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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 21.11.1866
Umfang: 4
an der Verfälschung öffentlicher Kredltpapiere.) Vorsitzender: Kreis-Ger.-Präfes Zerin, Oessenllicher Ankläger: Staatsanwatt Dr. v. Stenitzer, Vertheidiger: Dr. v. Grab ma y r jun. Josef Hofer von Tartsch, seines Zeichens ein Vieh- Widler, will im Mai 1859 35 Stück Banknoten k I.fl., .welche mit Plattendruck auf Velinpapier mit tien Buchstaben 8.L. und mit der Ziffer 31 bezeichnet waren, mn circa 6 NapoleonSd'or von einem gewissen Tnncü -Bönuömo in Tirana gekauft haben und hat dieselben an verschiedene Parteien

von dem Handels mann Pntzi 8 Napoleonsd'ors, von F. Wiesler 3 Napoleonsy'ors und von F. Lamerih 10 Zwanziger erhalten, worauf er nach S. Maria zurückkehrte, und mit I. Hofer nach Tirano reiste, wo sie beide am 9. Mai beim deutschen Wirth Seb. Spieler eintrafen. Von dort hat sich Hofer zweimal aus dem Wirths hause entfernt, angeblich um jenen Herrn mit den wohlfeilen Banknoten aufzusuchen. Außerhalb Tirano hat Hoser dem Thuille 6l) Stück S-fl.-Noten um 10 Napoleonsd'ors verkauft, worauf sie die Reise

nach Bormio fortfetzten. Thuille, der übrigens während der Haft gestorben ist, hat vom 2.—1l). Mai wenig stens 95 Stück B.-N. ausgegeben. Was Hofer besonders verdächtigt, ist seine Flucht aus Tirol und seine nahezu siebenjährige Abwesenheit im Auslande. Dazu kommt noch, daß Hofer wohl wußte, er sei wegen Verbreitung falscher Banknoten steckbrieflich verfolgt. In der Nacht vom 13. auf den 19. April, als er mit einem gewissen Platzer bei S. Maria die Gränze überschritt, wurde er von den auf ihn lauernden

Gendarmen festgenommen und an das Gericht Glurns eingeliefert. Natürlicherweise läugnet heute Hofer, daß er gewußt habe die Banknoten seien falsch, er stellt sich so unschuldig wie ein neugeborneS Kind und entwickelt eine Suade, welche den Zuhörer in gelinde Verzweiflung setzt. Die Staatsbehörde stellt den Antrag Josef Hofer des obengenannten Verbrechens für schuldig zu er klären und zu 15 Jahren schweren Kerker zu verur- theilen, nebst Schadenersatzleistung an die betreffenden Parteien

. Der Vertheidiger Dr. v. Grabmayer führt beute ein wahres Zündnadelgewehrfener von juridischen Be weismitteln ins Tressen. Er beweist, daß der von der Staatsbehörde zusammengesetzte Beweis nicht richtig sei, daß wohl Hofer falsche Banknoten auSge geben, allein mit keinem Fälscher einverstanden gerne- sen sei; es könne keinen Verdacht erregen, wenn Hofer viele Banknoten besessen, was wohl mit seinem Geschähe als Viehhändler vereinbarlich sei. Daß Hoser die Falsifikate nichl ausfielen, sei nichts über raschendes

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 12.10.1893
Umfang: 4
(Seelsorge, Schulen, Verkehrsanstanlten :c.) an. Auf den bei Hölder in Wien erschieneneu Band sei nicht nur wegen seiner praktischen Verwendbarkeit, sondern auch deßhalb aufmerksam gemacht, damit sich der Privatfleiß über das reiche darin niedergelegte sta tistische Material hermache, an welches sich sehr in teressante Studien anknüpfen ließen. Eine Episode vom Jahre 180V wird dem „T. B.' aus Sterzing gemeldet: Der im Jahre 1885 verstorbene 86jährige Schwiegersohn des Andreas Hofer, wußte folgendes

zu HoferS Gefangennehmung zu erzählen: Raffl hatte sich nach Meran ins Quar tier des General Huard begeben, um HoferS Auf enthaltsort zu verrathen. Ein daselbst bedienstetes Mädchen sah den ihr bekannten Rafsl kommen, horchte cm der Thür, und da sie HoferS Namen nennen hörte, ahnte sie nichts Gutes und begab sich in höchster Angst zu ihrem Geliebten, einem Passeyer Metzger in einem nahen Gäßchen. den sie bestürmte nach Pasteyer zu eilen, um Hofer zu warnen. Während dieser sich dazu anschickte und eben

im Be griffe stand sein Gewölbe zu schließen, kamen zwei Mann der Stadtwache, denen sein verstörtes, eilferti ges Wesen und das ungewöhnliche Schließen des Geschäftes ausfielen. Unter einem Vorwande, ließen sie sich die Thüre öffnen, waS den durch den Auf enthalt schon ungeduldig gemachten Mann aufs höchste erregte, so daß er sich zu Schmähungen und Beschimpfungen hinreißen ließ. Die Folge davon war seine Verhaftung, ohne die Hofer noch recht zeitig hätte gewarnt und damit auch seine Gefan- gennehmung

in dem prächtigen Büchlein in 25 schwungvollen Ge dichten die Helden und die Ereignisse der Jahre 1797 (Spinges) bis 1810, in welchem letztereu Jahre Andreas Hofer und Peter Mayr, der Wirth von der Mahr, von den französischen Kugeln dahingestreckt worden sind. Eine vornehme, tadellose Form und- ein frischer Geistesschwung zeichnen diese Gedichte aus, von denen einer der ersten deutschen Dichter der Ge genwart, nämlich Paul Heyfe, urtheilte, daß sie zu den schönsten Erzeugnissen der Poesie unserer Tage gehören

in Wien zur Erweite rung des Andreas Hoser-Denkmals aus dem Berge Jsel bei Innsbruck mit Erlaubniß des Künstlers entnommen. Wir können und «ollen die „Tiroler Helden' des Grasen Albrecht Wickenburg dem Publikum und ganz besonders unserer Schuljugend bestens empfehlen, denn hier ist Jedem echter Genuß geboten. In Bozen ist das Büchlein bei Franz Moser am Johannsplatz erhältlich. —u. Andreas Hofer in Wie«. Nein, das ist keine Fabel. Es scheinen eS aber nur Wenige zu wissen, daß Andreas Hofer

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 28.09.1893
Umfang: 4
des hiesigen Veteranen-Vereins, welche an der Enthüllungsfeier des Hofer-DenkmalS und an den Festlichkeiten zu Ehren des Kaisers in Innsbruck theilnimmt, dorthin abgereist. Vor der Abreise durch zogen die Veteranen mit der Fahne unter Vorantritt der Grieser Bürger-Musik an der Spitze die belebtesten Straßen der Stadt und hielten vor dem Palais der Fürstin Campofranco und vor der k. k. Bezirkshauptmannschaft an, wobei die Musikkapelle einige hübsche Stücke ausspielte. Herr Bezirkshauptmann Ebner erschien

am Fenster, worauf die Veteranen ein dreimaliges Hoch auf ihn ausbrachten. Eine große Menschenmenge begleitete den Zug zur Bahn. Bei der Enthüllung des Hofer-Denkmales werden heule auch zwei Enkel und ein Urenkel des bayrischen Obersten Dietsurth, deS tapferen Gegners Andreas Hofer's erscheinen, um Zeugniß dafür abzulegen, wie die alles versöhnende Zeit die einstigen Gegensätze in die herzlichste Harmonie umzugestalten vermag. Von den beiden Enkeln ist der eine Gutsbesitzer in Totis (Ungarn), der zweite

