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Brixener Chronik
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Seite 2 von 7
Datum: 01.06.1921
Umfang: 7
jahrelang fernblieben, vermochten die Liberalen doch nicht, deutsch zu regieren. Die Schulden- und Korruptions wirtschaft stieg dabei stetig. Das Ministerium Taaffe mußte kommen und 2V Jahre, wenn auch unter dem Programm des „Fortfrettens', weiterarbeiten. Und vom polnischen Finanzminister Dunajewski mußte sich Oesterreich, und zwar glänzend, die Finanzen einrenken lassen! Polen und Slawen und Konservative re gierten — regierten gut! Da kamen die Deutsch nationalen an Stelle der Liberalen auf den Plan

: Das deutsche Volk in Oesterreich ist gegenwärtig wirtschaftlich krank und elend. In seiner Not späht es hilfesuchend nach allen Rich tungen aus. Und die in- und ausländischen Quack salber und Bader, die am Bett des Kranken stehen, verordnen nicht die richtigen Mittel, weil sie um hervor, daß er sich mit Kleinigkeiten nicht abgab, daß es ihm auf einige Hunderte von Gulden mehr oder weniger nicht ankam, und daß er alle Details dem Gutdünken seines Vertrauensmanns überließ, der am 13. Marz 1733 mit Theodor

gegen einen ähnlichen Plan. Dagegen wäre der Schade gerade für das Deutschtum in Oesterreich unberechenbar, wenn die es umgebenden und aufgestachelten Machte es national und wirtschaftlich bedrängten. Zudem liegt die wenn auch nur scheinbare Stärkung Deutschlands gar nicht in den Absichten der Sieger und wenn theoretisch auch Italien und Jugo slawien'ihre Sympathie wegen der Anschlußab stimmungen kundgaben (wohl nicht deswegen, um das deutsche Südtirol oder Teile von Kärnten wieder abzugeben!), so konnte

! Und es ist jetzt interessant, zu erfahren, wie dieselben deutschnationalen Blätter, die monatelang das Volk für die An schlußstimmung bearbeiteten, jetzt scheinheilig, als ob sie stets vor den Folgen einer Anschlußaktion gewarnt' hätten, die folgende Nachricht aus Wien bringen. Ohne Erläuterung! Sie schreiben: „Wie die Abendblätter von zuständiger Seite erfahren, entwickelt sich die Anfchlußbewegung zu einer wirklichen politischen und wirtschaft lichen Gefahr für Oesterreich. Sollte (auch) die Salz burger Abstimmung

, wenn auch als private Ab stimmung der Parteien, stattfinden, so ist nach der gegenwärtigen internationalen Lage, wie man sie auch in den Parlamenten der Entente zutage treten sieht, kaum ein'Zweifel, daß die Burgen länder sofort dafür büßen müssen Weitere Abstimmungen in den Ländern würden nach zuverlässigen Meldungen die Kredit aktionen für Oesterreich, die in dem vorge sehenen Rahmen gute Fortschritte macht, auf das äußerste gefährden und in den Ländern fremde Aktionen schwerster Natur veranlassen. Die Regierung

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 06.08.1914
Umfang: 8
und zu gutem Ende lenken möge. Auf Sie, geehrte Herren, blickt heute, um seine Fürsten und Führer geschart, das ganze deutsche Volk. Fassen Sie Ihre Beschlüsse einmütig und schnell! Das ist mein in niger Wunsch!' Ter Mit w «Wll. Dem Reichstag würde sodann ein Weißbuch vor gelegt, in welchem eine Reihe zwischen Kaiser Wilhelm und dem Zaren gewechselter Telegramme enthalten ist. Am 28. Juli telegraphierte Kaiser Wilhelm au den Zaren: „Mit größter Beunruhigung höre ich von dem Eindruck, den Oesterreich

, daß alle diejenigen, die für den scheußlichen Mord moralisch verantwortlich sind, die verdiente Strafe erleiden. Anderseits übersehe ich keineswegs, wie schwer es für Dich und Deine Regierung ist, den Strömungen der öffentlichen Meinung entgegen zutreten. Eingedenk der herzlichen Freundschaft, die uns beide seit langem fest verbindet, setze ich daher meinen ganzen Einfluß ein, um Oesterreich-Ungarn zu bestimmen, eine offene, befriedigende Verständigung mit Rußland anzustreben. Ich hoffe zuversichtlich

des Friedens. Jedoch kann ich, wie ich Tir in meinem eisten Telegramme ''agte, dae Vorgehen Oesterreich-Ungarns nicht als „)chiNiWkche:l .Nrieg' betrachte!?. Oesterreich-Ungarn weis: ans Erfahrung, daß Serbiens Versprechungen, welche nur auf dein Papiere stehen, gänzlich und verlässig sind. Meiner Ansicht nach ist Oesterreich- Ungarns Borgeln':: a-s ein Vernich zn betrachten, die volle Garantie dafür zu erhalten, daß Serbiens Versprechung^ auch wirklich , in die Tat umgesetzt werdenDMWeM Ansicht ltzerd

^MHHstckrkj. durch die Ernärung des österreichisch -^NHMychen Kabinetts, Oesterreich-Ungarn beabsichtige keine 'territorialen Er oberungen auf Kosten Serbiens. Ich nmne vaher, daß es Pußlaud durchaus möglich ist, deck öster reichisch-ungarisch-serbischen Kriege gegenüber in der Rolle eines Zuschauers zu verharren, ohne Europa in den schrecklichsten Krieg hineinzuziehen, den es jemals erlebte. Ich glaube, daß eine direkte Verständigung zwischen Deiner Regierung und Wien möglich und wünschenswert

ist, eine Ver ständigung, die, wie ich Dir schon telegraphiert habe, meine Regierung mit allen Kräften zu fördern bereit ist. Natürlich würden militärische Maßnahmen Rußlands, welche Oesterreich-Ungarn als eine Dro hung auffassen könnte, ein Unglück beschleunigen, das wir beide zu vermeiden wünschen würden. Auch meine Stellung als Vermittler, die ich auf Deinen Appell an meine Freundschaft und Hilfe bereitwillig angenommen habe, wäre untergraben. Gez. Wilhelm.' Am 30. Juli telegraphierte Kaiser Wilhelm

