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Bozner Zeitung
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Seite 8 von 16
Datum: 15.02.1907
Umfang: 16
S7. Wasche 7^ ZöLS „Iöern, Herr MltcrsuchmigsrWer. ich bringe keüre Lösung. Ich fürchte, daß ich um den,, was ich bringe, nur noch mehr Verwirrung in die lej- Liige Wffäve chinÄntragen werde. Bei diesen Wor te» überreichte Keller dem Gerichtsbeamten den «HMenien Brief. Dieser las den Brief wiedor- lholt aufmerksam durch und «eichte ihn dann nne- Äer Keller mit den Worten: ..Das tväre eme Fährte, wönn :nan den Wlireiber dieser Zeilen Härte. Wenn es den fassen könnte, der vermöchte Aufflärunsen zu geben

.' ..Zch habe den. Schreiter dieser Zeilen ' sagte Keller leise. „Das heißt, ich »Miß wer diesen Brief geschrieben?' ..Heraus mit der Sprache. Neber Znspoktor.' rief der Untersuchungsrichter, indem er sich rasch von seinem Schreibtisch «choh und nngMiZdig «uf Keller zugeschritten kam. ..Ja. das ist so «ine «eigene Sache. Ich weiß, wer den Gries gMriÄen' — antwortete Keller ,-aßch — „ober ich kenme die Person nicht.' ..Was sind das für Lalbyrinte. Entweder Sie SMen. «der Sie wissen nicht. Wer nnssen

verstellter H.^id. der uio? jedoch das gleiche charakteristische Merkmal der Stetlschrifl ansah, gefchneb«, Zvor den seien. „Das ist ja ^ine schözrc Be^clMUNgi Sie ha ben Recht, lieber Keller, es ist keine Entwükung. daß ist eine neue Verwirrw^. Wir haben M, glaube ich. hier nrit einem besonders raffinierten Verbrecher M tun. den zn eMarven und der der dienten Bestrafung zirzusühren ja eins wahre Wonne wäre.' ..Glaub«, Sie' — meiirte Keller in seiner ruhigen bedächtigen Weise — .glauben

Sie. daß wir es hier mit einsin solchen zu tun Haben? Nein, nein: ich bin da wiederum anderer Mei' nung. Lachen Sie oder schelten Sie mich einen Phantasten, wir haben es Huer mit keinen, Ver brecher . . „Oho.' incime dsr Uittersuchungsrichier la chelnd, „doch nnt keinen, Wcchltäter.' ... ^ ..Nein' -- führ Keller fort '- .Wir haben es in diesen, Falle mit einer Verbrechern, zu tun Alles für mich in Betrocht kommende deutet am meine Annahme hin. Die Mitwisserin oder Mit> so»io»?sc>rc ist nickt nur che beste Leise, sie ist auck

derjenige, der die erste Tat vollbrachte, wird aus Selbst» erhaltmigsbetrieb nicht zögern, die Mitwisserin seines Geheimnisses aus der.WÄt zn schaffen.' „Zch bewundere Ihre Kombinationsgube. Ne ber Keller' — äußerte der Untersuchungsrichter- — ..aber ich möchte ge-^Te schon einen sreisdaren: Erfolg s Äen .' ^ > ' „Das wird müer den gegebenen VsrHAtms- sei, nur mehr voar Zufall abhängen.' meinte re- signieit Keller, als. er sich empfM. (Fortsetzung folg^ . - ^ ^

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Seite 5 von 16
Datum: 02.03.1907
Umfang: 16
. daß sie sich mit den» ihnen dekmnrten Keller verlobt habe. Währeild Mona mit dem» Schreiben dieses Briefes beschäftigt war, »nachte Keller eine über raschende Entderknvlg. Auf seiner Suche war er in ein oheinallges. mm leer stehendes Treibhaus getreten, -das zur Aufbewahrung von Gartentverk. Jeuge»». Blnnleirtästfeir »md Ashnlicheilr dreitte. Wie in allen Treibhäusernwaren-auch hier »«»ter denrnrit Steinplatten bedeckten Fichbode». der ein gewürftelteS Muster austvies. Röhren gezogen, die van einem Heizapparate mMiefen. Die Wärme

