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Bozner Zeitung
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Seite 6 von 12
Datum: 02.01.1874
Umfang: 12
Probe für seine Geschicklichkeit eine allzu leichte. Er ergriff eine der Pistolen, trat einen Schritt zur Seite und spannte prüfend den Hahn. Er war indeß nicht so ruhig, als er erschien. Der Wein hatte sein Blut erregt und er wußte zuverlässig, daß er tüchtig ausgelacht werden würde, wenn er fehlschoß. „Soll ich kommandiren?' fragte der Major. Ohne zu antworten erhob Dammer die Pistole, zielte kaum eine Sekunde lang und drückte ab. „Fehlgeschossen!' rief der Major laut lachend. „Lieutenant

! Lieutenant!' lachte der Major, „ich schieße Ihnen in derselben Entfernung damit den Schnurrbart unter der Nase fort, so klein er auch noch ist! Wenn ich mehr treffe, so sollen Sie emem Jeden erzählen, daß ich nicht schießen kann!' s Der Lieutenant zeigte wenig Lust, diesen ge fährlichen Versuch zu wagen. Er blies den Damps seiner Cigarre in die Lust und blickte zu der grünen Wölbung der Buchen aus, als habe er die Worte des Majors gar nicht gehört. ^iA.Die Pistolen wurden wieder geladen

und der sHaüptmann v. Holten und Gutsbesitzer Hagen : schaffen! nach dem Ziele, aber nicht mit besserem Ersolge als der Lieutenant. Der Major war in seiner heitersten Laune. „Assessor, nun kommen Sie daran!' wandte er sich an Klingen, der ruhig sitzen geblieben war And an der Schießübung wenig Interesse zu neh men schien. . Der Genannte war eine große, schlanke Ge stalt. In etwas koketter Weise hatte er einen Klemmer auf die Nase gesetzt und sah ruhig zu. Sein, bleiches , sein geschnittenes Gesicht

war in- -teressant, obschon^ ein Zug der Ermüdung und Erschlaffung daraus sprach; nur die dunklen Augen blickten lebhast, feurig. ^ ''vJch Ziehe es vor, mich nicht zu blamiren,' Mgegnete er ruhig aus Gleiwitz's Aufforderung. ^ - «Assessor, Sie sind wahrhaftig der Klügste!' nef der Major. „Ein echter Jurist, der der Ge fahr geschickt ausweicht, wenn er sich ihr nicht gewachsen sühlt! — Ihr seid sämmtlich Haupt schützen, keiner hat den Baum getroffen! Nun werde ich euch zeigen, wie man schießen muß! Lieutenant

, sehen Sie nach dem Glase, ich werde nur den Fuß deffelben abschießen!' Er hatte die Pistole erfaßt und schon erhoben, als hinter dem nächsten Baume die große und kräftige Gestalt eines Försters hervortrat und sich vor den Baum.stellte, auf dessen Zweigen das Glasstand. < u . Es war ein Mann von ungefähr sechszig Jah ren. < Bart und Kopfhaar waren vollständig ^ er graut, die Wangen zeigten indeß noch eine frische, von der Luft geröthete Farbe, die großen Augen waren fest und unwillig auf den Major

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 06.08.1861
Umfang: 4
. Der Mord von Nörthumberland Street. (Aus t«r englischen Corresvondenz) Der Schleier, der über die Mordgeschichie von Northum- bcrl.md Street schwebte, ist. wenn ni.l t gan^. doch znm grööteu Theil gelüftet, und die Jury der Todtcnschau er» klärte am 23. d. M naä) ibrem besten Willen und Ge- wissen, daß Major Murra» den Hrn. Roberts in gezwun gener Selbstvertheidiaung getödtet habe, folglich auf freien Fuß zu setzen sei. Der Vorfall selbst ist so absonderlicher Natur, daß wir ibn kurz und, so weit

eS möglich ist, tin Zusammenhang erzählen wollen. Es sind nun ungefähr vierzehn Tage, da stürzt ein an ständig gekleideter Herr — das war Major Murray — aus einem Hanse in Nortbumberland Street auf ve Straße, und wendet sich an einen Polizeimann um Hilfe, denn er sei in einem Hanse, das er bezeichnete, mörderisch angefallen wollen. Die Polizei dringt in das bezeichnete Haus, und findet im Salon des ersten Stockes, der alle Spuren eines mörderischen Kampfes an sich trägt, einen zu Tode getrof fenen Mann

, der aus vielen Wunden blutet. Das ist der Bewohner des Salons. Hr. Roberts. Er und Major Murray. der ebenfalls lebensgefährlich verwundet ist. wer den ins Hospital geschafft. Murray ist kräftig genug, eine Aussage zu machen, die Anfangs Niemand glaubt, und quf die wir später zurückkommen; Roberts will sich dagegen nicht weiter auösprechrn, behauptet nur, Ma'or Murray habe sich selbst erschossen, und stirbt vor wenigen Tagen, ohne ein weiteres Geständniß abgelegt zu haben. Der Major, der mittlerweile

ebenfalls in Lebensgefahr schwebt, versichert wiederholt, daß er'diesen Roberts nie gekannt, nie gesehen habe, sich den Angriff nicht erklären könne, und die Hausbewohner wissen von diesem wenig mehr, als daß er sich seit einiger Zeit auf Pisioleu eingesckosscn habe. Vergebens wüblt die Polizei in den Papieren Beider, es ist in denselben Nichts, was auf eine Bekanntschaft und Feindschaft schließen liege. Roberts stirbt, wie gesagt, ohne eine Aussage gemacht zu haben. Major Murray aber er zählt

sein fürchterliches Abenteuer folgender Weise: Am lZ. d, als ich eben durch Hungerford Market ging, redete mich ein Mann au und frug mich, ob ich Major Murray sei. AIS ich dies bejabte, ließ er sich in ein Ge spräch über eine Actiengeselllchast. zu deren Direktoren ich gehöre, ein, und lnd mich schließlich in sein an der Ecke der Straße gelegenes Bureau, um ein von dieser Gesell schaft beabsichtigtes Geldanlehen zu besprechen. Nörthum berland! Street war mir als respektable Straße bekannt, so folgte

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Seite 1 von 4
Datum: 31.10.1892
Umfang: 4
Konsti- leider die Hauptsache, nämlich: der Wille, ;u fehlen, sich in Hymen's Fesseln schlagen zu lassen; ersuchte vorzugsweise nur die Gesellschaft von Frauen auf, nnv selbst die schönsten Mädchen halten sich seiner seits einer nur sehr geringen Aufmerksamkeit zu er freue.!. Für Bernhardinc war der Major eine unsympa thische Persönlichkeit; sie ärgerte sich jedesmal, wenn er in ihre Nähe kam, und das ruhige Kacheln, mit welchem er ihre gereizten Bemerkungen entgegennahm, brachte sie oft außer

sich vor Zorn, dein sie meist freien Lauf ließ, ohne etwas anderes damit zu be zwecken, als oaß Rohnefeld um so eifriger ihre Nähe aufsuchte, denn gerade das offene, freimüthige Wesen der jungen Frau übte einen eigenen Reiz ans ihn. Bernhardine dachte im allgemeinen nicht anders an den Major, als wenn er in ihre Nähe kam; heute jedoch sah sie sein bleiches, geistvolles Gesicht mit den blitzenden Augen beständig vor sich. Die junge Frau war weit entfernt davon, sich eitlen Einbildungen hinzugeben

, aber dennoch konnte sie nicht umhin, sich die Frage auszuwerfen, ob es nicht ihret wegen sein könne, daß der Majo? seinen Weg hier hergenommen habe, nnd dieser bloße Gedanke ge nügte, ihr das Blnt in die Wangen zu treiben und ihre Pulse höher schlagen zu lassen. In Sinnen verloren, hatte sie. ohne eS ;u wollen, wieder den ^eg nach dem Gitter eingeschlagen, und jetzt stand sie da mit weilgeössneten Auger., träume risch in die blaue Ferne starrend, als plötzlich vor ihren Blicken wieder der Major auftauchte

