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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 26.09.1905
Umfang: 8
Prozessen verblute. Die landwirtschaftliche Aus stellung, die jüngst in München stattfand, sei für den Tiroler Bauer eine ernste Mahnung, sich im Gemeinsinn gegenseitig zu fördern, damit er der Konkurrenz des Auslandes gewachsen bleibe. Der Bauer Niedrist sprach über die Schuldenlast des Bauernstandes und entwickelte hiebe: bedeutsame Kenntnisse in der städtischen und ländlichen Bodenreform. Als Mittel für eine Reform forderte er den Beitritt der Bauern zum Bauernbund, den richtigen Gebrauch

des Wahlzettels, die Lektüre der „Bauernzeitung' oder des „Tiroler Volksboten'. Das Schlußwort hatte der Vorsitzende Abg. Schraffl. Er widerlegte den Vorwurf, als stelle der Bauernbund unerfüllbare Forderungen. Die Beispiele, die er hiezu anführte, waren schlagend und markant. Be sonders das erste war für uns in Bayern von besonderem Interesse. Er zeigte, wie bayerische Großkapitalien in Tirol an der Grenze, so be sonders Außerfern, um Jagdrechte zu erwerben, Güter zertrümmern und Tiroler Bauern von Haus

der reichsdeutsche Zentrumsmann nichts auszusetzen; besteht ja in Deutschland für den Reichstag schon lange das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht, das den Katholiken nicht geschadet hat und auch keineswegs als eine Ungerechtigkeit betrachtet oder empfunden wird. Der bayerische Mitarbeiter der „A. P.' schließt seinen ausführlichen Bericht: „Der Tiroler Bauernbund geht nach Ziel und Programm mit unsern christlichen Bauernvereinen fast gleich. Er hat tüchtige, redegewandte, von Be geisterung für ihre Sache

. Werden dieselben, wie bisher, ihnen dauernd vorenthalten, so besteht für den Tiroler Bauernbund die große Gefahr, daß er auf dieselben Abwege sich verirrt, auf die der bayerische Bauernbund'gekommen und aus denen er zugrunde gegangen ist. Viäea.nt eonsulss!' -i- ^ » In dem Organ des Verbandes katholischer Arbeitervereine Süddeutschlands „D erArbeiter', der in einer Auflage von 35.000 Exemplaren erscheint, finden wir einen kürzeren Bericht eines ebensalls dem Tiroler Bauernbund ganz fern stehenden Schreibers

(es soll der Chefredakteur des „Arbeiter' felbst fein, der an der Ver sammlung in Bozen teilgenommen hat). Wir geben diesttl Bericht vollinhaltlich wieder: „Der Tiroler Bauernbund hat am letzten Sonntag seine erste Generalversammlung in Bozen abgehalten. Nach Ziel und Programm ist der Tiroler Bauernbund unseren christlichen Bauernvereinen gleichzustellen. Wiewohl er erst Ende 1904 ins Leben trat, hat er heute eine er staunliche Größe erreicht. Er zählt bereits mehr denn 15.000 Mitglieder in fast allen Gemeinden

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 28.07.1908
Umfang: 8
Bauernbund für den 19. eine Bauernversammlung einberufen habe; diese Ankündigung war auch von dem Bauern bunde unterzeichnet. Schrott könne sich daher nicht hinter die Ausrede verstecken, er habe ge glaubt, es sei eine allgemeine Versammlung. Wenn der Tiroler Bauernbund Bauernversamm lungen einberufe, genüge dies vollkommen, um diese Versammlung als eine Bauerubundverfamm- lung zu kennzeichnen. Hinsichtlich des Antrages Schrotts, es möge nach jedem Referate die De batte eröffnet werden, erklärte Abg

sein und war auch nie der Fall. Die Behauptung des Herrn Schrott, der Weinbauern bund intrigiere nicht gegen den Bauernbund, kann wohl nicht ernst genommen werden. Schrott soll ja in Meran gesagt haben, wenn die Er höhung der Steuern auf Tresterbranntwein ein tritt, treten alle Weinbauern vom Bunde aus. Schrott bestreitet dies in bekannter Weise und erklärt, nur gesagt zu haben, die Abgeordneten mögen sich energisch einlegen, um sich die Sym pathien des Bauernbundes nicht zu verscherzen. Abg. Schraffl bemerkte

der Weinzoll klausel drang? Waren dies nicht die Christlich sozialen? Ihnen, Herr Schrott, sowie allen konservativen Herren, steht es nicht gut an, die christlichsozialen Abgeordneten zu ermahnen, sie sollen sich für die Interessen der Weinbauern energisch einsetzen. Sie und Ihre Herren konser vativen Kollegen hätten dies früher, fchon viel früher tun können. Die Christlichsozialen und der Bauernbund sind immer für die Interessen der Weinbauern eingetreten und werden dies auch ohne Ermahnung von Seite

