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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 08.04.1896
Umfang: 4
Nr. 80. „Bozner Zeitung (Südtiroler Tagblatt'). Mittwoch, den 3. April t836. Aus dem Wege nach Damaskus. Die „Neue Freie Presse' ist auf dem Wege aus einem SauluS ein Paulus zu werden. Auch ihr dämmert nun die Erkenntnis aus, daß die liberale Partei nicht immer der Liberalismus ist. Was in diesen Blättern .-schon vor nun neun Iahren verirrten wurde, nämlich, daß die deutsche Partei den Unterströmungen, welche eine neue Zeit mit anderen Bedürf nissen und Anschauungen hervorgerufen

hat, sich anpassen müsse, das wird nun von der „N. Fr. Presse', jenem Or gane, welches am hartnäckigsten den modernen Anschauungen Widerstand leistete, in einem Osterarlikel ausgesprochen. „Einer Umgestaltung wird sich die liberale Partei unterziehen müssen; d e n n s i e i st a l t g e w o rd e n und wer alt wird, sagt Goethe, wird eines wichtigen Menscbenrechtes beraubt: von seinesgleichen beurtheilt zu werden.' Ja, wirklich ist die liberale Partei alt geworden, während der Liberalismus selbst jung geblieben

bei ihr ihren Sammel- und Zu stuchtSort finden, alle deutschen Minoritäten in den Ländern auf ihre Unterstützung rechnen können, jedes an irgend einem Punkte der Monarchie gesährdete deutsche Interesse muß von der ganzen Partei ausnahmslos und solidarisch als das ihrige betrachtet und mit den äußersten Mitteln vertheidigt werden, dann wird dem deutschen Volke auch dort das Vertrauen zur Partei wieder« kehren, wo es zum Theile schon verloren gegangen ist. Die deutsch-liberale Partei muß ferner liberal

und im Landtage die liberale Partei nennt, sich zu einer solcken Verjüngung aufraffen kvnrte. Die „N. Fr. Presse' sagt ja selbst, daß sie alt geworden ist und ein Greis kann sich nicht, beim besten Willen nicht, zum Manne zurückleben. Wenn die „N. Fr. Presse' eS ernstlich meint mit ihrem Ruf nach einer nationalliberalen Partei, so muß sie den Ruf nach neuen Männern erheben, nach Männern, deren GesichtSweite groß genug ist, um die moderne Welt zu überblicken, nach Männern, die nicht zu müde sind, um den Kampf

mit den feindlichen Mächten wirklich aufzunehmen und die eS ver schmähen, alles von der Gunst der Regierung zu erwarten, nach Männern, welche den Weg zum Volke wieder finden, den die deutschliberale Partei als solche verloren hat. Diese neu? liberale Partei wird nicht nur unbeugsam national, nicht nur unbeugsam freiheitlich und antiklerikal, sie wird auch sozial sein müssen. Sozial nicht im Sinne einer Gnade, welche die oberen Stände den unteren erweisen sich ein wenig mit deren Bedürfnissen zu befassen, sozial

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 16.03.1891
Umfang: 4
entsprechendes Pro gramm stützt, den Apstorm auch hartnäckiger Gegner Stand zu halten vermag. Den treffendsten Beweis für diese Behauptung hat die liberale Partei erbracht. Da war kein Mandat, das dieser Partei nicht streitig gemacht wurde, an manchen Orten hatte man mit Waffen gegen die liberale Partei angekämpft, die weniger von dem Muthe als von der Tücke der Angreifer zeugten — und dennoch ist es nicht gelungen, die liberale Partei organisation zu erschüttern. Ja gleich großer Zahl wie tn der vorigen

, kann und soll nicht geläugnet werde» — jeder Kampf ist eben mit Verlusten verbunden und gehen doch jedem C iege die hartnäckigsten verlustreichsten Gefechte voran! Die liberale Partei hat aber au Stelle der wenigen verloren gegangenen Mandate wieder neue gewonnen; auch der Umstand verdient volle Beachtnug, daß es keine kläglichen Minoritäten waren, welche die liberalen Mandatswerber dort erzielten, wo das Mandat nicht zu erlangn: war. Mit der achtunggebietenden Stellung, welche die liberale Partei im neuen Parlamente

ein nimmt, wächst aber auch deren Verantwortung In den wichtigsten, in das politische uno soziale Lebe» tief eingreifenden Fragen, wei den die An» träge der Liberale» mehr Beachtung und Berück» ichtigung finden als bisher und das Votum der Partei wird in den meisten Fällen den Ausschlag geben. Nun es mit der mehr defensiven Rolle der Deutschen in Oesterreich hoffentlich ein Ende hat, wird eS stch erweisen, welch tüchtige Mit-, arbeiter an der Förderung des StaatsintereffeS und der Begründung

voll zogen und allmählig beruhigen stch wieder die Gemüther, welche die Aergerlichkeitea der Wahl kampagne außer Rand und Band gebracht. Es lassen stch jetzt auch die Erfolge und die Nieder lagen auf ihre Tragweite abschätzen, denn der Ausfall ver Wahlen hat so recht die Hohlheit d?r Ph.asen dargethan, die von mancher Partei unter dem Scheine der Bollwerthig!eit w Umlauf gesetzt werden; es wurde aber auch klar, daß eine Partei, die sich auf ein abgeklärtes, den thatsächlichen Verhältnissen

Session ziehen die Liberalen auch diesmal inS Parlament ein und das Ansehen, welches die einzelnen Parteimit glieder genießen, sichert dei, deutschen Linken den denkbar größten Einfluß auf die Staatsgeschäfte. Die Zerfahrenheit und Rathlostgkeit, die fast sämmtliche andern.Parteien des. Parlaments keim zeichnet, haben die Führer mit Geschick von der liberalen Partei fernzuhalten verstanden. Dah trotz des engen Zusammenhaltes, trotz der stramme» Parteidisziplin MavdatSverluste vorgekommeu find

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 16.08.1879
Umfang: 6
wie- der errichtet und mit der Wegräumung des Schuttes begonnen. Die Vorräthe im Taschli-Han brennen noch immer; die Verluste an baarem Geld in eisernen Kästen stellen sich immer höher. Deutsches Neich. Während die „Nordd. A. Ztg.' in der geschmackvollen Art ihrer Polemik so weit vorgeschritten ist, der liberalen Partei zu insinuiren: sie wolle den Reichskanzler durch den Abgeordneten Rickert ersetzen, beginnt die liberale Presse endlich mit der Auf stellung leitender Gesichtspunkte iür die im nächsten Monate

zu eröffnende Wahlkampagne. Die „Nat.-Ztg.' verlangt von jedem, der ein Mandat für den preußi schen Landtag durch die liberale Partei erlangen will: daß er sich gegen eine Verlängerung der Elats- und der Legislaturperiode erkläre, allen retrograden Bestre bungen auf dem Gebiete der Kirche und Schule Wider stand leiste, jede Rückbildung auf dem Gebiete der die Selbstverwaltung betreffenden besetze und insbesondere jede Verlümmerung der Verwaltungsiustiz bekämpfe und daß er für eine gute Ordnung in den Staats

, das wir zurückweisen, die ausgesührten Punkte den Parteigenossen zur Erwä gung, selbstverständlich ohne damit das Gebiet der in den Vordergrund zu rückenden Fragen irgendwie abzn- grenzen. Wir eral'ten es namentlich für selbstver ständlich, daß die liberale Partei die Mittel, welche die neue Steuerbeiastung an die Hand gibt, dazu benutzt, damit auch in der That den vorzugsweise belasteten Elementen die möglichste Er eichterung zutheil werde. Freilich wird sich dabei herausstellen, wie trügerisch die Versprechungen

