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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 14.03.1908
Umfang: 8
Rechtsauskunft, Sekretariaten usw., die sie ins Leben gerufen haben. Dies alles fowie das Verhältnis unserer Christlichsozialen zur Politik soll jedoch in einem, nächsten Artikel behandelt werden. Für heute mag das Gesagte genügen, um ein erstes Bild zu bieten vom regen Schaffen und freudigen Eifer, der in unseren jungen christlichsozialen Organisationen lebendig ist und tatenfreudig wirkt. N. Da» Private und öffentliche Oesterreich. (Rede des Hochw. ?. Viktor Kolb 3. auf der 36. Generalversammlung

des Katholischen Bolksvereins für Oberösterreich zu Linz am 25. Februar 1803.) (Fortsetzung.) Das innerste Lebensprinzip aller Völker Oesterreichs, das kann man nicht laut genug sageu, ist der katholische Glaube; er ist es, seit dem es ein Oesterreich gibt; die Völker Oesterreichs sind durch und durch christliche Völker: dem Christentum verdanken sie ihre Kultur, ihr un sterbliches Verdienst ist es, das Christentum für das Abendland gegen die Türken gerettet zu haben, auf christlichen Grundsätzen entwickelte

sich das um seines Ruhmes und seines Wohlstandes gepriesene Oesterreich vergangener Tage. Die Völker Oesterreichs haben aber auch gar nicht die Absicht, ihr christliches Gepräge auszugeben,- sie wollen christliche Völker bleiben und sie be klagen innigst die Abnahme christlicher Gesinnung und Gesittung, wo immer sie sich breit macht, sie verurteilen und protestieren gegen die Angriffe auf Glauben und Religion, von wem immer sie ausgehen. Dies sagt ihnen, hochansehnliche Ver sammelte, der Missionär, der die Volksseele

, wie auch tn Linz, trotz des Wutgeheuls des öffentlichen Oesterreich, 14. März 1908. XXI. Jahrg. der mit 10.000 betenden Männern durch die Straßen Wiens znm Stephansdome gezogen ist. Unsere Völker sind christliche und gläubige Völker deren Denken und Wollen durch den Glauben an Gott, durch die Gebote Gottes, durch den Gedanken an ein anderes Leben beherrscht und geleitet werden, die in der Religion ihren Halt, ihren Trost haben und suchen. Aber das ist das private Oesterreich, das Oesterreich der Millionen

einzeln genommen. Das Oesterreich der Oeffent lichkeit jedoch — das öffentlich? Oesterreich — ist nicht nur kein Ausdruck für diese Ueberzeugung, diesen Willen der Millionen Oesterreicher, sondern deren diametraler Gegensatz. Dieses öffentliche Oesterreich leugnet, bekämpft, verfolgt, was das private Oesterreich in den Millionen feiner Bewohner bejaht, beschützt und festhält. Wie eine feindliche Besatzung hat sich diese Oeffentlichkeit über die Völker Oesterreichs ausgebreitet und zwingt

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 06.06.1903
Umfang: 8
Seite 4. Nr. 68. Samstag, „Brixener Chronik.' 6. Juni 1903. Jahrg. XVI. Setze gegen Oesterreich. Die Demonstrationen, welche in letzter Woche und in den Pfingsttagen fast in ganz Italien gegen Oesterreich veranstaltet wurden, zeigen, daß die Jrredenta, die alte österreichfeindliche Partei, welche auf ihr Programm geschrieben hat: «Italis, Luc» al Lrknnsro!', nur den Anlaß abgewartet hat, sich wieder einmal auszutoben. Die Re gierung tut nur, was sie tun muß, um das Völkerrecht zu wahren

, d. h. die Botschafter und Konsuln zu schützen. In Neapel, Florenz, Messina, Catama, Genua, Carrara und Pesaro fanden lärmende Kundgebungen der Studenten, der Garibaldianer sowie anderer „Patrioten' statt, wobei: „Nieder mit Oesterreich!' gebrüllt wurde. Die österreichischen Konsulate mußten durch Militär beschützt werden. Die Presse nimmt vielfach Partei für die sogenannten „zugendlich-idealistischen Patrioten'. Selbst die Professoren in Neapel veröffentlichten einen scharfen Protest gegen das Verhalten der Polizei

gleichfalls Kundgebungen statt. Es waren Auf schriften mit »Viva, Irsnw!« («Hoch Trient!') angebracht. In Rom kam es am 1. Zum bei einer Auf führung im Nationaltheater zu politischen Kund gebungen. So oft im Stück von Oesterreich die Rede war oder österreichische Uniformen auf der Bühne erschienen, begann das zumeist aus Studenten bestehende Theaterpublikum zu zischen und zu rufen: „Nieder mit Oesterreich!' Die weitere Aufführung des Stückes wurde verboten. Einige Polizisten

, welche gegen die Demonstranten zu wenig energisch vorgingen, sollen strafweise versetzt werden. (?) — Der Zugang zur öster reichischen Botschaft ist militärisch besetzt. — Am Pfingstmontag stürmten die Studenten die Lehr säle und zwangen die Professoren, die Vor lesungen zu unterbrechen. Im Hof der Uni versität wurde sodann eine Versammlung abge halten, die jedoch schon mehr gegen die eigene Regierung als gegen Oesterreich sich richtete. Der Minister des Innern, Giolitti, wurde von Rednern beschimpft. Der Rektor ließ

hierauf die Universität sperren. Die „Tribuna' in Rom brachte am 2. Zum einen Beschwichtigungsartikel. Sie entschuldigt Oesterreich, wenn es aus innerpolitischen Gründen die italienischen Elemente vernachlässigt habe, und beschwört die Studenten Italiens, das Ansehen des Landes nicht weiter zu schädigen und die Regierung nicht in die peinliche Lage zu ver setzen, Oesterreich eine Erklärung geben zu müssen. — „Die Geister, die ich rief', die werd' ich nun nicht los.' Auch die nationalliberalen Blätter

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 12.09.1907
Umfang: 8
Seite 4. Nr. 110. Donnerstag. politische Rundschau. Oesterreich. vie Linberuwag cker canätage. Das ange kündigte kaiserliche Patent über die Einberufung der Landtage ist erschienen. Nach demselben sind die Landtage des Herzogtums Salzburg, des Herzogtums Bukowina und der Markgrasschaft Mähren auf den 16. September 1907 in ihre gesetzlichen Versammlungsorte einberufen. Die vertagten Landtage des Königreiches Böhmen, des Königreiches Galizien und Lodo- merien samt dem Großherzogtume Krakau

, des Erzherzogtums Oesterreich od der Enns, des Herzogtums Steiermark, des Herzogtums Kärnten und des Herzogtums Ober- und Nieder-Schlesien sind auf den 16. September 1907 zur Wieder aufnahme ihrer Tätigkeit in ihre gesetzlichen Ver sammlungsorte einberufen. Der niederösterreichische Landtag nahm am Montag, 9. September, seine Beratungen auf. Die Session wird bis zum Wiederzusammentritt des Abgeordnetenhauses währen. Landmarschall Prinz Liechtenstein teilte mit, daß ihr Fern bleiben mehrere Abgeordnete

Anerkennung findet. Serbien. palic über <las 2u5tantlekommen eines ßsnäelsvertrsges Mischen Oesterreich-Ungarn unä Serbien. Wie wir bereits gemeldet haben, ist der serbische Ministerpräsident Pasic am letzten Sams . September 1907. XX. Jahrg. tag zum Besuche unseres Ministers des Aeußern Baron Aehrenthal auf dem Semmering ange kommen. Unmittelbar nach seiner Ankunft fand ein Frühstück statt. Nach demselben zog sich Baron Aehrenthal mit seinem Gaste zurück und pflog mit ihm eine Besprechung, die anderthalb