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Seite 2 von 8
Datum: 23.05.1915
Umfang: 8
Seite 2 M Mi« liez Berlin, 21. Mai (K.-B.) Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung' schreibt: Der Dreibundvertrag bestimmte, dag der Bündnisfall gleichzeitig für die drei Vertrags mächte eintrete, wenn einer oder zwei der Ver tragschließenden ohne direkte Provokation ih rerseits von zwei oder drei Großmächten ange griffen und in einen Krieg verwickelt werden. Als nach dem Attentat von Sarajewo Oesterreich gezwungen war, gegen Serbien vor zugehen, um der dauernden Bedrohung seiner Lebensinteressen

durch die großserbischen Umtriebe ein Ende zu bereiten, fiel ihm Rußland in den Arm. Während noch Deutschland auf Anrufen des Zaren bemüht war, den zwischen Wien und Petersburg drohenden Konflikt friedlich zu schlichten, machte Rußland seine ganze Militär macht mobil und entfesselte so den Weltkrieg. Die Provokation lag also auf russischer Seite. Gleichwohl erachtete die italienische Regierung mit der Behauptung, daß Oesterreich aggressiv gegen Serbien vorgegangen sei und dadurch das Eingreifen Rußlands veranlaßt

durch eine zeitweilige oder dauernde Okkupa tion zu ändern. Die Berufung auf Art. 7 wäre begründet gewesen, wenn Oesterreich auf einen Machtzu- wachs auf dem Balkan ausgegangen wäre. Wi^n hatte jedoch vor Kriegsausbruch in Petersburg und auch in Rom erklärt, daß Oesterreich-Ungarn keine Gebietserwervungen auf Kosten Serbiens anstrebe. Die beiden im Kriege stehenden Zentralmächte wären daher berechtigt gewesen, die Einwände Italiens ge gen seine Bündnispflicht nicht anzuerkennen. In loyalem Verständnis

es sich nicht mehr um Forderung des Trentino» sondern um den Erwerb noch anderer alter österreichischer Erblande an den südlichen Gren zen der Monarchie als Preis dafür, daß Italien den in heißen Kämpfen fechtenden Bundesge nossen nicht in den Rücken falle. In dem natürlichen Bestreben. Italien vom Kriege fernzuhalten und die österreichisch- italienischen Beziehungen auf eine neue freund schaftliche Grundlage zu stellen, hat die deutsche Regierung nichts unversucht gelassen, um eine Einigung zwischen Oesterreich

entlassen werden. Ferner bean spruchte Italien die volle Souveränität über Valona und Saseno mit Hinterland und völli ges Desinteressement Oesterreich-Ungarns in Albanien. Hingegen bot Italien eine Pauschal summe von 200 Millionen Franken als Ablö sung aller Lasten und die Uebernahme der Ver pflichtung, während der ganzen Dauer des Krie ges neutral zu bleiben. Auf Geltendmachung von weiteren Forderungen aus dem Art. 7 des Dreibundvertrages wollte es für die Dauer des Krieges verzichten und erwartete

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Seite 1 von 8
Datum: 01.08.1901
Umfang: 8
für Tirol Nd Oesterreich. Das Tagesereignis für Mitteleuropa bilden W Nachrichten von dem neuen Zolltarifentwurfe in Deutschland. Nicht ohne Bangen sah man schon seit langem der Bewegung zu, welche die Agrarier in Preußen einleiteten, um ihre Land wirtschaft vor jeder ausländischen Concurrenz sicherzustellen durch Forderung hoher Schutzzölle. Für Oesterreich und vor allem für unsere Alpen- Länder ist die Frage der Ausfuhrzölle nach Deutschland von höchster Wichtigkeit, denn die Ausfuhr Oesterreichs

, der man sich in letzter Zeit mehr und mehr zugewendet hat, da der Ackerbau immer weniger ertragfähig wurde. Zur Zeit der letzten Reichsrathswahlen ist daher bei Wählerversammlungen und in Resolutionen oft genug dieForderung wiedergekehrt: die Abgeordneten sollen sich mit allen Kräften für billige Ausfuhr zölle nach Deutschland verwenden. Nun sollen statt dessen in Deutschland drei- bis vierfach höhere Zölle auf die Vieheinfuhr aus Oesterreich gelegt werden wie bisher! — Aehnlich schlimm ergeht es der Forstwirtschaft

. Der Zollsatz für gesägtes Holz soll von 80 auf'125 Mark erhöht werden; dagegen soll dsr Zollsatz für un- gesägtes Holz (Rundhölzer) gleich bleiben. Folge hievon wird sein, dass die Ausfuhr von unbear beitetem Holz und daher die AbHolzung der Wälder noch mehr als bisher begünstigt, hin gegen die Sägen- und Holzindustrie, soweit sie auf Deutschland angewiesen ist, vernichtet wird. In den letzten fünf Jahren ist die Vieh- und Holzausfuhr von Oesterreich nach Deutschland ganz erheblich gestiegen; an Holz

wurden allein im Jahre 1900 über 26 Millionen Metereentner nach Deutschland geliefert. Die heimische Landwirtschaft ist noch darum weit schlimmer daran gegenüber den geplanten Schutzzöllen in Deutschland als die Industrie, weil die Einfuhr landwirtschaftlicher Producte aus Deutschland nur unbedeutend ist, während die Jn- dustrie Deutschlauds in Oesterreich ein immerhin wert volles Absatzgebiet hat. Die heimische Industrie kann daher durch Zollerhöhung für Einfuhrartikel aus Deutschland geschützt

werden; unsere Land wirtschaft, besonders die heimische Viehzucht ist dagegen wehrlos. Oesterreich wird also trotz Dreibund von seinem mächtigen Nachbar, der allzu selbstsüchtig auf seine eigenen Interessen bedacht ist, einer schweren wirtschaftlichen Gefahr preisgegeben. Der veröffentlichte Schutzzolltarif für Deutschland ist allerdings noch nicht Perfect, sondern muss erst den Bundesrath und den Reichstag passieren. Möglich, dass hiebei einzelne Zollsätze eine Herab minderung erfahren; die Hoffnung, dass

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Seite 1 von 8
Datum: 23.03.1905
Umfang: 8
sei darin begründet, daß Oesterreich mit eigenem Gut und Blut das ungarische Gebiet Schritt für Schritt der Türken- henschast abgemngen hat. Dieser Anspruch ist hoffentlich auch darin nicht begründet, daß Oester reich mit seinen Waffen dieses Gebiet gegen die traditionellen Rebellierungstendenzen magyarischer Größen sichern mußte. Der Dualismus war etwas ganz Neues, ein Widerspruch mit früheren Jahrhunderten; er hat die Geschichte nicht für sich und hat schon darum von Anfang keine Ausficht

für Oesterreich' erklärt hat (Hört! Hört!), mußte gestehen: »Mit der Verfassung ist jede Gebietserweiterung unverträglich.' Meine sehr verehrten Herren! Ein Reich, mit dessen Ausbau eine Gebietserweiterung un verträglich ist. begibt sich vop selbst des maß gebenden Einflusses in der äußeren Politik. Wenn das schon in den Siebzigerjahren und zwar sogar von hingebungsvollen Verehrern des Dua lismus erkannt und ausgesprochen wurde, wie viel mehr wird es heute gelten, wo die Selbständig keit Ungarns, die eben

daS Hindernis einer ziel bewußten äußeren Politik O,Ach noch viel weiter ausgebildet hat! Ein die Verhältnisse Oesterreichs sehr gut kennender und für Oesterreich sehr be geisterter Politiker Deutschlands, unter dem Pseudonym »Albertus' Verfasser von sehr in haltsreichen Büchern, hat damals bei Besprechung oer Aufgaben Oesterreichs gegenüber der orien talischen Frage erklärt: »Bor allem muß der Dualismus in der Richtung eine Modifikation erhalten, daß die Gesamtmonarchie im internatio nalen Verkehr