, — die Trennung sollte ja nur von kurzer Dauer fein, und die Hochzeit gleich nach der Uebersiedlung gefeiert werden. Bis der Partei-Bewegung steht, spricht sich für eine mög lichst entschiedene Wahlparole aus. Sie schreibt: „Will die nalional-liberale Partei Opposition machen. gegen die hereinbrechende Reaction, so muß sie ein klares Programm haben, ein klareres als sie bisher hatte und bei ihrem Verhältnisse zum Fürsten Bismarck zu haben brauchte. Können die Führer der Partei

, daß das natio» nal-liberale Wahlcomite gesonnen ist, sich mit der Fort schrittspartei förmlich zn verbinden. Natürlich würden die wirklich noch zur national-liberalen Partei Gehöri gen überall da den fortschrittlichen Kandidaten unter stützen. wo derselbe die meiste Anwartschaft auf den Wahlsieg hat, und umgekehrt wird auch die Fortschritts partei so agiren; eine förmliche Allianz beider Frak tionen bei den Wahlen bleibt jedoch ausgeschlossen. Stalten. Aus Rom, 11. August, wird der „Pol. Korr.' geschrieben

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 15.02.1896
Umfang: 4
diesen Beschluß als einen förderlichen und hochwichtigen und wissen auch die übri gen Beschlüsse des Landtages wohl zu würdigen. Tat kann unS aber, die wir an der Psorle des Landtage» wiederholt angepocht haben, um die liberale Partei an ihre politische Aufgabe zu mahnen, nicht hindern, über das politische Er gebnis dieser LandtagStagung in nichte weniger als befrie digtem Sinne zu sprechen. Man mag e« zu anderen Zeiten ganz berechtigt finden, daß sich der gesammte Landtag als eine bloße VerwaltungS- maschine

konstituirt; aber eS wäre unserer Meinung nach, deren Maßgeblichst durch die Thatsachen unterstützt wird, einer liberalen Partei diesmal anpassci.dcr gewesen, ihre Stellung zu der inneren Rcichspolitik dort zu präzisiren, wo ihr eine solche Stellungnahme durch die Ereignisse geradezu gebieterisch auferlegt wurde. Oder glaubt die liberale Partei Tirols wirklich, sich und der von ihr zu vertretenden Sache zu nützen, wenn sie dort schweigt, wo jede sich freiheitlich gesinnt nen nende Partei das Wort

zu machen. Eine wachsame Partei hätte aus der staatlichen Anerkennung des Feldkirchner Jesuiten gymnasiumt ein nicht zu unterschätzendes Moment gezogen, der Regierung nahe zu leg?n, daß auch die liberale Partei ernste und bcrücksichtigungswürdige Wünsche hat. Eine politisch geschulte Partei thut gut, sich immer neue Konzcssio-iS- punkte zu schaffen, und sie hat eS mit der Schaffung cincS solchen Borrathes immer leichter, wenn ihr seitens der Re gierung Handhaben geschaffen werden. Man hat uns in Bozcn im Jahre 1886

ein Slaatsgymnasium genommen, ohne daß uns, den Liberalen, hiefür ein ausreichender Ersatz Z ge boten worden wäre. Denn daß sich da« Franziskanergym nasium in wissenschaftlicher und pädagogischer Hinsicht be währt, ist eine Sache für sich und kann uns, die liberale Partei, nicht veranlasfen, die Anstrcbung einer Kompensation für die weltliche Anstalt aufzugeben. Die Kompensation könne ja auf jedem Gebiete, vaS unserem Herzen nahe liegt, er folgen. WaS die Becrdigungöszcnen anbelangt, so brauchen wir bloß darauf

, daß die Regierung in diesem Falle an der Seite der liberalen Partei stehen würde, da sie nicht wünschen kann, daß ein Lcbciisiiitcresse deö Landes, der Fremdenverkehr, Einbuße er leide. Die liberale Partei würde ihre Stellung stärken durch ein politisches Auslrclen dieser Art. Wir geben diese unsere heutigen Zeilen den liberalen Abgeordneten zur Erwägung in die Landtagöscrien mit. Sic sind geschrieben im Interesse der liberalen Sache, welche wir unserciseits noch nicht von der liberalen Partei getrennt

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Seite 2 von 4
Datum: 20.12.1892
Umfang: 4
. Was aber den Vorwnrf des Treubruchs betrifft, welchen eine „angeblich liberale Persönlichkeit' des 1. WahlkörpeeS begangen haben soll, so kennen wir den Namen dieser Persönlichkeit und sohln deren Gesinnung nicht. So viel aber wissen wir, daß für die Haltung der liberalen Partei der Beschluß der Wählerversainnilung maßgebend war und naturge mäß sein mußte, und daß man mit einer einzelnen, mit keinerlei Mandat ausgestatteten Persönlichkeit nicht ein Wahlkompromiß schließen kann, welches für Andere bindend

ist. — Wenn der klerikalen Partei ein anderes Mal wieder an einem Kompromisse ge legenem sollte, so möge sie sich an das liberale Wahl komite und nicht hinter dessen Rücken an an geblich gemäßigt liberale Persönlichkeiten wenden: das wäre wenigstens loyal! Die liberale Partei gönnt den Klerikalen von Herzen eine Vertretung im t^emeinderathe, die Kompromisse sind aber nur dort am Platze, wo der Sieg für beide Parleitn unge wiß ist, nicht aber dort, wo eine Partei durch ein Kompromiß nur verlieren kann. Das mögen

, welche die klerikale Partei zu den Wahlen getroffen hatte, mit einiger Aufmerksamkeit verfolgte, wer die Mittel kennt, mit welchen diese Partei die Agitation zu be treiben Pflegt, wer die Kräfte sah, welche sich in den Dienst der klerikalen Partei stellten, mochte durch das Resultat der Wahlen allerdings einigermaßen überrascht worden sein. Wahlreden von verblüffen dem Inhalte, bei deren Dnrchlesnng man ebenso er staunt war, über den Muth des Redners seinen Zuhörern solche Kost zu bieten, als über die Geduld

der Zuhörer, welche sich das wahnsinnigste Zeug über Wahrheit und Irrthum, über Toleranz und Liberalismus, materiell s und geistiges Wohl von Rednern vorschwätzen ließen, von deren Bildungs stufe auch der politische Gegner etwas Gediegeneres erwartet hätte, — Wahlreden solcher Art wechselten mit einer Thätigkeit der klerikalen Presse, welche je der anständige Mann von was immer für einer Partei auf daö Tiefste bedauerte und verabscheute. Schmähen und schimpfen, poltern und toben, ver dächtigen

und verleumden, — das bildete vor den Wahlen den hauptsächlichsten Inhalt des heimischen Organes der Klerikalen, sowohl als der Korrespon denten von auswärtigen Blättern. Durch die muth- willigsten Wahlreklamationen und Rekurse wußte die klerikale Partei die Wahlen 3 Wochen zn verzögern, um Zeit zu gewinnen iür ihre Agitation. Und nun, da Alles vergebens war, da selbst ein de müthigendes Kompromiß mit einigen Malcon tenten der liberalen Partei, welches unsere Kle rikalen zwang, 4Männern von ausgespro- chen