, so rasch, so nnerwartet, daß die jnnge Frau in der ersten Ueberraschung keiner Bewegung fähig war. Das Urtheil der Welt. Roman aus der Gesellschaft von C. Wild. l s) Nachdruck verboten. Major Oskar von Rohnefeld war erst seit einem halben Jahre in Berlin, und seit dieser Zeit kannte ihn auch Bernhardine. Er war der jungen Frau in einem Privathause vorgestellt worden und, war eS Zufall oder Absicht, von diesem Tage an hatte sie den Major überall getroffen; bei Bällen, Konzerten, im Theater, anf

der Promenade, in Gesellschaften, wohin immer sie nur kam, bei jeder Gelegenheit war sie sicher, Herrn von Rohnefeld zu begegnen und von ihm angesprochen zu weredn. Der Major war ein ausnehmend schöner Mann, groß, schlank, geschmeidig, mit äußerst einnehmenden Manieren, ein Kavallier, ganz dazu geschaffen, um Frauenherzen zu bestricken. Aus dem etwas bleichen, edel geschnittenen Gesicht leuchteten zwei große, stahl graue Augen unter kurzen, dichten Wimpern hervor, und wenn es dem Major beliebte

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Seite 7 von 12
Datum: 02.01.1874
Umfang: 12
und er ist nicht der Mann,-eine solche Summe leichtsinnig auf's Spiel zu setzen.' Der Major schwieg. Die kleine Gesellschaft war durch den Zwischen fall mit dem Förster in ihrer Heiterkeit gestört worden. Der Major griff zwar wieder zum Glase, allein der Wein war nicht im Stand?, die unbefangene Stimmung zurückzurufen. „Ich muß den Förster kennen lernen!' ruf der Lieutenant, der sich am schnellsten über die mißlichen Eindrücke hinwegsetzte. „Ich glaube, er würde nicht einmal mit dem Auge gezuckt

haben, wenn ihm die Kugel des Majors durch, den Kops gefahren wäre!' „Es wird Ihnen schwerlich gelingen, sich ihm zu nähern,' bemerkte Hagen. „Er meidet die Menschen, weil, wie er selbst sagt, die Bäume ihm lieber sind, und ich glaube, er hat nicht so Un recht. Seit dem ersten Tage seines Lebens im Walde ist er zu einer festen, knorrigen Eiche ge worden, llnd es müßte ein starker Sturm fein, der ihn zu brechen im Stande wäre.' Der Lieutenant wollte etwas erwiedern, allein der Major kam ihm zuvor

. „Wir wollen einen Spazierritt machen,' schlug er vor, um das Gespräch abzubrechen. ^ Ohne erst die Antwort seiner Gäste abzuwarten, spraug er auf und gab dem Diener Befehl, die Pferde vorführen zu lassen. — Wenige Minuten später sprengte die kleine Gesellschaft in den Wald hinein. Der Major war, wie ein guter Schütze, so auch ein geschickter und toller Reiter. Selten war ihm ein Graben zu breit oder eine Hecke zu hoch, und er pflegte stets voran zu reiten, weil er ein Vergnügen darin fand, seine Begleiter

die gefährlichsten Wege zu führen. Wenn sie zö gerten, ihm über einen breiten Graben zu folgen, lachte er sie weidlich aus. An diesem Tage sprengte er noch toller dahin als sonst. Er ritt ein junges, feuriges Pferd und seine eigene Unruhe schien sich dem Thiere mit zutheilen. „Gleiwitz, halten Sie Ihr Pferd kürzer!^ mahnte Hagen, der feinem eigenen Pferde 7 die Sporen in die Flanken stieß, um ihm zu folgen. „Ich habe reiten gelernt!' erwiederte der Major, den in seiner erregten Stimmung jedes Wort zu verletzen

. Es schien dem Major .bis dahin nur an einem Gegenstände gefehlt zu ^ haben, um seinen inneren Unwillen auszulassen. Mit der heftigsten Aufregung riß er das Thier herum und gab ihm beide Sporen, so daß cs hoch aufsprang. Es fügte sich jetzt feinem Willen und stürmte au der Mühle vorbei, länger ge horchte es indeß dcm Zügel nicht, sondern ging mit dem Major durch, dessen Kraft nicht aus reichte, um es zu halten. Der Weg führte in einem engen, zwischen Felsen ausgehauenen Hohlwege dahin. Keine Gefahr

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Seite 6 von 12
Datum: 18.03.1905
Umfang: 12
.' JLukricrter Prrislvuraut grariS und franko. behaupte, daß der Offizier mit seinem Gebalt aus kommen kann.' „Sind denn der Herr Major stets damit ans- gekommen?' knurrte der kleine, dicke Hauptmann Kugel. „Ah, ich! das ist ettvas anderes! Aber sehen Sie, meine Herren, ich besitze nur ein kleines Ver mögen — ja, ich habe überhaupt kein Vermögen mehr — es ist alles zum Teufel gegangen — Schwercnot! Ich habe auch einige Schulden — ja, zuni Kuckuck, noch einmal! - ick? habe sogar sehr viele Schulden

! —' Der Major schlug mit der Faust auf den Tifch. daß die Gläser klirrten und Madame Haffmann ganz erschreckt von ihrem Prä sidentenstuhl emporflog. Die Offiziere lachten. „Lachen Sie nicht, meine Herren,' fuhr Major Milde etwas beruhigt fort, „alles das hindert mich nicht, mit meinen, Gehalte auszukommen ' „Wo steckt nur Walter heute abend wieder?' -fragte leise Premierleutnant Meerfeld. ..Weiß der Henker, wo sich der Kattcnberg in letzter Zeit imchertreibt!' entgegnete Julius Hol- zendorff mißmutig

>j «i«r Lr^rUitSt. Sestes SZlltetiLcdes unck LrkrlscdllllKs-KeträvZl. IXXXXXXXXXXXXXXXXI Zioncktonei, Lske u. ko«Zs^s l'eisplion 27 l^audsn?. 7V erllpüelilt tZZlicti triselie kssvkwgs-LrsMll, IM IK- ll. »«M (Grösste ^.us^vakl in feinen liei8L-l!klllivlAllLN, kondm etv. »MW MM il ZWN-MMi. Aerzrticherscirs vlctfach als ideales Schnupseurmnel bezeichnet, i Wirkung frappant. — In allen Apotheken. 2408t, > nend Premierleutirant Meerfeld. „Wenn nur dei Major sich entfernte, dann köuute man einen kleinen „Tempel

' bauen.' ..Ach was kümmert uns der Major,' entgeg- nete Noger du Cligemont „Der Major spielt mit . . . soll ich ihn fragen?' ..Laßt das, Noger, Ihr könntet doch eine der flucht knurrige Antwort bekommen. Wollen lieber noch eine Flasche Wein auswürfeln.' Die Würfel klapperten wieder auf dein Mar mortische. Das Gespräch auf den, großen Mittel- tifche ward immer lebhafter- der Major befand sich mit Hauptmann Bennewitz in einem Disput über die letzte Felddienstübung. Hauptmann Ben newitz

wollte die Meinung Major's Mildes /durch aus nicht als richtig anerkenne». Wütend schlug Major Milde schließlich auf den Tisch und sprang enrpor: „Mit Ihnen ist heute abend nichts anzufan gen.' rief er. „Lassen Sie sich meinetwegen in drei Teufels Nanien iin nächsten Kriege die Kerle einzeln wegschießen! Mit Ihrer infamen zerstreu ten Gefechtstaktik — ich bei der Kolonnentaktik - Bastal — Wissen Sie, mein Herr Hauptmann, waA ich bei M-ars-la°Toür mit meiner Kompag nie gemacht habe? Als ich mit Ihrer zerstreuten

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Seite 2 von 8
Datum: 26.05.1908
Umfang: 8
Nr. 121 derei» Sie Type der junyen „Volks-Wehrmacht' > auf den Leib gebrannt ivaic, — die Militär-Ge richtsbarkeit böte diese Marke. Speziell wir Oesterreicher mit unseren veral teten, aus Weiland Maria Aheresienszeiten noch herüibergenommenen Mlitärgevichten, müssen nei dischen Auges in dem Fall nach Italien schauen, und — können die Gerichts-VerhandlunH Haupt mann Zironi—Major Paolncci nnr als lehrreiches Beispiel der durch Ungarns Trotz so nnverantivort- licher Weise immer