- und Handelsbündnis zu schließen. Also schon damals wurde im Gesetz ein Ton beliebt, als ob wir Oesterreicher es eigentlich als eine Gnade zu be trachten hätten, wenn sich Ungarn herbeiließe, von Zeit zu Zeit mit uns ein Zoll- und^Handels- bündnis zu schließen. (Zustimmung.) Es ist heute schon wiederholt betont worden, daß gerade diese Unsicherheit der Handels beziehungen zwischen Oesterreich und Ungam eine reiche Quelle von Verlegenheiten, Verwickelungen und Gefahren in sich schließt. So etwas ginHe

ja an, wenn Oesterreich-Ungarn eine Monarchie wäre, eine Insel bildend, im fernen Ozean, auf Hunderte von Meilen nur vom Wasser umgeben. Dann könnte man ja sagen, die sollen sich ihre gegenseitigen wirtschaftlichen Beziehungen von Zeit zu Z'it regeln. Aber Oesterreich-Ungarn ist im Mittelpunkt der Staaten Europas. Wenn ein solches Doppelreich seine handelspolitischen Beziehungen der Kündigung jedm Teiles preis gibt, auch zu einer Zeit, wo die Wirtschafts politik, wie heutzutage, alles, >uch die äußere Politik

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Seite 1 von 8
Datum: 16.01.1906
Umfang: 8
geplanten Reichsratswahlresorm, nämlich der Einführung des allgemeinen und gleichen Wahl rechts, in klarer, mit großem Beifall aufge nommener Rede dargelegt. Zweck derselben war, wie der Redner selbst einleitend bemerkte, den in der Versammlung anwesenden Gästen aus Deutsch land wie auch den Mitgliedern des Kasinovereines zu zeigen, worin der wesentliche Unterschied zwischen den beiden katholischen Parteien in Deutsch-Oesterreich und besonders in Tirol zu suchen ist, um daraus ein gerechtes Urteil

im Abgeordnetenhaus 85 Man date, hatte also bis 1895. in welchem Jahre die Zahl der Abgeordneten infolge Einführung einer allgemeinen Wahlkurie von 375 auf 425 erhöht wurde, fast ein Viertel aller Reichsratsmandate m Besitz. Daß die Kurie des adeligen Groß grundbesitzes verschwindet, ist ein großes Glück für Oesterreich, weil dadurch das Hindernis einer gesunden Entwicklung des politischen Lebens beseitigt wird; ein großer Teil der politischen Zwistigkeiten wird verschwinden, wenn das Wahlprivtleg des Adels

sind. In Oesterreich- Ungarn ist das Wahlprivileg des Adels ein Hindernis der Entwicklung des Reiches. In Ungarn hat der Adel eine dominierende Stellung und eben darum ist es zur gegenwärtigen Reichs krise gekommen, weil die jenseits der Leitha herrschende Adelsclique durchaus über Oesterreich herrschen oder von Oesterreich unabhängig sein will. Auch die böhmische Frage, welche seit neun Jahren Muser Parlament lahmgelegt hat, ist zu gutem Teile vom böhmischen Adel verschuldet. Anfangs der achtziger Jahre stand

sich nicht als Kandidat für ein Volksmandat ausstellen, weil er dann seinen Wählern Rechenschaft gebe» müßte, was er jetzt nicht zu tun brauche. Hierin liegt nach Anschauung des Redners der Kern punkt des Unterschiedes zwischen der chnstlichsozialen und konservativen Partei. Die Christlichsozialen in Tirol und Oesterreich wollen mit der Konstitution Ernst machen, die Altkonservativen aber wollen die Konstitution nur als Mittel benützen, um alte Privilegien sich erzustellen. In früheren Zeiten hat der Adel den größten

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Seite 2 von 8
Datum: 10.11.1906
Umfang: 8
ganz offenkundig an der Zer reißung Oesterreichs. Auch in den gemeinsamen Angelegenheiten darf in Oesterreich ohne diese Herren nichts mehr geschehen, wie sich dies in der Frage der Erhöbung des Rekrutenkontingents wieder gezeigt hat. Wann ist jemals in Oester reich über Bedingungen für die Zugestehung einer Rekrutenerhöhung verhandelt worden? Das sind unhaltbare Zustände und die werden nicht früher besser, bevor nicht in Oesterreich ein Parlamwt besteht, das nicht mehr auf Privilegien

, den Ansporn gegeben zu haben, daß in Oesterreich die Konstitution eingeführt wurde. Jetzt will Oester reich den Anstoß geben, düß auch in Ungarn eine wirkliche Konstitution und keine Scheinverfassung bestehe. (Lebhafter Beifall.) Auch in Oesterreich ist die Wahlreform von den verschiedenen Parteien nicht aus Liebe und Freundschaft zugestanden worden. Diese Parteien stehen unter dem Drucke der Verhältnisse und deshalb müsse auch in Ungarn ein Druck der Verhältnisse geschaffen

werden, so sehr man sich dort auch dagegen stemmt. Sowie man in Oesterreich nicht imstande war, dieser Bewegung Herr zu werden, wird man es auch drüben nicht werden. Nichts fürchten die gegen wärtigen Machthaber in Transleithanien mehr, daß auch bei ihnen, wenn auch nur zur Hälfte, dasselbe geschehen wird, was jetzt für Oester reich abgeschlossen werden soll. Da die Annahme der Wahlreform in Oesterreich unabsehbare Rück wirkungen über die Leitha üben wird, ist sie für die ganze Monarchie von Bedeutung und die Frage, ob der einzelne

