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Bozner Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 07.02.1901
Umfang: 6
. Die geängstigten Frauen des Dorfes flüchteten sich mit ihren Kindern in die Kirche, unter ihnen das Weib des Gastwirthes Verdi, ihr Büb- und sagte mit trotzigem Blicke in ihrem fremd artig akzentuirten Deutsch: „Nicht Ihre Fein din bin ich. Herr Baron, und ich klage Sie nicht an; ich sehe nur die Welt mit ruhigem Blicke an und will meine liebe Signorina. die ich in mein Herz geschlossen habe, als ob sie mein eigenes Kind wäre, vor dem schweren Unglücke bewahren, das sie nicht würde er tragen

noch viel, viel reicher ist, hat sich nicht gescheut, meiner Maritana seine Hand zu bieten und chen, den kleinen, nur wenige Monate alten Giuseppe, an der Brust. Allein selbst die Heiligkeit des Gotteshauses konnte die Aerin- sten nicht schützen. Die wüsten Horden stie ßen die Kirchenthür ein und ermordeten alles, was ihnen in den Weg kam. Signora Verdi war eine der wenigen, die entkamen; sie ret tete sich und ihr Kindchen, indem sie in den Glockenlhurm kletterte und sich dort hinter Balken verbarg. Der also der Wuth

. Bei einem dieser Kirchgänge — es war zu Weihnachten und Verdi sollte die Frühmesse spielen — bemerkte er in der Fin sterniß einen mit Wasser gefüllten Graben nicht und fiel in ihn hinein. Vor Kälte er starrt, vermochte er, trotz aller Anstrengung, sich nicht herauszuarbeiten. Glücklicherweise hörte eine Bäuerin, die des Weges kam. das Gewimmer des Knaben nnd lief herbei, um ihn ans Land zu ziehen. Ohne die Hilfe dieser guten Frau wäre der große Verdi der Welt verloren gegangen. Der kleine Giuseppe hatte schon in frühe

Unterricht wurde nothwendig. Den erhielt er, da er zehn Jahre alt geworden, bei dem Kaufmann An- tonie Barozzi im nahen Busseto, einem lang jährigen Freunde seines Vaters. Barozzi war ein passionirter und tüchtiger Musik-Di lettant. In seinem Hause und unter seinein Vorsitz versammelte sich regelmäßig die „Phil harmonische Gesellschaft' des Städtchens. Er hatte seine Freude an dem jungen Verdi und gestattete ihm die Benutzung seines Pianos, aus welchem auch seine älteste Tochter Mar garete fleißig übte

, ein Mädchen, das sich durch Geist und Schönheit auszeichnete. Das beständige Zusammsein des jungen Giuseppe mit diesem holden Kinde entflammte bald sein Herz zu einer tiefen Leidenschaft, die von Margarete aus das herzlichste erwidert wurde. Verdi hielt, obwohl er völlig mittellos war, beim Vater um ihre Hand an. Barozzi war

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Seite 5 von 6
Datum: 11.02.1901
Umfang: 6
und vielleicht die meisten von ihnen übertreffen wird.' Bertha schlug mit einem glücklichen dank baren Blick die Augen auf. Die Amtsgerichlsräthin sah den Baron groß an, sie mochte bei ihm eine stolze Zu rückweisung der Wahl seines Sohnes vermu thet haben, das Kopliment, das der alte Herr ihr sagte, verfehlte, seinen Eindruck nicht und ein flüchtiges Lächeln spielte um ihre Lippen. 3536 Meter über dem Meere gelegene Hoch- joch-Hütte im Ortlergebiete. — Verdi-Bonmots. Der Meister be suchte in jüngeren Jahren

zuweilen eine be freundete Familie in Parma. Eines Tages bittet man ihn. ein Urtheil über das Clavier- spiel der 16jährigen Filomena. der Tochter des Hauses, abzugeben. Verdi seufzt und läßt das Unvermeidliche über sich ergehen. Als die junge Filomena fertig ist, fragt die Mutter den Meister erwartungsvoll : „Nun, was hal ten Sie davon? Sagen Sie uns aufrichtig ihre Meinung!' — „Nun,' versetzt Verdi, „man sieht, daß Ihre Tochter eine religiöse Erziehung erhalten

hat.' — „Wie meinen Sie das ?' — „Sie spielt durch und durch nach den Geboten der Bibel.' — „Nicht möglich!' — „Doch, doch,' erklärte der Masstro, „ihre linke Hand weiß nie, was die rechte thut!' — Als Verdi einmal im Mailänder Musik verein anwesend war, erzählte jemand, ein Original sammle die Marterinstrumente aller Zeiten und hätte bereits eine stattliche Anzahl solcher Gegenstände beisammen. „Ich möchte wetten.' erklärte Verdi, „daß er das Claoier vergessen hat.' — „Haben Sie ein Bränhans !' Vor einiger Zeit beehrte eine hohe