Durchführung ganz vom Her zenstakt, Gefühl u«Ä rein men'chlichei., nicht n«> .,Pnragraphengewissen' des Einzelnen abhängt. Und dami: Ta sitzen am Richterlisch ein Ge neral (Marazzi) als Präsident, eiu Oberst, Nichts (Oueirolo), ein Qbei'stleniuaut vom Kavalier!-?- Iilspektorat (Battag!ia), em Oberstleutnant de^ Äaratinieri (Monacci ilkocca) und ein Major. Ei!» österr.-uimar, Militär--Gerichi nach dein nur elsrad an!g>.oügelteiii Coder Maria .Theresia', bestände aus dem allgewaltigen Auditor, einem zier

-Haupk» iiDiiii namens Zironi, belobt in Friedens- und Kriegsbeilen (Afrika ILLIl), 1897) glücklich verhei ratet, der seit 1903 einen Kameraden, den spä teren Major Paolncci zum Freund hakte. Letztere? wnszte sich alsbald in der Familie als trenesier Tritter im Bunde festzusetzen, ui.<> scheint, weil vermögender, auch mitunter mit Ge,sck>ei!7eii n. 1. w. nicht gegeizt zu haben. Man weiß es ja: „Ee> scheute - erhalte» die Freundschaft ^ nxirm! ' Es t-.ini so weit, dnß man im kleinen Terni be reits

zu „muiLeln' begauu. Kleinliche Menschen im Zivil nnd kleine Garnisonen fürs Militär, gibt es eben überall. Ta jedoch der Faun Bosheit aus dem Treieck: Hauptmann Zironi, Frau Zi roni, Major Paolncci, eine nur allzu abgedro schene „>Gerichtssaal->Szene' hätte zusammenstelle» können, so führte er noch eine vierte Person, den Hauptmann Eorazzi, in die Garnison Terni, mit dem Zironi von Afrika her befreundet war. «Bald erweckte dieser Vierte die Eifersucht des Majors. Zuerst versuchte er es mit Guten

den „Eindringling' hiuauszueckelu, zu verleimideu u. s. w,, so laug, bis selbst Frau Zironi dessentwegen ihren Mann bitten mußte, er möge sie vor Pao- lucci schiitzeu. Ter Hauptmann verbot dem Major das Haus. Ta trafen nun am 28. Tezember 1Ä(77 an ihn drei mit obszönen Bildern und beleidigen^ deu Beischriften versehene Karten unter Kuvert ein. Ein Buchstabe, das „Z' tu Via Mazzini brachte Ziroui zuerst auf. deu Verdacht der Absender töunte Teuuoch konnte der bald darnach eintreffende Arzt sür den Augenblick

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Seite 2 von 8
Datum: 13.03.1873
Umfang: 8
V: „Ministerrath' Titel 1 -3, im Er- forderniß mit 418.000 fl.. in der Bedeckung mit 37.000 fl.; Capitel VI: „Ministerium des Innern', Titel 1: „Ceutralleitung im Ordmarium': 394.250 fi.; im Extra Ordinarium: 5750 fl. Titel 2: „Staats-, Major dem Kommenden hastig entgegen und dessen Gruß und Vorstellung höflich erwidernd, fügte er eifrig hinzu: „Ich bin in der That erstaunt, Herr Lieutenant, Sie hier zu sehen! Welchem Ohngeführ verdanken wir die Ehre? Wen bringen Sie uns da? Eine schöne, anncktirte Französin

, oder ja, ja! etwa eine neue barmherzige Schwester? Wir haben hier eben keinen Ueberfluß an Klankeapflegerinnen. „Ihre letzte Vermuthung, Herr Major, ist, wenn auch nur zum Theil, richtig', erwiderte Srein ernst, „denn die Dame, welche hierher zu begleiten ich die Ehre halte, will ihr Samariteramt nur bei einem Einigen antreten, ihrem Gemahl, dem Grafen Thur- vau.' „Thurnau?' wiederholte der Major überrasch!, „Gott! was sagen S,e da, jene Dame wäre —' .Verzeihung, Herr Major!' siel Stein demselben erschrocken

; bei den ersten Worten war ihm ein inniges: „Gott sei Dank' ent schlüpft, jetzt sagte er hastig in überzeugendem Tone: „Hinsichtlich des letzten Punktes, Herr Major, mögen Sie ganz außer Sorge sein, die Frau Gräfin erhebt durchaus keine Ansprüche an den gewöhnlichen Komfort des Lebens, sie weiß, daß wir im feindlichen verwüsteten, auSgesogenen Landeuns befinden, inmitten eines blutigen Krieges, dessen Schrecknisse und grau envolle Spuren sich uns genugsam aufdrängten wäh rend der Reise, wo es uns oft genug

an den aller- nothwendigsten Bedürfnissen fehlte. Doch jetzt erlauben wohl der Herr Major, daß ich die Flau Gräfin be nachrichtigen darf: wir sind am Ziel-.' «Ich begleite Sie, Herr Lieutenant, stellen mich wohl gleich der Dame vor? Armes Weib!' erwiderte der Major eifrig in mitleidigem Tone. „ArmeS Weib?' wieerholte Stein schmerzlich im eiligen Weiterschreiten, „so ist des Obersten Zustand gänzlich hoffnungslos?' „Nach menschlicher Berechnung, leider, ja!' versetzte der Major seufzend. »Seit drei Tagen, ah ! da kommt

, in Stein'S Ge- sichtszügen zu lesen versuchte, ob ihr Weg hier daS gehoffie Eode finden, oder sie die trostlose Wanderung auf 'S Neue fortseyen müßten. Jede Fiber ihres Kör pers bebte in qualvoller Spannung, mit einem Aus druck, als hinge Leben und Tod an seinem AuSspruch» blickten ihre dunklen, weitgeöffneten Augen auf Stein'S Lippen, als sie tonlos fragte: „Ist er hier?' „Ja, Frau Gräfin! Herr Major von A ... - bittet um die Ehre, Ihnen nähere Auskunft geben zu dürfen', e,widerte Stein bewegt. Evith

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Seite 2 von 8
Datum: 19.04.1905
Umfang: 8
man die Kirche als die Mutter derselben bezeichnen müsse (?). Besonders begünstigt sei Deutschland eingezogen, sie sah jetzt ihren Weg genau sorge zeichnet, sie war entschlossen, diesen Weg zu wan Äeln, trotz Onkel und Tante Major und der Aus ficht, als Gattin des Leutirants Bauer einstmals Exzellenz zu werden. XX. Es lvar ein schwerer Kampf gewesen, aber Hed- wig hatte ihn mutig bestanden und den Sieg er rungen. Ms sie nach Haufe gekommen war, hatte Onkel Major sie in sein Zunrner bitten lassar. HoHvig traf

Onkel und Tante, die letztere mit steifer Wür de auf dem Sopha sitzend. Onkel Major ging auf geregt, aber ein zufriedenes Lächeln auf dem gut mutigen Antlitz, im Zimmer auf und ab. „Nun, mein Kind,' rief ev Hedwig entgegen „während du ausgegangen warst, ist Leutnant Bauer bei uns gewesen. Wir haben alles mit einander besprochen und ich finde, daß Tante recht hat. wenn sie Är dringend rät, den Antmg des Leutnants Bauer anzmrehnren.' Bor wenigen Stunden noch hatte Hedwig nicht gewußt ,waßs sie hätte

anÄvortkn sollen. Jetzt Wlchte sie es, und mit ruhiger' Stimme, die ihre Entschlossenheit «rnzeigte, sprich sie: ..Es tut mir leid, ich kann den Antrag nicht annehmen.' Tante Major fuhr empor, Äs ob eine Swtter sie ^stachen. Ihr Gatte stand ziemlich rattos da. er wußte nicht, was er auf diese sehr bündige Ant- wort KedwigK erwidern sollte. von ihrer- Sorge gewesen und sie könne die ersten und großartigsten Verdunste'beanspruchen, Deutsch land die Zivilisation gebracht,, das Reich geeint und groß gemacht

angesehen mrd durch anderes Personal ersetzt. Der General direktor kann jedoch nach Anhörung detz Verwal tungsrates und in Anbetracht der persönlichen Um. stände und der besonderen Verantwortlichkeiten- statt dessen ein Diszipliusrverfahren anwenden.' Fortis hat demnach die Angestellten der Eisenbah nen mit dem Charakter der öffentlichen Beamte» bekleidet und demgenräß für den Fall dienstlicher „Du kannst den Antrag des Leutnants Bauer nicht annehmen?' rief Tante Major. „Darf man nach dem Grunde

dieses merkwürdigen Entschlus ses fragen?' „Gewiß, Nebe Tante,' airtworrete Hedwig. Ich liebe Leutnant Bauer nicht... das ist alles!.' ..Das ist alles!' Tante Major wollte in heftiger Weise auf brausen, doch der Onkel unterbrach sie dieses Mal und sprach: ..Lass' mich mit Hedwig allein reden, lieber Schatz. Du bist zu heftig.' Und der gute Major setzte seiner Nichte nochmals alle Borteile dieser Verbindung mit dem jungen, reichen, strebsamen Offizier! auseinander. Hedwig hörte ihn ruhig an schüttelte

