer Französen gegen die Staats männer Italiens, Sonnino und Boselli, nicht. Bei der Rückkehr aus San Giovanni di Moriana emp fing Lloyd George den Prinzen

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 12.09.1907
Umfang: 8
Seite 4. Nr. 110. Donnerstag. politische Rundschau. Oesterreich. vie Linberuwag cker canätage. Das ange kündigte kaiserliche Patent über die Einberufung der Landtage ist erschienen. Nach demselben sind die Landtage des Herzogtums Salzburg, des Herzogtums Bukowina und der Markgrasschaft Mähren auf den 16. September 1907 in ihre gesetzlichen Versammlungsorte einberufen. Die vertagten Landtage des Königreiches Böhmen, des Königreiches Galizien und Lodo- merien samt dem Großherzogtume Krakau

, des Erzherzogtums Oesterreich od der Enns, des Herzogtums Steiermark, des Herzogtums Kärnten und des Herzogtums Ober- und Nieder-Schlesien sind auf den 16. September 1907 zur Wieder aufnahme ihrer Tätigkeit in ihre gesetzlichen Ver sammlungsorte einberufen. Der niederösterreichische Landtag nahm am Montag, 9. September, seine Beratungen auf. Die Session wird bis zum Wiederzusammentritt des Abgeordnetenhauses währen. Landmarschall Prinz Liechtenstein teilte mit, daß ihr Fern bleiben mehrere Abgeordnete

Anerkennung findet. Serbien. palic über <las 2u5tantlekommen eines ßsnäelsvertrsges Mischen Oesterreich-Ungarn unä Serbien. Wie wir bereits gemeldet haben, ist der serbische Ministerpräsident Pasic am letzten Sams . September 1907. XX. Jahrg. tag zum Besuche unseres Ministers des Aeußern Baron Aehrenthal auf dem Semmering ange kommen. Unmittelbar nach seiner Ankunft fand ein Frühstück statt. Nach demselben zog sich Baron Aehrenthal mit seinem Gaste zurück und pflog mit ihm eine Besprechung, die anderthalb

Stunden dauerte. Bevor der serbische Minister präsident den Semmering verließ, hatte der Korrespondent des „Neuen Wiener Tagblatt' Gelegenheit, mit ihm über die Konferenz zu sprechen. Auf die Frage, ob die Aussichten für das Zustandekommen eines Handelsvertrages zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien sich ge bessert haben, erwiderte er: „Sie haben sich nicht nur gebessert. Ich kann wohl sagen, daß heute das Zustandekommen eines solchen Vertrages ge sichert erscheint. Ich muß betonen, daß auf feiten

Oesterreich-Ungarns die beste Absicht uns gegenüber besteht und daß Baron Aehrenthal dem baldigen Zustandekommen eines Handels vertrages mit Serbien gewiß keine Hindernisse bereiten, sondern bestrebt sein wird, die bestehen den Schwierigkeiten zu beseitigen. Die Schwierig keiten, die noch vorliegen, sind, daß Serbien den Viehimport nach Oesterreich-Ungarn verlangt. Das ist für uns die Hauptsache und eine Folge der neuen, von Deutschland inaugurierten Agrar politik. Seit dem Bestände dieser neuen Agrar

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Seite 4 von 8
Datum: 15.06.1920
Umfang: 8
, von Oesterreich, Rußland, Frankreich zusammen oder auch von einigen dieser Mächte gegen uns. Wir seien nicht wie Frankreich Anter Louis XIV., wo der König selbst oder einer seiner Minister alljährlich das Bedürfnis gefühlt habe, über seine Nachbarn herzufallen. Wir hätten jetzt unsere richtigen Grenzen und könnten bei der allgemeinen Wehrpflicht überhaupt keine Eroberungs- oder sonst frivolen Kriege führen. Wir hätten mit Rußland keine kollidierenden Interessen, auch nichts von einem glücklichen Krieg

Mit Rußland zu erwarten. Rußland habe 1875 gefragt, ob wir hei einem Angriff auf Oesterreich Neutral bleiben würden. Er habe sich vier Wochen hindurch dem entzogen, eine Antwort zu geben, und geraten, den General v. Werder, welcher in Livadia war, von dort zurückzurufen. Schließlich habe er mit Seiner Majestät Zustimmung geant wortet: „Nein.' Denn wir könnten Oesterreich nicht als mächtigen Staat verschwinden lassen und Rußland preisgeben. Darauf habe Rußland 1876 in Reichstadt einen Vertrag

mit Oesterreich ge schlossen, um freie Hand im Orient zu bekommen. Oesterreich habe das hinterher hier mitgeteilt und damit den Beweis geliefert, daß es sich Deutsch land als Freund aufrichtig genähert habe. Daraus sei 1879 das Bündnis hervorgegangen. Er habe dann dem Kaiser von Oesterreich klarzumachen versucht, daß Rußland, in Bulgarien und selbst in Konstantinopel stehend, in einer schwächeren Position sei — militärisch betrachtet — als wenn es vor dem Einfall in Galizien stehe. Der Kaiser

habe ihm auch hierin Recht gegeben. Oesterreich dürfe gegen Rußland nicht eher losschlagen, als bis England aus semer Passivität hsrausgedrüngt fei und seine Interessen im Orient aktiv beiätige, bis seine Kanonen im Bosporus knallten wie im Krimkrieg. Das sei der Moment — wenn England nicht mehr wie in den letzten zehn Iahren, durch Gladstones falsche Politik verleitet, sich nur um häusliche Dinge kümmere. Wir könnten es auch nicht ruhig mit ansehen, wenn Oesterreich, auch ohne daß der Bündnisfall vorliege

, sondern lediglich um den 15. Juni. wirtschaftlichen Wiederaufbau des Donauraum-«- es handle sich aber auch nicht bloß um einzeln- Geschäfte, sondern um die Flottmachuna k,» ganzen Industrie. Die Gesellschaft kii« digt an, daß sie ihr Tätigkeitsaebi?! auf alle Industriezweige ausdehnet will; keine Branche soll ausgeschloss-5 werden. (Von der Ausbeutung!!) Feierlick r.-? sichert Oberstleutnant George Schuster: „Wir wollen zu einem wechselseitigen Austausch gelangen in. dem Oesterreich Arbeit und Arbeitsprodukte