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Seite 7 von 16
Datum: 27.07.1907
Umfang: 16
ihrer Klienten angerichtet haben soll. — Ein lenkbares Luftschiff. Der Erfolg des deutschen lenkbaren Militärluftschiffes soll all« Erwartungen übersteigen. Alle Einzelheiten des Baues hält man geheim. Die erfolgreiche Fahrt hat in Paris den größten Eindruck hervorgerufen, besonders die lange Fahrtdauer des deutschen Luft- schiffes. — Eine noch unbekannte Verdi-Oper ist, wie aus Mailand berichtet wird, soeben entdeckt wor den. Es ist dies ein Werk aus des Meisters erster Schaffensperiode, das er jedoch

, wie es scheint, nicht zuv Veröffentlichung bestimmt hatte. Die Oper fand sich in der Villa Verdi zu Sant Agata in einer Kiste, bezüglich derer Verdi einst bestimmt hatte, daß sie, die nur unwesentliche Papiere ent halte, nach seinen: Tode verbrannt werde. Diesem Wunsch des Meisters ist man nun anscheinend nicht nachgekomnien, denn man konnte die Kiste jetzt, viele Jahre nach seinem Tode, öffnen und entdeckte nun das kostbare Manuskript, das für die Musik- Welt auch dann noch von Interesse

sein wird, wenn dieses Werk seinen Meister nicht in demselben Maße lobt, wie es nngezählte andere Verdi-Opern tun. — Wissenschaftliche Forschungen über schlagende Wetter. Der französische Minister für öffentliche Arbeit«» hat eine aus 17 Mitgliedern, hestehende pernmnente Kommission beauftragt, wissenschaftliche Forschungen über schlagende Wetter-«nd Minen» fprengstoffe anzustellen. — Ein interessantes theatralisches Experiment. In mehreren Pariser Theatern ist dieser Tage «in interessantes theatralisches Experiment

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Seite 6 von 6
Datum: 07.02.1901
Umfang: 6
Nr. 31. .Bozner Zeitung'' (Südtiroler Tagblatt) Donnerstag, den 7. Februar 19V1. innig gerührt von der Liebe des jungen Paa res und gab ihnen seinen Segen, in dem er erklärte, er dächte nicht daran, einen braven jungen Mann, den Sohn eines Freundes, der obenein noch ein Talent besähe, das jedem Gcldsack vorzuziehen sei, zurückzuweisen. Die Hochzeit des damals erst 22jährigen Verdi wurde auf das glänzendste gefeiert, und die ganze „Philharmonische Gesellschaft' wohnte dem Feste

bei. aus dem Glück und Frohsinn herrschten. Drei Jahre später siedelte Verdi mit den Seinen nach Mailand über. Dort begann eine Zeit der Noth und Entbehrung für ihn und er muhte, ehe er seine ersten Triumphe feiern konnte, die bitterste Armuth durchkäm pfen. Sein Impresario, den er um Hilfe an ging. weigerte sich, ihm irgend welche Vor schüsse zu machen, und so wußte er nicht aus noch ein. Nicht einmal das Geld, um die Miethe für seine Wohnung zu bezahlen, besaß er. und dazu war er noch von Krankheit nie

dergeworfen. Seine Frau rettete ihn damals aus der schrecklichsten Bedrängniß, indem sie die wenigen Juwelen, die sie hatte, ins Pfandhaus trug. Es waren das überkaupt damals die kummervollsten Tage, die Verdi je gesehen, die Zeit, da er nacheinander alle seine Lieben, seine Kinder und sein Weib, zu Grabe tragen und allein, vereinsamt in der Welt zurückbleiben mußte. Von Unglück und Mißerfolgen zerschmet tert, wollte er schon der Kunst für immer entsagen aber sein Genie richtete ihn wieder auf und trug

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