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Seite 4 von 6
Datum: 19.06.1858
Umfang: 6
, fand sie ihn auf seinem Feldstuhl sitzend, den von Fieberhitze glühenden Kopf in die Hand gestützt, bereit, sie aufmerksam anzuhören. Aber sei es, daß die Indianerin plötzlich anderen Sinnes geworden, oder daß ihr die Aufregung den Gebrauch der Sprache geraubt, der Officier wartete wohl eine Viertelstunde lang vergeblich auf ihre Mittheilung; — das Mädchen weinte nur leise, blieb aber sonst völlig stumm. Major Dean hatte lmige mit Indianern verkehrt und kannte ihre Eigenheiten. Er sah sogleich

machen, alle Ansiedlungen am rechten Ufer des Mississippi bis an den Pepin-See herab. zerstören, und die Bewohner derselben — Weiber und Kinder natür lich mit — ermorden, war dann leichte Arbeit und ein bloßes Nachspiel des blutigen Drama's. Soweit die Mittheilung des Jndianermädchens. «Ob ihre Abwesenheit bemerkt worden?' fragte der Major. „Nein. — Die zurückgebliebenen Frauen seien mit der Maisernte beschäftigt, und sie liabe ihre Zeit da nach gewählt; auch wisse außer ihr keine um das eigentliche Ziel

der Unternehmung. Sie allein habe die Berathung der Männer belauscht; der große Geist habe sie dabei beschützt. sie und die Weißen. die ihr so freundlich gewesen.' Das arme Mädchen war ein paar Mal nach dem Fort gekommen, und man hatte ihr daselbst den feil gebotenen Vorrath von Mocassins und ähnlichen selbst- gearbeiteten Kleinigkeiten bereitwillig abgekauft. Aber Indianer vergessen und — verzeihen nie! «Seit wann die Männer des Stammes anfgebrochen seien?' fragte der Major weiter. «Sie seien schon seit

nicken und ihnen gegenüber mit aufge nommenem Gewehre Posto fassen. — Wenige Augen blicke später trat' Major Dean mit seinen Offcieren ein. Er sah noch sehr bleich aus und litt augenschein lich. aber sein Gang war rüstig, seine Haltung aufrecht. Wiandö-te erhob sich bei seinem Eintritt?. Sein Name war vormals der Schrecken aller An siedler gewesen: er hatte Jahre lang einen systematischen Vernichtungskrieg gegen sie geführt und zahllos waren die Beispiele wilder Grausamkeit

, die man sich von ihm erzählte. — Seit länger als zwei Jahren war er indeß fast vergessen. Die übereinstimmenden Be richte der canadischen Pelzhändler schilderten ihn als einen veränderten Mann, der nichts mehr wünsche, als freundliche Beziehungen zwischen seinem Stamme und den Weißen. Niemand hatte zeither über ihn zu klagen gehabt. Bereitwillig hatte er den Tauschhandel mit den vom Snperior-See herabkommenden Kauf leuten begünstigt. Der Major hatte ihn lange beob achten lassen und wiederholt die beruhigendsten Be richte

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Seite 2 von 6
Datum: 11.06.1859
Umfang: 6
-Re- gimentS Graf Gynlai Nr. 33; dem Major Jgnaz Steinbauer v. Angerstein des Infanterie-Regiments Dom Miguel Nr. 39; dem Major Joseph Bauer des Infanterie-Regiments Freiherr v. Heß Nr. 49; dem Oberlieutenant Lukas Babic des Liccaner Grenz-Jn- fanterie-Regiments Nr. t; dem Hauptmann Karl Ridler Edler v. Greif in Stein und dem Oberliente- nant Garibald v. Jsser des Meinen Namen führenden Tiroler-Iäger-Regiments; den Hauptleuten Franz Kämmerer, Ludwig Schnaidtinger. Eduard Raisp und Gustav Toms

groß. Nach vorläufigen Berichten Verwundete: Feldmarschall-Lieutenant Rei schach. der General-Major Bnrdina, > Hubatscheck. Oberstlieutenant Stromfeld, Major Merkel, von Hart- mann-Jnfanterie, Oberstlieutenant Hoffer und Major Walter von Belgien-Jnfant.. Major MörauS von Graf Wimpffen-Jnfanterie. Oberstlieutenant Jmbrise- vich und Major Haas -vom 2?.Banal-Regiment ver mißt, Major Kronfeld von Preußen-Husaren geblieben. Der Telegraph zwischen Mailand. Pavia und Ve rona ist unterbrochen, daher

des 3. Corps vor. und zwar Gene ral-Major Nammizig am östl. Ufer des Naviglio. die Brigade Härtung zwischen dem Canal und Corpen- zago, die Brigade Dürfeld hinter beiden als Reserve und GM. Wetzlar in den Tessin-Niederungen. Bei dem Angriffe dieser Brigaden war die Division Reischach ungeachtet heldenmuthiger Abwehr mehr facher Stürme, wieder zurückgeworfen worden. Vom Feinde wurden stets frische Truppen in die Gefechts linie vorgezogen, so daß ungeachtet ausgezeichnetster Tapferkeit der k. k. Truppen

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Seite 1 von 8
Datum: 15.05.1888
Umfang: 8
v. Wilh. Autony. M-chdruil verböte».) (Schluß.) .Die Kerle haben Gott sei Dank, ihren klugen Tag!' dachte der Premier, den sein Glück kühn und kühner machte. AlS der Vorrath der bekanntere» und landeSlSufigen Eigeuuameu sich allgemach er schöpfte, ersann er selbst neue, und seine gehobene Stimmung veranlaßte ihn bald zu den eigenthüm lichsten NamenSbildungen, so daß sich der Major und der kleine Sekonde immer erstauntere Blicke zuwarfen, ob dieser improvisirten neuen Taufe ihrer Kompagnie. Die alte

: Füsilier.Honigschnabel' schloß dasselbe mit einer überaus präcisen Beantwortung über daS beste Putzmaterial, iudem er als solches den Blau stein und in dessen Ermangelung den Bimstein bezeichnete. . .Sehr' zufrieden äußerte die gute Excellenz erst zum Major und dann zum Premier. Uud z« letz terem sich wendend äußerte sie, mit den freundlich- ien Lächeln, daS ihr zu Gebote stand: .Hatte doch lecht! Haben'S mir gestern nur aus Bescheidenheit verschiegen!' Uud dann tippte er sich mit seinem Zeigefinger auf die Stirn, nickte

von Ahlen huld vollst zu und kicherte: .Vom Vater her !' Der Major blickte ganz verblüfft zu dem Vor gesetzten nieder, dessen kleine Figur sich vor lauter Vergnügen ordentlich in die Höhe reckte. „Ja, ja, daS mnß ich Ihnen nachher beim Frühstück erzählen, lieber Major,' meinte er. „E st eine eigene Sache um die VererbungS-Theorie Werden sich auch dazu bekehren?' „Wozu, Excellenz?' fragte der Major, indem er dem alten General ganz besorgt in das rothglän zende Gesicht schaute. „Später!' meinte

dieser. Wollen jetzt die Front abgehen. Hoffentlich macht sich die Kompagnie dieselbe Ehre in ihrer Adjustirung!' Und danu setzte er seine kleinen steife» Beine mühsam in Bewegung und schritt zur Front. Kopf schüttelnd folgte der Major. Matnlire.' flüsterte der kleine Sekonde seinem Freunde zu. „DaS uenae ich Glück haben! Aber Deine Geistesgegenwart! BewundersSwerth! ach hätte ich diese edle Himmelsgabe auch!' Der Premier wischte sich heimlich den Schweiß von der Stirn. ES war ihm jetzt wie ein Traum, daß WeS

so über Erwarten glücklich von Statten gegangen war. .Die Äugst gönn' ich mei«em schlimm sten Feinde nicht,' meinte er. .Gott set Dank, baß eS vorüber ist!' Derweil hatten General und Major die Front abgeschritten, und der erstere winkte nun die Lieu tenants herbei. Sehr zufrieden, meine Herren,' äußerte er über» aus huldvoll. .In allem und jeden zufrieden! Prächtige Kompagnie! Schade, daß Ihr ganze» Regiment nicht beisammen! Na die andern sehe ja morgen da oben — in den Montan-Jndnftrie- Bezirlen. Hoffentlich

