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Bozner Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 20.02.1911
Umfang: 8
Nr. 41 Die Schute der Ehe Romai von Paul Airstein. 5. Fortsetzung. Nachdruck verboten. .?»«> 10 — warte mal!- Er M in die »anuc. „Ja, hier ist noch was, auch iwch iiitn in dr>ick' doch mal aus den Knopf, daß >-u dir 'ne Tasse bringen!' »Sehr gern,' antwortete er kurz, .du brauchst ihn nur herzubringen.' Axel lachte. Nimm's mir nicht übel—du bist wirklich «in Utthcimliches Faultier!' Damit klingelte er selber. Luise kam. -Eine Tasse noch - ' „Hm —' . Während sie das Gewünschte holt«, sahn» 5ch

dir beiden stumm an. «Hast du vielleicht sonst «och 'u Wunsch?' ..Dumme Frage! 'ne Zigarette muß der Mensch doch haben!' „Sehr richtig! 'ne Zigarette muß der Mensch haben, aber wo hernehmen und nicht stehlen!' „Herrgott, nicht mal 'ne Zigarette hast du hier ? Donnerwetter, das ist ja ein schönes Kaffeehaus! Man wird nicht mehr bei dir Ver kehren können, Axel, wenn du nicht mal das Nötigste im Hause hast!' „Na, beruhige dich! Tie letzten zwanzig »ahm sich Goldek gestern abend!' Mahrberg rührte

— seiner Frau. So blieb er also ruhig und schlug nur zwei mal auf den Tisch. »Weiß Gott — die «an« Laune geht «ine» ^ «te»i' „Bozner Zeitung' (Südtiroler TaZblatt). 2ttayrverg aver stellte sich vor Kran Paula hin. und Sic 4>ä»5e ringend, sah er si-lächelnd an: „Frau Paula, Frau PaulaWie haben Sie sich verändert! Sie waren als Mädchen doch so vernünftig!' « ' .Als Mädchen, ja! Da stand auch Papa für alles ein. Aber so . . . dasist jakein Leben . mehr. Sorgen aus allen Seiten, und nicht mal der Wille

, sie zu heben. Da. kann man nicht ruhig bleiben! Es muß doch alles ein Ende haben!' »Na also. Sehen sie — so werden anch die Sorgen ein Ende haben! Man muß nur warten.' Unwillkürlich mußte sie lachen. ^ »Da werde ,ch wohl lange warten können!' I Es klingelte. p Luise meldete Herrn Dr. Goldek »Na, sagt'ich's nicht — das reine Hotel! Jeder kommt und geht, wie's ihm gefällt. Schläft mal, schläft mal nicht »Ihr Dinner, meine Härrschasten!' In über moderner Kleidung tänzelte Dr. Goldek ins Zimmer. Mit kurzen

, schlängelte sich Goldek an sie heran. - .Uebrigens, guäddige Frau, mein Kompli ment! Sie sehen widdec aus— großartig. Sie werden von Tagg zu Tagg schanuer. Iich habbe noch nie eine Frau gesehen, der das Heiräten so außerordentlich bekommen ist.' Frau Paula hörte.ihm geduldig zu. ' ^ »Sagen Sie mal, Doktor,' fing sie endlich an», »können Sie sich die Koniplimeme immer noch nicht abgewöhnen?' Er tat fast beleidigt. »Abber iich bitt' Sie, gnSddige Frau, iich bin Magyar. Wir Magyaren sind eine heefliche

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Bozner Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 06.04.1910
Umfang: 8
. Wie ich das Bäuerlein taxiere, wird er mindestens fünf Lire für die Flasche verlangen.' „Das wird wohl kaum reichen, aber wir wollen mal gleich hören. He! Wieviel kostet die Flasche?- , « „Fünfzig Centesimi, Signori,' antwortete mit freundlichem Grinsen dcS Bäuerchen. »Fünfzig Centesimi? eine halbe Lire? Der Kerl muß verrückt sein. Der Wein ist das Sechs fache wert. Ich werde ihm eine Lire geben.' Als das Bäuerlein auf das Geldstück 50 Cente simi herausgeben wollte und Wendeborn ihm in gebrochenem Italienisch