Stunden dauerte. Bevor der serbische Minister präsident den Semmering verließ, hatte der Korrespondent des „Neuen Wiener Tagblatt' Gelegenheit, mit ihm über die Konferenz zu sprechen. Auf die Frage, ob die Aussichten für das Zustandekommen eines Handelsvertrages zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien sich ge bessert haben, erwiderte er: „Sie haben sich nicht nur gebessert. Ich kann wohl sagen, daß heute das Zustandekommen eines solchen Vertrages ge sichert erscheint. Ich muß betonen, daß auf feiten

Oesterreich-Ungarns die beste Absicht uns gegenüber besteht und daß Baron Aehrenthal dem baldigen Zustandekommen eines Handels vertrages mit Serbien gewiß keine Hindernisse bereiten, sondern bestrebt sein wird, die bestehen den Schwierigkeiten zu beseitigen. Die Schwierig keiten, die noch vorliegen, sind, daß Serbien den Viehimport nach Oesterreich-Ungarn verlangt. Das ist für uns die Hauptsache und eine Folge der neuen, von Deutschland inaugurierten Agrar politik. Seit dem Bestände dieser neuen Agrar

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Seite 1 von 8
Datum: 20.02.1904
Umfang: 8
, viäi, viel!' „Oesterreich-Ungarn,' schreibt Monzilli, „hat einen großen Erfolg davongetragen, weil es, um Ungarn einen Liebesdienst zu erweisen, die famose Weinklqusel (die Einfuhr der italie nischen Weine betreffend) zugunsten Ungarns vorläufig unberücksichtigt ließ, -um kostbare Zeit zu neuen Verhandlungen zu gewinnen.' Der neue österreichische Zolltarif, in welchem die Zölle auf agrarische Produkte italienischer Herkunft bedeutend erhöht werden, verur sacht den italienischen Staats-Oekonomen

ein Alpdrücken besonderer Art und stachelt die Geistes tätigkeit derselben an, um auf anderen Gebieten ein gewisses Aequivalent herauszuschlagen. In Regierungskreisen herrscht die Ansicht vor, daß Oesterreich-Ungarn den durch die provisorisch aufgehobene Weinklausel errungenen Vorteil nicht aufgeben wird, und hofft man, auf anderen Ge bieten, respektive durch Repressalien auf dem Ge biete der Zollerhöhungen, mit welchen die öster reichischen Schiffahrtsgesellschaften belastet werden sollen, Kompensationen

zu erringen „Unsere beste Verteidigungswaffe,' so schreibt der oberwähnte römische Schriftsteller, „liegt auf dem Adriatischen Meer l Erschweren wir Oester- reich-Ungarn den Handel an unserer adriatischen Küste, so können wir der befreundeten Macht ein Paroli bieten und erhalten mildere Be dingungen betreffend unsern Wein-Export.' Bietet der mit Oesterreich-Ungarn abzu schließende Handelsvertrag den italienischen Unter händlern nur einen trüben Ausblick, so erhoffen dieselben von den Unterhandlungen

mit Deutsch land Kompensationen, welche den durch Oesterreich- Ungarn erlittenen Schaden einigermaßen aus wiegen. — Laigi Fontana-Rnsso, Professor an.der Universität zu Rom, ein hervorragender Lehrer der Staats-Oekonomie, schrieb vor einiger Zeit: „Deutschland hat alle Ursache, sich mit Italien aus guten Fuß zu stellen auf handels politischem Gebiet, da Deutschland ein Zollkrieg mit Rußland und Oesterreich-Ungarn bevorsteht, wenn der Neue Zolltarif in Kraft tritt, der be sonders diejenigen agrarischen

. — Nichtsdestoweniger schauen die Italiener dem mit Deutschland abzuschließenden Handels vertrage mit rosigeren Hoffnungen entgegen, da dieselben in Deutschland den wohlwollenden Freund, in Oesterreich-Ungarn hingegen den ge schworenen Feind, den Erbfeind, erblicken. Die Schwierigkeiten, welche dem günstigen Abschlüsse eines Handelsvertrages mit Deutschland ent gegenstehen, hofft man mit leichter Mühe beseitigen zu können, während man in Bezug auf Oester reich sich nicht nur keine Illusionen macht

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Seite 2 von 12
Datum: 23.04.1908
Umfang: 12
Seite 2. Nr. 49. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 23. April 1908. XXI. Jahrg. Gesetze ist es bei uns in Oesterreich gerade Mode, die Religion zu lästern; trotzdem gilt es bei uns in Oesterreich als Beweis von Bildung, die Religion zu verspotten, die Ueberzeugung der Katholiken zu verhöhnen. — Hochverehrte Ver sammlung! Ist es nicht so? Ich frage alle, die hier find! (Bravo!) Und warum, meine Herren, ist es so? Wie kommt es? Das kommt davon, weil bei uns in Oesterreich manche Gesetze

nur auf dem Papier sind und in Wirklichkeit in ihrer vollen Schärfe nicht oder nur selten angewendet werden. Ich will diese Tatsache durch einige drastische Beispiele beweisen. Nach unserem Straf gesetze gilt das Duell als Verbrechen. Und trotz dem ist es gerade bei uns in Oesterreich vorge kommen, daß der oberste Lenker des Staates, ein k. k. Ministerpräsident, das Verbrechen des Duells begangen hat und lein Kollega, der Justizminister, hat, etwa nicht die Duellanten ver haftet, obwohl das Duell ein Verbrechen

? Es ist ein außerordentlich trauriges Ereignis der jüngsten Zeit. Ein Jugendbildner, ein k. k. Hoch- fchulprofeffor, hat in einer großen öffentlichen Versammlung vor Hunderten von Menschen die katholische Religion in solcher Weise gelästert, daß die Katholiken tief empört darüber sein müssen. Nicht genug damit, wurde die Rede ge druckt und in vielen Tausenden von Exemplaren in Tirol, Salzburg und ganz Oesterreich ver breitet und damit ja niemand darüber im Zweifel fein kann, was damit gewollt und beabsichtigt sei

entrüstet: Diese Schmähschrift Wahrmunds, in der alles besudelt wird, was uns heilig ist, diese Schmähschrift Wahrmunds, in der besonders die heiligste Gottesmutter, Jungfrau Maria, beschimpft worden ist, diese Schrift wurde in Tirol, in Oesterreich verbreitet und in Tirol fand sich kein Staats anwalt, der diese Schrift konfisziert hätte. (Pfui- Rufe.) Erst in Wien fand sich ein k. k. Staats anwalt, der erkannte, daß diese Schrift Gesetzes übertretungen enthalte; dort wurde sie konfisziert. Wer

ausgespuckt und mit Füßen getreten. (Pfui-Rufe.) In Galizien hat vor wenigen Tagen ein Student zum Revolver ge griffen und den Statthalter erschossen. Ohne Religion gibt es keine Ordnung, ohne Religion keine obrigkeitliche Gewalt. (Bravo!) Alle Gewalt ist von Gott. Religion ist das Fundament des Staates und der Familie. Wer die Religion zerstört, zerstört den Staat, bedroht die ganze Gesellschaft. (Bravo-Rufe.) Diese Beispiele zeigen uns, daß wir in Oesterreich vor einem furchtbaren Abgrund angelangt

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Seite 1 von 8
Datum: 05.02.1921
Umfang: 8
Preiserhöhung behalten. — Zürs übrige Susland: Viertel;. Lire S°—. — Znserate und Einschaltungen werden nach Tarif berechnet. — Ohne ausdrückliche Kündigung des Blattes gilt d«si«n Abnahme als Abonnementsverpflichtung. H?edaktton: Zinggenstraße 4. — Verwaltung: Weißenturmgasse 1. — Jnterurb. Telephon 10 ö. Nr. 14. Samstag. Z. Februar 1921. 34. Zakrgang. M eMMMe Warn. Ungarn, durch den Friedensvertrag von Trianon schwerstens getroffen, ist doch nicht so getroffen wie Oesterreich. Es ist wirtschaftlich

