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Brixener Chronik
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Seite 7 von 8
Datum: 21.08.1906
Umfang: 8
. Dr. Leuchtentritt, Arzt, Berlin. Major von Hartwig, Lörrach. Baden. Fräulein M. Bühlers, Rentiere, Magdeburg. Dr. Karl Schessler, Professor, Braiwschweig. Johann Hofmann, Reisender, Wien. Christoph Williams, Cliston-Bristol, England. Felix Jäger, Student, Liegnitz. Ottomar Gregler, swcl. metl., Lindau. Karl Rein, Reisender, Wien. Luigi Matthieser, Florenz. Emil Zehrer, Oberinspektor, Innsbruck. W. Bartling, Reisender, Graz. Florian Wrenn, Reisender, Wien. Graf'und Gräfin de Bercelli, Paris. Dalberg

, Westend. Emil Schuchtler, Gend.-Abt.-Kommandant, Bruneck. Rupert Leb. Stadt- psarrprediger, Rosenheim. Dr. O. v. Zingerle, Professor, mit Frau, Czernowitz. Albert Vierthaler, Pfarrer. Rosian bei Coburg. Frau Holzmann, Rosian bei Coburg, vr.jnr. Reinhold Bleichroth, Kammergerichtsrat, Berlin. Rudolf Eichel. Landgerichtsrat, Berlin. I. Buxbaum, Kaufmann, Wien. Hobe, Gutsbesitzer, Bergersdorf. Dr. Theodor v. Alpenheim, geistl. Rat, Arco. Haupt mann, Direktor, Warmbrunn. M. C. v. Jarko, Kaufmann, Karlsbad

, Advokat, Elbogen, Böhmen. Oskar Gürtler, Reisender, Meistersdorf, Böhmen. Oberleutnant Ludwig Ritter v. Stepski, Div.-Art.-Re- giment Nr. 4l, Salzburg. W. Kirchlechner, Hotelier, Arco. Dr. Viktor Ortner, Arzt, Leoben. Rudolf v. Khuepach, k. k. Major i. R. Leoben. Emil Glatter, Direktor, Wien. Karl Pichl, Kaufmann, Bozen. Antonio Dr. Thiene, Be sser, Vicenza. C Conte Colleara mit Familie und Chauffeur. Udine Karl Huber, Kaufmann, mit Schwestern, Trieft. Privatdozent Dr. A. Blum, Arzt, Wien. Frau Emma

Mundinger, Dresden. Nikolaus Haz. Kunstmaler, München. Berttwld Freund, Kanfmann, Wien. Emma Chludrinska-Pauluci. Witeb-k. Trautmann, Amtsrichter. Gerokhosen. Julius Thema. Auasburg. Gottfried Schmauß, Amtsrichter. Nördlingen. Josef ^'adstätter, abs. cumm., Wini. Willy Michaelis, Kaufmann, Halberstadt. Emil Poütt mit Frau, Kindern und Kinderfräulein, Hamburg. R.Manzer. Kausmann, Burgdorf. Rudolf Lüh n, Reisender, Wien. I. ^'wstein. Berlin. P'n!a Hirschseld, Eharlotten- burg. Bruno Hirichield

Grisemann, Ingenieur, Innsbruck. Rudolf Andrö, Kunstmaler, mit Frau, München. Ernst Streck, Zollbeamter, mit Frau und Sohn, Meran. Joses Widowitz, vr. Graz. Artur Hasenlechner, Techniker, Graz. Theodor Hanizer, Bank beamter, Graz. Emil Zehrer, Beamter der „Nazionale', Innsbruck. A. Koner, Oberleutnant, mit Frau, München. G. Thuruer, Bozen. Albert Berner mit Frau, Mann heim. S. Beyer, Ingenieur, Halle a. d. Saale. Eduard Wetzold, Techniker d. Eisenbahnsektion Halle a. d. S. Heinrich Loibl, kgl. bayer

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 17.08.1911
Umfang: 8
?' erkundigte er sich nach einer Weile des Nachdenkens. »Das höchste, das überhaupt ein Mensch be sitzen kann', rief Emil leidenschaftlich. „Das Lebens glück jener Dame sowohl wie das meine steht auf dem Spiele!' „Stehen Sie zu jenerDame in näherer Beziehung? Glauben Sie mir, ich frage nicht aus Neugierde.' „Sie ist meine Braut', entgegnete Emil ernst. .Ein Mißverständnis ist zwischen uns eingetreten — ich kann es Ihnen nicht näher erklären.' Der Wirt lächelte verständnisvoll, er ahnte ein Zerwürfnis

zwischen Liebenden, das mit leichter Mühe wieder hergestellt werden könne. Er hatte die Hände auf den Rücken gelegt und ging sinnend M Zimmer auf und ab. — .Wissen Sie.' begann er endlich, vor Emil stehen bleibend, „ich begehe zwar eine Indiskretion, wenn ich Ihnen verrate, wohin sich die Dame begeben hat, aber...' „So kennen Sie ihren Aufenthalt, o sprechen Sie, sagen Sie mir, wo ich sie finden kann!' drängte Emil, indem er heftig aufsprang und beide Hände des Mannes ergriff. „Eine innere Stimme sagt mir,' fuhr

sie zu reisen beabsichtigte?' „Sie vertraute mir ihre Adresse an, die ich dem Theaterdirektor übergeben solle, daß er ihr die fällige Gage nachsende; jedoch habe ich nicht die Befugnis, ihren Aufenthalt einem anderen Menfchen zu verraten.' - „Zeigen Sie mir die Adresse, ich beschwöre Sie darum! sie werden zwei Menschen, die nur ein harter Schicksalsspruch trennen konnte, wieder mit einander vereinigen und ihr Lebensglück begründen helfen', bat Emil voll heißer Ungeduld. Der flehentliche Ton mußte

dem Hotelbesitzer zu Herzen, xehen; denn er zog ohne weitere Einreden sein Notizbuch hervor und reichte Emil einen Zettel, der die feinen Schriftzüge einer Dame trug. Kaum hatte dieser einen hastigen Blick darauf geworfen, als ihm ein leiser Ruf der Ueberraschung entfuhr: „In die Heimat hat sie sich geflüchtet — dort hätte ich sie nicht gesucht', flüsterte er bewegt. M>'t tiefgefühlten Worten stattete er seinen Dank für die ihm erteilte Auskunft ab und entfernte sich eiligst. oreiSMez llapltel

. Es war ein weiter Weg, den Emil mit der Eisenbahn nach der Heimat zurückzulegen hatte, ver längert noch durch das ungeduldige Sehnen seines Herzens. Ein wolkenloser blauer Himmel spannte sich glückverheißend über ihm aus, als er nach beinahe zweitägiger Fahrt in der wildromantischen Gebirgs gegend anlangte, wo er seine Kindheit verbracht hatte. Sein getreuer Kammerdiener besorgte ihm an der letzten Station einen Wagen und so gelang es ihm. noch vor Sonnenuntergang daS heimatliche Dörfchen zu erreichen. Wie liebe alte Freunde

