346 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1915/08_09_1915/BRC_1915_09_08_5_object_158376.png
Seite 5 von 8
Datum: 08.09.1915
Umfang: 8
erst von Tidekelt ge kommen.' „Wir ziehen nach Deutschland, um Elsaß und Lothringen zurückzuerobern.' „Also Krieg mit Deutschland?' „Ja! Und England hat sich für uns er klärt. Die englische Flotte hat Hamburg auch schon vollends in Brand geschossen.' „So soll sich Deutschland nach zwei Seitm wehren?' „Zwei? Im Osten drüben sind die Rus sen schon über Breslau hereingebrochen.' Mehr konnte Lambroise nicht fragen, denn der Truppenzug war weitermarschiert. Also deshalb! In grübelndes Sinnen versunken

, war er durch die engen Hafenstraßen gegangen und stieg jetzt empor, um nach der Kasba zu kom men. .. .-i- : , 5-'. 5 , DesHylV ^ie 'großen Truppentransport schiffe! Frankreich führte das Heer seiner wil desten Kolonialtruppen, die Senegalneger, die Zuaven und die afrikanischen Jäger gegen Deutschland, das noch von zwei weiteren An greifern erdrosselt werden sollte. Deutschland in Not! Nur das hatte Lam broise verstanden. Er selbst war ja ein Deutscher gewesen! War er es nicht immer noch? Hatte er seinen ersten

Treueschwur nicht für Kaiser und Reich geleistet? Rief ihn jene ferne Heimat, die er verlassen hatte, nicht zurück? Konnte der Eid jetzt noch gelten, den er der, Trikolore geschworen hatte, und den er duxch 11 Jahre in den erbittertsten Kämpfen gehalten hatte? Gab es jetzt nicht einen Ruf, der lauter sein mußte? Deutschland von drei Feinden überfallen? Da konnte er nochmals sühnen! Sühnen mit dem Leben, austilgen, wczs einmal gesche hen war. Immer mußte er nun daran denken

?' ..Es ist Krieg mit Deutschland.' Da pfiff Vernard vor sich hin, ohne aber zu antworten. Und Lambroise fügte noch hinzu: „Frankreich, Rußland und England kämp fen vereint gegen Deutschland.' „Ehrenvoll für Deutschland. Aber nun begreife ich auch, warum man nun Spione er schießt. Mich trifft für diese Nacht die Wache bei einem deutschen Spion, der morgen früh erschossen werden soll, — keine ehrenvolle Auf gabe, wenn man von den Kämpfen von Tidi- kelt zurückkommt. Aber was läßt sich machen? Wir sind schon

1
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1921/25_01_1921/BRC_1921_01_25_3_object_119625.png
Seite 3 von 8
Datum: 25.01.1921
Umfang: 8
Tag für Tag von der Kanzel, von Agitatoren der Presse eingehämmert. Diese Agitation, die in Deutschland viel zu wenig beachtet wurde, hat das polnische Volk von der verzweifelten Lage im Innern Polens abgelenkt und alle Kreise für die Ansicht gewonnen, daß Polen mit allen Mitteln, letzten Endes mit Hewalt verhindern muß, daß Oberschlesien bei Deutschland bleibt. Die Mittel, mit denen man Oberschlesien ge winnen will, sind, wie eingeweihte Kreise offen erzählen, kurz folgende: Die von Korfanty

Aufstand der oderschlesischen Polen inszeniert. Er wird die Los- reißung Oberschlesiens von Deutschland bezwecken. Folgende Vorbereitungen -sind hiefür getroffen worden: In Oberschlesien besteht seit 1919 eine polnische Selbstschutzorganisation, die über Korfanty von Warschau aus geleitet, bewaffnet und finanziert wird. Sie gliedert sich in örtlich zusammengefaßte Verbände bis zur Brigadestärke und zählt zurzeit 40.000 Mann. Längs der Grenze sind neben einer Menge Terrorgruppen außerdem Organisationen

in drei Brigaden mit insgesamt 12.000 Mann polnischer Krieger zum Einmarsch in Oberschlesien bereitgestellt, so daß rund 70.000 Mann zur Ver fügung stehen, die den Aufstand nach polnischer Ansicht vom Industriegebiet nach Westen vortragen werden. Allgemein wird in Warschau davon ge sprochen, daß General Haller die Führung der Aufständischen übernehmen wird. Stößt die Ausbreitung des Aufstandes auf Schwierigkeiten oder trifft Deutschland Gegenmaß nahmen, so wird die polnische Armee mit starken Teilen

bereitgestellten Divisionen .bei einem Einsatz gegen Deutschland sofort Ersatz zuführen zu können. Auch für den Munitionsnachschub ist bereits alles vorbereitet worden. Große Munitionsdepots wurden in Posen und Krakau angelegt. Jedermann in Warschau weiß, daß in der Truppe offen gegen Deutschland gehetzt wird und daß die Komman deure selbst ihren Leuten die Notwendigkeit einer Wegnahme Oberschlesiens einhämmern. Und die Entente? Sie sieht dem Treiben der Polen zu, ohne einzuschreiten. Frankreich ist sogar

eifrig be müht, Polen in seinen Absichten Deutschland gegenüber zu unterstützen. Eine Rede des Generals Niessel, des Chefs der französischen Militärmission in Polen, über die Notwendigkeit, die polnische Armee nach Osten und Westen schlagfertig zu er halten, beweist dies am besten. Man erwartet in Warschau von dem Besuch Pilsudskis in Paris im Jänner den festen Anschluß Polens an Frank reich und damit die offizielle Unterstützung der polnischen Pläne gegen Deutschland durch Frank reich

2
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1921/09_04_1921/BRC_1921_04_09_2_object_118911.png
Seite 2 von 7
Datum: 09.04.1921
Umfang: 7
nicht mehr auf den Posten des Stadtkommandanten v«n Steinamanger zurück kehren. Vie Kabinettskrise. Als Nachfolger des zurück getretenen Ministerpräsidenten Grafen Teleki gilt Graf Stephan Bethken. Der Verein der Erwachen den Ungarn will den ehemaligen Erzherzog Albrecht zum Ministerpräsidenten wählen. Deutsches 'Keich. Der weg zu neuen Verhandlungen. Ein deutsch-amerikanischer Meinungsaustausch wegen der Frage der Reparation betont vorerst, daß alle verantwortlichen Stellen in Deutschland

und ins besondere auch die Arbeiter durchaus gewillt sind, zum Wiederaufbau der zerstörten Gebiete mit allen ihren Kräften beizutragen. Zwei große Ziele der Reparation liegen vor: 1. Wiederaufbau der zer störten Gebiete; 2. Beschaffung sofort greifbarer größerer Barmittel in fremden Devisen. Deutschland hat zu wiederholtenmalen seine Arbeitskrast, seine technische und materielle Hilfe zum sofortigen Wiederaufbau zur Verfügung gestellt. Das wirkliche Interesse für den Wiederaufbau im zerstörten Gebiet sei