, wenigstens hin sichtlich der Lebensmittel, von außen unabhängig, schon deshalb auch politisch mehr konsolidiert. Die rumänische Invasion und das Bolschewikeninter mezzo haben Ungarn durch Höllen gejagt, bis aufs Blut gepeitscht, tiefster Demütigung ausgesetzt; aber sie haben auch gute Kräfte in der Volksseele wachgerufen; sie haben Schlafmützen von den Schädeln gefegt, die Gleichgültigen zu Bekennern gemacht. So ist heute Ungarn in manchem das gerade Gegenteil von Oesterreich. Drüben bei den Magyaren

starke Energien, ein ungeheurer Wille zum Leben; in Oesterreich vielfach verzweifelte Resignation, fast Willenslähmung. Dort Festhalten an der Geschichte, unaufhörliches Reden vom .tausendjährigen Ungarn', weil geschichtliche Orien tierung auch ausgesprochener Monarchismus und Legitimismus; in Oesterreich bei vielen ein völliges Vergessen und Zertrampeln der Geschichte nach Art der Revolutionäre von 1789 und 1848. Dort felsen fester Glaube an die Wiedergeburt Ungarns, ein fast mit Blasphemien

vermischter Glaube — aus Neben, Zeitungen, Plakaten ruft es unaufhörlich: »Ich glaube an Gott und ich glaube an Ungarn; ich glaube an die Gerechtigkeit Gottes und ich glaube an die Wiederherstellung Ungarns.' In Oesterreich bei vielen volle Verzweiflung an Oester reichs Zukunft. W In Wien möchte man die alte Donaumonarchie s^ür tot halten; in Magyarien lebt sie noch, lebt ste wieder. Auf der Ofener Burg der alte Stil, in den Budapester Straßen das alte Militär mit der strammen Zucht und der alten

der Großen. Gewisse Ungarn zeigen heute für die Pragmatische Sanktion wenig Verständnis; und doch, wenn die Idee der Pragmatischen Sanktion, die Idee der Zusammenarbeit von Kleinen, des gegenseitigen Sukkurses der Kleinen irgend einmal aktuell und notwendig war, so heute und heute gerade auch für Ungarn. Die Ungarn haben in den letzten Jahrzehnten immer nur die Unannehmlichkeiten der „Gemeinsamkeit' mit Oesterreich gefühlt, nicht aber die großen Vorteile. Sie fühlten sich vom Kaiser von Oesterreich

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Seite 9 von 10
Datum: 28.02.1899
Umfang: 10
ein Telegramm des Cardinal-StaatS» seeretärs Rampolla aus Rom verlesen: „Der hl. Vater spendet mit der ganzen Liebe seines Herzens den Segen, um den er von der heutigen Versammlung gebeten worden ist.' — Als Redner traten auf: Capueinerpater Benno Äuracher, der durch seine hinreißende Beredsamkeit in Deutsch land ähnlichen Ruf genießt Wie ?. Adel in Oesterreich, und Abg. v. Zallinger. Dieser gieng ans von der großen. Protestversammlung in Bozen, die von demselben Geiste beseelt war, und kam zum Schlüsse

war, dessen! Tendenz mit dem Rufe: Los von Rom! zu- samm nsM. Im Namen der katholischen Eltern, den n Sö >ne oN der Hochschule studieren, müssen wir fordern, dass solche Vorfälle künftig hintan- gehaltm werden. In dem Rufe: LoS Von Rom! verbirgt sich auch daS Wort: LoS von Oesterreich! Die, Männer des Umsturzes können es mcht vergessen, > dass man in diesem Reiche seit den Tagen der Babenberger bemüht war, den Geist des Christen thums und der katholischen Religion auch in das öffentliche Leben einzuführen

. Gegen das katho- lische Oesterreich geht der Kampf, auf seine Zer- bröckelung ist es abgesehen. Lum Rufe: Los. von Rom! und: Los von Oesterreich! hat der nationale Streit den Vorwand gegeben. Nach altem Recepte möchten die Feinde deS katholischen Oesterreich dieses Reich durch Verhetzung der Nationalitäten zerstören. Das wird aber nicht gelingen. — Die Kaisertreue der Völker Oester reichs hat ihren tiefsten Grund in ihrer GlaubenS- treue; der Katholicismus ist das stärkste Band, das die Völker

diese» vielsprachigen Reiches ver- bindet, und die nationale Frage findet ihre beste und sicherste Lösung im Christenthum, nach den Grundsätzen und unwandelbaren Principien der christlichen Gerechtigkeit, nicht aber nach den ,Wetterlaunen' politischer Parteien! .Oesterreich ist darum in so großer Verwirrung, well eS an seinem katholischen Berufe irre geworden ist,' sagte vor mehr als dreißig Jahren schon ein großer Bischof Tirols. Nichts thut un< mehr noth als die Weckung katholischer Gesinnung und katholischer

überwunden. Wie viele Acte der Ver ehrung deS Kaiserhauses sür das allerheiligste Sacrament, wie Ml sichtlicher Schutz für Öster reich liegt -zwischen Rudolf vön, Habsburg und unserem glorreich regierenden Jubelkaiser! Kann eS ein zeitgemäßeres, kann es ein segenbringen- dereS Werk zu Sr. Majestät RegierungSjuöilänm geben als diese Anbettmgskirche, Diesen Mittel- plmkt der eucharisdschen Bewegung für Oesterreich- Ungarn, Deutschland und die Schweiz ! Dieselbe gestaltet sich durch das allerhöchste

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Seite 3 von 8
Datum: 10.10.1905
Umfang: 8
Jahrg. XVM. Dienstag, Ich will aber nicht sagen, daß er deswegen nicht einberufen worden ist; Tatsache ist jedoch, daß der Landtag nicht einberufen worden ist, obwohl er verfassungsmäßig hätte einberufen werden sollen. Nachdem die Einberufung inzwischen ge schehen ist, ist der Gegenstand erledigt. Aber auf eines möchte ich die Regierung aufmerksam machen: Ich habe mir erlaubt, nach zuweisen, daß wir in Tirol das korrupteste und ungerechteste Wahlrecht haben, das in Oesterreich existiert

und was gegenwärtig zum Heil Oesterreichs zu tun sei. Die Nachricht aus der Hofburg, die wir heute gelesen haben, läßt mich hoffen, daß das Rettungsmittel und der Lotse endlich gefunden ist. Das Rettungsmittel, das Oesterreich noch retten und bewahren kann, kann nur eines sein — darüber besteht kein Zweifel — das allgemeine und direkte Wahlrecht. (Abgeordneter Graf Sternberg: „Das ist gestern in der Hofburg gefallen!') Dann wird auch der Staat nachfolgen. Wer Oesterreich im gegen wärtigen Moment um dieses letzte

Rettungsmittel beraubt, ruiniert das Reich zielbewußt und muß niedergekämpft werden, sei es, wer es wolle. Ich und wohl wir alle verdanken Oesterreich alles, was wir sind und was wir haben. Ich glaube, die meisten von uns sind einig in dem Gedanken: Oesterreich darf nicht untergehen, Oesterreich 'muß fortbestehen und es kann nur fortbestehen, wenn man endlich den poli tischen Schwerpunkt in die breiten Massen verlegt, wenn man endlich Ge rechtigkeit walten läßt, wenn man endlich jene in die Häuser

, Liberale, Großgrundbesitzer, Handels kammern und andere Privilegierte). Es war demnach die nötige Zweidrittelmehrheit nicht er reicht. Dem Antrag Ebenhochs haben nur 124 Stimmen die Dringlichkeit zuerkannt, 137 waren dagegen, darunter auch die Jungtschechen, aus kleinlicher Rache, weil das Zentrum gegen die tschechische Universität in Brünn sich aus gesprochen und Dr. Ebenhoch in seiner Rede die Deutschen das erstgeborne Volk in Oesterreich genannt hatte. — Die Christlichsozialen stimmten beidemal

.' Der mährische deutschliberale Abg. Dr. Lecher hat seinen Parteigenossen bittere Wahrheiten gesagt: „Wir, die wir mit solcher Verehrung Bismarcks Andenken hochhalten und seine herr lichen Worte immer zitieren und sie in unseren Häusern und Wohnungen anbringen, sollten außer Gott noch fürchten eine Wahlreform, durch die Hupderttausende unserer Volksgenossen von politischen Heloten zu gleichberechtigten Staats bürgern gemacht werden?' — Abg. Dr. Pommer: „In Oesterreich hätte Bismarck das allgemeine Wahlrecht