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Seite 2 von 4
Datum: 12.03.1897
Umfang: 4
einstimmig in den Ruf: Unser verehrter Landcshauptmaiinstellvertreter lebe hoch, hoch, hoch!' Landeshauptmannstellvertreter Dr. v. Hepperger dankt sür die freundlichen Worte und erklärt die zweite Session d-r Landtagsperiode für geschlossen. Ein Wchlbencht. Innsbruck, 10. Jänner Erfreulich ist eS nicht, was berichtet werden kann. Die hiesige liberale und deutschnationale Partei im Kampfe, in gegen seitiger Befchdung. Derselbe spitzt sich immer mehr zu, die Aus regung in den Kämpserreiben wird immer

Stunde nicht mehr bereit, aus eine andere liberale Kan didatur im Kompromißwege einzugehen. Die Nationalen beob achten festes Verhalten bei ihrem Kandidaten Dr. Jung — und nunmehr rücksichtsloses Borgehen auf beiden Seiten. Der deutschnationale Kandidat Dr. Jung erzielte auf Wähler versammlungen in Kufstein, Kitzbühel, Hall, Schwaz, hübsche Er folge, die Kaudidatenrede des liberalen Dr. Kofler gab dem Schwazer Parteiführer Hußl Anlaß zu groben Ausfällen gegen die deutschnationale Partei, obwohl

zugezogen. Das ist leider Thatsache und wird am besten dadurch bekräf tigt, daß die liberale Partei selbst bekannt gegeben, daß sie in keiner Beziehung mit gewissen Artikeln gegen die deutsch nationale Partei steht. Soll nun da ersprießlicher Wandel geschaffen werden, so muß das liberale Organ vor allem andern richtiges Parteiorgan sein und sich nicht nur als solches fühlen, muß du liberale Partei brachten, daß in ihrem Organe alles vermieden wird, waö die fortschrittliche Partei noch mehr entzweit

letzterer in Versammlungen solche vermieden hatte. DaS liberale Parteiorgan läßt keine Gelegenheit un- benützt, um aus die Deutschnationalen zu schlagen, das Organ der letztern erwidert. Und bei dem Punkte wollen wir nun ansetzen. Das „Tiroler Tagblatt' hat sich durch seine Haltung, durch sei-'.e veraltete, politische Tendenz, durch sein eigenmächtiges Vorgehen in Parteisachen sowohl die strengste Feindschaft der Deutschnationalen wie die Gleichgiltigkeit und Nichtbeachtung vieler eigener Parteigenossen

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Seite 2 von 4
Datum: 02.08.1895
Umfang: 4
werden soll, ein solcher kann vielleicht ein ganz guter Fachminister sein. ihn zu halten hat aber weder das deutsche Volk, noch derStaat, der über tüchtige Fachleute genug verfügt, ein Interesse. Politische Uebersicht. Oesterreich. In der inneren Politik ist vollständige Ruhe eingetreten. Einige Rechenschaftsberichte allein unterbrechen die Stille. Der Wortlaut der von uns schon gemeldeten Rede des Führers der Klerikalen in Oesterreich, Dr. Ebenh 0 ch liegt nun mehr vor. Der Passus über die liberale Partei lautet wörtlich

Taktik der politischen Parteien innerhalb des Parlaments. Wenn eS z. B. einerseits zweifellos ist, daß die liberale Partei im Volke ihre Sympathien und ihren Anhang verloren hat und bei Neu wahlen vermuthlich nicht unwesentlich geschädigt ins Parlament zurückkehren wird, so ist es andererseits ebenso zweifellos, daß dieselbe liberale Partei gegenwärtig noch eine numerisch sehr gewichtige Partei im Parlamente ist, welche man durch auch noch so maßlose Bernrtheilnng ihrer Haltung und ihrer Grundsätze

vor den Wahlen nicht dezimiren kann. Da nützt kein Anschwärzen und kein Beschönigen; die Parteien sind nun einmal noch in ihrer Stärke da, und damit muß der Parla mentarier rechnen. Bei Betrachtung der parlamentarischen Kräfte verhältnisse wird sich uns zeigen, daß irgend ein Zusammen schluß verschiedener Parteien auch iu Zuk nst bis zu den Neuwahlen wieder nothwendig sein wird, und daß auch die liberale Partei oder doch ein Theil derselben nicht wird ausgeschlossen werden können. Die Führung

'. 'Ganz dasselbe gilt von den nach Schmerling folgenden Führern der öster reichischen Deutschliberalen bis auf Herrn von Plener. In dem Jntriguiren, Wühlen und Wüthen gegen die eigenen Männer, um ans oft kleinlichen, persönlichen oder parteilichen Motiven deren Sturz herbeizuführen — darin ist diese einstige „Verfassungsparlei' und heutige „Deutschliberale Linke' sich getreu geblieben. . . . Man sollte eS kaum für möglich halten, daß eine politische Partei, die so viel Intelligenz in sich saßt

, wie dies bei der einstigen „Verfassungspartei' und deren heutiger Nachfolgerin, der „Deutsch-liberalen Linken', der Fall ist, daß eine solche Partei aus ihrer eigenen Vergangenheit gar nichts gelernt hat und immer wieder von neuem dieselben Fehler begeht. Wie der Sturz Schmerlings, so fallen die weiteren Mißgeschicke dieser Partei bis auf das Leidenskabinet Auersperg und die Torturen der liberalen Mitglieder in dcm Kabinet Taaffe und das heutige Schicksal der Koalition und ihres Ministeriums hauptsächlich und vorwiegend

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Seite 1 von 12
Datum: 06.04.1867
Umfang: 12
mehr zu vervollkommnen, und daher fortwährend auf dem Wege der Entwicklung und des Fortschrittes zu wandeln. Auch an die Benennung: liberale Partei knüpfen sich verschiedene und wesentlich entgegengesetzte Begriffe. Die Conservativen machen jede mögliche Anstrengung, um die Fabel zu verbreiten, daß zur liberalen Partei nur allein Leute gehören, welche das Recht, das Sittengesetz und die Religion, nämlich alle Prinzipien .zu Grunde richten möchten, welche den entfesselten Leidenschaften

des menschlichen Geschlechtes einen Zaum anlegen; allein allen diesen werde ich nie den Ehrentitel: „Liberale Partei« zuerkennen. Der gebildete und ehrliche Mann legt im Gegen theile den Namen: liberale Partei ausschließlich jener bei, welche nicht nur allein das Schlechte, an dem die Völker leiden, zu entfernen und unversehrt alle jene wenigen Güter zu erhalten sucht, sondern auch, immer unbeschadet den unverrückbaren von den Nor men des Rechtes, des Sitten gesetzes und der Religion gezogenen Grenzen

Pelitzeil« 4 kr Äei^iößiüniIrisertumea ««- brechen!!«» Xaball Stnu- für t«de»mal.<!ti»ü>luaq zok. Annonce,, lür die Vozaer Zeitung nehmen enlgegen- i« Jn-u.All»IandeDaube wAranlsur». Haaseafteti, °u» Äszlcr ia Me» Ml» >5raiilfur«i»ld«. O»p- l ik m Wien.Wollzeil« zz. 7S. Samstag, dm ö. April. vr. Leonardi und „I-a Voce caNollea'. Der k. k. Oberlandesgerichtsrath Dr. C. Leonardi hat auf den von der „Vooe eattioliea- in Trient in Nr. 30 gebrachten Wiener Correspondenzartikel, welcher sich über die liberale

