waren in diesem Geisteskampfe und die zum Teil, ihrer Zeit vorauseilend, die Wahrheit bereits erkannt haben, aber damit nicht durchgedrungen sind. Zuerst werden wir in das geozentrische System des großen alten Astronomen Ptolemäus eingeführt, der, wie schon der Name geozentrisch sagt, die Erde als den Mittelpunkt ansieht, um welchen sich die Sonne, der Mond, die Planeten und die Fixsterne drehen; fast bis zum Ausgang des Mittelalters hat diese Lehre alleinige Geltung gehabt. Wir sehen dann, wie die Araber dieses System
wir sehr viel Interessantes erfahren, ebenso wie über die berühmten Astro- nomen Tycho de Brahe und Kepler. Dieses neue kopernikanische System, welches die Sonne als Zentralkörper annimmt, um welchen sich die Erde und alle übrigen Planeten drehen, wurde anfangs ziemlich kühl, aber nicht gerade feindselig auf genommen, bis schließlich durch Galilei ein heftiger Streit heraufbeschworen wurde, der zum bekannten Prozesse führte, dessen Ursache und Verlauf uns im vorliegenden Werke klar und objektiv dargelegt
wird. Hatte Kopernikus die Sonne als den Mittel punkt der Planetenbahnen erkannt und hatte Kepler die Gesetze ausgesprochen, nach welchen letztere sich um die Sonne bewegen, so blieb es doch dem genialen Newton vorbehalten, alle diese Bewegungen auf ihre äußerst einfache Grund ursache, auf die allgemeine Massenanziehung nämlich, zurückzuführen und sie dadurch zu er klären. In welcher Weise dies geschehen und welch fruchtbare Anwendungen die Newtonschen Prinzipien bei den nachfolgenden Gelehrten bis herauf in unsere
Zeit gefunden, erfahren wir aus dem letzten Abschnitt des Kapitels über „Das Weltsystem in seiner geschichtlichen Ent wicklung'. In den folgenden Kapiteln werden die ein zelnen Himmelskörper der Reihe nach behandelt, vor allem der Zentralkörper, die Sonne. Zuerst werden wir über ihre Größe und Entfernung belehrt, während uns zugleich die Methode er klärt wird, nach welcher diese Messungen vorge nommen worden sind. Dann erfahren wir, was für merkwürdige Erscheinungen der Astronom mit seinem großen
Fernrohr auf der Sonne wahr nimmt, so z. B. die Granulation oder Körner struktur ihrer Oberfläche, die Sonnenflecke und Sonnenfackeln, aus deren Bewegung man die Rotationsgeschwindigkeit der Sonne um ihre Achse sicher berechnen konnte. Wir erfahren ferner, daß die Vorgänge auf der Sonne, die uns. wie gesagt, in der Flecken- und Fackel bildung sowie in den mächtigen Protuberanzen sichtbar werden, nicht ohne Einfluß auf die klimatischen Verhältnisse unserer Erde zu sein scheinen. Wie es dem menschlichen