-Galerie. Gleichsam als Er- gänzung zum Andreas Hofer-Monument wurde vom Denkmal-Komite oder eigentlich von einem Mitgliede desselben, dem k. k. Militär-Intendanten a. D. Karl Schmid. eine Porträt-Gilerie der Tiroler Freiheitskämpfer angelegt, welche gleichfalls auf dem Berge Jsel und zwar im Gebäude des Kaiserjäger- MusenmS aufgestellt ist. Aus allen Theilen des Landes, ja selbst von Karaten, Wien, Oerösterreich u. s. w. wurden die Porträts der Schützen-Kom mandanten und Landsturmführer theils

im Original, theils in guten, lebensgroßen Brustbild-Kopien zu sammengeholt. wozu dann verschiedene Tiroler Schriftsteller die entsprechenden Biographien für das „Ehrenbuch' versagten. Auf diese Weise besitzt nun die eine förmliche Ruhmeshalle bildende Heldenga- l.rie heute schon ca. 50 Porträts, welche, von An dreaS Hofer angefangen, alle die bedeutenderen An führer aus den Kämpfen von 1796, 97. 99 u. s. w. bis zu Ende des JahreS 1309 enthalten. ES fehlen dabei nur wenige, von denen, wie z. B. bezüglich

Sig- mair einzig bloß die Darstellung seiner Hinrichtung durch die Franzosen auf dem bekannten Bildstöckt in Olang zur Verfügung stand. Als besonders inte ressant erscheinen neben den Bildern von Hofer, Speckbacher. Haspinger. von Eiienstecken und Tei mer. von Wörndle und Sträub ic.. auch Porträts von anderweitig berühmt gewordenen Persönlichkeiten, wie z. B. vom Wiener Domkapellmeister und Kom ponisten Johann GänSbacher aus Sterzing. der als Schütze, -Oberlieutenant die <reiheitskämpfe mitge

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Seite 2 von 4
Datum: 10.02.1879
Umfang: 4
zur Reorganisation der demo- ralisirten Armee von Kabul vorbereiten.' Demselben Blatt wird ausHazarpir unterm 2. d. gemeldet: „Es Aht das Gerücht, daß der Emir Schir Ali in Maimena vergifttt worden sei.' Tefrcggrr's Hofer-Bild Ein Feuilletonist der „Presse' schreibt über die? Gemälde, das gegenwärtig im Schönbrnnnerhause in Wien aufgehellt ist, n. A. Folgendes: Vor diesem monumentalen Werk lernt der ästhetische einem dicken Buche veröffentlicht worden, als eine wichtige Hinzufügung zu der Sammlung seltener

Vorganges Styl und -nÄder Styl! Wo soll nun diesen der zeitgenössische Historien» nialer, der verstanden werden und wirken will, her nehmen. wenn der überlieferte Canon hinfällig gewor den ? Wo noch jeder mit dem Leben übereinstimmende und dasselbe doch an Ausdruck und Adel überbietende Styl gesunden worden ist, da wird auch der neue Hi- storienstyl zu finden sein: in einem gffuüden Nealis- mus. Beweis dafür das Hofer Bild. Es ist der Genre- und Bauernmaler Desregger. der da ein Historienge mälde

geschaffen hat. das sich als solches so glänzend beglaubigt, wie seit Langem kein anderes. Schon im „letzten Aufgebot' und in der siegreichen Rückkehr des Landsturms, dem Seitenstück zum Aufgebot, wuchs der Künstler beträchtlich über das Genre hinaus, gleichwohl muß noch immer der große Wurf des Hofer Bildes überraschen. Wahrhaft monumental wirkt die Hofer-Gestalt; sie hört in keinem Zuge, keiner Linie auf. der Bauer, der Sandwirth, der schlichte Mann des Volkes, der richtige Passeyrer oder Burggräfler

zu sein und doch tritt sie aus dem Dunkel des Kerker- in den todbringenden Morgen hervor: jeder Zoll ein HeroS. Und dieser Hofer-Kopf! Er allein vermöchte eine geschichtliche Ehrenrettung des Mannes und seiner Thaten abzuge ben, wenn sie einer solchen bedürftig wären. ES war kein anachronistischer Capriccio eines bigotten, hals starrigen Volkes, dieser Tiroleransstand, sondern der freisamste, muthigste und nachdrücklichste Volksprotest gegen den despotischen Herrscherwillen deS corsischen Vergewaltige?: Das sagt

dieser Hofer-Kopf und wir glauben eS ihm. An den Helden auf seinem letzten Gang drängen sich die Mitgefangenen treuen Kampfgenossen, 'vier von der linken, fünf von der rechten Seite. Drei haben sich auf die Kniee geworfen, der eine die Hand des Füh rers mit Inbrunst ergreifend und pressend, der andere sich an seinen Arm hängend, der dritte sein ausschrci» tendes Bein umklammernd. Der ihm so den traurigen Weg versperren will, ist der jüngste der Gefährten; er hält sein Gesicht tief gesenkt und abgekehrt

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Seite 1 von 4
Datum: 22.02.1894
Umfang: 4
zur endlichen Vollendung des Andrea« Hofer- DenkmaleS in Passeier. ES ist die Pflicht der Dankbarkeit für die Nach- geborencn, Sorge zu tragen, daß die Männer eine? Landes, die für dessen Ruhm durch Geistesgröße, Patriotismus, Heldenmuth sich nachwirkend hervor gethan haben, in bleibendem Andenken erhalten werde». Alle civilisirten Völker halten es mr ihre Ehren pflicht, ihre großen Vorsahren durch Denkmale zu verewigen. DaS Land Tirol hat auch seinen natio nalen Helden, den Mann von Tirol, Andreas Hörer

, welcher der geknechteten Welt ein bewunderungswür diges Schauspiel der Fürstentreue, Vaterlandsliebe und altehrwürdigen Sitte gegeben, welcher die Ket ten der Knechtschaft zerbrochen und die unüberwind lichen Legionen des korsischsn Zwingherrn vom Berg Jsel aus dreimal zum Lande hinausgeschlagen hat. Im Jahre 1809 ging vom Heldenlande Tirol ein mahnender Weckruf an alle unterdrücklen Völker aus, daS verhaßte Tyrannen-Joch abzuschütteln. Andreas Hofer, die Seele des tirolischen FreHeils- kampfeS, hat seinen verdienten

, besprochen und geeinigt, im e-zahre 1867 eine Hofer-Feier zur Erinnerung »n den hundertjährigen Geburtstag zu veranstalten und den Gedanken gefaßt, an der Geburtsstelle des natio-! nalen Helden, am Sandhose in Passeier, ein Denk mal zu setzen und zwar eine Kapelle zur Anbetung des heiligsten Herzens Jesu zu erbauen, da unsere Ahnen zur Zeit der LandeSgefahr mit dem heiligen Herzen Jesu einen Bund geschlossen und das Herz- Jesu-Fest zu einem Nationalfeste erhoben hatten und der edle Hofer

von Wörndle in Unterhandlung, der einen wohldurch dachten Dekorationsplan entwan, der vom Hofer- Komite auch angenommen wnrde. Die Kosten der kunstgerechten Ausschmückung wurden beiläufig auf 10.VV0 fl. veranschlagt. Die wichtigsten Momente l.es tirolischen Freiheits krieges, insoferne sie unseren Nationalhelden betref fen. sollen bildlich verewigt werden. Zwei Cartons, die Schlacht auf dem Berg Jsel und Hofer'S Tod darstellend, waren in der letztjährigen Landesaus stellung in Innsbruck zu sehen