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Seite 3 von 8
Datum: 06.03.1906
Umfang: 8
; die schweizerischen Produkte gchießen bei der Einfuhr in das österreichisch- ungarische Zollgebiet die Meistbegünstigung auf GrZnv des am 1. März in Mast tretenden autonomen und Konventionaltarifes mit der Maß gabe, daß Hattkäse in mühlsteinförmigm ,, Laiben Über 50 Kilogramm pro Stück zum Ver- tragszoll von Kr. 12 abgefertigt wird. Die Be stimmungen des Textes des Handelsvertrages zwischen Oesterreich-Ungarn und der Schweiz MM 10. Dezember 1891 bleiben mit Ausnahme der Vereinbarungen über die Tarife

während dieser Zeit gleichfalls in Wirksamkeit. Eine Mmisterkonferenz, an welcher die beiden Handels- und Ackerbauminister teilnahmen, zog am 28. Februar in Wien die letzten Vorschläge ' der schweizerischen Delegierten in Beratung. Unter Hinweis auf die zahlreichen der Schweiz für deren wichtigste Exportartikel nach Oesterreich- Ungarn bereits. angebotenen Konzesstonen be zeichnete die Ministerkonferenz ein weiteres Ent gegenkommen für ausgeschlossen. Serbien beginnt zum Kreuz zu kriechen. Beim Hofball

am 27. Februar sprach der Kaiser auch mit dem serbischen Gesandten in Wien, Dr. Vuic, und gab seiner Freude darüber Aus druck, daß wieder bessere Beziehungen zwischen Serbien und Oesterreich hergestellt worden seien. —- In Belgrad ist das Einfuhrverbot gegen Oesterreich-Ungarn aufgehoben worden. Die dung nahm. Leider blieb er mit zwei Stimmen in der Minorität. Der Terrorismus der Gegner verekelte ihm die weitere Arbeit in Bilin, so daß er einer Fusion der „Gerechtigkeit' mit dem Grazer „Arbeiterfreund

, daß er gezwungen war, nach Graz zurückzukehren. Von dieser Zeit an trat zu seinem Herzleiden ; noch eine Nierenkrankheit hinzu, so daß er das ^ Zimmer nicht mehr verlassen konnte. Im November ! vorigen Jahres war jede Hoffnung auf Gesundung j geschwunden und am 24. Februar d. I. verschied er j lm Alter von 66 Jahren. Ein an Arbeit, Ent- j täuschungen und Schmerzen reiches Leben ist mit ^ ihm dahingegangen. k Unterhändler Serbiens für den Abschluß eines Handelsvertrages mit Oesterreich-Ungarn find

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Seite 2 von 8
Datum: 27.01.1906
Umfang: 8
. Landesausschuß Hauser rief aus: »Wir sind in Oesterreich viel gewohnt; daß aber die staat- Bordeaux unt seinem Vororte La Bastide ver einigt. Am selben Tage (30. April) um 6 Uhr abends langten wir glücklich in der französischen Hauptstadt an und ein kühler Regen, welcher von da ab durch acht Tage ununtervrochen über die Seinestadt herniederging, ließ uns eine Art Heim weh empfinden nach dem warmen andalustschen Klima, seinem azurblauen Himmel und der para diesischen Flora. Allerlei. Neunzigjährige

. K. k. Beamte betreiben offenen Aufruhr geg?n die Regierung, die Re gierung schüttelt höchstens den Kopf und sagt: das hätte nicht vorkommen sollen. Protestantische Pastoren verbreiten in Oesterreich die ,Los von Rom'-Bewegung. die Regierung hat sich nie darüber aufgehalten — in Scharten haben 120 katholische Kinder ihr Gebet verrichten wollen, das ist auf einmal staatsgefährlich. Da sieht man, wie schnell die Behörde ist. Jetzt ist unsere Ge duld aber zu Ende. Daß man unsere Kinder nicht mehr beten lassen

will, das duldet unser katholisches Volk nicht mehr. Die Sozialdemo- krmen predigen die Revolution in Oesterreich. Da schaut der Siaat drein mit einem so süßen Gesicht, wie der Vollmond einen Beduselten an lächelt. (Heiterkeit.) Wenn aber katholische Kinder beten, das ist staatsgefäh lich. Wenn man uns den Kamps aufzwingt, wir haben ihn mcht ge sucht, wir werden ihn aber führen, furchtlos und unerschrocken. Wir protestieren heute vor ganz Oberösterreich gegen die Provokation in Scharten, gegen die Behörden

, welche sich in Dinge ein mischen, welche die Eltern und die Kirche an gehen. Wir protestieren gegen das System in Oesterreich, welches ruhige Männer sekkiert, die Hochverräter aber kaschube't.' (Lebhafter Beifall.) Redner dankte zum Schmsse den ruhigen Prote stanten von Scharten, die sich Mäßigung auf erlegt haben: „Wir sind ihnen zu Dank ver pflichtet, daß sie unsere religiösen Gefühle achten, und wollen auch sie in ihren religiösen Bestrebungen unterstützen.' Kurze Nachrichten. Versammlungen des Bauernbundes

Sprache zu führen. FrivolesBörsenmanöver. In Ro» war am 22. Jänner die Nachricht verbreitet, Kaiser Franz Josef von Oesterreich sei ge storben. An die österreichische Botschaft sind Hunderte von telegraphischen und telephonische» Anfragen eingelaufen. Auch in den Vatikan war die Nachricht eingedrungen, so daß der Papst sich sofort erkundigen ließ. Sie entpuppte sich dann als ein niederträchtiges Börsenmanöver. DiätenimdeutschenReichstag. A« 24. Jänner nahm der Reichstag definitiv in dritter

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Seite 2 von 12
Datum: 23.12.1915
Umfang: 12
die Hoffnung aus, ihn bald wieder an der Spitze der Truppen zu sehen. Die zweite amerikanische „Ancona'-Note. Die „Köln. Zeitung' meldet aus Wa shington durch Funkspruch: Die zweite Note der amerikanischen Regierung an Oesterreich- Ungarn gibt einige der Tatsachen cm, die von Wien gewünscht wurden, verweigert aber die Erörterung von Einzelheiten. Die amtliche Mitteilung hes österr.-ungav. Flottenkomman dos wird als genügende sachliche Unterlage für die amerikanischen Forderungen angesehen. Demnach stehe

fest, daß die Wiener Regierung zugebe, daß die „Ancona' torpediert wurde, während sich noch Fahrgäste an Bord befanden. Dieses Zugeständnis genüge. Weitere Bestäti gungen durch Offiziere oder U eberlebende von der „Ancona' seien unnötig. In Amerika herrscht der Eindruck vor, daß ein Bruch» mit den Zentralmächten beabsichtigt ist. Eine englische Expedition gegen Oesterreich- Ungarn ? London, 20. Dez. (KV.) Das Londoner Blatt „Ration' schreibt: Die. Flotte müsse Ent täuschung darüber empfinden

, daß nach! dem Erfolge gegen die U-Boote in der Nordsee der Mißerfolg im Mittelmeer kam. Der Verfas ser des Artikels erwähnt auch den Plan der extremen Richtung, die eine Expedition gegen Oesterreich-Ungarn befürworte, was die eng lische Schiffahrt und die englischen Finanzen ruinieren würde. Die Parlamentswahlen in Griechenland. Die Wahlen zur griechischen Deputierten kammer ergaben einen überwältigenden Sieg der Regierungspartei. Die Anhänger des Ve- nizelos gaben das Spiel von vorneherein für verloren