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Seite 2 von 8
Datum: 16.05.1905
Umfang: 8
Seite 2. Nr. 58. Dienstag, Staaten, größtenteils von Oesterreich, nach Deutsch land eingeführt. In den drei Jahren 1900, 1899 und 1898 aber wurde die Emfuhr aus 178.950 Stück Rindvieh und 70.873 Stück Schweine reduziert. Schon daraus ersehen Sie, wie mächtig der Einfluß der deutschen Bauern in diesem Industrie staat geworden ist, wie mächtig die deutsche Landwirtschaft gegen die österreichische sich zu sammenzuschließen bestrebt ist. Und das ist schon vor dem neuen Handelsvertrag geschehen

in einer landwirtschaftlichen Zeitung (liest): „Der neue Handelsvertrag mit Deutschland bedeutet einen großen Sieg der deutschen und eine bedeutende Niederlage der österreichischen und ungarischen Agrarier. Die neue Viehseuchen konvention ist eine offizielle Verzichtleistung auf unsere Viehausfuhr nach dem Deutschen Reich überhaupt. Der Umwandlung der Repressivsperre (Einfuhrverbot auf Grund von konstatierter Vieh- feucheneinfchleppung nach Deutschland) in die Präventivsperre (Einfuhrverbot auf Grund von in Oesterreich

mit Oesterreich folgendes (liest): „Große Schwierigkeiten machten die Speziali sierung der Gerste und die Veterinärkonvention, die zum Schutz unseres Viehbestandes unbedingt nötig ist. Hier namentlich konnten wir nicht nachgeben, denn unser Viehbestand hat einen Wert von sieben Milliarden. Wir haben uns jetzt volle Aktions- und Sperrsreiheit gewahrt, während wir früher, namentlich gegenüber Oester reich-Ungarn, gewissermaßen erst dann den Brunnen zudecken konnten, nachdem ein Kind hineingefallen

, die Notwendigkeit einer Aenderung des Zolltarifes noch viel eingehender zu erweisen; denn ich stehe heute hier als Ver treter tausend er notleid end er Bauern, welche von diesem Parlament Hilfe und Rettung in der Not fordern, hoffen und erwarten. Der preußische Ackerbauminister Podbielski sagte über die Handelsverträge mit Oesterreich folgendes (liest): „Brixener Chronik.' „Die Situation ist folgende: Bei leicht übertragbaren Viehseuchen haben wir volle Aktions- sreihelt, ebenso bezüglich des Nutz- und Zucht

viehes bei den schwer übertragbaren. Sonst haben wir hier die nachfolgende Sperre. Die einzu setzende Kommission,' sagt der preußische Minister, „ist mehr ein dekoratives Ausgleichsventil.' Und das, meine Herren, was ein deutscher Minister ein dekoratives Ausgleichsventil nennt, das wird in Oesterreich als der Trost der Bauern, als ihre Rettung hingestellt. „Die einzusetzende Kommission,' sagt der Minister, „ist mehr ein dekoratives Ausgleichs- ventil, als daß sie ein positives Ausgleichsmoment

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Seite 9 von 10
Datum: 28.02.1899
Umfang: 10
ein Telegramm des Cardinal-StaatS» seeretärs Rampolla aus Rom verlesen: „Der hl. Vater spendet mit der ganzen Liebe seines Herzens den Segen, um den er von der heutigen Versammlung gebeten worden ist.' — Als Redner traten auf: Capueinerpater Benno Äuracher, der durch seine hinreißende Beredsamkeit in Deutsch land ähnlichen Ruf genießt Wie ?. Adel in Oesterreich, und Abg. v. Zallinger. Dieser gieng ans von der großen. Protestversammlung in Bozen, die von demselben Geiste beseelt war, und kam zum Schlüsse

war, dessen! Tendenz mit dem Rufe: Los von Rom! zu- samm nsM. Im Namen der katholischen Eltern, den n Sö >ne oN der Hochschule studieren, müssen wir fordern, dass solche Vorfälle künftig hintan- gehaltm werden. In dem Rufe: LoS Von Rom! verbirgt sich auch daS Wort: LoS von Oesterreich! Die, Männer des Umsturzes können es mcht vergessen, > dass man in diesem Reiche seit den Tagen der Babenberger bemüht war, den Geist des Christen thums und der katholischen Religion auch in das öffentliche Leben einzuführen

. Gegen das katho- lische Oesterreich geht der Kampf, auf seine Zer- bröckelung ist es abgesehen. Lum Rufe: Los. von Rom! und: Los von Oesterreich! hat der nationale Streit den Vorwand gegeben. Nach altem Recepte möchten die Feinde deS katholischen Oesterreich dieses Reich durch Verhetzung der Nationalitäten zerstören. Das wird aber nicht gelingen. — Die Kaisertreue der Völker Oester reichs hat ihren tiefsten Grund in ihrer GlaubenS- treue; der Katholicismus ist das stärkste Band, das die Völker

diese» vielsprachigen Reiches ver- bindet, und die nationale Frage findet ihre beste und sicherste Lösung im Christenthum, nach den Grundsätzen und unwandelbaren Principien der christlichen Gerechtigkeit, nicht aber nach den ,Wetterlaunen' politischer Parteien! .Oesterreich ist darum in so großer Verwirrung, well eS an seinem katholischen Berufe irre geworden ist,' sagte vor mehr als dreißig Jahren schon ein großer Bischof Tirols. Nichts thut un< mehr noth als die Weckung katholischer Gesinnung und katholischer

überwunden. Wie viele Acte der Ver ehrung deS Kaiserhauses sür das allerheiligste Sacrament, wie Ml sichtlicher Schutz für Öster reich liegt -zwischen Rudolf vön, Habsburg und unserem glorreich regierenden Jubelkaiser! Kann eS ein zeitgemäßeres, kann es ein segenbringen- dereS Werk zu Sr. Majestät RegierungSjuöilänm geben als diese Anbettmgskirche, Diesen Mittel- plmkt der eucharisdschen Bewegung für Oesterreich- Ungarn, Deutschland und die Schweiz ! Dieselbe gestaltet sich durch das allerhöchste

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Seite 2 von 8
Datum: 06.01.1921
Umfang: 8
Seite 2. Donnerstag, Brixener Chronik. 6. Jänner 19Z1. Nr. 2. sogenannten katholischen Donaumonarchie! In Oesterreich der reichen Grafen und Stifte wurden nie die Mittel für eine ganz große christliche Zeitung aufgebracht, während die Juden die Mittel für mindestens 25 große Blätter aufbrachten. Im Oesterreich der reichen Grafen und Stifte mußten Talente wie Eichert darben, wie Gangl verhungern, gab es höchst wenig Mäzenatentum für begabte junge christliche Gelehrte und Schriftsteller