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Seite 1 von 4
Datum: 07.02.1881
Umfang: 4
lieferten im abgelaufenen Jahre ein Remerträgniß von 191.364.531 fl.. im Jahre 1879 dagegen von 179.075.690 fl. Es stellt fich somit der Erfolg deS Jahres 1330 gegenüber dem Jahre 1879 günstiger um 12,288.341 fl. Aas vtthällgmßmlle Aemichtmß. Mrs. Braddon. (52. Fortsetzung.) „Der Grund, welcher mich bewog, Major Lawford, Sie in dieser ungewöhnlichen Weise zu stören, ist ein sehr pein licher,- begann Paul Markmont, .ober ich glaubt Ihnen und den Ihrigen durch mein Erscheinen viele Unannehm» Ilchkeiten

zu ersparen.' »Unannehmlichkeiten ersparen? In der That Sie —- .Ich spreche augenblicklich in Räthseln,- unterbrach ihn Paul mit sanftem Tone, .allein, wenn Sie ein wenia Nachsicht mit mir haben, werde ich Ihnen Alles deutlich leider schmerzlich deutlich, auseinandersetzen. Sie kennen di! arme Airs. John Markmont?' ° »Ja.' antwortete der Major. Er erinnerte fich bei der Erwähnung ihres Namens der dunklen Gerüchte, welche über die unglückliche Olivia in Umlauf waren und sein ehrliches Gesicht verdüsterte

sich .Da Sie meine unglückliche Cousine kennen, so wissen Sie auch ohne Zweifel, daß sie irrfinnig ist?' Hier sank Pauls Stimme zu einem so leisen Geflüster herab, daß man die letzten Worte nur aus der Bewegung seiner dünnen, geschmeidigen' Lippen errathen konnte. .Ich hörte etwas. Derartiges,' sagte der Major; .das heißt, man sprach davon, Mrs. Markmont habe in letzterer Zeit überspannte Gewohnheiten angenoiymen.' .Es war meine traurige Aufgabe, den allmäligen Ver fall eines kräftigen Geistes zu beobachten, 7 fuhr Paul fort

. .Als ich in der'-Zeit, in welcher, meine'Cdufiue Mary un seliger Weise mit Mr. Arundel entfloh, zum ersten Mal »ach Märkmonk-Hill kam, zeigte fich bei Mrs. Markmont bereits eine Abnahme der VerstandeskrSfte. Ihr Gedanken- gang war schon sehr einförmig und eine herrschende Idee begann ihr zerstörendes Werk. Ich fand den Schlüssel zu dem räthselhaften Verfall; ich war bestimmt, die Natur jenes Gedankens, der allmälig in Wahnsinn ausartete, zu entdecken.' Major Lawford beobachtete erstaunt das Gesicht seines Besuchers

. Er war ein offenherziger Mann und ahnte den wahren Sinn dieser Worte nicht. «Wollen Sie sagen, daß Sie entdeckt haben, weßhalb Ihre Cousine irrsinnig geworden ist?' fragteer geradezu. .Sie stellen Ihre Frage sebr unumwunden. Major Lawford. Ja, ich entdeckte das Geheimniß Ihres kranken Gemüths. Olivia Markmont hac seit zehn Jahren eine hoffnungslose Liebe zu ihrem Vetter Edward Arundel ge hegt' Der Major fuhr entsetzt von seinem Stuhle empor. .Golt stehe mir bei!' rief er. „Sie überraschen mich, Mr. Markmont

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Seite 2 von 8
Datum: 25.04.1906
Umfang: 8
für Sie. Sie isehen, es sind nur einig!? Damen erschienen, bitte, wollen Sie hier neben Leutnant von Usedom Pl^tz nehmen; ich bitte, meine Herrschaften. Meine Gnädige, darf ich mir erlauben?' Der hösl'che! Festgeber reichte einer ältlichen Dame, der Gattin des Kommandeurs des Zaberner Hägerbataillons, den Arm und gab damit das Zeichen zum Platznkühmen. Außer der Frau Major waren noch «inige ZMige Offiziersfrauen sowie die Gattinnen und Töchter zweier Oberförster erschienen. Die Domen waren alle in großer

und die guten Weine sowie durch die lustigen Melodien der Tafel musik noch erhöht wurde. Gisela Markwcrrdt saß zwischen Aem al.en französischen General und dem Major Lundblatt. dem Kommandeur des Jägerbataillons. Major Liindblatts herkulische Erscheinung, seiiie lmite. etwas derbe Sprach)?, seine freien, ungenierten Bewegung«» standen in seltsamem Gegensatz zu der kleinen, zierlichen Figur des alten Franzosen, der, sich der Galanterie seiner Jugend erinnernd, den Kavalier der jungen Dame in zartester uild

höf lichster Waise inachte. Gisela unterhielt sich denn Mich meistens mit dem General, während Major Lunidhlatt mit Äem neben ihm sitzenden Oberförster allerhand mrwahrscheinliche Jagdabenteuer aus tauschte. Der General war ganz entzückt von der Liebenswüvdigkeit und Schönheit Giselas, so bah er fast die Anrede Lundblofts überhörte. Erst Gisela mußte ihn darauf aufmerksam machen, daß der Major mit ihm zu reden wünsche. „Bitte um Verzeihung, mein Herr.' sagte er dann, ..daß ich Ihre Worte überhörte

.' ..Ich lHrte soeben von dem Oberförster,' ent Segnete der Major, „daß die Wilddieberei und der Schmuggel in letzter Zeil hier überhand genommen h-abon. Es scheint hier eine vollständige Banide solcher Halunken sich eingenistet zu haben, welche allerlei Verbrechen anstiftet. Es wird a»uh in der schiedenen Grenzstationen über zunehmende Descr >tion geklagt, man schÄiTt die jungen, unverständigen Tazesutmgkriik!!. — Ein dummer Spaß. In Marburg schüttete dieser Tage ein Arbeiter seinem Kollegen

,' erwiderte gutmütig lachend der Major. „Ich habe mich wohl falsch ausgedrückt, ich bin bein großer Sprachkenner und das Französische fällt mir schwer^ ..Ich spreche und verstehe auch deutsch,' antwor tete lächelnd der General. „Vortrefflich! So bann ich mich '.ja deutsch erklären. Ich meinte also .' Und nun begann der Major eine längere Skis- einandersetzung über das Deserteren der Soldaten und den Eintritt derselben in die französische Frem denlegion. Es müsse hret an der Grenze ein ge heimes Bureau