, und der christlichsozialen Partei Vorschriften zu machen. Wenn Herr Schrott behauptet, der Weinbauembund habe nichts gegen den Bauernbund, so verweise ich auf folgende Merkwürdigkeiten. In Wien tagte Heuer eine großartige Versammlung aller österreichischen Bauern. Es waren 20.000 Bauern anwesend. Warum mußte der Weinbauernbund gerade zu dieser Zeit eine Versammlung in Bozen abhalten, anstatt seine Wünsche bei dem großen Bauern tage, an dem auch die Weinbauern Oesterreichs teilgenommen haben, vorzubringen? Ich gebe

zu, daß dies vielleicht auf einem Versehen be ruhen kann; bei den weiter folgenden Fällen ist dies aber nicht anzunehmen. Der Tiroler Bauernbund hielt seine diesjährige Generalver sammlung in Bozen ab. Warum mußte der Weinbauernbund zur gleichen Zeit in Meran eine Versammlung abhalten? Wäre es nicht angezeigter gewesen, die Wünsche der Weinbauern bei der Generalversammlung anzubringen und dies umsomehr, alö diese Wünsche ja durch die christlichsozialen Abgeordneten im Parlament ver treten werden müssen

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Seite 4 von 10
Datum: 15.04.1922
Umfang: 10
? sondern auch von den um liegenden Gemeinden, waren erschienen, um den Worten ihres Bauernbund-Obmannes zu lauschen. Der Bauernbund-Obmann und Landesauschuß- Beisitzer Herr Oberhammer besprach in leicht verständlichen Worten die Wichtigkeit einer eigenen Landesautonomie, die Arbeiten unserer Abgeord neten in Rom und der Landesausschuß-Mitglieder in Trient und gab Aufklärungen über finanzielle Angelegenheiten, Kriegsanleihe, Kriegsbelehnun- gen, Wertpapier-Fragen usw. und wies in tref fenden Worten auf die Arbeiten

und Notwendigkeit des Bauernbundes hin und schloß mit den Worten: „Alle mögen zum Erhalt der heimischen Scholle mitarbeiten!' Hierauf entwickelte der Bauernbund- Sekretär Herr Steger das Programm der Organi sation des Bauernstandes, das Wesen des christ lichen Bauernbundes und sprach über dessen bisher geleistete Tätigkeit. Er hob hervor, daß nun auch in Südtirol der Bauernbund selbständig sei, eigene, von der Regierung bewilligte Statuten habe und auch das Sekretariat wieder eröffnet sei, so daß die Bauern

und Bauernfreunde mit all ihren Anliegen wissen, wohin sie sich wenden können. Mit begeisterten Worten forderte Redner zu ernster Arbeit zur Ehre Gottes, zum Nutzen des gesamten Bauernstandes und zum Erhalt unserer Heimat auf und sagte, daß der Bauernbund wirklich das sei, was sein Leitspruch sagt: „Der Bauernbund ist Schutz 15. April 1922. Nr. Zy und Wehr — Für deutscher Bauern und Ehr!' Der Herr Vorstand der Tiroler Bauew sparkasse sprach über bäuerliches Kreditwesen, über die Aufgaben der Raiffeisenkassen

um 8 Uhr in Naturns eine gleiche Ver sammlung statt. Ueberall sprachen die Redner über das gleiche Thema. In Tschars und Naturns sprach Bauernbund-Sekretar Steger außerdem über die Schul- und Militärfrags. In Naturns zeigte die Versammlung ein besonders schönes Bild, da fast alle in der schmucken Burggräslertracht erschienen. Sport. 6 L. „Juventus'. Vrixen, empfängt den veronefer A. L. Sorgo Trents. Eine Mannschaft, immer und immer wieder gegen die gleichen Gegner auftretend und Wettspiele austragend

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Seite 2 von 8
Datum: 06.10.1904
Umfang: 8
Dinge versprechen di- überall Unzufriedenheit und Verhetzung prediae» die den katholischen Geist im Tiroler Bauern stand vollständig vernichten', können wir an eine vollkommene Harmonie mit den Bischöfen nickt recht glauben; denn so was haben die Bischöfe den Christlichsozialen niemals nachgesagt. Am schlimmsten kommt in der Broschüre natürlich der zu gründende Bauernbund wea Seinetwegen hat die Broschüre ja das Licht der Welt erblickt. Der Bauernbund sei wegen der bereits bestehenden

landwirtschaftlichen Bezirks genossenschaften überflüssig und seine Gründung gerade jetzt höchst unzeitgemäß. Durch diesen Bund würden die Tiroler Bauern nur zugunsten einer politischen Partei ausgenützt, damit sie deren Agitations- und Wahlkosten zahlen, ihren Zeitungen aufhelfen und das bereits verblaßte (?) Ansehen der Führer wieder auffrischen. Schon die Art und Weise, wie für den Bauernbund agitiert wird, müsse die Tiroler Bauern davon abhalten. Denn es werde gerade in jenen Ge meinden für den Bund geworben

, wo die Seel sorger damit nicht einverstanden sind. Außerdem solle der Bauernbund unter der Oberleitung des erzliberalen Ritter von Hohenblum in Wien stehen und unter solcher Oberleitung würde der Tiroler Bauernstand Wege gehen, die seine Väter nicht gewandelt sind. Und endlich seien auch die Grundsätze, welche der Tiroler Bauernbund auf gestellt habe, dem katholischen Bauer durchaus verdächtig. Denn am Tag seiner Gründung sei erklärt worden: „Die Fahne des Bauernbundes ist die grüne Fahne

ist zu gesucht und zu kindisch, als daß man darauf länger reagieren müßte. Der Tiroler Bauernbund tut der katho lischen Ueberzeugung seiner Mitglieder keinen Eintrag, wenn er auch nicht das heilige Kreuz als Symbol hat. So haben ja auch die ver schiedenen Handwerkervereine andere Dinge als Sinnbilder und können deswegen deren Mit glieder durchaus brave Christen sein.*) *) Anm. d. R.! Auch die durchaus nicht „verdäch tigen' landwirtschaftlichen Bezirksgenossenschaften, wegen deren ja der Bauernbund