verständlich machte, daß .er das Ganze behalten solle, sprang er vor Freude wie ein Wiefel im Kreise herum und konnte mit verbeugen und dienern kein Ende finden. Dann begann er in seinem neapolitanische» Dialekte eine lange Erzählung, von denen die beiden Deutschen nur Bruchstücke verstanden, zu mal sie ihr anfänglich nur geringe Aufmerksamkeit schenkten. Allmählich wurde cwer ihr Interesse erweckt, , als sie aus den Reden des Bauerleins heraushörten, er habe vor einigen Tagen beim .. Ausschachten

ausgehangen werden.' „Das ist mir bekannt. Aber hier halte ich eine Täuschung für ausgeschlossen. Der alte Bauer macht ein zu dummehrliches Gesicht. Dem traue ich nicht zu, daß er uns beschwindeln will. Man sieht die Freude über den glücklichen Fund förmlich, aus seinen Augen leuchten.' „Seien Sie vorsichtig! Jeder Italiener ist ein geborener Schauspieler. Aber Sie können sich Ja mal erkundigen, was er für die Sachen verlangt.' „AliUs Iiire, Sieuori» m!Us lürs,' antwor tete der Bauer aus die Frage

Wendeborns. „Tausend Lire?' rief Wendeborn. „Hören Sie mal, Doktor, das ist ein Spottpreis. Ich glaube die Sachen sind das zwanzigfache wert. Was meinen Sie, sollen wir das Geschäft zu sammen machen?' „Ich danke' lachte Holberg, „dasür bin ich zu wenig Kunstkenner. Aber bieten Sie ihm doch mal den fünften Teil seiner Forderung. Nach meinen bisherigen Erfahrungen in Italien wird er wahrscheinlich auch zu oiesem Preise Ihnen die . Sachen ablassen.' „Od, Imxossibilo, Liguori, imxossibils!' rief der Bauer

. Einige hundert Schritte vor ihnen bemerkten sie einen Häufen von Bettlern, etwa zwanzig bis dreißig an der Zahl, alte Weiber, junge Mädchen, halbwüchsige Burschen und Kinder, die sich mit großem Geschrei um zwei Damen drängten und diese augenscheinlich mit zudringlichen Betteleien belästigten. „Na, die Bande wollen wir mal auf den Trab bringen.' meinte Wendeborn und beioe be schleunigten ihre Schritte. Plötzlich rief Holberg, in den Laufschritt, über gehend: „Schnell, schnell, lieber Freund

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 28.02.1911
Umfang: 6
. Und für Ihre Frau besonders nicht!' setzte sie mit Nachdruck hinzu. Er nutzte. „Wieso?' - „Ja, wenn auch ! Der Ton ist nichts flir e Frau. Nebenbei hat sie ja auch gute Ge» -schaff Sie hatte es absichtlich ganz harmlos hinge worfen^ aber es saß doch. ' Axel wurde aufmerksam. „Gesellschaft?' wickerholte erfragend. „Mit wem ist sie denn immer zusammen?' „Hcchaha... sind Sie aber ein vertrauens seliger Ehimann!!' . „Mein Gott — wenn man das nicht mal s«n könnte —' Sie stimmte ihm noch immer lachend zu. „Der Doktor

Axel kurz und un- vennitteli: ' „Sag' mal, hast du in letzter Zeit mal meine Frau mit dem Doktor irgendwo gecrossen?' Verdutzt starrte ihn Mahrberg an. „Waruni denn? Wie kommst du darauf?^' Axel druckste. „Eh . . . mich interessiert's!? ^Gotl^ möglich ist's schon. Per,.Dpkto.r. hat doch nichts zu tiui, und deine Frau geht doch au«h viel spazieren!' ' . So nieiue ich's nicht. Ich mein« anders!' Er machte eine bezeichnende Handbewegung. Mahrl>erg schlug sich vor den Kopf »»» lachte dann laut los

! Aber siegreich wie iu dem Lied, das driunea sein bester Freund spielte, schälte sich ans de» steigenden Tönen für jhu die. Hoffnung. . Einmal «jlßte er es ja erreichen, einmal mnHte er ja yrit feinem Mnnen an dmi Ziele stehen) das ihn üb« die Welt-erhob, und das er in aller Drangsal und Wirrnis immer wieder als Höchstes erstrebt. Ein mal mußte- er ja dahin gelange»! Sein Stück jetzt, das machte ihm schon den Anfang, und dcmn, dann . . . Dann verschwand jede kleine Sorge, jede irdische Not

so laut,' daß die anderen ganz er schreckt zusammenliefen. „Aber um Gottes willen, was ist denn?' Sie nahmen ihm den Stuhl aus der Hand. „Der Axel ist verrjckt geworden,' schrie Goldek aus seiner Ecke. „Herr — —^ Er stürzte wiedxr aus ihn los. Paula wollte ihn beschwichtigen. Er schüttelte sie ab.' „Latz mich in Ruh! Wir deide sprechen später!' Dann schüttelte er drohend die Faust gegen Goldek. „Das sage ich Ihnen aber, finde ich Sie mal mit ihr! zu sammen, dann gnade'Ihnen Gott, Sie heflicher Ungar