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Seite 2 von 8
Datum: 20.12.1902
Umfang: 8
sich das Stärkeverhältnis der drei Parteien des Herren- Hauses folgendermaßen: die liberale Verfassungs- partei zählt 63, die Mittelpartei 52 und die konservative Rechte 103 Mitglieder. Gegen Oesterreich. Was man sich in Italien gegen Oesterreich erlauben darf, zeigt folgende Tatsache, welche dem „Grazer Volksblatt' aus Rom berichtet wurde. Zum Besten der Notleidenden Siziliens wurde vor kurzem ein Sportfest in der Villa Borghese veranstaltet. Dabei fand auch ein Damenfahrradrennen statt, bei welchem die Teil

nehmerinnen in den Uniformen der verschiedenen Staaten Europas erschienen. Wie vorher abgemacht, lief als erste jene Rodlerin durchs Ziel, welche die Uniform der italienischen Berssglieri trug, natürlich mit stürmischem Beifüll vom Publikum begrüßt. Es folgten dann die übrigen und endlich ganz zuletzt (wie verabredet) jene Radfahrerin, welche die Uniform der öster reichisch-ungarisch e n Armee trug. Pfeifen, Johlen, Spottrufe aller Art, vermischt mit Be leidigungen gegen Oesterreich-Ungarn, begleiteten

die Einfahrt derselben, wogegen die öffentliche Sicherheitstruppe — wie gewöhnlich — in keiner Weise eingriff. An demselben Tag veröffentlichten alle Blätter das glänzende Geschenk (ein Pferdepaar mit Wagen) des Kaisers Franz Josef an die Königin von Italien. Aber darum kümmern sich die Jtalianissimi nicht; denn schon der Name Oesterreich-Ungarn hat für sie die Wirkung wie ein rotes Tuch auf einen Stier. — Wenn so etwas in umgekehrter Weise in Oesterreich ge schehen würde, was für einen Lärm

würden die Herren Italiener in aller Welt schlagen. Im „gemütlichen' Oesterreich kümmert man sich aber um die Welschen Unverschämtheiten gar nichts. Ein Fachurteil über die Zukunfisstsakler. Kein Gegner der Sozialisten, sondern ein Sozialist selbst, Sorel, schreibt der „M. schles. Post' zufolge in der italienischen „kivists, erities, üel Lc>eig,1isnio'° (Heft 1, S. 16, 1902): „Die kurze Geschichte der sozialistischen Ver waltungen in Italien und dem Ausland zeigt klar und deutlich

das letzte ist, woran sie denkt.' -- Das schreibt ein Sozialdemokrat. Auch etwas zum Nachdenken! Rußland und Oesterreich sm Balkan. Als Hauptereignis in der innereuropäischen Politik der letzten Zeit wird von den Blättern eine amtliche Verlamvarung Rußtands bezeichnet, welche sowohl gegen die Türkei als gegen die revolutionäre Bewegung aus der Balkanhalbinsel gerichtet ist und eine entschiedene Sprache auf weist. Rußland drückt den ernsten Entschluß aus, keine weiteren Unruhen am Balkan zu dulden

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Seite 5 von 8
Datum: 03.04.1909
Umfang: 8
auch dieser Ausgang manchen eine kleine Ent täuschung gebracht haben, schön war's doch, dieses Brummen der Motore in der Luft und das Sausen der Propeller, welche das Kommen einer neuen Zeit ankünden! -i- » Nach einem im Laufe des Spätnachmittags eingetroffenen Telegramm ist GrafZeppelm zwischen Dingolfing und Wörth a. d. Isar (Niederbayern) gelandet. Er ist ganz langsam auf das Moos niedergegangen und anscheinend ohne Unfall. Verus. Wach der Entscheidung. Oesterreich hat auf unblutige Weise einen Sieg errungen

wie kaum je in seiner kampfes reichen Geschichte. Die Böswilligkeit mancher Mächte, die zu sehr mit unserer Langmut und vielleicht auch mit unseren inneren Streitigkeiten gerechnet hatten, vermochte keinen Schaden an zurichten und Oesterreich, das bereits vergessene und oft mißachtete, steht heute auf einmal impo sant und mächtig da im Kreise der Weltmachte. Oesterreich kann sich dazu Glück wünschen, daß es heute über geschickte Diplomaten verfügt; die Diplomatie allein hätte aber den Sieg

nicht er rungen. Sechs Monate lang zogen sich die Ver handlungen hin ohne günstiges Resultat und erst dann, als man Oesterreich demütigen wollte, Oesterreich aber, den Plänen der Gegner zuvor kommend, langsam nach dem altbewährten Schwerte griff und es aus der Scheide zog, erst als unsere Gegner sahen, daß dieses Schwert weder in der Scheide eingerostet noch schartig war, da war mit einem. Male die Sache entschieden. Als Ruß land, das heute nur diplomatisch offensiv vor gehen kann, dessen Heer

aber in der kläglichsten Verfassung ist, einsah, daß Oesterreich sein Recht auch mit Waffengewalt verteidigen würde, als es sah, daß die teilweise Mobilisierung sich in jeder Weise glatt abwickelte, nicht nur keine inneren Unruhen entstanden, sondern in ganz Oesterreich eine feste, opferfreudige Stimmung Platz griff, da knickte der Koloß mit den tönernen Füßen zu sammen und riß das übermütige England im Falle mit sich. Wohl hat auch der unblutige Sieg uns große finanzielle Opfer auferlegt. Manches Man gelnde mußte

. — 1810. Napoleons Vermählung mit Marie Louise, Tochter Franz 1., Kaisers von Oesterreich. 3. April: 1603. Elisabeth, Königin von England, gestorben. — 1682. Barth. Esteban Murillo, spanischer Maler, in Sevilla gestorben. — 1897. Johannes Brahms, Komponist, gestorben in Wien. 4. April: 397. Tod des hl. Ambrosius, Kirchen lehrers. 5. April: 1419. Tod des hl. Philipp Ferren. — 1900. Johannes Haller, Fürsterzbischof von Salzburg, gestorben. 6. April: 885. Tod des hl. Methodius, Slawen apostels. — 1l99

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Seite 5 von 8
Datum: 19.07.1910
Umfang: 8
Börsenschiedsgerichtes in Oesterreich die Exekutive zu verweigern. Was die Müller betrifft, so können diese in den allerwenigsten Fällen entgegenkommen, denn das verkaufte Mehl der Spekulation ist doch nur auf dem Papier. Ob die Exekutive so glatt- ipeg verweigert werden kann, ist noch sehr zweifelhaft. Das große wirtschaftliche Ereignis in Oesterreich ist die Einigung der Eisenindustriellen bis 1917, die denselben acht Millionen Kronen auf Kosten der Bevölkerung und des Staates trägt. Dieser wird bei seinen Schienenbestellungen

hat ihnen 40'/<, Frachtermäßigung zugestanden, um so die böhmische Kohle zu verdrängen. Die Kohlen- Vorräte der Gruben sollen allerorts sehr bedeutende sem, wir könnten also für den kommenden Winter auf billige Haushaltungskohle rechnen. . . Wir in Oesterreich haben die wichtigsten Natur schätze im Lande und müssen doch alles teuer zahlen, da uberall Machinationen zurVerteueruug der wichtigsten Bedarfsartikel bestehen. w der Regierung gegen die amerikanische Petroleumgesellschaft hat bisher nur einen Ratten schwanz

von Prozessen gezeitigt. Auch sind die Rohöl produzenten in Oesterreich selbst gegenwärtig der » ^erungsaktion nicht besonders günstig gesinnt, denn ne haben heute höhere Rohölpreise. Die Rasfineure b'.^er, ^ bei solchen Preisen darauf- s ', müssen. Das raffinierte Petroleum darf aber ^''3 des Finanzministers nicht teurer oen. Wir haben da ein Durcheinander von Parteien und Behörden, das die Petroleumfrage erst recht kompliziert. Ein fauler Friede zwischen den streitenden Parteien dürfte der Schluß