. An des katholischen Oesterreich Universitäten ließ man Lehrkanzel um Lehrkanzel in die Hände von Atheisten, Monisten, Rationalisten übergehen, bis die Christen seltene weiße Raben geworden waren — und gewisse christlich soziale Führer und Prä laten dachten nicht daran, immerfort die öffent liche Meinung ihrer Kreise aufzurütteln, immer fort alles aufzubieten, um die Position ihres Credos an den Hochschulen zu sichern — im Ge danken, daß die Vergiftung der Intelligenz auf die Dauer Vergiftung des ganzen Volkes

bedeute. Im katholischen Oesterreich pochte man auf seinen Idealismus und schalt die Juden Materialisten; abxr praktisch zeigten die Juden mit ihrem großen Interesse für Literatur, Theater, Kunst den Glauben an die Macht des Geistes, an die Macht der Ideen, während wir uns mit der Vernachlässigung dieser Dinge, mit dem bloßen Glauben an die Anhänger, an Zahl und Organisation praktisch als Materialisten erwiesen. Und dann: Wie viele Kanzelredner, auch der Städte, verzichteten auf den Ehrgeiz

des Folgenden beobachten: Das katholische Oesterreich und Deutsch land werden nicht müde, um Propheten, um große Männer und Charaktere zu beten, weil die ganzen Zeiterfahrungen zu predigen scheinen: Erst Männer, dann Maßregeln. Bischöfe und Ordens obere berufen von allüberall her die besten Köpfe und Kräfte an die bedrohtesten Plätze der christ lichen Kultur. Der Klerus nimmt sich den Pfarrer von Ars Vianney zum Vorbild, von dem Na poleon gesagt: Drei solcher Männer und Frank reich wäre bekehrt. Wo immer

. Man konnte Oesterreich zerreißen vnd vernichten — oder eine Donau föderation schaffen. Letzteres war unser — der „Croix' — Vorschlag. Mit dieser fundamentalen Frage beschäftigte man sich in den hohen Diplo matenkreisen so sehr, daß während des Krieges eine geheime Kommission sie sorgfältig studierte, und zwar mit dem Zwecke, zu verhindern, daß Deutschland allzu sehr geschwächt werde und Oesterreich stark bliebe. Als die Stunde der Ver handlung kam, entschieden höchste Einflüsse dahin, nicht die Einheit

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 4
Datum: 31.08.1918
Umfang: 4
, daß Oesterreichs Kaiser und seine Mi nister schon wiederholt die redlichsten Versuche macht haben, die Friedenswege anzubahnen, was hätte Oesterreich außer den bisheri gen-aufrichtigen Friedensbemühungen denn »och tun sollen, um die sozialdemokratische Zu friedenheit in dieser Beziehung zu erwerben? Wie soll das raublüsterne Italien geneigt ge wacht werden zum Frieden? Das Rezept hiezu gab das Hauptorgan ber Sozialdemokraten Oesterreichs, die „Arbei terzeitung', in der Ausgabe vom 24. August

, und der internationale Dr. Adler denkt sich die Sache verblüffend einfach: Oesterreich soll Welschtirvt an Italien ab treten. um für diesen Preis den Frie den zu erkaufen. Das sozialdemokratische Hauptorgan schreibt nmnlich: „Im Jahre 1915 war Oesterreich-Ungarn bereit, das Trentino im Italien abzutreten, um den Frieden zu er« halten. Wir haben diesen Entschluß damals gutgeheißen. Denn der Besitz des armen Ge- birgslandes ist politisch und wirtschaftlich für Oesterreich nicht von solcher Bedeutung

, daß es die furchtbaren Opfer eines großen Krieges wert ist.' Mit dieser Zumutung an Oesterreich glaubt also die „Arbeiterzeitung' den Krieg gegen Ita lien zu Ende bringen und den Frieden erkau« fen zu können. Äst das Gedächtnis der Sozi aldemokraten wirklich w kurz, daß sie sich nicht mehr daran erinnern sollten, daß Italien ganz andere Forderungen stellte, als nur die Ab - tretung Wekschtirols. Am 11. ApM 1915 gab sie italienische Regierung der österreichisch-un garischen bewnm. daß sie nicht nur Süd - tirol

: Oesterreich sollte wirtschaftlich und poli- tisch den unrettbaren Todesstoß vom italieni - schen Imperialismus empfangen. Nun haben die Waffen siegen Italien entschieden. Die Jta- kene? stehen auf einem verschwindend kleinen Streifen Südtirols, während unsere Truppen Zroße italienische Landstriche besetzt hatten, und da wagt es ein in Oesterreich erscheinen des Blatt vorzuschlagen, nicht nur die von uns desetzten Gebiete Du räumen, smchern auch noch SütMrol abzutreten, auf das Italien nicht den geringsten

auf einen den Zeitverhältnis sen und Mühe?! entsprechenden Arbeitsertrag. Aber was über den gerechten Lohn, über den notwendigen Eigenbedarf und über die christ liche Sorge um die Zukunft hinaus zurückge halten wird, ist heute unrechtes Gut. Der Hirtenbrief appelliert an die großmütige Freigebigkeit aller, die heute »nicht nur eine Großtat der Gottes- und Nächstenliebe M sondern zugleich eine Arbeit für das Vater land. Der Hirtenbrief schließt mit der Auf« sorderung zum weiteren tapferen Ausharren und sagt: Oesterreich

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Seite 1 von 8
Datum: 26.08.1922
Umfang: 8
Kanzlerreise. An der Berlinerreise nimmt nicht nur Frankreich, sondern auch England An stoß. Aber weder von Deutschland noch von der kleinen Entente erhofft sich der Bundeskanzler Rettung aus der Katastrophe, in die Oesterreich täglich tiefer versinkt, sondern was der Bundes kanzler in Berlin wollte, ist vor allem die brüder liche Verständigung über die künftige Richtung der äußeren und wirtschaftlichen Politik, und ebenso bezweckten die Besprechungen in Prag nichts weiter als einen freieren

wirtschaftlichen Verkehr zwischen den beiden Nachbarn. Den von Ungarn so sehr chteten Eintritt Oesterreichs in die kleine En- hat Bundeskanzler Dr. Seipsl mit aller Offenheit abgelehnt. Die unstreitig größte Bedeu tung der Kanzlerreise kommt wohl den gegen wärtigen Besprechungen mit dem italienischen Außenminister Schantzer in Verona zu. Das be stätigt, daß Italien bestimmte Borschläge sür Oesterreich im Plan hat, die offenbar wirtschaft licher Natur sind und politisch von jedem Verdacht der andern Nachbarn

freigehalten werden sollen. Eine Berliner Meldung spricht sogar von einer Zollunion Italiens mit Oesterreich. Eine solche würde aber auch eine künftige Münzgemeinschaft bedeuten. In Verona bereiten sich voraussichtlich die wichtigsten Entscheidungen vor, vor denen Oesterreich in nächster Zukunft stehen wird. Die italienische Presse betont mit großer Einmütigkeit und Wärme das Interesse Italiens an Oesterreich. Und in der Tat vermag Oesterreich, das Land der Erze und des Holzes, das feste Hinterland sür

