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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 22.11.1900
Umfang: 8
Aahrg. XM. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 22. November 1900. Nr. 135. Seite 3. Maron Di Pauli für Südtirol um Ju- -sormationen ersucht haben; wahr ist. dass M durch den Pächter Scholtan und Baron Di Pauli in Wien (Grand Hotel) geladen wurde; wahr ist, dass ich dieser Einladung Aolge leistete und über zwei Stunden in Gegenwart des Herrn Scholtan mit Herrn Baron DiPauli conserierte, bei welchem Anlasse Herr Oaron Di Pauli sein Programm entwickelte und seinen Kr!egSpl«M für die bevor stehenden

Reichsrathswahlen in Tirol vorbrachte. Es wurde daher schon damals von Wahl- angelegenheiten gesprochen. Zwei Tage später Mrde ich neuerlich eingeladen und traf bei .iiesem zweiten Besuche zum erstenmale in meinem Leben persönlich mit Dr. Schöppel zu« sammen.' Das Schriftstück, welches dem „Herrn Baron Di Pauli lediglich zur Vorlage in seinem Club dienen' sollte, enthält also fast mehr Unwahrheiten als Sätze. Unwahr ist: 1. dass Herr Hraby den Baron Di Pauli „für die Tiroler Arbeiter vereine behufs

einheitlicher Organisation um Informationen bat'; imnmhr ist 2. dass Hraby den Baron Di Pauli aufgesucht; wahr ist vielmehr, dass Baron Di Pauli den Herrn Hraby zweimal zu siH geladen hat; «ttwtchrist Z. „dass hiebei von Wahlangelegenheiten gar nichts gesprochen wurde'; wahr ist vielmehr, dass Baron Di Pauli in einer über zwei Stunden dauernden Conferenz dem Herrn Hraby in -Gegenwart des Weinstubenpächters Scholtan „seinen Kriegsplan für die bevorstehenden Reichs rathswahlen in Tirol vorbrachte'; unwahr

ist 4. dass Hraby „den Baron Di Pauli damals das erste- und letztemal sah', denn Hraby wurde zweimal zu Baron Di Pauli beschieden und hat beidemal der Einladung Folge geleistet. Die famose Berichtigung schließt: „Ich fühle Mich doppelt veranlasst, dies öffentlich kundzu geben, nachdem wir christlichfoeiale Arbeiter in Wen nur bedauern, dass gegen einen so ver dienten Volksvertreter, wie Baron Di Pauli, eine so abscheuliche, nichtswürdige Hetze inseeniert wird.' — Wir bemerken nochmals, dass Hraby

dieses Schriftstück nicht versasst hat; der Pächter Scholtan kann es auch nicht verfasst haben, Mchdev» das Schriftstück „lediglich dem Baron Di Pauli zur Vorlage in seinem Club dienen sollte'. Wer etwa dieses christlichsociale Arbeiterwort („wir christlichsociale Arbeiter in Wien') verfasst haben mag?! Und das so verfasste Arbeiterwort verdonnert „eine so abscheuliche, nichtswürdige Hetze gegen einen so verdienten Volksvertreter wie Baron Di Pauli'. Wir verzeihen dem Verfasser seine Ge- Mle, obwohl

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 06.07.1901
Umfang: 8
- krankheit angesteckt wären, sofort berichtigen müssen, dass sie bisher unter Vormundschaft standen. Oder wo steckt der Vormund? Einen Ausspruch, der die Stimmung mancher Versammlungstheilnehmer deutlich zum Ausdruck brachte, nagelten wir fest, da ihn der betreffende Sprecher selbst etliche Tage darauf wieder zum besten gab. Eher hat wohl der leutselige Herr Baron ein oder das andere von demjenigen ver gessen, was er gefragt wurde oder geredet hatte, als dass der. wie es scheint, zu unbescheidene Bauer

die übrigens doch belanglose Episode auf dichtete. Wenn Herr Baron wünsche», steht Ihnen die Adresse dieses kühnen Mannes zur Verfügung und können Sie ihm den Fehdehand schuh zusenden. Nun reitet der Berichtigungsschimmel vom undankbaren Tirol in die grüne Steiermark. Kraft Z 19 des Pressgesetzes constatiert der Herr Baron, dass ihm alldort der Boden nicht zu heiß geworden. Er fühlt sich dort wie im Paradiese, die Temperatur ist immer gleichmäßig angenehm. Nur der fatale Umstand, dass die Zahl

, welche am 15. Jänner 1900 beily Ehren- beleidigungsprocesss des Baron Rokitansky gegen Baron Morsey, wobei letzterer freigesprochen wurde, vor Gericht angegeben wurden, seither wirklich so geändert? Was wir über den Gesinnungswechsel und die bisherige politische Vergangenheit des Herrn Baron RoKtansky vorbrachten, ist größtentheils aus der „politischen Studie': «Ungleiches Maß' von A. Pfannl. Obwohl dieselbe zu Wien (1900) erschien, dürfte sie doch dem Herrn Baron, mit welchem sich ihr zweiter Theil be schäftigt

, bekannt geworden sein. Hingegen ist uns nicht bekannt geworden, dass der Herr Baron Rokitansky den Herrn Pfannl berichtigt oder geklagt hätte. In dieser Broschüre werden auf Seite 14 ausdrücklich Zeugenaussagen an getragen für Rokitanskys Ausspruch, dass er „nur dann mit den Gewerbetreibenden mithalten' könne, „wenn sie Karlon und die Conservativen nicht angreifen'; das sei gischehen „in einer Versammlung beim.Florian''. Darauf werden die erfolglosen Verhandlungen mit Karlon, Lueger und Sylva-Tarouca

berichtet. Wir be dienten uns in unserer stilistischen Armut der Ausdrücke .aufdrängen und anbinden'. Wenn sich Herr Baron aufs Wort „Verhandeln' eapriciert, möge er nur entschuldigen, dass wir seinen Geschmack leider nicht besser getroffen haben. Warum aber verhandelte Rokitansky, warum endeten die Verhandlungen resultatlos? Der überaus schmeichelhafte Brief an Graf Sylva- Tarouea ist zwar sehr schön und interessant, aber leider drei Seiten lang (Seite 15 bis 17) und daher auch auszugsweise

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 20.10.1900
Umfang: 8
: .Auch wir wollen von Baron DiPauli nichts mehr wissen er betont besonders auch, dass bei den Wahlen Freiheit herrschen soll, dass nicht mit Druck ge arbeitet werden dürfe. St. Lorenzen, 18. October. Die Nachricht der „Chronik', dass Baron Di Pauli am 27. October' hier eine Wähler- Versammlung abhalten wolle, hat bei uns große Ueberraschung hervorgerufen. Denn viele haben gar keine Ahnung davon gehabt; es muss also die Sache sehr geheim betrieben worden sein. Die aber davon wussten und daran betheiligt

der Herr Ritter auf den Plan, um einen Wahlkampf hervorzurufen. Er agitierte anfangs in kleineren Cirkeln, dann versuchte er es in größeren. Das „Angehört' redete er den Leuten recht ins Herz hinein, nämlich, dass sie nicht einem anderen Candidaten züstivimensollen, ohne Baron Di Pauli früher gehört zu haben. Freilich fragen manche, warum man denn Baron Di Pauli erst jetzt hören und dazu eigens rufen solle, nachdem er 3^ Jahre lang Zeit hatte und während dieser Zeit in ganz Pusterthal nirgends außer

habe ich gehört: So niedrig und grob spricht ein Baron, eine Excellenz, ein ge wesener Minister sonst nicht. Auch das in der Versammlung ihm nachgewiesene Doppelspiel ge fällt den Leuten gar nicht. Bei Ihnen glaubt man kaum, wie gierig der Bericht über die Brixener Wählelversammlung gelesen wurde, und wie auf klärend er gewirkt hqt. Bruneck, 17/October. Bruneck ist gewiss eine ruhige Stadt; der Wahlkampf, der um das Mandat der fünften Curie entbrannt ist, bringt allmählich auch unter uns zwar nicht Streit