Partei des tirolischen Landtages in Schmähungen ergeht und auch noch insbesondere die jüngst gewählten Reichsrathsmitglieder italienischer Zunge böswillig angreift, in den Nrn. 73 und 74 der „Trientner Zeitung' eine Entgegnung veröffentlicht, aus welcher wir Folgendes entheben, was auch für unsere Leser von Interesse sein dürste: „Im Eingänge dieser Entgegnung stellt Dr. Leonardi die Begriffe von conservativer und liberaler Partei, von welchen die »Voce oattolics' ganz verworrenen Vorstellungen

hat, fest und sagt darüber: „Einige wollen mit dem Namen conservativ jene Partei beehren, welche sich mit nichts anderem befaßt, als einzig und allein den ktatns <zno aufrecht zu erhalten, ohne sich im mindesten um die Unterscheidung zu kümmern, ob dieser Ltstns yno vom Guten oder vom Uebeln sei, ob er nämlich mehr oder minder den Vorschriften des Rechtes, der Moral und der Religion entspricht. Andere nennen conservative Partei diejenige, welche einen Schritt vorwärts geht und sich auch mit der obigen

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Seite 1 von 4
Datum: 20.11.1889
Umfang: 4
z» dezatllen. Mittwoch den 20. Movemßer und Z4 t ani»w. Seilagen.Letonom' 1889. Aarteifragen. ZI. Es ist nichts leichter, als Unordnung und Zwiespalt in die Reihen einer Partti zu bringen. Auch der unbedeutendste Anlaß hat schon oft ge nügt, daß ärgerliche Auseinandersetzungen unter Parteigenossen stattfanden. Die liberale Partei hat diesbezüglich schon manche Erfahrungen, und so sehr auch getrachtet wird, Alles vorzukehren, um ähnliche Vorkommnisse hintanzuhalten, so ent- spricht der Erfolg

, Zwietracht zu säen. Es ist offenbar, man will nicht recht Farbe be kennen. Die thatsächlichen Verhältnisse haben sich nicht geändert, wohl einige Leute ihre Gesinnung. Es soll klar herausgesagt werden: man will, daß die liberale Partei sich den Reaktionären gegenüber nachsichtig erwuic. Es soll öfter ein Auge zuge drückt werden, wenn beabsichtigt wird, daß Volk ein wenig zu züchtigen. Solches nennt man eine „zeitgemäße Reform'. Die Erfolge jener Parteien, welche ihr Programm den jeweiligen Strömungen

anpassen, find nicht danach angethan, die liberale Partei zu bestimmen, mit sich handeln zu lassen. Es sind jetzt nicht gerade gute Zeiten für den Liberalismus; es herrscht vielmehr ein hartnäckiger Kampf auf allen Linien gegen die Partei. Aber gerade darin, daß man den Liberalismus noch immer keine bedenk lichen Niederlagen beizubringen im Stande war, liegt ein Beweis, daß das Programm der libe» ralen Partei ein den Bedürfnissen des Volksthums angepaßtes ist. Das Blatt, welches die große .Reform-Idee

, es gilt darum, alle Wünsche und alle Beschwerden gründlich zu überlegen und zu erörtern und darnach handeln. Mit allgemeinen Anschuldigungen, ohne Angabe spezieller Fälle und Wünsche, die den Gegenstand nicht direkt bezeichnen, soll die liberale Partei verschont werden, auch von den eigenen Anhängern. Wer einem guten Gedanken Geltung verschaffen will, wende sich an die Parteileitung. Im Interesse der Partei zu wirken, ist Pflicht jedeS einzelnen Parteigenossen und darum findet auch jede All regung

doch nicht den Bemühungen. Neuestens werden wieder Versuche gemacht, Ve» Wirkung unter den Liberalen anzurichten. Ein Blatt, das sich der liberalen Partei aufzudrängen versucht und öfter schon Gelegenheit nahm, es mit eine> gründlichen Häutung zu versuchen, brachte in der letzten Zeit tiefsinnige Betrachtungen darüber, ob es nicht am Platze wäre, das Pro gramm der liberalen Partei zu verbessern und den thatsächlichen Verhältnisjen anzupassen. Es liegt hier entweder grobe Unkenntniß oder die Abfichtlichkeit zu Grunde

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Seite 2 von 8
Datum: 11.08.1905
Umfang: 8
empfehlen. GrafTisza an die liberale Partei. Im „Az Ujszag' ist ein Mahnwort des Grafen Stephan Tisza an die Mitglieder der liberalen Partei erschienen. Graf Srephan Tisza nimmt Stellung zu der Bewegung, die im Schoße der liberalen Partei aufgetaucht ist und die Auflö sung der liberalen Partei bezweck:. Er stellt sich diesem Gedanken mit aller Entschiedenheit entge gen. Er führt aus, daß infolge der Katastrophe, die über das Land hereingebrochen ist, die Eini gung aller auf der 67er Grundlage stehenden

zu unter stützen. Diese zweite Möglichkeit würde nicht nur ,nit dem ganzen bisherigen Verhalten der libe ralen 'Partei im Widerspruche stehen, sondern auch keineswegs das angestrebte ZiÄ erreichen. Graf Tisza wirft einen Rückblick aus die Erfolge, die die liberale Partei in ihrer dreißigjährigen Ta iigkeit errungen hat. Dann schildert er die Ver Wüstungen, auf. zvrrtschaftlichem' Gebiete und auf dem der Aechtsforderung. wehche die ku rze wiaNherrschaft der Koalition herbeigeführt hat. und kommt zu dem Schlüsse

, daß „kein patriotisch füh lendes Mitglied der liberalen Partei sich dieser Bewegung anschließen könne/' Graf Tisza führt noch 5en Gedanken aus. daß es unbedingt zu ei ner neuen Parteigruppierung kommen müsse, in WÄche die ganze liberale Partei eintreten könne. In diesem Falle würde er gerne für seine Per son die Folgerungen ableiten. Wenn dies aber »ächt geschieht, dann ergibt sich für die Partei die Pflicht, gegenüber einer zerstörenden nationalen Politik eine gesunde, mit den wirklichen Bedürs nissen der Nation

Parteien immer notwendiger erschein!. Diese Ver einigung könne aber nur aus zwei Wegen gesche hen, und zwar erstens, daß die zur Koalition ge hörigen 67er Parteien sich auf einen Standpunkt stellen, der die Möglichkeit zur Lösung der Krise bietet. In diesem Falle könnte die neue Partei- brldung unter Mitwirkung der ganzen liberalen Partei erfolgen und dann müßte niemand aus der liberalen Partei austreten. Der zweite Weg wäre der Entschluß der Mitglieder der liberalen Partei, das Programm der Koalition

rechnende Refornridee zu ver treten. An diesem Kampfe würde auch er Anteil nehmen. Graf TizZa stellt zum Schlüsse? folgende Bitte: „Es ist Pflicht der Partei gegen sich selbst isrd gegen das Land, nicht zwecklos und ruhmlos zu zerfalle»!. Die Beratung vom 23. d. wird da rüber entscheiden, ob die Partei aufrecht erhalten bleiben könne oder nicht. Zu dieser Beratung müs- en wir alle erscheinen, um dafür einzutreten, die 67er Grundlage zu retten.' Ausland. Der Aufstand in Portugiesisch- frika