, daß der Bund die Steuerüberweisungen zu spät durchführt. Daher me komische Tatsache, daß sehr viele Gemeinden Gläubiger des Bundes sind. Bei der Landes regierung in Innsbruck sprach Mittwoch eine Ab ordnung der Gemeinden vor und verlangte so fortige Abhilfe. vie Kredithilfe für Oesterreich im Völkerbund. Nach einer Genfer Meldung des „Petit Parisien' wird anläßlich der bevorstehenden Tagung der Völkerbundversammlung das Finanzkomitee des Völkerbundes sich neuerlich mit der Frage der Oesterreich

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Seite 4 von 10
Datum: 14.03.1899
Umfang: 10
der Officiere und M-litärbeamten in das Heeres budget des Jahres 1900 einzustellen und für das Nachtmahl der Mannschaft zwei Kreuzer pro Mann statt einen Kreuzer zu systemisieren. Die Abgeordneten der Katholischen Volkspartei aus Oberösterreich und Salzburg hielten in Linz am 10. März eine Conferenz. An Thun, Kast, Di Pauli und Kathrein wurden Begrüßungstelegramme geschickt und beschlossen, in vollster Einigkeit unentwegt an der bisherigen Politik festzuhalten. Das aufgetauchte Gerücht, Oesterreich wolle

sich auch um ein Absatzgebiet seines Handels in China umsehen, wurde rasch dementiert, weil — Ungarn mit einer solchen Action nicht einverstanden wäre!! Das ungarische Abgeordnetenhaus hat am 11. d. M. das Ausgleichsprovisorium mit Oesterreich angenommen. — In der Debatte hierüber erklärte der Ministerpräsident v. Szell, er und die Regierung seien Anhänger der Zoll- gemeinschaft mit Oesterreich; der Abschluss eines Zollbündnisses sei im ungarischen Interesse. Wenn aber 1904 die Zolltrennung unvermeidlich sei, solle

der Vorsehung, dass eben Oesterreich das Prvtectorat über die Mission des Sudans ausübt. Keine Macht eignet sich besser als Oesterreich, daS dabei nicht egoistische Zwecke verfolgt, sondern die Ausbreitung des Glaubens und die eigene Ehre als katholische Nation mit frommer Dynastie im Auge hat. Ein Land wie Oesterreich kann und muss sich haupt sächlich durch die höheren und höchsten Ideen des Glaubens erhalten und für sie Partei nehmen. Dieses uneigennützige Wirken Oesterreichs für die Ausbreitung

deutschnationale Abg. Hofmanir v. Wellenhof wollte in Essen (Rheinland) M Alldeutschen Verbände sprechen. Die dortige Be- hörde theilte ihm mit, wenn er über politische Verhältnisse in Oesterreich spreche, würde er so fort ausgewiesen. Das ist ein heilsames Tuschbad für Preußenseuchler in Oesterreich. Frankreich erhöht ebenso wie Deutschland und England seine Heeresmacht. Am 8. März begann die Kammer die Generaldebatte über den Vorschlag des Kriegs- Ministeriums. Kriegsminister Freycinet erklärte» Frankreich

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Seite 6 von 8
Datum: 10.10.1911
Umfang: 8
russische Eisenbahnbeaune Siegmund Wagner, welcher — wie gemeldet — in einem Krakauer Hotel in dem Momente verhaftet wurde, als er für den russischen Generalstab in Warschau einen Rapport abfaßte, hat, wie die „Rp.' schreibt, über die Organisation der russischen Spionage in Oesterreich-Ungarn und namentlich in Galizien geradezu senialionelle Ent hüllungen gemacht. — Wagner erzählte, daß der russische Generalstab in ununterbrochenem Brief wechsel mit den Leitern de» über ganz Oesterreich- Ungarn

sich erstreckenden Spionagedienstes steht und zu den jeweiligen Manövern in Oesterreich-Ungarn einen ganzen Stab vou Spionen in die Umgebung des Manöverfeldes entsendet. — Der verhaftete Spion Wagner machte nun äußerst interessante An gaben über den Schlüssel zur Entzifferung der Ge heimschrift, deren sich der russische Generalstab in besonders wichtigen Fällen zu bedienen pflegt. Es geschieht dies einfach in der Weise, daß — wie der Verhaftete sich ausdrückt, — das Alphabet „auf den Kopf gestellt

wird'. Es beginnt in umgekehrter Ordnung mit dein Buchstaben „2'. welcher in der Geheimschrift als u zu lesen ist, und endigt mit dem Anfangsbuchstaben unseres Alphabets ,.a'. der vice versa als verstanden wird. Der Buchstabe „b' gi.t als „v', „e' als „x' und so weiter fort. Auch der Buchstabe „j' ist in dieser Geheimschrift ent halten, und zwar tritt derselbe an Stelle des Dos lateinische Alphabet wurde, nach den Angaben Wagners, deshalb gewählt, weil es unter den für Oesterreich engagierten Spionen sehr viele

mit in die Schule. Fritz und Bernhard, die neben mir fitzen, sind so erkältet und ihre Eltern haben kein Geld, Pastillen zu kaufen. Und die Sodener sind doch so gut; fast alle Kinder haben jetzt welche und der Lehrer sagt, jetzt kämen viel weniger Versäumnisse vor. Sodener kaust man für Kr. t S5 die Schachtel überall. Generalrepräsentanz für Oesterreich-Ungarn: W. Th, Guutzcrt, k. u. k. Hoflieferant, Wien, IV l, Große Neugasse 17. W2 lm ^.aule clie-e- )IonatZ neiilen ciie .^rmenvüter 6er Lw6t nie -icli erl»uden

. von den ?. l'. Linxvoitnern einen kleinen Leitra^ kür äen slü^tiscken Trinen- foncls, clen snxeiiannten .^rmenseelendettel, erkitten. kioinste Lade >virci clnnkenlt anxenciniinen, okne ^eciocii 6er ^VolütÄti-xkeit, Letuanken -etxon. Telegramm. Vertretung italienischer koosularamter äurch Oesterreich. Ajen, 9. Oktober. Ueber Ersuchen der italienischen Regierung werden die österreichisch-ungarischen Kon- sularämter dort, wo Deutschland in Albanien und Mazedonien keine Konsularämter besitzt, Oesterreich- Ungarn dagegen