. Aus 60 Wahlkreisen steht das Ergebnis noch aus. Donnerstag, den 23. Deze mber Rumänien. Aus Bukarest wird gemeldet: Am 20. d. begannen die Verhandlungen über die Durch führung der Transporte aus Deutschland und Oesterreich-Ungarn durch rumänisches Gebiet nach Bulgarien. Wie verlautet, soll Rumä nien als Gegenleistung zugestanden werden, Waren aus Saloniki über bulgarisches Gebiet zu führen. Feiger Krämergeist der Briten. Die „Franks. Ztg.' meldet aus Athen: Wie unser Korrespondent aus zuverlässiger Quelle

zu treffen, sei es auf dem Steuerwege, sei es auf dem rechtlichen Boden. Übereinstimmend wurde 1«» «. die Ueberzeugung ausgesprochen, daß das dM! sche Volk nicht nur durchzuhalten, sondernUM im Frieden durch intensive Arbeit zuarbeiten habe. Tagesneuigkeiten. * Die Stimme des Kaisers im GrautwK phon. Das Präsidium des Militärwagen- Hilfsfonds der gesamten bewaffneten Macht' Oesterreich-Ungarns wünschte, eine phonoM- phische Aufnahme der Stimme des KaWz herstellen zu lassen, um den Völkern derMsw- archie

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Seite 5 von 10
Datum: 17.05.1895
Umfang: 10
mich emporgearbeitet zu haben, und ich werde meinen Mann zu stellen wissen. Ich vertraue aus die gesammte Wiener Bevölkerung, ich vertraue auf den gesammten Gemeinderath, und ich vertraue auf Gott den Herrn, welcher das christliche Volk nicht verlassen wird.' Die „N. Fr. Pr.' mag ruhig sein um die Zukunft Wiens, solange ehrliche Leute an der Spitze der Stadtverwaltung stehen. Politische Rundschau. Oesterreich - Uugartt. Ueber die Be antwortung der Interpellation Dipauli durch den Ministerpräsidenten fällt

in Oesterreich sei vom Standpunkte des Staatsinteresses nicht erwünscht, die meritorische Beantwortung der Interpellation ablehnte. Der katholische Minister präsident hat hiebei außeracht gelassen, dass kirchliche Angelegenheiten, wo sie auch schweben mögen, bei der internationalen Natur der von Christus gestifteten Kirche, alle Katholiken inter essieren und tangieren, und dass der von seinem ealvinischen Collegen in Transleithanien brüskierte Vertreter des Hl. Stuhles denselben Hl. Stuhl

auch in Cisleithanien vertritt. Er hat wohl nicht genügend erwogen und erwägen wollen, welche Gefahr in der Rückwirkung der in Ungarn aus gesprochenen irrthümlichen Anschauungen über die Stellung und Befugnisse des Vertreters des Hl. Stuhles auf Oesterreich liegt. Ihm war es vor allem um die Coalition zu thun, die bei der Gegensätzlichkeit der Grundsätze der Parteien durch eine entschiedene Aussprache über die An gelegenheit gefährdet erschien und thatsächlich ge fährdet worden wäre. Man weiß jetzt, dass

- boteu und geben ihnen den Rath, sich nur in Socialdemokraten zu verschauen, denn die können ihre Lage bessern. In Oesterreich besteht ein Gesetz, dass niemand auf consessionellen Friedhöfen eine Rede halten darf. Das jüdische „Tagblatt' berichtet an lässlich des Begräbnisses des im Auflaufe ver wundeten Arbeiters Urbanek, der an den Wunden starb: Um 3 Uhr war die Trauerfeier beendet. Am Grabe hielt der Arbeiterführer Dr. Ellenbogen eine kurze Rede in deutscher und italienischer Sprache

. Ja, in Oesterreich sind die Gesetze da, um übertreten zu werden! Am 3. und 4. Juli findet in Salzburg eine Versammlung des Vereines der Priester der An betung des allerheiligsten Sacramentes statt. Als Versammlungsorte dienen die Seminarkirche und der Gasthof „zum römischen Kaiser'. Ungarn. Die Tactlofigkeiten Banssys und Kalnokys sind im Magnatenhause zur Sprache gekommen. Es wird aus Budapest vom 14. Mai gemeldet: Der Clerus, sowohl derrömisch-katholische als auch der griechische, ist mit Fürstprimas Car dinal

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Seite 9 von 12
Datum: 10.10.1920
Umfang: 12
und Oesterreich haben auch die Gewerkschaften der deutschen Schweiz, ferner die Arbeiterorganisationen in Ungarn, in der Tschechoslowakei (!), in Dänemark, Schweden und Holland das Ersuchen gestellt, die Mitteilungen des Internationalen Arbeitsamtes in deutscher Sprache zu erhalten. Zukünftig werden daher sämtliche Mitteilungen und Druckschriften des Bureaus in deutscher, französischer und englischer Sprache verbreitet. Rumänien. Take Ioneseu auf Reisen. Der rumänische Minister des Aeußern Take Jonescu

Rumäniens, Serbiens, der Tschechoslowakei und Griechenlands herrsche vollständiges Einverständnis. Take Jonescu glaubt, daß auch Polen in die kleine Entente eintreten werde, deren Politik auf Grund der Beobachtung der fünf Friedensverträge beruhe und deren Politik der der Alliierten angepaßt sein würde. (Es ist merkwürdig! Die Interessen aller dieser Staaten sollen sich untereinander vereinen lassen. Nur aus gerechnet Oesterreich und Ungarn, auch zwei Klein staaten, sollten nicht mehr

. Der Friedens vertrag zwischen Polen und Rußland ist zwar in Wucher Hinsicht für Rußland schmerzlich, aber er ^himmelweit entsernt von der beispiellosen Härte uno Grausamkeit der Verträge, durch die Deutfch- kr Oesterreich zugrundegerichtet wurden. A^ud bleibt eine gewaltige politische und wirt- Mftnche Macht. Der Gewaltherrschaft von einigen yunoerttausend Kommunisten gegenüber war die eh viel milder als gegen das demokratische wychland und das zertrümmerte und zwerghaft gewordene Deutschösterreich

französische Presse zur Anschlutzsrage. In Frankreich sieht man den kommenden österreichischen Wahlen in die Nationalversammlung mit größter Spannung entgegen. Man beeilt sich dort, beizeiten darauf hinzuweisen, daß von einem Anschluß an Deutschland keine Rede sein könne. Der„Temps' rechnet den Oesterreichern in einem langen Artikel vor, daß das eigene Interesse ihnen gebiete, ein eigener Staat zu bleiben, denn wie könne Deutsch land, das selbst nichts habe, Oesterreich helfen ? fragt das zitierte Blatt

. (Es gliche nach den auf Ungarn gemünzten Worten des österr. Präsidenten Seitz einem Bettler, der im Vereine mit einem zweiten sich als Millionär dünke. D. Red.) Nur die Entente könne Oesterreich helfen und diese Hilfe ist gerade an die eine Bedingung geknüpft, daß man in Wien auf jeden Gedanken einer früheren oder späteren Vereinigung mit Deutschland verzichte und den Friedensvertrag von St.-Germain genau erfülle. Auf keinen Fall werde Frankreich in dieser Frage mit sich handeln lassen. Im „Journal