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Seite 3 von 4
Datum: 20.11.1895
Umfang: 4
die Katholisch-Konservativen, daß zu ihnen noch stoßen: Bazanella, Morsey, Salvador!, Zallinger. Kohler, Plaß, Rammer, Rogl, Wenger und Zehet- mayer, so daß die Partei 20 Mann stark wäre. Durch die Gründung der katholischen Volkspartei wird auch den christlich- Sozialen eine nicht zu unterschätzende moralische Unterstützung zu theil. Die Slovenen bleiben noch vorläufig im Hohenwartklub. Derselbe würde, falls nur die oben angeführten Abgeordneten auStreten sollten, noch 45 Mitglieder zählen, und zwar ans Ober

im Congo- staate vollständige Machtbefugnis ertheilen, den Werth deS Stokes- fchen Eigenthums auszumitteln. Marquis SaliSbury accep- tirte die angebotene Entschädigung, sowie die Verpflichtung, daß die Verhandlung vor dem kompetenten Gerichtshofe geführt werde und erwartet zugleich Mittheilungen über den Charakter dieses Gerichtshofes. Belgien. Von den Gemeindewahlen sind folgende Ergebnisse bekannt: In Brüssel sind gewählt 13 liberale, 1V klerikale und 3 sozia listische Gemeinderäthe; der Fortschritt

verliert seinen ganzen Be sitzstand ebenso wild die bisherige liberale Mehrheit vernichtet. Von den Vorstädten hat St. Josse nur Liberale, Lacken 13 Liberale und K Klerikale, Molenbeek 1l) Liberale, 7 Sozialisten und 8 Klerikale gewählt. Lüttich wählt 10 Liberale, 12 Kleri kale, 9 Sozialisten, keiuen Fortschrittler; Gent 11 Liberale, 10 Klerikale und 8 Sozialisten; in Antwerpen sind dem Vernehmen nach 16 Liberale, 15 Klerikale gewählt, trotz des Bündnisses aller Liberalen; Nerviers wählte

l(> Sozialisten, 9 Liberale und 6 Klerikale. Das Ergebnis der Wahlschlacht besteht somit darin, daß überall, wo die verhältnismäßige Vertretung zur Anwendung kommt, die bisherigen liberalen Mehrheiten in den Gemeinveräthen vernichtet sind und die Sozialisten die Erbschast des Fortschrittes angetreten haben. Letzterer erleidet eine völlige Niederlage. Für die Klerikalen hat das Gesetz seinen Zweck erreicht, sie in bedeutenden Minderheiten in den bisherigen liberal regierten Städten zur Vertretung zu bringen

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Seite 2 von 4
Datum: 31.07.1895
Umfang: 4
Provinzen, den vorgeschrittenen Alpenliüwern und in Deutschböhmen drängt zu einer schärferen und energischeren Betonung der Grundprin zipien der deutschen und liberalen Partei. Mit Recht bemerkt daS „Tir. Tgbl.', daß „die liberale Partei heute Vertreter im Ab- geordnetenhause henöthigc. welche sich vollkommen der vollsten Unabhängigkeit nach ObeU erfreuen.' Ueber den Rücktritt des Freiherrn von Widm ann wurde uus aus Wien berichtet, daß seine Verstimmung hauptsächlich auf die Erfolglosigkeit

Mit diesem Amt DHer Rang und Gehalt eines Mini sters HerhWdxn; nach bisher beobachteter Gepflogenheit kann der Ernannte keinem Vertretungskörper der beiden Reichs hälften angehören. 1831 hatte Graf Taasse bekanntlich Herrn von Plener dieselbe Stellung angeboten, Plener lehnte da mals» um die Partei ihres Führers nicht zu berauben,, ab, auch von einem Ehrengeschenk reicher Parteifreunde wollte er nichts wissen. Nach der Abdankung des Koalitionsministeriums hat er nun der kaiserlichen Huld

, welche jenes Anerbieten einer hohen, reichdotirten Stellung wiederholte, Folge geleistet. Freilich ist ihm dabn eine seltsame Ungeschicklichkeit, Irrthum oder Entstellung der Wahrheit vorzuhalten. Plener — dies gcht auö allen seinen Aeußerungen hervor — zürnt seiner Partei, welche durch ihre Opposilon gegen die Slovenisirung MjS .hse Hz>alitipu gesprengt und das Ministerium, dem er angehörte, zum Fall gebracht hat; grollend scheidet er von s«im» MnWM und nach rvenigen Tagen zeigt er die Nieder- legung

seines HhMHWtxnWOakB an mit der Begründung, daß W Verhalten seiner Partei sein Werk, die Koalition der «gemäßigten' Parteien, also auch sein ferneres Wirken unmög lich gemacht habe. Die Parter, die Wählerschaften erscheinen über diese Erklärung bewegt, der „beste' Mann, der oberste Führer her Linken, von dem man nun erst recht eine unein- durch keine Rücksicht behinderte Wirksamkeit erwartet, scheidet gebeugt durch Kränkung, Enttäuschung, die er nicht etwa von saue» Feinde»:, sondern von seinen Freunden

keine Bedeutung bei und mürrisch wirft er seinen Partei. Messen vor, auch sie hätten ursprünglich einer ähnlichen Aus sagung schuldigt. Er hat damit nicht so ganz Unrecht : Die Parteifreunde, auf welche der Parteiführer am liebsten sich gestützt, die Herren vom Großgrundbesitz, die Großindu striellen und Kapitalisten, alle jene, welche neben deutschen Wählerschaften auch noch ganz bestimmte Interessen und Vor- Ber erste Tag in Wien. Bon Karl Wolf. Rasselnd und pfauchend hielt der Zug in einer der letzten

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Seite 2 von 4
Datum: 26.04.1880
Umfang: 4
4 Conservative. 1 Liberalen — zu sammen 204 Conservative, 283 Liberale; in Schott land die Grafschaften 6 Conservative. 25 Liberale, die Städte 26 Liberal? — zusammen 6 Conservative, 51 Liberale; in Irland die Grafschaften 11 Conservative, 9 Liberale. 44 Home-RulerS,,die Städte 12 Conser- vative, 6 Liberale. 19 Hvme Rülers, die Universitäten 2 Conservative — zusammen 25 Conservative, 1s Li» berale, 63 Home-Rnlers. Der parlamentarische Erfolg, dm die liberale Partei davongetragen, entspricht jedoch keineswegs

emigrirenden Jesuiten den ungehin derten Aufenthalt in Spanien, mit Ausnahme der bas kischen Provinzen, zu gestatten. Offenbar fürchtet Ca- novas eine carlistische Agitation?voa den Patres. GnglZnd.DMHdem ^Mnmehr^ie Wahlen in Englanvxcheendigt W>, werden, öle ^ genauen Ziffern übes dieHarteiHrhältniffi »m peuey.Unterhause von Interesse sein. Es Daben gewählt: 'in England die Grafschaften (Coünties) 119 Conservative, 71 Liberale, die Städte (BoroüghS) 3l Conservative. Lll Liberale, die Universitäten

einein ebenso großen Abstände der Ziffern im Stimmenverhältnisse der Wähler. Die Zahl der Wahlberechtigten, deren Namen in die Liste von 1830 eingetragen sind, beläuft sich aus 3.033.930. An libe ralen Stimmen wurden l.590.727 abgegeben, an ministeriellen 1,198.9 l3, also ein Unterschied von nur 391.814. Im Lande ist die liberale Majorität klein, im Unterhaus« enorm. (Kof- und Jersonal-Zlachrichte».) Herr Erzherzog Ferdinand. Großherzog von To-cana, ist vm Salz burg in Wien angekommen. — Erzherzogin

