Martm Guvzäer. !. Roman von C. Dressel. (12. Fortsetzung.) Da lachte sie sorglos: „Ja, Gert, vielleicht Heirat' ich dich auch mal. Aber nicht so bald. Werd' erst im Sommer siebzehn und Vater sagt, vor zwanzig gibt er mich nicht fort. Er sagt auch, ein reicher Marschbauer warte schon auf mich/ fügte sie mit lachendem Uebermut hinzu. „Sanne, wenn du den nimmst — ich mord' dich zuvor.' - - „Lag mich los. du. Du erdrückst mich ja. Will ich denn den Bauer? Gott bewahre, in die Stadt
will ich, und nur mit dir, Gert, weil ich dich nu mal unsinnig gern Hab'. Vater tut zuletzt doch, was ich will. Bloß schlau muß man's an fangen und warten können. Kein Baum fällt auf den ersten Hieb. Wart's also ruhig ab, Gert.' Schallende Küsse lohnten ihr, die nur ihr Lachen und Girren unterbrachen. Achim stand wie erstarrt. Und diese leicht fertige Deern war Vaters Herzblatt? Nur den HanMdirnen hatte er eben noch eine derartige Verkommenheit zugetraut, und jene armseligen Geschöpfe mochten vorsichtiger aus Sitte und Ehre
halten, als dies zärtlich behütete Kind, das den liebevollsten Vater schmachvoll hinterging. Achim schüttelte das lähmende Entsetzen ab, der Zorn stand in ihm auf, drängte ihn vorzu stürzen, die Ehrvergessene heimzutreiben. Da huschte sie schon fort mit den leichten Worten: „Adjes, Gert, bet' ein Vaterunser, daß ich glücklich in meine Kammer komm'.' Sie lief ein paar Schritte, dann blieb sie nochmals stehen, drehte sich um, warf Gert Kuß hände zu und die lachende Mahnung: „Das nächste Mal mußt