, wohl aber Leben, denn hier ist sozusagen gar alles darin einig, dass Baron Di Pauli nicht mehr soll als Candidat aufgestellt werden. Diese Uebereinstimmung ist am Sonntag, 14. October in einer Wähler besprechung, an welcher über 30 Bürger und einige Priester theilgenommen haben, recht deutlich zutagegetreten. Einhellig erklärten sich die Bürger gegen eine Wiederwahl des Baron Di Pauli. Bei der Besprechung ließen einige Redner durch blicken, dass sie ^ in dieser Angelegenheit nicht umhin könnten

war das gleiche: In der Stadt Bruneck will man von Baron Di Pauli nichts mehr wissen. Es sei noch bemerkt, dass die bei der Besprechung anwesenden Priester auf die Wahl des Comites keinen Ein fluss genommen haben. Man kann daraus sehen, ob bei uns die Stimmung gegen Di Pauli — nur gemacht ist. Wie man vorsetzt. Das zeigt uns wieder so recht deutlich ein Angriff auf die christlichsociale „Post' in Inns bruck vonseite des Meraner „Burggräfler'. Die „Post' selbst schreibt hierüber: „Die ,PosV ist an allem schuld

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Seite 2 von 6
Datum: 15.01.1901
Umfang: 6
. Josef Baron Di Pauli.' Das von uns in letzter Nummer mitgetheilte Telegramm vom 9. Jänner, wodurch Baron Di Paule die Annahme der ans ihn gefallenen Wahl ablehnte, war bekanntlich zuerst im „Vaterland' veröffentlicht worden. Die altconservativen Blätter in Tirol, denen es zugleich war zugesendet worden, zögerten, dasselbe mitzutheilen, weil sie wussten, dass eine Action der Wähler im Gange sei, und weil sie von Bozen aus telegraphisch ersucht waren, damit zu warten. Auch an das „Vater land

und be stimmten Erklärungen Baron Di Paulis, die Hoffnung auf letzteren nicht aufzugeben. Das „Baterland' in Wien schreibt vom 12. Jänner: „Se. Excellenz Baron Di Pauli bedauert in einem Briefe au uns auf das lebhafteste, dass die Presse seine Verdienste um die Partei so ungebürlich hervorhebe und dadurch so vielen seiner werten College« Unrecht thue Nur in voller Einigkeit und in innigem Zu sammenwirken aller habe er jederzeit das Wohl der Katholischen Volkspartei ersehen, und wo jeder seine Pflicht thue

, gebüre jedem gleiches Lob und gleicher Antheil. — Ueber die Frage, wem nun das Mandat der Landgemeinden Bozen-Meran zufallen solle, liegen uns keine bestimmteren Angaben vor. Baron Di Pauli selbst hat bekanntlich an Herrn Trogmann die dringliche Bitte gerichtet, das Opfer der An nahme zu bringen. Einem uns aus Bozen zu gekommenen Telegramme zufolge würde nach Trogmanns Verzicht unter den heutigen Um ständen Herr v. Zallinger, die so noth wendige Verständigung beider Richtungen im katholischen Lager

anstrebend, eine eventuelle Wiederwahl in seinem alten Wahlbezirks an nehmen.' Zur Geschichte der Subventmiemg der Slmchalerßraße. Unsere Leser kennen aus der Bälage „Schraffl oder Di Pauli' zu Nr. 2 der „Brixener Chronik', was Gemeindevorsteher Josef Kienzl von Sarnthal über die „Bemühungen' des Herrn Baron Di Pauli um eine Subvention für die Sarnthalerstraße erzählte. Baron Di Pauli, brieflich darauf aufmerksam gemacht, erklärte in den altconservativen Blättern, dass er den Bor steher Kienzl

dem Ministerpräsidenten Grafen Badeni vorgestellt und dessen Anliegen auf das allerwärmste unterstützt habe. „Der Minister präsident sagte ihm zuerst, er möge das Gesuch im Wege der Statthalterei vorlegen. Auf meine neuerliche Fürsprache sagte der Ministörpräsident zu Kienzl: Nachdem Baron Di Pauli Sie so warm empfiehlt, werde ich Ihren Wunsch zu er. Wen trachten, das verspreche ich Ihnen. Sie ,rauchen auch kein Gesuch an die Statthalterei zu richten; machen Sie die Sache nur mit Baron Di Pauli aus. Kienzl gieng

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Seite 4 von 8
Datum: 17.11.1900
Umfang: 8
und der Schweiz, dass die Ausfuhr erleichtert werde. — Nach diesem Brief zu schließen, scheint eS dem Herrn Baron mit dem Vorsatz, auf die fünfte Curie zu verzichten, nicht recht Ernst zu sein. Trogmann empfahl sodann die Candidat : Di PauliS. Dieser habe für Tirol viel gethan; wenn wir ihn nicht wählen, dann könnte er in Bezug auf die Weinzoll clausel hinderlich sein. Diese Begründung klingt freilich recht sonderbar. Sonst soll man sich Abgeordnete wählen, die man als vertrauenswürdig erkennt

. Hier aber wird vom eigenen Anhänger dem Herrn Baron zugemuthet, er könnte Rache nehmen, wenn er nicht gewählt wird; eS wird ihm zugemuthet, dass seine Volksfreundlichkeit nicht gar so rein sei. Deean Glatz erhätt das Wort. Di Pauli habe viel geleistet bei der Grundsteuerregulierung und der Personaleinkommensteuer. Bei Elementarereignissen hat er es dahin ge- bracht, dass die Steuern abgeschrieben wurden. Er hat es dahin gebracht, dass in Tirol um 319 Recruten weniger ausgehoben werden. Von ihm können wir auch das Beste

hoffen für die Vinstgauerbahn. Wer da etwas erwarten will, kann von niemandem etwas erwarten als von Baron Di Pauli!! Armer Haueis, armer Prälat Treuiufels, und wer sonst noch um die Vinstgauerbahn sich abmüht! Ihr erreicht alle mitsammen nichts. Baron Di Pauli muss ein ganzer Wundermensch sein: so. musste man sich denken. Pfarrer Rabensteiner von TisenS macht aufmerksam, dass Di Pauli erklärt habe, er nehme kein Mandat an, also können wir ihn nicht wählen. Das wurde von der anderen Seite

aber bestritten. ES war also wirklich nicht Ernst dem Herrn Baron Di Pauli mit dem Verzichte. Vicebürgermeister Hub er von Meran sagt: wir sollen dem Abgeordneten Vertrauen entgegen bringen. In Wien sind solche Verhältnisse, dass sich oft nichts thun lasse. (Dieses Geständnis drückt freilich die Wundermacht Di Paulis etwas nieder.) DL Pauli sei ein Katholik über allen Zweifel erhaben. .Keiner wird an ihm auch nur ein Fleckchen finden.''. Danp ist er ein fähiger Mann. Nur dass er mit den Czechen gegangen sei