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Seite 1 von 8
Datum: 30.01.1902
Umfang: 8
versuchte der eonser- vative „Volksvereinsbote' den Nachweis, dass Bauernvereine ein Ueberfluss seien, da die Tiroler Bauern ja schon die landwirtschaftlichen Bezirksgenossenschaften haben, deren Mitglieder- zahl auf über 14000 gestiegen ist. Das sei der schönste Tiroler Bauernbund. Ü berdies sei die Einführung der obligatorischen Berufsgenossen schaften in naher Aussicht; also seien andere Bauernvsreine erst recht überflüssig. Der „Volksvereinsbote' schließt seinen Brand artikel gegen den geplanten

Tiroler Bauernbund mit folgenden Worten: „Zum Schlüsse wird sich jedem Leser die Frage ausdrängen: Haben die Doctoren, welche ihr Heilmittel ,Bauernbund'' als das allein wirksame anpreisen, von der be stehenden Organisation unseres tirolischen Bauern standes und von den bevorstehenden obligatorischen Berufsgenosfenschaften etwas gemusst oder nicht? Antwort: das können wir nicht sagen. Haben sie davon wirklich nichts gewusst, dann ist eS. schlimm, und wer so schlecht unterrichtet

ist über die Verhältnisse unseres Bauernstandes, der ver dient als Bauernretter wenig Vertrauen. Haben sie aber davon gewusst und eS nur verschwiegen, dann ist es noch schlimmer, denn dann scheint man mit dem ,Bauernbund' eigentlich andere Zwecke zu verfolgen, und der politische Bei geschmack der neuen Medicin wird sich bald be merkbar machea.' Also: ein großer Bauernbund ist überflüssig; kleinere Bauernvereine sind natürlich noch über flüssiger, und das Allerschlimmste wäre ein Bauernbund mit politischem Beigeschmack

Bauernfängerei vorgeworfen hatte, ließen solchen Vorwurf des lieben Friedens wegen ohne Antwort. Aufdie ConfervativenkonntealsoderReimmichl bei Gründung seines Tiroler Bauernbundes nicht mehr rechnen. Dieser Umstand, und dass man von christtichsocialer Seite aufmerksam machte, ein Bauernbund, welcher ganz Deutschtirol umfassen soll, sei eine furchtbar große und weitläufige Maschine, die schwer zu leiten wäre und auch schwer arbeiten würde, waren Veranlassung, dass der Reimmichl die Ausführung seines Planes

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Seite 2 von 8
Datum: 23.07.1908
Umfang: 8
, wenn man das Vorgehen des Priesters Schrott sieht und welche Figur er bei der heutigen Versammlung spielt. Wieder ein anderer Versammlungsteil nehmer sagte ihm: „Ihnen handelt es sich nicht um die Religion, sonst würden Sie die Sozial demokratie bekämpfen und nicht den Bauernbund und die christlichsoziale Partei.' Ein Girlaner Bauer, der über das Verhalten des Herrn Schrott ganz erbost war, sagte dem Herrn Schrott laut und deutlich, so daß es alle Versammlungs teilnehmer hören konnten: „Herr Pfarrer

, Sie sind nicht wert, daß Sie das Kleid eines Priesters tragen. Erinnern Sie sich noch an Ihren Aus spruch bei der Girlaner Versammlung kurz un mittelbar vor der Reichsratswahl? Sagten Sie dort nicht, ,in acht Tagen, das wäre also nach den Reichsratswahlen, bin ich selbst christlich sozial', und heute bekämpfen Sie noch den Bauernbund und die christlichsoziale Partei. Es ist dies eine Schande sür einen Priester!' Herr Schrott bestritt, diese Aeußerung getan zu haben, und machte als Zeuge hiefür Herrn Aichinger

? er habe das nicht verdient. Ein Versammlungs teilnehmer meinte hierauf: „Ja, jetzt kehren Sie wieder den Priesterrock hervor, wenn man Sie zur Rechenschaft zieht!' Nach dieser Unterbrechung eröffnete der Ab geordnete Schraffl wieder die Versammlung und erteilte dem Abg. Kienzl das Wort. Die Schrottianer ließen in ihrem Geschrei nach und so konnte Herr Abg. Kienzl ungestört reden. Dieser sprach vom Bauernbund, von den Vorteilen, die derselbe bereits gezeitigt hat, erklärte die Gründung des Schwitschen Weinbauern bundes

als eine absichtlicheZersplitte- rung des Bauernbundes und warnte die Bauern vor einer solchen Zersplitterung der Kräfte, d a dieselbe die Förderung der allgemeinen bäuerlichen Interessen unbedingt schädigen, ja unmöglich machen müßte. Die speziellen Inter essen der Weinbauern können durch einen weinbäuerlichen Verband i m Bunde viel wirk samer vertreten werden, weil die Abgeordneten, welche doch alle dem Bauernbund angehören, zur kräftigen Vertretung der weinbäuerlichen Interessen gezwungen und verpflichtet sind. Herr Abg. Kienzl

und sie, anstatt zu bekämpfen, unterstützen. Wenn die christlichsozialen Abgeordneten wirklich nichts leisten würden, so hätten sie immer noch soviel getan wie die Kon servativen. Er ermahnte zum Schlüsse die Bauern zum festen Zusammenhalt im Bauernbund, indem nur dadurch eine wirksame Vertretung der bäuerlichen Interessen erreichbar sei. Brausender Beifall folgte diesen Aus führungen. Herr Abg. Schraffl fragte hierauf, wieso es denn überhaupt komme, daß Herr Schrott der heutigen Versammlung beiwohne, nachdem