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Bozner Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 17.08.1911
Umfang: 8
is, aber wenn det da drüben mit rechten Tingen zugeht, denn will ick wees Gott nich Anjust Willen» Trübekke Heeßen. Det janze Jahr iind die Läden jefchlofsen nnd keen Mensch nich läßt sich drin blicken. Un denn kommt mal so'n elejanter Mann niit'n Ziehlinder und allen möj- lichen Kram, und schleicht sich wie'n Dieb in die Bude rin und wieder raus — und nenlicht dm Koffer, wo se jeholt haben —* , Mutter Trübekken warf einen scheuen Blick nach der pegenüberliegenden Villa. „Nannst »voll recht hab'm. Bater.' sagte

sie beklommen. .So recht jehener is mir det auch nie nich vorgekommen. Keen Mensch hier herum weeS, wem die Bude eijentlich gehört — un allens iS so verfallen und so — so jrauslicht — und rnnejcmacht wird ooch nischt —* »Na, un det Männeken, wo immer rinjeht? Ick bitte dir bloß, wat hat fo'n Mann in den Rumpelkasten zu suchen? Det is vielleicht so',, ßeheimer Schlupfwinkel, wie wir in den Roman «lesen haben — du weest doch, »Udo, oder die zrünr Hand* — det da nich die Polizei schonst ltnge mal riujeseheu

? Der Kerl niit'n Ziehlinder hat den a»»dern hier, drinne ve> brennen wollen, bei'n lebendichten Leid verbrenne» -vollen > Zlljeschlosse» bat er, daß Vernich raus kaim und drinne sitzt wie die Maus in der Falle. Fritze, hol mir mal det Beil anS'n Laden! Hinm» in die Ecke steht et, in'n Mehlsack.'' „Mensch, ick jloobe, du bist der eenzige^ der sich bei die Ieschichte wat verbrennt — die Finger- . nämlich.' meinte der, der Herrn August Wilheli» Trübekke bereits vorhin erzürnt hatte. Diesmal erhoben

am roochigsten is, denn da kann matt nachher natierlich jar nich mehr rin». Ick werde mit Fritzen und Kalle oben russ sehe». -—Du kannst ja in'n Keller runterjehn, Paul! Wenn de dir nämlicht die Berne wärmen willst.' Der Spötter von vorhin zeigte sich nicht im mindesten getroffen, sondern schloß sich ihm stillschweigend an,' während er nun die Trepp« emporstieg. Oben aber riß er die Augen »vcit ans. „Haste sowat schonst jesehn?' ,neinte er ver». wundert. .Eene Tür aus Eisen! Na, wir woll'n mal sehn, ob det

suhlte seine Ky'.ee ivanlen, und große Schweiß tropfen traten ihm auf die Stirn. »Ach !,» jroßer Jott,' stammelte er, „ach du jroßer Jott! Na det is'n Feez! Seht ihr — wer hat un rcchl jehabt? Ihr wärt ruhicht draußen jeslanden uud hättet Manlaffen feil» jehalten — und hier liejt eener erschlage»! Wi«! müssen mal nachsehen, ob det Männeken noch lebt.'! Er kniete langsam und umständlich »lebe», dem Gestürzten nieder und öffnete. ihm mit zittern»! den Fingern die Weste, um das Ohr auf di»j . Brust