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Seite 2 von 8
Datum: 14.04.1905
Umfang: 8
, daß es Aufgabe Los Verbandes der Advokaten sei, auf den Sturz des autokrati, >schen Regimes? und die Proklamierung einer denw kroatischen Verfassung auf der Grundlage des allge «neinen Stnmnrechtes mrd der gehevnen Wahl der „Ich iverde das kaum können, mein lieber Herr Leutnant,' entgegnete Tante Major, „da müssen jSie sich schon an eine andere Adresse wenden.' Uhr Fächer mochte eine bezeichnende Beweguiig wach Hedwig, die im Herzen tief erschrocken, flü> sterte: „Liebste Tante, ich bitte dick)... ich ver

stehe euch nicht.. „Geh' zur Gesellschaft, mein Kind,' fuhr Tainle Major fort. „Und Sie. Herr Leutnant, bitte ich, mir noch eine Weile hier Gesellschaft zu letzten. Wh habe einige Worte mit Ihnen zu sprechen. Wie in einem drückenden, furchtbaren Traum toanMnd, kam Hedwig ihren gesellschaftlichen Weichten nach. Sie sah die Gesichter der Awve «senden nur undeutlich, wie durch einen leichten Nebelschleier. Die Lichter mrd Lanipen schienen Lhr von. einem roten Dunstkreis mngÄen; wenn der lange

zu, damit die Damen nicht von zudriirglichen Masken behelligt wurden, Hauptnrann Kugel aber steuerte der nächsten bayerischen Bierstube entgegen, indem er vor sich hurknurrw: „Muß »nir die Langeweile mit ein Paar Töpfchen Bayerisch hnrunterspülen, sonst ersticke ich darmu' Nur Leutnant Bauer schwebte wie auf rosigen Wolken dahin. Er hatte Erfolg gehabt — durch schlagenden Erfolg, wie ihm Dante Major versi chert, morgen mittags sollte er koinmen, um sich die endgiltige Antwort zu holen. Leutnant Bauer dünkte

sich jetzt schon hoch erhaben über all die eitlen Vergnügungen des Karnevals!: eine Auffor- derung, mit zum Strcktjhscwer zu kommen, lchnte er mit verächtlicher Handbew^ung ab, er als Bräutigam verachtete «S «naMAnlt« solch g wohnliche Lustbarkeiten. Im Gefühl sein« neuen Wirds und serner Tugend schritt er stolz serner Wohnung M. .? Die von kurzem noch festlich erleuchteten Zim mer der Tante Major lagen jech Murkel da. Nur im Salmk brvmrte «ruf den? nmdsir Sofatisch noch teilte Lampe und warf ihren matten

Schein, auf das Aasse Gesichtchen Hedwigs, die mit todes traurig «r Augen vor sich Anstarrend, in, einem SiessÄ neben denr Divan saß, auf dem Tante Major Platz ge nommen hatte. „Du siehst, welches glückliche und angenehme Leben deiner harrt,' sprach Dante Major. „Leut nant Bauer ist ein Ehrenmann, er besitz ein selb ständiges Vermögen von 40—SO 000 Talern, eine schöne Laufbahn steht ihm bevor, ich wüßte nicht, was sich ein mittelloses Mädchen wie 6>u, besser tvünschsn könnte.' „Uh sehe ja ein, liebe

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Seite 2 von 8
Datum: 12.04.1905
Umfang: 8
etwa noch an alte Geschichten Ksiken sollte, dann Ware es allerdings Zeit, sie zaus denr Hause zu schasfizn.* ^ „Nein, nein/' beruhigte Onkel Major, „behüte wie sollte sie dazu kommen?' „DaS möchte ich auch fraget,.' Mit in den Nacken zurückgeworfenem Haup rauschte Dante Major davon. Der Herr Major wagte ihr niD zu folgen; er kannte diese Bewe gung und wußte, daß dieselbe eine tiefgehende Er regung ihres energischen Gemütes andeutete. Des KM zog es Onkel Major vor, m seinem Zimmer W blÄben

auf dem Theaterball unchertrieben, waren sämtliche Eingeladenen er schienen. Herr Oberst führten die liebenswürdige Wirtin zu Tisch, Onkel Major die Frau Oberst: der älteste Hauptmann mußte der Frau Oberst leutnant dien Arm bieten, deren Gemahl wieder um der Tischt,achbar der Frau ältesten Haupt mann war . . . kurz, genau nach Rang nnd Alter geordnet, reihte sich die Gesellschaft um den wür dig gedeckten 'Tisch, der als karimzalistisches Ab zeichen eine große Baunttorie in Gestalt einer Narrenkappe trug

und einigen Flaschen Selterswasser. Tante Major liebte die Geselligkeit, aber es durste nicht viel kosten. „Gnädiges Fräulein gestatten, daß ich das Einschenken der Bowle übernehme,' sagte galant Leutnant Bauer, der Tischnachbar HedwigA. «Sie würden mir einen Dienst erweisen, Herr Leiutlvmt.' ..... ,.O. gnädiges Fräulein wissen, daß ich gnädi gem Fräulein stets zn Diensten bin!' „Sehr freundlich, Herr Leutnant.' „Habe Uebung diesen Winter im Einschenke» bekommen... in allen Gesellschaften wird mir das Amt

hatte mir geheimem-Bangen diese? Gesellschaft entgegengeschen, Änn sie wußte, batz es ihr Geschieden sein würde, neben ÄutnanL Bauer zu si^n, dessen Annäherung sie mit Ent setzen bemerk hatte. Hedwig ahnte auch, welche geheimen Absichten Bante Major mit ihr .ver» folgte, denn diese mrtersLHbe. die AnnaHetvns LeiMänt Baue^ Wenn der'junge Offizier am Hause vorüb«zing und sehnsüchtige BlAe nach den Fenstern des. Majors, en^rtvarf, dann rief Tante Major ihre Nichte. jedSinal, unter irgend em«n Vorwand an. Äcrs

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Seite 4 von 6
Datum: 09.07.1859
Umfang: 6
Swrmfeder, Major v. Bppe und Oberlieutmant Noe verwundet; der Ädrige Verlust »och unbekannt Von der Artillerie: 4 Mann todt; Hauptmann KlofeK, Lieutenant Johann Masstn und 40 Mann ver wundet. Ein demonlirteS Geschütz einer Ä-Psimder»Projekt- Batterie, von welchem 4 Pferde erschossen wurden, muß» zuruckgelaffen werdm.c Bei der I. Armee Erzherzog-L«dwig-Infanterie Nr. S: Hauptmann Ä»>ayerhofer; die ObrrlieutenantS: Ruß» wurm und Adelmann. Lieutenant Graf DubSh, dann ca Mann «odl; die Hauptleute

: Riegl, Freund, Weigl, Troppe, Baumann. Freundl, Janöky und Mattl; die Oberlieutenant«: Datkiewicz, Brck. Schlrstnger und ZablaKky: die Lieutenants: SlupSky, Richly, Mepetzka, Habermayer. Deimel, Dreßler, Cbcrt, KaiSlern, Smerc« zek und Pößl, dann 557 Mann verwundet Kronprinz-Infanterie Nr IS: Major Baum- harten und 2S Mann todt; Oberstlieutenant Sraf Cou- dmhove ; Major Mayr; die Hauptleute: Raab. Weil, Bogoevic und Srrdic; die OberlieutrnantS: Pokorny. Stoviczek. Karric und Schnabel

; die Lieutenants: Lan- iry, Krrnitz, Ruß. Pauly und RoSkofchny, dann 2SS Mann verwundet. Prinz-Megenl von Preußen-Infanterie Nr. Z4: Hauptmann Kehrer, Oberlieutenant UrS und Lv Mann todt; Oberstlieutenant Gintowt, Major Sla- wiSi; die Hauptleu»: Czappert, PawikowSky und Vil- Zecz; die Lieutenants: Hensel, Adolph Müller, Dere- kaßky, Szahlrnder, Rozek und Scholz, dann 239 Mann verwundet. Moßbach-Jnfanterie Nr. 40: Die Lieutenants ^aßlinger und Mg», und 12 Mann todt ; Hauptmann Momannz die LieutnantS: Wolf

, dann 110 Mann verwundet. König von Hanpover »Infanterie Nr 42: Der Commandant deS Regiments, Oberst v. Pidoll, Lieutenant ZoUmann und 220 Mann todt; Major Wallnofer, Hergeth, BallaSky, die Hauptleute: Baron Eynatten, Döbler, Taschner, Hafner, Ende. Nicke; die OberlieutenaniS: Göben, Mallitzky. Luft, Ullmann, Aieichelbeck und Geifert; die Lieutenants: Steppan, Haneisen» Adam, Zornberg, Stern, Müller, Baron Trott, Borche«. Baron Spielmann. Jäger und Baron König, i>ann ISO Äiann verwundet. GroDherzog

und Morschutt ; die Lieutenants: David, Damian, Perko, Gstöttner, Wimmer. Grill, Barmann, Knoll, Rueß, JSzrr und Baron Schluga, dann 492 Mann verwundet. Erzherzog-Stephan-Infanterie Nr. 58: 27 Mann todt; Major Graf BeckerS; die Hauptleute: KrzaudalSky, Schäck, Neuwirth, Bommer und Massony; die OberlieutrnantS Gruber, ProhaSka, Acht. Zacharir- wicz und Busch; die Lieutenants: BonievSky, Pallian, ProchaSka, Gabrysi und Rapf, dann 320 Mann ver wundet. HeK-Znfanterie Nr. 49: Lieutenant Oehri und 52 Mann todt