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Seite 2 von 10
Datum: 27.06.1911
Umfang: 10
teilnahmsvoll. Emil wollte seinen hohen Gönner nicht durch Details ermüden, schon schien sich auch bereits das Interesse bei ihm für seine LebenS- geschichte verloren zu haben; denn er nickte nur noch zerstreut und sagte plötzlich, sich in ein Fauteuil werfend: „Nehmen Sie nun Platz, lieber Freund, und hören Sie endlich den Grund, weshalb ich Sie her bemühte. Ich möchte Sie nämlich ersuchen, mir die Kopie eines Tizian anzufertigen. Gräfin Ranken, die Schwester Baron Härders, nannte denselben neulich

in meiner Gemäldegalerie daß Juwel meiner Sammlung und zeigte so große Borliebe dafür, daß ich als ^alaut' domme nicht umhin konnte, ihr eine Kopie davon zu versprechen. Hoffentlich werden Sie mich nicht im Stiche lassen. Ich weiß wohl, daß das Genie seine Vollendung in der Produktion eigener Phantasiegebilde erblickt, dennoch läßt eL sich gar nicht leugnen, daß auch im Kopieren eine gewisse Meisterschaft entfaltet werden kann.'' „Ganz gewiß', bestätigte Emil, „vor allem gehört dazu Ausdauer und Gewissenhaftigkeit

Weiskirchners und des Eisenbahn-- ministcrs Glombinskis wurde angenommen. Ob die De mission des Gesamtkabinetis, falls sie wirklich erfolgt, angenommen wird, ist die Frage. Man spricht auch schon vom kommenden Manne, der wieder einmal der Baron Gautsch sein soll. (?) „Selbstverständlich, Ew. Durchlaucht haben ganz über mich zu verfügen', beeilte Emil sich mit einer Verbeugung zu versichern. „Das freut mich — nehmen Sie im voraus meinen Dank entgegen', gab der Fürst lebhaft zur Antwort. „Baron Härder

, der die Aufsicht über die Gemäldegalerie führt, wird Sie hingeleiten und Ihnen nähere Instruktion erteilen.' — Er schellte und befahldemeintretendenKammerdiener.den Intendanten von der Ankunft des Malers zu benachrichtigen. Bald darauf betrat Edwin von Härder den Salon und begrüßte Emil trotz dessen kühler Zurück haltung scheinbar mit unbefangener Freundlichkeit. Nachdem der Fürst beide aufs gnädigste entlassen hatte, traten sie gemeinsam den Weg durch die Gemäldegalerie an. Emil konnte

ausgeschmückt. „Gönnen Sie sich Zeit zur Arbeit, da sie durchaus nicht eilt', sagte er beim Abschied. „Nutzen Sie vielmehr die Gelegenheit, sich mit einer ebenso wertvollen als reichhaltigen Gemäldesammlung be kannt zu machen, recht aus. Niemand wird Sie stören; auf strengen Befehl Seiner Durchlaucht bleibt die Galerie während Ihrer Arbeitsstunden für jeden andern verschlossen.' Mit Lust und Liebe zur Sache gab sich Emil möglichst bald ans Werk und förderte eifrig seine Arbeit. Der Fürst, der ihn täglich

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Seite 2 von 8
Datum: 09.05.1911
Umfang: 8
» lung über die Kunst im allgemeinen und besonderen, welche Emil mit der Höflichkeit eines Mannes von Bildung freundlich anhörte und gelegentlich sein Staunen über die tiefgehende Wissenschaft des Grafen zu erkennen gab. Weniger rücksichtsvoll verfuhr dagegen die Baronesse mit ihrem Verlobten. Sie hatte während seiner weitläufigen Auseinandersetzung deutliche Zeichen von Laugeweile verraten; bald in unge duldig trippelnder Bewegung die Spitze ihres Füßchens bewegt und dabei angelegentlich

und ein kunstverständiges Urteil darüber gehört. Du erlaubst wohl, daß Herr von MalliNt, mich hinüberbegleitet?' „Einfach Wölling', korrigierte Emil lächelnd. Graf Ranken schaute ein wenig betroffen auf Elsbeth nieder, doch diese erwiderte feinen forschenden Blick mit so kindlich unbefangenem Lächeln, daß er gleich darauf besiegt ihre Hand an seine Lippen zog und zärtlich antwortete: „Du weißt, mein Engel, daß deine Wünsche stets meine Billigung finden. — Herr Wölling,' wandte er sich freundlich an Emil

, „wollen Sie die Güte haben, meiner Braut den er betenen Dienst zu leisten?' Emil verneigte sich respektvoll und bot Elsbeth den Arm. Diese nahm ihn ohne Zögern und schwebte mit flüchtigem graziösen Kopsnicken gegen den Grafen mit ihrem Begleiter davon. „Wünschen Sie jene sterbende Kleopatra zu besichtigen, mein gnädiges Fräulein?' fragte Emil, auf eine hohe Palmengruppe zuschreitend, aus welcher die Statue weiß herübcrgläuzte. „Warum nicht? Meinetwegen auch den lieb lichen Hirtenknaben dort über dem Kamin', gab

List hieher gelockt, um mir eine Freundlichkeit von Ihnen zu erbitten. — Sie dürfen mir meine Bitte nicht abschlagen', fügte sie in be- zaukernd kindlichem Tone hinzu, indem sie flehend ihre Händchen zusammenlegte. I „Ich werde mir ein Vergnügen daraus machen, Ihnen einen Dienst zu leisten', erwiderte Emil verbindlich. „Nun denn — ich möchte von Ihnen gemalt sein.' — Das schöne Mädchen neigte das blonde Köpfchen kokett zur Seite und beobachtete die Wir kung seiner Worte. Der Maler verbeugte

— „da mein Bräutigam den Tag, an welchem er ein neues Lebensjahr überschritten hat, begreiflicherweise nicht mehr gerne beachtet sieht.' Während Emil, scheinbar in den Anblick der marmornen Kleopatra vertieft, die Unterhaltung mit Elsbeth von Härder fortsetzte, hatte der würdige Intendant der Hofoper mehrere elegant ausgestattete Säle durchschritten, in welchen die zahlreiche Gesell schaft des Fürsten sich in lebhaft plaudernden Gruppen oder auch an Spieltischen verteilt hatte. (Fortsetzung folgt.)

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Seite 1 von 8
Datum: 08.08.1911
Umfang: 8
ich auch die nötigen Aufzeichnungen über mein Leben von der Hand des würdigen Geistlichen, der meiner armen Mutter den letzten Beistand geleistet hat', antwortete Emil, indem er seinem Taschenbuch ein zusammengefaltetes Papier entnahm und es dem Fürsten überreichte. Dieser las und nickte befriedigt. Das Schrift stück enthielt die eidliche Bestätigung der Lebens schicksale Emils und war mit der amtlich beglaubigten Unterschrift des Pfarrers versehen. „So ist ja alles in Ordnung', sagte er, das Papier zusammenlegend

. .Nicht alles,' seufzte Emil schmerzbesangen, „mir bleibt noch die Aufgabe, Kornelias Aufenthalt zu entdecken. Hat sie auch Ihnen, mein Vater, nicht verraten, welches Reiseziel sie wählte?' „Leider verweigerte sie mir trotz meiner wieder holten Bitten jegliche Auskunft über ihre Pläne für die Zukunft.' „So darf ich nicht zögern, anderwärts Er kundigungen über ihre Abreise einzuziehen. Leben Sie wohl, mein Vater!' — Er küßte dem Fürsten ehrerbietig die Hand, dieser aber zog ihn liebevoll in die Arme. „Noch eins