. Sie be schleunigen die Abwicklung ihrer Aufgaben in keiner Weife. Am meisten aber fällt ins Gewicht, daß mächtige Kreise in Frankreich in dem zer störten Gebiet ein außerordentlich starkes politisches Agitationsmittel Erblicken, das bei Einheimischen und Fremden begreiflicherweise stets tiefen Eindruck hinterläßt. Deutschland wünscht keine Verewigung des Völkerhasses. Es wird daher nochmals der französischen Regierung Vorschläge unterbreiten, deren Einzelheiten gegenwärtig mit der deutschen Arbeiterschaft seihst

beraten und aufgestellt werden. Die Beschaffung größerer Geldmittel in fremde Werten ist für Deutschland nur durch eine riek^ Steigerung .seiner Ausfuhr oder durch wendung zahlreicher deutscher Arbeitskräfte in Frankreich möglich. Dadurch würde jedoch reichs Handel schwer getroffen. Daher würde die deutsche Regierung auch bereit sein, in jebn anderen, Frankreich genehmen Form seine gu^ Dienste und Kräfte zur Verfügung zu stellen Der Finanznot kann nur im Wege des Kredite- Abhilfe gebracht

eine Denk' schrift, deren wörtliche Übersetzung lautet: Die amerikanische Regierung ist erfreut, auz Dr. Simons informellem Memorandum in un zweideutiger Weise den Wunsch der deutschen Regierung zu ersehen, Reparation bis zur Grenze der Zahlungsfähigkeit zu leisten. Die amerikanische Regierung hält ebenso wie die alliierten Regierun gen Deutschland für den Krieg verantwortlich. H Es ist daher moralisch verpflichtet, Reparation zu leisten, soweit dies möglich sein mag. Die An erkennung

3
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1915/03_06_1915/BRC_1915_06_03_4_object_109922.png
Seite 4 von 12
Datum: 03.06.1915
Umfang: 12
von Brasilien, die „Gazzetta del Povo' in St. Pauls, tritt warm für Deutschland und für Oesterreich ein.' Dank des entschiedenen Auftretens der spanischen katholischen Presse steht heute das spanische Volk Durch die Wüste. Roman von Heinrich Sienkiewicz. Dann begaben sich beide zu dem Baum und begannen Wohnung einzurichten. Kali brachte vom Flußufer einen flachen Stein in der Größe eines Netzes, legte ihn in den Stamm und schüttete glühende Kohlen darauf; das tat er eine ganze Weile und gab dabei nur acht

. was an der Außenseite des Staimnes vorging, konnte man erraten, wie viele derartige Geschöpfe innen infolge des KM'.'ndunjies getötet wurden. Diejenigen, die aus der Rinde und aus den unteren Zweigen in das b'nos fiele;?, zerdrückte Kali unbarmher zig mit deinen. Die Zöuberung von Moder, Kohlen. Hun denen von rcrdranntrn Käsern nnd großen naw.' ^ast Mei Stunden in Anspruch. fest auf Seite der Mittelmächte. So tritt beispiels weise die Madrider Zeitung „El Debate' namens der spanischen Katholiken für Deutschland

ein gegen das sogenannte katholische Frankreich, weil sie bei ersterem Recht, Gerechtigkeit und Sitte findet. Sie schreibt: „Wir spanischen Katholiken stellen uns an l die Seite Deutschlands, weil Deutschland noch an ! Gott und geistige Mächte glaubt, weil Deutschland ! christlich ist und das Prinzip der Autorität hoch- ! hält, weil es die soziale Ordnung wahrt und die ! öffentliche Sittlichkeit schützt. Wir sind Gegner ! Frankreichs, weil Frankreich das Land der Trennung ! von Kirche und Staat ist, das Land

der Beraubung ! und der Verfolgung von Ordensleuten, wo Kirchen ! und Seminarien geplündert wurden, wo die Katho- ! liken wegen der einzigen Tatsache, daß sie ihrem ' Glauben treubleiben, vogelfrei sind; wir sind Geg- ! ner des Landes, wo der Unglaube und der Mate- ! rialismus herrscht, wo die Anarchie wütet und wo - Unzucht und Korruption vergöttlicht werden. Ist es j nicht klar, nicht augenscheinlich, daß unzählige Fäden i inniger Fühlung zwischen jenem Deutschland und ! uns bestehen

das Schwert ergriffen hatte, blieb die christliche Presse entschieden neutral. Ja, sie sprach sich offen für die Mittelmächte aus. Die „Unita cattoliea' in Florenz schrieb: „Und während heute sich Frankreich von der Kirche entfernt, ist es nicht das lutherische Deutschland, das die Kirche mit besonderer Ehr erbietung behandelt? Frankreich hat sogar den Kle rus in diesem Kriege mobilisiert; Deutschland hingegen läßt die Priester ihr Priesteramt ausüben. Loubet kam nach Rom und forderte den Papst heraus

4
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1915/07_09_1915/BRC_1915_09_07_5_object_158345.png
Seite 5 von 16
Datum: 07.09.1915
Umfang: 16
. „Spion! Steinigt ihn!' ertönte es noch ringsum. Alle diese Zurufe gellten ihm in die Oh- ?en; aber trotzdem hielt er seinen Kopf ^ stolz erhoben. Nur an seinen Vater dachte er dabei mit innerer Wehmut. Er konnte diesem nicht nur seinen verschollenen Sohn Heinz nicht mehr heimführen, sondern der alte Mayn sollte auch den zweiten Sohn verlieren müssen, denn Peter von Ruisdaelen gab sich keinem Zweifel hin, welches Schicksal ihm bestimmt sein würde, zu mal der Krieg zwischen Deutschland und Frank reich

Schiffe verhaf- z tet worden waren?' ! „Nein!' - „Da zwischen Deutschland und Frankreich! der Krieg erklärt wurde, so gelten Kriegsge setze. Und nach diesen hat das Kriegsgericht j auf Grund der Tatsachen und nach der unzwei- i felhaften Erklärung des Lords Veresford ein Schuldig der Spionage erkannt, worüber die Todesstrafe verhängt wird, die morgen bei Tagesgrauen zum Vollzug kommen wird.' z Lord Veresford! ^ Er hatte sich nicht getäuscht. „Haben Sie darauf noch eine Erklärung i zu geben ?' - „Gott

schütze Deutschland!' z Der Offizier zog die Schultern hoch und - entfernte sich dann aus der Zelle, worauf die! übrigen Begleiter folgten. Die Schlüsseln klirrten wieder. ! Morgen bei Tagesgrauen! Nun kannte i Peter von Ruisdaelen seine Zukunft! — — 8. Kapitel. ^ „Ich gestehe es zu, daß Sie bei Ihren Un- > ternehmungen entschieden Glück haben. Rich tig war der Deutsche unten im Hafen aufgegrif- - fen worden. Sie selbst haben nichts getan. Sie j haben nicht eine Hand gerührt, Sir, und Ihr! Gegner

wird trotzdem sterben. Sie würden . sogar vor jedem Richter noch den Patrioten! spielen können, da Sie doch Frankreich retten j wollten, sicherlich haben Sie nur aus diesem ! Grunde so gehandelt?' Wie waren diese Worte des Marquis ge meint ? Der Franzose wußte wohl, wie Frankreich Englands Hilfe im Kampfe gegen Deutschland nötig hatte, und wie auch England gegen sei ' Seite 5 nen gefährlichsten Gegner auf dem Weltmarkte ohne Frankreichs Mithilfe wehrlos werden mußte, daß eben einer die Stütze

