Nr. <i0 .vozner Feiwng- sSlldUroler TÄzblatt) Donnerstag, den 12. März 1908. gelegen. waren an sich leichte BesckHdigungen. 9!ach dem Ausspruckv der Aerzte muß das Werkzeug, mit nvlckiein sie Zugefügt wurden, ein spitzschneiden- !>es geivesen und mit großer Wncht gchandhabt irorden sein. Joses Pirner. ein selbst etwas dem Trünke erg<bencr Buii'cl>c. war seinem.im letzten Verhöre abgelegten Geständnisse zusolge. eines Sonntags, cnn 3 Wochen vor der Tat. im Bränliausc von Iobann Plattner
gcichmäbt worden. Damals ^xicktc ibn w belxiuptei <'r, zum erstenmal der Gedanke, jenen uinzubringen. ein Gedanke, der ihn seither immer wieder versolgte. Zunächst dachte er daran, de» Plattner bei einem gelegentlichen näckitlichen Zn'aininentreiien einfach niederzuschlagen', doch will er keinerlei Anstalten zu einer solchen Begeg nung getronen hnbeii. Am 2V. Dezember 1907 nachts ersuchte er, ihn durch einen gegen seine Wol'nnng abgefeuerten Schrottschnß aus dcni .V'anic zu locken, um ihm dami Schläge
geben zu sönnen^ Allein dieser Plan schlug fehl, da Platt» ner sich nichl zeigte. Ten endgiltigen Beschluß, ibn ,u töten, will der Beschuldigte erst am Sonn tag ^2. Dezember nachmittags, nach der ihm im Bräul-.auie widerfahrenen Beschimpfung gefaßt liaben, Tamals er sich nachHau'e zum Auerhof, iiolle sich das -Genx'hr. welches er früher einmal vom Kaufmannssohn Eduard Delncca ansgeliehcn kmtte: mit diesem bewaffnet, jedoch ohne feflen Plan über die Art. wie er den Plattner zu töten gedenke .iing
er binunter zum Auersteg', dort sehte er sich am Wege hinter einem Kastanieubanm nieder, darauf rechnend, daß Plaltner diese» Weg .i»m Heimgehen einschlagen werde. Da Plattner Zange nickt kam, dachte Pirner schon daran, dors- Zvärts zu gel>en. Plötzlich borte er jenen aber aus der Ferne schreien und drohen, und vernahm auch Sie Stimmen seiner Frau und des Sohnes' jetzt eilte er zur Mordstclle, stellte sich etwas abseits vom Wege bei einem 'Pfosten auf, legte auf sein Opfer an und feuerte, ohne näher
zu zielen, auf kurze Tisranz gegen dieses einen Schub ab. Allein er baue nicht getroffen' Plattner rannte auf ihn zu; daraufhin lief; Pixner das Gelvehr fallen, süirzte fich auf jenen packte ihn mit beiden Hän de«, fchlenderte ihn zu Boden, zog sein Messer, das er 2 Tage vorher hatte schleifen lassen, und führte, wie er glaub!, zuerst einen Schnitt durch den Hals und dann einen Stich gegen das Herz seines Geg ners. Plattner drehte sich noch einmal um und stürzte zn Boden. Ob er ihm noch mehrere Stiche