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Seite 2 von 8
Datum: 22.07.1920
Umfang: 8
deutschen Volkes in Oesterreich bemächtigt gegen Leute, die keines patriotischen Verdienstes sich brüsten dürfen, die bloß Spezialisten des schnöden Profits, Akkumulatoren der Habe des Nächsten sind; gegen Leute, die ihre skandalös anwachsenden Vermögen vor unseren Augen, im Inlande auf Kosten seiner Bewohner zusammenraffen, und die sich nebenbei zumeist schon durch augenfällige äußere Merkmale von unserem Volke stark unter scheiden. Wundern Sie sich nicht über den Antisemitis mus; denn solange

der Ratifikationsurkunden über den Frieden von St.-Germain die militärischen Besatzungen von innerhalb der österreichischen Grenzen liegenden Gebieten durch italienische Truppen. Italiens Entschädigungssumme. Endlich ist die Entschädigungssumme, die Italien erhält, von den Alliierten endgültig vereinbart worden. Dem nach erhält Italien 10'/g der deutschen Kriegs entschädigung und 25'/g der österreichischen, un garischen und bulgarischen Entschädigung einschließ lich der ehemaligen österr.-ungar. Handelsflotte. Oesterreich, vertrag

mit Rußland betreffend die Rückkehr der Uriegsgefangenen. Endlich ist der Vertrag zwischen Oesterreich und Rußland über die Rück kehr der Kriegsgefangenen gegenseitig unterzeichnet worden. Darnach wird die Rückkehr mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln beschleunigt werden. Gleichzeitig dürfen jene Gefangenen, die im Lande zu bleiben wünschen, nicht gehindert werden. Ein weiterer Hauptpunkt des Vertrages fordert die absolute Neutralität Oesterreichs im Kriege gegen Rußland, ferner verpflichtet

sich die österreichische Regierung, den in ihrem Lande befindlichen Volks kommissären der ehemaligen ungarischen Räte regierung das Recht der Freizügigkeit zu gewähren und deren Abtransport nach Rußland mit allen zweckdienlichen Mitteln sobald als möglich zu fördern. Der Vertrag trat am 5. Juli 1920 in Kraft. Bela Nun nach Rußland abgereist. Auf Grund des zwischen Oesterreich und Rußland abge schlossenen Vertrages über die Rückkehr der Kriegs gefangenen ist Bela Kun vorläufig als einziger von den internationalen

Kommunistenführern als eine Art Tauschobjekt gegen unsere Kriegsge fangenen mit einem russischen Heimkehrertransport von Wien nach Rußland abgereist. Oesterreich ist nun um eine Sensation ärmer. Oder reicher? — Deutsches Neicd. Unterzeichnung des Rohlenvertrages in Spa. Die deutsche Delegation hat die Forderungen der Entente in der Kohlenfrage angenommen und unterzeichnet, jedoch unter Ablehnung des § 7 des Vertrages, der die Einmarschklausel enthält. herausfordernder Uebermut Frankreichs. Ueber die bereits

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Seite 1 von 4
Datum: 25.09.1918
Umfang: 4
der österreichischen Friedensnote gra - Merten, erklärte Wilson, wie Reuter zu melden weiß: „Ich hielt es für notwendig, dieser neuen Friedenspropaganda entgegenzutreten. Ein vollkommener siest ist möglich. Wir können uns auf keine Verhandlungen einlassen, selbst wenn Oesterreich morgen zu mir kommen und sa gen sollte, daß es meine vierzehn Punkte an - nehme, dann würde immer noch das Bedenken bleiben, daß wir dem Wort des Feinden nicht trauen können. Wir verlangen mehr als ihre Versicherung, daß sie ihr Wort

halten wollen. Es^muß ihnen unmöglich gemacht werden, es zubrechen.' — Das will sagen: Bevor wir Frie den schließen, muß Oesterreich-Ungarn zer trümmert werden. sagte m einer Unterredung mit dem Chefredak teur des „Verl. Tagebl.', die Aufnahme seiner Rote unserer Gegner habe ihn nicht über rascht, er habe sie kaum anders erwartet. Ueber den Zeitpunkt der Veröffentlichung habe mit Deutschland vollständiges Einvernehmen be standen. Der scheinbare Mißerfolg werde ihn lBuricm) aber nicht davon abhalten

, daß auch die Friedensparteien in den Feindesländern nn Anhnugerzcchl und An - ?ehen machsein Oesterreich-Ungarn und ferne Verbündeten ldie Zustimmung Deutschlands u. Bulgariens ist bekanntlich bereits eingetroffen^ wenden es daher in Zukunft mir noch größerem Rechts als schon bisher ganz entschiede?! ableh nen, in dein Kriege der Ententemächte einen Feldzua um unsere Befreiung zu erblicken, sie werden vielmehr diesen Krieg als einen Raub zug beurteilen, dem sich die unaebrochenen Kräfte der Mittelmächte mit aller Energie

ent wervM^ M w den Ententeländern gesehenen Chancen des Welt krieges sind damit für unsere Geaner begraben. Ihre einzige Chance war und ist. unsere ihnen darg'botene Hand zu ergreifen. M«»»? Der „Eorriere della Sera' fordert in ei nem Leitartikel, der nach ferner Form nicht aus der Redaktion entstanden ist. in höflicher Wei se Oesterreich^Ungarn auf. territoriale Zuge - ständnisse zu machen, und wenn man bereit sei, ernste und anständige Zugeständnisse in dieser Hinsicht zu inachen

, sich vertraulich darüber auszusprechen. Oesterreich-Ungarn werde schon Mittel und Weg? hierzu finden. In Jmlien will man sich langsam mit An stand aus der Affäre ziehen. Man verlang: von WWW AMAN Die Lösung der südsicwischen Irage. wird immer brennender. Am 22. September sind der österreichische und der ungarische Mi nisterpräsident vom Kaiser in langer Audienz empfangen worden. die der südslawischen Fra ge polten hat. Eine Entscheidung wurde noch nicht getroffen. In der um 1. Oktober stattfindenden

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Seite 3 von 8
Datum: 27.01.1921
Umfang: 8
gewordenen alten Kaiser- naates hat der unter dem Titel Oesterreich zurück gebliebene Teil allerdings seine Lebensfähigkeit für die nächsten Jahre eingebüßt, doch darf man nicht vergessen, daß auch Liese Reichsteile vor 80 bis 90 Iahren noch als selbständiges Gebilde ganz gut bestehen hätten können. Denn erst in den Vierziger- bis Sechziger-Iahren ist man darangegangen, blühende alpenländische Industrie zweige — vorerst die Leinenwaren- und Seiden industrie — nach dem unter billigeren Arbeits bedingungen

stehenden Böhmen zu verpflanzen, während man vornehmlich in der Hauptstadt es vorzog, von all den außenseitig gelegenen Unter nehmungen den Rahm der Erträgnisse durch Zentralvertretungen abzuschöpfen. Langsam ging unter solchen Verhältnissen für die Alpenländer ein Industriezweig um den anderen verloren, zuletzt die steierische Eisenindustrie. Nach dem Zusammenbruch müssen nun alle diese verloren gegangenen Industrien soweit als möglich wieder in Oesterreich neu eingepflanzt