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Seite 1 von 8
Datum: 02.05.1907
Umfang: 8
als wie in den Zeiten des Kurienparlaments von den Bourgeois und der Intelligenz. Die nationale Spannung hat in Oesterreich, wie die Wahlbewegung beweist, nach Einführung des allgemeinen und gleichen Wahlrechtes kaum merklich nachgelassen und sie wird so lange an dauern, bis der Weg zur LHsung der nationalen Fragen und damit zur nationalen Verständigung endlich gefunden wird. Oesterreich hat in dieser Beziehung eine Reihe unfertiger oder mißverständ licher Gesetze, auch eine ganz« Reihe lückenhafter Vorschriften

von der Gleichberechtigung der Nationen und Sprachen würde aus Oesterreich das reinste Babylon machen. Die Frage der Staatssprache oher der Vermitt- lungs-- und VerständigungsWsH^ muß also von den künftigen Parlamenten irgendwo g'elöst wexdm. DaS ist eine aufgelegte StaaWnotMMdigkeit. Da mögen noch so viele und nutzbringende wirtschaft liche Vorlagen eingebracht werben; M«ag sogar eine neue Bahn» oder Kanalwrlage kommen — diese Lücken in der nationalen Gesetzgebung werden doch immer wieder nach endlicher Ausfüllung

die Bereit willigkeit zur Mitwirkung, dm nationalen Frieden in Oesterreich herbeizuführen, mit allem Nachdruck zu verlangen. Die nationalen Rechte aller Stämme sollen gewahrt werden; aber auch der Staat soll bekommen, was er zum Leben so notwendig braucht: den Frieden unter den Nationen des Reiches und ein gesichertes Funktionieren des staatlichen Organismns. politische Rundschau. Oesterreich. Lin Nlemoranäum aer Veuttchen in VSHme» SV üey liailer. Es war beabsichtigt, daß die Vertreter der größten

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 18.12.1891
Umfang: 8
. Mauthner hofft sür die von der Industrie gebrachten Opfer eine Entschädigung durch günstige Verträge mit dem Osten und thunlichste bahntarifarische Be günstigungen seitens der Regierung. Abg. Telky erklärt, aus Parteirücksichten nicht für die Ver träge stimmen zu können, welche die erste Stufe zur Zollunion mit Deutschland bilden, Oesterreich noch fester an den Dreibund und speciell an Deutschland ketten und dieKlustzwischen Oesterreich- Ungarn und Russland vergrößern. Die Czechen sehen das Heil

an, die Weinzölle mit 200 gegen 66 Stimmen, ferner andere Positionen, sowie den Tarif im ganzen mit großer Majorität. Rom, 17. December. Die Entwürfe der Handels- und Schiffahrtsverträge zwischen Italien, Oesterreich-Ungarn und Deutschland wurden unter die Abgeordneten vertheilt. Der Motivenbericht besagt, man wolle nunmehr auch in materiellen Interessensphären das Friedenswerk durch eine weitausblickende Allianz fördern. Auszug aus dem Amtsblatt. Erledigungen vom 4. December. Das vom Ca- nonieus Sulzenberger

. — Das sogenannte halbe Höflergut sammt ümäus instruotus des Franz Holzer in Pieterstein am 18. December, ev. 11. Jänner, 9 Uhr Vormittags, beim Wirt: im Mühlwalde. Schätzungs wert fl. 1778. — Behausung und Grundstücke sammt tuväus iustruotus aus dem Nachlasse des Michael Auf- schuaiter, gewesenen Bauers zu Rain in Bichlach, am 12., ev. 19. Jänner, 10 Uhr Vormittags, an Ort und Stelle. Schätzungswert fl. 5469-80. Sammelkasten. Mr eine katkolische Universität in Oesterreich: Uebertrag sl. 490.65 Spielgewinnst

, Kollmann, Lienz VK., Lans (Inns bruck), Hopfgarten K., Tannheim K., Fügen VK., Pergine 2 Tage B. und Wolle. — 24. Glurns V., Fleisch und Getreide. Cmlditorei von Hans Rastlunger in Brixen empfiehlt hiermit WeiHnachtsbrote m allen Größen, mit und ohne Decoration. sowie Glirtftbaumve- hange m reichster Auswabl zu biMaen NreUen. Hochw. Herrn Pfarrer Knetpp« Arzneien und Kpeeialiiiiteu der allein vom Herrn Pfarrer zur Erzeugung v erechtigien GngetapotHeko in für Oesterreich-Ungarn allein berechtigtes Depot

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Seite 5 von 12
Datum: 08.04.1909
Umfang: 12
., des Reformators des Kalenders. — 1809. Erstes Bulletin der Oesterreicher aus dem Haupt quartier Braunau. — 1829. Geburt des Ge schichtsschreibers Johannes Janssen. — 1864. Erzherzog Max von Oesterreich wird Kaiser von Mexiko. — 1908. Im Abgeordnetenhaus wird die Errichtung des Arbeitsministeriums zur Kenntnis genommen. 11. April: 1809. Ausbruch des Aufstandes in Tirol. Die Pustertaler schlagen die Bayern und Franzosen zurück. — 1814. Erste Ab dankung Napoleons I. — 1825. Ferdinand Lassale, Begründer

. Katholikenemanzipation in England. 14. April: 1816. Bayern tritt an Oesterreich Tirol und Vorarlberg ab, wird aber dafür anderweitig entschädigt. — 1871. Die deutsche Reichsverfassung durch den Reichstag ange nommen. Die neue Erbschaftssteuer» Die fortwährenden Ansprüche, welche an den Staat gestellt werden, entweder als soziale Neue rungen oder als solche hygienischen Charakters, diverse Investitionen, die Erhöhung der Wehr kraft, die neuen Erfindungen in den Kriegs behelfen haben auch das österreichische Budget scharf

Erbschaftssteuer und es ist daher begreiflich, daß der Finanz minister diese günstige Gelegenheit für sich aus zunützen sucht. In Oesterreich wird die Erbschafts steuer ohne Rücksicht auf die Höhe der Hinter lassenschaft nur nach dem Verwandtschaftsgrade mit 8<>/o, Durchschnitt 2-5^ bemessen. Unter Kr. 100 sind steuerfrei. Ueber die wahrscheinliche Höhe der Mittel, welche der Staat aus einer Erhöhung der Erbschaftsgebühr gewinnen könnte, orientiert die Erbschaftsstatistik Oesterreichs. In Oesterreich wurden

im Jahre 1904 153.172 Erb- sälle der Gebührenbemessung unterzogen, welche zusammen Nachlässe von rund 798 Millionen Kronen betrafen und an Gebühren 20 Millionen ein brachten. Die Erbschaften von mehr als einer Million sind in der Statistik nicht getrennt, sondern summarisch mit den Erbschaften über je eine halbe Million ausgewiesen. Die Summe der letzteren macht 230 Millionen Kronen aus. Wenn man nun in Oesterreich die Erbgebühren durch schnittlich auf 12'/o erhöhen wollte, so könnte der Ertrag