Direktoren besitzt. Vo steckt ckas Seil! in Oesterreich 7 Die von den Juden angeführten und aufgehetzten Sozial demokraten schreien und lechzen und dürsten immer nach den Schatzkammern der reichen „Klöster und Pfaffen' usw. Da ist doch wohl die Frage erlaubt: Wer hat denn das meiste Geld im Lande? Das Vermögen der Kirche in Oesterreich beträgt: Kronen 813,500.000, wovon 44.000 Welt- und Ordens priester, sämtliche Kirchen und Pfarreien, Spitäler, Schulen und caritative Stiftungen erhalten werden müssen

, so daß nach Abzug aller Steuern und Re ligionsfondsbeiträge auf einen Priester jährlich Kr. 740 kommen. Das Vermögen der toten Hand liegt in Oesterreich ganz wo anders. Das Haus Rothschild schloß das Jahr 1908 mit Kronen 11.116,594.672 ab. Zu bloß 4 Prozent verzinst, hätte Rothschild ein jährliches Einkommen von rund 440 Millionen; dasergibt per Tag Kr. 1,200.000, per Stunde Kronen 50.000, per Minute Kronen 833. Wer über das Vermögen der Pfaffen wettert, mag sich gefälligst an die richtige Adresse wenden

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Seite 3 von 5
Datum: 27.10.1910
Umfang: 5
Seite 4. Nr. 128. Donnerstag, „Brixener Chronlk.' 27. Oktober 1910. XXII!. Jahry Gill Vtllig beachtetes Inbilimin. Am 24. Oktober waren es 20 Jahre, daß in Oesterreich die Idee eines praktischen Aus wandererschutzes festen Fuß faßte. An diesem Tage vor 20 Jahren, am Feste des hl. Raphael, fand sich im Saale des Kath. Gesellenvereins zu Wien eine kleine Schar weitblickender Männer zusammen, um die auf dem zweiten österreichischen Katholikentage von dem verdienstvollen Vor kämpfer

in einem Rechtsstaate wie Oesterreich vorkommen konnten. Trotzdem bot die Durchführung des praktischen Auswandererschutzes keine geringen Schwierigkeiten. Vor allem brachte das in Oesterreich besonders stark ausgeprägte Vorurteil gegen die Aus wanderer im allgemeinen, welches jeden Fort- zügler für einen Landstreicher und Vagabunden erklärte, der eines Schutzes gar nicht wert sei, dem jungen Verein so manche schmerzliche Ent täuschung. Die Agenten und ihre Helfershelfer unterließen nichts, dem Verein zu schaden

-Pest, die ohne jeden Zwischenfall vor sich ging. Um 8 Uhr abends langte der „Parseval' in Ofen- Pest an, wo sich in anstandsloser Weise die Landung vollzog. ver grösste Mel <!es Zahres MS. Eng land beansprucht den Ruhm für sich, dieses Jahr den größten Apfel kultiviert zu haben. Es handelt sich um ein Exemplar im Gewichte von 2^ Pfund. Der Besitzer des Obstgartens ist der König selber. Wohl aus diesem Grunde wurden für den Apfel nicht weniger als 350 Franken bezahlt. Aas Oesterreich ?u annektieren

vergass. In der „Kölnischen Volkszeitung' wurde jüngst auf die merkwürdige Insel Ada Kaleh in der Donau hingewiesen. Es hieß, die Insel gehöre zu Oesterreich-Ungarn. Später wurde derselben Zeitung ergänzend geschrieben: Das äußerst interessante Eiland in der Donau kurz vor dem Eisernen Tore, an der Stelle, wo die drei Staaten Ungarn, Serbien und Rumänien zusammenstoßen, ist nicht österreichisch-ungarisches Gebiet, sondern steht heute noch unter türkischer Oberhoheit. Das ist gerade die größte

Merkwürdigkeit, daß sich hier mitten zwischen drei christlichen Staaten ein Stückchen türkisches Gebiet erhalten hat. Im Jahre 1878 wurde allerdings das Jnselchen von Oesterreich-Ungarn okkupiert, in der gleichen Weise, wie es mit Bosnien geschehen ist, und noch heute liegt dort verhältnismäßig viel österreichisches Militär. Aber die Insel behielt eigene Verfassung und eigene Gerichtsbarkeit. Die türkische Behörde wählt sich ihr Oberhaupt selber. Dieser Scheich regiert selbständig über seine Untertanen

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Seite 3 von 8
Datum: 27.09.1900
Umfang: 8
am 1. und 2. October berechtigen. Daher sind die Fahrkarten in Bozen nicht abzugeben, sondern als Legitimation für die Rückfahrt auf zubewahren. — Das Betriebs-Jnspectorat der 5. k. priv. Südbahn gewährt die 50pereentige Fahrpreisermäßigung nur Corporationen, welche infolge einer Revolution. Der jüdische Soci führer verstieg sich hiebei zu den unsäglich frechen und gemeinen Worten: „Vermag Oesterreich diese Revolution nicht auszuhalten, oder ist es zu feig, sie über sich ergehen zu lassen, dann stirbt

es, aber es stirbt keinen schönen Tod, sondern verreckt elend auf dem Schindanger der Weltgeschichte'. Und Dr. Adler fügte hinzu: «Das sind die Ziele, daS ist das Programm, für das wir kämpfen, und durch das wir uns von allen Parteien in diesem Oesterreich unter scheiden.' — So sieht der «Patriotismus' der Rothen aus. Dafür stellte Genosse Pernerstorfer die sehr billige (ohne jeden Beweis zu versuchen) Behauptung aus: Oesterreich sei durch den Katholicismus an den Rand des Abgrundes ge führt worden

ihren 97. Geburtstag. — Am 23. September feierte der in weiten Kreisen be kannte Jnnsbrucker Kaufmann Dominicus Zambra mit seiner Gemahlin das Fest der goldenen cismus, sondern den Liberalismus und das Judenthum, die Väter der Socialdemokratie, welche den Nationalitätenstreit angesacht haben. Was Oesterreich retten und seine Zukunft sichern kann, ist die Rückkehr zu der ihm von der Vorsehung gestellten Aufgabe: ein Hort des Katholicismus zu sein. Was kann Oesterreichs Länder auf die Dauer zusammenhalten

, als die gemeinsame An hänglichkeit zur rechtmäßigen, altangestammten Dynastie und der gemeinsame katholische Glaube der Bevölkerung? Mögen daher die Sociführer rufen: „Oesterreich muss sterben'; wir Katholiken hoffen: „Oesterreich wird ewig steh'n.' Psrkeisteuer. Zum Schlüsse noch etwas, worin auch die Katholiken vom Gegner noch viel lernen können: die Rührigkeit der Rothen und der Eifer für die Verbreitung ihrer Presse. Es wurden in den letzten zwei Jahren 3648 Volks-, 17.945 Vereins-, 7672 Z 2-Versammlunaen

, sowie 234 Conferenzen abgehalten. Ihre Presse ist um drei Blätter ver mehrt worden; die Zahl socialdemokratischer Blätter ist von 21 auf 24 gestiegen. An 50.000 Genossen haben die Parteisteuer entrichtet, und zwar an 518 Orten in Oesterreich. Hochzeit. — Das oberhalb Gais im Tauferer-- thale gelegene Bad Neuhaus ist mit dem alten Schlosse durch Kauf in den Besitz des Herrn I. Ebner von Niederdorf übergegangen. — In Kematen hat am 23. September der Bauer Jsidor Hörtnagl den ledigen, braven Arbeiter