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 23.02.1903
Umfang: 8
mache.' Frau von Tolfting erhob sich. Eine unbeschreib liche Erregung hatte sich ihrer bemächtigt, sie athmete einige Mal tief anf, ehe es ihr möglich wurde zu sprechen. „Ich wage kaum zu glauben, was Dn mir da mittheilst, Horst, uud doch mich es nach Allem, was Du sagst, sein Ernst sein. Wie soll ich beschreiben, welche Gesühle Deine Worte in mir erwecken? Endlich, endlich fällt die Schranke, die hier aufgerichtet war, endlich werde ich frei aufaihmen können, wie ich es seit Jahren ersehnt

ausbilden zu dürfen, wnrde jedoch ein für alle Mal vom Vater abgeschlagen. „Du bist fiir Deinen Stand schon mehr als zu klug, beschäftige Dich lieber mit der Wirthschaft.' ward ihr zur Autwort. Daß ihr Lieblingswuusch ihr versagt wurde, erfüllte ihr Herz mit Trotz uud Bitterkeit; ein leidenschaftliches Verlangen beherrschte sie, zu lernen und sich zu bilden. Der Großvater unterstützte sie darin und erschloß ihr die herrlichen Schätze der Literatur und Kunst, unterwies sie in allen ihm be kannten Fächern

uud hatte seiue Freude darau, wie sie begierig lernte und schnell und sicher auffaßte. „Schade, daß Du kein Jnnge bist,' sagte er bedauernd, „aus Dir könnte einmal etwas werden.' So verging die Zeit. Als Christine wieder einmal bei dem Großvater weilte — sie zählte eben 15 Jahre — hatte sie zum ersten Mal Gelegenheit, Horst von Tolsting zu sehen, der niit einem Auftrage die Bibliothek betrat. Unbemerkt von dem jnngen Offizier beobachtete Christine ihn und bewunderte sein elegantes Auftreten

Abschied geschenkt. Brennend heiß fühlte sie das Blnt in ihre Wangen steigen bei der Erinnerung, die sich an diese kuüpste. „Ein Zeichen meiner Liebe', hatte er bei Ueber- reichnng der Blume gesagt. Seiner Liebe? Wie war es möglich, daß er sie lieben konnte — sie, mit der er heute Abend zum ersten Mal zusammen getroffen? Aber hatte sie es uicht deutlicher, als alle Worte es ausdrücken konnten, aus seinen leidenschaftlichen Küssen gefühlt? Er verlangte ja auch nach einem Wiedersehen; morgen um 11 Uhr

ihr Bilv ihr entgegenstrahlte, so marmorbleich waren ihre Wangen. Unwillkürlich trat Christine noch einen Schritt näher und begann sich zn betrachten, znm ersten Mal in ihrem Leben ausmerkiam prüseud. Sie soUie schön sein; mehr als einmal hatte sie das die Leute sagen hören, aber es war ihr gleichgiltig gewesen. Jctzl erfüllte es sie mit einer Art Triumph. Ihre Schön heit war es, die Horst von Tolstmgs Blick aus sie gezogen; ihr hatte sie seine Liebe zu verdanken. Die Rose in ihrer Hand dustete

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 16.07.1906
Umfang: 8
189t) begonnen wurden, ist ermittelt worden, daß die Feuchtigkeit ans d?n Alpengipfeln immer bedeutend geringer ?1i als ans l>cn Ebenen. Dr. Klemens kommt ali^ ZN dem Sckilnsse. daß die Alpenpflanzen im Ver gleiche zu denen der Ebene zwerghan iverden ei»> mal we^en .iiberinäßiger Ausatmung und ferne, Wege» verminderter Wasserversorgung. König Friedrich August lim, Sachse» trissi beul,, mit seinen Kindern zu niehrwöchigem Soiiimerauf- cntbalte im Hotel-Pension „Salegcl' in Sei5 eui

auch immer noch d'irä' i'.'ricki Zr!:'.na?-meldunc>rn br's. na- licniici,'. r Vläticr, bekräftigt wurde, was ?:6> al--r immer a!' nich: g .'rw-,,5. so ha: die F.u>:a auA dieses Mal niser^r C'.ast wieder «i mal siön mit- geipicll. Dil' dieil^^sglicd angestrengte gerichtliche Untersuchung bat nünrl-.ch eine:', qanz harmlosen T.U-- bestaun ergeben. ?ie Pcre.nlcss.lng zu d esein Ge riiä'le nämlich bildr'-e vor kurzem ein Wortwechsel zDisi en eiüüien Vurichcn lü'd einein ÄlleiwettsniäSel sagen. wir gehen

hat der Greif be reits sein Opfer gefordert. wird?' wiederholte die geqnälte Frau ihre stereo type Rede. „Aber gewiß,' war die in zuverfickstlichem T»-i gegebene Anrwort. „Wer wird denn immer gleich das Schlimmste denken,' — Frau Linde sagie es polterrrd ,nm ihre eigene Rührung zu verbergen, „das Mädel ist ja noch so jung, da hält man. schon einen gehörigen Puff aus! Und jetzt schlagen Si ' sich alle unnötigen Sorgen aus dem Kopf und legen sich mal ganz gehörig auf's Ohr. Ich sorge füe Evchen