! Aber damals im Pavillon hatten Sie doch mit einem Versuche begonnen.' „Ohne Lust, den Versuch zur Machtprobe zu steigern. Ist der Besitz von Martha Gyöng hövy ein Ziel, das die hereinbrechenden Welt ereignisse vergessen lassen könnte? Haben Sie die letzten Nachrichten bereits erhalten?' ..Ja! Ich weiß, daß ein Krieg zwischen Deutschland, Rußland und Frankreich erklärt wurde, daß Oesterreich sich anschließen wird, und daß lediglich England noch keine bindende Erklärung abgegeben hat.' Lord Veresford

5
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1921/12_02_1921/BRC_1921_02_12_4_object_120018.png
Seite 4 von 8
Datum: 12.02.1921
Umfang: 8
Seite 4. Samstag, Lloyd Georges Politik in der Reparationsfrage sei das aus Latten und Leinwand zusammen gesetzte Schloß eines Kulissenschiebers, das die Un ordnung und Verwirrung, die dahinter stecken, verhüllen soll. Deutschland, darüber seien sich alle einig, müsse für die Ruinierung und die Verheerung, die es angerichtet habe, Reparationen zahlen. Man habe jedoch bereits seine Kolonien genom men, Teile seines europäischen Besitzes, seine Schiffe, sein Hauptkohlengebiet und eine beträcht

liche Summe in Gold. Deutschland müsse den übrigen Teil der Entschädigung in Waren be zahlen. Sofort erhebe sich aber in allen Ländern der Alliierten ein scharfer Widerstand dagegen, daß sie mit ihrem Gelde den deutschen Ausfuhr zoll, also einen Teil der Kriegsentschädigung zahlen sollen. Wie will man nun der Lage Herr werden? „Westminster Gazette' schreibt, die Politiker versuchten zwei miteinander unvereinbare Forde rungen, die Forderung nach Riesenentschädigungen und die Forderung

der Entschädigung sei durch Lloyd Georges Rede in ein noch tieferes Dunkel gehüllt worden. Das Blatt fragt, ob Lloyd George mit seiner Rede in Birmingham auf die vermutete Unwissen heit seiner Zuhörer spekuliert habe oder ob er den Franzosen ein Kompliment machen wollte, die, nach ihrer Presse zu schließen, von seiner Rede entzückt zu sein scheinen. In einer in Sheffield gehaltenen Rede erklärte Sir Robert Curzon, man dürfe Deutschland nicht gestatten, mit Waren die Wiedergutmachung zu bezahlen

. Wenn Deutschland seine Wiedergut machungen in Form von Fertigwaren machte, Würde auch in England eine unerhörte Arbeits losigkeit erzeugt und der Erfolg wäre der, daß auch England die deutschen Wiedergutmachungen bezahle. Deutschland müsse an England Rohstoffe liefern, die es von anderen Ländern im Austausch gegen Fertigware erhalte. Man kann also auf den Ausgang der Sache wohl gespannt sein. Montenegro. ' Aufstand in Montenegro. Nachrichten aus Antivari melden, die Bevölkerung von Podgoritza rebelliere

, zu verhindern, daß Deutschland vernichtet werde. « Die Vernichtung von Deutschland, sagte er, würde den Anfang vom Ende des amerikanischen Handels bedeuten. Die Wiedergutmachungsbe- schlüfse der Pariser Konferenz seien geeignet zu verhindern, daß die Zentralmächte irgendwie in Amerika wirtschaftliche Hilfe finden und mit den Vereinigten Staaten Handel treiben können. Die Summe und die Zahlungsweise seien offensichtlich so festgesetzt worden, um zu verhindern, daß Deutsch land von irgendeinem

6
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1921/05_02_1921/BRC_1921_02_05_3_object_119845.png
Seite 3 von 8
Datum: 05.02.1921
Umfang: 8
wird in Oesterreich wirklich in wenig würdiger Weise betrieben. Am meisten fehlen hierin die von Deutschland aus in Oester reich unterhaltenen Großtagesblätter. Wie voraus zusehen war, wurde gestern den österr. Länder vertretern beim Bundeskanzler Dr. Mayr die Meinung beigebracht, daß ein selbständiges Bor gehen, wie es Tirol und Salzburg planen, jetzt nicht von Vorteil wäre, weil aus Paris ein neuerliches formelles Anschlußoerbot kommen könnte. Wozu dann all der bisherige Tamtam namentlich der Großdeutschen

? Deutsches Reich. die Erdrosselung Deutschlands. Die Forderung der Entente, daß Oesterreich seiner Selbständigkeit tatsächlich durch die Kontrollmaßnahmen beraubt werde, daß Deutschland 226 Milliarden Mark in Gold und durch 42 Jahre außerdem noch eine Reihe der schwersten Lasten zu tragen habe, hat das deutsche Volk geradezu zur Wut entflammt. Die „Neue Freie Presse' schreibt z. B.: „Trotz Der jungen Seele bittres Weh. Roman von SrichFriesen (Nachdruck verboten. Toch nur wenige Stunden dauerte

ein Geldstück geben lassen für sein -yones Spi«,. HSrt ihr«- Brixener Chronik. unserer Bedrängnis werden wir es nicht dulden, daß aus uns Oesterreichern ein neues Aegypten gemacht wird. Was mit Deutschland geschehen soll, das ist nicht Härte, sondern Sadismus, ein Starr krampf des Hasses, der sich an dem Schmerz seines Opfers berauschen möchte. Bis zum Jahre 1963 soll das deutsche Volk sich vor den Franzosen demütigen. Es soll nicht einmal das Recht haben, Auslandsanleihen abzuschließen ohne Genehmigung

den Tag kommen, da alle diese Verträge und Beschlüsse als Fetzen Papier auf dem Boden liegen. Deutschland braucht nicht zu verzweifeln und wir schließlich auch nicht. Das Rechenexempel ist einfach. Sie können nicht für sich leben, sie brauchen letzten Endes auch uns, als aufrechten und gesunden Staat. Paris ist noch lange nicht das letzte Wort.' Die italienische Presse verbleibt nach dem un erwarteten Resultat der Pariser Konferenz fast ausnahmslos bei der Meinung, daß die Tagung keinen Fortschritt

in den schwebenden Fragen, vielmehr durch die Annahme und Durchführung der Beschlüsse einen entschiedenen Rückschritt in der Pazifikation Europas gemacht habe. Man lächelt hier über die phantastischen 226 Milliarden und den Plan, die ungeborene Generation Deutsch lands mit unerträglichen Abgaben zu belasten. „Popolo Romano' stellt fest, daß Hie Beschlüsse keine der Voraussetzungen berücksichtigen, die Deutschland zahlungsfähig machen sollen. Die Zahlungsfähigkeit Deutschlands wird weiter un geklärt bleiben