. — Wenn nun die planmäßige Ausschmückung der Hofer-Kapelle auSge- gefühtt sei» wird, so wird sie ein Juwel Tirols sein. — Das gesammte Volt Tirols stand seinem Helden manne 18t)9 zur Seite, um das verhaßte Joch ab zuwerfen und hat sich einen unsterblichen Ruhm er worben. Auf den Bergen Tirols flatterte die Fahne der Freiheit und weckte weithin die seufzenden Völker zum heiligen Kampfe auf. — Bei allen civilisirten Völkern ist Andreas Hofer ein gefeierter Mann und soll es nocb mehr für sein Vaterland

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 11.04.1895
Umfang: 4
, daß an ein Kompromiß nicht geglaubt werden kann. Amtliches. Der Fachlehrer an der Ailialfachschule in Hall, Josef Moriggl, wurde zum Fachlehrer iür Holzschnitzerei an der Staatsgewerbeschule in Jnnsbiuck nuter gleichzeitiger Einreihung in die 9. Rangsklasse der Staatsbeamten ernannt. Die Enkelin Andreas Hofer's als Zengin. Vor dem Erkenntiiißgerichte i» Wien erschien kürzlich ei»< interessante Zeugin: eine Enkelin Andreas Hofer'S, Fräulein Adele von Hofer. Aus ihrer Vernehmung geht hervor, daß sie sich feit Jahren

in mißlichen VermögenSverhältnissen befinde und durch dieselben in eine unerquickliche Affaire verwickelt wurde. Bor vier Jahren erschienen nämlich bei Fräulein von Hofer ;>vei Herren Namens MöSmer und Sinnreich, welche ihr den Vorschlag machten, sich an der Herausgabe cines „AibumS der Vororte-Lürgermeister' zu be teiligen. Man versprach ihr reichen Gewinn nnd als Frl. v. Hofer erklärte, daß sie kein Geld besitze, veranlaßte man sie, zwei Wechsel auf 750 fl. aus zustellen. Diese Wechsel wurden

von Sinnreich zu Geld gemacht, ohne daß jedoch Frl. v. Hofer die Valma erhielt. Das „Album' kam nicht zu Stande und als Mösmer starb, wußte sie ZacqueS Sinn- reich Jahre lang hinzuhalten, indem er im Ganzen 40 fl. bezahlte. Sinnreich hatte sich demnach wegen Veruntreuung zn verantworten. Fräulein Adele von Hofer, die ihr Alter mit 53 Jahren angibt, ist eine ungewöhnliche Erscheinung. Ihre blassen Gesichts- züge, das seine Profil nnd die großen braunen Augen verrathen ihren einstige Schönheit. Im Ver lause

der Verhandlung stellte es sich heraus, daß Fräuleiu v. Hoier au eiuer Rente von 4000 fl participire, welche der Kaiser den Nachkommen Andreas Hofer'S ausgesetzt hat. ES wirs übrigens konstatirt, daß die Rente noch in Folge von Vorpfändunge» sistirt ist nnd daß Frl. v. Hofer von Pfändungen und Exekutionen heimgesucht wurde. Der Gerichts Hof verurtheilte Sinnreich zu einem Jahre schweren Kerkers uuv Schadenersatz von 200> fl. an Fräulein v. Hofer. Die. Arbeitsvermittlung des tirolischen Geaofle

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Seite 4 von 8
Datum: 18.06.1909
Umfang: 8
GeremSKiandem'- DöMitzer) Ut für diese Tour «roch fre? und stM rm VereinShvim zur freien Benützung Dr MrtxfK'eder. Für even tuelle NochzWer: Klausen, bcklten Keller. Aus dm Gmchlssaalt. 88 Wegen des Verbrechens des Totschlages, wegen AarfreiKung. hiezu, hatten sich vorge stern der ILjährtge Bartlmä Pkankel und der IHSHrHge Johaam> Rodler, beide a'us Gereut, vor dem Schwurgerichte ,ik. Trient zu verantworten.' Es war am Ostermontag, den, 12. AprA d. I., als Oswald Hofer und Franz Prunner gegen 10 Uhr abends

fröhMch «smgend Ais den« Wi^rtshausL lheiimkehrton. A?r einer WeMvgnng stießen sie Mf d>ie beWen -Angeklagten. Hofer grüßte bevde, legte dem WaMel, welcher! den UebernamBn Weiz führte, freuNdflchastkich die Hanld auf die Schalter Md rief ihm die Worte zu: „singe Weis'. Die- iser aber antwortete mit grSbon Schimpfwörtern, worauf Hofer auf .ihn zuschritt ihn znrecht- wÜes. 9öun mischte sich aber auch Rodler ?n die 'Sache und beijde fkuchtsn schümpft^en immer ärger auf den Hofer los, bis dieser erzürnt

, dem Planikel e'ine Ohrfeige versetzte. Dies brachte den Plankel w große Wixt. er zog KM ein Messer iunld stieß es miiit aller Wucht dem Hofer i>n den Unterleib. Da der tiefe Stiich eitne größere Ar terie dnrchjichnM,- starb Hofer bald, danach an .VeBkutunig. Rodler ist angesagt den Wanket Sur Führung des töiMchon Stiches aufgereizt zu Haben, ilndem er ihni zurief nur fest loszustvchen. Pla-nM ist vollkommen gastänidilg, doch will er den Stich zur Verteidigung feines- Lebens geführt haben, da er vor dömtM

stärkeren, Hofer Furcht «npfang: Rodler hingegen leugnet die aufragen den Worte gerufen KU haben. Die Anssugm der Zeugen, unter'welchen auch die Witwe deZ Ge- tvtdteir erschiön, lauteten belastend für Wankvl, während RoMer nicht überiwlesen werden konnte. isMnm Freunid wiMich zur Dat angeeifert zu haüc!n. Denigeinäß ward bloß Planckel? fchi/Wg ge sprochen und zu 2t) Monaton schweren durch Fa sten verschärften Kerker verurteM. Telegramme der „Bozner Zeitnng' Zwei sensationelle Schwurgerichtsfiille