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Seite 2 von 8
Datum: 19.04.1892
Umfang: 8
zu bringen vermögen; das Ziel aber geben wir unter keiner Bedingung auf.' Dem widerspricht aber vollständig, wenn die „Conservative Kor respondenz „Nachgiebigkeit und guten Willen' als Parteiprincip empfiehlt. Nein, „energische Arbeit' ist uns, wie die „K. Z.' sagt, nothwendig. Auch in Deutschland weist man gerade auf diesen Punkt immer hin. Man solle in Oesterreich energischer vorgehen. In dem Sinne berichtet z. B. die „Germ.' über den Tiroler Landtag. Sie bringt zuerst die Erklärung der Bischöfe, sagt

davon, dass sie von hohem apostolischen Freimuthe durchweht sei, und bringt dann einige Gründe, warum man in Oesterreich in der Schul angelegenheit energischer vorgehen solle. Sie schreibt: „Bei dieser Gelegenheit dürfte es angezeigt sein, das Urtheil eines unterrichteten und verdienten katholischen österreichischen Abgeordneten über die beklagenswerten österreichischen Schulzustände wiederzugeben. In einer Versammlung des katho lischen Schulvereins, die jüngst in Dornbirn (in Vorarlberg) abgehalten

wurde, hat der Abgeordnete Kohler über die traurigen Schulzustände sich ver breitet. Nach seiner Ansicht tragen hieran die Schuld: erstens die österreichische liberale Presse, welche selbst bei den oberen Behörden sehr ton angebend sei, während die katholische Presse viel weniger beachtet werde. Zweitens sei das katho lische Volk in Oesterreich noch lange nicht be geistert und rührig genug im Proteste gegen die consessionslose Schule und in der beharrlichen Forderung nach besseren Schulzufiänden

- Souderbestrebuugen etwas zurückdrängen und sich stets erinnern würden, dass sie vor allem und an erster Stelle Katholiken sind, und dass dann erst die Zugehörigkeit zu diesem oder jenem Volks stamm in Betracht kommen darf.' Dies zur Aufklärung der gegenwärtigen Politischen Lage und zur Beurtheilung der ver schiedenartigen Berichte über den Tiroler Schul kampf. Politische Rundschau. Oesterreich-Ungar«. Die „Wr. Ztg.' veröffentlicht ein kaiserliches Handschreiben an den Ministerpräsidenten Grafen Taaffe, wodurch

wird denen, die es mit der Einführung der neuen Valuta so eilig haben, die Nachricht sein, welche der Telegraph aus Amerika gebracht hat. Im Abgeordneten- Hanse der „Vereinigten Staaten' ist nämlich der Antrag gestellt worden, dass eine internationale Conferenz einberufen werde, welche ein ein heitliches, allgemeines Münz- Maß-undGe- wichtssystem feststellen und den Regierungen unterbreiten solle. Nach einem kürzlich veröffentlichten Ausweis existieren in Oesterreich allein nicht weniger als 19.350

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Seite 3 von 5
Datum: 06.09.1910
Umfang: 5
der Sozial demokraten für ihre Partei in Betracht. So be trugen die Gesamteinnahmen der Parteikasse zu Berlin in dem Zeiträume vom Juli 1909 bis Juli 1910 935.409 Mark. Diesen Einnahmen stehen 815.557 Mark Ausgäben gegenüber, die hauptsächlich auf Agitation und Schulung der Mitglieder hinausgegeben wurden. Auch bei uns in Oesterreich zeigt sich trotz mancher Rückgänge dennoch ein langsames Fort schreiten der sozialdemokratischen Organisationen. Die sozialdemokratischen Gewerkschaften Oesterreichs

sozialdemokratischen Arbeiterpartei eine Zunahme der organisierten Mitglieder von 112 538 auf 126.000 Mitglieder nach. Die Sozialdemokratie Oesterreichs besitzt gegenwärtig 88 Reichsrats abgeordnete, 16 deutsche und 15 nichtdeutsche Landtagsabgeordnete und 1275 Gemeindevertreter. Die deutsche Sozialdemokratie in Oesterreich ver fügt über 26 politische Parteiblätter. Die Mit glieder der roten Konsumvereine beträgt 250.161 in 485 Genossenschaften, von denen 335 deutsch sind. Die Frauenorganisation zählt 10.000

haben. Zweifelsohne haben die Katholikentage einen wesentlichen Einfluß auf die Entwicklung der christlichen Arbeiterbewegung in Oesterreich ge nommen. Da war eS namentlich der Katholiken tag in Salzburg, der ein soziales Programm beschloß, auf dessen Grundlage sich überhaupt die christliche Volksbewegung aufbauen konnte. Dann waren es die Katholikentage in Wien, die durch ihre Beschlüsse den christlichen Arbeitern die Solidarität des gesamten christlichen Volkes ver kündeten. Auf den Katholikentagen

war es, wo Dr. Lueger seine herrlichen, das ganze christliche Volk begeisternden Reden hielt, und Wehmut überschleicht uns bei dem Gedanken, daß er, der siegreiche Führer des christlichen Volkes von Oesterreich, die Einigung aller Katholiken in Inns bruck nicht mehr erleben konnte. Die Katholiken tage haben aber auch auf die Vorwärtsbewegung der christlichen Arbeiterorganisationen in den ein zelnen Ländern günstig gewirkt. Die nieder österreichischen Katholikentage haben durch ihre Beschlüsse bezüglich der Lösung

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Seite 4 von 8
Datum: 20.11.1906
Umfang: 8
weil er bestand. Eben das beweist allem schon die Nützlichkeit eines Bündnisses, das noch heute vor manch anderen denkbaren Kombinationen gewichtige Vorzüge besitzt. So hat der Dreibund unter anderm auch den Nutzen, daß er unter den drei verbündeten Reichen Konflikte ausschließt. Wären Italien und Oester reich-Ungarn nicht Verbündete, so könnten die Beziehungen zwischen beiden gespannte werden. Es ist mir auch ein Bedürfnis, auszu sprechen, wie verläßlich die Unterstützung war, die uns Oesterreich-Ungarn

Machtstellung sür das Donaureich es ist, für Oesterreich-Ungarn — für Oesterreich und Ungarn — auch für die Magyaren und das Magyaren- tum. Ich bin überzeugt, daß, wenn Deak und Andrassy noch lebten, beide mir recht geben würden. Bevor ich auf unsere Beziehungen zu Ruß land eingehe, muß ich auch meinem Bedauern darüber Ausdruck geben, daß immer wieder ver sucht wird, uns die Absicht zu unterschieben, uns in die innerpolitischen russischen Verhältnisse ein zumischen. Davon ist keine Rede. 'Wir inter venieren