werden und für die auswärtigen Kapitalsgesellschaften eröffnen sich da bei der heutigen beispiellosen Entwertung aller österreichischen Werte die glänzendsten Aussichten für die Errichtung von österreichischen Werken. Vor einiger Zeit meldeten wir, daß in Oesterreich zwei Zuckerfabriken eröffnet wurden und daß in Steiermark wieder die Hochöfen angeblasen werden, falls erst einmal die Kohlenfrage wieder in ein normaleres Geleise kommt. Seit einigen Tagen weilen nun auch Vertreter von Stinnes in Wien

doch die Aussichten vorhanden, daß das heutige Oesterreich nicht zugrunde gehen braucht, ja viel leicht in wenigen Iahren als gleichberechtigter und sogar begehrter Teilhaber in einen Donau staatenbund eintreten könnte, ohne den Europa nun einmal sein Gleichgewicht nie und nimmer erlangen wird. Deutsches 1?etcd. Grauenhaste Kriegsentschädigung. In Paris finden gegenwärtig wieder Sitzungen des Obersten Rates statt, an denen außer den Ministern Lloyd George, Lord Curzon, Briand, de Martino und dem belgischen

für die Wiedergutmachung würde jedoch noch von der Brüsseler Konferenz festgesetzt werden. Es bestehe die Absicht, Oesterreich eine kurzfristige Anleihe von 50 Millionen Pfund Sterling zu gewähren. — 150 Millionen Pfund Sterling, das sind jährlich nach den derzeitigen Kursen 8250 Mil lionen Mark, deren innerer Wert sich sicher in den nächsten 5 Iahren nicht viel heben dürste, weil die „Wiedergutmachungs'-Lieferungen an Kohlen und anderen Waren und schikanöse Aus legungen der Vertragsbestimmungen das übrige tun

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Seite 2 von 8
Datum: 16.03.1921
Umfang: 8
verständigen, die Sonntag zur Prüfung der An gaben des Bundeskanzlers Dr. Mayr in Paris zusammentraten, haben prinzipiell beschlossen, die Wiener Sektion der Reparationskommission auf zuheben. Des weiteren sind die Mächte nach Er ledigung .der Untersuchung über die Tatsache, daß Oesterreich nicht zahlen könne, bereit, auf die Hypothek, die sie zugunsten der Wiedergut machungen auf die wirtschaftlichen Hilfsquellen Oesterreichs besitzen, Zölle usw., in gewissem Aus maß zu verzichten. Die Frage

, ob in diesem Fall den Nachfolgestaaten die Zahlungen für ihre Be freiung ebenfalls erlassen werden sollten, wurde nach dem „Echo de Paris' abschlägig beschieden, weil kein Grund vorhanden sei, die Verpflichtung aufzuheben, die die Nachfolgestaaten übernommen haben und deren Lage den Mächten gegenüber, die sie gerettet haben, lange nicht so alarmierend ist. Eine oder zwei private Gesellschaften, die mit „allem Nötigen' auszustatten wären, sollen es dann — dies der dritte Vorschlag — unternehmen, Oesterreich

der Universität und der Technischen Hochschule, Schüler der Bsrgwerksschule und Schüler anderer Anstalten haben sich in freiwilliger Weife der Arbeitsgemeinschaft zur Verfügung gestellt, so daß sie für Empfang, Verpflegung und Be herbergung eine großzügige, ausgezeichnete, bis in die kleinsten Einzelheiten geregelte Einrichtung schaffen konnte. In der Zeit vom 10. bis 19. März werden etwa 70.000 Heimattreue auf der Fahrt zur Abstimmung Breslau passieren. Tschechoslowakei. Handelsvertrag mit Oesterreich. Abg

. Doktor Medinger forderte in einer Interpellation den Minister des Aeußern und den Handelsminister zum raschesten Abschluß eines Handelsvertrages mit Oesterreich auf, das als Konsument und Tran sitland und als Stapelplatz für die gesamte tschechoslowakische Industrie von größter Bedeu tung bleibt. Er verlangt die Stabilisierung der handelspolitischen Verhältnisse mit den Nachfolge staaten, besonders mit. Oesterreich, mit dem ja auch ein lebhafter gegenseitiger Veredlungsverkehr (das ist Lieferung

zu wollen, denn sonst könnte man nicht verstehen, warum die Ungarn als „Kompensation'' (Vergütung) für ein ideales Gut fortwährend Ge treide und Lebensmittel anzubieten versuchen. West ungarn ist durch die Tücke der Alliierten den Oesterreichern zugesprochen worden. Die Einver leibung ohne Selbstbestimmung des Volkes ist genau dasselbe Unrecht wie der Anfall anderer deutscher Gebiete ohne feierlich zugesicherte „Selbst bestimmung' an fremde Staaten. Ueber West ungarn, auf das Oesterreich bei der derzeitigen Sachlage nicht verzichten

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Seite 10 von 16
Datum: 07.12.1911
Umfang: 16
mit einem baldigen Kriege gegen Oesterreich und gibt hiefür eine Reihe von Beispielen. Das österreichische Konsulat, erzählt er, liegt dicht am Rande der Oase, auf der großen Straße, welche zu den türkischen Kasernen führt, in das Zentrum der italienischen Verteidigungslinie. Bei uns ziehen sie tagaus, tagein vorüber, Truppen aller Waffen, Wagenzüge, Munitionskolonnen. Das Konsulat hat ein österreichisches Schild. Und alle Truppen, welche vorüberziehen und unsere Flagge sehen, ver gessen es nicht, recht laut

und deutlich auszurufen: „Oesterreichische Schweine!' Die italienischen Offiziere sprechen nur vom Krieg mit Oesterreich. Eines Tages begegne ich einer nach der Verteidigungslinie marschierenden Infanterie kolonne; ich grüße im Vorbeireiten. „O — Sie sind Franzose! Famos! Wann gehen wir wieder gegen die schäbigen Oesterreicher?' — „Weiß nicht, meine Herren!' — „Na ja — wenn wir erst diese arabischen Tiere verhaut haben, dann kommt Austria dran. Dann werden Sie wohl dabei sein!' — „Ich denke so! Ich denke

sogar, daß ich sehr dabei sein werde.' Dem deutschen Farmer Schweighardt, dem deutschen Müller Winkler gegenüber äußern sich die Offiziere in der wegwerfendsten Weise über Oesterreich und jeder erklärt großsprecherisch, sie hätten diesen Krieg nur als Vorbereitung für ihren Einfall in Oesterreich angefangen, um die Truppen kriegstüchtig zu machen Wie die „Bohemia' mitteilt, hat der Kriegs berichterstotter Freiherr von Binder-Kriegelstein, der einzige österreichische Offizier im italienischen Haupt

quartier, Tripolis verlaffen, weil das Verhalten der Italiener es ihm unmöglich machte, am Feldzuge noch weiter teilzunehmen. Baron Binder-Kriegel stein berichtet, daß das österreichisch-ungarische Kon sulat von einer italienischen Artilleriekolonne am 23. Oktober beschossen wurde. Die italienischen Offiziere in Tripolis sprechen beständig vom Kriege mit Oesterreich-Ungarn. Baron Binder, der bisher zur Mäßigung und Ruhe geraten hat, schließt seinen Bericht folgendermaßen