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Seite 2 von 4
Datum: 11.03.1891
Umfang: 4
Dr. Franz Perathouer. Schriftführer Dr. Fidel Eisenstecken. Ende Januar 18S0 erschien der Bsschuldigte Johann Duregger auf dem dem Alois Hofer ge hörigen Stöckele-Anwesen auf Auen im Sarnthal und fragte Hofer, ob er nichts zu verkaufen hätte. Als dieser hierauf erklärte, daß ihm zwei graue Ochsen verkäuflich wären, besichtigte Duregger dieselben, schloß aber noch keinen Haudel mit dem Besitzer ab, sondern begab sich am selbigen Abend nach Sarntheiu. Am darauf folgenden Tage fand sich Duregger abermals

bei Hofer ein, erklärte diesem, daß er nur einen Handel im Großen betreibe, daß er viel Futter und Vieh besitze, ja ausschließlich dem Handel nachgehe und ließ sich wieder die Ochsen zeigen, bezüglich welcher nun Hofer und Duregger um den Preis von 310 fl. Handelseins wurden. Duregger er klärte hierauf dem Hofer, daß er am Tage zuvor Vieh in Saruthal gekauft und daher nicht mehr viel Geld bei sich habe, daß er ihm vorläufig 5 fl. Kaparra geben und den Rest von 305 fl. längstens binnen 3 Wochen baar

bezahlen werde. Alois Hofer, welcher dies alles für baare Münze nahm und den Duregger, welcher alle seine An gaben auf die glaubwürdigste Weise vorzubringen verstand, für einen ehrlichen, wohlstehenden, zahlungsfähigen Mann hielt, überließ denselben nach Erhalt der Kaparra von 5 fl. die Ochsen — aber Duregger ließ sich nicht mehr blicken. Hofer brachte in der Folge auf Grund einge zogener Erkundigungen in Erfahrung, daß Duregger Wollte Vtola ehrlich sei«, so konnte sie dir» ebenso wenig über fich

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Seite 2 von 8
Datum: 16.09.1899
Umfang: 8
werden von Alpenver- einsmitgliedern folgende ausgeführt: Tages tour: Sonntag den 17.: Abfahrt um 6 Uhr früh vom Bahnhof-Bozen bis Blumau, dann Marsch nach Tiers, ^ ^ Eine Reihe frecher Diebsta hle bildet den Thatbestasd der heutigen Schnmr- gerichtsverhandlung gegen die 27 Jahre alte^ Bäuerin Barbara Wfer aus Latzfons, zule^ in Guftdaun. Des Thatbestand ist na ch der^ Anklage kurz falzender:- Seit dem Jahre^ 1892 bewohnt die? nunmehr 73jährige Private Gertrud Frötscher^ beim. Eichholzerbauern Jsses Hofer

vorfanden. Das Bozner Sparkasse buch auf 296 fl. 42 kr. lautend fehlte voll ständig. aus den Bcixener Büchern waren 37, bezw. 97 fl. behoben worden. Die im Ver eine mit den Hausleuten angestellten Nach suchungen blieben erfolglos. Da die alte Frau gegen niemanden einen Verdacht aus zusprechen vermochte, beschloß sie, Barbara Hofer am nächsten Tage nach Bozen zu sen den, um die Auszahlung der Einlage hintan- zuhalten; da ihr die Hofer einmal erzählt hatte, wie sie durch däs Gebet-eines t Kapu ziners

in Klausen ihr gestohlenes Geld'theil weise wiederbekommen habe, Beauftragte He die Bäuerin gleichzeitig,' auch» ' die HilM der -.Kapuziner in? Klausen, in Anspruch zu Lehmen. Barbara Hofer kam denn auch N't der ^Botschaft zurück, daß das Geld eM 24. Jänner behoben worden fei, baß man AD. Ms Aüihel gezeigt^ habe und erzählte weW rs 'von verWeüenartigen Ceremonien, die ker Kapuziner mit ihr vorgenommen habe,, von geweihtem Salz und zwei Pfen- Merr u. f. w. Die alte Frau gab sich zu- ftiedeir, namentlich

als ihr 7 Tage später die Höft? dr ei Fünfguldennoten übergab, welche sie auf v» r Herdplatte gefunden haben wollte. Nun ab« erfuhr die Gendarmerie von der ' ganzen Gt schichte, was natürlich die Auf deckung der Lügen der Hofer und deren Ver haftung zur Folge hatte. Die Hofer leugnete zunächst bequemte sich später jedoch zu Ge standnissen, ^ ie sie ab und zu widerrief; bei einem neüerlnhen Geständnisse berief sie sich darauf, daß .sie die Sünde gebeichtet habe und unter der Bedingung losgesprochen wor

den sei, daß sie das Geld für wohl thätige Zwecke v erwende. — Das Loch in der Hokzwand sei vorhanden gewesen. Das be hobene Geld hab»: sie einschließlich eines an derselben Stelle „.gefundenen' Geldbeutels mit 7 fL zum größten Theile für sich verwendet und nur 15, bezw. 17 fl. den Kapuzinern in Brixen und Klausen für Messen gegeben. Später leugnete sie wieder, doch wurde fest gestellt, daß die Unterschriften in den Brixner Büchern, aus welchen die Hofer früher schon mit Zustimmung der Frau Frötscher

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Seite 3 von 8
Datum: 04.05.1864
Umfang: 8
: „2V Man» rechts, 20 Mann links und 2l) Man» auf der Straße; gebt den Schwärzer heraus, sonst schlagen wir euch rovt; wenn ihr schießt, seid ihr hin.« und den Josef Hofer schreien: „Gebt ihr meinen Bruder nicht heraus. gibt'S Fetzen.' Michael Tschenett habe ihm das Sägeblatt abgenommen» Während die Bursche seine Herausgabe verlangten, habe er sich vor Müdigkeit und wegen Un Wohlseins auf den Loden niedergesetzt und vaS Päck chen neben sich hingelegt, welches aber von Josef Pfeifer ergriffen und in die Wiesen

hineingeworfeil worden sei. (Pfeifer wollte sich dadurch rechtfertigen, daß er deßwegen das Päckchen weggeworfen habe, weil eS nicht ihm (oem Pfeifer) gehört vabe, folglich nicht sein Eigenthum gewesen.) Zosef Hofer habe ihn vom Boden mit den Worten aufgerissen: »Mach dich durch'; mit Auton Lingg habe er das Päckchen ge sucht und auch wieder gefunden. Er habe in der Voruntersuchung deßhalb nicht die Wahrheit gesagt, weit Zosef Pfeifer und Johann Moftr «S ihm unter sagten uns ihn unterrichteten

verlangt, worauf sie erwieoer- ten. dies könnten sie um lMl) fl. nicht thu»; sie seien im Dienst; die Bursche sollte» gescheldter sein und sie forderten sie drei Mal anf, zurückzukehren, widrigenfalls sie von ibrer Schießwaffe Gebrauch machen müßten. Die Bursche blieben jedesmal etwas zurück, näherten sich aber immer wieder. Ant. Tsche nett warf auf zweimalige Aufforderung jedesmal die Latte weg. nahm sie aber bald wieder vom Boden auf. Josef Hofer schrie: .Meinen Bruder will ich ha ben, sonst gibt'S

sie keine Verabre dung bemerkt. Ihre Feuergewehre seien geladen gewesen. Die Zeugin Anna Platzer, Wirthin in StilfS. gibt an: Anton Tschenett. Johann Maser und Josef Pfei fer seien ganz friedlich im Wirthshaus« gesessen; Jo sef Pfeifer ging einen Augenblick hinaus; zu ihm ge» seilten sich Anton Lingg und Michael Tschenett, und alle drei riefen zugleich in die WirthSstube: .Bub-» renn»'», st« haben eine» Schwärte-» Darauf Alle von dänM komlltm. . Nach den, Leumundserhebungen sind mit Ausnahme des Josef Hofer

bei der Boruitte» luchung gemachten Aussagen abgewichen sind, liege kein Grund vor. diese Aussage» für unwahr zu hal ten. Ihre Aussagen in der Schlußoerhanolung seien mitunter sehr extravagant. Die Staatsbehörde bringt nun vie. Beweise gegen jeden Einzelnen, gestützt theil» auf daS eigene Geständniß, theils auf die Aussagen Anderer, Josef Hofer sei einer oer ungestümsten und am meisten Be!he>li«ten gewesen. Er sei mit seinem Bruder im WirtbShauS des Zos. Trafojer noch kurz vorher beisammen gewesen, mußte vaher