, mit welcher Bülow von Oesterreich sprach, fehlt in jenen Partien, die dem geeinten Italien gewidmet waren. Auch die Be merkung der Stellung Italiens zum Dreibund könnte als leise Verwarnung aufgefaßt werden. In gleicher Weise mögen sich jene öster reichischen Politiker eis und trans die Rede des deutschen Kanzlers wohl zu Gemüte führen, denen eine Einmischung Deutschlands in unsere innere Politik so erwünscht wäre. Bülow lehnt das entschieden ab, ja verurteilt es als ebenso unklug und lächerlich

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Seite 1 von 8
Datum: 28.06.1918
Umfang: 8
die Verteidigung des Küsten landes gegen eine übermächtige italienische Ar mee ermöglicht. In gleicher Weise war der Erz herzog-Thronfolger immer bestrebt, an der Balkanfront, sowie an derjenigen nördlich der Karpathen immer jene Streitkräfte zu organi - steren, die einer Ueberrumpelung Oesterreich- Ungarns durch übermächtige Feinde Einhalt bieten konnte. Bei alledem war aber der verstorbene Erz herzog immer ein Freund des Weltfriedens. Er hat sich zu wiederholtenmalen bemüht, so - wohl mit Rußland

als auch mit England zu ei nen! Einvernehmen zu gelangen. Daß diese Bemühungen nicht von Erfolg gekrönt waren, ist ganz wesentlich jener internationalen Hetze zuzuschreiben, die durch die Freimaurerei so - wohl in Italien, als auch in Serbien angezet - telt worden ist und die von dort aus das Ver - hältnis zwischen Wien und St. Petersburg, so wie dasjenige zwischen Oesterreich-Ungarn und England fortwährend vergiftete. Die Folgen dieser Hetze gegen Oesterreich-Ungarn haben sich aber an ihren Urhebern viel ärger

gerächt, als sie es je erwarten konnten. Dadurch, daß Rußland die sichere Politik eines Einoerneh mens mit Oesterreich-Ungarn aufgab und sich vollends dem Einflüsse seitens England, Frank reichs, Italiens u. des abenteuernden Serbiens auslieferte, betrat es jene Bahn, die es zum Weltkriege, damit aber auch zur Revolution und zum völligen Verfalle führen mußte. Dieses Strafgericht an Rußland ist aber nicht auf die ses allein beschränkt geblieben. Auch die ande ren Ententestaaten haben an Gewalt

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Seite 4 von 8
Datum: 31.01.1907
Umfang: 8
Seite 4. Nr. 14. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 31. Jänner 1907. XX. Jahrg. politische IKundfckau. Oesterreich-Ungarn. Nuflöwng Ses kekchsrstes. Am 30. Jänner 1907, also genau 6 Jahre nach dem Zusammen tritt des 1901 neugewählten Hauses, wird der Reichsrat aufgelöst werden. Beim Wahlkampfe vor 6 Jahren erklärte damals Baron Josef Di Pauli, daß es eigentlich ganz gleich sei, wen man als Abgeordnetm nach Wien sende. Denn der Reichsrat werde doch arbeitsunfähig sein und dann kämen

und Smyrna und zu der tripoli- tanisch-kyrenäischen Mission der Franziskaner m Galata gehörigen Anstalten, Schulen und Kirchen unter den definitiven Schutz Italiens übergehen.' Dem Königreich Italien kommt hiebei sehr zu gute, daß ein großer Teil der Missionäre in der Türkei — und auch auf dem Balkan — stramm national gesinnte Reichsitaliener sind. Auf dem sogmannten deutschen Volkstage zu Leoben er klärte ein Redner, Oesterreich habe Besseres zu tun, als katholische Großmacht zu spielen. Italien

ist in dieser Hinsicht offenbar klüger. Unter den Völkern auf der Balkanhalbinsel weiß sich Italien beliebt und angesehen zu machen durch Förde rung der katholischen Missionen und durch Gründung weitausgreifender Gesellschaften zum Baue von Häfen und Eisenbahnen. Oesterreich aber ließ den Erzbischof Stadler verurteilen, weil er einen Mohammedaner getauft, jagt katholische und kaiser treue Redakteure fort und wirtschaftet überhaupt so, daß ein Bosniak einen Oesterreicher ver wundert fragen konnte: „Hat Euer Reich

über haupt nur Soldaten und Juden, weil es uns sonst nichts schicken kann?' — Auch wirtschaftlich nimmt Italien, namentlich in den nördlichen Provinzen, einen Aufschwung: seine militärische Bereitschaft steigert sich von Jahr zu Jahr, die italienischen Provinzen Oesterreichs sind bereits vielfach irredentistisch angefressen, mit den Süd slawen, ja sogar mit den Ungarn hat Italien gute Verbindungen — es wäre nicht zu ver wundern, wenn Oesterreich schließlich auch noch vor Italien kapitulieren müßte

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Seite 2 von 8
Datum: 19.02.1921
Umfang: 8
. Sie sind den Protokollen des Stadtmagistrats entnommen. Zwei-Hage-Kundschau. Brixen, 13. Kebruar 1921. statten. Italien und die Vonautouföderalion. Noch find erst die Umrisse einer neuen Politik zu sehen, die Italien gegen Oesterreich in der Frage der Donaukonföderation einnimmt. Bestimmend für diese neue Haltung des Königreiches dürfte hiebei die Stellung der Franzosen und Engländer sein, die seit dem Zusammenbruch Oesterreichs einem Bund der Donaustaaten sympathisch gegenüber stehen. Nach den jüngsten Ausführungen

Konferenz in Portorose wird eine zweite Konferenz stattfinden, an der auch die Tschechoslowakei. Jugo slawien, Rumänien, Polen und Italien teilnehmen werden. Oesterreich. Nordtiroler Landtag. In der Sitzung vom 16. Februar hat man sich nun über den Wort laut des § 1 der Landesordnung geeinigt: „Tirol ist ein selbständiges Land, das jetzt einen Teil der demokratischen Republik Oesterreich bildet; es übt als selbständiges Land alle Hoheitsrechte aus, die nicht ausdrücklich der Gewalt des Bundes staates

verwies darauf, daß die Re gierung auf dem Standpunkte des Friedensver trages stehe, der Westungarn Oesterreich zugesprochen hat. Ver Zweck der Londoner Reife soll der Ver- such einer Umstimmung Lloyd Georges sein, dessen Dazwischentreten die österreichische Kreditftaqe wesentlich verschlechtert habe. Lloyd George hatte gefordert, daß die österreichischen Kredite der Privatinitiative überlassen werden müssen. Vas Preistreibereigesetz. Der Iustizausschuß erledigte teilweise die Vorlage über die Preis

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