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Seite 2 von 4
Datum: 17.11.1884
Umfang: 4
angeführten Grunde in der Regel nicht ausreichend. Ich mußte also „ungegessen' das freundliche Innsbruck verlassen, tröstete mich aber mit München, wo bis zur Weiterfahrt ^ denn zu dieser hatte ich mich wegen des regnerischen Wetters unterwegs entschlossen — Zeit genng bleiben müßte, der Speise und des Trankes Begier zu stillen. Dies mal hatte ich aber die RechnuugohnedenWirthgemacht! Da ich anfangs in München ein paar Tage bleiben wollte, hatte ich mir bis dahin ein Billet gelöst und mein Gepäck

Früh verlassen, um über den Brenner nach der deut schen Heimath zurückzukehren. Wie schon öfters erwähnt, ist die hohe Frau von der Zeit, die sie dieses Mal in Südtirol zugebracht hat. in hohem Grade befriedigt, sie hat auf ihren vielen Aus flügen in die nähere und fernere Umgebung Land und Leute kennen gelernt, und die eigenthümlichen Reize unserer Gegend, deren landschaftliche Schön- heit, ihre historische Vergangenheit, ihr herrliches Clima haben auch auf sie jenen Zauber ausgeübt

hat. Wenn die Kronprinzessin mit ihren Töchtern zu Fuß die Straßen unserer Stadt durchschritt, um unsere Sehenswürdigkeiten in Augenschein zu nehmen oder Einkäufe zu machen, so ahnten wohl die Wenigsten, die ihr begegneten, in der elegant aber mit äußerster Einfachheit gekleideten Dame die Erbin der Krone des mächtigen Reiches Europas und manches Mal haben die beiden jüngsten Prinzessinnen mit ihrer Gouvernante den Obst platz und die Lauben besucht, ohne für die Enkelin nendesdeutschen Kaisers erkannt zu werden. Die Frau

.' Eine jähe Nöthe zuckte schattenhaft über das liebliche Mädchengesichl ihm gegenüber — das war ja eine dl- recte Zurückweisung, er wollte sie hier nicht dulden! Das Blut, das adelige, stolze Blut der Boiling's und Dammroff s hämmerte in ihren Schläfen, zum ersten Mal in ihrem Leben regte sich ein Gefühl von Hoch muth in ihr. Und er mußte sich doch geehrt Wien, wenn sie hier ausartete - der Sproß uraltadeliger Ge schlechter am Bette — der Schustersfrau! Aber schon im nächsten Moment schämte

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Bozner Zeitung
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Seite 8 von 16
Datum: 18.02.1911
Umfang: 16
soll er sonst Anregung und Schaffenslust bekommen?' Sic ähnle wohl nicht, daß sie ihm damit das Stichwort gab nnd das, was sie langsam in ihm ertöten sollte, doppelt stark nnd groß machte. Denn nun wurde es allmählich zu seinein Gewohnheitsrecht, von dem er weder la»en, noch etwas ändern wollte. „Was soll ich zn Hanse?' spottete er. „Zu Hause ist auch nichts los!' .Aber Axel, du mußt doch 'mal schlafe»! . D» reibst dich doch mit diesem Leben aus!' Er lachte. „Liebes Kind, zu Hanse sterben die meisten Menschen

durchdacht und ausgereift! Und wenu er selbst 'mal im gute» Zuge war, dann '.orte ihn sicher einer oder der andere von seineil Frennden — und dann, leb' wohl Arbeit, leb' wohl Arbeitslust und Ver nunft! Er schob alles ganz ruhig beiseite und ging seinem Vergnügen nach, bis Kraft und Munterkeit dahin, nnd er sich vor dem Hans portier schämen mußte, der lim sechs Uhr srüh schon sell>er an der Eiugaugsmr stand. O — Panla hcitle die „alten, guten Frennde' Haffen können, so sehr sie sie einst geschätzt

