mit einem baldigen Kriege gegen Oesterreich und gibt hiefür eine Reihe von Beispielen. Das österreichische Konsulat, erzählt er, liegt dicht am Rande der Oase, auf der großen Straße, welche zu den türkischen Kasernen führt, in das Zentrum der italienischen Verteidigungslinie. Bei uns ziehen sie tagaus, tagein vorüber, Truppen aller Waffen, Wagenzüge, Munitionskolonnen. Das Konsulat hat ein österreichisches Schild. Und alle Truppen, welche vorüberziehen und unsere Flagge sehen, ver gessen es nicht, recht laut
und deutlich auszurufen: „Oesterreichische Schweine!' Die italienischen Offiziere sprechen nur vom Krieg mit Oesterreich. Eines Tages begegne ich einer nach der Verteidigungslinie marschierenden Infanterie kolonne; ich grüße im Vorbeireiten. „O — Sie sind Franzose! Famos! Wann gehen wir wieder gegen die schäbigen Oesterreicher?' — „Weiß nicht, meine Herren!' — „Na ja — wenn wir erst diese arabischen Tiere verhaut haben, dann kommt Austria dran. Dann werden Sie wohl dabei sein!' — „Ich denke so! Ich denke
sogar, daß ich sehr dabei sein werde.' Dem deutschen Farmer Schweighardt, dem deutschen Müller Winkler gegenüber äußern sich die Offiziere in der wegwerfendsten Weise über Oesterreich und jeder erklärt großsprecherisch, sie hätten diesen Krieg nur als Vorbereitung für ihren Einfall in Oesterreich angefangen, um die Truppen kriegstüchtig zu machen Wie die „Bohemia' mitteilt, hat der Kriegs berichterstotter Freiherr von Binder-Kriegelstein, der einzige österreichische Offizier im italienischen Haupt
quartier, Tripolis verlaffen, weil das Verhalten der Italiener es ihm unmöglich machte, am Feldzuge noch weiter teilzunehmen. Baron Binder-Kriegel stein berichtet, daß das österreichisch-ungarische Kon sulat von einer italienischen Artilleriekolonne am 23. Oktober beschossen wurde. Die italienischen Offiziere in Tripolis sprechen beständig vom Kriege mit Oesterreich-Ungarn. Baron Binder, der bisher zur Mäßigung und Ruhe geraten hat, schließt seinen Bericht folgendermaßen
Franz Josef von Oesterreich. Aus dem Anlaß arrangierte das deutsche Institut Santa Maria dell' Anima, dessen Protektor bekanntlich der Kaiser ist, in der deutschen Nationalkirche eine religiöse Feier. In Gegenwart eines illustren Publikums — es waren u. a. erschienen die Kardinäle Ferrata und Lorenzi, die österreichischen Botschafter Fürst Schönburg- Hartenstein und Baron de Merrey, Msgr. Bischof Sapieha, die Prälaten Heiner, Perathoner, Ehses, de Waal — zelebrierte Msgr. Dr. Lohninger mit großer