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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 06.07.1906
Umfang: 8
2,400.000 Kronen, zusammen Kro nen 4.140.000, nach Klausen a»l Stammaktien Original-Roman von Irene v. Hellmuth . . Nachdruck verboten.) (26. Fortsetzung.) XIII. Tie Wohnung des jungen Dr. Lindeschen Ehe paares war sehr geschmackvoll ausgestattet, nur eines ärgerte Sigmund, daß sie so nahe bei dem Hause der Schwiegereltern lag: sie war nur durch zwei schmale, einstöckige Gebäude davon getrennt, und er fnch'-tete mit Recht den steten Verkehr zwi schen feiner Frau und deren Mutter. Frau Senne' dach lvar

ihm nun einmal im innersten Herzen unsympathisch, er hatte sich bis jetzt nicht ent schließen können, seine Schwiegernrutter „du' zu nennen, trotzdem sie ihren „lieben Sigmund' schon am Hochzeitsabeird darum gebeten hatte. Er wäre am liebsten nach dism andern Ende der Stadl ge zogen; aber da die Wohnung von ihm selbst als Praktisch und passend bezeichnet werden mußte und Hilda es reizend faild, so nahe bei den Elter'n sein Zu können, so mußte Sigmund sich fügen. Bei der Austoahl der Möbel, der Teppiche ic«S Vorhänge

^ 114.000 K, ferner an Fracht den jetzigen Verladeplatz in schreiendeil Farben, ivährend Sigmund sich mein: für dunkle, solide, gediegene Sache» entschied'. Auf eine Hochzeitsreise harte Hilda ebensalls verzichten müssen, weil der junge Mann erklärte, dieselbe nich: von dem Gel de seiner Frau machen zu wolle,», er selbst aber 'sich vorläufig aus eigeuen Mitteln solchen Lurus nicht gestatten könne. Es gab dabei eine lange Auseinandersetzung, die beinahe zu einem ernstlichen Streik Veranlassung gegeben

hätte, weil jedes von ihiv>u eigensinnig an seinem Willen festhielt. Es wav Hilda nwuiger nm di«. Reise selbst, als um das Ansehen bei den Frenn dinnen und Nachbarn zu tun. Man sollte sie be- neiden, bewundern, ausraunen, und ivas> würden alle für Augen inachen, wenn sie erzählen könnt»,, sie sei in Rom, Neapel, Venedig genvsen. denn dahin gingeil doch alle „besseren Leibte', 'wenn si? eine Hochzeitsreise machten. Nnn war das alle^ nichts, weil Sigmund nicht wollte. Sie ballte in, Stillen die Hän

mit -l> ^prozentiger Steigung uiehr als 1 Kilometer i'Äidivärls gegen imulU dann in einem Tunnel eine Wendung, kommt fortgesetzt ansteigend wieder zurück bis oberlmlv Äaidbrnck. machl Sann wieder in einem Tnnnel eine Wendung und läuft abermals gegen Klanien. So beschreibt die Bahn vier große Kehren und mündet endlich etwas vor der Kirche von Zt. Ka- Sigmund hatte sich nun mit Ernst und Eifee an die Aiisnihi-ung seines Vorl,abe»s ein nusiei^ ichaitliches Werk ',n 'chreiben gemacht, zum großen Verdrnß Hildas

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 06.07.1906
Umfang: 8
, daß fie rot wurde vor Aerger. ..Bitte, geh' doch ein wenig zu meiner Mutter hinüber,' sagte Sigmund einnial. ,,^.'in, nein, das will ich nicht,' war die rasche Z'-itu^.t der jungen Frau. , 'u.i!-.7n denn nicht? Hilda was machst du »Lozner Zeitung' (Südttroler Tag blatt? den, sodaß man Kraft im Ueberfluß nach allen Richtungen zu vergeben hätte. Ein vollständig be- ladener elektrischer Wagen braucht etwa 70—80 Pferdekräfte, um eine Steigung von 5 Prozent zu überwinden. Sollte aber ein Hindernis

die Propositionen für ein komisches Gesichr! Ich bemerkte das sckvn öfters an dir, wenn ich von meiner Mutter sprach.' Es klang eine heimliche Angst und Sorge ans seinen Worten. In der Tat stand die junge Frau da, mit einer Gebärde eisiger Abwehr, und zwi schen ihren Augenbrauen lag eine tiefe Falte. „Ich mag irnn einmal deine Mntter nicht.' klang es rrotzig. Sigmund war sehr blaß geworden. Er begriff es gar nicht, wie man feine gute, alte, praktische Mutter mit dem goldtreuen Herzen nicht lieben, konnte

und NaMicht. die ihn manchmal rührte, während Hilda noch nicht das Mindeste getan, um dem Herzen her alten Frau näher zu treten. Kam die Schwiegermutter einmal, mu nach „ihren Kindern' zu sehen, so steckte die junge Frau stets eine Miene aus, die zu sagen schien: „Ach du bist es, was willst du denn schon wieder?' Sigmund ärgerte sich jedesmal unbeschreiblich über dieses Benehmen, auch die Mutter schien es zr kränken, doch sagte sie kein Wort. Nun war sie allerdings seit ungefähr vier oder fünf Tagen

nicht mehr gekommen; auch Hilda war nicht bei ihr gewesen, nur Sigmund ging, während seine Frau bei ihren Eltern weilte, schnell einmal hin auf, um nach der Mutter zu sehen. Unbeschreiblich wohl fühlte er sich jedesmal, wenn er der alten Frau gegenübersaß und in ihr gutes Gesicht blicken, konnte. Mit sehnsüchtigen Augen blickte er sich dann in dem Zimmer um, als sähe er alles zum erstenmal, und es war doch seit dreißig, Jahren an der Ein richtung nichts verändert worden, höchstens, daß die Mutter

die Möbel aufpolieren und das Sapha frisch überziehen ließ. Sigmund kam sich jetzt im mer wie ein aus dem Paradiese Verstoßener vor.

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