. damit sei Redner nicht ein verstanden. Schließlich drückte er den 'Wunsch aus. dass Di Pauli gewählt werde. das» sucht weitläufig zu begründen, dass Di Pauk recht gethan habe, mit den Jung- „Brixener Chronik.' czechen zu gehen. Herr Huber hat also recht wenig Aussicht, dass Di Pauli mit den Jungezechen brechen werde. Schließlich empfiehlt Monstgnor Glatz den Herrn Baron noch recht eindringlich, schon deshalb, weil er so heftig angegriffen werde. Die Wiederwahl wäre eine Genugthuung für ihn. Schraffl

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Seite 1 von 8
Datum: 16.10.1900
Umfang: 8
und die in Brixen und Umgebung herrschende Stimmung zu eonstatieren. Zu dieser Versammlung erschien auch Se. Excellenz Herr Baron Di Pauli und mit ihm so ziem lich das ganze Aufgebot seines hiesigen Anhanges. Es waren anwesend Se. Gnaden der hochwst. Herr Prälat Remigius Weißsteiner von Neustift an der Spitze eines großen Theiles seiner hier weilenden Conventualen. darunter fast sämmt liche Professoren des k. k. Gymnasiums — während die drei dem Weltelerus angehörigen Professoren fehlten — ferners Herr Prälat

, da in dieser Curie des ganze Volk an die Wahlurne trete, weshalb denn auch die Parteiführer, wie Baron Di Pauli und Dr. Lueger, gerade auf das Mandat der fünften Curie Wert legen. In einem konstitutionellen Staate ist das Volk versassungs- igemäß zur Theilnahme an der Regierung be rufen. Freilich kommt der Wähler ziemlich selten in die Lage, auf den Gang der öffentlichen Ereignisse. wirksamen Einfluss zu nehmen. Denn Man hat vielfach den Grundsatz aufgestellt und auch befolgt, dass der Wähler

, wenn er einmal durch die Wahl den Mann seines Ver trauens bezeichnet, dem Abgeordneten nichts mehr dreinzureden habe. Die „Taktik' sei Sache des Abgeordneten, und als Taktik bezeichne man so Ziemlich alles. Manche Abgeordnete lassen sich vor ihren Wählern sehr selten sehen. Bei den letzten Wahlen stellte sich Baron Di Pauli seinen Wählern in Brixen vor. Freilich hatte der Herr Baron wegen dringender Familienangelegenheiten nicht viel mehr als eine halbe Stunde Zeit. Der Herr Baron gab aber das Versprechen, sich später

, Di Pauli. Redner theilt circa zwanzig Stimmungsberichte mit, welche von der Kärntner grenze bis Kältern reichen, und welche mit ver blüffender Einmüthigkeit eine Candidatur DiPaulis in der fünften Curie für aussichtslos erklären. Redner bemerkt zum Schlüsse, dass der Zweck der heutigen Versammlung der sei, ein Stimmungs bild der hiesigen Wähler aus der 5. Curie zu bieten. Darauf erhielt Se. Excellenz Herr Baron DiPaulidas Wort. »Ich bin nicht gekommen,' sagte er, „ein Mandat zu erschleichen, ich suche

der Name des Professors Dr. Schoepfer auf, „der heute sich der Sympathien der Liberalen und Socialdemokraten erfreue'. Wenn Redner durch einen Verzicht auf die Candidatur dem Streite ein Ende machen könnte, so würde er der Erste sein. Er candidiere nicht; wenn aber seine Anhänger ihn kandidieren, so werde er seine Kraft ihnen nicht entziehen. Dann kehrte sich der Herr Baron wieder gegen Dr. Schoepfer, wobei abermals die Bischöfe herhalten mussten. In früheren Zeiten hatten die Bischöfe etwas dreinreden

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Seite 3 von 8
Datum: 16.01.1894
Umfang: 8
Nr. 5. Brixen, Dienstag, war also nicht in der Lage, dem Fragesteller die Erfüllung seines. Centrumstraumes als möglich in Aussicht zu stellen.' (Wie liebenswürdig!) Wit müssen dm Herrn Correspondenten schon recht um Entschuldiguitg bitten, wenn wir er klären, dass unsere oben citierten Worte nichts weiter sagen, als: Baron Dipauli habe die Möglichkeit eines Centrums b esprochen, aber nichh er habe sie auch behauptet. Wollten wir über diesen Gegenstand einlässlicher berichten, so konnten

wir es ganz zu unseren Gunsten thun. Der Herr Abgeordnete erklärte nämlich die Gründung eines Centrums deshalb jetzt als aus sichtslos, weil gerade die Mitglieder des früheren Centrums damit nicht Glück hatten und nichts mehr davon wissen wollten. Auf das hin er klärte Professor Dr. Schöpfer (der angebliche Fragestellers!), aber ohne hierüber eine Frage zu stellen), dass in dieser Hmsicht Baron Dipauli nicht im Widerspruch mit der „Chronik' stehe, die wiederholt für ein Centrum eingetreten sei

; denn der Herr Baron habe nicht gegen ein Centrum überhaupt gesprochen, vielmehr früher iU Brixen ein solches warm befürwortet. Wenn -er aber für ein Centrum, in welchem die erfor derliche Arbeitsleistung und Consequenz vermisst würde, nicht begeistert sei, s ö sei dies eben so von der „Chronik' derFall. Auf das hin erklärte Baron Dipauli ausdrücklich: „Ich weiß mich in diesem Punkte mit der ^Brixener Chronik' vollkommen eins.' <Der Herr Correfpondent wird uns also doch gewiss wenigstens „ein gewöhnliches

Auffassungs vermögen' zugestehen müssen.) „Was wir — so wird fortgefahren — in dem Berichte der „Br. Chr.' weiter gern gelesen Hätten, und was Herr Baron wirklich be handelte, ist das große ausgezeichnete Lob, das der Herr Abgeordnete dem Fürsten Windischgrätz spendete.' — Der Herr Correspondent möge aber doch bedenken, dass wir dann, um im Lesereine irrige Auffassung der politischen Lage hintanzu halten, noch hätten mittheilen müssen, was über Graf Hohenwarth, über den Einfluss der Minister Graf

Falkenhayn und Graf Schönborn und be sonders des Herrn v. Plener ?c. gesagt worden ist. Vielleicht hätten wir dann dem Korrespondenten wieder zu viel berichtet. Noch eine Bemängelung: „Ferner (hätten wir gerne gelesen) die eindringliche, beredte und wiederholte Mahnung zur Einigkeit und zum Zu sammenhalten, indem, wie der Herr Baron Dipauli sagte, bei den parlamentarischen Ver hältnissen, wie sie einmal thatsächlich sind, nur jene Partei etwas ausrichten könne, die ein großes numerisches Gewicht

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Seite 2 von 8
Datum: 26.09.1908
Umfang: 8
des GlaurachbachesbeiKirchbichl betreffend. Die Abgeordneten Hölzl, Kuperion und Genossen beantragen die Einreihung der Gemeinden Kurtatsch, Margreid und Unterfennberg zum Bezirks gericht Neumarkt, Abg. Steck und Ge nossen die Durchführung des Wasserbau projektes Neumarkt—S. Michele. Abg. Baron Sternbach beantragt die Unterbrechung der Sitzung, um eine Einigung über die verschiedenen Anträge zu erzielen. Um Vi>11 Wr schließt der Landeshauptmann die Sitzung. Um 5 Uhr nachmittags fand unter dem Vor sitze des Landeshauptmanns