, mein Sohn,' sagte er in herzlichem Tone; „ich wünsche nicht, daß du dich allein auf Reisen begibst, sondern werde dir meinen zuver lässigsten Kammerdiener zum Begleiter mitgeben, der in Zukunft dein Leibdiener sein soll. Auch für die nötigen Reisemittel lasse mich sorgen — nimm dieses Portefeuille und verfüge über seinen Inhalt, ich will, daß mein Sohn standesgemäß austritt.' Üchtl»iiv«sii2!gltes Kapitel. Emil eilte ohne Verzug zu Kornelias Haus leuten, um sich zu erkundigen, wohin seine Braut abgereist

sei, konnte jedoch nichts weiter erfahren, als daß ihr Wagen die Richtung nach dem Ost bahnhof eingeschlagen habe. „Das wäre wenigstens ein Anhaltspunkt!' rief Emil und begab sich, von neuer Hoffnung beseelt, nach dem bezeichneten Bahnhofe. Ein sehr reger Verkehr herrschte hier. Emil mußte unglücklicher weise gerade eine Stunde getroffen haben, in welcher die Ankunft mehrerer Züge mit der Abfahrt von anderen zusammenfiel, denn eine große Menschen menge wogte ihm entgegen: namentlich

Sie denn, daß ich den ganzen Tag hier am Schalter stehe', brummte dieser ärgerlich, „und selbst wäre das der Fall, so ist doch die Zu mutung, daß ich mich aller Personen erinnern soll, die hier Fahrkarten lösten, ein wenig stark.' „Besinnen Sie sich ein wenig, vielleicht er- innnem Sie sich doch der Dame', redete ihm Emil freundlich zu, während er unversehens seinem schlechten Gedächtnisse mit einem größeren Geldstücke aufzu helfen suchte. Die Wirkung der freigebigen Spende war eine außerordentliche. Der ebm

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Seite 7 von 8
Datum: 30.05.1905
Umfang: 8
, k. u. k. Oberarzt, mit Frau, Innsbruck. August Wildling, Kaufmann, Innsbruck. I. H. Trojan, Kaufmann, Graz. I. Ulbrich, Kaufmann, mit Schwägerin, Haida in Böhmen. Dr. Emil Koch, Gymnasialoberlehrer, Zittau (Sachsen). A. Hippenstiel, Regierunqsrat, Berlin. Dr. Franz Trnka, k. k. Hofrat, Innsbruck. Dr. Margreiter, Rechtsanwalt, Innsbruck. A. Ellmenreich, Redakteur, Meran. Dr. Siegl, Handelskammersekretär, Bozen. Doktor E. v. Zallinger, Advokat, Bozen. Dr. Heinrich Rohn, Sekretär, Innsbruck. A. Posse!t-Csorich

. R. Martinek, Reisender, Bärn. Karl Hübner, Innsbruck. Emil Prütz, Kaufmann, nlit ^hemnitz. Hans Widerspick, Kaufmann, Nürnberg. Oskar Graf Zenone, k. u. k. Rittmeister a. D., München. Gräfin Zenone mit Dienerschaft, München. Paul Wcinold, «ausmann, Hof, Bayern. Moritz Saar, Reisender, Teplitz. m ^ ^ schupp, Schriftstellerin, München. A. Schupp, Nevatt ur, München. Hermann Glanning, Kaufmann, Mauen. Karl Sedlaczek, Reisender, Wien. Heinrich Ämnger, Reisender, Salzburg. Richard Heckel, Jnns- »ranz

Gugenbichler, Salzburg. Anwlie Gugen- ^ ^^^burg. Markus Kassern, Reisender, Wien. i. mit Frau, Wien. August Hüting, Fabrikant, Buckeburg. E. Ochs, Kaufmann, Hirschberg. Leopold «zenzel, Oberinspektor, Innsbruck. Johannes Molin, ^ Told. Bozen. Gottlieb Jellinek, Reisender, ^ Altenburger, Wien. Emil Müller, Kauf mann, Zürich. ' „zum goldenen Adler': Hans oerwrmrner, Kulturtechniker, Wien. Julie Tatarik, Wien. Ne sender, Salzburg. Alois Steiner, Jnns- Wagner, Kaufmann, Schwaz. C. Chemek, Wien. Marianne

. Robert Graf Wurm brand, Bozen. Anton Rafsl, St. Leonhard (Passeier). Johann Platter, St. Martin (Passeier). Joses Anton Lerch, Jnzing. Pietro Donatta, Obermais, Meran. A. Nebel, Kaufmann, Wien. Robert Wohlfahrt, Kauf mann, Wien. Moritz Morgenstern, Kaufmann, Wien. Emil Berger, Kaufmann, mit Frau, Wien. R. Rnndigaber, Meran. Franz Swoboda, Brünn. Vinzenz Tschöll, Passeier. Franz Spitaler, Meran. Julius Deutsch, Kauf- mann, Wien. Maria Malfertheiner, Kastelruth. Ernst Partei, Primiero. Johann

. Adolf Hauptmann mit Fran, Wien. Bendl, k. u. k. Oberleutnant, Wien. Franz Nuß- baumer, k. k. Postrat, München. Gasthof Strasser: Emil Fleischhauer, Berlin. Katharina Achmüller, Mühlen, Taufers. Ferdinand Flor, Bozen. Peter Anotreosi, Padua. Giovanni Deflorian, Tesero. Adam Wierer, Passau, Gonzo Anton, Grigno, Valsugana. Domenieo Mazzarano, Crisane. Franz Stiasny, fürstlich Thurn und Taxisscher Fabriksbeamter, Dobrovie, Böhmen. Emil Baranowski mit Frau, Wien. Privathäuser: Frl. Angerer: Jgnaz Wolf

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Seite 2 von 8
Datum: 25.05.1911
Umfang: 8
.' „Was will ich machen', erwiderte Kornelia achselzuckend, „in gesanglicher Beziehung habe ich wenigstens viel von ihr gelernt und ich bin daraus angewiesen, mir meinm Unterhalt selbst zu verdienen. Wo finde ich gleich eine passende Stelle und ich kann doch die Mutter, die in sehr dürstigen Ver- hältniffen lebt, nicht darben lassen.' „AnneS Kind', sagte Emil weich, „also auch das betrachtest du als deine Pflicht. Die herzlose Frau hat es wahrlich nicht um dich verdient.' „Sie bleibt immerhin die Gattin meines Vaters.' „Willst

du mir den Freundschaftsdienst erweisen,' fuhr er, ihre Hand ergreifend, fort, „dich, wenn du jemals in Geldverlegenheit geraten solltest, an mich zu wenden? Nicht wahr, Nelly, du versprichst es mir?' Ueber KorneliaS Antlitz ergoß sich ein zartes Rot. „Nein. Emil, das werde ich niemals tun', sagte sie entschieden. „Ich hoffe, daß ich keine fremde Hilfe in Anspruch zu nehmen brauche.' „Fremde Hilfe?' wiederholte Emil gekränkt. „Bin ich dir fremd, Kornelia?' Herrn Pfarrer Meixner, dm Wählern vorstellte. Der Kandidat

Z» NoräNrol. Am 21. Mai fand inPfund 8 eine christlichsoziale Versammlung statt, die einen glänzenden Verlauf nahm und einmütig das Vertrauen für Siegele aussprach. — Am 19. Mai hielt in Lech-Aschau der Kandidat Unterkircher eine Wählerversammlung „Nein, gewiß nicht, Emil, du bist mir wie ein Bruder', erwiderte sie herzlich, ihm beide Hände entgegenstreckend, „aber sieh' — ich bin ein wenig stolz. Nielleicht gelingt es mir. eher, als wir jetzt hoffen dürfen, mein Debüt auf der Bühne zu feiern

im Hotel Royal. Redner: Professor Dr. Aemilian Schocpser und Reichsratskandidat Emil v. Leys. Zu zahl reichem Besuch wird freundlichst eingeladen. Ebenfalls am Christi-Himmelsahrtsseste (25. Mai) findet um halb 10 Uhr vormittags in Dölsach beim „Eder' und um halb 3 Uhr nachmittags in Unternuß dorf im Gasthaufe „Wallensteiner' eine Wähler versammlung statt. Redner: Landesausschußmitglied und Reichs- ratskandidat Schraffl und Landtagsabgeordneter Rainer. Am 28. Mai. um halb 4 Uhr nachmittags, findet beim

heimkehrenden Sängerin in Begleitung des Inten danten. Dieser stutzte etwas bei Emils Anblick, doch faßte er sich rasch und grüßte verbindlich. „Ich an Ihrer Stelle würde ein wachsameres Auge auf meine Gesellschafterin haben; dieselbe scheint hinter Ihrem Rücken Bekanntschaften anzu spinnen', wandte Edwin sich im Weiterschreiten an Irma. Die Sängerin zuckte lachend die Schultern. „Was geht das mich an, ich kümmere mich nicht um Privatangelegenheiten des Fräuleins.' Emil schritt in Gedanken verloren