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Seite 3 von 8
Datum: 19.11.1904
Umfang: 8
. Dann wird der Staat darunter nicht leiden; dann wird er das einheitliche Subjekt des Willens auch aller in Oesterreich wohnenden Nationalitäten sein. (Widerspruch,) Der Minister präsident hätte es gerne vermieden, sich schon jetzt über diese Angelegenheit zu äußern, die wahrscheinlich Gegenstand von Anfragen und Anträgen biloen werde (Lärmende Unterbrechung und Zwischenrufe seitens der Alldeutschen sowie Erlers); allein die jüngsten Ereignisse inJunsbruck zwingen dazu. — Der Minister präsident verweist darauf

umschlingt, was nicht nur durch Worte, sondern jahrelang durch Taten und durch erprobte Waffen bruderschaft bewährt worden. Warum also jetzt die Ablehnung, die mit der ganzen Vergangen heit im Widerspruch steht. (Weil bisher auf Deutsche noch keine Revolversalven fielen. D. Red.) Es ist nicht wahr, daß die Deutschen in Oesterreich Mit den Italienern in blutigem Zwist leben sollen, daß Haß und Verfolgung anderer Nationalitäten eine notwendige Grundbedingung der Stellung der Deutschen sein soll. (Lebhafter

Beifall und Händeklatschen.) Durch die Geschichte des selbst bewußten Deutschtums in Oesterreich zieht sich der goldene Faden unausgesetzter Bemühung um Erhaltung des Reiches durch das Blut der Deutschen. (Lebhafter Beifall.) Die Tradition biete die Gewähr des Friedens, für den alle Besonnenen einstehen werden. (Lebhafter Beifall.) In der Sache selbst könne der Ministerpräsident das Haus nur bitten, die eingebrachte Vorlage über die Errichtung einer italienischen Rechts fakultät baldigst in Beratung

und gegen die Peinvolle Nötigung bieten, Unterstützung zu suihen. — Auf jene Fragen, welche der Ministerpräsident als Bestellung des eigenen Hauses bezeichnen möchte, übergehend, betont er: Oesterreich müsse jenen Staaten nachzueifern suchen, die ringsum Reichtümer sammeln, und dürfe, wenn es auch keine Kolonialpolitik treibt, nicht länger zögern, sich die erforderlichen Sicherheiten für dasjenige zu schaffen, was es auch zu leisten vermag. Oesterreich verfügt über eine entwicklungsfähige Landwirtschaft

, über eine fortschreitende Industrie und einen aus starke Ausdehnung angewiesenen Handel. Wenn nun das Deutsche Reich mit eiliger Hand Handelsverträge um Handelsver träge abschließt — und der Ministerpräsident hofft, daß auch der Vertrag mit Oesterreich-Ungarn zustande kommt — wenn es seinen neuen Zolltarif länger festgestellt hat und Wasserstraßen baut, wenn Italien seine Wirtschaft durch Verein barungen neuer Handelsverträge nach außen hin zu befestigen trachtet und die größten Opfer für seinen inneren Ausschwung

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Seite 2 von 8
Datum: 21.05.1895
Umfang: 8
Kette s. Schreiben an Banffy von diesem im ungarischen Abgeordnetenhause der Oeffentüchkeit übergeben werde, aber diese Ueberhebung, welche das jüdisch-liberale Freimaurerthum da leistete, dieser Stolz und Hochmuth, mit dem man den Vor kämpfer des Freimaurerthums in Ungarn, den unfähigen tactlosen Banffy, für sacrosanct erklärt und wie eine geheiligte Person in Schutz nimmt, ist Schmach und Schande für Oesterreich, das diesem Hochmuth den Minister Kalnoky opfern musste. — Abgesehen

den Sieg der antichristlichen Sache in Ungarn verherrlichen zu können. — Worauf sich wohl die Opferwilligkeit Vonseite Oesterreichs oder vielmehr der Krone zurückführen lässt? Die „N. Fr. Pr.' stellt folgende Behauptung auf: „Es sei unmöglich für den Minister des Aeußern, Conflicte zu vermeiden, wenn bei dem herrschenden Dualismus in Oesterreich clerical und in Ungarn liberal regiert werde. Kalnoky sei gefallen, weil er in Ungarn im Verdacht stand, clerical zu sein. Also müsse auch in Oesterreich

zu protegieren, damit keine zu mächtig werde, immer zu lavieren, zu nivellieren, damit keine Richtung mit Ent schiedenheit durchdringe. Die ungarisch-katholische Volkspartei macht sich bereits sehr unangenehm bemerkbar; es ist die christljch-sociale Bewegung, ins Ungarische übertragen, die antiliberale christlich sociale Bewegung in Oesterreich aber hat durch die Wiener Gemeindeangelegenheit eine ganz ge waltige Kräftigung erfahren und nimmt voraus sichtlich einen ungeahnten Aufschwung

es in Oesterreich ebenso gehen Muss, wie in unserem unglücklichen Nachbarlande Ungarn es geht. Wir in Oesterreich werden dies zu ver hindern wissen; bei uns gibt es keine Kossuth, Weckerle und Banffy!' — „Der Tag der Be freiung naht, und .mit diesem Tage endet die lange Nacht judenliberaler Herrschaft.' Die Rede des Prinzen Al. Liechtenstein behandelte die Bemühungen der österreichischen Diplomatie, mit Hilfe Roms die christlich-sociale Bewegung zurückzudrängen. Der Redner gab Antwort auf vier Anklagen

, wer uns hilft, ihn wegzuräumen, ist uns willkommen, wer uns stört, wird beiseite geschoben.' Abgeordneter Dr. Pattai sprach über den österreichischen Liberalismus mit einer besonderen Berücksichtigung des Judenthums, das sich mit Hilfe des Liberalismus in Oesterreich zu emanci pieren gesucht hat. Wir fügest den Schluss der Rede hier an: „Nie christlich, hat sich der Liberalismus mit den Feinden des Christenthums, nie wahrhaft national, hat er sich mit den Fremdesten der Nation verbunden

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Seite 1 von 8
Datum: 02.03.1907
Umfang: 8
in Befolgung seiner Erpresserpolitik verhindern dürfen? Soll zwischen Oesterreich und Ungarn, ähnlich wie einstens zwischen Schweden und Norwegen, die reine Personalunion an Stelle der bisherigen, wenigstens gesetzlich festgelegten Realunion treten, mit der Aussicht, daß die Ungarn auch einmal „norwegisch' sprechen könnten? Das sind lauter Fragen von ungeheurer Tragweite, welche ganz gewiß den künftigen Reichsrat beschäftigen werden. Darum ist es auch notwendig, daß die Wähler And noch mehr die Kandidaten

nicht bloß Bezirks und Standesfragen, sondern auch diese großen Reichsfragen zur Sprache bringen. Neben der ungarischen Frage krankt aber unser Vaterland Oesterreich noch an einer ganzen Reihe anderer ungelöster Reichsfragen, welche zwar nicht eine so große Bedeutung haben wie die ungarische Frage, aber doch bedeutsam genug sind, um zu jeder Zeit die gesetzlichen Funktionen des Reichsrates und der ganzen Staatsmaschine zu unterbinden. All diesen kleineren Reichsfragen liegt als gemeinsame Ursache

ein bedenkliches Schwinden des großösterreichischen Patriotismus zu Grunde. Zentrifugale Kräfte sind es, welche den eigentlichen Untergrund dieser Krisen bilden. Oesterreich ist kein Nationalstaat, sondern ein Konglomerat verschiedener Nationen. An seinen Grenzen bestehen große Nationalstaaten, welche nicht verfehlen, auf die Konnationalm in unserem Reiche fast mit der Naturkraft der Attraktion anziehend zu wirken. Die Folge davon ist, daß die Gespenster des Panslawismus, des Pan- germanismus

herrscht in Oesterreich große Empfindlichkeit und gefährliche Spannung, welche jederzeit von nationale« Heißspornen oder gewissenlosen Hetzern zum Reichsbranh angefacht werden kann. Auch bei BehandlMg dieser kleineren Reichs krisen werden an die Klugheit und Festigkeit der künftigen Reichsboten große Anforderungen gestellt werden. Es wird sich darum handeln, die not wendige Reichseinheit zu wahren und gleichzeitig die berechtigten Forderungen der einzelnen Nationen so zu erfüllen, daß darob

auch nach solchen Fragen Ausschau halten und darnach ihre Programme zu ech legen. polltlsche Rundschau. Oesterreich-Kngarn. Me «jttlchakMche Hebung valwatlens. Der Kaiserstaat Oesterreich ist zum größten Teil ein Binnenland. Nur Trieft, Jstrien, ein Teil von Kroatien und vor allem Dalmatien liegen am Meere. Namentlich hat Dalmatien eine lange und reiche Küstenentwicklung mit vorzügliche» Häfen. Die Dalmatiner zählen zu den besten Matrosen der Welt. Je mehr sich bei der Ent wicklung des Weltverkehres herausstellt