seiner Acunilie sich vom Hause ent- kernt lwtte, den Geldbetrag stehlen. Als er in die durch die Röhren zur Winterszeit strömte, dieirte dagu, im Treibhwuie eiue gleichmäßige Tem- peratur zu erhalten, die zun« Wachstum der hier gezüchteten Ilora unerläßlich rvar Da. wo diese Röhren, die in ihrer oberen Hälfte siebartig durch löchert waren, sich hiiyoge:,. da war mich der Ichiefersteiirbolng, damit auch hier die Wärnte emporsteigen könne, in schraffiertem Mtster dnrct»- drycheu. Keller, der aüf

so ei» schraffiertes Qnaörat getreten war, hatte dieses »ncheabfichtigt nrit dem Znemelabsatz durchbrochen. Als gründlicher Mensch hob er einen Teil mit Hrlfo einer GarteivlMrke bloß. Als er in die so gchchoffene Leffnm»,, hin leingriff, fühlte er einen beweglichen harten Gegen- stai^d nnd zog ihn empor. Der Gegenstand hatte die Jörn» eines Stiefels, war über und über m>t Pilzen üibeowuchert. ein Zeichen, Äah er wohl lange Zeit dagelezM habest mochte. Mt der Harke kratzre Keller den Belag ab° »u»d da zeigte

«'s sich, daß er einen elegmBen Lackkhuh m HänSen hielt. Wie kann dieses Anßbe<leiv,nrgsstuck hierher? Lia« da nicht nock» ein weiteres Geheiimns verborgen? Keller iah cur» seine Taschsmchr. Es mar die Zeit, in> welcher sein Untergebener. Hartman», sich in der Nähe des Hcnu'es ei»«zufurdel» pflegte, um Weisungen von ihm eickgegenMmehmen. Keller wickelte rasch den Lacksch»ch in sein Taschentuch, legte noch den Bevag der Steinplatte Sa»nstag, den 2. März 1W7. d^> Wohnung Bargas krm. fand er dort das i>- jährige Töchterchen

» er den Schuy in der Tasche bar,?, aus die Straße. Harkiumn liarrte hier bereits »eines Borne- setzten. „Melde, Herr Inspektor, daß nichts nenes vo, - gefallen. Halben Sie vielleicht schon etwas eut' deckt?' ..Ja. mein lieber Hartman», ich !>abt' etwas envdeckt. Komirien Zie mal mit mir in das HäuS> che».' Bei dt' Männer ichritten in das GartenhäuS- chcn und dort zeigte Keller Hartmann seinen Kmd. ..Den muß mal ei» Main» des Salons gerra gen haben,' »«einte Hartnimm. ..Sehen Sie :,«al die Zohl»n nivd

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Seite 8 von 16
Datum: 09.03.1907
Umfang: 16
. 3>>^ vcrsnnken, die das neuerlitbe Betreten eines Or- tlZ mit sick bringt, au dem um« sckon eilmia? gerne geweilt. ..Ulcma!' bogann Keller während der Fahrt, ..wir machen jetzt gemeinsam eine Fahrt, die von allen jenen Faunen, die ich iin Leben gemacht, für :nich die schönste und erinuerungsreichile ist. Anei Iolirc sind nun im Meere der Zeit dahin- gerausäit. seit ich diesen Wog gemacht, ein Weg. der mich dir und dein«»« Herzen näl>er gebracht. Auf der Suche der Spur eines Verbrechens

gehen, ober Fran Werner war nockz nicht erschienen. Eben wollte Jmre de?, Diener klingeln, um die Sämmge Holen zu las sen. als Frau Werner in der Saaltür erschien und ausrief: „Hier meine NÄerraWniz für das heutige Tinn.' Jllona ivar in den Speisesaal geeilt, zuerst zwn Onkel und dann zur Dante und Herzte und liebkqste beide auf das stürmischeste. Dann reich ten sich Jmre und Keller stiMlmbttvcgt die Hönde. Dieses Wiedersehen bot dem Schloßherrn und sei uer Gattin eine Herzerquickung nach so bangen