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Seite 5 von 8
Datum: 14.12.1909
Umfang: 8
XXII. Jahrg. Dienstag, Hesser auszunützen. In einer regen Debatte wurde Zu den verschiedenen Punkten Stellung genommen And dann als Ort der nächstjährigen Taauna Bruneck bestimmt. Zum Schluß wurde über Antrag des Bundes obmannes Schrafsl unter großer Begeisterung ein stimmig beschlossen, den Bund sortan „Katholischer Tiroler Bauernbund' zu nennen als Zeichen, daß man den Frieden in Tirol wolle. Mit der Absinguug des Herz Jesu-Bundesliedes wurde die Generalver sammlung geschlossen. Nachmittags

. heranbilden solle. Zuletzt sprach Redner für den so dringend notwendigen Frieden im Reich und im Land, der für die wirtschaftliche Wohlfahrt unerläßlich sei. Diesen Worten folgte stürmischer Beifall, wie überhaupt, wenn nur das Wort „Frieden' fiel. Reichsratsabgeordneter Krennwallner be sprach den Segen der Organisation der Bauern, indem er zugleich auf Salzburg hinwies, wo der Bauernbund besonders bei den letzten Landtagswahlen und den Wahlen in den landwirtschaftlichen Zentral ausschuß

, der Getreidepreise durch die Getreidebörse, durch den Terminhandel. Reichsratsabgeordneter Niedrist ließ sich des näheren auf den Unterschied von Produzent und Konsument ein und bewies, daß es auch dem Kon sumenten gut gehe, wenn der Produzent es gut habe. Der Abgeordnete mahnte ebenfalls in ernsten Worten zum Frieden. Reichsratsabgeordneter Unterkircher wider legte hauptsächlich die von den Tiroler Konservativen dem Bauernbund gemachten Vorwürfe und zeigte, was er schon geleistet und was er noch könne

auf, bauernfeindliche unchristliche Blätter hinauszuschmeißen, und erklärte, daß in das Haus jedes echten Tiroler Bauern das „Volksbötl' und die „Tiroler Bauernzeitung' hineingehören. In seinem Schlußwort wies der Bundesobmann Schrafsl noch einmal alle Vorwürfe gegen den Bauernbund zurück und hob die Segnungen des selben hervor. Er sprach in ernsten Worten für den Frieden im Lande und machte schließlich den Beschluß der Generalversammlung bekannt, daß der Name des Bauernbundes nunmehr „Katholischer Tiroler

Bauernbund' sei, zum Zeichen, daß der selbe den Frieden wolle. Er schloß dann die herrlich verlaufene Tagung mit einem Hoch auf die höchsten Gewalten. Ueber Antrag des Monsignore Engl wurde dann noch den christlichsozialen Abgeordneten von der Versammlung das Vertrauen ausgesprochen. OrWNl-KorrchgndenM. Abdruck unserer Original-Korresp. nur mit Quellenangabe gestattet. KlMeA. 12. Di-zlirb.-r. (Vereinsnachricht.) Die heute im Kath. Bereinshause stattgefundene Vierteljahrsversammlung des Arbeitervereins

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Seite 4 von 8
Datum: 19.07.1904
Umfang: 8
auf dem Kriegsschauplatz heute tat sächlich kein Mensch. Bei dem heutigen Stand der Dinge ist daher eine Wendung zum Besseren nur möglich, wenn der Zar nach der Meinung der maßgebenden, im Krieg stehenden Persönlich keiten sobald als möglich Alexejew abberuft, dessen Gegenwart nicht nur nutzlos, sondern geradezu gefährlich für die russische Armee ist. Original-Korrespondenzen. Abdruck unserer Oril.-Korrelpvndenzen nur mit Quellenangabe zestotiet. Von der Rienz, 15. Juli. (Bauern tag. — Bauernbund

.) Auch bei uns tauchen noch immer freudige Gedanken aufüberdeninSterzing so glänzend besuchten Ersten Tiroler Bauerntag. Wenn jetzt nach Monatsfrist verschiedene Gerüchte über den neu zu gründenden Bauernbund ver breitet werden und zwar manchmal von einer Seite, woher man es nicht erhoffen sollte, so erlaube ich mir als Bauer und Teilnehmer am Ersten Tiroler Bauerntag, meine Gedanken kurz in Ihrem geschätzten Blatt zu veröffentlichen. Der erste Vorwurf, der den Veranstaltern des Bauerntages gemacht