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Seite 1 von 8
Datum: 28.10.1903
Umfang: 8
stoßen. Die Besetzung des wichtig sten Ressorts ergibt sich sozusagen von selbst. Graf Tisza wird Minister des Innern, Dr. v. Lukacs be hält das Finanz-, General Kolozsvary das Honved- portefenille. Zum Handelsminister ist Geheimrat v. Hieronymi auseriehen. Bleibt Justiz, Unterricht. Ackerbau und das n I ^rt-l«--Ministerium. Sie wer den bald befetzt fein. Die Hauptfrage bleibt, ob die liberale Partei die Modifikationen des Elaborates des Neuner-Komi tees, die Tisza vorgenommen hat. akzeptiert

auf die ungarische Politik ist deshalb niit größter Wahrscheinlichkeit vorauszu sehen, und im Zusammenhang damit wird es als sicher angenommen, daß die liberale Partei wieder in die zwei Fraktionen zerfallen wird, aus denen sie besteht. Graf Apponyi und sein Anhang müfsen anS dem Nahmen der RegiernngSpartei ausscheiden, das dürste in Bezug auf die Parteienverschiebung im ungarischen Parlament die erste Wirkung der Designierung TiSzas zum Minislerpräsidenten sein. Ter neue Ministerpräsident besitzt gegenwärtig

ebensowenig eine Mehrheit, als irgend ein anderer liberaler Führer. Die liberale Partei besteht ans zwei Gruppen, deren jede sich irgend einem hervor ragenden Politiker anschließt und von denen keine für fich allein die Majorität bildetanch Graf Tisza hat solch eine Gruppe, eine große und einflußreiche sogar, die aber gleichwohl nicht groß und einfluß reich genug ist, um eine Majorität zu bilden. Doch kann jeder liberale ungarische Ministerpräsident auf die Unterstützung einer sehr großen Anzahl

von Abgeordneten rechnen: auch Szell verfügte während des Ministeriums Banffq keineswegs iiber eineil imposanten Anhang in der Regierungspartei und kaum war er Ministerpräsident, so stand ihm wenig stens äußerlich und in der ersten Zeit, eine mächtige Partei zur Seite. ES ist daher wahrscheinlich, daß Graf Tisza die Mehrheit in der Majorität finden wird, selbst wenn Graf Apponyi, wie wohl anzuneh men ist. mit seinen Anhängern die liberale Partei verläßt. Das Recht des Amens. Roman von Heinrich Köhler

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Seite 2 von 8
Datum: 09.11.1895
Umfang: 8
j !>! I! r! !> n! s' a> v g Li j-i a ' ! U> vi ii T II! I' Ä'l' S> m L. a>' T d< schroffste Personifikation der Tendenzen darstelle, von welcher die antisemilische Bewegung erfüllt sei. Ungarn habe auf die Entschließung, welche zur Nichtbestätigung des gewählten Bürgermeisters führte, nicht den geringsten Einfluß genommen und auch die liberale Partei stehe den Vorgängen vollständig ferne. Die Regierung sei bereit, Jeder anderen weniger pronon- zirten antisemitischen Persönlichkeit

und unberechtigten Srstoß der ungarischen Presse paralisirt. Anders steht für uns die Frage, was die liberale Partei zu thun gedenkt. Davon wird ihre Zukunft abhängen. Die Neuwahlen in den Neichsrath sind nicht so ferne als man glaubt. Nachdem die Zustände in Wien, welche durch die letzten Wahlen einen Ab schluß gefunden hätten, wenn die Bürgermeisterwahl zu einem Resultat geführt hätte, nun zu perennirenden geworden sind,' wird die Lage der Bereinigten Linken noch schlimmer als sie schon

die kaiserliche Genehmi gung zu erwirken, habe es aber ablehnen müssen, gerade dem prononzirtestcu Träger der Bewegung ihre Unterstützung zu leihen. Sie wolle dem durch die letzten Wahlen ausgesprochenen Wunsche der Bevölkerung, es möge das liberale Regime durch ein antisemitisches ersetzt werden, nicht entgegentreten, schlage aber zur Durchführung dieses Wunsches einen anderen, weniger scharf pointirten Charakter vor. Dieser Kommentar der Regierung ist ebcnso interessant als belehrend. Er zeigt zunächst

den reinsten Ausdruck und den berufenen Träger der antisemitischen Bewegung sahen, und wir anderen, welche der Wiener Bewegung ja ganz ferne stehen, hätten mit der libe ralen Partei wünschen müssen, daß der Versuch eines anii semitischen Regimes in der Wiener Kommunalverwaltung ge rade durch den Mann gemacht werde, welche:- der crbilieiste Gegner des Liberalismus und der Vorherrschaft der Deutschn! in Oesterreich alle Zeit gewesen ist. Wir mußten wünsch n, daß Dr. Lueger und gerade er zeige

war. Sie wird entscheiden, ob sie eine Regierungs partei werden und als solche ihren Abgang bei den nächsten Wahlen besiegeln will, oder ob sie Elemente in sich birgt, kräftig genug, um den Ansatz zu einer großen, starken und volkSthümlichen Partei mitbilden zu helfen. Lueti. Politische Ueberficht. Oesterreich. Die Nichtbestätigung Dr. Luegcr'S drückt der politischen Lage den Stempel «uf. Es ist die erste Handlung der Regierung und verdient schon als solche Beachtung. Wie man in Wiener informirten Kreisen erfahren

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Seite 1 von 4
Datum: 04.08.1869
Umfang: 4
. Der junge Mann prüft den Boden, auf dem er steht, den er sich aneignen und bebauen will, mit scharfem Blick. Auch er übt Kritik, aber die liberale Kritik ist von ganz anderer Art, als die radikale. Sie entspricht uicht der Lust am Niederreißen, nicht der Lust zu vernei nen, sondern sie strebt die Wahrheit zu erforschen. ES ist ein tief positiver Zug in ihr. Sie reinigt eher, als sie zerstört. Der radikalen Kritik begegnet eS leicht, daß sie mit der zerbrechlichen Schale den frucht baren Kern verwirft

, den die liberale Kritik sorgsam ausschält. An Kühnheit bleibt diese nicht hinter jener zurück. Der Liberale wagt sich an die höchsten Fra gen und prüft Alles ohne Furcht, aber nicht mehr mit dem Leichtsinn deS Knaben, sondern mit der Ent schlossenheit des Mannes. Keine Autorität ist ihm so heilig, daß er sich ihr blindlings unterwürfe, er untersucht die Bedingungen ihrer Ansprüche, und hul digt ihr nur, so weit er diese berechtigt erfindet. Aber er bestreitet auch uicht die nothwendige Autorität

. Während der Radikale leicht die eine Autorität ver göttert und dir andere für Nichts achtet, prüft der Liberale alle Autoritäten und schätzt jede nach ihrem Werth. Die echte wissenschaftliche Kritik, wie wir sie z. B. durch Lessing vertreten sehen, ist vornehmlich liberal. Ebenso verhält sich der Liberale den staatlichen Ein richtungen gegenüber. Es fällt ihm uicht ein, daS Bestehende deßhalb zu verwersen, weil eS schon vor ihm entstanden und ans der Vergangenheit auf die Gegenwart überliefert

, welches schwächliche Radikale irriger Weise als Liberale betrachtet. Voran» zeichnet sich die erste männliche Jugend durch die Entwicklung der zeugenden Lebenskräfte au». Der juuge Mann sucht nun sein eigene» Leben selbst- ständig zu entfalten, eine ihm angemessene Stellung in der Welt «inzünehmea und zu behaupte». Men schen, welche auch indivivuet diesen jugendlichen Cha rakter haben, bewahren daher auch diese^ gestaltende Kraft. EineS der untrüglichsten Kennzeichen eines Liberalen im höchsten Sinn de» Wort