Franz Josef von Oesterreich. Aus dem Anlaß arrangierte das deutsche Institut Santa Maria dell' Anima, dessen Protektor bekanntlich der Kaiser ist, in der deutschen Nationalkirche eine religiöse Feier. In Gegenwart eines illustren Publikums — es waren u. a. erschienen die Kardinäle Ferrata und Lorenzi, die österreichischen Botschafter Fürst Schönburg- Hartenstein und Baron de Merrey, Msgr. Bischof Sapieha, die Prälaten Heiner, Perathoner, Ehses, de Waal — zelebrierte Msgr. Dr. Lohninger mit großer

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Seite 2 von 8
Datum: 11.12.1917
Umfang: 8
. — Aus Washington det Reuter vom 9. ds.: Der amerikanische Torpedo bootzerstörer Jakob Jones wurd? am Donnerst^' in der Kriegszone torpediert. Ein großer TM d? Bemannung ist ums Leben gekommen. Die Kriegserklärung AmeM an Ocstcrrnch-U! MN. < Reuter meldet aus Washington unterm ^ dk Das Abgeordnetenhaus nahm mit 363 gegen ei« sozialistische Stimme die Resolution betreffend die Kriegserklärung an Oesterreich-Ungarn an. Nach kurzer Debatte wurde der gleiche Antrag auch«« Senate zum Beschluß erhoben. Der Kriegs

;» stand trat am 7. Dezember abendsei». Präsident Wilson unterzeichnete die Kriegserklä rung. Ueber die Frage der Kriegserklärung an Lul- garien und die Türkei wird noch beraten Die Kriegserklärung der Union an Oesterreich- Ungarn begründet die „Zentral News' folgender maßen: Die Regierung der Vereinigten Staat» hat Oesterreich den Krieg erklärt, weil die öfter« reichisch-ungarische Regierung die diplomatisches Beziehungen zu der Union abgebrochen uns Deutschlands Politik des uneingeschränkten

ll- Bootkrieges unterstützt hat und weil österreichM ungarische Seestreitkräfte gegenüber Amerika schieden? Rechtsverletzungen sich haben zuschu kommen lassen. Besser jedoch hat Wilson die »neg erklärung an Oesterreich begründet, wenn er eme Kongreßmitglieds erklärte, daß er die rung gegen Oesterreich-Ungarn hauptsächlich halb empfohlen habe, weil es werden könnte, amerikanische T r ? pen nach Italien zu schicken. Das ^ dige Hilferufen der Freimaurer H Hauptgrund, warum der Logenbruder W^o Oesterreich

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Seite 3 von 8
Datum: 01.02.1921
Umfang: 8
, soll Lloyd George an läßlich der Beratung über die Oesterreich zu ge währende Hilfe zwar einen Borschlag auf Ge währung von Staatskrediten gemacht, jedoch daran auch die Bemerkung geknüpft haben: „W i r sind an der Zerstückelung Oesterreichs verantwortlich. Die Ereignisse haben so entschieden. Vor allem müßten d i e Staaten, die von dem Sturz Oester reichs sich Nutzen versprochen hätten, sich um sein Schicksal bekümmern. England habe mit Amerika Oesterreich bereits 14 Millionen Pfund Sterling

vorgeschossen. Man könne nicht fort gesetzt eine Wohltätigkeitspolitik betreiben. vie Aurzfichtigleit der Entente. Die Pariser Verhandlungen sind so gut wie ergebnislos ver laufen. Die verlängerte Konferenz wird kaum noch ein positives Resultat bringen. Der große Kredit, der Oesterreich tatsächlich in die Lage setzen sollte, seine Industrie in Betrieb zu setzen und die Lebens mittelversorgung der Bevölkerung durchzuführen, schwebt in weiter Ferne. Höchstens ein kleiner Kredit wird Oesterreich

wieder für ein paar Monate eine neuerliche traurige Bettelexistenz verschaffen. Da weder der Staatskredit noch der Prioatkredit Zustandekommen kann, wenn nicht die verbündeten Mächte als Bürgen die Verpflichtung übernehmen, ist es für Oesterreich gleichgültig, ob es einen Kredit direkt aus der Hand der Regierung oder einer Privatgesellschaft erhält. Nun setzt man alle Hoffnung wieder auf die nächste, am 21. Februar in Paris stattfindende Konferenz! Deutsches «eich. Die Iahreszahlunge« Deutschlands

geflossen sind. Die milden Gaben find auch heute nicht versiegt. Gott vergelte es 1. Februar 1921. _ Seur 3 wenn man nicht den Versuch mache, Deutschland und Oesterreich heranzuziehen. Abg. Dr. Kramarsch erklärte, er hätte sich der Deutschen sehr gerne entledigt, aber die tschechischen Länder sind ein solches geographisches Ganzes, daß sich ohne tiefere Schäden für die beiden Völker das Gebiet nicht zerreißen ließ. Solange die Ostfrage nicht geregelt ist, sei jede Konsolidierung Mitteleuropas eine große

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Seite 2 von 8
Datum: 11.03.1902
Umfang: 8
Seite 2. M. 29. Dienstao, „Brixener Chronik.' 11. März 1902. Jahrg. XV. von der seinen mehr als Vs ausführt. Da der deutsche Zucker dem österreichisch-ungarischen Zucker überlegen ist, hat Deutschland nicht die ge ringste Veranlassung, in dieser Sache mit Oesterreich-Ungarn zu kooperieren, und eS geht daher seine eigenen Wege. (Nach den neuesten Bulletins von der Brüsseler Conserenz will Frankreich nicht nur Oesterreich, sondem auch Deutschland vom Export nach Eagland ver drängen

. und dieser Umstand hat wieder zu einer Annäherung Deutschlands an Oesterreich geführt, die beide einen Zoll von 15 Francs proponieren, bei dessen Annahme der Bestand der Kartelle noch möglich wäre.) Deutschland ist übrigens auch in Bezug auf den Wettbewerb des Rohrzuckers, der quantitativ und qualitativ den Rübenzucker über trifft, interessiert, da ja vielfach deutsche Sapitalien in den Zuckerplantagen von Java stecken, dem Hauptlande der Rohrzucker-Erzeugung, das allein imstande wäre, die ganze alte Welt