7
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1920/30_09_1920/BRC_1920_09_30_3_object_121699.png
Seite 3 von 8
Datum: 30.09.1920
Umfang: 8
, die immer häufiger werdenden Ansichten eines tiefeingreifenden Gärungsprozesses innerhalb des katholischen Lagers in Deutschland mit Aufmerksamkeit zu studieren, und vordringlichste Aufgabe der katholischen deut schen Führerpersönlichkeiten wird es sein, dafür zu sorgen, daß aus dieser Gärung reiner, guter Wein entstehe. Zwei -Hage -Mundschau. Brixen, LS. September l920. Aalten. Exzellenz Salata in Südtirol. Wir Südtiroler schweben zwischen Bangen und Hoffen. Bor kurzem hleß es, Exzellenz Eredaro

gegen das Ueberein- kommen bei 3006 Stimmenenthaltungen. Mti über Europas wiederaufrichtung. Ein Vertreter der Associated Preß hatte eine Unter redung mit Nitti, der auf die unhaltbaren Zustände Europas hinwies, nachdem der deutsche Militaris mus, den man bekämpfen wollte, die Sieger an gesteckt habe. Deutschland hat keine Schiffe, keine Rohstoffe, keine Kolonien. Es hungert und soll auf unbestimmte Jahre hinaus noch unbestimmte Entschädigungen bezahlen. Gewiß, die Siegerhaben Rechts

aber sie haben auch Pflichten. Was sagt die amerikanische Demokratie zu dem, was in Deutschland vorgeht? Deutschland war das größte Produktionszentrum. Heute ist alles zerstört und dahin. Aber die Welt wird nie mehr billige Preise haben ohne Deutschlands ersprießliche Arbeit. Warum sollten wir auf Deutschlands Werk ver zichten und wie will man, daß Deutschland bei der heutigen Lage überhaupt irgendwelche Ent schädigung leiste? Was soll ferner diese Larve eines Völkerbundes, in dem noch heute nur Sieger sitzen

? Will man jahrelang eine „Liga siegreicher Staaten' aufrechterhalten, um Deutschland zum Bezahlen der Entschädigung zu zwingen? Glaubt man, Deutschland andauernd in dieser Weise kon trollieren zu können? Dann ging Nitti auf Ruß- Die wilde Kummet. Roman von Erich Friesen. 10 „Wie merkwürdig I Warum ist er nicht glücklich?' stagt sie aufs neue mit der ihr eigenen unbarm herzigen Gründlichkeit. „Er hat kein Geld, der arme Kerl!' „Cr hat kein — Geld? Wovon lebt er denn?' „Wenn ich sage, er hat.kein Geld

8
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1921/29_10_1921/BRC_1921_10_29_3_object_116173.png
Seite 3 von 8
Datum: 29.10.1921
Umfang: 8
Nr. 93. Samstag, müssen auf dem persönlichen Interesse auf gebaut werden. — So bourgeoismäßig spricht Lenin nach drei Jahren kommunistischer Schreckens herrschaft ! Die Politik Frankreichs. In der französischen Kammer wurde Briands Politik gegen Deutschland, als vielfach schmählich, von der Opposition ange griffen. Briand, der derzeit glänzendste Redner in der Kammer, verteidigte sich sehr glücklich. Er reise jetzt nach Washington und bedürfe hiezu des Vertrauens der Kammer. Der Vertrag von Ver

sailles stelle eine Einigung der Alliierten dar; bestünde sie nicht, dann gäbe es keinen Vertrag. Er sollte Deutschland die Hand an den Halskragen legen, wenn es nicht erfülle. Schon was er jetzt erreicht habe, bedurfte einer sehr langen Debatte, um mit den Alliierten zu einer Einigung zu ge langen. Frankreich sei am Maximum seiner Kraft angekommen. Deutschland sei entwaffnet. Aber zweifellos bleibe es doch eine Nation von 70 Mil lionen Menschen und eine ständige Gefahr. Es könne die zerstörten

zusammenbrächte, die wirtschaftliche Lage Frankreichs wieder hochbringen. Aber schon hätten die Unternehmer begonnen, eine scharfe Kampagne gegen diese Politik von Loucheur zu führen. Eachin lenkt die Aufmerksamkeit' der Ksmmer auf die ge fährliche finanzielle Lage in Deutschland, das vom Bankrott bedroht sei. Der Markschwund werde eine Krisis in Gestalt einer Verteuerung der Lebens haltung sowohl in Frankreich als auch in Deutsch land herbeiführen. Der Redner spricht dann von der -Konferenz in Washington

, Deutschland und Rußland hergestellt werden. Deutschland als größter Verbraucher von Rohstoffen sei infolge des Schiffsraummangels auf Rußland als Absatzgebiet angewiesen. Nur Deutsch land könne Rußland neu organisieren. Nur Deutsch land könne Rußland durch Lieferung von Transport mitteln erschließen. England werde sich dabei an Deutschland anschließen müssen; dies verlange der englische Selbsterhaltungstrieb. Ein Bankrott Deutschlands sei vielleicht möglich, aber kein Zu sammenbruch. Aus den englisch

9
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1922/12_08_1922/BRC_1922_08_12_2_object_112861.png
Seite 2 von 8
Datum: 12.08.1922
Umfang: 8
12. August 1922. Nr. 64 ''»'---SS' daß Deutschland seine Barzahlungen nicht reoel mäßig geleistet habe und heute ein Moratori,.«! für 1923 und 1924 anstrebe und betonte dak Deutschland selbst schuld sei am Sturz der' Mark und an der Unmöglichkeit, ausländische Devise zu beschaffen. Es wäre daher unerträglich, dak Frankreich an den Rückwirkungen einer Laae leiden sollte, die Deutschland in keiner Weise ver mieden habe. Die sieben punZLe poinearvs. Die Vorschlage Psinear^s werden in folgenden

sieben Punkten zusammengefaßt: 1. Kontrolle der Reichsbank - 2. Kontrolle der In- und Ausfuhr; 3. Kontrolle des Devisenhandels in Deutschland; 4. Sonder- besteuerung der Ruhrkohle zugunsten der Repara tionskasse ; 5. Wiederherstellung der inneren Zoll grenze im besetzten Gebiet; 6.^ Kontrolle der Ein nahmen aus den staatlichen Bergwerken und Wäldern; 7. Beteiligung an der deutschen Industrie durch Vermehrung des Aktienkapitals um 26°/g und Abgabe dieser neuen Aktien an die Repara tionskommission