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Seite 2 von 16
Datum: 10.06.1911
Umfang: 16
und nicht länger verschloß sie darum ihr Herz dem seligen Traume, ihr LÄens- glück an seiner Seite zu finden. — Zahlreiche Buketts und Karten von Unbekannten waren ihr schon zuge sandt worden, nur Emil hatte ihr heute noch kein Zeichen der Teilnahme gegeben, warum zögerte er so lange? — Sie hatte ihm doch so viel zu erzählen und mit ihm zu beraten! — Vor einer Stunde war ein Theateragent bei ihr gewesen. Er wollte sie zum Unterzeichnen eines Kontraktes bewegen, welcher ihr eine Reihe vorteilhafter Gastspiele

in derselben Stadt anbot. Sie hatte den Kontrakt behalten und dm Mann zurückbestellt, weil sie nichts ohne Emils Rat unternehmen wollte. Als ob ihre Sehnsucht die Macht besessen, den Freund endlich herbeizuzaubern. wurde ihr sein Besuch jetzt von ihrer ältlichen Dimerin gemeldet. „Herr Mailing ist mir stets willkommen!' gab Cornelia freudig erregt zur Antwort, all ihre Müdigkeit war verschwunden und mit einem bräut- lichen Schmelze von Sehnsucht und Verlangen eilte sie Emil errötend entgegen, als er gleich

darauf ihr Gemach betrat. „Endlich!' sagte sie in einem Tone, welcher deutlich ihre Befriedigung verriet, während ihre Hand leise bebend in der seinen ruhte. „Ich habe dich lange erwartet.' „ES freut mich', antwortete Emil mit einem ausdrucksvollen Blicke, „wmn du auch heute, wo wird ungefähr ausgeführt, daß dem Ingenieur in folge der Organisation in Staat, Land und Gemeinde und in anderen Verwaltungskörpern häufig noch die Möglichkeit genommen ist, selbst der Vermittler seiner eigenen schöpferischen

Beschwerdedeputation hart ins Gesicht schleuderte: „Wir könnten, aber wir wollen nicht.' Diese Worte verraten ein mehr als steinhartes Herz. Und trotz dieser unwürdigm Behandlung blieb die tirolische der Glanz des gestrigen Abends dich noch umspielt, mitten in den errungenen Triumphen Zeit fandest, an mich zu denken.' Em feuchter Schimmer erglänzte in Kornelias Auge. „O, sprich nicht so, Emil', bat sie leise, „du weißt nicht, wie weh du mir mit solchen Worten tust. Als ob es irgmd etwas auf der Welt gäbe

, was die Erinnerung an dich aus meiner Seele bannen könnte. Würdest du mich dann vergessen, wenn du neue große Erfolge in deiner Kunst er rungen hättest? „Bei Gott, nein, Kornelia!' versicherte Emil fast erschreckt, während seine Hand die des schönen Mädchens fester umschloß. „Da siehst du eS!' lächelte dieses mit kind licher Harmlosigkeit. „Und mir wolltest du so Böses zutrauen? — Tue mir dm einzigm Gefallen und mache nicht auch du so großes Aufheben vom gestrigen Abmd. Du selbst sagtest mir einst, die Gunst

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Seite 2 von 8
Datum: 17.08.1911
Umfang: 8
, von den Deutschkonservativen 126, vom Zentrum 96, von der Wirtschaftlichen Vereini gung 89, von der Reichspartei 37, von den Polen 15, von den Deutsch-Hannoveranern 9, von den Elsässern (soweit sie nicht zum Zentrum gehören) Ein übermütiges Lachen unierbrach sie. „Für welches gekrönte Haupt halten Sic mich eigentlich, liebe Frau?' rief Emil. „Besehen Sie mich nur ein wenig genauer, kennen Sie mich denn gar nicht mehr?' Frau Thewalt wagte einen scheuen Blick in das schöne Antlitz des jungen Mannes, dann schüttelte

sie den Kops. „Ich habe Sie nie im Leben ge sehen', meinte sie. „Erinnern Sie sich denn gar nicht mehr des treuen Spielgefährten Ihrer Nelly? Kennen Sie Emil Malling nicht mehr?' „Herr du meines Lebens!' schrie Frau Thewalt auf. „Sie wären der kleine Emil, der immer mit meiner Tochter gespielt hat?' — Mit deutlich hervor» tretendem Stolze schien sie Kornelia jetzt als ihre Tochter zu bezeichnen, dann wieder glitt ihr Blick ungläubig über die Kutsche und den imponierenden Diener hin. „Aber ich hörte

doch,' fügte sie zweifelnd hinzu, „daß Sie vorhin Hoheit angeredet wurden.' „Ganz recht', erwiderte Emil lächelnd. „Von meinem Prinzentum reden wir später — sagen Sie mir jetzt vor allem, gute Frau, ob ich Kornelia hier finde? Ihretwegen bin ich gekommen.' „Kornelia? Ja, sie ist hier — das heißt, sie ist in den Wald gegangen, wahrscheinlich zum Wasserfall.' „O, so werde ich sie finden.' rief Emil auf leuchtenden Auges, „habe ich die Gegend doch un zählige Male als Knabe durchstreift.' Von innerer Unruhe

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Seite 1 von 10
Datum: 20.04.1911
Umfang: 10
- von Alinda Jacob Y. Nachdruck verboten. »Hat mau nichts über Namen und Stand meines Vaters erfahren können?' forschte Emil «ach einer Weile. .Leider nicht das Geringste', erwiderte der Pfarrer, traurig den Kopf schüttelnd. „Niemand befand sich bei deiner seligen Mutter, der mir Mit teilungen über ihre Heikunft hätte machen können. So blieb alles in undurchdringliches Dunkel gehüllt.' Emil barg das Gesicht in den Händen. »So werde ich wohl niemals meinen Eltern- llamen keimen lernen, niemals erfahren, wer

vor dem Schulhause saß Nelly im Schatten des Kirschbaumes und strickte emsig an einem Strumpfe von grober, blauer Wolle. Gedanken find zollfrei und wenn die strenge Mutter auch das kleine Mädchen an diese mechanische Arbeit gefesselt hielt, so flogen seine Gedanken doch ungehindert zum Wasserfall, zur Moosgrotte und vor allem zu ihrem Spielgefährten und Lehrer, den sie zu ihrem Schmerze nun bald verlieren sollte. Emil sollte zur nächsten Stadt aufs Gym nasium. Beim bloßen Gedanken an die Trennung zog sich Nellys

Herz krampfhaft zusammen. „Guten Tag, liebe Kornelia, ich komme — um Abschied zu nehmen, heute geht es fort in die Stadt', ertönte Plötzlich dicht in ihrer Nähe Emils Stimme. Die Stricknadeln kamen in krampfhafte Be wegung, während das Kind sein Köpfchen noch tiefer auf die Arbeit neigte. Nelly schämte sich, die Tränen zu zeigen, welche jetzt eben bei der Anrede ihres Spielgefährten heiß in ihrem Auge aufstiegen. „Ich wollte schon gestern m dir kommen,' plauderte Emil weiter, indem er sich neben

du so etwas von mir denken', antwortete Emil förmlich entrüstet. „Glaube mir, für dich bin ich immer derselbe, du bleibst stets meine liebe, kleine Freundin. — Der Onkel hat mir versprochen, dir in Zukunft statt meiner Unter richt zu geben; du mußt recht fleißig fein, damit ich nachher sehe, daß du tüchtig Forlschritte gemacht hast. Und nun, mein Herzchen,' schloß er, ihr die wirren Locken aus der Stirn streichend, „es ist die Are Heutige Aunnnev ist außer vierfeirrgen AnterHaltung-sSratt 1l> Kette» stark.