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Seite 3 von 4
Datum: 21.10.1880
Umfang: 4
gleichzeitig der bisherige Mitredacteur Hr. Johann. Tschuggmell. (KHrnlSeleidigxas eises MiMär Kommaa- da»te») Bor dem k. !. Bezirksgerichte Ala wurde jüngst eine Strafverhandlung abgeführt, welche das Interesse der Bevölkerung in ungewöhnlichem Maße auf fich,zog. Wßhalb denn auch eine Menge,Zuhörer sich >»Die»Gerichtsw»handktng-.b«kaß-«ine. EHMeleidiguygZGagAdVMtMr.«MqMßten ^in MrÄ.H°iKäK.Wi°A Feu^-« Zgen einen gewissen Ruggero Venturi von Avio und hatte folgende Grundlage: DaS vom genannten Major

landirte Bataillon war im Sommer dieses JahreS zjnem anstrengenden. Uebungßmarsche. von Rove- revo über den Monte Böldo eben in Avio eingerückt als zwei Kaiserjäger, von den außerordtpllichen Stra pazen erschöpft, niedersanken und in halb bewußtlosem Zustande aus der Straße liegen blieben. Mehrere Zeugen dieses Vorfalles, .worunter auch Venturi, von begreiflichem Mitleid erregt, iprangen hinzu und wollten die Erschöpften laben. Da trat Major Feueregger da- forderte in angeblich barsche« Tone

die An- auf. sichzu entfernen, uM drohte den kranken Soldaten mit Arrest, wenn sie fich nicht augenblicklich erheben und zur Truppe einrücken. Benturi erlaubte fich hierüber die Btmeclukg. daß dies keine Art sei, die Soldaten zu behandeln; er selbst fei Soldat ge wesen und; wisse, wie man umgehe; die Offiziere hätten es freilich leicht, da sie einen vollen Magen haben, der gemeine Soldat aber muffe auch bei leerem Magen die größten Strapazen aushalten. In diesen Worten erblickte der Major eine Verletzung sekieS

militärischen Ansehens, und nachdem er mit dem'Arzte die nöthigen Unordnungen in Betreff der erkrankten Jäger getroffen» richtete er an den Benturi die Aufforderung, ihm seinen Namen anzugeben. Venturi soll, anstatt den Namen zu nennen, höhnisch den Major zum Abendessen «mge- laden haben. Durch viele? Nachforschen gelang es dem Major, seinen Gegner zu eruirer». und es kam nun zur Anklage vo.r dem k. t. Bezirksgerichte Ala. wo die neulich«? Verhandlung sehr lebhaft sich gestaltete, da Major Feueregger

auch persönlich erschien, obgleich die k. k. Staatsanwaltschaft für ihn als Kläger ein- trat. Der Geklagte stellte die ihm zur Last gelegten Worte keineswegs in Abrede, verantwortete fich aber damit, daß die Behandlung, welche die erkrankten Sol daten vom Major erfahre»» hätten, alle Anwesenden empörte und er nicht umhin konnte, diesem Gefühle Susdruck zu geben. Die Zuhörerschaft trug hiebei eine gewisse Parteinahme für den Geklagten zur Schau, obgleich Major Feueregger jede inhumane Behandlung der Soldaten

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Seite 1 von 4
Datum: 08.10.1888
Umfang: 4
jegliche» Glauben an Menschenwerth verloren, daheim die alte Liebe und Treue wieder zufinden.' — ,O reden Sie nicht so. mein lieber, junger Freund ' versetzte der Baron verlege», .wie könnte die Menschheit wohl ohne Liebe und Trene bestehen? Ich bin ein Dutzendmensch, der weuig Verdienste hat und nur ein ganz passives Dasein vegetirt. Das Freifräulein Ulrike macht eine Aus nahme, in der Menschheit, ja, ja, dem stimme ich vom Herzen bei.' — .Ich ebenfalls,' rief Major Tellkamp in'S Zimmer tretend

unter Freunden. Der Baron darf seine Treue ohne MaSkc zeigen, wäh> rend ich den Altar meines Herzens wie einen Schimpf mit dem Erz der Gleichgiltigkeit umhüllen muß ' Wie vernichtet sank Ulrike in einen Sessel nieder and bedeckte das todtenbleiche Gesicht mit beiden Händru, während der Major jetzt schweigend auf sie hiublickte, ohne eiue Spur von Neue zu zeigen. Ter Baron sah hilfesuchend auf Ulrich, der sich achselzuckeud den Bart strich und dann dem Major die Hand reichte. „Brav, das heiß' ich wie ein Mann

gesprochen,' sprach er laut und ernst, „wenn ich die Treue des guten BaronS vorhin anerkannte, so durften Sie dieses Lob nicht auf fich beziehen. Herr Major, da eine solche Ausdauer, welche zwei Menschen um das schönste Glück der Jugend betrügt, als un würdige Schwäche verdamme, aber nicht mit dem heiligen Wort „Trene' maskire. Gott sei Dank. Tante Ulrike, daß auch die Sonne ihre Flecken, die erhabevdste Tugend ihre Fehler besitzt, wie vermögen wir sündige Menschentinder denn sonst vor der Welt

und dereinst vor Gott zu bestehen.' — »Spotte nicht mit heiligen Dingen, Ulrich/ sprach Ulrike, die ihre Selbstbeherrschung wieder erlangt, fich jetzt rasch erhebend, „und merke Dir, daß ich niemals mit Tugenden mich gebrüstet habe, welche ich nicht besitze, — daß eS aber eine sittliche Schranke gibt, welche ich Pflichtgefühl nenne, eine Schranke, welche Du nie sonderlich respektirt hast. Ich bedaure, daß unsere Unterredung auf ein derartiges Feld sich verirrt, auf eine tsrra invoAnit», die Sie Herr Major

, vor Allem hätten meiden sollen.' „O, zürnen Sie ihm aicht, Fräulein Ulrike!' bat der Baron, auf dem diese kleine Szene einen peinlichen Eindruck gemacht zu haben schien. „Der Major hätte seine heiligsten Empfindungen sicherlich niemals vor fremden Ohren profanirt, hier aber wähnte er fich xleichsam im Schooß der Familie, da ich in der That die Kühnheit habe, mich sozu sagen als eine Art Mitglied derselben zu betrachten. „Als welches Sie fich stets bewährt haben, Herr Baron!' sprach Ulrike ihm die Hand fast

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Seite 3 von 4
Datum: 23.01.1862
Umfang: 4
herab, sind von blaß gelber Farbe und zwitterig. so daß sich eine reiche Samen- ernte erirarten läßt. Manöver in einem Borzimmer. Eine militärisch« Plauderei. Der pensionirte k. k. Major N. in K. war ei»er der bieder ten. wackersten Männer, die ich jemals kennen gelernt. Doch hatte er eine gar seltsame, ja. unglaubliche Ma rotte. und davon will ich jetzt eine'Vorstellung zu geben versuchen, selbst auf die Gefabr hin. daß man mir, wie gesagt nicht glaube», die Sache für Erfindung halte» dürfte