. Sprengung der Konferenz ? Die Lage ist in folge der Unnachgiebigst Frankreichs sehr ge- spannt. Lloyd Georgs erklärte Poineare im Bei- sein des Belgiers Theunis, man könne nicht zu geben, daß Deutschland ruiniert werde. Das würde kein Geld einbringen. Poincarö aber wollte, daß Deutschland den Versailler Vertrag durchführe und den Alliierten produktive Pfänder gebe. Theunis hielt sich in der Mitte und erklärte, daß man Seite 2. Samstag, Die Debatte über die Abrechnung beginnt mit einer Anklage des Herrn

10
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1921/12_03_1921/BRC_1921_03_12_3_object_118512.png
Seite 3 von 8
Datum: 12.03.1921
Umfang: 8
demokratischen Parteien haben an die Rheinländer, Aheinhessen und Pfälzer einen flammenden Aufruf gerichtet, in dem u. a. darauf verwiesen wird, daß die deutsche Regierung bereit war, im Namen des deutschen Volkes schwere Lasten zu übernehmen. Was sie in London anbot, war das Höchstmaß dessen, was Deutschland tragen hätte können. Das Anbot ist z^ückgewiesen worden. Die Zwangs maßnahmen enthüllen das letzte und eigentliche Ziel der Lntentepolitik: Deutschlands Zertrümme rung! „Länger als zwei Jahre schon

tragt ihr die schwere Last der feindlichen Besetzung. Sie hat das Band, das euch mit Deutschland eint, nicht gelockert, sondern noch enger und fester ge knüpft ... Nun aber ist eure schöne Heimat, die Perle der deutschen Länder, in Gefahr. Das Vater land kann sie nicht schützen; ihr allein könnt Ne retten... Die Augen der ganzen Welt sind auf euch gerichtet. Zeigt ihr, daß deutsche Treue kein leerer Wahn ist, daß ihr eher alles ertragt, als daß ihr Deutschland jemals die Treue brecht. Valtet treue

wird vielfach die Auf fassung laut, daß der Versailler Vertrag nunmehr seitens der Entente gebrochen worden sei und daher für Deutschland nicht mehr bindend wäre. Demgegenüber betonen alle übrigen Parteien mit Recht, daß Deutschland aus dem Ergebnis von London gar nicht diese Folgerung ziehen dürfe. In der Unabhängigen sozialdemokratischen Partei gibt man sich immer noch den Anschein, zu hoffen, daß die englische und die französische Arbeiter schaft ihre Regierungen veranlassen werden, die Verhandlungen

mit Deutschland neuerdings auf zunehmen. vom 8parsamkeitsdiktatar. Dr. Carl wird nun mehr zurücktreten, weil er mit seinen Plänen, die sich u. a. auf die Zusammenlegung verschiedener Ministerien und Vereinfachung des erst nach dem Zu sammenbruch ins Riesenhafte gestiegenen Beamten apparats bezogen, auf unüberwindliche Schwierig keiten bei den Beamten gestoßen ist. Er beabsich tigte u. a. das Reichswirtschafts- und das Reichs ernährungsministerium zusammenzulegen, ebenso das Reichsfinanz

11
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1921/13_01_1921/BRC_1921_01_13_1_object_120324.png
Seite 1 von 8
Datum: 13.01.1921
Umfang: 8
bedingte Preiserhöhung I vorbehalten. — ziirs übrige Ausland: Viertelj. Lire 3--. — Inserate und Einschaltungen werden nach Tarif berechnet. — Ohne ausdrückliche Kündigung des Blattes gilt dessen Abnahme als Abonnementsverpflichtung. HZedaktton: Zinggenstraße 4. — Verwaltung: Weißenturmgasse 1. — Jnterurb. Telephon 10L. Nr. 5. Donnerstag. 13. Zänner 1921. 34. Aklbrgang. Tie drei WeltMte Her Wust. Deutschland und Rußland sind zwar noch große iStaaten mit einer starken Bevölkerung, aber als Weltmächte

sich für diese «Annahme hauptsächlich auf die Einkreisungs politik des vorigen englischen Königs gegen »Deutschland. Sie kabe w langsamer, zäher Arbeit allmählich einen Ring um das Deutsche Reich ge bildet und ihm nach und nach so viele Feinde ver sschafft, daß es habe erliegen' müssen. Wer so urteilt, verkennt die Freiheit des Imenschlichen Willens und übersieht besonders die unangreifbare Tatsache, daß das Schicksal jedes sMenschen sich — sei es im Bösen oder im Guten ^ anders gestaltet hätte, wenn er anders gehan

- deutsch-japanischen Dreibund im Auge hatten und daß Deutschland bei ihrer Eröffnung die Haupt rolle spielte, dann aber von Japan ausgeschaltet wurde. Die deutsche Regierung sei dafür gewesen, um das französisch-russische Bündnis im fernen Osten, aber auch anderswo, zu isolieren, ebenso England. Im Frühjahr 1901 habe der damalige deutsche Geschäftsträger in London, Freiherr Hermann von Eckhardtstein, dem Grafen Hayashi mehrere Besuche gemacht. Indem er einen deutsch-englisch-japanischen Dreibund

ihr sehnlichster Wunsch. Demgegenüber habe Japan empfohlen, Deutsch land aus dem Spiele zu lassen, da die englischen und japanischen Interessen identisch seien, während zwischen Deutschland und England ein Antagonis mus bestehe. Graf Bülow habe damals eine Rede gehalten, in der England verurteilt wurde, und das englische Volk sei darüber sehr erbittert ge wesen. Trotzdem habe die britische Regierung noch geraume Zeit an dem Gedanken eines solchen Drei bundes festgehalten. Der Plan sei aber völlig aufgegeben

worden, als man erkannte, daß Deutsch land an der Freundschaft mit Rußland festhalten wolle und auch zwischen diesen beiden Mächten ein Einvernehmen über China erzielt wurde, ob gleich Deutschland schon im Jahre 1900 einen Pakt mit England über Ehina geschlossen hatte, in dem übrigens Deutschland (wohl im Interesse Rußlands) die Mandschurei nicht miteinzubeziehen wünschte. Darauf sei der deutschen Regierung von dem Abschlüsse des englisch-japanischen Bündnisses Mitteilung gemacht worden. Einige Jahre

