eine Bank notenfälscherbande von nicht weniger als fünfzig Mitgliedern. Die Bande erzeugte Fünfer-, Zehner und Fünfzigernoten. Die Falsifikate sind im Gan zen sehr gelungen, nur die fetten Ziffern sind ver- ehlt. Die Bande emittirte die Falsifikate in größe ren Städten Ungarns, ferner in München, Dresden Linz und in Wien. Kaiser Wilhelm hat in Königsberg eine Rede ge alten. eine jener Reden, von denen man nicht weiß, b sie nicht nachträglich seitens ihres hohen Autor» elbst eine — Korrektur erfahren
wird. Wie in allen Reden des Deutschen Kaisers, kommt auch in dieser >ie Individualität des Imperator» zum Durchbruche, die ihre Wurzel nicht nur im Gottesgnadentßume allein, sondern in dem Spruche deS ersten preußischen Änigs: „Lx ms ms» nat» eoron»' findet. Nicht von Gottes Gnaden allein, aus eigener Kraft hat der erste König die Krone vom Altare de» Herrn ! enommen und selbe auf sein Haupt gesetzt und Kaiser Zilhelm fühlt sich als sein Nachkomme .... Die tede, welche der Deutsche Kaiser bei der Galatafel
in Königsberg gehalten hat, richtet sich in erster Linie egen den Adel, in zweiter Linie aber an da» deutsche !olk selbst. Der Adel, die Agrarier haben der per» önlichen Politik ves Kaisers Opposition gemacht, ZaS berührt das Herz des Imperators schmerzlich, weckt aber auch seinen Zorn. „Eine Opposition preußi- cher Adeliger', ruft der Kaiser zürnend auS, »ist ein Unding'. Der Kaiser verlangt Vertrauen, unbe- »ingteS Vertrauen und dazu „als ausgelöscht betrachte ich alles, was geschah'. Kouponfälscher
, welche, wo sie. den Kaiser erblickten, den- elben jubelnd begrüßten. Das Dejeuner nahm der kaiser beim Erzherzog Leopold Salvator. Nachmit tags 3 Uhr besuchte der Kaiser die Ausstellung, be- chtigte die Uebungen der Landesfenerwehr und die einzelnen Abtheilungen, Überall vom zahlreichen Pub likum enthusiastisch begrüßt. Er verließ die AuSstel- ung um 6 Uhr Abends. Des Abends fand eine glänzende Soiree im Landhause statt, auf welcher egen 9 Uhr Erzherzog Leopold Salvator und spä ter der Kaiser erschien, am Arme
die Fürstin San- Mo führend. Der Kaiser hielt zuerst Cercle, und letrat dann den Balkon, worauf die unten versam melte Volksmenge beim Anblick deS Kaisers in fre netischen Jubel auSbrach. Der Kaiser verließ um jalb 11 Uhr die Soiree. Lemberg, 3. Sept. Der Kaiser wohnte einer stil- en Messe bei. Auf dem Wege au» der Kirche war derselbe Gegenstand stürmischer Ovationen. Hieraus besuchte der Kaiser das Gymnasium, die Artillerie- kaserne, ferner das griechische und katholische Semi nar. Lemberg, 9. Sept