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Seite 2 von 12
Datum: 16.05.1903
Umfang: 12
nachweisen konnten, wieder in Frei heit gesetzt werden. ** Die Geldschatulle Andreas Hofers. Aus Meran schreibt man dem „Tirolerboten': Vor einiger Zeit brachte ein Bergknappe aus Passeier eine kleine alte Holzschatulle zu einem hiesigen An tiquar, der dieselbe kaufte. Auf der Vorderseite der Schatulle ist in einfacher etwas roher Technik: „Andre Hofer 1802' in Relief ausgestochen. Die umgebende Ornamentik stimmt im Stile mit der Zeit. Ebenso der Schlüsselschild und das Schlößchen. Das Kästchen stammt

aus einem Bauernhause in Platzes in Passeier, wo die Besitzer sich seit 100 Jahren niemals Hofer geschrieben haben. Die Atteste der früheren Besitzer liegen dem Kistchen bei, daß selbes in keiner Weise neu hergestellt ist. Allen Umständen nach zu urteilen, handelt es sich hier zweifelsohne um die Geldschatulle, resp. Kasse un seres Nationalhelden Andreas Hofer. ** Ein falsches Gerücht. Aus Meran schreibt man den „I. N.': Bei der Untersuchung der Leiche des neulich im Marlingergraben verunglückten Elfen

Unfälle in der städt. Polizeiwachstube (Magistratsgebäude). Obmann des Nettungsausschusses der Alpenvereinssektion Meran ist Kur- und Gemeindearzt Dr. Hans Jnnerhofer in Obermals (Rathaus). Weitere Meldestellen der Rettungsstation Meran bestehen an folgenden Orten: Dorf Tirol beim Rimmelewirt Jgnaz Elsler (Tele phon). Longoaal im Spronfertal (Wirtshaus). Völlau Gasteiger-Wirt Hofer. Partfchins Kronenwirt Gamper. Lodnerhütte im Zieltale. Ichnalsertal: Hotel am Eingang (Draßl); Neuratheis Wirtshaus

: Brunnerwirt Alber. Hochplatter Wirtshaus. Gsteier: Wirt Leiter. Passeiertal: Mafulwirt Gspeller; Vi- degg Wirtshaus; Prenn Wirtshaus; Tallnex Alm (Wirtshaus bei der Hirzerhütte); St. Leonhard (Stroby; Walten am Jaufen (Wirtshaus); Moos Wirtshaus Hofer; Schönau Wirt Hofer; St. Mar tin am Schneeberg (Verwalter); Essener Hütte. Pfelderstal: PselderS Wirtshaus zum Edelweiß (Josef Kofler); Z«ickauer Hütte; Stettiner Hütte. — Die Alpenvereinssektion Vintschgau organi» sierte folgende Rettungsstellen

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Seite 2 von 6
Datum: 09.07.1892
Umfang: 6
voll Zuig in die Stadt. Meeralte Büchsn, Praxn und RnnglMesser, franzö sische Gmehr, wie sie von anno neune gnuag ummer sein in Pseier.' „Gwand, was i lei einmal find und je älter, desto lieber ist's ihnen.' „Und wirkli a Landsturm-Kumedi füarn's auf, in Marnn,' mengte sich nuu der Kramer Sixtl in's Gespräch.' „Und was für eine! Mandl, da werd's schaugn, wenn's ausikummt.' „In Hofer Ander! sein ganzn Lebenslauf, weist, halt nit grad von der Taus an. A sell nit! Bei der Sturinzeit hekit's

derklopft h^ben für Gott, Kaiser nnd Vaterland, weist.' „Selb muß schön werdn, selb Gspiel.' „That i meinen, daß schön werd. In Brüawirth spielt der Holzknecht, a Enkl von Hofer. die Kell' nenn auf'n Sand, a Urenkelin von Hoser. Der Sittner, der Mösl, der Dorner und wie sie alle heisn die Sturmleut aus'n Burggrafenamt, alle werden sie dargestellt vou ihre Nachkommen.' „Und's Gwand erst! Hennt versteh i, was die Stadlinger für a Gewand mögen. Sturmleut wölln sie zainmenrichten ze» Gspiel nnd

in Tirol. Die ersten An klänge zum Aufstand. 2. Berathniig bei Andreas Hofer. Der Auszug des Landstnrmes. 3. Heimkehr der Sieger vom Berg Zsel. HoferS Ehrentag in Innsbruck. 4. Während der Schlacht am Küchelberg. 5. Hofer wird gefangen und nach Meran ge führt. Hofer wird beim Schgvrwirth in Meran verhört. Hofers letzter Gang. Hofer-Monument nach H. Natter. Die Vorstellung dauert zirka 3'/.^ Stunden. Die Sitzplätze sind nngemein bequem nnd stark auf steigend. Die erste Vorstellung wird gelegentlich

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Seite 2 von 8
Datum: 18.08.1902
Umfang: 8
Eintreten für die Einheit des Landes Tirol.' ** Fahnenweihe des 1. Tiroler Andreas Hofer-Bereines aus Wien. In der Domkirche zu Brixen fand Samstag mittags nach einem Hoch amte die Weihe der Fahne des 1. Tiroler Andreas Hofer-VereineS in Wien durch den Fürstbischof Simon Aichner statt. Anwesend waren u. a. FML. v. Hoff mann. General v. Waagen, der Bürgermeister von Brixen, Vertreter der Behörden, Hofrat Kaltenegger und die Abgeordneten Guggenberg, Schöpfer und Schraffl. Als Fahnenpatin fungierte

an Stelle der Fürstin Sophie Hohenberg Frau Baronin Irma Apor, die ein von der Fürstin Hohenberg gestiftetes wertvolles Fahnenband an der Fahne befestigte. Auch vom bayerischen Veteranenbunde, sowie von meh reren anderen Vereinen waren Fahnenbänder gestiftet worden. Fürstbischof Aichner hielt eine Ansprache. Sodann fand auf dem Domplatze die Enthüllung der ersten der durch den Andreas Hofer-Verein ge stifteten Gedenktafeln mit einer kurzen Ansprache des Obmannes des Denkmal-Ausschusses, Herrn Karl

Costenoble statt. Diese hat folgende Inschrift: „Für Gott, Kaiser und Vaterland! Am 23. De zember 1809 wurden hier die vom französischen General Severoli verurteilten heldenmütigen Landesverteidiger, Johann Kircher, Gerichtsanwalt und Kircher in St. Bernhard; Barthl Pichler, Ragözer in Milland und Johann Haller, Müller in Neustift erschossen. Gewidmet vom 1. Tiroler Andreas Hofer-Verein in Wien, enthüllt am 16. August 1902'. Die Tafel wurde in das Eigentum der Stadt Brixen übergeben. Am Gasthofe