Statthalter Baron Spiegelfeld und Hofrat Posselt-Csorich. Der Vertreter des Kardinals Katschthaler, Dekan Troger, legt das Handgelöbnis ab. Im Einlauf befinden sich u. a. ein Gesuch der Landeshypothekenanstalt um Regelung der Personalverhältnisse, mehrere Gesuche von Ge meinden, die Innsbrucks Benediktiner suchen um eine Subvention für den Verein „Die Kinder freunde' an; Eingabe des Jselbahn-Ausschusses um Subvention, überreicht durch Abg. Schrassl; Antrag des Abg. Delugan um Subventionierung der Bahn

Trapp, Dr. Köster, Dr. de Gentili, Tonelli, Conci, Dr. Bertolini und Baron Longo. Gemeindeausschuß: Die Abgeordneten Arnold, Kienzl, Winkler, Siegele, Prof. Dr. Mayr, Abt Treuinfels, Baron Moll, Graf Lodron, Dr. v. Walter, De Carli, Zanoni, Stefanelli und Dr. de Bellat. Volkswirtschaftlicher Ausschuß: Dr. v. Guggenberg, Bliem, Frick, Hölzl, Fal besoner, Dekan Glatz, Baron Moll, Baron Sternbach, Dr. Kofler, Delugan, Panizza, Pao- lazzi und Dr. Pinalli. Wasserbauausschuß: Dr. Schoepfer, Dr. Stumpf

, Marthe, Bliem, Kuperion, v. Pretz, Dekan Troger, Baron Eyerl, Dr. Ehristomannos, Delugan, Dr. de Gentili, Viesi und Dr. de Bellat. Agrarausfchuß: Dr. v. Guggenberg, Dr. Schoepfer, Siegele, Niedrist, Gratz, Dekan Glatz, Abt Treuinfels, Dr. v. Grabmayr, Dr. Sölder, de Carli, Panizza, Chini und Raile. Verkehrsausschuß: Dr. Schorn, Kien pointner, Rainer, Unterkircher, Habicher, Abt Zacher, Graf Trapp, Baron Eyerl, Dr. Kofler, Dr. Lanzerotti, Tonelli, Cappelletti und Raile. Wehrausschuß: Dr. Kapferer

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Seite 3 von 8
Datum: 01.08.1903
Umfang: 8
der Vorbereitung und Konservierung roher Häute und Felle laut Fiuanzministerialerlaß geänderten Be stimmungen können von den Interessenten in der Kanzlei der Handels- und Gewerbekammer Bozen während der gewöhnlichen Amtsstunden eingesehen werden. Der in Untersuchungshast befindliche Förster aus Zell a. Z., HauS Daxerer, welcher be schuldigt war, sein eigenes Haus angezündet zu haben, wurde nach sechs Wochen als unschuldig entlassen. Verhaftung des Rittmeisters Baron Horn. In Trient ist der frühere bayerische

Rittmeister und Chef einer Eskadron Jäger zu Pferd fest- genommen worden. Baron Horn hatte sich, wie die „Meraner Zeitung' meldet, im April d. I. aus München entfernt und man hatte zuerst die Vermutung, daß er einen Selbstmord plane, da er wegen eines Sittlichkeitsdeliktes in Unter suchung war. Doch später stellte es sich heraus, daß der bayerische Offizier, der sich unkenntlich gemacht hatte, geflüchtet war. nachdem er falsche Wechsel im ungefähren Betrag von T 70.000 in Umlauf gesetzt

hatte. Vor seiner Flucht hatte er an seine Gattin sowie an seinen Vorgesetzten, Baron Speidel, Abschiedsbriefe geschrieben. Baron Horn flüchtete zuerst nach Meran; durch Ab nehmen des Schnurrbarts und Färben der Haare war er ganz unkenntlich geworben. Sein Bruder folgte ihm nach Meran, fand aber nur einen Brief des Verschollenen vor, worin dieser an kündigte, daß er sich das Leben nehme« werde. In dem Kuvert des Briefes befanden sich auch alle Goldsachen und Juwelen des Offiziers; doch wurde erhoben

, daß er vor seinem Ver schwinden andere Goldsachen in Meran gekaust habe. In dem Brief an Baron Speidel hatte er angegeben, daß er das Opfer einer Erpressung geworden sei. Doch die Unrichtigkeit dieser An- gaben erwies sich bald und man erkannte, was den Offizier zur Flucht getrieben hat. Bald darauf verschwand auch der Pferdehändler Tauber aus München, der kurz vorher den Konkurs an gemeldet hatte. Man wußte, daß Baron Hom und Tauber viel miteinander verkehrt hatten und daß das Verschwinden beider im Zusammenhang

stehe. Ende April wurde Baron Horn aus der deutschen Offiziersliste gestrichen. Seine Gattin, welche die Ehescheidungsklage eingereicht hat, ist eine geborene Belgierin und hatte schon im Jahr 1897 mit Hilfe ihres inzwischen verstorbenen Vaters große materielle Opfer bringen müssen, um die Machenschaften ihres Gatten zu ver decken. Baron Horn ist der Sohn eines hoch gestellten Offiziers in München. . . ^ Gestohlen wurden einem Wirt m Eppan, während er auf der Ofenbank schlief, mehr als 300 Kronen

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Seite 3 von 14
Datum: 24.02.1914
Umfang: 14
I kann, hat sich unlängst in Meran ereignet. / Im Jahre 1911 kam ein ungefähr 56jähnger, I äußerst eleganter Herr nach Meran, naMte Pcy / .Baron von Benskow^?adosch5, an fe«-r Gate eme 1 24. Februar. Nr. 23. — Seite gleichfalls sehr vornehm tuende, nicht mehr ganz junge Dame, dle „Frau Baronin*; sie kämm beide direkt „ans Australien'. Mit 5000 Kronen Anzahlung setzte sich das Ehepaar in den Besitz des Schlosses Pmzgau m Obermais, richtete es auf Bora aufs glänzendste und vornehmste ein und ließ sich durch ^ Dienstboten

bedienen und die zahlreichen Gaste waren des Lobes überströmend über die auSgezelchnete Küche, die der „Herr Baron' führte. Das diplomatisch reservierte Verhalten, der Typus eines ostelbischen LandjunkerS und preußischen „Jarde-Ossiziers', verbunden mit einer gewinnenden Leutseligkeit, brachte alle Gäste in Verzückung und es war ihnen eine hohe Ehre, dem „Herrn Baron aus 'uer momentanen Verlejenheit' zu helfen, sie pumpten bedingungslos und unbeschränkt. Aber das Allerköstlichste ist, daß nebst

den zahlreichen Privat personen und diversen Banken auch die — k. k. Steuer behörde sich unter den Geprellten befindet, welche dem „Herrn Baron' seit zwei Jahren die Kauftaxe von 7700 Kronen bis dato stundete. — Doch währt bekanntlich nichts auf Erden ewig, selbst die Leicht gläubigkeit der Leute nimmt einmal ein Ende. Und so wurde im Jänner 1914 gegen den „Herrn Baron' eine Betrugsaltteige erstattet. Und der Herr Baron? — Der war verschwunden! Aber gleichwie der Teufel» wenn er verschwindet, Pech