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Seite 6 von 12
Datum: 27.03.1901
Umfang: 12
Redner schloss Dr. Lueger, der, wie immer, den größten Beifallssturm hervorrief. „Es ist ein trauriges Zeichen,' sagt er. „dass es möglich ist, dass im österreichischen Abgeordnetenhause die Worte fallen: ,Am heften wäre es, wenn Oesterreich von Preußen annektiert würde/ In keinem Parlamente wäre ein so frecher AuSspruch bloß mit einem Ordnungsrufe bestraft worden. Als im englischen Parlamente einige irische Abge ordnete sich geweigert haben, abzustimmen, wurde von dem Sprecher die Polizei geholt

und jeder hinausgetragen. Hier in Oesterreich wagt es ein Abgeordneter, den nackten Landesverrat aus- zusprechen, und es geschieht ihm nichts. Daher muss das getreue Volt seine Stimme erheben und sagen: Nieder mit den Landesverräthern! Aber nicht bloß diese Truppe von Individuen ist es, die wir zu behandeln haben, wir müssen auch ein Wort über die Socialdemokraten sprechen. Ruhig erklärt der Abgeordnete Das« zynski: Wir sind Republikaner. Er hat dem Kaiser seine Treue gelobt und erklärt nun: Wir sind Republikaner

. In Oesterreich ein Republi kaner sein heißt eigentlich ein Dummkopf sein, denn wir streiten schon genug unter unserem Kaiser. Wie würden wir nun erst streiten, wenn jetzt der Kaiser nicht da wäre? So lebten wir alle nicht mehr, denn wir hätten uns gegenseitig erschlagen. Dem socialdemokratischen Abgeordneten aus Polen sagen es auch Lehrer nach, Wiener Lehrer, welche in feierlicher Weise den Eid der Treue geschworen haben. Wenn wir ihnen aber diesen Spiegel vorhalten, dann reden die näm lichen Leute davon

, dass sie nicht zu zittern brauchen, wenn ein DaSzynSki, Seitz und Genossen sprechen, dass sie sich überzeugen, wie hinter unserem Vaterlands Oesterreich und der Religion» die wir bekennen, das gesammte Volk gewappnet dasteht. Sie sind nicht hier. So rufe ich den Ministern von hier aus zu: Habt Muth und seid doch endlich einmal eurer Aufgabe bewusst: in Oesterreich öfter- reichisch! Unterdrückt diejenigen, die unser Vater land unterdrücken wollen, und dann werdet ihr Dank verdienen für ewige Zeiten

, die Versammlung aufzuheben. Die Menge hörte nicht auf zu rufen: „Es lebe die katholische Kirche, es lebe die Madonna, eS lebe Don Rosa', während die geschlagenen Pastoren sich ans dem Staube machten. Eiu wahres Wort. In der von Dr. Armin Kaufen in München herausgegebenen Zeitschrift: »Die Wahrheit', welche sehr viele tüchtige Mit arbeiter aufzuweisen hat, finden wir von einem österreichischen Patrioten eine kleine Studie über die Lage nach den Wahlen in Oesterreich, in welcher der Mann uns aus dem Herzen

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Seite 2 von 8
Datum: 16.03.1921
Umfang: 8
verständigen, die Sonntag zur Prüfung der An gaben des Bundeskanzlers Dr. Mayr in Paris zusammentraten, haben prinzipiell beschlossen, die Wiener Sektion der Reparationskommission auf zuheben. Des weiteren sind die Mächte nach Er ledigung .der Untersuchung über die Tatsache, daß Oesterreich nicht zahlen könne, bereit, auf die Hypothek, die sie zugunsten der Wiedergut machungen auf die wirtschaftlichen Hilfsquellen Oesterreichs besitzen, Zölle usw., in gewissem Aus maß zu verzichten. Die Frage

, ob in diesem Fall den Nachfolgestaaten die Zahlungen für ihre Be freiung ebenfalls erlassen werden sollten, wurde nach dem „Echo de Paris' abschlägig beschieden, weil kein Grund vorhanden sei, die Verpflichtung aufzuheben, die die Nachfolgestaaten übernommen haben und deren Lage den Mächten gegenüber, die sie gerettet haben, lange nicht so alarmierend ist. Eine oder zwei private Gesellschaften, die mit „allem Nötigen' auszustatten wären, sollen es dann — dies der dritte Vorschlag — unternehmen, Oesterreich

der Universität und der Technischen Hochschule, Schüler der Bsrgwerksschule und Schüler anderer Anstalten haben sich in freiwilliger Weife der Arbeitsgemeinschaft zur Verfügung gestellt, so daß sie für Empfang, Verpflegung und Be herbergung eine großzügige, ausgezeichnete, bis in die kleinsten Einzelheiten geregelte Einrichtung schaffen konnte. In der Zeit vom 10. bis 19. März werden etwa 70.000 Heimattreue auf der Fahrt zur Abstimmung Breslau passieren. Tschechoslowakei. Handelsvertrag mit Oesterreich. Abg

. Doktor Medinger forderte in einer Interpellation den Minister des Aeußern und den Handelsminister zum raschesten Abschluß eines Handelsvertrages mit Oesterreich auf, das als Konsument und Tran sitland und als Stapelplatz für die gesamte tschechoslowakische Industrie von größter Bedeu tung bleibt. Er verlangt die Stabilisierung der handelspolitischen Verhältnisse mit den Nachfolge staaten, besonders mit. Oesterreich, mit dem ja auch ein lebhafter gegenseitiger Veredlungsverkehr (das ist Lieferung

zu wollen, denn sonst könnte man nicht verstehen, warum die Ungarn als „Kompensation'' (Vergütung) für ein ideales Gut fortwährend Ge treide und Lebensmittel anzubieten versuchen. West ungarn ist durch die Tücke der Alliierten den Oesterreichern zugesprochen worden. Die Einver leibung ohne Selbstbestimmung des Volkes ist genau dasselbe Unrecht wie der Anfall anderer deutscher Gebiete ohne feierlich zugesicherte „Selbst bestimmung' an fremde Staaten. Ueber West ungarn, auf das Oesterreich bei der derzeitigen Sachlage nicht verzichten

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Seite 11 von 12
Datum: 04.04.1915
Umfang: 12
Oesterreich-Ungarns X —LS Charmqtz, Der Deutschs Krieg, Oester reich-Ungarns ErwaHen ..... i< --.65 Gierke, Krieg und Kultur X—.SS Lasson, Deutsche Art u. Deutsche Bildung X —.65 Mansbach, Vom gerechten Kriege und seinen Wirtungen X— .SS Backhans, Der Krieg eine Notwendig keit sür Deutschlands Weltstellung . X—.78 Dominiens, Der Kamps um den Welt markt und der Völkerkrieg .... X—.76 Fonrnier, Heute und vor hundert Jahren X —.80 Hartmann, Der Krieg i. der Weltgeschichte X —.SO Hirsch

, Der internationale Nachrichten« Verkehr und der Kri^ X IM Hoetzsch, Rußland als Gegner Deutsch lands X 1.04 Peters, Das Deutsche Elend in London X 1.04 Philippoviech, Ein Wirtschafts- u. Zoll verband zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn .X 1.04 Nehm, Völkerkrieg und Völkerrecht. . X 1.04 Saager, Die Frucht d«S Weltkrieges . 1914, Kriegswortschatz 1001 Antworte« auf zeitgemäße Fragen Stranh, Die Eroberung Belgiens 1S14, Selbsterlebtes Krattk und Eichert, Schwarzgelb und Schwarzweißrot, Kriegsgedichte

