der düstere, folgenschwere Don nerstag-Abend unter trübem Regen und Nebel, so brach gegen Mittag des Freitag die Sonne durch und beschien ein Blutbad in den Straßen Münchens! Wer wie ich um diese Stunden von auswärts kam, der fand zu seinem Erstaunen den Hauptbahnhof, den Stachus- und den Lenbach- platz völlig harmlos! Friedliche Passanten, kleine Knäuel von Menschen an den Anschlagsäulen, aber sonst ruhiger Verkehr und werktägige Arbeit. Fragt man, wer nun eigentlich Herr der Lage ist in München
aller nur erdenk lichen Fehlerquellen wiederholt wurden — trotz' alledem gelang es doch nicht, eine solche Bewe gung nachzuweisen, obwohl die ganz sicher be kannte Bewegung der Erde um die Sonne allein schon ein ganz merkbares Resultat hätte ergeben müssen, da dieselbe mit einer Geschwindigkeit von fast 30 km in der Sekunde erfolgt. Das Ergeb nis der Versuche war immer dasselbe, das Licht pflanzt sich immer mit derselben Geschwindigkeit fort, nach einer Sekunde ist es nach allen Nich' tungen hin um 300.000
ange regt, diese Relativitätstheorie auch auf elektrische und Lichterscheinungen zu übertragen. Um das richtig zu verstehen, müssen wir etwas weiter aus holen. Auf der Sonne gehen gewaltige Umwälzungen vor sich, gewaltige Ausbrüche, bei denen glühende Massen mit ungeheurer Krast emporgeschleudert werden und in kürzester Zeit Höhen von 100.000 Kilometern erreichen, also das Siebenfache des Erddurchmessers. Wir können diese Vorgänge, die jedenfalls von schauererregendem Getöse begleitet
sind, nicht hören, weil zwischen Sonne und Erde keine Luft ist, die uns den Schall vermitteln könnte. Wohl aber können wir sie sehen, weil etwas da ist, was uns die Lichterscheinungen ver mittelt, und dieses Etwas, das nennen die Physiker „Aether'. Der Schall entsteht dadurch, daß ein Körper in entsprechend rasche Schwingungen ge rät, die sich der Umgebung, meist aber der Luft mitteilen, dort Wellen erregen, und diese Lust- Wellen sind es dann, welche die Schwingungen des tönenden Körpers unserem Ohr