- und Schwefelgestank hinterläßt, hinterließ der „Herr Baron' Schulden und — seine Gemahlin, die „Hrau Baronin'! Die treulos Verlassene schmachtet jetzt im Kreisgericht Bo^en und harrt sehnsüchtig auf ihren Herrn Gemahl, noch sehnsüchtiger aber auf das Geld zur Begleichung der Schulden. Diebstähle. In einer Pension in Untermais wurde einer dort zur Kur weilenden Dame aus einer versperrten Reisetasche der Betrag von 2300 Kronen entwendet. Als des Diebstahls verdächtig wurde die bei der betreffenden Dame als Jungfer

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Seite 4 von 8
Datum: 14.02.1911
Umfang: 8
unddieRuthenen. Die Polen bänke wiesen sehr starke Absenzen aus. Kam Albert Rothschild gestorben. Am Samslag früh ist in Wien der Baron Albert Rothschild, der Chef des Wiener Hauses Rothschild, gestorben. Baron Rothschild litt an Arterienverkalkung; in den letzten acht Tagen litt er häufig an Herzschwäche und Herzkrämpfen. Eine« Herzschlage ist er am Samslag, als er eben ein Bad nehmen wollte, erlegen. Baron Albert Rothschild ist der Chef des Wiener Hauses der weitverzweigten Finanzierfamilie von Rothschild

. Der Baron ist am 29. Oktober 1844 geboren und seit 22. März 1876 mit Bettina Freii« von Rothschild verheiratet. Baron Albert Rothschild stand an der Spitze der Wiener Rothschildgruppe, eines der finanzmächtigsten Wiener Bankenkonsortien. Baron Rothschild war gleich seiner im Jahre 1892 verschiedenen Gattin Bettina einer der größten Philantrophen Wiens. Nach dem Hinscheiden der Baronin gründete er das Bettinaspital, um das Andenken an diese Wohltäterin für immerwährende Zeiten festzuhalten

. Er war Mitschöpfer des Philan thropischen Vereins und hatte in seinem HauS eine eigene große Abteilung für Wohltätigkeits- und Armenwesen eingerichtet. Ein ganz besonderes In teresse wendete er der Rettung bedrohter ehrenwerter Existenzen zu. Baron Rothschild hat aber auch zahlreiche wissenschaftliche und künstlerische Unternehmungen in ausgiebigster Weise gefördert. Das „N. W. Tgbl.' berechnet die diesmal entfallende Erbsteuer auf etwa 20 Millionen Kronen. Das würde, da in diesem Falle eine Erbgebühr

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Seite 6 von 8
Datum: 12.03.1897
Umfang: 8
demokraten angefallen, beschimpft, angespuckt, und nur dem Einschreiten einiger christlicher Bürger hatte er es zu danken, dass er nicht geprügelt wurde. Wirklich durchgeprügelt wurde vor drei Tagen der hochw. Herr Abg. Schnabel. Die Drachensaat fängt an zu keimen. Mhlerm'sWi !l!lttlg j» Krim. Am Montag abends stellten sich die beiden Reichsrathscandidaten, die Herren Baron Di Pauli (V. Curie) und GrafHuyn (III. Curie), in Brixen ihren Wählern vor. Die Versammlung im Gasthof zum „gold. Adler

der Gewerbepartei. (Beifall.) Baron Di Pauli sprach in Wahrheit als gewandter Parlamentarier. Er erwähnte anfangs den Kampf gegen die Socialdemokraten, die Ver sammlungen und die Erfolge in Lienz, für welche die „Herren aus Brixen' den wärmsten Dank verdienten, gieng dann über auf die Nothwendig keit socialer Reformen, mit denen sich das Parla ment befassen müsse, um die Socialdemokratie zurückzudrängen und das Vaterland vor einer Pest zu bewahren, die uns früher oder später in oer furchtbarsten Weise bedroht

. Sein eigentliches Programm entwickelte Baron Di Pauli in ge drängter Kürze, da hiefür die Zeit mangelte und er dies auch schon in vier Versammlungen aus einandergesetzt hatte. Wir berühren aus demselben einzelne Punkte: Sparsamkeit im Haushalte sociale Reformen, Altersversicherung, Militaris mus, Ausgleich mit Ungarn, den Antrag auf Aufhebung des Zeitungsstempels und des Col portageverbotes, die Civilprocessordnung (mit der das Abgeordnetenhaus überrumpelt worden ist, und die große Bedenken erweckt), Eisenbahn

habe. Baron Di Pauli erwiderte, so alt, wie sein par lamentarisches Leben, sei sein Kamps gegen die Finanzbehörde. Der Steuerbezirk Brixen erfreue sich aber schon eines ganz besonderen Rufes in jeder Beziehung, der sei in einer Weise überlastet, die man gar nicht für möglich gehalten hätte, ähnlich wie mit der Grundsteuer. Aber das Memorandum biete leider nicht die Möglichkeit, eine gesetzliche Action zu machen. Von den auf Grund von 120 Erhebungen in dem Memo randum aufgeführten 60 Fällen sind nur zwei

bis drei angeführt, welche ein solches Einschreiten zuließen-, aber bei jedem steht dabei: „Wurde mittlerweil e saniert.' In allen jenen Fällen, die die Steuererhöhung betreffen, ist der einzelne machtlos, weil der Steuerinspector sich auf die Vertrauensmänner beruft. Es gibt kein anderes Mittel dagegen als den Rekurs, und welchen Erfolg derselbe habe, sei ja bekannt. Ein anderer Weg ist die persönliche Intervention bei dem Fimnzminister, dem er (Baron Di Pauli) den Vergleich ckit Galizien nahegelegt

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 16.01.1894
Umfang: 8
. Ein Correspondent aus Brixen hat über die Wählerversammlung des Herrn Baron Dipauli in Nr.7der „N. T. St.' einen Bericht veröffentlicht, worin er im ersten Theile durch die Bemerkung, Dipauli habe die Geschichte der Krise „nach seiner Anschauung' dargelegt, deutlich genug den Zweifel an der Objektivität der Berichterstattung durch blicken lässt und noch überdies dem Abgeordneten Mangel an Folgerichtigkeit vorhält, indem dieser früher bedauert habe, dass Graf Hohenwarth von Taaffe nicht zu trennen gewesen sei

schwiegen, dessen Mittheilung zur Bestätigung vieler ihrer Artikel und zur Widerlegung mancher ihr gemachten Vorwürfe sehr gut gedient hätte. Wir wollen aber noch gerade an den einzelnen vom Brixener Correspondenten erwähnten Punkten zeigen, wie wenig wir den Vorwurf verdienen, uns Unangenehmes Verschwiegenoder entstellt zuhaben. Der Correspondent schreibt: „Im weiteren sei besonders hervorgehoben, dass Baron Dipauli sich ganz entschieden gegen das allgemeine, gleiche und directe Wahlrecht aus sprach

, indem er dasselbe als ein Unglück für Oesterreich betrachte. Leider hat die „Brixener Chronik' davon geschwiegen.' Die „Brixener Chronik' hat berichtet: „Auf die politische Lage übergehend, beschrieb Baron Dipauli die Ver hältnisse der früheren Jahre ... dann die plötzliche Wendung, die durch Einbringung der Wahlreform vorlage hervorgerufen wurde, sprach sich über diese Vorlage und über das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht aus...' Der Correspondent bedauertes, dass wir nicht mehr berichtet — doch nicht aus Besorgnis