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Seite 2 von 8
Datum: 10.08.1911
Umfang: 8
, wenn auch vielleicht nicht diejenige, welche Sie suchen', rief eine frische, klare Stimme, während die Dame lächelnd näher trat und ihm ihre Hand entgegenstreckte. „Willkommen, Herr Malling!' „Verzeihen Sie, Frau Gräfin, daß ich Sie mcht sogleich erkannte. Die Dämmerung ist bereits zu vorherrschend', entschuldigte sich Emil, die kleine, juwelengeschmückte Rechte ehrerbietig an die Lippen führend. „Ja, ja, sagen Sie lieber, Ihr ganzes Denken und Sein sei so von dem Bilde einer Einzigen er- Mische Rundschau

. „Doch, wie dem auch sei,' fuhr sie fort, „ich freue mich, Sie endlich einmal wieder zusehen, und lasse Sie, obgleich mein Anblick eine medusenhaste Wirkung auf Sie auszuüben scheint, nicht nolens volens entschlüpfen. Lassen Sie uns ein gemütliches Plauderstündchen halten.' — Mit anmutiger Grazie deutete sie auf einen Sessel und nahm ihm gegenüber Platz. — Elsbet hatte, seit sie die an Emil begangene Schuld gesühnt, ihre völlige Unbefangenheit wiedergefunden und schlug in diesem Augenblick einen so freundlichen

, herzlichen Ton an, daß es mindestens eine UnHöflichkeit ge wesen wäre, eine so liebenswürdige Einladung ab zulehnen. „Leider darf ich von Ihrer gütigen Erlaubnis nur kurze Zeit Gebrauch machen, gnädigste Frau Gräfin', antwortete Emil, indem er sich auf dem angebotenen Sessel niederließ. „Der Zweck meiner Reise ist ein so dringender, daß fie auch nicht den geringsten Aufschub erleiden darf.' „Ein Diplomat sind Sie nicht', nahm Elsbet lächelnd das Wort, da sie Emils Blick auf sich ruhen fühlte. „Ihr Auge

verrät alles, was Sie denken. Ja. leugnen Sie nicht, Sie sind von Staunen über mein verändertes Aussehen erfüllt.' „In der Tat', bemerkte Emil aufrichtig. „Sie sehen ein wenig angegriffen aus — hoffentlich sind Sie ganz wohl?' „Sehr wohl sogar', erwiderte Elsbet, während Interesse am Mittelmeere haben, dürfte auch vor der Rede des Präsidenten Sylvester ziemlich allgemein bekannt gewesen sein. Daß aber am Mittelmeere auch andere Staaten, wie die Türkei. Griechenland, Spanien und nolens volens

Dank, hinter mir liegen mit all ihrem Weh und all ihren aufreibenden Kämpfen.' „So waren Sie krank, verehrte Frau Gräfin?' forschte Emil teilnahmsvoll. „Ich war dem Tode näher als dem Leben. — Solche ttÄbe Tage müssen zuweilen ihre Schatten in das Dasein des Menschen werfen, um ihn zur Einkehr in sein Inneres zu bewegen. In den stillen, schlaflosen Nächten zieht unvermerkt eine andere, viel ernstere Lebensanschauung in unser Herz. So habe auch ich mich nicht als dasselbe Wesen vom Krankenlager

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Seite 2 von 10
Datum: 20.04.1911
Umfang: 10
. Kornelia brach von einem vor dem Fenster stehenden Blumentopfe die einzig blühende Rose und reichte sie Emil unter Tränen lächelnd. Der Vater hatte ihr daS Stöckchen einst geschenkt und sie hatte es wie ihren Augapfel behütet und gepflegt. „Ich danke dir, liebe Nelly,' sagte Emil ge rührt, „aber', fügte er mit einem bedauernden Blicke auf den Rosenstock hinzu, „nun hast du dein Stöckchen ja seines Schmuckes beraubt und du liebst doch Blumen so sehr.' „EL braucht nicht mehr zu blühen, wenn du fort

bist.' Ihr tief schmerzlicher Ton schnitt Emil ins Herz. Zögernd wandte er sich zum Gehen — er wollte der Kleinen auch etwas zum Andenken schenken und besann sich vergebens auf etwas. Rasch entschlossen wandte er sich um, sollte er weniger opferwillig inseinerFreundschaft sein als Nelly ? „Höre, Kornelia,' begann er, den kostbaren Diamantring seiner Mutter vom Finger ziehend, „ich weiß, du bist nicht wie die andern Kinder - du bist viel ernster und vernünftiger. Zum Zeichen, wie lieb

ich dich habe und wie ich dir vertraue, lege ich in deine Hände eines der beiden teuersten Andenken, welche ich besitze — diesen Ring. Du weißt, von welch hoher Bedeuwng er für mich ist, bewabre ihn dämm gut und gib ihn nie von dir.' Nelly, ganz erschreckt über die Größe des Ge schenkes, weigerte sich erst, dasselbe anzunehmen, doch als Emil mit sanfter Gewalt ihre Hand ergriff und ihr den Ring an den Mittelsinger — sür den Goldfinger war er noch zu weit — steckte, dankte sie ihm mit innigen Worten und versprach, das Kleinod

in den Mund scheinen, während ich mich abplage. Geschwind hole mir einen Eimer Wasser und spute dich, so sehr du kannst!' Ties aufatmend, sprang Nelly in die Höhe und beeilte sich, dem Befehle ihrer Mutter nachzu kommen. 5 5 Fünf Jahre, welch langer, fast unermeßlich scheinender Zeitabschnitt für das ungeduldig nach der Zukunft verlangende Herz, welch verschwindend kurzer, wenn es sich träumend in die Vergangenheit versenkt! Sinnend fragte sich die siebzehnjährige Kornelia, ob denn wirklich, seit Emil

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 04.07.1911
Umfang: 8
wird. Einige Tage nach dieser für Emil so verhängnis vollen Begebenheit saß Kornelia in ihrem Boudoir, damit beschäftigt, einige Zeilen aufs Papier zu werfen. Mit stets wachsender Unruhe hatte sie von Tag zu Tag auf den Besuch des geliebten Freundes gewartet und sich sein Fernbleiben nicht zu erklären gewußt. .Ist ihm etwas zugestoßen, ist er vielleicht ttank?' fragte sie sich mit ängstlich pochendem Herzen. Sie war überzeugt, daß nur ein zwingender Grund ihn ferne halte; denn an seiner Liebe zweifelte

