Briefe aus und über Tirol geschrieben in den Jahren 1843 bis 1845 : ein Beitrag zur näheren Charakteristik dieses Alpenlandes im Allgemeinen und der Meraner Gegend insbesondere
men der Bergmassen, welche sich übereinander aufthürmen und in malerischen, schneebedeckten Spitzen oder, wie der Monte Baldo, in ernsten, breiten Wölbungen in den blauen Himmel ihre scharfen Conturen einzeichnen, — die wunderbar schönen Thaibildungen mit ihren duftigen, tiefen Schlagschatten, — die einzelnen Steilabstürze selbst, deren riesige Mauern die blauen Wogen des See's umspülen, — endlich der Blick auf die Ebene am Nordende mit dem ampliitbeatralisch gestaltenen, niederen Monte Bri
, und so manches andere Ansprechende und Liebgewohnte vermissen, was uns in den helmathlichen Bergen am Rhein so freundlich entgegentritt; — aber mit jedem Augen blicke des längern Weilens erkennt man mehr und mehr den vollen Ernst der großartigen Natur, welche unvergleichlich da steht. Was soll ich noch weiter von dem Einzelnen sagen, wo der Zusammenhang mit dem grofsen Ganzen so überwältigend ist, dafs man schwer etwas davon trennen kann? Man mufs solche schönen Felswände, wie der Monte Castello ist, selbst sehen