. . Ehamberlain, Kriegsaufsätze .... Lamprecht, Krieg und Kultur . . ^ . Mackay, Der Orient in Flammen . . Osterrieth, Die Ursachen und Ziele deS europäischen Krieges Schmidt Karl, L. A., Das Ende Englands Weyer, Taschenbuch der Kriegsflotten 1914/15. Deutsches Reich und Oesterreich........... Bauer, Von den Schlachtfeldern in Ga- lizien, kleine Bilder aus dem großen Kriege Frobenius, Des Deutschen Reiches Schicksalstunde Rohrbach, Zum Weltvolk hindurch. . Oesterreich. Dichlerbuch, unsere Dichter sür

das Schwarzgelbe 5lreuz IlN4 . Slawkowsky, Krieg. Volks- und Land wirtschaft in Oesterreich-Ungarn. Eini ge Wirtschaft!. Fragen der Gegenwart Der Lüqenseldzug unserer Feinde. Eine Gegenüberstellung deutscher, englisch., französischer u. russischer Nachrichten n. A. der W. T. B. Reuter-Havas und P. T. A. Telegramme über den Weltkrieg 1S14, Bd. 1 Die Vernichtung der engl. Weltmacht und des russischen Zarismus durch den ?r.'!s''.nd und den Islam .... X 164 X 164 X 1.17 X l.2v X 1.S0 X 1.30

X 1.« X 1.S0 X 1.» X 1.50 X I.SO X 1.SS X 1.« X 2.^ X 2M X 2L4 ' ? 84 Der Krieg Wirtscyaftliches, Technisches, Stanlösche», oesterreichische Ausgabe mit allen für österreichisch« VerhSltnisse wichtigen Mitteilungen. 200 Seite«» Geheftet Kronen 2.W. n: Gebunden Kronen 3LU Sturm auf England Die Zerstörung der britischen Wettmacht, Geheftet Kronen Z.W : : Gebunden Kronen 3M Alles was wir von England und feinen Bundesgenossen wissen wollen Taschenbuch aus das Kriegsjahr 1914/15 sür Teutschland u. Oesterreich-Ungarn

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Seite 1 von 8
Datum: 04.06.1907
Umfang: 8
für den Adressaten. Auf jede» «tztW» Dützens ebenfalls ein Freiexemplar. — Ankündigungen für den „Tiroler v»lt«dot»«i* oro fünfqespaltene Nonpareillezeile (3 S Aentim. breit. 10 Zeilen — 22 Millim. hoch) ZV k. Mr. 67. Brixen, Dienstag, den Iuni M7. XX.-Jahrg. Da« allgemeine Mahlrecht i« Ungar«. ' Es ist eine weitverbreitete Ansicht, daß der ßigentliche Urheber der Einführung des allgemeinen und gleichen Wahlrechtes in Oesterreich der ehe malige — ungarische Minister Christoffy gewesen sei. Als nämlich

; denn eine gesetzliche Ein führung dieser weittragenden Reform war bei deck sowohl im Reichstage' als im MagnaM- hause zu erwartenden energischen Widerstande ausgeschlossen. Das allgemeine und gleiche Wahl recht durch Oktroy einzuführen, schien aber der Krone doch zu gewagt Md zu gefährlich. Man hat also so lautet eine weitverbreitete und vielfach geglaubte Nachricht — deswegen das allgemeine und gleiche Wahlrecht zuerst in Oesterreich eingeführt. Auch da hat es ge golten, den nationalen Chauvinismus zu dämpfen

und dem Parlamente neue Volkskräfte zuzuführen. Insbesondere rechnete man aber darauf, daß neben einem Oesterreich, welches das allgemeine und gleiche Wahlrecht besitzt, Ungarn sein bei spiellos rückständiges Wahlrecht auf die Länge der Zeit nicht würde beibehalten können. Das Beispiel Oesterreichs — so rechnete man weiter — würde mit unwiderstehlicher Kraft auf die Volksmaffen in Ungam wirken und dieselben nicht früher zur Ruhe gelangen lassen, bis sie gleichfalls das allgemeine und gleiche Wahlrecht erobert

auch durch die Sozialdemokratie ganz bedenklich zusammenschrumpfen. Soll Ungarn das allgemeine und gleiche Wahlrecht bekommen, so bedarf es für Ungarn eines womöglich noch viel stärkeren Hochdruckes, als es in Oesterreich eines solchen gebraucht hat, um die Wahlreform in beiden Häusern zur Annahme zu bringen. Es scheint aber, daß die Krone angesichts der ersten Wirkungen des allgemeinen und gleichen Wahl rechtes in Oesterreich und namentlich angesichts der großen Anzahl der sozialistischen Wahlen die Neigung verloren

hat, noch einmal in gleicher oder noch stärkerer Weise sich für das allgemeine und gleiche Wahlrecht zu engagieren. Es darf auch nicht übersehen werden, daß der Einfluß der Krone in Ungam bei weitem nicht so mächtig ist als in Oesterreich und daß dort ein zu starkes Exponieren der Krone auch seht gefährlich werden könnte. Da also in Ungarn vorerst weder die Regierung noch die Krone — allerdings aus sehr verschiedenen Motiven — wenig Neigung hat, das allgemeine und gleiche Wahlrecht zu betreiben, so wird es in Ungarn

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Seite 2 von 8
Datum: 12.03.1921
Umfang: 8
, zu dieser geschlossenen Einheit beglückwünscht man uns in Deutschland und Oesterreich, um diese Geschlossenheit beneiden uns jene Völker, die auch unter eine Fremdherrschaft gezwungen wurden trotz des versprochenen Selbst bestimmungsrechtes, und die vermöge ihrer Un einigkeit ihrer nationalen Rechte und Volksge- vortrefflichen Weine der hiesigen Gegend erst be kannt wurden, ja einen Ruf erhielten, weshalb sie leichten Absatz fanden. Dadurch stiegen auch die Höfepreise wieder, nachdem sie vorher infolge der Einfuhr

uns als Katholiken sowohl wie als Deutsche die doppelte Pflicht, dem „Volksrecht' die Tür zu weisen.' Oesterreich. ..Kredit, Kredit, wie steht heut' die Rente!' Die Delegation der Regierung, die über Einladung sich Donnerstag, 10. März, nach London begab, wird von der englischen Regierung den Anspruch der Entente auf alle durch Oesterreich zu leistenden Vergütungen sowie eine neue Regelung der Vor kriegsschulden und eine Stundung der bisher Oesterreich gewährten Kredite verlangen. Im Vordergrunde der Beratungen

wird die Frage neuer Kredite stehen. Der „Matin' bezeichnet es in seiner Londoner Meldung als bestimmt, daß der Oberste Rat, der die Vertreter Oesterreichs hören werde, eine Entscheidung über eine aus reichende Hilfeleistung an Oesterreich treffen werde. Auflösung der Ueparationskommijfion. Die österr. Settion der vom Obersten Rate in Paris bestellten Reparationskommission wurde aufgelöst. Als Ersatz hiefür werden den armen Oesterreichem Finanzkontrolleure der Ententemächte angekündigt, die die Aufgabe

haben werden, die österreichische Finanzgebarung zu überwachen. ver Landesverwalter für das vurgenlailö. Die „Wiener Zeitung' publiziert die Bestellung des Sektionschefs im Bundesministerium für Inneres und Unterricht Dr. Robert Daoy zum Landesverwalter für das Burgenland bis zur Be stellung der Landesregierung durch den Landtag Franlenwahrung in Oesterreich? In der letzten Sitzung des österr. Nationalrates wurde an den Finanzminister eine Anfrage über die sich hart näckig erhaltenden Gerüchte bezüglich eines bevor stehenden

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