, mit dem bisherigen Verlauf der Wahl kampagne zufrieden zu sein, und sie muß ihrer- seits wieder alles ausbieten, um dem angeschlagenen Grundton am Tage der Stichwahlen eine verstärke Resonanz zu verschaffen.' In der „Oesterrnchischen Volkszeitung' stand am 13. Juni folgendes zu lesen: „Die gegenwärtige Phase der Niederringung der christlichsozialen Herrschaft in Wien und die Aussicht, daß sich die Verhältnisse im Abgeordneten hause wieder konsolidieren könnten, haben auch die noch hatte Emil den Zeitpunkt

nicht für gekommen gehalten, da er um Kornelia werben dürfe. Er wollte das entscheidende Wort erst sprechen, wenn er ihr eine glänzende Zukunft bieten konnte. Zwischen ängstlicher Spannung, Hoffnung und Enttäuschung hatte Kornelia nahezu eine Woche ver lebt, ohne Nachricht von Emil zu erkalten. Ihre Unruhe hatte den höchsten Gipfel erreilyt, als sie sich mit dem Entschlüsse an den Schreibtisch setzte, sich bei ihm selbst zu erkundigen, ob er krant sei. Kaum hatte sie einige Zeilen geschrieben, als ihr die Tages

, welcher Kornelia so tief erregte, behandelte in raffiniert boshafter Weise den für Emil so unglücklichen Vorfall in der Gemäldegalerie des Fürsten. Es wurde darin als eine nicht zu be zweifelnde Tatsache hingestellt, daß der Maler M., dessen genaue Kennzeichnung nicht leicht einen Zweifel an der Identität mit Emil auskommen ließ, den Versuch gemacht habe, einen der kostbaren Kunst- schätze aus der fürstlichen Gemäldesammlung zu ent wenden. Er sei jedoch an seinem frevelhaften Be-

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Seite 2 von 8
Datum: 08.08.1911
Umfang: 8
Bischofskonferenz eingeleitet, in denen über das klotu proprio des Heiligen Vaters, über die Einschränkung der Feiertage, hätte beraten werden sollen. Zllterpcllatian des Abgeordneten Schraffl und Genoffen an Seine Exzellenz den Herrn Ministerpräsidenten als Leiter aufreißend. Emil verließ dasselbe voll innerer Un geduld ; draußen stand bereits sein Diener, in unter würfiger Haltung seiner harrend, und bat um den Gepäckschein. „Wohin befehlen Hoheit zu fahren?' fragte er, nachdem er das Gepäck seines Herrn

bereits einen Wagen mit dem fürstlichen Wappen seiner wartend. Ein galonierter Dimer trat ehrfurchtsvoll auf ihn zu. „Hoheit, werden verzeihen,' sagte dieser in devoter Haltung, „ich bin von Seiner Durchlaucht zu Hochdero Diensten gesandt. Auch über den Wagen und den mit allen Bequemlichkeiten zur Reise ver sehenen Koffer möchten Ew. Hoheit verfügen.' Emil mußte unwillkürlich über die feierliche Anrede lächeln? er kam sich in seiner neuen Würde wie ein Märchenprinz vor; doch von der Über zeugung

durchdrungen, daß er seinem Vater zuliebe diese Huldigung als etwas ihm Gebührendes hin» nchmen müsse, fand er sich mit Leichtigkeit und Geschick in die ihm aufgezwungene Stellung. Mit einer gewissen vornehmen Gleichgültigkeit stieg Prinz Emil in den Wagen und befahl, zum Bahnhof zu fahren. Wenige Augenblicke später saß er im Zug; der schrille Pfiff der Lokomotive ertönte und dahinflog Emil auf den Flügeln des Dampfrosses, in fieber hafter Spannung, ob er die Geliebte noch antreffen und ihren Aufenthalt

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Seite 6 von 8
Datum: 14.12.1905
Umfang: 8
. Graf und Gräfin Rudolf Coronini, Rom. Miß Emily Barnard, Coburg. Hofrätin Marie Stränsky von Heilbronn, Wien. Monsignore Mankowski, Russ.-Polen. Baronin Rosa Malfatti di Monte-Tretto, Padua. Eduard Graf Plater-Syberg, Rufi.-Polen. Frl. Marie Schmalzhofer, Wien. Gräfin Sophie Türkheim, Oberösterreich. Baron Musso, Palermo. Madame Ethel Labouchsre. Holland. Mlle. de Ennes, Benise. Hochw. Hippolyt v. Komaszowicz, Krakau. K. k. Oberfinanzrat Emil Hochleitner, Lemberg. Frl. Mary Scomparini, Budapest

, Rußland. Frau Edle v. Obermüller, Puvate, Linz. Herr v. Miekiewiez, Rußland. Gasthof „zum aold. Kreuz': Dr. Emil von Ferrari, Branzoll. Hochw. Franz Rudig, Kooperator, Zams. Oberkommissär Johann Kemenater, Mühwach. Hans Winkler, Kaufmann, Klagenfurt. Alois Fankhauser, Inns bruck. Martin Giaß, Kaufmann, Unzing. Josef Singer, Kommis, Fulpmes, Stubai. Marie Müller, Lourdes, Frankreich. Robert Hamp, Bludenz. Gabriel Dressel, Bludenz. H Sicker, Bildhauer, Innsbruck. Bahnhof-Hotel Jarolim: Ludwig Mayr

Zimmermann, Reisender, Schluckens». Eduard Ringer, Ingenieur, Graz. I. Clause, Kaufmann, Gräz. Gottfried Koch, Wien. Karl Braumüller, Reisender, Wien. Franz Lomb, Reisender, Düsseldorf. Vieenzo Brachetti, Ala. H. Neuburger, Reisender, München. Hugo Schlehmann, Reisender, Wien. Richard Kubanki, Reisender, Wien. F. Felderer, Reisender, Wien. L. Politzer, Reisender, Graz Karl Held, Innsbruck. Emil Rasberger, Reisender, Innsbruck. Michael Liebemann, Reisender, Wien. Unter- thiner, Reisender, Innsbruck

, 68 Jahre alt. — 9. Dezember: Stephanie Mair. Kind, 3 Monate alt. Köeverkündigungen: Raimund Hattler, k.k. Finanz- wach-Oberaufseher hier, mit Marie Thurnwalder von St. Leonhard i. P. — Josef Saxer, Witwer, Metzger-, gehilfe hier, mit Witwe Rosa Stampfl, Private hier. — Franz Wieser, Zimmermeister hier, mit Anna Draxl von Flaurling. — Emil Homma, Assistent bei der Südbahn hür, mit Mathilde Rokita von Jmst. — Andrä Markart, Bauer in Thuins, mit Katharina Phil. Kröß, Bedienstete in Thuins. — Leopold

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Seite 7 von 8
Datum: 09.05.1905
Umfang: 8
. Graf Ivan Jankotncz, Budapest. Herr Hans Munding, Innsbruck. Herr Josef Gauß mit Frau und Kindern, Wien. Herr und Frau Emil Bareuther, Asch (Böhmen). Komtesse L. v. Opperstorff, Preußisch-Schlesien. Graf Rudolf Coronini-Cronberg, Rom. Frl. M. Scomparini, Budapest. Exzellenz Gräfin Alexandra Szschsnyi, Budapest. K. u k. Oberstleutnant v. Mazalik, Wien. Madeleine Marie Baihem, Bnhee, Belgien. Graf St. Zültowski, Galizien. Graf L. Stadnicki, Tarnow. Gräfin Tibor Vag-Khuen mit Tochter und Begleitung