, die Leser könnten vermuthen, der Herr Baron habe für das allgemeine, gleiche und directe Wahl recht der Socialdemokraten gesprochen. Aber auch wir sind nie für dieses Wahlrecht eingetreten. In Nr. 86 der „Br. Chr.' heißt es in einem Artikel „Gedanken über das allgemeine Wahlrecht': „Ebenso wie wir den Socialismus verwerfen, müssen wir auch das allgemeine Wahlrecht im Sinne des Socialismus verurtheilen.' Der Re dacteur der „Brixener Chronik' hat sogar in einer öffentlichen Volksversammlung zu Innsbruck

dieses Wahlrecht bekämpft. — Der Correspondent schreibt weiter: „Und wenn wir in demselben Berichte weiterlesen, dass Baron Dipauli „die Möglichkeit der Bildung eines Centrums behandelte, so trauten wir unseren Augen kaum. Baron Dipauli hat vielmehr für alle, die nur über ein gewöhn liches Auffassungsvermögen verfügen, klipp und klar gesagt, dass im gegenwärtigen Parlamente die Bildung eines katholischen Centrums nicht zu erwarten sei, da es am nothwendigen Materials, d. h. an den Menschen fehle. Der Herr

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Seite 2 von 8
Datum: 13.01.1914
Umfang: 8
an den Kliniken der Professoren Gustav, Braun und Weinlechner in Wien und an der Charite in Berlin. Unter den damals in Wien weilenden Tiroler Universität^ Hörern standen ihm am nächsten der spätere be kannte Augenarzt Professor Kerschbanmer und sein Vorgänger im Landeskulturrat, Baron Widmann von Staffelfeld-Ulmburg, mit welch letzterem ihn zeitlebens eine aufrichtige Freundschaft verband. Seine Militärdienstzeit leistete er bei den damals neu organisierten Tiroler Landesschützen ab, wo er Leutnant

Baron Ertl. Tief betrübt über das Hinscheiden Ihres hoch verehrten Herrn Gemahls, bitte ich den Ausdruck des aufrichtigsten Beileides entgegenzunehmen. Möge der liebe Gott gnädige Frau in Ihrem Schmerze Trost gewähren. ... und seiner Seele die ewige Ruhe geben. Ich habe angeordnet. dZKL0 Mesien gelesen werden. '' ! Landeshauptmann Kathrein Bitte in meinem und der konservativen Partei Namen die Versicherung herzlichster Teilnahme an dem schwersten Verluste, der Sie und Ihre Lieben getroffen

, entgegenzunehmen. Dr. von Wackernell. Sehr herzlich gehaltene Kundgebungen sandten der hochwürdigste Fürstbischof Dr. Egger und dk Prinzen Felix und Rene von Parma; dem Kondo lenztelegramme der königl. Hoheiten hat sich auch deren Mutter, die Herzogin von Parma, angeschlossen. Weiters sind u. a. noch Kondolenzen und Bei leids-Telegramme eingelaufen von der Stadtgemeinde Brixen, dem Christlichsozialen Bürgerklub Brixen, vom Abg. Baron Fuchs im Namen des Klnbs der christlichsozialen Partei des Abgeordnetenhauses

, vom Landesausschuß Schraffl im Namen der christlichsozialen Tiroler Abgeordneten, Weihbischof Dr. Waitz, Bischof Tibor Boromissa von Szatmar, Baron Sternbach für den Landeskulturrat, Hofrat Krapf, Hofrat Hausotter samt Frau, Zdenko Graf Kinsky, Georg Graf und Gräfin Wallis, Ernst Baron Schönberg-Roth-Schönberg nnd Gemahlin, Baronin Irma Sennyey,Baron und Baronin Alphons Widmann, Statthaltereirat v. Arbesser, Hofrat von Jllassiewics, Dr. Schmalzhoser, Ministerialrat Breisky, Landeskulturrats-Sekretar Feichtinger

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 24.11.1900
Umfang: 8
„Brixener Chronik.' 24. November 1900. Jahrg. xm. Gelte 2. Nr. 136. Samstag, vertreten ist, in den betreffenden Wahlkampf einzutreten.' Baron Di Pauli hatte — offenbar nach dem Grundsätze: „Den Diamanten schleift man am besten durch Diamanten' — die Absicht, die christlichsociale Bewegung in Deutschsüdtirol durch das Eingreifen von Wiener Christlichsocialen in Verwirrung und womöglich zum Stillstand zu bringen. Es sollte also der Christlichsociale auf den Christlichsocialen gehetzt

zu lassen, misslang noch vollständiger, obwohl Herr Baron Di Pauli, der Heuer auch die Praschlet besser bezahlte, dem geworbenen Agitator enorm hohe und wahrhaft glänzende AusnahmS-, d. h. Wahl- Preise versprechen, beziehungsweise vorausbezahlen ließ. Der Werbeversuch ist misslungen, und der weitere Versuch, sich reinzuwaschen, hat verborgene Wäsche erst recht ans Licht gezogen. Es stellte sich neben vielem anderen heraus, dass das an- geblicke Wort des Arbeiterführers Hraby: „Mir christlichsoewle

Arbeiter W Wie« be dauern, dass gegen eine« s» Verdiente« Volksvertreter, wie Baron Di Pauli, eine so abscheuliche, nichtswürdige Hche insceniert wird', durchaus keinen Arbeiter zum Verfasser hatte. Man wäre fast versucht, ein solches Vorgehen mit den Worten der berühmten „Berichtigung' „abscheulich und nichtswürdig' zu heißen. Dieser wiederholte Versuch, in nicht ganz schöner Weise den Tiroler Christlichsocialen Wiener Christlichsociale in den Rücken zu Hetzen, hat uns in der Ueberzeugung mächtig

be stärkt, dass Baron Di Pauli, trotz seiner unleugbar hohen Begabung, nicht der richtige und für unser Volk und Parlament „unentbehrliche' Mann sei, als welchen man ihn fortwährend ausgibt. Unser beschränkter Unterthanenverstand legt sich das so zurecht: Wenn Se. Excellenz fähig ist. Christlichsociale durch Angebot hoher Summen gegen Christlichsociale Hetzen z« wollen, bloß um in Tirol gerade in der fünften Curie und nicht in der vierten und nicht in der dritten Curie oder im Großgrundbesitz gewählt

Ge sinnung, stolz sein, die sich gegenwärtig unter die altconservative Fahne stellen, weil es gilt, gegen Dr. Schoepfer aufzutreten. Geschäftssachen scheinen nicht in letzter Linie die politische Gesinnung dieser Leute zu beeinflussen; das allgemeine Wohl des Volkes ist es jedenfalls nicht, was sie zu ihrer agitatorischen Thätigkeit im Dienste Dr. Grafs und Baron Di Paulis so sehr antreibt. VerkrauensmIlmer-Confersnt in Bruneck. B runeck, 22. November. Heute (Donnerstag) Nachmittags fand im Saale

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Seite 2 von 8
Datum: 20.01.1914
Umfang: 8
Kerzen brannten nieder, herrliche Blumenkränze welkten und die Ordens zeichen auf rotem Samtkissen funkelten zur Ehre Gottes und dem Andenken des teuern Verstorbenen. Nun möge er den höchsten und besten Lohn für seine Arbeiten im Weinberg des Herrn empfangen. Denen, die Mittwoch dämm gebeten, allen denen, die einer tiestrauernden Familie durch frommen Glauben den wahren Trost gebracht — er wird es ihnen danken! wettere Teilnahmztundgebungen für die Hinter bliebenen. Freiherr Menghin-Brezbnrg. Baron