» ist die orga nisatorische Kraft, welche er im Leben zeigt. Die großen schöpferischen Geister der Weltgeschichte waren meistens Liberale oder hatten doch eine bedeutende liberale Eigenschaft m ihrem vielleicht gemischten Wesen. - - ' / ^ Der Schule entspricht daS Systematische. Die po litische Zeugungsirast bewährt sich im Organisiren. Wenn der Radikalismus daS Alte zerschlagen und den Boden für die Neubildung bereitet hat, dann ist eS eine liberale Aufgabe, den Neubau auf demselben auszuführen. In England

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Seite 1 von 8
Datum: 05.10.1911
Umfang: 8
Borstellungen aus, die der liberalen Orthodoxie entgegenstanden, allein csuod non est in actis, non est in nmnds. Indem die große liberale Tagespresse ihre Spalten all diesen neuen Anschauungen verschloß, glaubte sie sie unwirksam M machen, die Wählerschaft gegen sie Dnmrunisieren und die alte liberale Partei, wohl retten zu können. Sie irrte: wohl verhinderte sie dadurch, daß sie alle Schuld au dem für das Deutschtum so verhängnisvollen innerpolitischeu 'VniWmnT 'länglich' dÄi^ zirr Zeit Regierenden

, keineswegs aber mich Her Verfassungspartei zu- schrieb, daß sich in der politischen Gedankenwelt des deutschen Volkes vollständig falsche Anschau ungen über seine politischen Aufgaben im Staate und über sein Verhältnis zu -den treibenden, Kräften im Wirtschaftsleben festsetzten. Anschau ungen, die heute noch nachwirken— idie liberale Mirtei zu retten gelang ihr jedoch nicht: nun voll' zog die künstlich aufgehaltene Entwicklung des deutschen Patriotismus sich schließlich in den For men einer Politischen

. Nach den Wahlen von 1891 zählte Kiese 1V8 und die Deutschnationale. Bereinigung 20 Mitglieder, während bei gleichzeitiger Auflö sung der Schönermnischen und der demokratischen Fraktionen,-rn den. Christlichsozialen mit zehn Ab geordneten!nntcr der Führung Dr. Lagers und Dr. Pattais ei»? neue Partei auf den Plan trat. Vollsnöung ctes Lsmpsmls m Venvätg. Am 14. Juli 1902 stürzte das bekannte Wahr zeichen Venedigs, der Campanile «in. Durch Sammlungen aus aller Welt wurden die Mittel zum Wiederaufbau

' dieses historischen, Kunstscha tzes aufgebracht. Ätunmehr ist der Wiederaufbau des Turmes, der dem eingestürzte» genau gleicht, bis zum Glockenstichl Vollender. Der Aufbau d^S Turmes soll bis Oktober 1912 vollendet sein. Trotz der Verluste, die die liberale Linke bei den Wahlen von- 1879 erlitten hatte, hätte sie im neuen PariZamenre eine bedeutsame Roll« spielen und das neue System schon nach kurzen» stürzen können, wenn ihre Zeit nicht bereits um gewesen wäre. Die liberale Linke war nicht mehr regene

- rationSfähig. In dem Wahne, daß die Einigkeit in ider paÄamenckavischen ^Vertretung Äer Süeur- schen nur durch Unterdrückung jedes Zweifels an der liberalen Orthodoxie hergestellt u-nd erhalten werden könne, sperrte sie sich gegen jeden freien Luftzug ab und verfolgte jeden Andersdenkenden als Ketzer. So wurde die nationale und die wirt schaftliche Reformbewegung. aus> der die liberale Linke neue Kräfte hätte schöpfe» können, für ne nicht zum Elemente der Regeneration, sondern zum Elemente Aer Zersetzung

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Seite 2 von 4
Datum: 30.11.1896
Umfang: 4
Nr. 276. .Bozncr Zeitung sSüdtiroler Tagblatt)' Montag, 3V. Novemb.r 1836. Die Alkoholsrage. Die englische liberale Partei hat bekanntlich bei den letzten Wahlen eine große Niederlage erlitten, die ihren Grrnd in verschiedenen Umständen hat. Einigermaßen hat aber auch der Umstand zu dem Wahlresnltale beigetragen, daß ein Theil der Partei unter Führung von Sir Harcourt die Be kämpfung deS AlkoholiSmuS aus seine Fahne schrieb und die „Trinkfrage' in dav Parteiprogramm eingesetzt wurde

. Mit demselben Augenblicke Halle die Partei alle Bierbrauer, Branntweinbrenner und Wirte gegen sich. Jetzt versucht eu. ^heil der Partei durch einen Rückzug die verlorenen Anhän. ger wiederzugewinnen, damit aber ist neue Uneinigkeit in da« liberale Lager gebracht, in dem e§ ohnehin Meinungsverschie denheiten in Hülle und Fülle gibt, in dem man sich über die wichtigsten Fragen, so über die der Orientpolitik, nicht zu einigen vermag. Der liberale Abgeordnete sür Loughborough (Miltel-- Leicestershire), Johiisvii-Fergnsvu

zum Aus drucke, die in der liberalen Partei über diese Frage herrscht. Ein radikales Organ erklärt, es vermöge nicht einzusehen, warum Johnson tadelnSwerth sei, ein anderes empfiehlt seine Entfernung au« der Partei. Nicht größer ist die Ueberein stimmung, die in den Zuschriften an die Blätter aus Parlei- kreisen zutage tritt. Ein Liberaler läßt seinem Groll über HarcourtS „Local Veto Bill', die über die Partei schon so viel Unglück gebracht habe, freien Lauf, auf der anderen Seite macht sich ein wahrer

Fanatismus der Enthaltsamkeit geltend und e« wird den Leitern der Partei feierlichst angedroht, daß sie die Unterstützung der Teclotalcr (Alkoholfeinde) verlieren werden, wenn sie nicht alle ihre Kraft für die vollständige Enthaltsamkeit von den geistigen Getränken einsetzen. Früher begnügte man sich mit der Bekämpfung ihres Miß brauche, jetzt soll schon jeder aus der Partei hinau«gedrängt werden, der nicht den Genuß von Wein und Bier überhaupt verdammt. Man harrt mit Spannung auf eine Meinung»» äußerung

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Seite 2 von 4
Datum: 17.03.1897
Umfang: 4
ihre: Gesinnung unv ihres Vertrauens in das neue, um 72 Abgeordnete verstärkte Parlament zu entsenden. Zum ersten male dursten an dieser Wahl Personen theilnehmen, die bisher politisch rechtlos waren. Die liberale Partei begrüßt diese Er rungenschaft und bedauert, nur, daß in der allgemeinen Wähler- klasse, wie in jener der Landgemeinden in Tirol der Volkswille mittelst des Filtrirapparates der Wahlmänner nur unvollkommen und abgeschwächt zum Ausdrucke kommen kann. Zum unverküm- mcrten Genusse des Wahlrechtes

Parteizwecke mißbraucht und das gesammte Erziehungs- und UnterrichtSwesen beherrschen will. Von den Klerikalen scheidet uns aber auch des halb eine unüberbrückbare Klnst, weil sie, die Interessen der Deutschen in Oesterreich preisgebend, sich mit Polen, Czcchen und Slovenen zum Kampfe gegen deutsche StammeSgenosseu verbün den, weil sie immer auf Seite der Gegner der Freiheit und des Fortschrittes stehen. Da gilt es vor Allem zu erhalten, zu be festigen und weiterzubilden, was die liberale Partei in heißen

theuerer und schwerer wird, ein ausreibender geworden. Insoweit diesen bedrohten Existenzen durch die Mittel deS Staates geholfen, oder für sie durch Er leichterung der direkten Steuern, der indirekten Abgaben und der Gebühren, oder aber durch sozialwirthschastliche Einrichtungen mittelbar eine Besserung ihrer Lage bewirkt werden kann, wird die liberale Partei sowie bisher auch in dcr Folge mit aller Energie sür die Bedrängten und Bedrückten einstehen und sich in der Verfolgung sozialer Reformen