12
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1911/06_07_1911/BRC_1911_07_06_2_object_141360.png
Seite 2 von 8
Datum: 06.07.1911
Umfang: 8
werden und eine Art Militärgrenze gegen Montenegro bilden sollten. baran keinen Anteil haben und ihn in dieser Gesell schaft auch nicht haben wollen. Die deutsche christ lichsoziale LandeLparteileitung sei zu dieser Tagung «icht geladen worden. Es sei eine Rumpftagung des deutschen Freisinns und dieser sei nicht be rechtigt, namens des ganzen deutschen Volkes in der Bukowina daL Wort zu ergreifen. 025 Locke cker Ziuschauerpolitik. Deutschland hat lange Zeit ruhig und mit guter Miene zugeschaut, wie Frankreich

und neuesten^ auch Spanien in Marokko dem Abkommen von Algesiras zum Trotze sich häuslich einzurichten suchen. Endlich hat aber diese Zuschauerpolitik ein Ende genommen und Deutschland schickte das Kanonenboot .Panther' nach dem südmarokkanischen Hafen Agadir. Die Nachricht davon schlug in Paris wie eine Bombe ein. Die französischen Staatsmänner waren über rascht und bestürzt, sie hatten keine Ahnung von den kommenden Dingen. Der französische Botschafter in Berlin, der doch an der Quelle sitzen

sollte, erfuhr davon erst von seinem Chef, dem Minister des Aeußern de Selves. In Paris eilten die Minister sofort zusammen, um zu beraten, was zu tun sei. Man wurde erst etwas bemhigt, als die deutsche Regierung durch ihren Botschafter in Paris und durch ihre offiziösen Preßorgane erklären ließ, daß Deutschland nicht eine Eroberung, sondern nur seine Interessen schützen wolle und daß auch eine Landung vonTruppen nicht beabsichtigt sei; allerdings „zunächst' sei sie nicht beabsichtigt, wie diplomatisch

hinzugesetzt wurde. Bei dieser Erklärung der Regierung mag eS den Franzosen sehr Peinlich gewesen sein, daß ihnen bedeutet wurde, Deutschlands Aktionen ve» dienten doch dasselbe Vertrauen der Mächte wie jene Frankreichs und Spaniens in Marokko. Damit wurde ganz klar darauf hingewiesen, daß Deutschland nicht gewillt sei, irgend einer Macht eine einseitige und eigennützige Auslegung der AlgesiraLakte zuzu gestehen, und daß es in einem solchen Falle selbst dafür sorgen werde, nicht im Nachteile zu ver bleiben

erklärt weiter, man könne Deutschlands Vorgehen nur dann verstehen, wenn man annehme, daß die deutsche Regierung überzeugt sei, daß ihre Flotte jetzt jeder Anforderung gewachsen ist. Den Schluß bildet natürlich ein Angriff auf die liberale Regierung, welche die Flotte nicht genug stark erhalte. Durch den wohlberechtigten Schritt der deutschen Regierung kommt jedenfalls ein frischerer Zug in die stagnierende Marokkopolitik und Deutschland hat damit, was höchst notwendig war, endlich mit der Tat gezeigt

13
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1913/06_12_1913/BRC_1913_12_06_1_object_122676.png
Seite 1 von 12
Datum: 06.12.1913
Umfang: 12
können, daß der bisher so er schreckende Gegensatz im europäischen Staatensystem ganz wider Erwarten durch die Balkankrise so ziemlich beseitigt wuide. Dreibund und Tripelentente liegen sich nicht mehr so wie früher wie zwei feind liche Heereslager gegenüber, und die Gegensätze zwischen Deutschland und England einerseits, Ruß land und Oesterreich andererseits beherrschen in einem weit geringeren Maße als früher die Entscheidung: ob Weltkrieg oder Weltfrieden. Die Neuorientierung der Dreibundpolitik

kann erfreulicherweise von der Tatsache ausgehen, daß das innere Verhältnis unter den Dreibnndmüchten derzeit gefestigter ist als je, und daß eine tiefgehende nüchterne Jnteresfengemettt- schaft gerade heute Deutschland, Oesterreich-Ungarn und Italien in einer Allianz hätte zusammenschließen müssen, falls diese nicht bereits bestanden hätte. Es hat im Deutschen Reich nicht an Stimmen ge fehlt, welche den diplomatischen Feldzug Ocsterreich- Ungarns für die Existenz Albaniens als unver ständlich bezeichneten

und es als widersinnig er klärten, in diesem Belange noch mit aller Macht an der Seite des Bundesgenossen auszuharren. Aus diesen Stimmungen heraus ist vielleicht das Wort «von dem fremde» Säbel, mit welchem Oesterreich rasselt', entstanden. Für Oesterreich-Ungarn handelte es sich hierbei nicht so sehr um Albanien als um die Freiheit des Adriatischen Meeres. Und die heutige Weltkonstellation wird wohl auch die schwärzesten Pessimisten in Deutschland davon über zeugt haben, daß die adriatische Politik Oesterreich

eines Uebelwolleus ferngehalten wissen wollten. Eine große Freude wird Deutschland nnd seiner Diplomatie jedenfalls dadurch bereitet fem, daß die Freuudschast zwischen Oesterreich-Ungarn und Ita lien durch eiue dauernde Interessengemeinschaft sicher gestellt worden ist. Der Konflikt zwischen Italien und Frankreich, welche beide das östliche Mittel meer als ihre Interessensphären betrachten wollen, ^ hat ein Ergebnis gezeitigt, welches die innere Kon solidierung des Dreibundes erst so recht vollendet

die so lange von seinen Chauvinisten gepredigte Idee, das Adriatische Meer müsse ein muro cluusum werden, für immer beiseite gelegt. Hat das Jahr 1908 die Zuverlässigkeit des deutsch-österrcichischen Bündnisses vor aller Welt bewiesen, so war das Jahr 1913 eine glänzend bestandene Feuerprobe für das österreichisch-italienische Bündnis. England gegen Deutschland, Rußland gegen Oesterreich-Ungarn, diese Antagonismen werden bald einen veralteten diplomatischen Formelkram bilden. Das kleinasiatische Problem

14
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1915/28_08_1915/BRC_1915_08_28_9_object_158210.png
Seite 9 von 12
Datum: 28.08.1915
Umfang: 12
es anders möglich?' „Aber man erzählt, es wäre eine sehr ent schiedene, kräftige Anfrage nach Rußland ge gangen. Hier erfahren wir doch alles erst auf Umwegen. Und daß die Post nicht eintrifft, daß dieselbe vielleicht aus bestimmten Absich ten zuriickgehalten wird, läßt vermuten, daß eine außerordentliche Entscheidung bevorsteht.' ..Möglich! Aber Deutschland wird nicht den Mut haben, von drei Seiten den Anprall der Feinde zu ertragen. Rußland und Frank reich würden Deutschland gleich einer Nuß in einer Zange

fassen. Und die letzte deutsche Nußschale müßte vom Meere verschwinden, denn unsere Flotte würde in den ersten vier undzwanzig Stunden Hamburg in Brand ge schossen haben. Nein. Deutschland ist kein Feind, solange die Deutschen dienern und sich bücken, solange die Deutschen in den Heeren der Trikolore stehen. Seben Sie dort unten die bestaubten Legionäre ziehen, die wohl von ei nem Streifzuge nach El Gesair zurückkommen! Wie viele sind davon Deutsche, die nur mithel fen, Euren Kolonialbesitz zu halten