Kurt Gablenz. FML. v. Kleinschmidt. Alexander Prinz Schönburg-Hartenstein. Gräfin Zichy-Metternich. Moritz Graf Eszterhazy. Dr. Seidl (Wien). Bürger meister Bauer (Reutte) als Obmann der landwirt schaftlichen Bezirksgenossenschaft. Baronin Echerolles. Nikolaus Prinz Hohenlohe. Graf Bellegarde. Dr. Kasimir Grohmann. Prokurist Spitzer, Länder bank. Fürst Hugo und Christiane Windischgrätz. Graf und Gräfin Ceschi. Armand Graf Csaky. Elsa Gräfin Csaky. Hofrat Geza v. Wagner. Exz. Baron Spiegelfeld. Graf

Apponyi; Exzellenz Statthalter Baron Bienerth, ehemaliger österreichischer Ministerpräsi dent; Erzbischof Theodorowicz, Lemberg; Familie Baron Blomberg; Graf Razumowski; Abgeordneter Dr. Panizza; Abgeordneter Quirino Venzo; Dom herr Graf Sigmund Ledochowski; Fürstin Therese Sapieha; Fürst und Fürstin Schönburg, Vizepräsi dent des Herrenhauses; Graf und Gräfin Andreas Platen-Syberg; L. Bist, Rovigno; Gotthard Graf Schaffgotsch; General v. Mariassy, Gardekapitän!; Erlaucht Franz Graf Harrach; Exzellenz

Minister Burian und Frau; Graf Normann; Generalstabschef Freiherr v. Hötzendorf; Universitätsprofessor Kisch; Abgeordneter E. de Carli; Prof. Dr. Baron Edels berg; Prof. Dr. M. Schloffer; Regierungspräsident v. Gefcher; Hw. Dr. Deutschmann; Graf und Gräfin Coronini; Frau v. Zallinger-Stillendorf; Professor R. Renier-Tnrin; Gräfin Mikes; Graf und Gräfin Taaffe; Landtagsabgeordneter Steck; Pius Graf Hompesch; Marius Graf Attems, Statthalter von Dalmatien; Präsident Tmka. Kirchliche Aachrichten

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Seite 2 von 8
Datum: 13.04.1911
Umfang: 8
ausrichtete. „Sie hat nur meinen Ball aufgehoben und von der Straße hereingebracht.' „Ach so, du wartest wohl auf ein Trinkgeld, du kleine benutz?' wandte sich der Knabe spöttisch an Nelly. indem er mit wegwerfender Miene in die Tasche griff. Flammendes Rot ergoß sich über die Züge des Kindes. Wie vor einer giftigen Natter wich Komelia Schritt um Schritt vor der hingehaltenen kleinen Münze zurück. „Ich will dein Geld nicht', sagte sie zornig, während in den funkelnden Augen, die sie auf den jungen Baron

drohenden Blicken maß. „Ist das die gebührende Art und Weise, in der ein Baron von Härder seinen Dank für den seiner Schwester erwiesenen Dienst ausspricht?' fragte Emil mit Nachdruck. „Wer sind Sie? Was erkühnen Sie sich?' fuhr der Baron aus, während Zornesröte seine bleichen Züge überflog. Es machte sich ein auffallender Unterschied in dem Aeußern der beiden Knaben geltend. Der junge Baron, der Emil vielleicht um ein bis zwei Jahre an Alter überragte, war von Natur nicht sehr bevorzugt

habe ich die Geschichte erzählen hören.' Emil war bleich geworden und ließ wie ver nichtet seine Hände sinken. „Komm', Kornelia', sagte er tonlos nach einer Weile finstern Brütens, während Edwins Blick schadenfroh auf ihm ruhte. Nelly schmiegte sich ängstlich an seine Seite und verließ mit ihm den Garten. „Der Bube, dieses bürgerliche Pack!' tobte der junge Baron, als er den überlegenen Gegner aus Hörweite wußte. „Ich werde den Hund auf ihn Hetzen. Hektor!' ^Fortsetzung f-lzt.»

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Seite 4 von 8
Datum: 04.10.1900
Umfang: 8
Seite 4. 9K. 114. Donnerstag, „Brixener Chrsmk.' 4. Oetober 1900. Tahrg. XM. Die MalMemguW. Am 29. September, Samstag, um 9 Uhr vormittags, also zu einer für die Wähler der fünften Curie sehr ungünstigen Zeit, wurde in Meran eine Versammlung des Kath.-polit. Volks» Vereines mit circa 200 Theilnehmern gehalten, in welcher Excellenz Baron Di Pautt wieder eine längere Rede hielt in ähnlichem Sinne Wie früher in Kältern und Schlanders. Er betonte: die Obstruction sei der Tod des Parlaments

; sie führe den Absolutismus herbei, der selbst bei einer guten Regierung nicht wünschenswert fei, weil sie nicht über alles hinsieht; das Volk hätte dann bei Steuern u. f. w. nichts mehr mitzu reden. Zum Schlüsse erklärte Baron Di Pauli, er sei nicht nach Meran gekommen, um zu candi- dieren. Schenken ihm die Wähler wieder das Vertrauen, werde er für dieselben wie bisher nach bestem Wissen und Können eintreten und niemals Obstruction machen. Weitere Versprechen feien unmöglich. Seine Ueberzeugung kenne

man, in den Mitteln zu deren Bethätigung dürfe man ihm keine Fesseln anlege». — Es waren auch die Landtagsabgeordneten Dr. Wackernell, Doctor Pusch, Trogmann anwesend; Msgr. Decan Glatz sprach unter allgemeinem Beifalle dem bisherigen Abgeordneten Baron Di Pauli das vollste Ver trauen der Versammlung aus. Am Sonntag, 30. September, nachmittags, wurde in Bozen eine Wahlbesprechung abgehalten, an der bei 70 Personen, darunter viele Vorsteher und Gemeinderäthe des politischen Bezirkes Bozen, theilnahmen

der verschiedenen BZzirke besprochen werden. Zuerst wurde die allgemeine Wählereurie behandelt. Teilnehmer aus den verschiedenen Theilen des Bezirkes erklärten, man wolle für die fünfte Curie einen neuen Candidaten. Sie sprachen theils für sich, theils legten sie die ihnen bekannten Stimmen ihrer Gemeinden dar. Nach längerer Debatte kam es zu einer Ab stimmung, wobei die Candidatur Sr. Excellenz des Baron Di Pauli einstimmig abgelehnt wurde. Hierauf wurde von mehreren gewünscht, man möge einen Candidaten

war, und richtet, noch die Bitte an die Versammelten, aus natio naler Zusammengehörigkeit und im Interesse der Einheit des Staates der deutschen Stammes brüder in Böhmen nicht zu vergessen. — Nach dieser mit großem Beifall aufgenommenen Rede wurde dis Versammlung geschlossen. PMUchs KNNdMau. Die WAfchkirolsr Frage. Ministerpräsident v. Koerbsr hat an den Landtags abgeordneten Baron Malfatti ein Schreiben gerichtet, welches den jetzigen Stand der Wälschmoler Frage und die Stellung der Regierung dazu klarstellt

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Seite 2 von 8
Datum: 10.11.1900
Umfang: 8
nationalczechische Prager Organ der Zuckerbarone und des Prinzen Doctor Bedkich Schwarzenberg unterm 1. November einen politischen Allerseelen-Artikel, welcher das parlamentarische Hinscheiden des Herrn Baron Di Pauli beklagt, den die czechische Nationalpresse in den letzten Jahren jedesmal schimpflich behandelt hat, wenn er auch nur vorübergehend „deutsche' Anwandlungen zeigte. Speciell diePrager„Politik' beschimpfte „Di Pauli' jedesmal recht roh, wenn er nicht bedingungslos seine deutsche Gruppe