), um gemeinschaftlich und zwar ohne eine Parteipolitik zu berühren am Bauerntag zu erscheinen. Es kann daher nach meiner Ansicht wohl von niemandem mit Recht ein Vorwurf erhoben werden. Als ein weiterer Vorwurf wird hauptsächlich vorgebracht, daß der neu zu gründende Tiroler Bauernbund christlich sozial wird und daher nicht so ist, wie er von den Bauern gewünscht wird. Da möchte ich ant worten: Der neu zu gründende Bauernbund wird und muß. unparteiisch werden, denn sonst wird er schwerlich ein längeres Dasein

fristen können, da unsere Bauern lang schon an dem ewigen Streit genug haben und jetzt nur mehr denemen Wunsch haben, die bäuerlichen Interessen emmat ordentlich vertreten zu lassen und auch uns Bauern endlich einmal jene Rechte zu erstreiten, die uns schon lange gebührt hätten. Ich glauve, wenn wir Bauern alle zusammenhalten, ich meme: alle beitreten zum Bauernbund, so wird es mcyr lange dauern, bis der Spieß umgekehrt sem mro, wo dann wir Bauern einmal soviel schassen, wie wir zahlen

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Seite 1 von 8
Datum: 15.12.1904
Umfang: 8
und das Viehversicherungswesen zu fördern. II. Wir erfahren, daß dem Klerus durch die hochwürdigsten Landesbischöfe verboten wurde, am Bauernbund aktiv teilzunehmen oder denselben zu bekämpfen. Die Tatsache, daß von den Freunden, die der Bauernbund unter dem Klerus besitzt, niemand anwesend ist, bestätigt diese Nachricht. So sehr wir bedauern, sie werktätige Mithilfe des bauernfreundlichen Klerus entbehren zu müssen, so dankbar sind wir dafür, daß endlich der Kampf eines kleinen Bruchteils des Klerus gegen die Entwicklung

Hinderais der Bauernvereinigung beseitigt ist, hoffen wir den endlichen ungehinderten Zusammen schluß aller Tiroler Bauern im Bauernbund und bitten die vielen Tausende von Bauern, die im Herzen schon längst in unserem Lager stünden, aber in Rücksicht auf die Gegenagitation von ihren hochgeschätzten Priestern bisher dem Bund fern geblieben sind, den Tausenden im Bauern bund vereinigten Kollegen sich anzuschließen. — Der Tiroler Bauernbund bittet aber auch den bauernfreundlichen Klerus unseres Landes

, in seiner Liebe zum Bauernstand, aus dem er größtenteils hervorgegangen ist, nicht zu erlahmen und für, das Wohl des so hart bedrängten Bauernstands inner halb der ihm erlaubten gesteckten Grenzen sich zu betätigm. Der Bauernbund wird stets für Glaube und gute Sitten unter den Bauern eintreten in der Ueberzeugung, daß einerseits die materielle Wohlfahrt des Bauernstandes ohne die feste Grundlage der Religion nicht bestehen kann und daß anderkrieits sein wirtschaftlicher Niedergang der Religion

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Seite 2 von 8
Datum: 16.09.1922
Umfang: 8
Katholiken stattfinden. ^ Tiroler Kauernbnnd. Liebe Bauern! Mit Neid blicken wir auf die geschlossenen, kräftigen Bauernorganisationen un serer Nachbarländer und erinnern uns der Erfolge, die auch wir dem Zusammenhalt in unseren! Bauernbund vor dem Weltkrieg zu verdanken hatten. Leider war es bis jetzt nicht möglich, die gesamte Südtiroler Bauernschaft in einem felbst- ständigen Bauernbund zu sammeln. Die wirtschaftlichen Nöte sowohl des Wein bauern als auch des Viehzüchters drängen mit zwingender

Notwendigkeit zu einem geeinten, ge schlossenen Vorgehen, um unsere Bauernschaft vor dem wirtschaftlichen Uniergaug und d?m Verlust der heimatlichen Scholle zu retten. Diese Aufgabe stellt sich auch der Tiroler Bauernbund in Bozen, welcher berufeu ist, die Tätigkeit des ehemals das ganze Land Tirol um fassenden Bundes fortzusein. Dieser seiner Auf gabe kann er aber nnc aoreäzt werden, wenn mög lichst alle ehemaligen Bauernbündlo? ihre Mit gliedschaft für den Bund wieder neu erklären und möglichst viele neue

e.' Gleich wie der Sterzinger Vauernmg im Jahr 1904 neues Leben und starken Zusammenhalt in die Reihen der Bauernschaft gebracht hat, ebenso soll durch eine zahlreiche Beteiligung bei der in Bälde stattfindenden Generalversammlung eine Periode emsiger Schaffensfreudigkeit, kräftigen Standesbewußtssins und opferwilligen Arboits- geistes durch eine geschlossene Vereinigung im Bauernbund im Interesse jedes einzelnen Bauern, im Interesse der heimatlichen Scholle und des ganzen Landes beginnen. Darum, Bauern

, helfet alle mit, meldet ge schlossen euren Beitritt zum Bund, erscheint überall zahlreich zu euren Bundesversammlungen, besonders aber in Massen zu der demnächst statt findenden Generalversammlung! Ihr sollt mit Wahrheit und Recht sprechen können, jetzt und alle Zeit: „Der Bauernbund ist Schutz und Wehr Für deutscher Bauern Recht und Ehr'.' Für die Leitung des Tiroler Bauernbundes: Josef Oberhammer, Obmann. Aus Stadt und Tand. LiektriMtsWer! —VetriebsemstelwKg. Seitons des Städtischen