Zeiten. Daß 1>ic nun solgmde Mahlzeit sich gründlich ^on den^sicr soiO täglich einflenomnienen uirter- sckned, braucht wohl nicht besonders hervorgehoben zu w?rd.n. i Pista. der Diener Jmrss. l>atte von seinem Herrn den Auftrag bekommen, in den Keller hin abzusteigen und jenen Wein herauszubringen, der einst für den Willkmmnstrnnk des Stammhalter paares bestimmt war. < Ms der mehr als ein Jahrhiuidert alte Do- ka^zcr goldig klar in den Pokalen gläiyte. erhob sich Imre und brachte deni ju-nzen Paare

seine und seiner Gattin Glückwünsche dar. Harmonisch klänge» wie ein Beolsakkord die Gläser aneiu- ander, als Imre schloß: „Es lebe'Herr und Frau Inspektor Keller!' Zwischendurch erscholl rasch die Stimme Jl- lonaA: ..Onkelchcn. tausend Tank, aber »vir sind nicht mehr Oberinspektors. Mein Mann ist Polizeirat nnd CHef des Sicherheitsburoaus geworden!' Neuerliches Gläserklingen, Gratickationen lnrd Unmrmungen folgten. Dann erhob sich Keller und sprach in tiefer Bewegung: „In stillem, pietäwollem Gedeilken weihe

ich dies Glas jenen UiHlucklich-nz. die hier nun den Ävig»?u Sichlas ruhen, die die eigentlichen Z^gri'm- !vr n!«ii»Z GlückeS ivaren?' ^ . In sdmnner Rührungzmi rdeu die PjMle ge leert und. I,ure^zou Takais . Maß^mt ?älitc!2l Schlinl^en Keller in seine Arme. — Ends. —' ^

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Seite 1 von 8
Datum: 07.03.1907
Umfang: 8
auch niiht mit einen« Blicke oder einer Geste den Schlich- dos Dranws, der sich nur wenige Zimmer ent fernt abgqfpielr hatte. : ^ Ein ^Schnnmer-Hes^ GWK^verfchöirte das sym pathische Gesicht der Präsidentin, als ihr Mona von ihrer Nelgnng ^n Keller iurd ihre Verlobung mit diekkm Manne mitteilte.' Die innigste Anteil» Anhänger einer vernünftigen, realpolitischen, deutschno-tionalen Richtung gibt es in Wien gar viele und die Ereignisse drängen nun dazu, dag die Anhänger dieser Richtung sich sammeln

ErWitterung preis- zngxben. Es war Mische,» Mona und ihrem Verlobten vereinbart worden, dak er de? Bedauernswerten zu ggkegener Zeit die Augen offnen und sie Wmend mit der über sie heveingebrocheneir Zkrkrstrophe vertraut mgchefl. solle. , Diese Gelegenheit fand sich denn auch km Laufe weniger Tage. Frau Werner hatte Mona zWen» uber das Berkangen zeäuHert. achK ihrem Bräuti gam persönlich ihre Wunsche ausdrücken zu tonnen und so wnrtze denn Keller <m einem Nachmittage von den beiden Tanten erwartet

- essen von der sozial-reforinatoriich fortgeschrittenen Deutschen Volkspartei in Wirkkchteit ebenso gut ..Sei außer Sorge, mein Schatz, ich werde n» der schonendsten Weise verfahre,».' Mona präsentierte dann ihrer mütterlichen Freundin Keller als Auserwählten. worauf Frau Franziska an jenen herzliche Wünsch« richtet?. Man hatte Matz genommen und das TtttbemmidHen Elly, das längst ein Auge anf den vermeintlichen Sekretär gewcirfeii nnd mit diesen» fokertiert hatte, m»Me grobe Auzen, als sie bedn

Servieren der Jause wcchrgenomnien. dak sich hier ein 'Kraut, paar befinde. »Gnädige Frau.' begann Keller nach einem längeren Gespräch. ..Ich möchte gerne in Tegel»- wart meiner Braut eins schwerwiegend» Angelegen heit besprechen, vorausgesetzt. daA Sie heute fchm» r» der Lage find, erschütternde Dinze «nii Ruh« imd Fassung anHöven zu kmnsn.' „Das kliilgt ja fast bedrohlich für »nch. aber iimicerhin. Ich Kinn schon ei,«e tiichtize Portio» Schjcksalsschiäge wieder ertragen. Nur koiiw lange wenn es oiue

bittere Pille ist. dann bitte ich rasch um dev»n Berabreichung!' Während der nun folgenden Schilderungen Kellers kWtg die jnlgtückliche Frau förinlich an de» Lippen des Sprechers. Erst brachte e? ihr vorsichtin bei. datz^ er. Spuren gesunde,« habe, die es zur Ge- wißheit brächten, daß Mathilde nicht mehr nnke? lona ihres Verlobten. Als Keller tan», eilte sie den Lebenden weile. In schinerzhaften Zn«tungen ihnr entgegen und flüsterte W« nach der Verwand sich das treue Mnttvrherz, als Frc^ Werner

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