, jemanden zum Begräbnisse des verstorbenen Pfarrers senden zu wollen, dann aber auch selbst nach Antholz gieng, wobei er einen Weg von acht Stunden M Fuß zurücklegt und natürlich sehr ermüdet wurde. Seinem Leibe hat er keine Bequemlichkeit gegönnt; er hat nicht Tabak geraucht, weder D. R.) dem »Weinbaron von Kältern' das Terrain abzugraben.' Die Tiroler Wähler haben leider vergessen, bei den hohen früheren Bundesgenossen der Katholischen Volkspartei in Prag anzufragen, was sie von Herrn Baron Di Pauli

halten sollen, und wen sie wählen müssen, um dem deutsch» geschriebenen Czechenblatt zu gefallen. Dieses rühmt unter anderem auch die „wahrhaft glän zende christliche Demuth' des Baron Di Pauli, die er durch seine Verzichtleistung bewiesen habe, während die „Reichspost' die Taktlosigkeit be leuchtet hat, welche in dessen Verzichterklärung gegenüber dem greisen Fürstbischof Simon zutage tritt. Dass jetzt das Czechenblatt sich so sehr für Baron Di Pauli erwärmt, erscheint begreiflich; die Prager

. Das ist eine Thatsache, mit der gerechnet werden muss. Baron Di Pauli sieht im voraus, dass diese Schwenkung zu nichts Gutem (im national-ezechischen Sinne. D. Red.) führen kann, und darum sucht er sich bei Zeiten von jeder Mitschuld (!) zu befreien. Es ist eine unbestreitbare Thatsache, dass die Katholische Volkspartei innerhalb der Majorität der Rechten eine Stellung innehatte, welche weit über den durch ihre numerische Bedeutung gerechtfertigten Anspruch hinausgieng. Sie war hier, gerade als deutsche Partei

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Seite 4 von 8
Datum: 01.11.1900
Umfang: 8
Seite 4. Nr. 126. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 1. November 1900. Jahrg. XM. Zur WahlbtMgilng. v. Zsllingers Anficht?« über Baron Di Paulis Candidatur haben wir nach der „Oesterreichischen VolkZztg.' in letzter Nummer mitgetheilt. Erst nachttäglich lesen wir im „Vaterland' ein Telegramm Herrn v. Zal- lingers, worin er erklärt, dass er nicht selbst an die (liberale) „Oesterreichische VolkSztg.' ge schrieben, sondern dass ein Redacteur derselben eine Besprechung nachsuchte, die v. Zallinger

Differenzen unter den katholischen Parteien bei gelegt werd'«, und dass beide Richtungen ge mewsam in den Wahlkampf eintreten mögen. Gleichzeitig Archen dieselben Sr. Excellenz Baron Di Pauli di^Anerkennuna für seine bisherigen Leistungen für die katholische Sache aus, mit der Bitte, seme KMe auch weiterhin unserer Sache ^ Betheiligten waren zumeist aus Neber da« Comxromiss im tirolischen Groß grundbesitze bringt das „Tiroler Tagblatt- eine Zuschrift des Dr. v. Grabmayr, in welchem dieser sechs falsche

die Ab machung über das Wahlcompromiss zur Vor aussetzung hatte; 6. dass die Verhandlung über das Compromiss mit Baron Di Pauli gepflogen wurde. Bei der Verhandlung war die konservative Gruppe durch Graf BrandiS und Baron Biege leben, die fortschrittliche Gruppe durch Dr. von Hepperger und mich vertreten. Irgendeine EmflusSnahme der Regierung, sei es seitens des Statthalters, sei es seitens des Ministerpräsidenten, hat, soweit unsere Gruppe in Betracht kommt, in keiner Weise stattgefunden. Die Regierung

erhielt von dem Compromiss als von einer voll zogenen Thatsache Kenntnis. Zur Zeit, als Herr v. Koerber das bekannte Schreiben an Baron Malfatti richtete, hatte er von unserer Haltung bei den Wahlen keine Kenntnis. Die Herstellung irgendeines Zusammenhanges zwischen der Entschließung der Regierung in der Auto nomiefrage und unserer Entschließung in der Wahlfrage beruht daher auf einer müßigen Combination, die dem wahren Sachverhalt direct widerspricht.' Conservslive Reichsrgkhsrandidsken in Aordkirol

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Seite 3 von 8
Datum: 27.03.1906
Umfang: 8
Dienstag, „Brixener Chronik.' 27. März 1906. Nr. 37. Seite 3. Hebung von seinem Amte vorgebracht und dieses Ansuchen auch eingehend begründet hat.' Wie verlautet, hat Baron Schwartzenau, der nach den unseligen Vorgängen im November 1904 von Wien her nicht mehr jene Unterstützung fand wie vorher und ein Einlenken von seiten des Jnnsbrucker Gemeinderates nicht zu erhoffen hatte, schon bald nach der Landtagssession im November 1905 seine Demission eingereicht, nach dem ihm der Landtag

durch Ablehnung des Greilschen Antrages auf Eröffnung der Debatte über des Statthalters Antwort (gegen die Inter pellation wegen des Militäreinschreitens im November 1904) eine Art Vertrauensvotum und Genugtuung bereitet hatte. — Der Nachfolger soll erst nach dm Reichsratswahlen ernannt werden, deren Ausgang die Regierung ab warten will. Aus Vorarlberg schreibt man uns vom 23. März: Die Nachricht von der Abberufung des Statthalters Baron Schwartzenau erregt in Vorarlberg durchaus nicht jene Freude

, mit der diese Nachricht in manchen Kreisen Tirols auf genommen wurde. Man betrachtet diesen Schritt der Regierung als ein Zurückweichen vor dem Terrorismus der Straße, als eine Kapitulation des Ministerpräsidenten Baron Gautsch vor dem von Dr. Erler, Lantschner und Habermann ge führten Straßenpöbel. In Vorarlberg erachtet man es als Pflicht der Regierung, Gesetz und Autorität hochzuhalten, nicht aber vor Erler und den Jnnsbrucker Radauhelden eine ehrfurchtsvolle Reverenz zu machen. Man bedauert es, daß die Regierung

den Statthalter geopfert hat, be- fonders auch deshalb, weil Statthalter Baron Schwartzenau sein Wohlwollen gegen Vorarlberg stets bekundet hat. Das „V. V.' fordert, weil man die Vertreter des Landes vor dem Arlberg im Parlament um ihre Stellung zum Statthalter wechsel nicht befragte, daß Vorarlberg eine eigene, von Innsbruck unabhängige Landesregierung er halte, wie sie das nicht viel größere Land Salz burg schon lange besitzt. Kurze Nachrichten. Zu den Vorgängen in Ungarn. Der „Osservatore Romano

der Eintritt in die k. u. k. Kriegsmarine gestattet wird. Spende. Der Statthalterei-Vizepräfident Baron Spiegelfeld hat für die durch Feuersbrunst geschädigten Einwohner von Cavizzana den Betrag von Kr. 800 gespendet. Berufung. Wie dem „Tir.' gemeldet wird, erging an Herrn Stecher, Schulleiter in Mals, der ehrenvolle Ruf, die Stelle eines Bezirksschulinspektors in Bruneck anzunehmen. Personalien. Der Leiter des Handels ministeriums ernannte den Postverwalter Karl Anton Hirschbühl in Dornbirn zum Oberpost

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