gegen das mächtige England einen geheimen Haß fühlte. Aber trotzdem! Eines vereinte die beiden, die sich doch sonst völlig wesensfremd sein mußten: der Neid auf die deutsche Tat kraft. — Still war es lange, bis der Marquis de Ferrier wieder auf die Gedanken zurückkehrte, mit denen die Unterredung begonnen hatte: .,Es soll ein Ultimatum gestellt worden sein.' „Und wenn auch! Rußland hat so viele Millionen von Soldaten, daß Deutschland da von erdrückt werden muß. Und Frankreich wird im Westen die alte Roche kühlen

wie einer, der der Erholung bedarf.' -Ich sage nnr: Spione! Spione! Man sollte diese Germans nirgends dulden. Sie gucken überall hin und naschten dann auch von dem Nahm, der anderen gehört. England wird nicht ruhen, bis Deutschland vernichtet ist. Das aber muß gelingen, wenn Rußland und Frankreich von zwei entgegengesetzten Teilen aus nach Berlin ziehen.' „Und England?' „O, wir werden bei dein Einzug in Berlin zugegen sein, wir geben Gold, wir liefern die Waffen.' Er schwieg ein paar Sekunden, dann fragte Lord Beresford

15
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1916/07_11_1916/BRC_1916_11_07_5_object_148096.png
Seite 5 von 8
Datum: 07.11.1916
Umfang: 8
Lazarettschiff „Ea- leka' wurde in sinkendem Zustand bei Le Havre auf Strand gesetzt und im bosnischen Meerbusen der Dampfer „Ruuhild' in die Luft gesprengt. — Nach einer Reutermeldung aus Äthen wurden während der letzten zwölf Tage siebe n griechische Dampfer ver senkt. Verschiedene Nachrichten. Die zweite Amerikafahrt der „Deutschland'. Ein Bericht des Kapitäns König. „Daily Telegraph' berichtet aus Newyork vom 1. Nov.: Kapitän König meldet über die Reise der „Deutschland': Das Schiff legte 8000 Seemeilen

zurück, davon 190 unter Wasser. Der Kapitän schildert die Schrecken des Golf- stromes, der die Temperatur im Schifse zeit weise auf 137 Grad Fahrenheit brachte. Ein mal tauchte das Boot so schnell, daß es ganz senkrecht stand. Die Ladung blieb jedoch in der richtigen Lage. Die Erfahrungen der „Deutschland' unterscheiden sich wenig von de nen auf der letzten Reise. Sie entging wie derholt mit genauer Not feindlichen Kriegs schiffen. Der deutsche Reichstag bis Mitte Februar vertagt. Der deutsche

Reichstag nahm am 4. Nov. den Antrag der Vertagung bis zum 13. Fe bruar 1917 an. Am 3. November standen noch Ernährungsfvagen in Erörterung. Dabei hob der Präsident des Kriegsernährungsamtes v. Batocki u. n. Hervor, daß das deutsche Vol? sich bei gewissen Entbehrungen auch ohne die fremde Zufuhr ernähren könne; allerdings seil in Deutschland fast alles anbaufähige Land „Siegende Liebe.' Roman von O. Elster. 52 Käte senkte die Augen, ein flüchtiges Rot huschte über ihre Wangen. Sie erkanlnte

jetzt, daß Hasso nichts von ihrer schroffen Verabschiedung durch die Gräfin wußte. Die erste Zeit war sie im Zweifel gewesen, ob nicht auch er im Einverständnis mit seiner Mutter war und bereute», die Worte der Liebe und Treue zu ihr gesprochen zu haben. Aber bald verbannte sie diese Zweifel: sein Bild stand klar und rein in ihrem Her zen. Seine Mutter wollte sie jedoch vor ihm nicht an klagen, und so entgegnete sie: „Als russische Untertan in durste ich nicht in Deutschland bleiben ' ..Sie wären

16
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1915/24_08_1915/BRC_1915_08_24_13_object_158462.png
Seite 13 von 16
Datum: 24.08.1915
Umfang: 16
, als ich an der Tür Eures Schlafraumes stand, Dich für Deutschland er wärmt und die deutschen Schiffe als den eng lischen mindestens ebenbürtig erachtet. Stimmt das?' ..Jawohl, Sir. Aber ich tat das nur. um die älteren Kameraden zu ärgern. Sie schimp fen mirli immer einen Dutschman.' ,.And warum ..Weil — weil — meine Mutter von Ge burt eine Deutsche ist.' Das borte Gesicht Sir Robertsons wurde plWich nx'ich. Seine rauhe Hand streichelte über das seidige Haar des Jungen: Grüße Deine Mutter von mir. und sage

er mit in seine Kajüte, gab ih nen einen ähnlichen Brief, wie dem kleinen Wilson und schickte sie zu ihrem größten Miß behagen in die Kadettenschule an Land zurück. Wie ein Lauffeuer ging es durch das Schiff, daß Sir Robertson der gefährlichste Deutschenfresser wäre und auf dem Schiff eine Jagd auf alle mache, die mit Deutschland ir gend etwas zu tun hätten. Als der Kapitän davon erfuhr, mußte seine Lordschaft laut auflachen. Aber er fand es schließlich begreiflich, daß man in dem Kampf gegen Deutschland

in 'ähinender Furcht die dienden Matrosen? Wollten sie nicht ei nen furchtbaren Schrei ausstoßen? War ib neu nicht von. eiskalten Knocheniianden '.es Todes die Kechle zugedrückt? Seine Lordsckaf: sagte geraoe y.-m '!?en L.'inz>er: ...^urmoeich'n;e je rüg zum -n - Da - - Sir Rodert!u baue eine ^'-'e nilitbon'b'.- in der Hand. ::ob sie emoo: und mit zu gleich:c >it ais der Besebl seiner Lordjeaan ^ I ( I !.! i! . ..Es lebe Deutschland und Oesterreich Ur. garn! Nn'der nnt dem Vnlwark'.' Das r.ar aas

