. » ?!??' ^ b«. — In » »i I»» f»r A»st»a«n, w« »» ?r. SS. Brixen, Dienstag, den 2^. Juli ^9^. XXVII. Jahrg. Friedenspolitik. Der ungarische Ministerpräsident Graf Tisza tat gesprochen. Der Sinn seiner Beantwortung auf «ehme an ihn gestellte Interpellationen ist. daß «it der Untersuchung über das Komplott, das zur Nordtat von Sarajewo führte, in der Klärung des Verhältnisses zwischen Oesterreich-Ungarn zu Serbien MeS getan sein wird. Der österreichische Reichsrat ist vertagt, so daß für die österreichische Reichshälste »icht Gelegenheit geboten ist, einzelne
Anschauungen «« Ausdruck kommen zu lassen; die Delegationen, <i§«tkch das kompetenteste und berufenste Forum, vor daS Fragen von solch einschneidender Bedeutung Mchtigkeit gehörten, treten wahrscheinlich erst M HpHherbst zusammen. Also ist die zahme Er klärung deS ungarischen Ministerpräsidenten Grafen DSza für da« gesamte Reich Oesterreich-Ungarn geSink —Die Diplomaten kommen zum Wort, es «ick z» diplomatischen Reibungen und Verdrießlich- kiw» kommen, die jedoch mit der Zeit abflauen verde»/ andere Fragen
werden die Oeffentlichkeit teschSstlgen und den blutigen Schatten in den Hinter- ««d drängen — aber der Friede Europas ist ge sichert, ein Friede auf Kosten unseres Ansehens, «serer Machtstellung, nicht nur in Europa selbst, sondern in der ganzen Welt! Friedenspolitik! — In Serbien hat man den senÄnentalen lauen Wind, der durch Oesterreich acht, schon erfaßt, im Triumph höhnen die Pretz ier: die Bevölkerung in Oesterreich-Ungarn sei «chtS weniger als kriegslustig; dies gehe schon daraus hervor, daß sowohl
der Kriegsminister und die beiden Landesverteidigungsminister als auch der Chef des Geveralstabs der österreichisch-ungarischen Armee ihren Urlaub angetreten haben. Mäßigung, Selbstbesinnung und Vernunft scheinen in Serbien nicht zum Durchbruch kommen zu wollen, im Gegenteile; angesichts des Beweises, daß Oesterreich-Ungarn alles vermeidet, waS auf ein offensives kriegerisches Eingreifen gegen Serbien schließen lassen könnte, wächst der Taumel des Größenwahnes des zwergenhaften Nachbars immer höher. Oesterreich
will nur, daß der RechtSgang in Serbien durchgeführt würde und daß jede von Serbien ausgehende großserbische Propaganda in unserer Monarchie, die an unserem Lebensnerv frißt, aufhöre — und von Serbien aus bezeichnet man die Entsendung einer UnterfuchungSkvmmission als unerfüllbar. — „Es möge nur einer aus Oesterreich- Ungarn kommen, wir werden ihn mit Bajonetten empfangen!' Mit Kolbenstüßen will Serbien die „Schwabas' in die Nordsee werfen, eher ruhe Serbien nicht... Oesterreich hat also seine Forderungen auf diese zwei