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Seite 4 von 8
Datum: 25.07.1905
Umfang: 8
Seite 4. Nr. 88. Dienstag, Der Tag vo« I«st. Im st, den 23. Juli. Die mit größter Spannung und lebhaftem Interesse erwartete Kundgebung der „fölsaftstm' Bauern Oberinntals für den Bauernbund ist nun vorüber. Die Bauern und Bauernfreunde jubeln, denn ihre Gegner find aufs Haupt geschlagen. Die konservativen Machthaber von Jmst, die bisher hinter der Schürze einer protestantischen Zeitung (Zmster „Landzeitung') tadellos katholische Priester und Laien in der niederträchtigsten Weise systematisch

, wonach das Oberland vom Bauernbund und den Christlichsozialen nichts wissen wolle, vollständig vernichtet und den Beweis erbracht, daß die Altkonservativen auch in ihrem ureigensten Gebiet abgewirtschaftet haben. Wichtig ist, festzustellen, daß der von Konservativen geplante Streich gegen die Versammlung, „öffentlich' aufzutreten, trotz aller nachträglichen Ableugnungsversuche infolge des Massenbesuches und der begeisterten Stimmung für den Bauernbund nicht zur Ausführung kam. Von den Konservativen

auf Schraffl und Bauernbund geschlossen. Der Eindruck der Versammlung war ein nachhaltiger. Die Gegner waren geradezu konsterniert. Dem Bauernbund traten mehrere hundert Bauern bei. Grig.-Ikorrespondenzen. Abdruck unserer Orig.-Korrespondenzen nur mit Quellenangabe gestattet. Franzensseste, 21. Juli. (Elektrische Beleuchtung.) Am 19. Juli war die Bahnhossbeleuchtung in Franzensfeste das erste mal in Betrieb. Die Geleisebeleuchtung wird von 23 Bogenlampen ä 20 Ampere besorgt; diese Lampen

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Seite 5 von 11
Datum: 18.08.1904
Umfang: 11
Bezirksgenossenschast, Schneeberger, als Stellvertreter Bäckermeister Obholzer, als Schriftführer Kooperator Bachmann aus Stum gewählt. Zuerst trat als Redner Niedrist auf. Er betonte die Notwendigkeit einer geschlossenen Organisation, wie der Bauernbund eine sei, weil nur auf diese Weise eine Sanierung der tristen Agrarlage zu erhoffen sei. Als unbedingt not wendige Forderungen bezeichnete er Verbesserung der Jagd- und Forstgesetze, Verminderung der Branntweinsteuer, die in ihrem jetzigen Zustand nur geeignet sei

den Veranstaltern den herzlichsten Dank im Namen der Versammlung ausgedrückt und ein begeistertes Hoch auf die Redner ausgebracht hatte, wurde die Versammlung geschlossen. Zahlreiche Bauern traten dem Bauernbund bei und einstimmig wurde die Resolution angenommen, daß alle Ver sammelten mit den Forderungen des Bauerntags einverstanden seien. Häring, 15. August. Heute feierte unter großer Beteiligung der hier geborene Franzis kanerpater Theodorich Bucher seine Sekundiz. Es waren zu dieser Feier vollzählig

Fridolin so schwer verletzte, daß er nach wenigen Stunden starb, und heute in Tannheim, wo man auf der Stuibenalpe den jungen, starken Untersenner I. Fiegenschuh tot im Bett auffand. In wenigen Tagen hätte er zur Waffenübung einrücken sollen; das hat ein Herzschlag nun verhindert. Wohl auch ein Möinsnto mori!' an das junge Volk. Barbian, 15. August. (Bauernbund. — Feuersbrunst.) Gestern, nach dem nach mittägigen Gottesdienst, fand im hiesigen Gasthaus „zum Lamm' auf Anregung des Gemeinde vorstehers

eine kurze Besprechung über den zu gründenden Tiroler Bauernbund statt, zu welcher auch der Herr Pfarrer erschienen war. Fast alle anwesenden Bauern meldeten sich als Mitglieder. Verdient auch anderswo Nachahmung! — Samstag nachmittags wütete uns gegenüber, in der Fraktion Tagusens, Gemeinde Kastelruth, eine verheerende Feuersbrunst, welcher sieben Wohn- und sieben Futterhäuser nebst kleinen Zugebäuden zum Opfer fielen. Die Entstehungsursache ist unbekannt. Das Vieh konnte noch rechtzeitig

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Seite 5 von 14
Datum: 31.10.1912
Umfang: 14
-Wdrgang 1912. Donnerstag, i fketkmberg» 28. Oktober. (Plauderstube.) M,liern nachmittags war in Pinzagen eine sehr ÄreiÄ besuchte, vom Kathol. Tiroler Bauernbund Aranstaltete Plauderstube des Reichsratsabgeordneten Garrer Meixner, an welcher nebst Bauern eine Cntabl von Brixenern sowie die hochw. Herren Suraien von Tils und Tschötsch und Herr Sekretär Mieler von Brixen teilnahmen. Bauernrat Win- Mch eröffnete die Versammlung mit einer Begrüßung «!d schlug als Vorsitzenden Herrn Rabensteiner

vor, der einstimmig gewählt wurde und dann dem Abgeordneten das Wort erteilte. Pfarrer Meixner banne erst für das ihm anläßlich der Wahl ge schenkte Vertrauen und besprach dann die parla- Mentarischen Verhältnisse, u. a. das neue Wehr- aesetz. Bauernro.t Windisch nahm in beredten, feu rigen Worten den Kathol. Tiroler Bauernbund und dessen Abgeordnete vor jenen Zeitungen in Schutz, die immer behaupten, daß die erwähnten Faktoren -für das Volk nichts geleistet hätten, und protestierte energisch gegen das bekannte

kam dann nochmals zu Worte und trat, nachdem er dem Bauernbund einige Borte gewidmet, sehr warm für eine gute Volks schule ein; er empfahl dem Bunde, auf allen Ver sammlungen mit Nachdruck für eine gründliche Re vision des Schullehrplanes einzutreten, das Standes bewußtsein und den Zusammenhalt zu heben und kräftigen, damit der Bauernbund eine starke Macht, voll Solidaritätsgefühl, darstelle. Der Redner kam zum Schluß auf den Eucharist. Kongreß, der so herrlich verlaufen, zu sprechen und empsahl