Äal>rdera in ihre« betten Zimmer fand, von Axel selber vergessen — erst heute wieder stieg eö ihr brennend heiß in däS Emp finden. Axel war in den letzten Wochen etwas fleißiger gewesen, — wie stets, wenn er 'am Ende - einer Arbeit stand nnd sie, ohne sie noch ein mal durchzusehen, weitergab! Ein Direktor - wollte das Stück ans seiner Bühne geben, und > sein Verleger lieh ihm darauf ein paar hundert Mark. ^ Da hatte sie eS begreiflich gesunden, daß er sich auch ein binchen wieder auffrischen nnd

mehr etwas anzusehen. - Er ließ sich in der Osenecke in einen breiten Lehnstuhl niederfalle». Arel giug wieder zu feinem Schreibtisch zurück. - „Tu, Dichter!' rief Mahrberg plötzlich, „sage 'mal — kriege ich eigentlich nvch 'was in trinken?'. > Fortsetzung folgt.

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Seite 4 von 8
Datum: 17.04.1903
Umfang: 8
Ruhe nicht stören, „iD habe hier ein Lieblings- plätzchen — folgen Sie mir!' Rasch schritt Sie ihm voran, und jetzt bewunderte er zum ersten Mal ihren sicheren, schwebenden Gang, er sah zum ersten Mal die vollendete Harmonie dieses kräftigen und doch weichen Frauenkörpers. Vor einer sich plötzlich ausbuchtenden Rotunde blieb fie stehen und wandte sich nach ihm um. „Wir find zur Stelle,' sagte sie „Sie werden mir dank« bar sein.' Mit einer kräftigen Bewegung bog sie ein über wucherndes Gesträuch

, „wollen Sie denn nicht herunterkommen?' Paul erschrak und blickte auf. Sollte er denn niemals sich selbst angehören? i Draußen, zwischen Korridor und Thür lugte ein kleines Gesichtchen herein, und als ob Sie schon zu lauge gewartet hätte, schlug die kleine Schauspielerin gerade jetzt kräftig mit der Hand gegen die Thür pfosten und spottete von Neuem: „Ja, schämen Sie sich, Sie Grillenfänger, wollen Sie mal gleich ein anderes Gesicht machen!? Und nun sllous, hinunter in den Saal, wo es lustig ist. Ich warte schon eine Stunde

auf Sie!' Das war. so just der rechte Ton. um den jungen, rebellischen Provinzialen noch mehr zu ver stimmen. und ohne sich zu erheben, antwortete er hart näckig; „Ich bedauere außerordentlich, mein Fräulein. Ihrem Wunsche nicht Folge leisten zu können. Ich werde oben bleiben.' Es war das erste Mal. daß er sich in der großen Stadt zur Energie Aufraffte, aber den kleinen Ver führer doÄ draußen mit ven aschblonden Locken und dem koketten Stumpfnäschen konnte er damit nicht ab schrecken. Plötzlich stand fie neben

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Seite 7 von 8
Datum: 15.04.1907
Umfang: 8
man nach Genüssen In Wort und Bild, als gab es kein Gewissen. Man »denkt sich halt: Es ist ja Phantasie, Ein, Puppenspiel., Wir täten s» was. nie. Die Frommen aber, die vorüber radeln. Die uns vermutlich in die Gosse rennten. Wenn sie vor Lachen und Entrüstung könnten, Sie sind mal so, wir wollen sie nicht tadeln. Ersuchen sie vielmehr, sich zu zetrösden: Die Narren sterben, auch die allergrößten. Sotxrkd mrv IM Jahre erst verflossen. Wo, unter anderen, sind denn unsere Possen? Die Lampe fällt. Was bleibt

noch auf der ^>ene? Ein Häufchen Asche, wie von dir. Helene. Drauf kmnmd die Zeit mit ihrem Reiserbesen Und fegt es weg. als mär es nie gewesen. Mir selbst ist so. als müßt ich bakd verreisen ^ Die Backenzähne schenkt ich schon den Mairsen — Als «nützt ich endlich mal den Ort verändern Und weiter zieh'n nach unbekannten Ländern. Mein Bündel ist geschnürt. Ich geh zur See. Und somit. Lenchen, sag ich dir ade!' Inden» aber der Dichter seinem Lenchen ade sagt, sagt Lenchen selbst dem deutschen Publikum» in neuer