„zum goldenen Kreuz' wurde dann gleichfalls eine Ge denktafel enthüllt, die folgende Inschrift aufweist: „Der Erinnerung an die Kämpfe in der Sachsen klemme am 4. und 5. August 1309, an welchen die Bevölkerung der Gegend von Brixen hervorra gendsten Anteil genommen, widmet der erste Tiroler Andreas Hofer-Verein in-Wien dieses Gedenkzeichen an dem Hause weiland des Gastwirtes Martin Schenk, des Vertrauten Andreas Hofers, als Stätte erfolgreicher Vorbereitungen jener Entscheidungs kämpfe'. — Auf dem großen

Graben erfolgte sodann der Vorbeimarsch des Festzuges vor der Fahnenpatin-Stellvertreterin und den Ehrengästen. Nachmittags fand in der Villa des Herrn Dr. Pircher ein von Hofrat Kaltenegger veranstaltetes Festmahl statt, an dem u. a. Vertreter der Stadt, der Orts- AuSschuß, Vertreter des Andreas Hofer-Vereins, so wie General v. Waagen teilnahmen. Hofrat Kalten egger brachte ein Hoch auf den Prinzregenten und General v. Waagen aus, dieser auf die Stadt Brixen, in deren Namen Dr. Lutz dankte

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Seite 5 von 8
Datum: 18.01.1904
Umfang: 8
Eh- renvorstand Ascher und Vorstand Bogner. Herr Bader in Vertretung des Andreas Hofer-Vereines in Wien u. a. erschienen, welche vom Komitee, an dessen Spitze Herr Hauptmann Mutter stand, be grüßt wurden. Der Ball wurde von Herrn Bau meister Düringer mit Frau Winkler eröffnet, wor auf bei den, flotten Spiele der unermüdlichen ZM- einZkapelle dem Tanze bis in die Morgenstunden gehuldigt wurde. Viele der Teilnehmer waren in Volkstrachten erschienen und wenn auch die kleid same Tracht der Kolonne verwiegend

des Versteigerungsverfahrens wurde bewilligt bezüglich der Liegenschaften des Franz Schwarz in Eppan. Ansprüche bis 13. Fe bruar an das Bezirksgericht Kältern. Tiroler Jahrhuwdertseier 1909. Am 23. d. findet in Jmisbruck die gründende Sitzung des Landeskomitees für das Landesfest im Jahre 1909 statt, in welcher ein Arbeitsausschuß bestellt und über die Errichtung eines Erinnerungsdenkmals Beschluß gefaßt werden soll. Die letzte Enkelin Andreas Hofers, Adele Edle v. Hofer. ist — wie wir bereits telegraphisch berich teien

denn Adele v. Hofer völlig mittellos, so daß nicht einmal das Geld zur Bestreitung der etzten Krankheitskosten und der Beerdigungskosten vorhanden ist. Fräulein Adele v. Hofer wurde seit 20 Jahren von ihrer als Komptoriftin eines Wie ner Fabrikshauses eben auch nicht glänzend situier- ten Koufine erhalten, in deren Wohnung sie auch vom Tode überrascht wurde. Im September 1899 fand Adele v. Hofer durch die Intervention des be kannten Tiroler Landsmannes und Freun dös der Familie Andreas Hofers, Engelbert

Keßler in Wien, Gelegenheit, an der feierichen Einweihung »er Andreks Hofqc-Kapelle zu St>. Leonhard im Pafseyertale teilzunehmen und bei dieser Gelegen heit auch dem Kaiser vorgestellt zu werden. Es war !>ies das erste Mal. daß Adele v. Hofer Tiroler Bo hlen betreten hat. — Die Beerdigung der Toten hätte durch den Wiener Arimathäa-Verein erfolgen müssen, wenn sich nicht auf eine Auffor derung des „Extrablatt' jemand gefunden hätte, >)er die Kosten für ein würdiges Begräbnis bestrit- ten hätte

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Seite 5 von 8
Datum: 29.01.1904
Umfang: 8
.' eine „Dr. R. W.' gezeichnete, also jedenfalls vom Bürgermeister von Meran. Herrn Dr. Weinberger stammende Ergänzung des ..offiziellen' Berichtes, welche besagt: „Die Ver Handlung währte volle drei Stunden und nahm einen lebhaften Verlauf. Im Vordergrunde der Verhandlung stand die bekannte Klotzsche Gruppe, die Natters Hofer-Standbild auf dem Berg Jsel halbkreisförmig angegliedert werden soll. Die Ausführung dieser Bilderwerke — Speckbacher. Haspinger. das Mädchen von Spinges usw. samt Architektur — kostet nach dem Offerte

, sondern für eine Wohltätigkeits-Stif- tung verwenden möge, von Guggenberg, daß man die EntstehmA von Hofer-Monumenten an ver schiedenen Plätzen Tirols, wie z. B. in Brixen, för dern möge, Dr. Weinberger. daß man das Projekt der Meraner. in der Stadt Meran. oder aber zu Häupten derselben am Segenbühel in der Ge meinde Tirol, einen weithin dominierenden und auch von der Hofer-Heimat zu Passeier sichtbaren Punkte, ein Hofer-Denkmal aufzurichten, in Aus führung bringe. Sie wiesen darauf hin, daß Nat- ters Hofer dem Bilde

der Veranstaltung vom 25. Jänner 1904 dürfte sich das deutsche Südtirol, zum mindesten das Etschland. schwerlich befreunden, vielmehr hal ten wir die vollzogene Abstimmung für ein übles Vorzeichen: Soll der Jahrhundertfeier von 1909 epochale Bedeutung innewohnen, so muß der Höhe punkt deß Festes die Enthüllung des Helden-Denk mals (Hofer-Denkmals) den Beifall des ganzen Landes, soweit es deutsch ist, finden, und genügt es nicht, daß nur einzelne Landesteile befriedigt sind. Entsprechen in diesem Sinne weder

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Seite 1 von 8
Datum: 02.09.1909
Umfang: 8
bei Schottwitz in der Nähe von Breslau zum erstenmal zur Erde. Als die Gon del in rascher Fahrt am Boden schleifte, sprang der Geistliche hinaus, während der Ballon mit dem Führer sich wieder erhob und weiterflog. In rum hat sich auch kein Andreas-Hofer-Stück auf der Bühne behauptet. So erklärt es sich auch, daß während der monatelang?» Vorbereitungen die der jetzigen Jahrhundertfeier vorangegangen sind und die allseitige Teilnahme erregt haben, kein Theater daran gedacht hat, nach irgendeinem Ho fer-Drama

zu greifen und es in Bereitschaft zu setzen, woran die Theaterferien nicht gehindert hätten, weil die meisten Bühnen ja doch ihre Spiel zeit schon eröffnet haben. Der Name „Andreas Hofer', den die Weltgeschichte auf eines ihrer leuchtendsten Blätter gesetzt hat, hat eben nie recht auf den Theaterzettel passen wollen. Das hat doch auch Laube erfahren müssen, als er im Oktober 1863 den Versuch machte, die be rühmteste und wohl auch poetische Dramatisie rung des „Trauspiels in Tirol', das ursprünglich