-U eberproduction vor handen ist. Wie richtig das ist, erhellt schon aus dem Abschluss, den unsere Monarchie in Bezug auf Zuckerlieferung im Jänner des laufen den Jahres, um den Consequenzen der Brüsseler Conserenz zuvorzukommen, mit England getroffen hat, wornach Oesterreich für diesen Monat eine Ausfuhr von 871596 Metercentner nach Eng land vereinbarte, um 51.4.796 Metercentner mehr Äs im Jänner 190 t. Der Aasfahrwert des diesjährigen Jänner-Exports beläuft sich auf 17.618.578 Kronen, demnach um 7,870.322

von 10 Francs bean sprucht. Was nun zunächst den Rübenbauer anlangt, der den „Baronen' so stark am Herzen liegt, so steht die Sache etwa so. Oesterreich-Ungarn braucht für die Zückerindustrie rund 90 Millionen Metercentner Rüben — es hat trotzdem keine Ueberprodnction an Rüben, weshalb sich auch der Rübenpreis immer noch auf einer anständigen Höhe erhält. Soll der Rübenbau nur die Selbstkosten einbringen, so muss der Meter centner auf rübensicherem Boden — rübensicher ist der Boden mit einer Rente von 350

: s) durch die Exportprämien; d) durch den Zoll; e) durch das infolge des hohen Zolles mögliche Kartell; ä) durch die enorme Steigerung des inländischen Zuckerpreises zu Ungunsten der Consumenten, die ihren Zuckerverbrauch aufs äußerste ein schränken müssen, so dass wenig mehr als des in Oesterreich-Ungarn erzeugten Zuckers im Inland genossen wird, zu ihren Gunsten, indem sie selbst 62 Millionen Kronen jährlich ergattern (das Aerar gewinnt durch die Verbrauchsteuer im Jahre 65 Millionen Kronen). 2. Es wäre die denkbar

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Seite 1 von 12
Datum: 21.01.1909
Umfang: 12
der dauernden Einverleibung Bosniensund der Herzegowina herrschte in der Türkei eine sehr erregte Stimmung gegen uns, jedoch zu einem militärischen Kriege waren die Jungtürken zu schwach und darum setzten sie mit dem wirtschaft lichen ein. Der Boykott -österreichischer Waren fügte Oesterreich zweifelsohne sehr bedeutenden Schaden zu, andererseits hofften Serbien und Montenegro, mit der Türkei einen Balkanbund zustande zu bringen und so Oesterreich dauernd den Weg nach dem Balkan zu verrammeln. Es war daher

noch unrichtig sind, so besitzen sie doch in gewisser Beziehung einen prophetischen Wert. König Peter wollte schon gehen, allein seine Minister haben ihm erklärt, daß nach seiner Abdankung direkt eine Katastrophe kommt, da man von Oesterreich nicht erwarten könne, daß es sich dem jungen König Georg gegenüber freundlicher stellen würde, der so oft in unerhörter Weise die habsbnrgische Monarchie beschimpft hat. Mit der Dynastie Karageorgevic wird es immer trauriger. Wer weiß, ob das Jahr 1909 nicht einen mehr

Magyaren wollen, wenn diese ihre Forderungen nicht erfüllt werden, nicht die gewöhnliche Anzahl Rekruten bewilligen und auch das Gesetz bezüglich der Annexion Bosniens und der Herzegowina nicht erledigen. — Es gibt aber mehr als ein Mittel, die erpresserischen Forderungen der Kossuth-Leute zurückzuweisen. Speziell in Oesterreich wird man eine weitere Schädigung der Habsburgischen Monarchie unter keinen Umständen mehr zulassen. Was das Ministerium Bienerth betrifft, so sehen wir, daß einerseits

es noch eine ganze Reihe von Dringlichkeits anträgen beseitigen. Irredentistische Hetze gegen Oesterreich. Als die Schreckenskunde von der Katastrophe in Messina und Kalabrien in Oesterreich anlangte, da waren sich alle Kreise klar, daß das Gebot der allgemeinen Nächstenliebe sosort erfüllt werden müsse. Ein Komitee zur Aufbringung von Liebes gaben für die Opfer der italienischen Katastrophe bildete sich im Nu; der Minister des Aeußern übernahm das Ehrenpräsidium und an die Spitze des Komitees selbst trat

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Seite 2 von 8
Datum: 17.12.1916
Umfang: 8
SL'ürgkhs mit der ungarischen' Regierung in ihrer Gänze anzunehmen. Es wäre jedenfalls zu Weiterungen in dieser Frage gekommen, die man in dieser ohnehin schweren Zeit vermeiden wollte. Von dem mit der Kabinettsbildung betrauten Dr. «. Spi -Müller, der als Handels- minister -des Kabinetts Äiira-H einen hervor ragende.!; Anteil an der Schaffung des Aus gleiches hnite, ist nicht bekannt, daß er irgend welche Abänderungen anstreben werde. — Der ..Pester Lloyd' schreibt' zum Kalnneltswechsel in Oesterreich

mit Ungarn. Am 14. Dezember interpellierte im unga rischen Abgeordnetenhause der Abg. Graf Ap- ponyi über den wirtschaftlichen Ausgleich zwi schen Oesterreich und Ungarn. Er sagte: Vom zukünftigen Ausgleich ist nur das eine bekannt, daß sich die Regierung einer Zollqememschaft mit Oesterreich auf 2V oder 28 Jahre nicht ver schließt, daß sich die Regierung der endgültigen Regelung der wirtschaftlichen Verhältnisse in diesem Reichstage, der hiezu kein I^ndat be sitzt, nicht verschliß, uud daß eventuell

der Audeich mit Oesterreich mittels des § 14 zu standekomme n könnte. Darauf antwortete der Ministerpräsident Graf Tisza, daß sich der Standpunkt der Regierung nicht geändert ha be, daß sie, sobald als möglich mit der österrei chischen Regierung solche auf den Ausgleich be zuglichen Vereinbarungen zustande zu bringen wünscht und daß sie der Ausgleich der Mon archie, was den Außenhandel betrifft, aktions fähig macht, welcher sie also in den Stand setzt, mit dem Deutschen Reiche und überhaupt

sich König Peter vor dem italienischen Abg. Easo- letta wie folgt aus: Im Jahre 1914 ^ar Ser bien bereit, dcm Ultimatum Oesterreich-Un garns zu entsprechen und nur die Weisung Rußlands zu gegenteiligem Vorgehen hat Ser bien hievon abgehalten. Rußland — sagte der König wörtlich — hat uns für den Fall, als wir die Forderungen Oesterreich-Ungarns ab lehnen und die Monarchie uns den Krieg er klärt, versprochen, gegen die Monarchie ein sa mächtiges Heer in Bewegung zu setzen, daß die Monarchie gar

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