, Tenna. Martina Pellegrini, Privat, Piüve-Ledro. Emil. Papaleoni, Trient. Wastanelli, Trient. W. Koster mit Frau, Fabrikant, St. Petersburg. Johann Peter, Ingenieur, und Frau, Wien. Heinrich Haas, Hamburg. O. F. Vek, Kolin. Johann Zechmeister, Reisender, Wien. Johann Mayr- hofer, tksol., Innsbruck. Oskar Klein, Reisender, Proßnitz. Frl. A. Lange, Riga. C. Gschwend, Kaufmann, St. Gallen. Heinrich Friedländer, Kaufmann, Innsbruck. Erhard Steffel, Lehrer, München. Rudolf Payr, Ge schäftsleiter

, Innsbruck. Peter Zoratti, Reisender, Inns bruck. Dr. Wilhelm Bauer, Wien. Frau Regieruugsrat Stephan, Berlin. Frl. Marie Erichsen, Berlin. Frau Else Müller-Kaempf, Hamburg. P. E. Wäsne, Berlin. I. Singer, Kaufmann, Wien. Graf Karl Drechsel- Denffstetten, Reichsrat, Bayern, München. Ernst Pflug, Kaufmann, Frankfurt am Main. Alfons Steiner, Kauf mann, Wien. Karl Glaß, Reisender, Wien. Frau Professor Schatz, Rostock i. M. Julius Skalinik, k. k. Notar, mit Frau, Vöcklabrnck. Emil Simek, Krülov6. C. Henry

, Schriftsteller, Wien. Josef Ebner, Bozen. R. Windisch. Roas. Hermann Decoll, Kaufmann, Innsbruck. Desiderius Klein, Wien. Josef Gerstl mit Sohn. Marie Velden, Wien. Gasthof „zum goldenen Stern': Klement Polster, Leipzig. L. Zschenderlein, Leipzig. Franz Karl Sander, Leipzig. Karl Jaud, Innsbruck. P. Kruckenhauser, Innsbruck. H. Damm, Rektor, mit Frau, Sahl-Thüriugen. Alexander Ratt, Graz. Emil Strousky, k. u. k. Leutnant, Bozen. Gasthof Strasser: Jakob Vidoni mit Ge mahlin. Oskar Nepelios, Meran. Ferdinand

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Seite 2 von 10
Datum: 27.05.1911
Umfang: 10
nach, geraume Weile dauern, bis mein Bild fertig ist.' — Mit silberhellem Lachen ließ sie sich in einen Sessel nieder. — „So, nun setzen Sie Ihr großes Werk fort, schwarzlockiger Musensohn, das Modell hat Stellung genommen', scherzte sie. — „Aber das sage ich Ihnen, wenn Sie mich fortwährend mit Ihren dunklen Augen so gluten- voll ansehen, bleibe ich Ihnen keine fünf Minuten ruhig sitzen.' Emil hatte unterdessen seine Staffelei mit dem angefangenen Gemälde aufgestellt und begann, während er Elsbet

weglicher Stellung ausgeholten, dann erhob sie sich, einer plötzlichen Eingebung Folge leistend, und nahm Emil mit sanfter Gewalt dm Pinsel aus der Hand. „Nun lassen Sie'S genug sein, des grausamen Spiels', scherzte sie. „Ich habe lange genug still naheliegende Verhältnisse sagen: Es gibt politische Kampfnaturen, die heute beim Strasser, morgen beim Kreuz, dann wieder beim Adler sprechen, je nach der politischen Partei, der sie zurzeit gerade angehören, immer mit derselben Begeisterung na türlich

, als daß sich ein vernünftiges Wort mit mir reden lasse. Glauben Sie mir, mein Freund, ich bin viel tiefer, als es Ihnen scheinen mag, und oft, wenn ich in Gesell schaft strahlend heiter erschien, weinte ich im stillen. Lacht nicht auch der Himmel oft am Tage in unge trübtem Glänze, während in stiller Nacht ungesehen der Tau zur Erde fällt?' Seufzend lehnte Elsbet sich in den Sessel zurück und drückte ihr Spitzentuch an die Augen. Emil schwieg verlegen; er wußte nicht recht, wie er die Worte der jungen Dame deuten solle

P l o j; den ordentlichen Professor an der deutschen Univer sität in Prag, Hofrat Dr. Heinrich Rauchberg: den ordentlichen Professor an der technischen Hoch schule in Wien Dr. Josef Redlich; Irrtum des Herzens gut zu machen, ein drückend gewordenes Band gewaltsam zu lösen sucht?' Tief aufatmend, beugte sie sich vor, während ihr Auge erwartungsvoll an seinen Lippen hing. „Die Frage ist sehr allgemein, mein gnädiges Fräulein, und daher schwer zu beantworten', ent gegnete Emil zögernd. Es gibt Fälle, in welchen das Lösm

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Seite 2 von 8
Datum: 23.05.1911
Umfang: 8
Agitationsbe wegung unserer zielbewußten Postbe amten verdient gewiß dankbare An erkennung. das Mädchen und — „Emil!' — „Kornelia!' klang es fast zu gleicher Zeit von ihren Lippen. „Sehe ich dich endlich wieder, Nelly, liebe, kleine Nelly!' rief der junge Maler, während er die Hand der Jugendgespielin fest umschloß und sein Auge strahlend über sie hingleiten ließ. „Wie hast du dich verändert!' fügte er nach einem tiefen Atemzuge hinzu. Er war aufs höchste überrascht; denn er hatte die unscheinbare Knospe

verlassen und fand sie nun als herrlich aufgeblühte Rose wieder, schwelend und glühend. „Habe ich mich wirklich sehr verändert?' fragte Kornelia mit naivem Staunen. Sie war sich selbst der Wandlung in ihrem Aeußem kaum bewußt. Emil stutzte; zunächst erschien ihre Frage ihm wie Koketterie, doch ein Blick auf ihr ruhiges Antlitz belehrte ihn, daß er ihr Unrecht getan. Niemals aber wirkt die Schönheit rührender, überwältigender, als wenn sie ohne daS Bewußtsein ihrer Macht er scheint, wenn jene holde

Unbefangenheit noch auf ihr mht, die an den duftigen, leicht verwischbaren Hauch erinnert, wie er auf reifen Früchten schimmert. „Die Veränderung ist eine so wunderbare,' ant wortete er mit aufleuchtendem Auge, „daß ich meine braune, kleine Nelly fast gar nicht erkannt hätte — doch darfst du mit dieser Wandlung zufrieden sein.— Nun erzähle mir, Kind, vor allem, wie du hieher kommst.' - Kornelia berichtete getreu ihre Erlebnisse, wahrend Emil ihr zur Seite schritt und gelegentlich eine Frage Versammlung

, so daß die Zeit wie im Fluge hin schwand. Viel zu früh erschien es beiden, als sie an Komelias Wohnung angelangt waren. „So ist es stets im Leben,' seufzte Emil, „wenn man sich kaum gefunden hat. muß man sich wieder trennen. — Du mußt, mir schon erlauben, liebe Kor nelia, dich zuweilen zu besuchen, damit wir unsere Jugenderinnerungen wieder auffrischen. Siehst du. wir sind beide Fremdlinge in der Stadt, da müssen wir um so enger zusammenhalten — willst du den alten Freundschastsbnnd mit mir erneuern, Nelly