— es waren zwei der irrigsten Besetzungsexperimente Laubes. Noch ein anderer köstlicher Irrtum war vorangegangen. August Förster, damals erklärter Günstling des Direktors, hatte auf die Rolle des Hofers reflek tiert, Laube aber, der keine Günstlingschaft kann te, wenn er einmal anderes in Aussicht genom men hatte, erklärte ihm kurzweg: „Das geht nicht, den Hofer muß Gabillon spielen, dem steht .iRot' gut. ' Darauf lächelte Förster: „Herr Direktor, Sie verwechseln da den Haspinger mit dem Hofer — der Haspinger

war der Rotbart, Hofer hat einen schwarzen Bart gehabt.' Einen Moment stutzte da Laube freilich, aber sosort resol- vierte er: „Schwarz? Dann muß ihn Josef Wag ner spielen.' Leider stand dem ^uch 55? - Schwarz' diesmal nur zu Gesichte gut — hie Rolle traf er doch nicht — das „Rot' des Wallenstein entstellte ihm wirklich auch das Gesicht. Im Jamben sprung hochdeutscher Dichtung übrigens ist ja An dreas Hofer überhaupt nicht gut denkbar und noch weniger darstellbar, ohne Unterschied der Bart farbe

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Seite 3 von 4
Datum: 22.12.1864
Umfang: 4
in Sterzing: er komnie vom Jausen (hier stellte er sich auch gegen den ihm bekannten Matth. Plattner, als kenne er denselben nicht); am 15. Dezember'im WirthshauZ'zü Aschau : er' komme von Knfftein und gehe nach Pinzgau. Die Staatsanwaltschaft bringt ferner vor, es sei erst am 29. November durch dieL.eichenobbüctiön aus gekommen, daß Hämmerte erschossen worderr sei, und daß man bis dahin nur vom „Erstechen' redetetrotz dem habe Ücttner dem Hofer im Arrest zu Meran im Widersprach'Ät den' bMeffendck ZSuM

-Tasche Kettners hervorragen gesehen haben soll, und so.leich als'.er vom Morde des Fuhrmanns hörte, an Kett ner dachte, den er für den Mörder hielt. Die wei teren Unterredungen, welche Äettuer im Arrest mit Hofer pflogt werden von der Staatsanwaltschast ebenfalls als starke Verdachtsgründe angeführt. ' Hieher gehört der 'von Hofer dem Kettner ertheilte „Rath': Wenn die Domanig'schen. Wirthsleute7°am.. SchöubM. nicht zu Kettners Gmlstem aüss^ek/und er idev^atWer- wieseü würde, so könnte er ja sagen

, daß er des Mordes beschuldigt sei; der spätere Mitarrestant Hofer bemerkte, daß Kettner fortwährend studirte, ängstlich war, von schweren Träu men aufgeschreckt wurde und nur gekünstelt lachte. Die bei Lettner vorgefuudeue Brieftasche und der Geldbeutel haben Ähnlichkeit mit den dem Hämmerle geraubten Gegenständen und nur wenn- Kettner der Mörder'ist, kann sich die Staatsanwaltschaft erklären, daß der Angeklagte zu Höfer sich äußerte, es wäre besser gewesen zu sagen, er hätte beides gesunden. Im Schlafe

aufredend habe Kettner nach Angabe Ha fers einmal gesagt: „Wenn ich nur in den Teufel hineingesch und ihn weggeworfen hätte, dann wäre ich nicht ausgekommen.' In was? fragt Ho- fer. Und Kettner antwortete schlafend : „In den Gelbeutel und in die Brieftasche.' Ein anderes Mal hijrtü Hofer deä Kstwer' im Schlafe sagen: „Jesus Maria und Josef hat er geschrien, und dann Hat5s g'schnellt, nachher ist er hin g'wesen.' Und als ihm Hofer diese Worte vorhielt, erschrack er,, wechselte die 'FKri^ und mUnU'er'habe

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Seite 5 von 8
Datum: 13.06.1913
Umfang: 8
Lisch zug' machten die jugendlichen Einbrecher, als sie in der Nacht zum 7. April im Laden des Goldarbeiters Hans Bliem und des Wäsche- Händlers Gustav Krall in Meran eindrangen. Die Angeklagten sind her gm zv-November Isye in Unkermais geborene, also noch nicht einmal i? Jahre alte Schuhmacherlehrling Andreas Hofer und der am ^s. April lsys in Meran geborene .Taglöhner Josef Berger, beide nach Untermais zuständig und katholisch. Der Gerichtshof isf wie folgt gebildet: Vorsitzender: Kreisger*ichW

- Vizepräsident Dr. Baür, Beisitzer LGR. Idas und LGR. Dr. v. Riccabona, Schriftführer Dr. Vintler, Vertreter der Anklage: Erster Staatsanwalt Weber. Als Verteidiger fungieren für Hofer Dr. Schlesin ger und für Berger Dr. v. Tschurtschenthaler. Als Geschworene wurden ausgelost: Baumgartner Alois, Bauer, Natz, «Lavosi Kasimir, Tischler, Meran, Lgger Alois, Bauer, Glern (Sarntal), Klabuschniz Anton, Bäcker, W.-Nkatrei, pircher Johann, Huterbauer, Jenefisn, Scheidle Anton, Kaukmann, Klausen, Schweighofer Joh

und Silberwaren und Wäschestücken verübt, während im Geschäfte des Kaufmannes Schleis nichts gestohlen wurde. - Die Täter waren ren, von denen sie eine erkleckliche IZZuantitäi sich aneigneten. Nachdem die gestohlenen Sa chen teilweise in eine große, im Krall'schen Laden vorgefundene Schachtel verpackt worden waren, verließen die Diebe auf dem nämlichen Wege, auf dem sie gekommen waren, wieder das Haus. Am ?. April abends erschien beim Uhrma, cher Friedrich Twerdek in Untermais der 1k- jährige Andreas Hofer

und fragte sich an, ob er Ringe benötige; dies erweckte den verdacht Twerdeks. er bestellte den- Burschen für abends wieder, verständigte aber inzwischen die Sichev heitswache, die dann den Hofer anhielt und durchsuchte. Hiebei wurden Zy Stück golden« Glücksringe, l paar goldene Manschettenknöp fe und zwei goldene Anhängsel vorgefunden, dieHofer anfänglich gefunden zu haben behaup tete. Als aber auch sejin Schlafgenosse Josef Berger in Verwahrung genommen wurde, ge standen sie beide ein, in Gesellschaft

den vor geschriebenen Diebstahl begangen und sich von halb zo Uhr abends bis gegen Z Uhr früh in den bestohlenen Lokalen aufgehalten zu haben. Sie hätten, so gaben sie an. zunächst nach Geld gesucht, als sie aber die Gold- und Silberwa ren fanden, hätten sie bei diesen zugegriffen und auch im Wäschegeschäfte Waren gestohlen. Berger habe die 'Sachen in seine Taschen ge steckt, während Hofer die Juwelen und Wä- schestücke in der erwähnten Schachtel verpackte. Berger versteckte sodann seine Beute in einem iveinacker