17
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1915/06_07_1915/BRC_1915_07_06_12_object_109272.png
Seite 12 von 16
Datum: 06.07.1915
Umfang: 16
hat, und sich bereit erklärt, die Ausla gen, die den Zeitungen erwachsen könnten, so gleich nach Eingang der Rechnung — also in jeder geforderten Höhe — zu erstatten. In dem Artikel, von dem die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung' eine photographische Nachbildung bringt, wird die Rede Kitcheners im Oberhause vom 22. April angeführt, worin den Deutschen vorgeworfen wird, daß sie giftige Gase benutz ten, obwohl Deutschland eine der Mächte sei, welche die Haager Konvention unterzeichnet haben, deren einschlägigen

gehört indes Großbritannien nicht. Die von der englischen Negierung versendete Liste der Zeichner ist gefälscht. Sie wirft zunächst Zeich nung und Ratifikation durcheinander, so daß es den Anschein erweckt, als habe Deutschland oft nur widerstrebend gezeichnet. In der Tat zeichnete aber Deutschland die Erklärung mit 23 anderen Staaten am 29. Juli 1899 und ra tifizierte die Erklärung am 4. September 1900. ' Es war einer der ersten Staaten, die die Rati fikationsurkunde hinterlegten. Unter den Staaten

der mit solchen Mitteln durchgeführte Feldzug unserer Gegner gegen die Anwendung der Gasgeschosse durch Deutschland ist, womit uns unsere Feinde vor angegangen sind, ergibt sich aus den Verhand lungen des englischen Unterhauses. Dort rich tete Sir W. P. Vyles an die Regierung die Anfrage, ob auch die englische Regierung Gase anwenden werde, die nicht „grausam oder un menschlich in ihrer Wirkung seien'. Der Ver treter der Regierung, Tennant, antwortete, er hoffe, daß die beabsichtigten Mittel „wirksam seien

18
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1915/02_09_1915/BRC_1915_09_02_5_object_158272.png
Seite 5 von 16
Datum: 02.09.1915
Umfang: 16
ist.' „Aber was — was sollte ihn denn so rasch fortgetrieben haben?' fragte der Marquis wetter. ..Die Mitteilung, daß eine Entscheidung gefallen ist. Krieg zwischen Deutschland, Ruß land und Frankreich. Der Deutsche Kaiser hat die Mobilmachung angeordnet.' „Was? — Wirklich? Krieg? Sollte Deutschland wirklich den Mut haben, einen Krieg nach zwei Fronten zu versuchen?' „Die Mobilmachung ist tatsächlich erfolgt.' ' „Woher wissen Sie das?' „Das war die Nachricht, die mir vorher bereits der Niggerboy überbracht hatte.' „Dabei konnten Sie ruhig

des Vaters vergessen, jetzt durfte er nicht mehr an die Not des Bruders denken, jetzt galt es nur die Pflichterfüllung, die nun wohl in Deutschland den letzten Mann erfaßt haben mußte. Fürs Vaterland! Er hatte wohl gewußt, was in Oesterreich vorgefallen war, aber er hatte nie an die Mög lichkeit gedacht, daß es ein Volk geben könne, das jene Königsmörder verteidigen werde. An einen Krieg aus jener Verbrechenstat an dem österreichischen Thronfolger hatte er nicht ge dacht. Und trotzdem war er nun gekommen

war; dann würden alle Deutschen auf französischem Boden als Kriegsgefangene zurückgehalten, dann konnte er dem Rufe seines Vaterlandes nicht mehr folgen. Er mußte also im Hafen noch ein italieni sches Schiff zu erreichen suchen; da war er dann auf neutralem Boden und konnte Deutschland noch erreichen. Zuerst nahm er alle Papiere zu sich; dann füllte er die kleine Handtasche. Plötzlich wurde die Tür seines Zimmers mit aller Hast aufgerissen. Zu seinem fassungslosen Erstaunen er kannte er Martha Gyönghövy, die fast atemlos

19
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1921/21_09_1921/BRC_1921_09_21_3_object_116553.png
Seite 3 von 8
Datum: 21.09.1921
Umfang: 8
Anschläge auf das Leben von politischen Persönlichkeiten und Anschläge auf die Sicherheit und Ruhe des Reiches in Kreisen betrieben werden, die nach allgemeiner Meinung solchen verächtlichen Taten fernstehen sollten. Es ist unmöglich zu bestreiten, daß Geheimbünde unter früheren Offizieren bestehen, die vor dem Mord nicht zurückschrecken, um eine Umwälzung in Deutschland herbeizuführen. Es ist aber überflüssig - zu bemerken, das; die Mehrzahl der früheren Offi- j ziere mit solchen Plänen

gegen Deutschland ergriffen worden waren, sollten nach den Bestimmungen eines Beschlusses des Obersten Rates heute, am 2i). September, aufgehoben werden, wenn gewisse Bedingungen erfüllt wären. Deutschland mstßte vor allein die Schaffung eines interalliierte^ Organismus an nehmen, der mit den deutschen Behörden in der Prüfung der Aus- und Einführbeschränkungen für die Nheinlande zusammenarbeiten sollte. Da die deutsche Regierung nicht in der notwendigen Weise mitgearbeitet hat (!), werden die wirtschaftlichen

nach Tinan vorschlagen, des gleichen der Bergwerke an dieser Bahn und werde China alle von Deutschland erworbenen Rechte zurückerstatten. China erhalte die Kontrolle über die Tsingtau-Zölle und Bergwerke um Tsingtau herum. Sobald China einen wirksamen Eisenbahn schutz geschaffen habe, werde Japan seine Truppen zurückziehen. LM IlllV PrM-WlWei!. Berich»« von allaemetnem Interesse über Sr«igntss«. Versammlung«» usw gratt». ^ H»klam«t»rte für Unternehmungen L. l'50. mit- folgendem Inserat per geil

20
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1921/06_01_1921/BRC_1921_01_06_3_object_120175.png
Seite 3 von 8
Datum: 06.01.1921
Umfang: 8
, damit das Gesetz noch im Laufe dieses Monats ausgeführt werden kann. Weitere finanzielle Maßnahmen werden vorbereitet. Dr. Srabmayr — italienischer Senator. Wie die „Innsbr. Nachr.' aus Wien melden, soll Dr. Karl von Grabmayr, der Verfasser des be kannten Werkes über Südtirol, demnächst als Senator nach Rom berufen werden. Italien will Deutschland helfen. Das „Berliner Tageblatt' veröffentlicht ewe Unterredung mit Giolitti, der u. a. erklärte, daß er und Italien vom Herzen gern alles tun werden, um Deutsch

land zu helfen, wieder in die Höhe zu kommen. Das deutsche Volk arbeite und schaffe und könne darum mit großem Vertrauen in die Zukunft blicken. Giolitti bekundete wiederholt seine herzlichen Gefühle für Deutschland und erklärte schließlich, er kenne kein Mißverständnis und sehe auch keinen Grund sür ein solches. Deutsches IkeLch. Frankreichs versöhnlichere Haltung. Der Um stand, daß gerade die süddeutschen Staaten eine starre Unnachgiebigkeit gegenüber der Forderung der Entente nach Entwaffnung

des „Petit Journal', in dem es heißt: Wenn die Sachverständigen erkennen würden, Deutschland sei im Innern nicht genügend verteidigt, dann müßte man ihm eine stärkere Polizei zubilligen. Allerdings müsse man die Lage nicht zu pessimistisch beurteilen; denn tatsächlich sei Deutschland jetzt mehr entwaffnet, als es jemals seit dem dreißigjährigen Krieg gewesen sei. Dieses ungeheure Reich habe weniger Soldaten und Kanonen als Griechenland und Portugal. Sum Tode Vethmann-Yollwegs. Der Reichs- kanzler

21