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 30.07.1904
Umfang: 8
ganz bezeichnend und mit Recht auf den Frieden in Tirol hin, den die hochwürdigsten Herren Bischöfe so sehr wünschen und allen Tirolern empfohlen haben. Viele Herren, scheint's, wollen aber keinen Frieden und stören ihn in eimmfort. Machen also wir Bauern Frieden, darin kommen die Herren nach gelaufen ! Der Bauernbund schließt Parteipolitik aus. Jeder Bauer, sei er konservativ oder christlichsozial oder sonst etwas, soll teilnehmen an der Organisierung und Reform des Bauern standes. Schon Bauer

Niedrist hatte gesagt, der Bauernbund muß farblos sein, ähnlich wie die Raiffeisenkassenvereine. Jeder Bauer kann mit gutem Gewissen mit den Forderungen des Sterzinger Bauerntages einverstanden sein. Denn sie sind gerecht; sie müssen ausgeführt werden, wenn nicht der Bauernstand in Tirol immer tiefer sinken soll. Die Forderungen sind teilweise schon längst, vor 20 Jahren, von konservativen Abgeordneten erhoben worden, vom Baron Di Pauli und Monsignore Grenter. Grenter sah ein, daß es nicht schön

weg geworfen ist, der auf den Acker fällt. Der Beitrag ist unerläßlich. Der Bauernbund kann nur etwas leisten, wenn er Geld hat. Dasselbe darf er aber nicht leihen, sondern selbst aufbringen im Interesse seiner Unabhängigkeit. Es ist Zeit! Es ist höchste Zeit, sich zu vereinen, da der Bauer immer mehr zurückge drängt wird. Aus dem Landesausschuß ist der letzte Bauer hinausgeschoben worden. Abgeord neter Bauer Geiger kam nicht mehr in den Ausschuß. Schraffl bedauert dies, besonders da Geigerein

hinaus in eure Berge und Täler! Bestellt euch Zeitungen und leset sie! „Bauernbund' und „Bauernzeitung' seien die Losungsworte, von denen ihr von jetzt att reden sollt. Laßt die Sache nicht auf sich beruhen und begnügt euch nicht mit dem Anyören der Reden! Bauer Niedrift sprach noch einer Be steuerung der Automobile, der Herabsetzung der Zeit für die Waffenübungen das Wort. Vier Wochen sind zu lange Zeit! Er bittet auch den Klerus um Unterstützung der Bauernbewegung. Der Vorsitzende Herr Dekan dankt

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Seite 4 von 8
Datum: 01.11.1895
Umfang: 8
: „Fort mit aller Fractions- und Parteipolitik!' Und jetzt hat der Bauernbund mit den vier protestantisch-conser- vativen Abgeordneten sich zu einer „freien wirt schaftlichen Vereinigung' zusammengethan, und die Bundesblätter verkündeten mit Triumph, jetzt bilde der Bauernbund eine elfköpfige „Fraction' mit dem gleichen Recht wie das Centrum und die Liberale». Die katholischen Niederbaiern sitzen da einträchtig mit den fränkischen Protestanten zu sammen, welche nie genug für Preußen und Bismarck

der neuen Wirtschafts partei'. Man hatte auch die liberalen Agrarier zu der Vereinigung eingeladen; diese dankten aber ab. Vor drei Wochen war es, da hatte der Bauernbund sein zweites Fest zur nochmaligen Einigung gefeiert. Dr. Ratzinger und ein anderer sehr gut gesinnter Bundesabgeordneter waren fern geblieben, dafür waren aber Dr. Sigl, Dr. Gäch, Wieland, einige protestantische Liberale und Con-- servative, ja, sogar ein demokratischer Abgeord neter erschienen! Dann wurde der Grundstein

hat also keine 14 Tage ge dauert! Der oberbairische Buudessührer Doctor Kleitner hat das Programm, das man in München als Bundesprogramm aufstellte, seinerseits ver worfen und kein gutes Haar daran gelassen. Das ist eine neue Illustration der berühmten Einigkeit im Bauernbund. Dieselbe ist darum auch schon lange zum allgemeinen Gespötts geworden! Von dem Straubinger bauernbündlerischen Konsum-- verein hört und sieht man nichts mehr. Wahr-' scheinlich haben sich nicht genug Gimpel fangen lassen, welche ihr Geld