, obgleich sich doch' die meiste» Leser werden gleichzeitig sagen müssen, daß man Derartiges gar nicht erfinden kann. Der Herr Major hatte mich zum Gabelfrühstück in sei ner Wohnung; gelude«. und ich begab mich demzufolge eines schönen SommermorgenS um zehn Uhr dahin. Er'bewohnte mit seiner Gattin — Kinder hatten sie nicht ' vas erste Stockwerk eines hübschen Hauses am Markte. Ich stieg die Treppe hinan und wollte an der Haupt» thüre. die in ein Vorzimmer führte, die Glocke ziehen

zu verhalten/und deutete, mit einer Miene voll Vergnügen die Hänve reibend, auf eine hohe Gestalt, die ich im Vor zimmer sah und bei schärferem Hinblicken als den Major erkannte. ' Dieser glich, in einem langen Schlafrocke von blaßgel- bcm Flanell, mit seinem weißen Haare, einem Gespenste; aber, er dampfte gewaltigLaus einem wahren Bombenkessel von Meerschaumpseife, was Gespenster nicht zu thun pfle gen. und brüllte wie besessen, während er vor einem Schranke gewaltige Schritte vor- und rückwärts machte

und mit dem fechten Arme, durch die Luft säbelte, Himmel! raunte ich Konrad zu. was macht denn da der Herr Major? ^ i . Sehen Sie.denn nicht — lautete die gemurmelte Ant wort des alten KuasterbartS, — daß er die Truppe kom- mandirt? , Die'Truppe? wo ist den»'die? Nu. auf dem langen Anrichtschrank. Auf dem Schranke? Da stehen ja nur Stiefel — Die kommandirt er eben. Die Stiefel? . Die Stiefel. Und diese kommandirt er? ' - - ' Fast täglich zwischen Neun und Zehn, wie heute. Sie scherzen, lieber Konrad — Hol

' mich der Teufel. S' ist pure Wahrheit l Aber -- still— jetzt geben Sie acht, nun geht der eigentliche Schlacht- spectakel erst los. , Ich verstumMttKid -sich.Witz aljenMgen zu. Alif dem Schranke standen zwölf Paar Stiefel, sämmt- lichlsftiegelhlauH gewichst, in. Reih, und Glied, zwei Fron ten bildend, die sich dadurch unterschieden, daß die vordere Sporen trug, welche der Hinteren, die auch etwas niederer war, fehlten. Die bespotten erklärte mir Konrad in aller Eile sind^ die Aerntruppen^ wenn der Herr Major

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Seite 2 von 8
Datum: 07.04.1905
Umfang: 8
des statistischen Bureaus des Credit Lyonnais. Die Ausgaben Rußlands für den Krieg !>ctrügen hiernach bis zu Beginn des Krieges zivei Mlliarden nnd 20V Millionen Franken, denen auf japanischer Seite eine Milliarde und 800 Fran- 'en gegmüberstel>en. bietet. Selbstverständlich setzen wir voraus, daß sich das? Spiel, welches dir vor etwa drei Jcchrei beliebte, nicht wiederholt/' „Tante, wie magst du daran denken! Hältst du mich für so schlecht!' „Nein, nur für sehr weichmütig,' entgegnete Tante Major in spitzem

der armen Frau ein sanftes Ende bereitet. Zwei Mo nate waren seit dem Tode der Mutter vergangen, aber was hatte Hedwig in dieser kurzen Zeit nicht alles schon durchgenmchtl Welche Deinütigungen. welche Kränkungen, welches hartherzige Aufstö bern alter Geschichten - und welches mitleidAlose Wühlen in den geheimsten Gedanken und Erinne rungen des jungen MädchenZ! Ach. und Hedwig mußte sich still in die herrischen Launen der Tante Major fügen, stand sie doch ganz allein, vollständig mittellos in der Welt

, nur auf die Unterstützung ihres Onkels aiigewiesen. eines braven Mmmes, der jedoch ebenso wie Hedwig sich dem Kommando und dem Willen der Tante Major fügte. In frü heren Zeiten hatte Onkel wohl ab und zu einmal zu opponieren gewagt, dann hatte aber Tante ei nen solchen Lärm in Szene gesetzt oder hatte Tage und Wochen hindurch geschnallt, daß der gute Major — er war damals noch Hauptmann gewesen — um des lieben Frieden? willen nachgegeben und schließlich ganz geschwiegen hatte. Er konnte sich ja für das verlorene

Kommando im Hause bei sei nen Untergebnen Trost holen, die durften nicht mucksen, wsmr er etwas anordnete, ebensowenig wie er selbst, wenn Tante Major eine Ordre er eilte. Und jetzt nach dem Tode der Mutter Hed» wizA hatte Tante Major befohlen, Hedwig solle zu ihr kommen, um ihr im Haushalt behilflich zu sein. Sie ließ keinen Widerspruch gelten, ebenso wenig wie damals, als die ..Geschichte mit Katten- berg' spielte. Der gute Onkel hätte sich niemals zu solch strengen Anschauungen, wie sie damals

in seinen Briefen in die Erscheinung traten, aufschwin gen können, wenn nicht Tante Major ihm die Fe der geführt. Nach dem Tode seiner Schwägerin wagte er allerdings einen kleinen Einwand, der darin bestand, ob es Hedwig nicht peinlich sän nrüsse, unter den bekannten Umständen wiÄerunr in einer Stadt mit Kattenberg leben zu müssen, den sie ja jeden Tag begegnen kannte, doch Tante Major schnitt diesen Einwand sehr kurz ob: ..HMvig hat kerne andere WM. Wo soll sn bleiben? Später kann sie eine Stelle als Wirt

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Seite 4 von 6
Datum: 02.07.1859
Umfang: 6
, hier wo er die gefährliche Kopfwunde erhielt, die ihm sein rechtes Auge kostete und sieben Monate ihn an das Krankenlager fesselte. Während dieser Periode hatten sich die europäischen Angelegenheiten ganz umgestaltet. Rittmeister Graf Schlick war durch seine Wunde zur Unthätigkeit ge zwungen ; er sah Paris nur als Kourier und kehlte als Major wieder nach Oesterreich zurück. Erst als Napoleon von Elba zurückgekehrt, begann seine mili- tärische Thätigkeit wieder. An der Spitze einer Velt- lin-Division zog Schlick

in Frankreich ein, machte je doch außer einem 14tägigen Streiflommando und dem berühmten Lager von Tijon nichts von Bedeu tung mit. Während der langen FriedenSzeit rückte Graf Schlick vom Major bis zum Feldmarschall-Lientrnant und RegimentS-Inhaber vor. DaS Jahr 1848 führte ihn aus dem einförmigen Garnisonsleben wieder auf die Weltbühne. Den Posten als Gouverneur von Krakau mußte er bald mit dem Kommando des Armeekorps vertauschen, das nach Ungarn vordringen sollte. In der Halste deS Monats November 1848

Schlick außerhalb Kaschau Stellung. Es war die höchste Zeit, denn bereits waren die durch die eben eingetroffene Ablösung verstärkten Vorposten ernstlich angegriffen Links von der nach Miskolcz führenden Straße bis zu dem Müblbache der Hernad wurden unter General-Major Graf Drym 6 Kompagnien von Erzherzog Wilhelm nebst 2 Schwadronen Snnstcnau- Kürässiere aufgestellt, dann auf und rechts neben der Straße eine Zwölfpfünder-Batterie plazirt. Noch weiter rechts auf einer schroffen Anböhe (dem sogenannten

Galgenberge) standen 2 Kompagnien EH. Wilhelm und eine Raketen-Batterie; von da bis an die Straße von Moldau 2 Kompagnien Hartmann-Infanterie. 3 Züge Kaiser-Cheveauxlegers, und 4 Geschütze. Major' Baron Gablenz des General-Ouartiermeister-Stabes erhielt den Auftrag mit 4 Kompagnien Hartmann und 2 Geschützen den über das Brückendefile an der Mol dauerstraße vordringenden Feind links zu umgehen, denselben somit von seiner Rückzugslinie abzudrängen, und ihn zu bindern, seine Artillerie in Sicherheit

zu bringen. General - Major Graf Pergen stand mit 1 Bataillon Koudelka und 1 Schwadron Kaiser-Che veauxlegers am Kalvarienberge. um nöthigenfalls den Major Gablenz zu unterstützen, oder falls der Feind auf der Miskolezer-Straße Terrain gewinnen sollte, diesem in die Flanke zu fallen. General-Major Fiedler blieb mit den noch erübrigenden wenigen Kompagnien an der Miskolezer-Straße als Reserve zurück. Längs der ganzen Aufstellungs-Linie entspann sich bald ein lebhaftes Plänklrrgefecht. das bald

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