N. «2 „Bozner Zeittmg' (Südtiroler Tagblatt). Mittwoch den 17. März 1SS7. Welponer und Gras. Die bürgerlichen Wähler der Städte Bozen, Meran und Glurns haben Samstag einen Reichsrathsabgeordneten zu wählen. Von Seite der fortschrittlichen Partei und, wir dür fen nicht unerwähnt lassen, auch von Seite deö tirolischen Gewerbes wurde der Handelskammer^äsident der Han delskammer Bozen Paul Welponer als Kandidat no- minirt. Zhm haben die Klerikalen den früheren Landtagsab» geordneten Dr. v. Graf

Gesichtspunkten nach jener hinzu, daß wir von unserem Abgeordneten auch eine kräftige, zielbewußte und von dem Ge wichte einer ernst zu nehmenden, einwandfreien Persönlichkeit getragene Vertretung unserer volkSwirthschaftli- ch e p Interessen verlangen. Gehen wir uun angesichts der bei den Kandidaturen zunächst vom politischen Gesichtspunkte aus. Unser Kandidat Welponer gehört der fortschrittlichen Partei an und vertritt deren politische Forderungen mit jener maßvollen Entschiedenheit, welche in der Sache

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Seite 1 von 4
Datum: 24.09.1885
Umfang: 4
finden, welche alle Elemente der groben Partei zusammenfassen kann. Diese Partei hat, wie jede große politische Par tei, verschiedene Richtungen und manigfache Ziele: sie war immer die deutsch-liberale centralistifche Partei. Je nach verschiedenen politischen Situa tionen und Bedürfnissen ließ sie begreiflicher Weise bald die eine Seite stärker hervortreten, als die andere, ohne diese darum aus ihrem Programme auszuscheiden. So war die Partei zu Zeiten mehr liberal oder mehr centraltstisch

, daß in Oester reich nationale Parteien ihre Berechtigung haben, er wünscht, daß die ganze Partei den Name» „Deutscher Club' annehme, er werde aber, falls es zur Spaltung kommt, nur dann in einen be sonderen Deutschen Club treten, wenn durch ei» gemeinsames Executivcomitä für die einheitliche Action vorgesorgt wird. (Beifall.) Die nationale Idee sei so maßgebend, daß nur ste allein die liberale Partei einigen könne. Nur unter der na» tionalen Flagge können sich alle schaaren. Wen» i» der alten Richtung

eu kranco. - - — ' ' ' Monats Abounement für Bozen st. 1.^ I Mit Postsendung in Oesterreich st. 130. n. Schweiz: uppeur tn Wien Sswoenoastet 2. G. L. Baude und Eomp. tn Wien >, Stn» aerstraße ll», u.Frantturt a^M. Rudolf Mosse in Wen, Berlin u. München. H. Schal« Wien l. Wsllzeile12. Moriz Stera. Wien ^1. Schulerstr. 18, M. DuleS. Wien l. Schulerstr. 8« ,55 217 Donnerstag, den 24. September Die Partei Versammlung der Opposition. Nachdem wir gestern den Erfolg der am Montag stattgehabten Partei

, je nach den Nächstliegenden politischen Aufgaben. In den jetzigen Kämpfen hat naturgemäß das nationale Element eine stärkere Stelle eingenom men und die Partei ist iu den letzten Jahren bei jeder Gelegenheit mit allem Nachdruck sür die Interessen des deutschen Stammes eingetreten. Daß sie ihren Standpunkt nicht durchsetzen konnte, liegt in der Thatsache ihrer Minorität und an- gestchts ihrer darum fruchtlosen Kämpfe ist in manchen Wählerkreisen der Gedanke einer verän derten Taktik entstanden. Man glaubt, man würde mehr

Erfolg erringen, wenn mau, wie das Wort heißt, eine nur nationale Partei bilde, d. h., das staatliche Element, das bisher wesentlich den Character der Partei mitbestimmt hatte, mit Be wußtsein aus dem Programme der Partei aus scheidet. Diese Controverse ist die denkbar un glücklichste. Einmal ist es für eine große Natio nalität, wie die Deutschen in Oesterreich sind, gar nicht möglich, sich als rein nationale Partei zu constituiren, wie etwa die Italiener, welche vermöge ihrer geringen Zahl

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Seite 1 von 8
Datum: 11.07.1911
Umfang: 8
im Polenklub saßen, kein einziger mehr wiederkehrt. Die klerikale slowenische Partei ist trotz Anspannung aller ihrer Kräfte nnd ob wohl für sie günstigere Verhältnisse vorhanden waren, nicht gestiegen. Bei den Italienern hat die liberale Richtung infoferne einen Erfolg zu ver zeichnen, als sie ein Mandat, das allerdings bis jetzt auch nicht in klerikalen Händen war, den So zialdemokraten abgenommen hat. Das sind die jedenfalls nicht zu unterschätzenden und politisch keineswegs gleichgiltigen

Verschiebungen^, die die Neuwahlen in das Abgeordnetenhans gebracht haben, die mich für die Gestaltung der politischen Verhältnisse im neuen Hause nicht ohne Einfluß sein dürfen. Vom politischen Schauplatze. Stärke der Part ordnetenhaus nach wählten Abgeordneten Alttschechen Zionisten Serben Altruthenen Deutsche Arbeiterpartei bei keiner Partei Alldeutsche Liberale Slowenen Rumänen Liberale Italiener Klerikale Tschechen Poln. National-Demokraten Klerikale Italiener Kroaten Poln. Demotraten Radikale Tschechen

in der Stärke der einzelnen Pcnteiön!äuf deutscher Seite smK bereits erorterk worden. Die Wahlen brachten einen bedeutenden Zuwachs für den deutschen Nationalverband, und zwar zunächst auf Kosten der sozialdemokratischen Partei, während diese sich wiederum zum Groß teile bei der christlichsozwlen Partei schadlos hielt. Im Rahmen des deutschen Nationalverbandes selbst ober sind nicht unbedeutende Verschiebungen in der Stärke der Unterverbände zu verzeichnen So hat die deutschsortschrittkiche Partei

selbst dann, wenn einige Wiener neugewählte Abgeord nete, deren Parteizugehörigkeit noch nicht ganz sicher steht, sich hier anschließen sollten, Mandate eingebüßt. Ebenso hat die deutsche Agrarpartei einige Einbuße erlitten. Die gröfjte Stärke hat die deutsch radikale Gruppe 'erfahren, die von 14 auf 22 Mandate gestiegen ist.neu hinzugekommen ist die deutsche Arbeiterpartei mit drei Mitglie dern: sehr beträchtlich gewonnen haben mich die städtischen Deutschnationalen. Der große Verlust, den die christlichsoziale Partei

dadurch erlitten hat. daß 21 ihrer bisherigeil Mändatsträger im WahlLampfe geblieben sind, würde, wenn die Blockpolitik eine Fortsetzung erführe, gar nicht in die Wagschale fallen, da ja der deutsche National verband mehr Mandate .gewonnen hat, als die Christlichsozialen. verloren —Die Bedeutung Kes Wahlergebnisses bei der christlichsozialen Par tei liegt vornehmlich darin, daß sie nun eine Partei ohne Führer, ohne Ziel, ja ohne festes Ge- füge ist. Die erste Parteiberakung hat deutlich ge zeigt

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