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Seite 1 von 8
Datum: 22.02.1910
Umfang: 8
, das kühn bekriegt Des ländcrgierigen Feindes Meer; Doch mächtig war es allzusehr. Als daß mit seiner Heldenschar Allein es ihm gewachsen war. Einschaltung?« GebUhr: Te» »aum der ewspaw gen Pttttzeile I»Hl. vamezeil» e» Hl. ilnzelgen für dle^S^oe, Zeitung^ überuehmer auch die ilnzeigen« Bureau» in Wien. Anzeigen find in» vor hinein zu bezahlen. Manuskript» werde» nicht zurückg^andt. Geknechtet blieb das arme Land, Das nicht die Freiheit wiederfand. Andreas Hofer, sein kühnster Held, War bald

durch Häscherhand gestellt, -Nach Mantua hinab gebracht. Wo ihm das Urteil schnell gemacht. Napoleon es selbst gebot. Daß Hofer leiden sollt' den Tod. Am zwanzigsten des Februar Ein Säkulum verflossen war, ^ / Seit Hofer diese Kuub' ereilt In: Kerkerhast> wo er geweilt. Aus seiner dunkeln Festungszell' Ward Hofer nun geführet schnell. Mit festem Schritt tritt er hervor. Verweigert stolz den Augenflor; Befiehlt die Seele seinem Gott Und ruft dann selbst der Schützen Rott: „Gebt Feuer !' zu. Die Salve kracht

. Doch hat ihm nicht den Tod gebracht. Auch als darauf zum zweiten Mal Die Schüsse fallen, sechs an Zahl, Lebt Hofer noch, und noch ein Schuß Des Tapfern Leben enden muß. Als Held erlitt er kühn den Tod, Zu schauen and'res Morgenrot; Er starb wie nur ein taps'rer Mann Vom Leben Abschied nehmen kann. — Drum lebet Hofer immer fort Als kühner Held, der Freiheit Hort! — Bruno von Fritschen. Gricheslimd «or NWMiin. „Das Land der Griechen mit der Seele suchend', haben sich der Kronprinz von Griechenland 'und die Prinzen

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Seite 5 von 8
Datum: 25.02.1902
Umfang: 8
Christine, Graz. Häderli Cont., Keltheiin. Monika Schwicmbacher, Lana. Plangg Franz, Jng. Andre Hchr'. 1)2 Zu Weihnachten vorigen Jahres sollte im Deut schen Volkstheater zu Wien das vieraktige Schau spiel „Anvre Hofer' ausgeführt werden. Der Tag der Aufführung war bereits bestimmt, aber sie unter blieb und zwar über Einspruch der Zensurbehörde. Unser heimischer Dramatiker hat wohl kein Glück mit der österreichischen Zensurbehörde, schrieb damals Hosrath Burckhard in der „Zeit'. Auch seinen „Michel

Gaivmayr' hat das Volkstheater angenom men und auch von diesem Schauspiel hat man so- hin an dieser Bühne nichts anderes mehr gehört, als daß die Aufführung verboten wurde. „Michel Gaißmayr' und „Andre Hofer' sind zwei Tiroler Bauernstücke, zwei ReoolutionSstücke, zwei Stücke, deren Titelhelden berühmte Bauern führer waren. Im übrigen sind sie so verschieden, wie eben — die Tiroler Aufstände von 1525 und 13l)9. Der Aufstand von 1525 hatte einen stark „evan gelischen' Hintergrund. In den 106 Artikeln

„die Ursache der moder nen Revolution' sei. Für die geistige Revoltierung Europas sowohl, als für die in die äußeren Er scheinungen tretenden „Revolutionen', die in den verschiedenen Staaten der Reihe nach oder gruppen weise ausbrachen, ist vieles hieran sehr zutreffend. Aber daß die „Revolutionen' als solche keine rein evangelischen Errungenschaften sind, zeigt uns auch sür die neuere Zeit, von Spanien ganz abgesehen, im besonderen der Tiroler Ausstand unter Hofer. Räch der Lehre

heilskriege' und die Entwickelung aufiiierksam be- irachlet. die der lirolische Volksgeist seil jener bluti gen Ausrottung des Protestantismus mit dem Schwert und dem Feuer genommen hat. Dieser Gedanke kommt auch in KranewilterS „Andre Hofer' klar zum Ausdruck. Viel klarer als der evangelische Geist des Auistandes von 1525 im „Michel Gaißmayr'. Dort sind es mehr die äußeren Greuel der Macht haber und ihrer Schergen, die uns der Dichter vor führt, um uns die steigende Erregung und die Er hebung der Bauern

, unbekümmert um den offiziösen MythnS, der in Hofer den Freiheitssinn und die Kaisertreue der Tiroler glorifizirt, mit wenigen Sätzen, aber höchst zutreffend das innerste Wesen jenes „Freiheitsdran ges' geschildert, der die Tiroler zum Aufstande ge lrieben hat. Gleich im ersten Akt, da uns Hoser an der Schwelle des entscheidenden Entschlusses Unter werfung unter den beglaubigten Willen des Kaisers oder Rebellion, vorgeführt wird, spricht es der ihm zu Kampf drängende Haspinger aus: „Der Kaiser

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Seite 4 von 8
Datum: 02.04.1887
Umfang: 8
zu besuchen uud sahen daselbst als reizende Geschenke zu den Osterseiertagen geeignete Artikel, wie Attrapen zum Füllen von Bonbons. Eier aus Zucker, Cho- colade ?c. und verfehlen nicht hierauf aufmerksam zu machen, da ja auch hier die Sitte, sich zu Ostern zu beschenken, nach und nach Eingang findet. Ebenso lassen sich die Artikel der Konditorei Rizzi und der Zuckerbäcker« des Herrn Hofer in der Fleischgasse bestens empfehlen. (Ser letzte Enkel Andreas Hoser's 5.) Der letzte Enkel des berühmten

Sandwirthes aus dem Passei- erthale, Karl Frauz Josef Edler v. Hofer, ist Mittwoch Nachm. in Wien, Währing, Feld gasse Nr. 15, im Alter von 63 Jahren einem Nervenleiden erlegen. Karl Franz Josef Edler v. Hofer, am 21. Mai 18S4 in Fifchament an der Donau geboren, war ein Sprößling des ein zigen Sohnes Andreas Hofer's, welch' Ersterer mit seinem Vater auf der Brandner - Alpe im Passeierthale durch 600 Franzosen nach dem schmäh lichen Verrathe eines Landsmannes gefangen ge nommen wurde. Der Bruder

des jetzt Verblichenen war Notar in Amstetten, Landtags-Abgeordneter in Tirol und Reichsraths - Abgeordneter. Ein Schlaganfall machte am 25. Juni 1881 seinem Leben ein Ende. Karl Franz Josef Edler v. Hofer, eine in Wien allgemein gekannte Persönlichkeit, war Neichsarchivdirektor in Pension. Als solcher nahm er die Stelle ein, die vordem Frauz Grill- parzer inne hatte, und sein „Amtssitz' war der selbe Stuhl, in welchem der Dichter seine Bu reau-Arbeiten verrichtet hatte. Herr v. Hofer hinterläßt außer seiner Gattin

, einer gebornen Kroger-Hepburm, einen 26jährigen Sohn Leopold, welcher Beamter der Unionbank ist, und drei Töchter, Franziska Lola, verehelichte Pau- senweiu, Henriette, verwittwete Patlok, und Ehar- lotte, welche den Schleier genommen hat. Ein zweiter Sohn des Verblichenen, Andreas Edler v. Hofer, war Linienschiffs-Lientenant in Pola und wurde vor wenige« Jahren durch das vor zeitige Losgehen des Gewehres eines Kameraden erschossen. Von den Schwestern des Verbliche nen ist Earolinc an einen Edlen v. Seifried

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