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Seite 1 von 8
Datum: 11.04.1911
Umfang: 8
. Du darfst es aber auch niemand verraten.' Kornelia gelobte feierlich, das Geheimnis zu wahren, während sie neugierig hinter Emil hertrip pelte, der mutig durch Buschwerk und Weidegestrupp vordrang, bis er vor einer kleinen Felsengrotte stehen blieb, die er im Innern sorgfältig mit Moos ausgefüllt hatte. ' S-. -Siehst du, kleine Zigeunerin, hier ist meine Swdierstube. Ich lade dich ein, bei mir Platz zu nehmen.' — Mit diesen Worten zog er Neuy lachend an seine Seite auf das weiche grüne Samt polster

zu machen, welche in diesen Schriften niedergelegt warm. „O, ich möchte das auch alles lernen!' rief Kornelia eifrig. „Wirklich? Das wäre doch zu viel für dich', entschied Emil mit überlegenem Lächeln. „Willst du fremde Sprachen lernen? Latein und Griechisch ist natürlich nichts für euch Mädchen, wohl aber die neueren Sprachen. Soll ich dir Unterricht im Fran zösischen und Englischen geben?' .O Ennl, wie glücklich wäre ich, wenn du das wolltest!' rief Kornelia begeistert, indem sie die Hände faltete und mit bittendem Blicke

zu dem Knaben aufschaute, der ihr als der Repräsentant unbeschreiblicher Gelehrsamkeit erschien. Emil gab dem ungestümen Bitten des wiß» begierigen kleinen Mädchens nach und begann sofort mit dem Unterrichte. In seiner Freude nahm der jugendliche Lehrer wahr, daß er eme höchst begabte Schülerin vor sich hatte, welche mit seltener Fassungs gabe und gespannter Aufmerksamkeit seinen Worten lauschte. Während dieser Beschäftigung verstrich den Kindern die Zeit im Fluge, bis Kornelia plötzlich entsetzt aufsprang

. „O weh', wie wird die Mutter schelten! ES ist schon so spät geworden — ich muß nach Hause! Guten Abend, Emil!' Dieser erhob sich ebenfalls. „Lebe wohl, Kornelia, und wenn du morgen nachmittags Zeit hast, so kommst du wieder hierher, nicht wahr?' Freudig gab Kornelia das Versprechen ; noch einmal reichte sie dem neuen Freunde die Hand, dann flog sie, leichtfüßig wie ein Reh, dem Weg nach Haufe zu. Ein Gefühl von Glück, so überwältigend groß, wie es selten in das Herz des armen, kleinen Mäd chens

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Seite 2 von 10
Datum: 29.07.1911
Umfang: 10
haben und wahrscheinlich genau so gerieben find wie unsere Juden, Mittel und Wege „Es wäre entsetzlich für mich, der Gedanke würde mein Herz tödlich verwunden', sprach Kor nelia sinnend und schon bei dieser Vorstellung leise schaudernd. „Doch wie dem auch sei, Emil wird mich nie und nimmer ausgeben.' . „Das kann er freiwillig auch nicht, denn sein Wort ist das eines Ehrenmannes. Sie müssen ihm selbst in edelmütiger Entsagung vorangehen. Bianca war bereits mein angetrautes Weib und dennoch brachte sie das schwere Opfer

und den Sozialdemokraten sich zugewendet hat, weil er hoffte, daß der vereinigte Freisinn in der wollte mir keine liebere Tochter als Sie wünschen, wenn ich nicht die Verpflichtung fühlte, andere vom Begehen desselben Fehlers zurückzuhalten, zu dem mich einst die Leidenschaft hinriß.' „Gestatten mir Eure Durchlaucht eine Bitte.' äußerte Kornelia mit matter Stimme — jeder Klang schien daraus entschwunden — „wollen Sie die Güte haben, Emil diesen Ring mit der Versicherung zurückzugeben, daß der höchste Wunsch

.' . „So will ich ein paar Abschiedsworte an ihn schreiben', entgegnete sie mit derselben steinernen Mye. „Ich bitte Euer Durchlaucht, Emil mit der Wendung seines Schicksals erst bekannt zu machen, wenn ich Zeit genug hatte, die nötige Entfernung zwischen uns zu legen.' „Wohin werden Sie sich zunächst wenden?' erkundigte sich der Fürst teilnahmvoll. „Erlauben Sie, daß ich darüber schweige', gab Kornelia mit zuckender Lippe zur Antwort. „Sie entziehen mir ihr Vertrauen und ich Frage der Lebensmittelteuerung Wandel

habe. Nur in einer Angelegenheit muß ich die Güte Eurer Durchlaucht in Anspruch nehmend Der Termin meines hiesigen Theaterkontraktes ist noch nicht abgelaufen. Emil hatte zwar, dä wir uns in einigen Wochen zu permählen gedachtes,' bereits Schritte zur Lösung des Kontraktes getan, ohne jedoch ein befriedigendes Resultat Äzielt-zu habend Darf ich- Sie, bitten, diesen' NÄtthand^Wgmeiye günstige Wendung für mich zu geben?' (Fortsetzung folgt.)

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Seite 7 von 8
Datum: 10.08.1905
Umfang: 8
Grader, Kaufmann, Wien. C. F. Michahelles, Landrichter, Hamburg. I. Frankl, Kaufmann, Wien. Kinsbrunner, Men. W. Samz, Major d. R., Trient. Dr. Deicke, Bremen. Dr. Lilge, Bremen. K. Lilge, Breslau. R. Lilge, .Siel. Toct, Berlm. Friedlich, Berlin. Arthur Heidegger, Kien. Karl Heyferth, k. k. Oberstleutnant, Wien. Jppolita Mrrandi, Avvesani, Verona. Emil Balentini, k. k. Be amter, Zara. Cyrus Balentini, Priester, St. Agnese, Tisezzano. Viktor Bauer, k. k. Oberleutnant, Wien. Emmi und Mitzi Brunner

, k. u. k. Artillerieoberleutnant, GzM. R. Hamilton Macdonald, Priester, Westminster, .London. Ferdinand Sip, Hutfabrikant, Prag. Gasthof „Kreuz': Eugen Sulzmann, Ober forstrat, Innsbruck. Dr. K. Weitgerber mit Frau, Mühl- beim am Rhein. Emil Putschner, Billach. Dr. Adolf Grvner, Professor der Philosophie, Schwerin. H.Schacht, Friedrichsstadt. K. Müller, Lucka (Sachsen-Altenburg). Ernst Dietrich, Berlin. E. Runhel, Altenburg. Willy Sieg, Charlottenburg. Richard Perchal, Altenburg. Johann Redestkovic, Wien. Eduard Kledrowits, Wien

Arnoldi, Trient. Richard Kenasi, Wien. Josef Bivarelli, Kaufmann, Wien. Franz Paul, Graz. Wilhelm Gerloff, swä. ineä., Tribingen. Lentsch, Branzoll. KuÄ Hermann, Frankfurt a. M. Mch Härtung, swä. msä., Riva. Johann Glamings, Wien. Leopold Vidor, Wien. Johann Kubabeck, Wien. HM Grünfeld, Wien. Franz Lehmann, Dresden. Heinrich Schmuck, k. k. Professor, Innsbruck. GasthofGoldener Stern: Friedrich Fiala, Wien. Emerich Jordan, Wien. Emil Müller, Prag. Johann Petzoldt mit Frau und Kind, Dresden. Franz

Bruno, Rom. Friedrich Schnurdreher, Berlin. Emil Weber, Wien. Konrad Staack, Lindau. Ally Kies, Lindau. Josef Härter, Privatier, mit Famüie, München. Johanna Wilhelm, Leoben. Conte Suvio de Soppola, Brescia. Ubaldo Zanetti, swä. srek., Tnent. Karl Freiherr v. Ludwig mit Diener, Wien. Georg Sepehne, stuä. msä., Königsberg. Luise Nieder- mauc, Frankfurt. C. Pertold mit Mutter, Jnnbruck. ZU vermieten ist eine schöne, mit W Äffer und elektrischem Lichte versehene sonnige Aohvuvg im II. Stocke der „Villa

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