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Seite 6 von 8
Datum: 17.09.1904
Umfang: 8
nichts fehlen würde,' sagte Niedrist, „so sollten sie doch aus Nächstenliebe zu den übrigen notleidenden Bauern dem Bauernbund beitreten.' Die Schlußrede hielt Herr Reichsratsabgeordneter Schraffl, der sich durch die gründliche Aufkläruug und stramme Beweisführung über die Ungerechtigkeit der heutigen Steuergesetze den Dank der versammelten Bauern in vollster Weise verdiente. Den Schluß der Versammlung bildete ein Hoch auf Seine Majestät den Kaiser. OberperfUZS, 13. September. (Bauernbund

und anderes.) Letzten Sonntag kam nach wieder holter Einladung der „Pascha voni^ Nerge', wie ihn ein konservatives Blatt benannte, hochw. Herr PfarrerMarthe von Reith, zu unserer'Plauder- stube, die im Gasthaus Klotz abgehalten wurde und sehr gut besucht war. Derselbe hochw. Herr Pfarrer sprach in längerer Rede über den Bauern bund : zu was es einen solchen brauche, warum jeder Bauer beitreten solle, was Gutes der Bauernbund dann bringe usw. Es war eine ganze Freude zu sehen, wie aufmerksam die Zuhörer die Worte

. In unserer Gegend ist der Bauernbund bereits festgewurzelt. Zu erwähnen ist noch, daß nur sachlich gesprochen wurde und jede Polemik beiseite blieb. Nur so weiter! — Nach unserem Obst wird Heuer viel nachgefragt. Es hat der Hagel manche Bäume etwas ge schädigt, sonst wäre viel und schönes Obst. — Die Sommerfrischler, deren Heuer wohl bisher die größte Zahl war — es war kein Bett mehr zu erhalten ziehen mit den Schwalben fort und wird's wieder ruhiger in unserem Ort. — Unsere neue Kirchenuhr von Meister

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Seite 1 von 12
Datum: 20.12.1913
Umfang: 12
. Der Bauernbund hat kräftige Wurzeln im Volke geschlagen. Dichtgedrängt saßen die aus allen Tälern und Gauen des Landes zusammengeströmten Führer des Bauernbundes am 14. Dezember im Saale „zur Alpenrose' in Innsbruck. Ueber 200 Vertrauens männer, darunter viele Vorsteher, waren erschienen. Außer dem Bundesobmann L.-Abg. Schrasfl nahmen teil die Abgeordneten Dr. Schöpfer. Stumpf, L.-A. Habicher, Niedrist, Siegele, Unterkircher, von Leys, Arnold, Falbesoner, Frick, Winkler, Bliem, Dr. Kapferer, Kienzl, Hölzl

die Richtung des Bundes. (Großer Beifall.) Sekretär Bauhofer berichtet über das Bundesjekretariat. Abg. Stumpf überbrachte unter großem Beifall die Grüße des christlichsozialen Reichsratsklubs. L.-A. Habicher zeichnete den Bauernbund von der idealen Seite als das granit feste Bollwerk, an dem die Wellen der Umsturz mächte zerschellen werden. Darum zum Schutze der idealen Güter fester Zusammenhalt zwischen Klerus und Kath. Bauernbund. Zur Einführung der Ver mittlungsämter und der Fortbildungsschulen

werden die christlich sozialen Vertrauensmänner der Bezirke, wozu auch jederzeit die Bauernräte zählen, über die Aufstellung der Landtagsabgeordneten die Entscheidung fällen. Der Bauernbund wünscht dringend, daß ein Kampf mit den Konservativen, wenn anders möglich, durch geeignete Kompromisse vermieden werde. Weitere einhellig angenommene Entschließungen beschließen die Handhabung der Straßenpolizei (Auto), den Bau der Tilliacher Brücke, Hebung der Milchwirtschaft, das Vorgehen mancher Forst- und Steuerorgane

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Seite 2 von 8
Datum: 22.06.1901
Umfang: 8
. Die PostVerwaltung hatte den Auftrag, alle an den Bauernbund einlangenden Anweisungen in Rokitanskys Postfach zu hinter legen. Dafür bekam der Cafsier die ersten Monate niemals ein Cassabuch zu Gesicht. Wohl liefen nun viele Lausende von Gulden an den Bund ein — dennoch wurde mehrmals das Bundesblatt, „Der Bauernfreund', von der Buchdruckerei wegen Nichtbezahlung der Druckkosten nicht ausgefolgt. Bei diesen Gelegenheiten sprang einigemale für den allzeit abwesenden Baron der Obmann Dengg sein wohlhabender

, durch und durch ehrenhafter Grundbesitzer) mit bedeutenden Beträgen ein. Achatz verließ infolge dieser Misswirtschaft den Ausschuss und den Bauernbund überhaupt und bezichtigte in seinem Blatte „Bauerwille' den Baron Rokitansky arger Unregelmäßigkeiten bei der Geldgebarung. Rokitansky klagte ihn aber nur wegen einer nebensächlichen Bemerkung (Achatz hatte ihn einen Komödianten genannt) und ließ schließlich selbst diese Klage fallen. Er gesteht sogar in Nr. 1 des „Bauernfreundes' vom Jahre 1898, dass „Leute ... den Bund

', wem!' Die Steirer setzen ein kleines Vertrauen auf Rokitansky und seinen Bauernbund; während »^^Zolisch-conservative Bauernbund über 20.000 Mitglieder zählt, hat der Bauernverein Rokitanskys nur 300 Mitglieder. Sollten die Steirer wirklich den Herrn Baron und dessen Recepte nicht genug zu schätzen wissen — kehrt er deswegen der unverständigen und undankbarm Heimat den Rücken und versucht sich nun in Tirol? Wohl schwerlich! — Daraus ergibt sich sür den wahren Volksfreund die Pflicht, zu warnen

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