hat eine Er klärung um so angenehmer überrascht, welche Ministerpräsident Baron Beck am 6. Juli im Abgeordnetenhause gegeben hat; die österreichische Regierung zieht den Ausgleich Szell-Koerber vom Jahre 1903, soweit er noch dem Parlamente zur Genehmigung vorliegt, zurück. Das war das erste erlösende Wort, das zugleich ein Anfang der Tat ist, welche ganz Oesterreich von der neuen Regiemng erwartet, die erste entschiedene Antwort auf die Vertrags brüche der Magyaren. Fast das ganze Abgeord netenhaus
am 3. Juli eine Interpellation hierüber eingebracht und als Antwort darauf gab Baron Beck seine Erklärung ab. Er bemerkte: der An trag des ungarischen Handelsministers Kosfuth, zum dem ungarischen Parlament vorgelegten Schweizer Handelsvertrag Zusätze (Klauseln) zu machen, wodurch die von Oesterreich nicht anerkannte Tatsache eines selbständigen un garischen Zollgebietes neuerdings er härtet werden soll, sei ohne vorheriges Einvernehmen mit der österreichischen Re gierung gestellt worden; das sei
, daß sich die erwähnten Zusätze, salls sie Gesetzeskraft erlangen, als eine einseitige Interpretation einzelner grundlegender Be stimmungen des zwischen Oesterreich-Ungarn und der Schweiz geschlossenen Vertrages durch die ungarische Legislative darstellen würden. — Die Regierung ist sich im übrigen ihrer Verpflichtung vollkommen bewußt, jede Be einträchtigung unserer Interessen hintanhalten zu müssen. Zu diesem Zwecke und um keinen Zweifel darüber zu lassen, daß die Regierung sich im Hinblicke auf die bevorstehenden
und Geflügel aus Serbien lebend oder geschlachtet, femer Fleisch irgendwelcher Art ein- oder durch zuführen. Ursache dieses zweiten Zollkrieges binnen einem halben Jahr ist, daß Oesterreich die