Gewandung wieder einmal guten Tag. Und es wird Unzählige geben, die nach der präch tigen Ausgabe greifen, die in einem Zug, zum ersten Mal oder zum hundertsten Mal wieder die fabelhaft lustige und abwechslungsreiche Tragi komödie der frommen Helene lesen. In keinem Werk ist in gleichem Maße der Zeitgeist s» lebendig wie in diesem, und anderseits sprüht kaum ein anderes eine solche Fülle von Einfällen uttd schla gendem Witz wie gerade diese. Und in keinem steht der begnadete Zeichner so auf der Höhe

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Seite 8 von 8
Datum: 14.02.1857
Umfang: 8
vor dem. welchen er für den Vornehmsten hielt, auf die Kni« nieder mit den Worten: ».Ach, Herr Oberteufel! haben Sie Erbarmen mit mir, und lassen Sie mich doch dieses Mal noch lausen; denn glauben Sie mir, ich bin gewiß noch nicht ganz todtUnd wirk lich ließ sich der Herr Oberteusel erweichen, und das Bäuerlein verließ diesen Ort des Schreckens gewiß mit Vem festen Vorsatz, — nicht wieder zu kommen.' * In Toulouse berichtet der dortige »Aigle« einen edlen Zug teS jetzt ermordeten CrzbischofS Msgr. Sibour. Zm December 184Z

war er als damaliger Bischof von Digne in einer Abendgesellschaft beim Prä- fecten gewesen und kam erst um halb 12 Uhr NachtS in seinen bischöf lichen Palast zurück. Sein Secretär benachrichtigte ihn, daß ein junges Mädchen bereits zwei Mal während deS Abends gekommen sei und so dringend nach dem hochw. Bischof gefragt habe, daß er dasselbe das zweite Mal habe warten lassen und eS sich im Salon befinde. Der erstaunte Prälat begibt sich zu ihr und erkennt die Tochter eineS der ersten Kauf leute von Digne

bejchäsligt, dem er vie Anlage seines letzten Rechnungs- AbschlufseS in sicheren 1U Prozent aufträgt. Der StaatSsecretär wird nie mit leinen Depeschen zur rechten Zeit für die Sitzung fertig und läßt auch dieses Mal auf sich warten. Die Herren von der Marine, dem In nern und des Post-Departements befinde» sich auf Urlaub. Der langsame und nie aus seiner Fassung zu bringende Secretär für die auswärtigen Angelegenheiten ist der Letzte, welcher eintritt und die Gesellschaft vollzäh lig macht. Nun beginn

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Seite 1 von 4
Datum: 02.06.1892
Umfang: 4
sich mit den von uus osr gemachten Ausstellungen vollkommen. Dr. v. Plener konstatirie ven pein- lichen Eindruck, welchen die Regierungsvorlagen in oer Oessentlichkeit hervorgebracht haben. Die össenl- liche Meinung sei für die Valniaeegnlirnng nicht genügenv vorbereitet gewesen, das will sagen, daß vie Bevölkerung gleichsam überrumpelt wurde. Die un günstige 'Alunahme der Vorlagen liege aber unbedingl in der Höhe der Rclalwu, Die gewählte Ziffer entspreche nun ein mal nicht „den: natürliche» O'auge

zum ersten Mal wieder in den, allgemeinen Wohn zimmer erschien. Lange hatte sie sich mit dem Eigen sinn einer Nekvnvalcszenlin dagegen gewehrt und mit Bitten und Thränen die offizielle Genesung hinaus- geschoben. Der Schmerz Halle ihr eigensinniges kleines Herz noch nicht gezähmt; im Gegentheil, sie war be harrlicher nnd schroffer denn je in dem. was sie wollte, uud die Einsamkeit des Krankenzimmers vünkte sie ein willkommener Schul; gegen die Außenwelt, gegen jeue Well, welcher ihr Herz noch vor wenigen

von der sie doch nur einige Jahre trennten. In Baden-Baden war es gewesen, als sie von ir gend einer Kinderkrankheit befallen worden; oamals pslegte sie der Vater im Verein mir Emil nnd einer Wärterin. Als sie !»»i ersten Mal vie Krankenstube verlassen, war dies ein 'cüliches Ereigmß gewesen. Sorgfältig hatte ver Oberst die Kleine nach dem Wohnzimmer gelragen, die Wärterin war mit Hüllen und Kisien gefolgt, während Emil ihres Eintrittes Harne, um sie zu begrüßen. Das Gemach war mir

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